Wahnsinn „Energiewende“, was uns Verbrauchern blüht

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Ostdeutsche älterer Jahrgänge erinnern sich noch an die staatliche Planungskommission SPK der DDR. Zu dieser Institution schreibt Wikipedia (hier): „Die Staatliche Plankommission war ein zentrales staatliches Organ des Ministerrates der DDR für die gesamtstaatliche Planung und Entwicklung der Volkswirtschaft und für die Kontrolle der Durchführung der Planaufgaben. Sie war in der Zentralverwaltungswirtschaft der DDR zuständig für die Koordinierung, Ausarbeitung und Kontrolle der mittelfristigen Perspektivpläne (Fünfjahrplan) und der daraus abgeleiteten jährlichen Volkswirtschaftspläne“.

Liebe Leserin und lieber Leser, Sie werden nun sicher denken, die SPK des ehemaligen deutschen DDR-Kommunismus sei Geschichte. Falls Sie sich in solchen Illusionen wiegen, sollten Sie besser weiterlesen, auch wenn es Ihnen vermutlich nicht gefallen wird.

Was geht also vor in unserem Land? Das Abschalten gesicherter Kraftwerksleistung aus Kohle und Uran geht ohne Besinnung der aktuellen deutschen Politik konsequent weiter. Infolge der stetig zunehmenden fluktuierenden Energien aus Wind und Sonne und des gleichzeitig gesetzlich erzwungenen Verschwindens von Kohle- und Kernkraftwerken werden netzstabilisierende Maßnahmen der Übertragungsnetz-Betreiber immer mehr zur Überlebenspflicht. Der Gesetzgeber hat sie dazu im Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet (hier, hier). Im Sinne dieser Verpflichtung führt die Bundesnetzagentur für unterschiedliche Zeiträume jährlich Systemanalysen durch. Damit soll geklärt werden, ob zusätzliche Kraftwerkskapazitäten notwendig sind, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsmarktes aufrecht zu erhalten. Klingt zwar etwas unlogisch, wenn Kraftwerke gleichzeitig stillgelegt werden, aber SPK sind nun einmal nicht logisch.

Stillegung von versorgungssicheren Grundlastkraftwerken auf der einen sowie erzwungene Stromeinspeisung aus fluktuierenden und zudem unwirtschaftlichen Windmühlen und Photovoltaikanlagen auf der anderen Seite sind das absolute Gegenteil, um marktgerecht, kostengünstig und versorgungssicher Industrie und die private Verbraucher mit Strom versorgen zu können. Betrachten wir zuerst das Wichtigste, die Kosten! Die Kosten der Übertragungsnetz-Betreiber für die Vergütung der Kraftwerksbetreiber bei Kraftwerksstillegungen können nach entsprechender Bestimmung der Bundesnetzagentur als „verfahrensregulierte Kosten“ über die Netzentgelte auf die Kunden abgewälzt werden.

Dabei wird unterschieden, ob sich die zur Stillegung vorgesehenen Kraftwerke im Inland befinden („inländische Netzreserve“) oder ob es sich um ausländische, frei am Markt agierende Kraftwerke handelt. Letztere bekommen Marktpreise erstattet, erstere dagegen ihre Opportunitätskosten, zu deren Ermittlung die Bundesnetzagentur Hinweise veröffentlicht hat (hier). Wie bei allen kommunistischen Monstern bedarf es viel Geduld und einer gewissen juristischen Neigung, um die erwähnten Quellen lesend ohne Probleme verdauen zu können.

Die SPK unserer Energiewende erinnert zudem an die sogenannten „Leitsätze für die Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten“, welche den „Hoflieferanten“ der öffentlichen Hand (Beispiel Rüstungsindustrie) gemäß guter Tradition ein sorgenfreies und auskömmliches Erwerbsleben garantieren. Monopole nennt man so etwas und verortet es gewöhnlich im Kapitalismus. Hier bei der „Energiewende“ gehört es umgekehrt zum Kommunismus. Um dem Leser die technischen Raffinessen und Details des Monopols zu ersparen, seien im Folgenden nur die wichtigsten Schritte und Stufen veranschaulicht, die sich zwangsweise aus der aktuellen Energiewende-SPK der Bundesrepublik ergeben:

  1. Zuerst streichen die Kraftwerksbetreiber für Kraftwerksstillegung eine Entschädigung ein, schließlich geht es um „Klimaschutz“. Böse Zungen sagen dazu trocken, es sei in Wirklichkeit Betreiberschutz vor dem rauhen Wind des Wettbewerbs.
  2. Durch Kapazitätsverknappung von Strom infolge Stillegungen werden auskömmliche Marktpreise für die noch übrigen Kraftwerke garantiert.
  3. Das geht aber technisch nicht endlos so weiter, wenn bei bedecktem Himmel und Windstille keine Vollversorgung mehr möglich ist. Man läßt in diesen Fällen das eigentlich „stillgelegte“ Kraftwerk von der Bundesnetzagentur und vom Übertragungsnetz-Betreiber gemäß § 13b ff. EnWG für systemrelevant erklären und darf jetzt nochmals kassieren. Dies sogar zu „Selbstkostenpreisen“, die der freie Markt nicht hergibt. Das ist fast so schön wie bei den fluktuierenden EEG-Anlagen. Dort sind es nicht „Selbstkostenpreise“ sondern, etwas offener ausgedrückt, „Gewinnzuschläge“.
  4. Das Spiel kann durch den Zubau von immer mehr Windmühlen und Photovoltaik beliebig fortgesetzt werden, zumindest solange, wie noch fossile Kraftwerke existieren. Durch fortwährenden Zubau von Wind- und Sonnenstrom entstehen neue rechnerische Erzeugungsüberhänge von (unbrauchbarem) Flatterstrom, dann setzt folgerichtig die nächste Stillegungsrunde von Kohle- und Kernkraftwerken ein und so fort.

Das Ganze ist letztlich ein Kartell aus Politik und Unternehmen zur Ausbeutung der Verbraucher. Die früheren Anhänger des staatmonopolistischen Kapitalismus (Stamokap) würden das heute wohl als Klimaschutz und Energiewende bezeichnen, mit Sicherheit bezeichnet aber die Lobby der Energiewendeprofiteure ihr „rent-seeking-paradise“ so und insbesondere der profitierende „Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft“, kurz BDEW. Der Wirtschaftsdienst, eine Zeitung für die Wirtschaftspolitik, spricht allerdings etwas nüchterner von „Realitätsillusion der deutschen Klimapolitik“ in seiner Ausgabe 100. Jahrgang, 2020, Heft 9, S. 701-706 (hier). Der Bundesrechnungshof stellt fest, das jetzige Energiepreissystem trage mit seinen Entgelten, Steuern, Abgaben und Umlagen absehbar zu immer höheren Strompreisen bei (hier).

Nach Schilderung all dieser volks- und unternehmenswirtschaftlichen Schräglagen und politischen Dummheiten kann nun aber wenigstens der um Leben und Gesundheit besorgte Verbraucher aufatmen. Der fürchtet nämlich angesichts immer mehr Flatterstroms aus Erneuerbaren zu Recht einen langanhaltenden Blackout. Unser grün-roter Nanny-Staat, unterstützt von den Brüsseler EU-Kommunisten, sorgt aber bereits gründlich gegen diese reale Gefahr vor: Gesetzliche Grundlagen sind bereits vorhanden oder werden weiter verschärft werden, die jedem Haushalt den Einbau eines sog. smart meters zwingend vorschreiben. Diese Dinger melden in regelmäßigen Zeitabständen (alle Viertelstunde beispielsweise) den Stromverbrauch des betreffenden Haushalts oder Industrieunternehmens an die Übertragungsnetz-Betreiber oder eine andere entsprechende Behörde. Aber wozu soll das gut sein?

Ganz einfach liebe Leserin und lieber Leser. Gibt es in kalten Wintern mit Flaute, bedecktem Himmel und vielleicht -25 °C Kälte zu wenig Strom, wird einfach der Stromverbrauch von Industrie und Ihres Haushalts gedrosselt. Sie dürfen dann die ihre Wäsche allenfalls noch nachts um 3 Uhr in der Waschmaschine laufen lassen. Ihre Elektroheizung ist dann auch nicht mehr fit, und es wird kalt im Haus. Aber bitteschön, so etwas fürchten nur Warmduscher, und zu denen wollen Sie doch nicht gehören! Polen braucht schließlich, bei noch mehr Kälte als bei uns, seinen eigenen Kohlestrom und unsere französischen Nachbarn ihren Strom aus Kernenergie (nebenbei: bitte nicht Atomenergie, das ist Energie aus der Atomhülle, also die Energie aus den bösen Fossilen). Glauben Sie übrigens bloß nicht, die Zeiten solch tiefer Wintertemperaturen seien durch zu viel CO2 in der Luft längst vorbei! Ist wie mit Überschwemmungen und Dürren, alles kommt wieder.

