Kältereport Nr. 29

Einführung des Übersetzers: Kaum tritt die Nordhalbkugel der Erde in die neue Wintersaison ein, gibt es auch hier schon wieder Meldungen, wenngleich auch noch nicht viele. Eingefügt ist diesmal aber auch ein entsprechender Aspekt von mir selbst.

Sehr interessant dürfte es werden, weil es wieder stark nach einem „Al-Gore-Effekt“ aussieht: Pünktlich zum COP26-Theater in Schottland simulieren sämtliche Modelle dort gerade dann einen Kaltlufteinbruch von Norden, der zumindest im schottischen Hochland auch verbreitet Schnee bringen dürfte. Mehr dazu im nächsten Kältereport.

Im Mittelteil findet sich – wie schon im vorigen Kältereport angemerkt – ein Einschub von mir selbst zur Schneelage in Nordeuropa.

Meldungen von 18. Oktober:

Peking: niedrigste Oktobertemperatur seit einem halben Jahrhundert – 20 Tage früher als im Mittel

18. Oktober: Eine intensive Kältewelle hat die Temperaturen in ganz China auf ein für den Monat Oktober noch nie dagewesenes Niveau sinken lassen und damit den Heizbedarf des ohnehin schon angespannten Energiesektors weiter erhöht.

Nach Angaben der lokalen meteorologischen Behörde wurde am Sonntagmorgen um 6:44 Uhr in Chinas Hauptstadt Peking ein Tiefstwert von -0,2 °C registriert – die niedrigste Oktobertemperatur, die von einem städtischen Observatorium seit 1969 gemessen wurde, berichtet die Nachrichtenagentur xinhua.

Außerdem kam der erste Frost der Saison in Peking ganze 20 Tage früher als im Durchschnitt (am 8. November). Infolgedessen haben lokale Meteorologen die Befürchtung geäußert, dass die frühe Abkühlung in Zentral- und Ostchina ein Vorbote eines bevorstehenden brutalen Winters sein könnte. Ein solches Ereignis würde die erschöpften Kohle- und Gasreserven zusätzlich belasten und die globale Energiekrise verschärfen.

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Seltener Frühjahrs-Blizzard in Argentinien

18.Oktober: Heftige Schneefälle haben am Wochenende Ushuaia und andere Gebiete Feuerlands heimgesucht, und es wird vorhergesagt, dass die verantwortliche antarktische Luftmasse bis Dienstag bis nach Brasilien vordringen wird.

Schwere Schneestürme haben seit Samstag, dem 16. Oktober, weite Teile Südargentiniens heimgesucht. Die Flocken haben sich als hartnäckig erwiesen und fallen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts (Montag, 18. Oktober) immer noch.

Link: https://electroverse.net/beijing-suffers-lowest-oct-temp-in-half-a-century-as-rare-spring-blizzards-batter-argentina/

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Meldungen vom 19. Oktober:

Ungewöhnlich frühe und starke Schneefälle in Skandinavien

Der Winter hält in Skandinavien schon früh Einzug, mit Minusgraden und starkem Schneefall in der Region.

In Lappland, Finnland, wurden am Wochenende rund 20 cm Schnee registriert. In anderen Orten waren die Schneemengen mehr als doppelt so hoch: In Kittilä zum Beispiel wurden enorme 48 cm gemessen.

Ab Mittwoch wird die nächste kräftige Tiefdruckfront von der Arktis herabziehen und über weiten Teilen Finnlands einen weiteren Fuß der Erderwärmung abladen und die nächtlichen Temperaturen sogar im Süden unter den Gefrierpunkt treiben.

Auch in Schweden fiel am Wochenende ein Meter Schnee – ein Ereignis, das den schwedischen Wetterdienst dazu veranlasste, für den Norden des Landes eine Warnung der Stufe 1 herauszugeben. Und wie in Finnland werden bis weit in die nächste Woche hinein weitere, rekordverdächtige Schneefälle vorhergesagt.

Außerdem haben sowohl Finnland als auch Schweden heute Morgen (Di, 19. Okt.) außergewöhnliche Oktoberkälte registriert:

18.0°C in Latnivaara, Schweden

16.0°C am Flughafen von Enontekiö , Finnland

Link: https://electroverse.net/scandinavia-receives-feet-of-snow-flurries-hit-south-korea-global-collapse/

Einschub des Übersetzers hierzu:

Abbildung 1: Schneedecke Nordhemisphäre am 25.10.2021 um 00 UTC. Quelle

Tatsächlich zeigt auch die aktuelle Graphik (25. Oktober) eine ausgedehnte Schneedecke über Skandinavien, wo nur der Süden noch schneefrei erscheint. Die in obiger Meldung erwähnten Schneefälle sind also tatsächlich eingetreten.

Kämpfe et al. haben schon darauf hingewiesen, dass es ohne eine „Einwinterung“ in Nord- und Nordosteuropa keine extreme Winterkälte bei uns geben kann. Im vorigen Kältereport wurde noch beschrieben, dass sich keine Anzeichen einer solchen zeigen. Das hat sich geändert. Es muss natürlich aber abgewartet werden, ob sich Schnee und Kälte dort halten.

