Interner Streit bei Klima-Alarmisten: Fundis gegen Realos – worum geht es wirklich?
Die beiden prominenten Klimaschützerinnen Luisa Neubauer und Carola Rackete schrieben gemeinsam beim Spiegel einen Artikel mit dem Titel Wer hat die Macht, Verträge zu brechen?, in dem sie forderten, das 1,5°-Begrenzungsziel einzuhalten, weil wir sonst
Gefahr laufen, uns Rückkopplungseffekten im Klimasystem auszusetzen, die nicht mehr aufzuhalten sind.
Professor der Universität Potsdam im Bundestag ein ähnlich wie Wasser gewinkeltes CO2 postulierte und später die abschmelzende West-Antarktis mit Schneekanonen beschneien wollte.
Zur Kipp-Punkt-These meint er, daß nur einzelne Bereiche der Erdoberfläche kippen könnten, so die Arktis oder Korallenriffe. Eine selbstverstärkende Spirale der Erderwärmung auf dem gesamten Planeten verneint er. Auch meint er, daß eine Erhitzung der unteren Luftschichten um 2° unsere Gesellschaften wohl nicht fundamental bedrohen würden.
Ganz anders sähe es aus, wenn man, wie die jungen radikalen Bürgerkinder der Millennial-Generation es gern fordern, schlagartig alle Kraftwerke und Verbrennungsmaschinen verbieten würde. Die USA zum Beispiel müßten genau dies bis 2023 tun, um „klimaneutral“ zu werden. Angesichts von „70 Millionen Trump-Wählern, die man nicht mögen muß, die aber eine Realität sind“ warnt er davor. Als Alternative empfiehlt Levermann, die Treibhausgasemissionen bis 2050 ganz herunterzufahren. Und nicht „gegen die kämpfen, die 2 Grad fordern“.
Man sieht, wie in Goethes Zauberlehrling neigen Leute, die es gern bequem haben, statt etwas zu leisten, dazu, zu riskanten Mitteln zu greifen, die eine aus dem Ruder laufende Entwicklung bewirken können. Unser großer Dichter beschrieb das Problem in seinem Gedicht über einen Jungzauberer, der die Abwesenheit seines weisen Lehrers nutzt und ohne ausreichende Fertigkeit einen verhexten Wischmop zum Wasserholen fürs Bad nutzt, aber nicht in der Lage ist, den seelenlosen Diener zu stoppen und nun zusehen muß, wie das Haus überschwemmt wird.
Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort‘ und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
Und nun komm, du alter Besen!
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!
Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!
Willsts am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten.
Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!
Und sie laufen! Naß und nässer.
Wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
Werd ich nun nicht los.
»In die Ecke,
Besen! Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister.«
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)