Wasser predigen, Wein trinken! Wissenschaftler in Cancun fordern strenge Rationierung im Westen, um das Klima zu retten!

Nun, der Telegraph Artikel über Rationierung unsere moderne Lebensweise zur CO2-Reduzierung hat einige Wellen gemacht, zum Glück hat er die Teilnehmer in Cancun  nicht  betroffen. Sehen Sie dazu das Video unten ..

Ausgelassen und fröhlich feiern die Kongressteilnehmer der COP 16 Klimakonferenz ihren Beitrag zur Rettung des Klimas. Gute Stimmung ist immerhin Vorausssetzung für schwere, strenge Beschlüsse. Wie zum Beispiel den zur Umverteilung des Vermögens von reichen an arme Ländern oder die Rationierung von allen Gütern des täglichen Bedarfes in den entwickelten Ländern. Es ist ja nicht persönlich gemeint, es dient nur der Rettung des Weltklimas.

A. Watts (Video) M. Limburg Text

Den Artikel im Telegraph finden Sie hier und hier die Kommentare




180 Jahre atmosphärischer CO2-Gasanalyse mittels chemischer Methoden

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Asse und Gorleben: Die wahre Geschichte!

Gorleben hat schon unendlich viel Geld gekostet und Zeit verbraucht, was Mi­nister Gabriel nicht davon abhielt, es jetzt für „politisch tot“ zu erklären, um gleichzeitig die Suche nach einem neuen Standort anzu­mah­nen. Bei einem neuen Standort würde alles von vorne anfangen, und nach weiteren 20 Jah­ren würde sich auch der neue irgend­wann als politisch ungeeignet heraus­stellen, und wie­der hätte man Milliarden nutzlos ausgege­ben. Im Oktober 2006 (Heft 39) be­richtete Der Spiegel, Minister Gabriel beabsichtige, mehrere Standorte alternativ zu untersu­chen, um den ‚bestgeeigneten’ zu finden. Bei diesem Konzept blieben Finanzen und Logik glei­chermaßen auf der Strecke: Für Gorleben und Konrad wurden bereits 2,1 Mrd. € ausgegeben, und wie viele Standorte man auch untersuchte, man wüsste nie, dass nicht ein anderer noch besser ist! Ein Standort muss geeignet sein, mehr lässt sich weder bezahlen noch nachweisen.

Bei der letzten großen Protestaktion gegen Castor-Transporte erklärte Claudia Roth in einem Radiointerview genau, wa­rum Gorleben ungeeignet sei: Die Grube Asse hätte als Pilotanlage versagt und das beweise, dass auch Gorleben nicht geeignet sei. Aus fachlichen Gründen ist diese Gleichset­zung nicht nur falsch sondern auch dumm, wie im folgenden gezeigt werden soll.

Unbestreitbar ist Asse als Pilotanlage falsch betrieben worden, und es ist auch keine Entschuldi­gung, dass man zur Zeit der Einlagerung vor Jahrzehnten noch nicht wissen konnte, welche Bri­sanz dieser Komplex einmal haben würde. Das Verhalten des Salzes war schließlich bekannt. Das grundsätzliche Problem der Asse ist nicht der Umstand, dass man die Fässer nicht ord­nungsgemäß in Reih’ und Glied aufgestellt hat – das hätte das heutige Problem nicht verhindert –, sondern dass man sie in ausgebeutete und aufgelas­sene Strebe eingelagert hat, die sich zu nahe am Rande des Salzstockes befinden, und dass diese Einlagerungskammern nicht anschließend dicht abgeschlossen wurden. Ihre randnahe Lage er­gab sich aus dem Umstand, dass sich dort die Salzarten befanden, die man gewinnen wollte. Wa­rum verursachen die randnahe Lage und das Offenlassen das Problem?  Die Kenntnis einiger Fakten kann helfen, die Gründe für das Prob­lem zu verstehen.