Interessant dürfte aber ein Vergleich mit dem vorigen Jahr sein. Der Winter 2020/21 war ja wieder relativ mild. Wie sah es eigentlich im vorigen Jahr um diese Zeit aus?

Abbildung 2: Wetterlage von Montag, dem 25.10, 2021, 00 UTC. LINKS: 500 hPa-Niveau (farbige Flächen) + Bodendruck (weiße Linien; Quelle). RECHTS: 850 hPa-Niveau Temperatur (farbige Flächen) + Geopotential (weiße Linien; Quelle)

Abbiuldung 3: Wie Abb. 2, jedoch vor genau einem Jahr, also am 25. 10. 2020. LINKS: 500 hPa, RECHTS: 850 hPa

Über Nord- und Osteuropa sind die Unterschiede der Geopotential-Verteilung gar nicht so unterschiedlich. Das Temperaturniveau in der 850-hPa-Fläche erscheint dort in diesem Jahr etwas niedriger als im vorigen Jahr. Daraus lassen sich natürlich keine Schlüsse ziehen.

Ganz anders sieht es über Kanada aus. Dort hatte sich im vorigen Jahr um diese Zeit bereits ein beachtlicher Kältepol entwickelt ohne Entsprechung im europäisch-asiatischen Sektor der Arktis. In diesem Jahr ist dort dagegen so etwas nicht einmal rudimentär vorhanden.

Nun weiß jeder Synoptiker, dass ausgeprägte winterliche Kältezentren über Kanada und Grönland auf dem Atlantik die Bildung gewaltiger Orkanwirbel begünstigt, die mit ihrer vorderseitigen südwestlichen Strömung eher mildes Wetter in West- und Mitteleuropa bringen. Sollte sich das Fehlen eines solchen Gebildes im Winter fortsetzen, fehlt dieser Aspekt einer starken westlichen Strömung.

Es sei aber betont, dass dieser statistische Aspekt nur einer von sehr vielen ist. Die Untersuchungen von Kämpfe et al. hierzu sind da wesentlich umfassender.

Eine Karte mit der Schneebedeckung in Nord- und Osteuropa von vor einem Jahr zum Vergleich war leider nicht zu finden. Hat vielleicht ein Kommentator einen Link, wo man diese Information finden kann?

Ende Einschub

Weitere Meldungen vom 19. Oktober:

Vorzeitiger Schneefall in Südkorea

Der erste Schnee der Saison fiel am Dienstag, dem 19. Oktober, auf dem südkoreanischen Berg Seorak – früher als der klimatologische Durchschnitt und ganze 15 Tage früher als im letzten Jahr, berichtet yna.co.kr.

Die Flocken begannen um 10 Uhr morgens in der Nähe der Jungcheong-Schutzhütte zu fallen, die auf einer Höhe von 1676 m über dem Meeresspiegel liegt, so die Parkverwaltung,

Wie yna.co.kr weiter berichtet, wurde das Land am Wochenende von einem ungewöhnlichen Kälteeinbruch heimgesucht. In vielen Teilen des Landes wurden am Sonntag und Montagmorgen für Mitte Oktober rekordtiefe Temperaturen gemessen.

Link: https://electroverse.net/scandinavia-receives-feet-of-snow-flurries-hit-south-korea-global-collapse/

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Meldungen vom 22. Oktober:

Über 13 Todesopfer durch starke Schneefälle in Indien

Mindestens 13 Menschen sind im indischen Bundesstaat Uttarakhand ums Leben gekommen, nachdem heftige Schneefälle zu Beginn der Saison die Bergregion heimgesucht hatten, wie die örtlichen Behörden am Donnerstag mitteilten.


Auch im benachbarten Nepal wurde eine Gruppe von Trekkern auf dem Gipfel des Mera Peak von starkem Schneefall überrascht.

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Schneeschippen in Schottland

Fotos zeigen Schotten beim Schneeschaufeln, als das Vereinigte Königreich den ersten Temperatursturz und den ersten Schneefall der Saison erlebte – gerade rechtzeitig für den „Klimakongress, der nächste Woche beginnen soll.

Die Schotten in Aberdeenshire und Moray litten diese Woche unter anomaler arktischer Kälte und ungewöhnlich frühem Schneefall.


Da die Temperaturen weiter sinken, wird für Halloween Schneefall im Westen Schottlands erwartet – ein seltenes Phänomen, das zuletzt vor 13 Jahren, im Jahr 2008 (Sonnenminimum des Zyklus 24), beobachtet wurde.

Betrachtet man den neuesten GFS-Lauf, so wird zum Monatswechsel sogar Schnee bis nach Süden in Mittelengland erwartet.

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„Auf dem Mount Washington sieht es aus wie am Nordpol“

Der Winter kam früh auf dem Mount Washington.

My NBC 5 berichtet, dass der Berg in der Nacht zum Mittwoch von Orkanböen heimgesucht wurde und mehr als fünf Zentimeter Schnee gefallen sind – so steht es in dem Artikel: „Mount Washington sieht jetzt wie der Nordpol aus, mit atemberaubendem Schneefall und eisigen Temperaturen.“

Link: https://electroverse.net/13-dead-due-to-snow-in-india-scots-shoveling-mt-washington-record-snow-for-u-s-oil-hub-is-running-dry/

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wird fortgesetzt … (mit 30)

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE