Der Monat Mai auf dem Hohenpeißenberg über die letzten 242 Jahre: Keine CO2-Treibhauswirkung erkennbar

Josef Kowatsch

Den Mai 2022 gibt der Deutsche Wetterdienst mit 14,4 C im Schnitt für Deutschland an. Diese liegt deutlich über dem Mittelwert seit 1881 (Schnitt 12,4°C) Es war ein angenehmer milder Mai, was der Vegetation und uns Menschen sichtlich gut tat

Grafik 1: Keine Maierwärmung seit 1881. Der rote Temperaturkurvenverlauf zeigt das übliche Auf und Ab mit leicht wärmeren und kälteren Phasen. Unten rechts die ins Diagramm eingeblendete CO2-Konzentrationsgrafik vom Mouna Loa seit 1958 bis heute: 420 ppm. (ständig steigend)

Anmerkung zu Grafik 1: Der DWD hat in den letzten Jahren einige Maiwerte vor 1940 um ein Zehntel nach unten korrigiert, also kälter gemacht, z.B. 1889 von 15,9 auf 15,8°C. Außerdem: Vor dreißig Jahren erfolgte ein Temperatursprung um etwa 0,7 Grad auf ein wärmeres Plateau.

Zu Beginn der Betrachtung, vor 141 Maijahren war der Mai sogar leicht wärmer wie die letzten 4 Jahre. Berücksichtigen müsste man außerdem, dass damals der Schnitt aus ganz anderen Messstationen gebildet wurde als heute, die Wetterstationen standen an viel kälteren Plätzen. Das Kaiserreich war ein gänzlich anderes Deutschland. Einzel stehende Klöster in der Landschaft, singuläre Groß-Gutshöfe oder Wetterstationen bei Forsthäusern am Waldrand gibt es nicht mehr. Die Wetterstationen stehen heute bevorzugt dort, wo die Menschen leben oder arbeiten, also in Wärmeinseln bei Flughäfen, in Gewerbegebieten, am Stadtrand oder bereits in der Siedlung, weil sie von der Bebauung eingeholt und eingemauert wurden. Wichtig: Die Wetterstationen stehen heute an wärmeren Plätzen, die Temperaturdaten sind nicht direkt vergleichbar. Auch der Charakter der ursprünglicheren Landschaft hat sich wärmend verändert: großflächige Trockenlegungen, die industrielle Land- und Forstwirtschaft, Windräder, Freiphotovoltaikanlagen und der Straßenbau durchziehen die Natur. Jede Straße ist bei der hoch stehenden Maisonne ein Wärmeband in der Landschaft.

Zudem lag der Messreihenbeginn des DWD im Jahre 1881 in einem leichten Kältetal, genauso wie die Jahre nach dem Krieg. Deshalb vergleicht der DWD die heutigen Temperaturen auch gerne mit dem alten und kalten Zeitraum 1961 bis 1990.

Grafik 2: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maitemperaturen für Jahrzehnte erst einmal kälter, bevor sie vor der Jahrtausendwende wieder ihr heutiges höheres Niveau erreichten

Dass auch das Startjahr der DWD-reihen, nämlich 1881 in einer Kältedepression lag, zeigt uns die nächste Grafik der 100 Jahre weiter zurückreichende DWD-Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg. Die Kältedepression – das Wellental- um 1881 deutlich erkennbar.

Beispiel Hohenpeißenberg: Messbeginn 100 Jahre früher.

Der Standort der Wetterstation war bis 1936 am direkten Anbau zur Klosterkirche, und zwar an der Nordwand, damals ganzjährig unbeheizt. Seit gut 50 Jahren steht die DWD-Station in einem neuen DWD-Zentrum, frei stehend und somit den 230 Mai-Sonnenstunden ausgesetzt, allerdings in einer international genormten Wetterhütte mit entsprechenden Strahlungsabschirmungen. Mai 2022: 13,1°C

Abb. 3: Auffallend: 1) Der Mai wurde in den 242 Jahren nicht wärmer. 2) Die wirklichen warmen Maimonate liegen lange zurück, die meisten sind vor 1881, dem Beginn der DWD-Messreihe. 3) Die Jahre um 1881, dem DWD-Messbeginn befinden sich in einer leichten Kältedelle. (HPB 1881 = 8,4°C)

Frage an den Leser: Wie würde der Maiverlauf aussehen, wenn die Station HPB 1936 nicht von der Nordwand der Klosterkirche an den heutigen sonnenscheinreichen Standort versetzt worden wäre?