Bildung der Salzstöcke

Bis vor ca. 240 Millionen Jahren war Mitteleuropa über einen Zeitraum von ca. 10 Millionen Jahren von einem flachen Meer bedeckt. Dieses ‚Zechstein-Meer’ war nach Nordwesten mit dem Ozean verbunden, und da warmes Klima herrschte, verdunstete aus dem Zechstein-Meer viel Wasser. Frisches Ozean-Wasser floss nach und vergrößerte mit seiner gelösten Salzfracht die Salzkon­zentration des Meeres soweit, dass das Salz auskristallisierte und als mehrere hundert Meter mächtiger Stapel horizontal abgelagert wurde. Als diese Periode zu Ende ging, wa­r im Raume Hanno­ver sogar eine Schicht von etwa 1200 m Salz abgelagert worden. In den darauf­folgenden geologi­schen Perioden wurden über dem Salz bis zu 1500 m jüngere Sedimente ab­gelagert. Ihr Gewicht konnte das Salz nicht aushalten – und musste es auch nicht, denn es kann sich unter Auflast langsam bruchlos verformen und sehr langsam ‚fließen’ – viskoplastisch wird dieses Verhalten genannt. Salz ist außerdem leichter als die jüngeren Sedimente. Wegen beider Eigen­schaften ist es in Jahrmillionen in die Bereiche mit geringe­rer Auflast gewandert und dort in die überlagern­den Schichten eingepresst worden. Die Abbildung 1 illustriert mit 8 parallelen Schnitten diese Ent­wick­lung in den aufeinanderfol­genden geologischen Epochen an Beispiel des Salzstockes Gorleben.

 

Abbildung 1: Zeitliche Entwicklung eines Salzstockes durch Salzaufstieg (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Das aufsteigende Salz hat die umge­benden Gesteine seitlich verdrängt und ist pilzar­tig als ‚Salz­stock’ aufgestiegen. Dieser Aufstieg geht zu Ende, wenn der größte Teil des ursprünglichen Salzlagers ausgewandert und in den Salz­stock einge­presst worden ist. Unter der norddeutschen Tiefebene existieren viele solcher Salz­stöcke, und jeder hat seine eigene Geometrie und innere Struktur. Im allgemeinen sind sie bis zu 3000 m tief und wenige bis viele Kilometer lang, bei einer Breite bis zu einem Kilometer.

Beim Salzstock Gorleben begann dieser Aufstieg schon bald nach der Ablagerung der Se­dimente in der ‚Buntsandsteinzeit’ etwa ab 240 Millionen Jahren und setzte sich in der Folgezeit fort. Zu Beginn der Tertiärzeit, also vor 65 Millionen Jahren, reichte der Salzstock bis an die Oberfläche. Im Alttertiär ging der Aufstieg zu Ende, weil in der Region die für die Abwanderung des Salzes verfügbare Menge weitgehend ausge­presst war, also aufgestiegen ist. Danach wurde der Salz­stock im Jungtertiär und im darauf folgenden Quartär von bis zu 160 m Sedimenten überlagert (Abbildung 2). In dieser Zeit, also seit etwa 23 Millionen Jahren, ist der Salz­stock nur noch um ca. 0,03/a mm aufge­stiegen, also um 3 mm in 100 Jahren. Er ist seitdem praktisch sta­bil. Viermal wurde er in den Eiszeiten der letzten 650.000 Jahre für jeweils Zehn­tausende von Jahren von mächtigen Gletschern belastet. Die Sedimente wurden verdichtet, der Salzstock blieb erhalten.

 

Abbildung 2: Überlagerung des Salzstockes von Gorleben nach dem Auslaufen des Salsaufstieges im Jungtertiär und Quartär (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Dichtigkeit der Salzstöcke

Die Salze liegen in kristallisierter Form vor. Die Grenzflächen zwischen den Kristallen sind ge­schlossen; sie blei­ben es, wenn sich die Salzkörper sehr langsam ver­formen. Wie alle Kristalle, sind Salzkristalle jedoch spaltbar und deshalb können sie oder Grenz­flächen zwischen ihnen bei großen Drücken aufge­presst werden.

Die Gesteinsschichten in der Umgebung der Salzstöcke enthalten Grundwas­ser. An den Kontakt­flächen der Salzstöcke wird deshalb solange Salz abgelöst, bis das Wasser gesät­tigt ist. Ob das viel ist und ständig erfolgt, oder wenig und dann stagniert, wird von der Ge­schwindigkeit be­stimmt, mit der sich das Grundwasser erneu­ern kann. Erfolgt der Grundwasseraus­tausch wegen ungünstiger hydrogeologischer Verhältnisse schnell, löst das Grund­wasser den Salzstock auf – er verschwindet, und es bleiben nur noch die unlösli­chen Reste zurück – sog. ‚Restbrekzien’ (Ab­bildung 3). Salzstöcke sind des­wegen ent­weder nicht mehr vor­handen oder sie sind dicht, denn das den Salz­stock umgebende stag­nie­rende Grundwas­ser ist mit Salz gesättigt und kann deshalb kein weiteres Salz auf­nehmen. Das salzge­sättigte Wasser ist außerdem schwe­rer und fließt nicht nach oben. Ein noch existierender Salz­stock be­weist folglich, dass keine Grundwas­sererneue­rung statt findet, und der Salzstock erhalten bleibt. Diese Gesetzmäßigkeiten sprechen dafür, dass die Salzstöcke auch in Zukunft so bleiben wie sie in den letzten Jahrmillionen wa­ren, ande­renfalls gäbe es sie nicht mehr.