Wir werden also wieder die schönen DDR-Zeiten von Strommangelwirtschaft kennen lernen, wenn draußen Windmühlen zugefroren und die Photovoltaikplatten vor lauter Eisbedeckung blind geworden sind. Man rückt dann enger zusammen, ganz wörtlich. Hat doch auch was für sich. Mit der Fortbewegung über längere Strecken wird es leider nichts, denn tiefe Temperaturen bekommen der Batterie ihres E-Auto schlecht, und außerdem wird bei Stromsperren der ohnehin schon zu lange Ladevorgang noch länger. Überall ist Geduld gefragt und wird zur neuen Tugend.

Also bitte nicht jammern! Sie haben es so gewollt und die Partei der Energiewende-SPK mit ihrer führenden Dame im neuen bundesrepublikanischen Kommunismus selber gewählt. Viel Alternativen gab es zugegebenermaßen ja nicht. Daher freuen Sie sich besser aus ganzem Herzen!

Anmerkung des Autors: viele der hier geschilderten wirtschaftlichen und gesetzlichen Details der neuen Energiewende-SPK verdanke ich der Mitteilung eines fachkundigen Bekannten, der nicht namentlich genannt werden möchte. Ihm danke ich an dieser Stelle ganz herzlich.




Klimawissenschaftler Dr. Willie Soon: „Die nächsten Jahre werden kalt sein“

Cap Allon

[Alle Hervorhebungen wie im Original! A. d. Übers.]

Alex Newman vom New American interviewte Dr. Willie Soon nach seinem letzten Vortrag im Camp Constitution. Im Folgenden einige Höhepunkte dieses Interviews:

Neue Studie

Dr. Willie Soon hat eine neue Studie durchgeführt, in der er versucht, das Verhalten der Sonne in den nächsten 100 Jahren zu berechnen. Dazu hat er zunächst untersucht, wie sich die Sonne in den letzten 400 Jahren verhalten hat, und dann dieses zyklische Verhalten etwa ein Jahrhundert in die Zukunft extrapoliert.

„Wir befinden uns bereits in einem sehr schwachen Aktivitätszustand“, so Dr. Soon, „schwächer als der aktive Zustand in den 1980er/90er Jahren. Diese schwächere Phase der Aktivität begann 2008 und wird voraussichtlich bis 2050 andauern“. Die nächsten drei Jahrzehnte werden „eine sehr interessante Zeit sein, denn wir haben noch 30 Jahre lang die Möglichkeit einer Abkühlung“.

Soon hofft, dass der IPCC ehrlich ist und nicht in Versuchung gerät, seine Daten zu manipulieren – wie Soon es in der Vergangenheit persönlich erlebt und nachgewiesen hat. Die IPCC-Diagramme zeigen nur eine lineare Erwärmung, erklärt Soon, während die rohen Thermometerdaten ein klares Auf und Ab von Abkühlung und Erwärmung in einer zyklischen Weise zeigen.

„Das zeigt, dass sie die Daten manipuliert haben“, sagt Dr. Soon. „Letztendlich geht es um die Wahrheit, nicht darum, ob meine Vorhersagen eintreffen oder nicht. Wir müssen die vom IPCC verwendeten Thermometerdaten, aber auch die Daten der Sonne genau im Auge behalten“.

Prophezeiungen und IPCC-Irrtümer

„Wir prognostizieren, dass es in den nächsten 20-30 Jahren kalt sein wird“, sagt Dr. Willie Soon. „Das wird eine sehr interessante Sache für den IPCC sein, mit der er sich auseinandersetzen muss“.

Dr. Soon ist der festen Überzeugung, dass die Verteufelung von CO2 nur ein Hype ist – eine Panikmache. Seiner Meinung nach ist das Sonnenlicht der Schlüsselfaktor für das Klima der Erde, und deshalb beschäftigt er sich intensiv genau damit.

„Diese Infrarotstrahlung (CO2-Infrarot) ist eine reine Reaktion des Systems, um ein Energiegleichgewicht zu erreichen. Wenn es ein Ungleichgewicht im System gibt, versucht das System, ein Gleichgewicht zu finden. Infrarot ist nur eine Reaktion. Deshalb sagen wir, dass das gesamte Klimasystem zu mehr als 99 % von der Energie der Sonne angetrieben wird.“

Der steigende Meeresspiegel ist eine weitere Torheit.

„Wenn man es genau betrachtet, ist der Meeresspiegel in den letzten 100 Jahren um etwa 10 cm gestiegen“, sagt Soon. „Und diese Leute sagen, dass er um 7 bis 10 Meter steigen wird – das ist es, was sie prolpagieren, um den Menschen Angst zu machen“.

Dr. Soon gibt zu, dass er in dem Zweck all dieser Lügen ein großes Problem sieht. „Damit sollen Angst und Kontrolle erreicht werden, ist meine bescheidene Vermutung. Sie könnten auch ein Rädchen in der ‚Great Reset‘-Maschine sein“.

Ein sich abkühlender Planet wirft weit mehr Probleme auf als ein sich erwärmender

Dr. Willie Soon schließt das Interview mit einer entscheidenden Schlussfolgerung:

„Wir werden viel mehr Probleme haben, wenn sich der Planet abkühlt, als wenn er sich erwärm“, erklärt er. „Es ist einfacher, sich in Zeiten der Wärme abzukühlen. Bill Gates‘ atmosphärisches Kreidestaub-Experiment ist eine ziemlich gefährliche Option – aber die Energie ist einfach nicht da, um zu heizen, wenn es kalt werden sollte, zumindest nicht im globalen Maßstab.

Die Sonne ist unsere Energiequelle, und wenn dieses Energieniveau sinkt, wird es für uns Menschen nahezu unmöglich, es zu reproduzieren. Eine Eiszeit, selbst eine kleine, wie das Maunder-Minimum (1645-1715), bringt Probleme mit sich, die viel schwieriger zu lösen sind als die einer Klimaerwärmung“, erklärt Soon.

Im Laufe der ökologischen Geschichte haben sich das Leben und die biologische Vielfalt in warmen Zeiten gut entwickelt, während ihr längere Phasen der Abkühlung zu schaffen machten.

Für uns Menschen sieht Soon die einzige Lösung in der Kernenergie. „Wir sollten besser jetzt mit dem Bau von Kernkraftwerken beginnen, meint Soon, bevor die benötigten Materialien mit Eis bedeckt sind.

In diesem Sinne gibt es ein Wettrennen. Die Menschheit befindet sich immer in einer Art Wettlauf“.

Aber aus unerklärlichen Gründen ist die Kernenergie in Kreisen der Klimaalarmisten keine Option – eine unlogische Haltung, die wiederum auf eine Agenda hindeutet, die hier im Spiel ist, und nicht auf eine ehrliche Kraft, die nach einer Lösung für ein echtes Problem in der Welt sucht. Die Kernenergie hat das Potenzial, sowohl den Klimawandel zu „lösen“ als auch viele der mit einer kleinen Eiszeit verbundenen Probleme abzuwenden.

Dennoch wird sie verworfen. Der Betrug ist klarer denn je.

Und schließlich, in einer direkten Botschaft an die Propagandisten unter uns, hat Dr. Soon Folgendes zu sagen: „Wenn Sie ein ernsthaftes Problem haben wollen, dann sorgen Sie sich um eine Eiszeit, aber niemals um die globale Erwärmung.“

Link: https://electroverse.net/the-next-30-years-will-be-cold-says-climate-scientist-dr-willie-soon/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Wenn „Journalist*innen“ wissen, dass eine Wissenschaft unbezweifelbar ist, sollen sie Kritik daran nicht mehr veröffentlichen

Helmut Kuntz

Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Klimaurteil abschließend angewiesen, dass eine Mainstream-Meinung, welche von einer politisierten „Wissenschaft“, zusätzlich bezeugt durch Freitagshüpfer und Comedians für „unbezweifelbar“ erklärt wurde, von den Bürgern nicht mehr diskutiert, gar angezweifelt werden darf, sondern ohne Ausnahme kritiklos umzusetzen ist.
Unsere Medien sind mit Eifer dabei, es umzusetzen. Um den Schein zu wahren, natürlich nicht, ohne ihr Vorgehen „wissenschaftlich“ zu untermauern.