Gründe der fehlenden Maierwärmung seit 242 Jahren: Die Sonnenstunden und die Großwetterlagen blieben gleich.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer. Damit ist auch der kleine Mai-Temperatursprung vor der Jahrtausendwende erklärbar. Doch es gibt viele andere Gründe. Hier sei auf den ausführlichen Artikel von Stefan Kämpfe verwiesen.

Der Temperatursprung ist natürlichen Ursprungs, denn CO2 ist nicht für die Zunahme der Sonnenstunden verantwortlich, was allerdings auch niemand der CO2-Treifhauseffektgläubigen behauptet. Halten wir fest: Die Sonnenstunden brachten ab 1992 die zusätzliche Maiwärme. So war der Mai 2018 mit über 250 Sonnenstunden sehr sonnenscheinreich. Die nachfolgenden 3 Maien dagegen eher sonnenscheinarm, 2022 hatte dann wieder ein Übersoll an Sonnenstunden.

Von weiterem Interesse dürfte sein, wie sich die Maitemperaturen seit 1992 innerhalb der Grenzen der heutigen Bundesrepublik und innerhalb des letzten leicht höheren Temperaturniveaus verhalten. Das zeigen uns die nächsten Grafiken

Abb.4: Seit 1992 gehen die Maitemperaturen laut DWD wieder leicht, wenn auch nicht signifikant zurück. Zu beachten ist ferner, dass die DWD-Daten nicht wärmeinselbereinigt sind.

Selbstverständlich sinken die Maitemperaturen bei wärmeinselarmen Station viel stärker. Als Beispiel nehmen wir Rosenheim in Oberbayern, die Wetterstation liegt nördlich in den Innwiesen, also bereits eine ländliche Station ebenso wie Zeitz, Buchen im Odenwald, Schneifelforsthaus oder Amtsberg.

Abb.5a: Wärmeinselarme Stationen wie Rosenheim kühlten in den letzten 3 Jahrzehnten viel stärker ab als die mehrheitlich Wärmeinsel beeinflussten DWD-Stationen. In Rosenheim wurde der Mai um 2 Grad kälter.

Gründe des Mai-Temperatur-Rückganges seit 1992: die kälter werdenden Eisheiligen.

Abb. 5b: Wir haben im Team, Baritz/Kowatsch viele DWD-Stationen untersucht. Interessant war, dass die fünf Tage vor den Eisheiligen und die fünf Tage nach Eisheilgen wärmer sind. Genauer: Die Tage vor und nach den Eisheiligen kühlen weniger stark ab oder steigen sogar (in den letzten 30 Jahren). Die rapide seit 30 Jahren kälter werdenden fünf Tage vom 11. bis 15. ziehen den Maigesamtschnitt aller deutschen Wetterstationen nach unten. An der fallenden Trendlinie konnten auch die diesmal im Süden sehr warmen Eis-(Heiß)Heiligen nichts ändern.

Zurück zum Gesamtmonat Mai: Wärmeinselarme Klimastationen

Grafik 2 hat gezeigt, dass die Maitemperaturen der DWD-Stationen nach dem Kriege in einem kleinen Temperaturwellental lagen und ab 1992 der Anstieg durch einen Temperatursprung auf ein leicht höheres Niveau erfolgte, seitdem aber wieder abkühlen. Interessant sind nun wärmeinselarmen Stationen, in deren Umgebung sich seit 40 Jahren kaum etwas verändert hat wie Amtsberg am Fuße des Erzgebirges. Die Natur und Umwelt in der Umgebung blieb dieselbe und damit intakt. Die Wetterstation steht dort am selben Fleck in einer fast gleich gebliebenen Umgebung, leider besteht sie erst seit 1981 und der Maiverlauf ist folgender: Keine Spur irgendeiner CO2-Treibhauserwärmung in den letzten 40 Jahren, trotz Temperatursprunges.

Abb. 6: Keine Spur irgendeiner Mai-Treibhauserwärmung bei der wärmeinselarmen Station Amtsberg seit 1981, dem Einrichtungsjahr der Station. Man erkennt auch hier die wärmeren Jahre von 1992 bis 2003. Derzeit liegt der Mai in der freien Fläche also wieder auf dem Niveau vor 1981.