Eine besondere Situation liegt über den Salzstöcken vor: Analog zum seitlichen Außenrand der Salzstöcke hat sich das dort vorhandene Grundwasser mit gelöstem Salz gesät­tigt, unlösliche Gesteinspartien sind als Restbrekzie erhalten geblieben. Bei schnellem Was­seraustausch wäre der Salzstock in der geologischen Vergangenheit zur Tiefe hin abgelaugt wor­den und würde nicht mehr existieren. Er existiert noch, weil wegen günstiger hydrogeologi­scher Gegeben­heiten kein Wasseraustausch statt fand, oder so ge­ring war, dass er wirkungslos blieb. Abbildung 3 zeigt die Restbreckzie über dem Salzstock Gorleben. Ihre geringe Mächtigkeit von einigen zehn Metern beweist, dass die Ablaugung unerheblich geblieben ist, und das wird auch zukünftig nicht anders ein.

 

Abbildung 3: Restbrekzie über  dem Salzstock Gorleben (Ausschnitt) (Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – BGR)

Problem der Asse

In der Tiefe der Einlagerungskammern von ca. 500 m herrscht im Nachbargestein ein Wasser­druck von ca. 50 bar. Für den Salzstockrand ergibt sich daraus ein sehr großer Wasserdruck, der auf die stehen gebliebene Salzbarriere zwischen Außenrand und Einlagerungskammer einwirkt. Er bewirkt, dass einzelne Grenz­flä­chen zwischen den Salzkristal­len aufgepresst werden und Grundwasser von außen in die Einla­gerungskammern einsickern kann. Von 12 m³ pro Tag ist die Rede, das sind 500 l/h bzw. 8,3 l/min bzw. 0,13 l/sec, also je Minute ungefähr ein Wassereimer voll. Selbstverständlich ist das nicht akzeptabel. Aber es ist kein Wassereinbruch, denn dann handelte es sich um viele Kubikmeter pro Sekunde.

Die Einsickerung von Grundwasser aus dem Nachbargestein wäre vermieden worden, hätte man die Kammern im In­neren des Salzstockes ange­ordnet, also weit genug vom Rand entfernt, und wären sie nach ihrer Füllung ver­schlos­sen wor­den. Das kann man heute noch tun. Eine solche Sanierung wäre die einfachste und vermut­lich preiswerteste Lösung. Das jedenfalls ist die Lehre aus dem Fall Asse. Falsch ist, wenn von manchen das Zurücksi­ckern der Salzlauge in das Nach­bargestein befürchtet wird. Sowenig wie aus einem abge­tauchten U-Boot Wasser durch ein Loch in der Schweißnaht gegen den Wasser­druck nach außen fließen kann, sickert infiltrierte Lauge freiwillig gegen den Außendruck zurück ins Nachbargestein, und damit in den Wasser­kreislauf.

Gorleben

Am 2.9.2009 zitierte Alexandra Jacobson in der Neuen Westfälischen Jochen Stay mit der Er­kenntnis, “Dass Gorleben ungeeignet sei, weil der Salzstock direkten Kontakt zum Oberflächen­wasser habe, sei zum Glück nun auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden“. Diese Tat­sache ist richtig, widerlegt aber die Folgerung, die Herr Stay für sich ab­leitet oder die für den Leser beabsichtigt ist. Sie beweist vielmehr, dass das Grundwasser den Salzstock nicht auflöst, denn auch hier wirken die zuvor be­schriebenen Gesetzmäßigkeiten: sie garantieren, dass der Salzstock auch in Zukunft so bleibt wie er in den letzten Jahrmillionen war.