Die Zukunft als Geschäftsmodell

Mit der Vorhersage und Lenkung der Zukunft lassen sich Geschäftsmodelle am sichersten begründen. Die Kirche macht es mit der Ausgestaltung des „Lebens“ nach dem Tod, welches nur sie – natürlich gegen Vergütung – im Sinne noch zu Versterbender, zeitweise auch für bereits Verstorbene, seit fast zweitausend Jahren erfolgreich lenkt.

Das ließ und lässt die Ökokirche nicht ruhen. Sie ist überzeugt, dass ihre Ausgestaltung – bedeutet Simulation – des zukünftigen Erdklimas eine genau so wichtige (und bezahlpflichtige) Zukunfts-Maßnahme ist und damit vom Staat als Geschäftsmodell vor Kritik, gar Infragestellung ebenfalls geschützt werden muss.

Kritik stört

Unseren Medien geht es zunehmend „auf den Keks“, dass an ihrer bedingungslosen Merkel-Bejubelung und Klimahysterie immer noch Kritik [4] und vor allem auch deren Publikation möglich ist. Und so suchen sie nach Möglichkeiten, solches zu unterbinden.

Versuche, durch markige Sprüche:
[5]Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.
greifen nicht so richtig, da wohl selbst für manchen überzeugten GRÜN-Wähler zu oft erkennbar ist, wie Subventionsabgreifer mit Klimaalarmisten [6] eine Allianz bilden,
oder die Argumentation einfach nur noch blöd wirkt(1):
[7] EIKE 8. April 2019: Klimarettung mit Professor Lesch: Alle für das Klima täglich eine Stunde stillstehen
[8] H. Lesch: Sie müssen sich nicht mal mehr warm anziehen im Winter, so warm wird’s.“

Die „false balance„-Falle

Also versucht man es inzwischen mit „Wissenschaft“, deren inzwischen auch bei uns gängiges, teils unterirdisches Niveau nicht so leicht durchschaut werden kann.
Die Redaktion der „Frankenprawda“ – offiziell auch Nordbayerische Nachrichten – brachte dazu jüngst ein Beispiel:

Ein Redakteur „begründete“, warum es falsch ist, bei Corona und Klimawandel anderen, als ausschließlich Merkels Gruselkabinett und von deren Goodwill (Forschungsmittel-Bewilligungen) abhängigen „Wissenschafts-“ „Berater*innen“ zuzuhören und diesen gar Möglichkeiten der Publizierung zu gewähren:

Redakteur [1] Nordbayern, 28.07.2021: Wie Journalisten in die „Objektivitätsfalle“ tappen
… In der Corona-Pandemie haben Journalisten dazugelernt: Oft kamen Akteure zu Wort, denen man besser kein Forum geboten hätte – aus dem Wunsch heraus, möglichst objektiv zu berichten. Doch bei Wissenschafts-Themen macht das kaum Sinn, da lauert die „false balance“-Falle … etwas freier übersetzt, „unangebrachte Ausgewogenheit“

Eine Hauptschuld haben immerhin die Medien selbst. Denn bisher (vor der Merkelzeit) war es fälschlicherweise üblich, zu versuchen objektiv zu berichten:
Redakteur [1] … Das ist dem klassischen Strickmuster inländischer Medien geschuldet. Zu ihrem Alltagsgeschäft in der Berichterstattung gehört es, stets mehrere Parteien oder Gesprächspartner zu einem Thema zu Wort kommen zu lassen, aus einem Bedürfnis der Objektivität heraus.
Solch überholte Sitten funktionieren nur (noch), wenn – wie in der Berliner Politik – zwischen allen Altparteien eine Einheitsmeinung herrscht. In der Wissenschaft, so wie sie ein haltungsgerechter Redakteur versteht, darf es das aber nicht (mehr) geben:
Redakteur [1] … Das ist unproblematisch, solange es dabei z.B. um die Vertreter verschiedener politischer Parteien geht, die ein gewisses Thema unterschiedlich angehen. Dabei geht es in der Regel um deren jeweilige Interpretation des Sachverhalts.
Auf Wissenschaftsthemen ist dieses Schema indes nicht übertragbar – und doch wird es häufig als Schablone für die Berichterstattung verwendet. Die Folge: Unbelegte Behauptungen werden bisweilen gleichberechtigt neben wissenschaftlichen Erkenntnissen abgebildet.

Der Redakteur (stellvertretend für unsere Medien) weiß: Wenn sich „ausgemachte Experten“ einig sind, ist Wissenschaft grundsätzlich „settled“, konträre Meinungen damit unnütz und deren Publikation reine Verschwendung und Schlimmeres:
Redakteur [1] … Und so sieht diese „Falle“ aus: Ein gewichtiger Faktor dabei ist der Konsens zu einem bestimmten Thema. Soll heißen: Nahezu alle, vor allem ausgemachte Experten, sind sich dazu einig, konträre Meinungen sind hingegen sehr selten oder stammen von einzelnen Protagonisten, welche noch nicht einmal zwingend Fachkenntnisse besitzen müssen.
An diesem Punkt lauert Gefahr: Im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung gibt es Zeitungen sowie Radio- oder Fernsehsender, die jene Verlautbarungen aus dem Ansinnen heraus aufgreifen, keine Ansichten unter den Tisch fallen lassen zu wollen. Manchmal schielen Verantwortliche auch auf Einschaltquoten oder Klickzahlen. Sobald dies passiert, wird einer Einzelmeinung mitunter überproportional viel Raum gegeben, der Leser oder Zuhörer/Zuschauer kann diese als „gleichbedeutend“ zum Konsens wahrnehmen – die „false balance“-Falle ist zugeschnappt.

Die vatikanische Glaubenskongregation (früher Inquisitionsbehörde) wird dem Redakteur vorbehaltlos zustimmen. Seit vielen Jahrhunderten vertritt sie eine solche Argumentation beim Vorgehen gegenüber Abtrünnigen zur Reinhaltung des einzig wahren Glaubens. In der DDR (und damit verbrüderten Ländern) war es ebenfalls Staatsdoktrin.
Bestätigt durch das jüngste Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichtes waren in den Augen des Redakteurs damit sowohl die mittelalterliche, kirchliche Justiz wie auch die ehemalige DDR juristisch vorbildhaft.

Eine Studie bestätigt es

Im „Annalena-“ Politikzeitalter braucht ein „Anwärter*in“ zur Kanzlerschaft nicht einmal mehr zu dem fähig zu sein, was man von jedem „Schulabgänger*in“ erwartet: Einen Lebenslauf ordentlich schreiben zu können … Entsprechend niedrig sind auch die Anforderungen an das Niveau von Studien (sofern diese die vorgegebene Meinung bestätigen).

Von einer Studie ist der Redakteur anscheinend besonders fest überzeugt, denn er zitiert daraus zum Belegen seiner Thesen:
Redakteur [1]Verblüffende Studienergebnisse
Diesem Phänomen hat sich mit dem Blick auf Veröffentlichungen zum Klimawandel unlängst ein Forscherteam der University of California gewidmet und dafür rund 100.000 Artikel analysiert. Das Ergebnis verblüfft. 386 bekannte Klimawandelskeptiker waren demnach häufiger Autor oder wurden häufiger zitiert als 386 absolut renommierte Klimaforscher. Selbst in Qualitätsmedien wie der New York Times ließ sich das laut den kalifornischen Forschern nachweisen ….

Eine Studie, deren Daten das Gegenteil belegen

Eine Studie, welche zum Artikel passt lautet:
[9] Alexander Michael Petersen, at al., 13. August 2019: Discrepancy in scientific authority and media visibility of climate change scientists and contrarians
Die Autoren beklagen sich darin, dass in den Medien Kritiker des Klimawandels zu oft und zu umfangreich Gehör bekommen und schlagen vor, die Publikation solcher einzuschränken.