Der wachsende Wärmeinseleffekt in den deutschen Zeitreihen

Besonders nach dem Krieg, also seit 77 Jahren hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung in die freie Natur hinein, sowie eine Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese im Mai unter 20°C blieb und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden.

Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Nicht CO2 ist der anthropogene Anteil der Erwärmung, sondern die stetig wachsende Wärmeinselerwärmung bei den DWD-Wetterstatonen. Es handelt sich um einen wissenschaftlichen Irrtum.

Eine Wetterstation in den USA: Schön wäre es, wenn es in Deutschland noch eine Wetterstation gäbe, die genauso unverändert in einer gleich gebliebenen Umgebung steht wie vor 140 Jahren. Wir haben eine gefunden, allerdings nicht in Deutschland, sondern in den USA. Die Dale Enterprise wheather station in Virginia. Bei einer Farm werden am selben ländlichen Standort von dergleichen Familie bereits seit 5 Generationen die Temperaturen erfasst. Allerdings wächst der einstige Kleinort Harrisonburg, inzwischen eine Stadt, immer weiter auf die Farm zu. Dale Enterprise ist die älteste Klimastation in Virginia und die drittälteste seit damals noch messende Station in den USA. Jedoch die einzige am selben fast unverändert gebliebenen Standort. Jedoch führt inzwischen ein vierspuriger Highway an der Farm vorbei. Zusätzliche Sonnenstunden im Mai wirken sich auch in den USA sofort erwärmend aus. Dunkle Straßen können sich bis auf 50°C = 122 F aufheizen.

Abb. 7: Keinerlei Erwärmung des US-Wetterstation Dale-Enterprise seit 1880 beim Monat Mai. Leider hat auch diese Station in den letzten 100 Jahren einen leichte WI-effekt entwickelt, der vom Thermometer mitgemessen wird. Sonst wäre die Trendlinie deutlicher fallend. Vor allem lag 1880 in keiner Kältedelle wie das Kaiserreich.

Wir fragen uns: Würde der Maiverlauf in Deutschland vielleicht ähnlich aussehen seit 1880, wenn Deutschland so geblieben wäre wie 1880 und alle DWD-Stationen auch noch in denselben kälteren Umgebungen von einstmals stehen würden? Oder würde sich eine noch viel deutlich fallendere Maitrendlinie für das heutige Deutschland ergeben?

Wir halten fest:

Die globalen CO2-Konzentrationen steigen, der Mai wird nicht wärmer. Zwischen den Temperaturverläufen des Monats Mai und dem CO2-Anstieg besteht keinerlei Zusammenhang.

Der Monat Mai zeigt: Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre.

Wie der Mai sich weiterentwickelt wissen wir nicht, wir wissen auch nicht, ob die Landschaftszerstörung durch Bebauung und Trockenlegung und damit die Ausweitung der Wärmeregionen im selben Maße sich fortsetzen wird. Ein Umdenken in der Bevölkerung deutet sich an, nicht aber bei den Bürgermeistern mit mehrheitlich bebauungs- und flächenversiegelnden Gemeinderäten.

Info: der Versiegelungsflächenzähler, Straßen und Häuser zusammen: 50 381 km², das sind etwa 15% an der Gesamtfläche Deutschlands. Allerdings strahlt die Inselwärme auch über den Ortsrand hinaus, deshalb sprechen wir in unseren Artikeln von einem Wärmeinselanteil von 25% in Deutschland. Das Klima wandelt sich immer. Das hat natürliche und menschengemachte Gründe. Kampf dem Klimawandel durch eine CO2-Steuer ändert nichts. Es handelt sich eigentlich um eine Ablassteuer zur Gewissensberuhigung, vergleichbar mit dem Ablasshandel im Mittelalter. Die großflächige Zerstörung, Bebauung, Flächenversiegelung und Trockenlegung einstiger Naturlandschaften sind der menschenverursachende Klimatreiber. Und zugleich verantwortlich für die zunehmenden Überschwemmungen. Verstärkter Natur- und Umweltschutz ist zu fordern, sauberes Wasser, saubere Luft und unvergiftete, wasserspeichernde Böden.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.