Rein zufällig (!) vor der Wahl  ist kürzlich bekannt geworden, dass Kanzler Kohl seinerzeit eine Beurteilung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt modifiziert haben wollte, die 1983 we­gen einer angeblich unzureichenden Mächtigkeit von tonigen Sedimenten über zentralen Berei­chen des Salzstockes eine Kontamination der Biosphäre für möglich hielt. Tatsächlich spielt die Mächtigkeit der tonigen Schichten als Teil der jungen Sedimenten keine Rolle: Auch to­nige Se­dimente sind durchlässig, wenn auch sehr viel weniger als sandige. Selbst sehr große Durchläs­sigkeitsunterschiede sind für diese Pro­zesse unerheblich, denn die Durchlässigkeitsunter­schiede werden durch die langen Zeiträume kompensiert, und über dem Salzstock sind die jun­gen Sedi­mente ohnehin mit salz­gesät­tigtem Grundwasser gefüllt. Das wäre auch bei anderen Mächtig­keiten der tonigen Sedimente nicht anders gewe­sen, und diese Gegeben­heiten wer­den auch künftig vorliegen, weshalb eine Kontamina­tions­gefahr ausgeschlossen werden kann.  Als Mit­glieder einer früheren Niedersächsischen Landesregierung haben die Minister Gabriel und Trit­tin das noch ebenso positiv beurteilt.

Folgerungen

Claudia Roths Beurteilung ist fachlich falsch. Warum ist sie auch dumm? Die wissen­schaftlich-technische Entwicklung ist das Ergebnis von Versuch und Irrtum, was sicher auch Frau Roth weiß. Ohne diese dem Menschen eigene Vorgehensweise wäre unsere durch­schnittliche Lebens­erwartung kaum höher als 30 Jahre, und es herrschte noch mittelalterliches Handwerk, hätte man bei Fehl­schlägen aufgegeben. Bekanntlich hat man sich um Verbesserungen bemüht und war dabei erfolg­reich. Deshalb kom­men wir heute schneller von A nach B als zur Postkutschenzeit – und auch Frau Roth wird dar­auf nicht ver­zichten wollen. Wa­rum sollte man nach soviel Investi­tio­nen, das, was man im Fall Asse gelernt hat, nicht auch in Gorleben anwen­den? Ein ver­nünfti­ger Grund für einen solchen Verzicht ist nicht zu erkennen.

Der tatsächliche Grund ist klar: Da ‚Anti-Atom’ für viele die Existenzgrundlage ist und/oder Wähler­stimmen verspricht, kommt vor Wahlen jedes vermeintliche Argument gegen Asse, Gor­leben, Krümmel etc. wie gerufen, mag es auch noch so falsch und nicht selten sogar ziemlich albern sein – „löchrig wie Schweizer Käse“ – , wobei auch dieser Vergleich falsch ist, denn seine Lö­cher sind nicht miteinander verbunden! Eigentlich sollten sich in Demokratien wahlkämp­fende Führungskräfte schämen, mit plumper Bauernfängerei auf Stimmenfang zu gehen. Es ist schon atemberaubend, mit welcher Sicherheit sich Politiker zu Sachverhalten äußern, von denen sie erkennbar keine Ahnung haben, wenn sie damit nur Wählerstimmen gewinnen können.

Aller­dings sind solche Politiker leider in ‚bester’ Gesellschaft, wenn man bedenkt, welchen Blödsinn man selbst in renommierten Zeitungen lesen kann: So wird im Spiegel CO2 schon mal als giftig bezeichnet, obwohl es mit Wasser die Grundlage unserer Nahrungskette ist. Nach dem Zeit-Dossier von Roland Kirbach (10.9.2009) „…könnte der …Salzstock Asse einstürzen und 126000 Tonnen Atommüll freisetzen.“ Das wirkt dramatisch, und ist ja wohl auch so beabsich­tigt, hat aber mit der Realität nichts zu tun. Wenn Häuser wegen Erdbeben oder das Stadtarchiv in Köln wegen Baufehler einstürzen, suchen wir tagelang – und oft vergeblich – nach Verschüt­teten, und das nur wenige Meter unter der Erdoberfläche. Sollte das Bergwerk Asse denn wirk­lich einstür­zen, was sehr wahrscheinlich überhaupt nicht oder zumindest noch nicht so schnell geschehen wird, würde der Atommüll nicht freigesetzt, sondern in 500 m Tiefe begraben und dabei mit vielen hundert Metern Salz überdeckt.