Wie gingen die Verfasser vor, um ihre These zu belegen?
Zuerst legen sie fest, dass es eine einzige, richtige Wahrheit gibt und ihnen diese bekannt isei:
Since the early 2000s there has been little disagreement among scientific experts over the fundamental evidence supporting the existence, origin, and societal significance of anthropogenic climate change …
Ganz grob übersetzt: Seit den frühen 2000er Jahren gab es unter wissenschaftlichen Experten wenig Uneinigkeit über die grundlegenden Beweise, die die Existenz, den Ursprung und die gesellschaftliche Bedeutung des anthropogenen Klimawandels (CC) unterstützen
Nun legten sie fest, dass alles, was dieser „Wahrheit“ kritisch gegenübersteht, eine falsche Meinung ist:
Yet, while an anthropogenic cause is supported by an overwhelming majority of climate change scientists (CCS)5, climate change contrarians (CCC) have successfully organized a strong voice within politics and science communication in the United States
Ganz grob übersetzt: Doch während eine anthropogene Ursache von einer überwältigenden Mehrheit der Klimawandelwissenschaftler (CCS) unterstützt wird. Haben Klimawandel-Contrarians (CCC) erfolgreich eine starke Stimme in Politik und Wissenschaftskommunikation in den Vereinigten Staaten organisiert
Als Weiteres folgt dann die Belegung:
Die medialen Reichweiten der Publikationen von 386 „unbezweifelbaren“ Klimawissenschaftlern und von 386 „hartnäckigen Kritikern“ werden anhand von 200.000 CC-Forschungsartikeln und 100.000 englischsprachigen Medienartikeln verglichen.

Nach langen Ableitungen über ihre Systematik kommt die Studie zum Ergebnis:
Die Tatsache, dass Publikatzionen oder Aussagen klimakritisch eingestellter Personen veröffentlicht werden, ist eine Bedrohung für „die Gesellschaft und den Planeten“, weil dadurch die internationalen Anstrengungen (wohl der CO2-Verhinderung) „untergraben“ werden:
[9] Discussion
CC is a wicked multidimensional problem, whereby individual dimensions—i.e., environmental, socio-economic, technological, science communication—while separately challenging, together pose the 21st century’s pre-eminent grand challenge. In this regard, a public that is unaware of the realities and risks associated with CC poses a threat to society and planet by undercutting strenuous global efforts to rapidly mitigate threats to the planet’s biosphere.

Ganz, ganz grobe maschinelle Übersetzung von google: Diskussion
CC (Anmerkung: anthropogener Klimawandel (CC)) ist ein böses multidimensionales Problem, bei dem einzelne Dimensionen – d.h. ökologische, sozioökonomische, technologische, wissenschaftliche Kommunikation – zwar separat herausfordernd sind, aber zusammen die herausragende große Herausforderung des 21. Jahrhunderts darstellen. In dieser Hinsicht stellt eine Öffentlichkeit, die sich der Realitäten und Risiken von CC nicht bewusst ist, eine Bedrohung für die Gesellschaft und den Planeten dar, indem sie die anstrengenden globalen Bemühungen zur schnellen Minderung der Bedrohungen für die Biosphäre des Planeten untergräbt.

Rezension

Nun wurde diese Studie nicht „unlängst“, sondern im Jahr 2019 veröffentlicht. Und sie wurde bereits damals rezensiert. „kaltesonne“ brachte damals eine der Rezensionen dieser Studie – und deren überraschendes Ergebnis:
„kaltesonne
20. August 2019 (Auszug): Üble Nachrede mit juristischen Folgen? Unsägliche Nature-Studie zur medialen Präsenz von Klimarealisten auf dem Prüfstand Von Uli Weber
Am 14.08.2019, 13:12 Uhr meldete t-online.de unter der Überschrift „‘Unverhältnismäßige Sichtbarkeit‘  Leugner der Klimakrise kommen öfter zu Wort als Klimaforscher“, Zitat:
„Skeptiker der Klimakrise kommen in den Medien laut einer Studie sehr viel häufiger zu Wort als renommierte Klimaforscher. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die Wissenschaftler Zehntausende Artikel aus Zeitungen, Magazinen und dem Internet auswerteten. Demnach erhielten Leugner der globalen Erderwärmung in den vergangenen Jahren fast 50 Prozent mehr Aufmerksamkeit als Experten auf dem Gebiet. Leugner der menschengemachten Klimakrise hätten sich „zu einer lauten Stimme innerhalb von Politik und Wissenschaftskommunikation“ entwickelt, schrieben die Studienautoren im Fachmagazin „Nature Communications“.“

Schaunmeralsomalgenauhin:
Es geht hier offenbar um die dort nicht näher bezeichnete Studie “Discrepancy in scientific authority and media visibility of climate change scientists and contrarians” von Petersen,  Vincent und Westerling, die am 13. August 2019 auf Nature Communications veröffentlicht worden war.
UnddannschaunmermalinsOriginal. Zusammenfassung mit Hervorhebungen:
„Wir stellen 386 prominenten Gegnern 386 erfahrene Wissenschaftler gegenüber, indem wir ihre digitalen Spuren in 200.000 Forschungspublikationen und 100.000 englischsprachigen Digital- und Printmedienartikeln zum Klimawandel verfolgen. Die Projektion dieser Personen über denselben Hintergrund hinweg erleichtert die Quantifizierung von Unterschieden bei der Sichtbarkeit der Medien und der wissenschaftlichen Autorität sowie die Identifizierung von Organisationsmustern in ihren Verbandsnetzwerken. Hier zeigen wir im direkten Vergleich, dass Kontrarier in 49% mehr Medienartikeln als in Wissenschaftlern vorkommen. Vergleicht man jedoch die Sichtbarkeit nur in Mainstream-Medienquellen, so stellt man nur eine 1%ige Überschreitung der Sichtbarkeit fest, was objektiv die Verdrängung professioneller Mainstream-Quellen durch die Verbreitung neuer Medienquellen zeigt, von denen viele zur Erzeugung und zum Verbrauch von Desinformation über den Klimawandel beitragen auf einer Skala. Diese Ergebnisse zeigen, warum Klimawissenschaftler zunehmend ihre Autorität im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs ausüben sollten und warum professionelle Journalisten und Redakteure die unverhältnismäßige Beachtung von Kontrariern anpassen sollten.

Einführung in die Begrifflichkeiten mit Hervorhebungen:
„Seit Anfang der 2000er Jahre herrscht unter Wissenschaftlern wenig Uneinigkeit über die grundlegenden Belege für die Existenz, den Ursprung und die gesellschaftliche Bedeutung des anthropogenen Klimawandels (CC). Während eine anthropogene Ursache von einer überwiegenden Mehrheit der Klimaforscher (CCS) unterstützt wird, haben Klimakontrarier (CCC) erfolgreich eine starke Stimme in der Politik- und Wissenschaftskommunikation in den Vereinigten Staaten organisiert.“

Die Auswahl: In der Studie wird die Öffentlichkeitsverbreitung von 386 prominente „Kontrariern“ (CCC) mit 386 prominenten Wissenschaftlern aus der CC-Forschung (CCS) verglichen.
WIDERSPRUCH: Es heißt dort, man habe, „200.000 CC-Forschungsartikel aus der WOS-Datenbank gesammelt, aus denen diese 386 am häufigsten zitierten Wissenschaftler (mit CCS bezeichnet) ausgewählt“ wurden. Das führt schon mal zu einem EKLATANTEN Widerspruch mit dem Abstract, wo es – mit Hervorhebungen – heißt: “We juxtapose 386 prominent contrarians with 386 expert scientists by tracking their digital footprints across 200,000 research publications and 100,000 English-language digital and print media articles on climate change.” – Denn die 200.000 Forschungsartikel dienten lediglich der Auswahl der 386 Klimawissenschaftler (CCS).

Da war’ns dann also nur noch 100.000 Publikationen…
Anschließend wurden die 100 am häufigsten zitierten Wissenschaftler (CCS) als Vergleichsgruppe ausgewählt. Auf der Gegenseite hatte man sich auf eine Auswahl konzentriert, die „öffentlich und wiederholt ihre entschlossene Gegenposition zu CC-Themen demonstriert haben – wie das DeSmog-Projekt (DeSmogblog.com) ausführlich dokumentiert Institutionen und einzelne Akteure.“ Das in Abbildung 2 a (CCC=Klimakontrarier) und c (CCS=Klimawissenschaftler) von Petersen et al. (2019) dargestellte Ergebnis für die Medienwirksamkeit ist dann sehr eigenartig (Anm.: Abbildung 2 hier nicht übernommen).