Der Salzstock von Gorleben ist sachlich ge­eignet, darf es aber aus politischen Gründen nicht sein, denn er eignet sich vorzüglich immer wieder zur Stim­mungsmache und beeinflusst Wahl­entscheidungen – und wie wirksam das funktioniert, wissen wir aus bitterer Erfahrung.

Gegen­wärtig befinden sich auf der Welt 443 Atomkraftwerke im Betrieb, sind 47 im Bau und 81 in der Planung. Deutschland ist von Ländern umgeben, die Atomkraftwerke betreiben; Frank­reich ge­winnt sogar 78% seines Stromes auf diese Weise. Wer dezidiert die Atomkraft für un­verant­wortbar hält, weil sie nach seiner Meinung eine Gefahr für die Menschheit darstellt, und wer den Mut hat zu glauben, nur er wüsste trotz unserer bitteren Erfahrung mit deutscher Hybris schon wieder den richtigen Weg, müsste doch eigentlich versuchen, die anderen Länder, die das Gegenteil praktizieren, von ihrem fal­schen Weg abzubringen. Was nutzt uns Anti-Atom, wenn  weltweit und vor allem in den Nachbarländern Atomkraftwerke betrieben werden, Atomunfälle wirken schließlich global. Da man weiß, dass sich die anderen Länder nicht von uns belehren lassen, geschieht das nicht. Man ist ja, beispielsweise in Frankreich, auch sicher nicht der Mei­nung, dass die eigenen Fachleute und die Politiker dumm und verantwortungslos sind. Unsere diesbezügliche – vernünftige – Zurückhaltung beweist aber auch, was wirklich mit der Aus­stiegs- und Anti-Atom-Politik gemeint ist: Angst zu ma­chen, um Wählerstimmen zu gewinnen.  Und das ist wirklich verantwortungslos!

Apropos Gorleben: Nach seinem Beispiel wird in New Mexico seit Jahrzehnten ein Salz­stock als Endlager betrieben.

Dipl.-Geologe Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert, EIKE

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16. Juni 2009 Klimakonferenz von EIKE & IUF in Berlin: Die Ergänzung zum Mainstream

Doch ohne den anthropogenen Einfluß auf das Klima genau zu kennen und die Erfolgsaussichten globaler Klimaschutzabkommen im Schatten des Kyoto-Abkommens abschätzen zu können, erscheint diese Strategie ein abenteuerliches Unterfangen. Erst recht, wenn berücksichtigt wird, dass viele der derzeit diskutierten oder bereits praktizierten Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgas-emissionen weder effizient noch wirksam sind. Auch wenn Medien und Politik hastige klimapolitische Entscheidungen fordern, ist Besonnenheit in der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Situation besonders notwendig. Es sieht deshalb eher nicht danach aus, dass die politische Debatte klimabedingter globaler Veränderungen beendet ist.    
 
Diese Veranstaltung gibt Ihnen die Möglichkeit, wissenschaftliche Fakten jenseits des medien- und politikgerechten Mainstreams zu erfahren und den Referenten vertiefende Fragen zu stellen.    
 
In Kooperation mit dem Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE) und dem Haus der Zukunft.    
Link zum Programm auf der IUF Website  

Programm

17.00    
Registrierung der Teilnehmer  
 
17.30  
Imbiss  
 
18.00  
Begrüßung    
Dr. Holger Thuss
 
Präsident, Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE)    
 
Moderation: Wolfgang Müller    
Geschäftsführer, Institut für Unternehmerische Freiheit  
 
18.15    
Klima, Wasser, Kohlendioxyd und die Sonne    
Prof. Dr. Jan Veizer 
   
University of Ottawa    
 
19.00  
Ist Klimaschutz in der heutigen Form sinnvoll?    
Prof. em. Dr. Horst-Joachim Lüdecke  

 
19.45  
China, Indien und die Krise der europäischen Klimapolitik    
Dr. Benny Peiser  
 
Liverpool John Moores Universität    
 
20.15    
Wer will das verantworten? Um- und Irrwege der Klimapolitik    
Steffen Hentrich  
 
Liberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit  
 
21.00    
Schlusswort    
Michael Limburg, Vizepräsident EIKE
   
Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE)    
 
Nach dem Ende der Veranstaltung stehen die Referenten und Organisatoren im informellen Rahmen für Fragen zur Verfügung.  

Über die Referenten

Prof. Dr. Jan Veizer is a "Distinguished University Professor" of Geology at the University of Ottawa (Emeritus since April 2004) where he held the NSERC/Noranda/CIAR Research Chair in Earth Systems, and, from 1992 to 2004, concurrently served as the Director of the "Earth System Evolution Program" of the Canadian Institute for Advanced Research (CIAR). He recently retired also from the Chair of Sedimentary and Isotope Geology at Ruhr University in Bochum, Germany. He has drawn on the principles of geology, chemistry, physics, mathematics and biology to paint a picture of the Earth as a dynamic, "living" entity. This complex and innovative framework may afford us a glimpse of the future of our planet and help us to understand the impact mankind has had.    
http://www.science.uottawa.ca/~veizer/default.html    

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Jahrgang 1943, ist Diplomphysiker und war in der kernphysikalischen Forschung tätig. Nach mehrjähriger Industrietätigkeit, dort mit der Erstellung numerischer Computer-Modelle für Chemie-Anlagen und für Strömungsvorgänge in Pipelines und Versorgungsrohrnetzen befasst und Autor zahlreicher Fachveröffentlichungen, wurde er Professor für Informatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Er ist (zs. mit Prof. Horlacher, Univ. Dresden) Autor des deutschsprachigen Standardwerks "Strömungsberechnung für Rohrsysteme, expert-Verlag" und hat das Buch "CO2 und Klimaschutz, Bouvier-Verlag" verfasst. Als Mitglied von EIKE übt er die Funktion des Pressesprechers für den Bereich Wissenschaft und Technik aus.  

Dr. Benny Peiser is a social anthropologist with particular research interest in human and cultural evolution. His research focuses on the effects of environmental change and catastrophic events on contemporary thought and societal evolution. He also studies the environmental and socio-economic impacts on human physical activity and health. Benny is a Fellow of the Royal Astronomical Society and a member of Spaceguard UK. He has written extensively on neo-catastrophism and the potential risks posed by NEO impacts. He is the editor of the Cambridge Conference Network, a scholarly, electronic network with more than 2,000 subscribers from around the world.

Steffen Hentrich hat Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin studiert und war danach mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) tätig. Schwerpunkte der Forschungsarbeit und umweltpolitischen Beratung waren die Umwelt- und Ressourcenökonomik sowie Themen Umwelt- und Energiepolitik, vom Klimaschutz über umweltverträgliche Verkehrspolitik bis hin zur nachhaltigen Fischereipolitik.    
Seit Dezember 2008 ist er Referent für Grundsatzfragen im Liberalen Institut. Neben den allgemeinen Fragen liberaler Grundsätze und Menschenrechte, werden auch die Probleme des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit aus liberaler Perspektive analysiert.    

Veranstaltungsort

Hotel Stuttgarter Hof Berlin    
Anhalter Straße 8-9    
10963 Berlin    
 
Nähe Potsdamer Platz    
 
Anreise mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln    
– mit der S-Bahn (S1, S2 Anhalter Bhf.)    
– der U-Bahn (U2 Potsdamer Platz, U 6 Kochstr.)    
– dem Bus (Buslinien M129 und M41).    
 
Zur Internetseite der Berliner Verkehrsbetriebe    
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmerplätze sind begrenzt und werden nach Eingang der Anmeldung vergeben.  
Anmeldung mit vollständigem Namen an:    
 
Institut für Unternehmerische Freiheit  
Email: info@iuf-berlin.org  
Fax: 030 6920 80039  
Post: Stubenrauchstr. 10  
12161 Berlin 




ZDF-Wissenschaftssendung „Abenteuer Forschung – Erde außer Atem“ enthält viele Falschinformationen! EIKE verlangt Korrektur!