Die „Buntheit“ der Datenpunkte gibt also die Häufigkeit an, mit der die jeweiligen Artikel in den 30 bekanntesten Mainstream-Quellen erschienen sind. Zwar ist nun die ANZAHL von ARTIKELN von CCS-Klimawissenschaftlern insgesamt tatsächlich geringer, aber deren multiple VERBREITUNG in den bekanntesten Mainstream-Medien sehr viel größer als es für die häufiger erschienenen Artikel der „Klimaschutzgegner“ ermittelt worden war. Diese Diskrepanz zwischen den Abbildungen 2 a und b weist schon mal sehr stark auf einen vordergründigen Äpfel&Birnen-Vergleich hin.

Schaunmeralsomalweiter, Abbildung 4b zeigt die „Diskrepanz in der wissenschaftlichen Autorität und Mediensichtbarkeit“:

Bild 1 Abbildung 4 (Petersen et al. 2019): „Diskrepanz in der wissenschaftlichen Autorität und Mediensichtbarkeit – individuelle Ebene“

… Haben Sie jetzt die tiefere Bedeutung dieses Diagramms verstanden, nein? – Ich auch nicht.
Das ist aber auch gar nicht wichtig. Was wirklich wichtig ist, das ist die Farbskala in Abbildung 2 (Anmerkung: Bitte im Originalartikel ansehen), nämlich die Häufigkeit, mit der die betreffenden Artikel in den 30 bekanntesten Mainstream-Quellen erscheinen. Denn diese Mainstream-Medien erreichen eine breite Öffentlichkeit und bestimmen damit die Themen im öffentlichen Diskurs. Und wenn wir jetzt mal zurück zum Abstract gehen, dann hieß es dort entlarvend:
„…was objektiv die Verdrängung professioneller Mainstream-Quellen durch die Verbreitung neuer Medienquellen zeigt, …“.

Damit verkehrt sich die Aussage dieser Studie in ihr komplettes Gegenteil:
Während nämlich der etablierte Klimamainstream über seine „professionellen“ Massenmedien bequem eine breite Öffentlichkeit erreicht, maikäfern sich eine große Anzahl von Klimarealisten und klimarealistische Medien mit geringer Reichweite ab, um für ein Gegengewicht in eben dieser Öffentlichkeit zu sorgen – und daraus wird ihnen jetzt auch noch ein Strick konstruiert…
Diese Studie ist also ein ganz fieses und völlig unwissenschaftliches Konstrukt, das nur als eine direkte Aufforderung an die Mainstream-Massenmedien zu verstehen ist, Klimarealisten ganz aus der öffentlichen Debatte auszuschließen. Man könnte vielleicht sogar von einem wissenschaftlich konstruierten Scheinargument zur Durchsetzung der Klimareligion sprechen.
Eine schöne Analyse der Studie von Petersen et al. (2019) findet sich übrigens auch auf Science Files (nun Zufügung des Autors):

ScienceFiles 16. August 2019: Anthropogener Klimawandel nur mit Faschismus zu haben
… Dass die drei Eifrigen aus Kalifornien so weit von Wissenschaft entfernt sind, wie man nur sein kann, bemerkt man bereits daran, dass sie Wissenschaftler, Climate Change Scientists und Nonkonformisten, Climate Change Contrarians differenzieren. Deutlicher kann man seinen eigenen Bias nicht machen: Wer an den menschengemachten Klimawandel glaubt, der gilt den Autoren als Wissenschaftler, wer ihn mit Begründung bezweifelt, gilt ihnen als Nichtkonformist. Eigentlich sind die Wissenschaftsimitatoren an dieser Stelle schon enttarnt. Die vielen methodischen Fehler, die sie sonst noch begehen, angefangen dabei, dass beide Gruppen mit unterschiedlichen Auswahlmethoden besetzt wurden, eine Todsünde komparativen Vorgehens, aber ein beliebtes Mittel bei Ideologen bis zur Fehlklassifikation von Wissenschaftlern, seien hier nur erwähnt. Wer will, der kann eine sehr gute methodische Kritik, die nichts mehr von diesem Junk Paper übriglässt, im Blog von Judith Curry nachlesen.

„kaltesonne“ … Die Studie von Petersen et al. (2019) und ihr Medienecho werfen ein sehr bezeichnendes Licht auf die wissenschaftliche Qualität des Klimamainstreams und die journalistische Qualität der „professionellen“ Mainstream-Medien. Es geht in der Arbeit von von Petersen et al. (2019) offenbar darum, die „öffentlich-mediale Lufthoheit“ der Klimaalarmisten mit allen denkbaren unwissenschaftlichen Methoden unter dem Mäntelchen einer „hehren Wissenschaft“ zu verteidigen – und alle machen mit und reichen jeden Unsinn unhinterfragt durch. Denn insbesondere in den USA sind inzwischen eine Vielzahl von unabhängigen und katastrophenkritischen Blogs mit einer begrenzten Öffentlichkeit „ans Netz gegangen“,  wie beispielsweise allaboutenergy.netenergy-environmental-newsletter und noch viele andere….
Schlussbemerkung: Der Autor gibt seine Recherche an dieser Stelle auf, denn seine Einschätzung dieser grottenschlechten Studie ist nicht mehr zu verbessern. Es ist ihm vielmehr sehr schwer gefallen, die Verbalinjurien „Wissenschuftler“ und „Journalunken“ in dieser Betrachtung NICHT zu verwenden.

Einen haltungsgerechten Redakteur ficht solche schnöde Kritik sowieso klimakritisch eingestellter – und damit keiner Diskussion, nicht einmal einer Beachtung würdiger – selbstverständlich nicht an. In einer Zeit, in welcher Städte ihr Klimaschutzkonzept auf Klimagipfeln mit 12 … 15Jährigen diskutieren und von diesen prüfen lassen (FN vom 02.08.2021), hat Qualität seine Bedeutung vollständig verloren.

Studien, welche so schlecht durchgeführt werden, dass die Studienautoren nicht bemerken (wollen), dass ihre Daten das Gegenteil aussagen, sind beim „Klima“ nicht selten. Die „Konsensstudien zählen ebenfalls dazu:

Bild 2 Zur Konsensstudie. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 3 Zur Konsensstudie. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 4 Aussagen der Bundesregierung zur Konsensstudie. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Nachdem allerdings „die Bundesregierung“ den (an Betrug grenzenden) Aussagen solchen Studien feste glaubt, darf denen ein Haltungsjournalist nicht nachstehen.

Der Redakteur ergänzt es mit Beispielen

Den Redakteur scheint es arg zu wurmen, dass selbst im Merkelland in Talkshows (teilweise) noch Debatten stattfinden. Warum er es ausgerechnet am Klimawandel „festmacht“, erschließt sich nicht.
Aber es zeigt wenigstens die Unkenntnis – beziehungsweise nicht über „dpa“ -Kenntnis hinausreichende „Wissen“ zur Klimawandel-Debatte in Fachkreisen. Seine Bewertung zu „Corona“ und das Vorgehen unser Berliner Chaostruppe dazu wäre einen eigenen Artikel wert:
Redakteur [1] … Besonders krass und folgenschwer kann „false balance“ bei Talk-Runden im Fernsehen sein. Würden z.B. in einer Debatte über den Klimawandel die Stühle mit Vertretern des Konsens‘ („Der Klimawandel schreitet voran“) und deren Widersachern („Den Klimawandel gibt es nicht“) proportional besetzt, säßen mehrere hundert Teilnehmer auf der Konsensseite einem einzelnen Gegner gegenüber. Das findet so natürlich nicht statt, was so manche Einzelposition gigantisch aufwertet. In Sachen Corona haben das die Querdenker-Bewegung und diverse Verschwörungstheoretiker geschickt für sich ausgenutzt. Selbst wenn sie medial nicht zum Zuge kamen, konnten sie sich immer noch als „Opfer der Mainstream-Medien“ bezeichnen, die über „die wahren Hintergründe“ nichts berichten und selbsternannte Aufklärer „systematisch totschweigen“.