Auch Ihre Ausführungen über historische Warm- und Kaltzeiten und ihre Auswirkungen auf das Wohlergehen der Völker waren informativ und von sichtbar bemühter Objektivität geprägt.
Völlig unverständlich ist angesichts der Qualität der sonstigen ZDF-Wissenschaftssendungen hingegen, wie hier eine Täuschung der Zuschauer über bestens dokumentierte und durch Messungen abgesicherte Klimafakten zugelassen werden konnte. Wie Ihnen mit Sicherheit aus der klimatischen und meteorologischen Fachliteratur bekannt ist, kann von zunehmenden Extremwettern und ungewöhnlich ansteigenden Meeresspiegeln bis zum heutigen Tag keine Rede sein. Wir verweisen stellvertretend auf den IPCC-Bericht von 2001 "Has Climate Variability, or have Climate Extremes changed?", sec. 2.7, TAR-02.pdf , ferner bezüglich Meeresspiegelanstiege auf den Internet-Beitrag von Prof. Nils Axel Mörner, Paleogeophysiker an der Universität Stockholm, ehemaliger Leiter der INQUA-Meeresspiegel-Kommission und früherer Mitarbeiter von IPCC-Berichten mit dem Titel „Claim That Sea Level Is Rising Is A Total Fraud“. Zutreffend ist vielmehr, dass Klimacomputermodelle die in der Sendung als Tatsache dargestellten Ereignisse vorhersagen(1) , wobei wir hier nicht auf die Fragwürdigkeit dieser Modelle näher eingehen wollen. Es ist bedauerlich, dass das ansonsten hohe Niveau Ihres Beitrags in diesem Punkt auf das intellektuelle Maß eines Al Gore herabgesunken ist.
Eine weitere Täuschung des Zuschauers bestand in der Aussage, wir würden uns heute in einer ungewöhnlichen Erwärmungsphase befinden. Dies trifft nicht zu. Die Erwärmung der letzten 100 Jahre ist, verglichen mit Warmzeiten der näheren historischen Vergangenheit, geringfügig und keineswegs ungewöhnlich. Die zur Zeit zuverlässigste Temperaturkurve der letzten 9000 Jahre (bezogen auf Europa)  ist die aus Analysen von Stalagmiten gewonnene COMNISPA-Kurve "Mangini,A. et al.: Persistent Influence of the North Atlantic hydrography on central European winter temperature during the last 9000 years, Geophysical Research Letters, 18.Jan. 2007". Diese Kurve belegt nicht nur eine  wesentlich höhere Variabilität sondern auch höhere Temperaturmaxima etwa im Mittelalter oder 3500 Jahre vor unserer Zeit. Sie ist nebenstehend gezeigt (rot: eine ältere, ungenauere Temperaturkurve mit wesentlich schlechterer Zeitauflösung).
Neben Falschaussagen sind schlussendlich noch wichtige Unterlassungen zu nennen, die Falschaussagen gleichkommen. Die überwiegende Zahl aller Klimawissenschaftler mit ihnen fast alle Klimarealisten zweifeln nicht daran, dass zunehmendes CO2 erwärmend wirkt. Allerdings gibt es bis heute keinen direkten Nachweis durch Messungen in der realen Atmosphäre, wie groß dieser Erwärmungseffekt ist. Leitet man den Erwärmungswert aus spektroskopischen Labor(!)messungen ab, erhält man den vom IPCC in seinem Bericht von 2001 angegebenen Wert von etwa 0,7 Grad Celsius bei Verdoppelung der CO2-Konzentration (bezogen auf heutige CO2-Konzentration). Es sei der Vollständigkeit halber angemerkt, dass es eine – kleine – Gruppe von absolut seriösen Naturwissenschaftlern gibt, die von einem Nulleffekt ausgehen. Hiermit befinden sie sich zwar aktuell nicht im Einklang mit der Mehrheit, in der Vergangenheit aber durchaus, als nämlich sogar unser deutscher Nobelpreisträger Paul Crutzen genau einen solchen CO2-Nulleffekt vermutete.  Alle weiteren Szenarien beruhen wiederum auf den schon erwähnten Klima-Modellen, insbesondere auf der sog. Wasserdampfrückkoppelung. Dabei ist bestens bekannt, dass die Natur Gegenkoppelungen enthalten muss, z.B. führt mehr Wasserdampf zu abkühlender Wolkenbildung, anderenfalls wäre das  Klima längst "davongelaufen". Welche Effekte überwiegen, ist der Wissenschaft unbekannt.
Schlussendlich hätten Sie die jüngste und sicher belegte globale Abkühlung erwähnen sollen, die seit ca. 8 Jahren mit zunehmender Stärke voranschreitet und Ihre Aussagen über eine baldige eisfreie Nordwestpassage einschränkt. Das Arktis-Eis nimmt seit 2 Jahren – zeitverzögert – wieder deutlich zu. Ebenfalls legt sich – mit der Ausnahme der kleinen Halbinsel der Westantarktis- die Antarktis  einen ungewöhnlich dicken Eispanzer zu. Die inzwischen immer kälteren und längeren Winter fallen allmählich auch dem uninformierten Zeitgenossen auf. Zumindest der Zusammenhang zwischen Sonnenmagnetfeld (Sonnenflecken) und globalen Erwärmungs- bzw. Abkühlungsvorgängen wäre einer weiteren Erwähnung in Ihrer Sendung wert gewesen. Die statistische Korrelation ist hier über viele tausend bis Millionen Jahre sehr gut und in der Fachliteratur von den Autoren Svensmark, Veizer, Shaviv u.a. dokumentiert.
Ein ironisches Aperçu war es, dass Sie das Unglück im afrikanischen Kratersee schilderten, bei dem entweichendes CO2 zahlreiche Todesfälle bei Mensch und Tier verantwortete. Später in Ihrer Sendung kamen Sie dann auf die Pläne der Bundesregierung zu sprechen, CO2 aus Kohlekraftwerken in unterirdische Kavernen zu pumpen (zu sequestrieren). Es wäre hübsch gewesen, darauf hinzuweisen, dass bei diesem Verfahren die gleiche gefährliche Konfiguration wie im afrikanischen Beispiel vorliegt. Gelangen durch Erdbeben oder Erdrutsche größere Mengen von CO2 an die Oberfläche, erleben wir die Neuauflage des afrkanischen Unglücks, nur sind wir diesmal selber schuld daran. Allerdings sind dann die Verursacher von ihrer Verantwortung den Betroffenenen gegenüber freigestellt. So will es ein neues Gesetz, das das Kabinett jüngst beschlossen hat.

Fazit: Schade um den großen Aufwand der Sendung und die hervorragenden Animationen, die, natürlich wie üblich, CO2 mit Schmutzemissionen aus Schornsteinen assozierten. Die Sendung war nur zum Teil informativ, der Rest war leider Billig-Propaganda im Stil eines Al Gore.

Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen

Dipl. Ing. M. Limburg            Prof. Dr. H.J. Lüdecke     Dipl. Met. K.E. Puls
Vizepräsident Wirtschaft & Politik    Pressesprecher     Pressesprecher

(1)  Das IPCC selber, zumindest sein Leitautor und Modellierer  Kevin Trenberth bestreiten rundweg, daß das IPCC je Prognosen veröffentlicht hätte Zitat:„In der Tat gibt es überhaupt keine Vorhersagen der IPCC, und es hat sie nie gegeben. Die IPCC bietet statt dessen ‚Was wäre… Wenn‘-Projektionen zum künftige Klima an. Sie entsprechen bestimmten Emissionsszenarien. In diese Emissionsszenarien gehen eine Reihe von Annahmen ein. Sie zielen darauf ab, einen großen Bereich möglicher, in sich stimmiger ‚Verlaufslinien‘ abzudecken, die dann den Entscheidern Informationen darüber anbieten, welche Vorgehensweise wünschenswerter sein könnte. Aber sie erfassen viele Bereiche nicht, wie zum Beispiel die Erholung der Ozonschicht, oder beobachtete Trends verschiedener Antriebs-Agenten. Es gibt keine Schätzungen, auch nicht annäherungsweise, bezüglich der Wahrscheinlichkeit von Emissions-Szenarien, nicht einmal Mutmaßungen . Selbst wenn es sie gäbe, beruhen die Projektionen auf Modellergebnissen, die Abweichungen des künftigen Klimas im Verhältnis zum heutigen liefern. Es gibt bei ihnen weder Angaben über die Reihenfolge von El Niños noch der Pazifischen Jahrzehnte-Oszillation, welche die jüngste Vergangenheit wiedergeben; doch sind dies die entscheidenden Veränderungsweisen, die sich auf die Länder um den Pazifik und darüber hinaus auswirken. Die atlantische Mehrjahrzehnte-Oszillation, die von der Thermohaline-Zirkulation und damit von der Ozeanströmung im Atlantik abhängen dürfte, wird nicht so erfasst, dass sie mit dem heutigen Zustand übereinzustimmt, doch ist diese Oszillation ein wesentlicher Bestandteil der atlantischen Hurrikanen, und wirkt sich zweifellos auf entsprechende Vorhersagen über das nächste Jahrzehnt von Brasilien bis Europa aus.
Der Ausgangszustand des Klimas dürfte bei einigen Modellen aufgrund von Modellfehlern merklich vom tatsächlichen Klima abweichen. Ich gehe davon aus, dass man mit regionalen Klimaänderungen unmöglich umgehen kann, ehe nicht die Modelle entsprechend aufbereitet werden.“ Zitatende. Quelle: Trenberth, K. 2007. Prediction of climate. Nature weblog