Dem Redakteur scheint nicht bekannt zu sein, dass zu Beginn einer dunklen Zeit der Deutschen Geschichte willfährige Personen mit ähnlichen Argumenten Einstein „widerlegten“:
1931 wurde das Buch: „100 Autoren gegen Einstein“ herausgegeben. Darin erklärten (und belegten) 100 Autoren (unbezweifelbar), dass Einsteins Relativitätstheorie falsch ist …

Geschichte bleibt ein Hamsterrad, welches sich ständig wiederholt. Zudem unterschätzt der Redakteur massiv die Anzahl an wissenschaftlichen Klimaskeptikern:

Bild 5 Klimakritische Petitionen. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Die Pflicht der Medien

Redakteur [1] Selbstverständlich begreifen es seriöse und professionelle Medien als ihre Pflicht, nachweislich falsche (oder gefälschte) Informationen über ein Wissenschaftsthema neben dem reinen Sachbericht in einem Kommentar oder Leitartikel anzusprechen und korrekt einzuordnen. Doch eine Garantie, dass solche Beiträge ebenso gelesen werden wie der Ursprungstext, die gibt es freilich nicht …

Der NN-Redakteur liest wohl die öfters bei der Redaktion eintrudelnden Kritiken des Autors auf deren Leitkommentare und Publizierungen nicht (nur ganz wenige davon werden als Beispiel auf EIKE publiziert):
[4] EIKE 30.07.2021: Einschläge des Klimawandels oder eher eklatantes Staats- und Behördenversagen?
[Link]
EIKE 06. März 2021: Klimapropaganda nun auch konsequent für Kinder
[Link] EIKE 11.10.2020: Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht/kommentiert hast
[Link] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
[Link] EIKE 13. April 2020: Wurde schon 1912 vor dem schlimmen Klimawandel gewarnt? Ein Zeitungsartikel, doch zwei Interpretationen
Daran und darin ist erkennbar, dass zumindest der Autor solche Redaktionsbeiträge liest. Und wenn die „korrekte Einordnung“ seitens der Redaktion wieder grottenfalsch verstanden wurde, meldet er sich sogar. In den Augen einer Redaktion also ein wirklich vorbildlicher Leser ….

Wie in sozialistischen Ländern üblich: Wenn jemand die falsche Meinung äußert, üben die Verantwortlichen „Selbstkritik“ und erhöhen den Druck an ihre Untergebenen

Im Ausland scheint es noch Journalismus zu geben, der sich trotz massiver Indoktrinierung immer noch nicht vorbehaltlos an die Vorgaben der „Verantwortlichen“ hält. Der reine Gräuel für den NN-Journalisten, der sich wohl wünscht, dass solch renitente Quertreiberei in Deutschland endlich abgeschafft wird (was man für dessen Redaktion schon als weitgehend gelungen sagen darf (rein persönliche Meinung des Autors)):
Redakteur [1]Die BBC hat dazugelernt
Wie also damit umgehen? Die britische BBC hat sich diesem Problem im Jahr 2014 gestellt und ein spezielles Trainingsprogramm für Journalisten aufgelegt, die sich mit Wissenschaftsthemen befassen, damit sie nicht in die beschriebene Falle tappen. Mit mäßigem Erfolg, wie sie später einräumte.

„False balance“ wurde auch danach noch in der Berichterstattung beobachtet – besonders häufig, wenn es um den Klimawandel ging. Doch resignieren wollen die Verantwortlichen nicht. Sie üben öffentlich Selbstkritik und haben erkannt, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht …

Schließlich wird die redaktionelle Autorität einer NN in Frage gestellt, wenn diese beispielsweise Wetterereignisse liniengetreu dem Klimawandel zuordnet [4] und gleichzeitig eine andere Zeitung diese FalschInformation untergräbt:
[2] WELT, 5.07.2021: Der unappetitliche Klima-Bluff
Ist die menschengemachte Erwärmung verantwortlich für die tödlichen Unwetter in Westdeutschland? Das Klima-Argument dient Politikern, um von der eigenen Verantwortung für eine Katastrophe abzulenken. Aufzeichnungen belegen, dass Sturzfluten trotz Klimawandels weniger gefährlich sind als früher.

Abschließend noch eine Reportage über den wohl größten Wissenschaftsbetrug der Neuzeit (rein persönliche Überzeugung des Autors nach jahrelangen Recherchen), wie sie im Jahr 2007 von RTL (noch) gesendet wurde:
RTL: “Die Theorie der menschengemachten Erderwärmung ist … ein großer Schwindel” – ScienceFiles
Hinweis: Im ScienceFiles Artikel ist der Button zum Reportagevideo.

(1)Anmerkung: Dabei handelt es sich allerdings eher um ein Wunschdenken als eine Tatsachenfeststellung des Autors. In vielen Gesprächen mit klimahysterisch überzeugten Personen ließ sich seitens des Autors bisher keine untere Grenze ausmachen, ab der eine der Hysterie zustimmende Aussage angezweifelt oder gar verworfen würde.

Quellen

[1] Nordbayern, 28.07.2021: Wie Journalisten in die „Objektivitätsfalle“ tappen
[2] WELT, 5.07.2021: Der unappetitliche Klima-Bluff
[3] WELT, 31. Juli: Landkreis Ahrweiler soll Hochwasserwarnungen missachtet haben
[4] EIKE 30.07.2021: Einschläge des Klimawandels oder eher eklatantes Staats- und Behördenversagen?
[5]
neue energie, 01.04.2021: „Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns.
[6] EIKE 14.07.2019: Der Mensch bekommt Fieber, bekommt es unsere Erde damit auch?
[7] EIKE 8. April 2019: Klimarettung mit Professor Lesch: Alle für das Klima täglich eine Stunde stillstehen
[8] Tichys Einblick, 13.06.2019: „SPD kopflos, CDU planlos“ Bei Illner: Parteien-Pillepalle & Wintervorhersage von Lesch
[9]
Alexander Michael Petersen, at al., 13. August 2019: Discrepancy in scientific authority and media visibility of climate change scientists and contrarians

 




Die Juli-Erwärmung der letzten 140 Jahre in Deutschland – CO2 ist nicht deren Ursache

Stefan Kämpfe, Josef Kowatsch

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit seinen etwa 1900 Wetterstationen über Deutschland verteilt, ermittelte für den Juli 2021 einen Monatsschnitt von etwa 18,3°C. Laut DWD war der Juli 2021 deutlich zu nass, genau auf dem Vergleichsschnitt und sonnenscheinarm. Im Gegensatz zum letzten Jahr ein erfreulicher Regenüberschuss, der leider wegen den großflächigen Versiegelungen Deutschlands durch Städte und Gemeinden und den ständigen Trockenlegungsmaßnahmen der Land- und Forstwirtschaft nur gering zur Auffüllung des Grundwasserspiegels beitragen konnte. Die schnellere Ableitung in die oft zu Kanälen degradierten Gewässer sorgte zu erheblichen Hochwasserschäden. Sünden, die eine tägliche anthropogene Fortsetzung finden. Nicht ein menschengemachter Klimawandel ist die Ursache für die Überschwemmungen, sondern eine menschengemachte Naturflächenzerstörung. Und wenn unsere Behörden gewissenhafter arbeiten würden, hätten viele Hochwasser-Todesopfer und Sachschäden verhindert werden können.

Grafik 1a: Der Juli ist in Deutschland in den letzten 140 Jahren wärmer geworden. Laut DWD um ein Zehntel Grad je Jahrzehnt seit 1881. Die Trendlinie vermittelt den Eindruck, als habe es eine gleichmäßige Erwärmung gegeben. Und daraus könnte man die Schlussfolgerung ziehen, die ebenso regelmäßig steigenden CO2-Konzentrationen der Atmosphäre würden dies bewirken.

Das Bild ändert sich, wenn man eine längere Temperaturreihe betrachtet: Berlin-Tempelhof, nicht wärmeinselbereinigt.

Grafik 1b: Das Startjahr des DWD liegt in einer Temperaturdepression wie die polynome Kurve zeigt. Um 1881 war der Monat in Deutschland in einem Kältetal.

Gehen wir zurück zur Grafik 1a, den Julitemperaturen in Deutschland ab 1881, natürlich nicht wärmeinselbereinigt. Schon beim ersten Blick auf die Jahrestemperaturen einzelner Jahre bzw. Jahrzehnte ist erkennbar, dass der Eindruck einer kontinuierlichen leicht steigenden Erwärmung nicht stimmen kann. Die genaue Betrachtung der Julitemperaturreihe ergibt schließlich 2 Teile:

Der lange Zeitraum bis 1981 und danach

Grafik 2: Der Juli hatte, anders als die meisten anderen Monate, bis 1981 über etwa einhundert Jahre (!) fast gar keine Erwärmung, dann schon 1982 der Klimasprung in die jetzige Zeit. Damit verhält sich der Juli anders, als die meisten übrigen Monate und die Jahreszeiten – ihm fehlt die Erwärmungsphase bis etwa 1950, und die neuzeitliche, starke Erwärmung begann verfrüht.

Allerdings könnte man aus der Grafik fälschlicherweise ableiten, dass die Erwärmungswirkung eines angeblichen Treibhausgases CO2 wenigstens seit 1982 die behauptete Wirkung zeigt. Der Konzentrationsanstieg in der Atmosphäre von damals 350 ppm auf nunmehr 420 ppm korreliert doch deutlich mit dem Temperaturanstieg.

Es handelt sich jedoch um eine Zufallskorrelation, was wir mit der Grafik 3 zeigen wollen, indem wir die letzten 40 Jahre nochmals aufsplitten.

Der Monat Juli ab dem Jahre 2005 bis 2021: Wo ist die CO2-Wirkung?

Grafik 3: Ab 2005, also die letzten 17 Jahre ist der Juli nicht mehr wärmer geworden. Der Monat hat sein Maximum mit einem Schnitt von 18,7°C seit 2005 erreicht.

Ergebnis: Der Monat Juli ist durch einen Temperatursprung im Jahre 1982 wärmer geworden. Auf diesem höheren Plateau, das bereits mit dem Rekord-Juli 2006 erreicht wurde, halten sich die Temperaturen laut DWD bis heute. Der Juli wurde vor 16 Jahren zu einem angenehmen Hochsommermonat. Wie lange wird sich der Monat wohl auf diesem Niveau halten?

Gibt uns Kohlendioxid die Antwort?

Nein, in zahlreichen Veröffentlichungen hatte KÄMPFE stets darauf hingewiesen, dass die aktuelle AMO-Warmphase, die Häufigkeitszunahme südlicher Wetterlagen und die wegen der Luftreinhaltemaßnahmen und der Landschaftsaustrocknung wachsende Besonnung die Erwärmung der letzten 40 Jahre verursachten.

Grafik 4: Die CO2 Konzentration ist seit 1958 überall auf der Welt von 315 ppm auf nunmehr fast 420 ppm angestiegen. Und man staune: Trotz Corona ist auch im Jahre 2020 und 2021 die CO2-Konzentration im gleichen Maße weiter gewachsen. Kein Stillstand. Dies zeigt, dass die wegen der Pandemie weltweit unfreiwilligen Maßnahmen einer anthropogenen CO2-Reduktion keinen Einfluss auf die Anstiegskurve hatten. Und die Zunahme korreliert auch nicht mit den DWD-Julitemperaturen.

Wir halten fest:

  1. Trotz Corona und der Wirtschaftsreduktion ist die CO2-Konzentration der Atmosphäre im gleichen Maße auch im Jahre 2020 und 2021 weiter angestiegen.
  2. Auf die Temperaturentwicklung des Monates Juli in Deutschland hat die CO2-Konzentationszunahme überhaupt keinen Einfluss. Der Temperatursprung auf ein höheres Niveau kann mittels CO2 nicht erklärt werden. Ebenso wenig der Stillstand seit 17 Jahren bei den DWD-Wetterstationen.
  3. Mehr Besonnung, die AMO-Warmphase, häufigere Süd- und Südwestlagen sowie diverse, nutzungsbedingte Erwärmungseffekte bewirkten die merkliche Juli-Erwärmung.

Der Einfluss des Wärmeinseleffektes (WI) auf die letzten Jahrzehnte

Die Wetterstationen in Deutschland sind einer ständigen Änderung durch die menschliche Bebauung und Trockenlegungsmaßnahmen unterworfen. Die 1900 Stationen des DWD dürften einen Durchschnitt mit einem mittlerem WI-Anteil repräsentieren. Deshalb soll in der folgenden Betrachtung die Frage geklärt werden wie sich die Temperaturen in ausgesprochenen Wärmeinseln im Gegensatz zu wärmeinselarmen Gegenden in den letzten Jahren entwickelt haben

Der Großraum München ist eine sich vergrößernde Wärmeinsel

In der folgenden Grafik 5 ist die Wetterstation München Stadtmitte im Vergleich zur DWD-Station Holzkirchen aufgetragen. Holzkirchen ist ein südlicher Vorort von München, im sich stets weiter entwickelnden Speckgürtel der Stadt. Auch aufgrund des Autobahnanschlusses und zweier Bundesstraßen nimmt sowohl die Einwohnerzahl als auch die Gewerbeansiedlung rapide zu.

Grafik 5: Julitemperaturentwicklung seit 2005 in München (rot) und Holzkirchen (grün). Der Monat Juli wurde im Gegensatz zu DWD-Deutschland an beiden Standorten auch nach 2005 noch wärmer. In der Großstadt München ist es etwa 2 Grad wärmer, Holzkirchen liegt höher; diese höhere Lage macht allein schon mehr als 1 Kelvin aus – blieben aber trotzdem noch stattliche etwa 0,8 K für den UHI-Effekt.

Man beachte: UHI-Effekt und WI-Effekt sind nicht dasselbe. Anhand dieser Grafik 5 lässt sich gut der Unterschied zwischen Wärmeinseleffekt und UHI-effekt (Stadt-Land unterschied) erklären.

UHI-Effekt: Der Stadt-Land Temperaturunterschied beträgt in diesem Falle etwa 0,8 Kelvin, was grob mit Untersuchungsergebnissen aus dem Großraum Wien und Berlin übereinstimmt. Also: Die Wetterstation in Holzkirchen holt auf, weil der WI-effekt der wachsenden Bebauung dort stärker wirkt.

In Berlin sah das, bezogen auf die CLINO-Periode 1981 bis 2010, so aus; tendenziell nimmt dort die Stadt-Umland-Differenz aber eher ab (stärkere Umland-Erwärmung durch Nutzungsänderungen):

Grafik 6: Im dicht bebauten, kaum begrünten Berliner Zentrum (Alexanderplatz) herrschen, bei identischer Höhenlage, im Jahresmittel etwa 1 K höhere Temperaturen, als im ländlichen Neuruppin. Es handelt sich um ein Extrembeispiel, denn der weitaus größte Teil des Berliner Stadtgebietes ist nicht so dicht bebaut und daher weniger warm. Man achte auf die besonders großen Differenzen von Mai bis August, welche sich bei derartigen Vergleichen aber nicht überall zeigen – im bewölkten, windigen Spätherbst sind die Differenzen gering. Mittlerweile wurde die DWD-Station Neuruppin leider geschlossen, so dass keine weitere Beobachtung dieses Verhaltens möglich ist.

WI-Effekt: Holzkirchen – München(Stadtmitte). Der Wärmeinseleffekt ist bei beiden Stationen zunehmend, in Holzkirchen jedoch etwas stärker, die grüne Trendlinie von Holzkirchen nähert sich der roten von München an. WI-Effekte, welche besser „nutzungsänderungsbedingte Erwärmungseffekte“ heißen müssten, können flächig auch im Umland auftreten und sind enorm vielfältig (land- und forstwirtschaftliche Meliorationen, Bodenverdichtungen, Entwässerungen, Nutzung der Wind- und Solarenergie …). Und dann „lauern“ WI-Effekte sogar da, wo man sie gar nicht vermutet – wenn Bäume und Hecken aufwachsen und den kühlenden Wind bremsen. Das musste auch der DWD leidlich erfahren – der Juli-Hitzerekord (2019, 42,6°C) von Lingen/Ems wurde mit viel Tam-Tam in den Medien verkündet, doch er entstand, weil neben der Station Hecken und Bäume aufgewachsen waren. Mittlerweile ist der „Rekord“ annulliert und die betreffende Station geschlossen; Näheres hier und zum wärmenden Einfluss der Erneuerbaren Energien hier und hier.

Beide Münchener Stationen gehören zu den DWD-Stationen mit einem hohen WI-Anteil, wobei der von Holzkirchen etwas höher ist, was zu einer scheinbaren Verkleinerung des UHI-Effektes führt.

Deutlicher wird der Unterschied zwischen UHI und WI bei einem längeren Betrachtungszeitraum: Man beachte die Steigungsformeln.

Grafik 7: An beiden benachbarten Standorten wird der Juli seit 1991 deutlich wärmer. Weil aber der WI-effekt in Holzkirchen größer ist als in München, nähern sich die Trendlinien an und der UHI-effekt wird kleiner.

Großstadt Berlin: Aber selbst innerhalb Berlins, wo die Höhenunterschiede sehr gering sind, zeigten sich nutzungsbedingte Unterschiede: Das gut durchgrünte Dahlem erwärmte sich etwas weniger, als das sonnendurchflutete Tempelhofer Feld.

Grafik 8: Etwas stärkere Juli-Erwärmung seit 1988 in Tempelhof. Beide Stationen liegen fast gleich hoch, aber Dahlem hat einen viel höheren Grünanteil. Werte für Juli 2021 noch nicht eingearbeitet.

Wetterstationen mit geringem WI-Anteil in den letzten 17 Jahren.

Die Grafik 3 der DWD-Deutschlandtemperaturen zeigt seit 2005 eine ebene Trendlinie, es handelt sich um Stationen mit einem mittlerem WI-anteil.

Als Beispiel einer WI-armen Wetterstation soll das ländliche Goldbach bei Bischofswerda, östlich von Dresden in der Oberlausitz dienen.

Grafik 9: Im ländlichen Goldbach im Südosten Deutschlands, eine WI-arme Station sind die Julitemperaturen in der Gegenwart leicht fallend.

Zum Abschluss noch ein Beispiel aus Thüringen, welches in eine etwas andere Richtung deutet – Vergrößerung des UHI-Effektes:

Grafik 10: Zunehmender UHI-Effekt? Jena-Innenstadt erwärmte sich in den letzten 30 Jahren stärker, als das ländliche Dachwig. Zwar wurde die Jenaer Station 2004 verlagert, aber nur geringfügig, und die Höhenlage und die innerstädtische Umgebung blieben gleich (Besichtigung 2016). Insgesamt dürfte das Jenaer Saaletal, schon von Natur aus eine Wärmeinsel, von der zunehmenden Besonnung und dem Wirtschaftsboom der Nachwendezeit besonders profitiert haben. Auch hier gilt aber: WI-Effekte könnten auch zur Erwärmung in Dachwig beigetragen haben; trotzdem kann es als besonders WI-arm gelten.

Zusammenfassung

Die Kohlendioxidkonzentrationen sind überall auf der Welt seit Messbeginn im Jahre 1958 gleichmäßig deutlich angestiegen und steigen weiter, wobei das Anstiegsintervall in den letzten beiden Jahrzehnten sogar leicht zunehmend ist.

Die Julitemperaturen Deutschlands sind gleichfalls gestiegen, aber nicht kontinuierlich wie die CO2-Konzentration, sondern durch einen Temperatursprung im Jahre 1982. Auf diesem höheren Temperaturplateau befinden wir uns bis heute.

Seit 2005 zeigen die DWD-Wetterstationen einen gleichmäßigen Verlauf. Das hohe angenehme Juli- und damit Sommerniveau wird gehalten. Wetterstationen mit einem hohen WI-anteil werden sogar wärmer, d.h. in deren Umgebung steigen die Julitemperaturen weiter. Bei WI-armen Stationen wird der Monat leicht kälter.

Beantwortung der Überschrift:

Zwischen dem Temperaturverlauf des Monates Juli und der weltweiten CO2-Konzentrationszunahme besteht überhaupt kein Zusammenhang. Wärmeinselarme deutsche Wetterstationen kühlen seit 17 Jahren sogar leicht ab, während die CO2-Werte weltweit zugenommen haben.

Anhand der Grafiken konnte aber erneut gezeigt werden, dass der Mensch durch die weitere Bebauung, Betonierung und Trockenlegung der einstigen freien Naturflächen die Landschaft wärmer und auch trockener macht. Damit vergrößern sich die Wärmeinseln. Die Hochwassergefahr steigt weiter.

Klimaschutz durch CO2-Einsparung ist vollkommen sinnlos, wichtig wäre ein sinnvoller Naturschutz, der die Naturlandschaften Deutschlands erhält. Vor allem sollte die weitere Landschaftstrockenlegung unterbunden werden. Das muss kein Bauverbot sein. Das Regenwasser sollte in den noch etwa 85% der deutschen Freiflächen zurückgehalten werden, damit es wieder versickern und durch Verdunsten die Landschaft im Sommer kühlen kann. Und in unseren überhitzten Städten könnten mehr Grün- und Wasserflächen für ein angenehmeres Klima sorgen.

 




Die nivellierten Kosten der schwimmenden Offshore-Windparks

Andrew Montford, Global Warming Policy Forum

Wir präsentieren die möglicherweise erste Schätzung der nivellierten Kosten für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen.

Letztes Jahr habe ich in einem Blogbeitrag die finanzielle Situation von Hywind, dem ersten kommerziellen schwimmenden Offshore-Windpark im Vereinigten Königreich und dem ersten der Welt, dargelegt. Es war eine hässliche Geschichte, mit einem enorm verlustbringenden Betrieb, der nur durch einen enormen Transfer von Subventionen in den schwarzen Zahlen gehalten wurde. Hywind hat jedoch vor kurzem seine zweite Reihe von Finanzergebnissen seit der vollen Inbetriebnahme veröffentlicht, so dass wir jetzt beginnen können, die Betriebsleistung und die zugrunde liegenden Kosten in den Griff zu bekommen und eine, wie ich glaube, erste Schätzung der nivellierten Kosten der schwimmenden Offshore-Windkraft zu veröffentlichen.

Mit seiner Lage vor Peterhead in einem scheinbar günstigen Windgebiet überrascht es nicht, dass die Leistung von Hywind etwas besser ist als die eines typischen Offshore-Windparks. Die Befürworter der erneuerbaren Energien weisen gerne darauf hin, dass der Kapazitätsfaktor (der erzeugte Strom in Prozent des theoretischen Maximums) 57 % erreicht hat. In den Jahren 2020/2021 wird dieser Wert jedoch auf nur 51 % sinken, was nur wenige Punkte über dem Wert der jüngsten festen Offshore-Windparks liegt.

Gleichzeitig sind die Kosten außerordentlich hoch. Wir wussten bereits, dass die Kapitalkosten mit 8,9 Mio. £/MW etwa dreimal so hoch sind wie die von festen Offshore-Windparks. Aber auch die Betriebskosten sind viel höher als man erwarten würde. Als Faustregel gilt, dass die Betriebskosten für feste Offshore-Windkraftanlagen bei etwa 100.000 £/MW pro Jahr beginnen und dann mit zunehmendem Alter der Turbinen ansteigen. Hywind scheint jedoch von einer viel höheren Basis ausgegangen zu sein – seine Betriebskosten liegen im Durchschnitt bei über 200.000 £/MW pro Jahr, seit es in Betrieb ist.

Da die Betriebsleistung nur geringfügig günstiger ist als bei festen Offshore-Anlagen und die Kosten um ein Vielfaches höher sind, besteht keine Hoffnung, dass die nivellierten Gesamtkosten von Hywind etwas anderes als katastrophale teuer sein werden. Ich schätze die Stromgestehungskosten auf £224/MWh, ein Wert, der seit dem letzten Jahr unverändert ist, was darauf hindeutet, dass der Wert einigermaßen stabil ist. Dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie der für feste Offshore-Windkraftanlagen und vielleicht fünf- bis sechsmal so hoch wie der, den wir für Strom aus Gasturbinen erwarten würden. (Wie immer, wenn man Wind und Gas vergleicht, sollte man beachten, dass der Vergleich irreführend ist, da die Windkraft aufgrund ihrer Unterbrechungen, die teuer zu korrigieren sind, eine erhebliche zusätzliche Kostenbelastung mit sich bringt).

Es kann also kaum ein Zweifel daran bestehen, dass Hywind ein Fehlschlag ist. Kincardine, der zweite schwimmende Offshore-Windpark des Vereinigten Königreichs, wird wohl noch teurer werden. Es scheint außer Zweifel zu stehen, dass schwimmende Offshore-Windparks ein finanzielles Desaster sind.

Dennoch überrascht es nicht, dass die Regierung das Projekt trotzdem vorantreibt.

[LCOE = Levelized Costs of Energy = Durchschnittliche Kosten pro erzeugter Energie-Einheit über die Nutzungsdauer einer Anlage]

LCOE assumptions

WACC: 5%
Lifespan: 20 years
Output deterioration: 2.1% per annum
Opex increase: 5.7% per annum

Die Berechnungen können hier herungter geladen werden: hywindDownload

Link: https://www.thegwpf.com/levelised-cost-floating-offshore-wind/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE