Extremwetter einmal anders: In Kairo fällt nach 112 Jahren wieder Schnee

Das Extremwetter macht anscheinend was es will, auch in Deutschland

Vor wenigen Jahren noch hatten uns die Klimaforscher warme und verregnete Winter in Deutschland versprochen. Allen Vorhersagen zum Trotz erlebten wir in Deutschland aber fünf Kältewinter infolge. Hier die Daten (Temperaturanomalien in °C):

Winter: vs. Referenz-Winter 1961-1990, vs. Referenz-Winter 1981-2010
Winter 2012/2013: 0.1 -0.6
Winter 2011/2012: 0.8 0.1
Winter 2010/2011: -0.8 -1.5
Winter 2009/2010: -1.5 -2.2
Winter 2008/2009: -0.5 -1.2

In Anbetracht der Tatsachen stellten einige Klimaforscher die These auf, dass strenge Winter in Mitteleuropa eine direkte Folge der Klimaerwärmung seien. Die Klimaforscher verlautbarten: Die Wahrscheinlichkeit für kalte, schneereiche Winter in Mitteleuropa steigt, wenn die Arktis im Sommer von wenig Meereis bedeckt ist.

Auch in Sachen Extremwetter gab es ein Umdenken. Zunächst hieß es, die mit einer Erwärmung einhergehenden/ angedachten Extremwetterereignisse sollten deutlich zunehmen. Das bewahrheitete sich aber auch nicht. Neuerdings lautet die Devise, die Extreme in beide Richtungen sollen zunehmen, also auch die Kältewellen. Na dazu passt doch hervorragend der aktuelle Schneefall in Ägypten.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical

Anmerkung der Redaktion:
Passend dazu die Meldung auf WUWT.

Mehr als 2000 neue Kälterekordmeldungen in den USA allein in der letzten Woche




Windstrom ist kein Ökostrom

Dagegen liefern Temperaturmessungen der vergangenen Jahrhunderte, die realen Beobachtungen der Natur, beispielsweise die Änderungen der Gletscherrandlagen, und die paläoklimatologischen Forschungsergebnisse handfeste Beweise gegen die Annahme, CO2 verstärke den Treibhauseffekt und verursache den Klimawandel. Tatsächlich bestätigen die Fakten Franke’s Lexikon der Physik von 1959 mit der Feststellung: „CO2 ist als Klimagas bedeutungslos“;  1959 wurde CO2 noch objektiv beurteilt, denn die Klimahysterie gab es noch nicht.

Es soll reichen, an einige Gegenbeweise zu erinnern: 1) Die Langzeit-Temperaturmessungen seit 1700 registrierten in den vorindustriellen Jahrhunderten stärkere und schnellere Wechsel als im 20. Jahrhundert. 2) Zwischen 1920 und 1960 wurde es weltweit wärmer, die anthropo­gen ver­stärkten CO2-Emissionen begannen erst später. 3) Trotz der dann ein-setzenden Emis­sionen folgte bis etwa 1980 eine Abkühlungsphase. 4) Die anschließende Warmphase wurde dann um 1995 von einer neuen Abkühlungsphase abgelöst, die noch andauert, obwohl der CO2-Gehalt weiter ansteigt. Und um auch die Erdgeschichte zumindest etwas zu berücksich­tigen 5) sehr viel höhere CO2-Gehalte als in der Gegenwart haben keine Eiszeiten verhindert. Es gibt folglich kei­nen wirklichen Grund, CO2 als klimawirksam  zu bekämpfen, es gibt aber einen sehr wesentli­chen Grund, den Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft zu begrüßen: Be­kanntlich steigt die Pro­duktivität der Pflanzen mit dem CO2-Gehalt der Luft, und mehr CO2 steigert auch die Ernteer­träge, was die Versorgung von immer mehr Menschen erleichtert.

Schließlich noch eine Erinnerung an unsere Geschichte: Die Menschheit hat schon immer schlimme selbstverschuldete Entwicklungen durchleiden müssen und selbst die schlimmsten wurden auch von Wissenschaftlern gerechtfertigt – und das ist immer noch möglich, denn die Menschen haben ihr Verhalten nicht geändert. Diesmal soll uns etwas mehr CO2, der Grundbau­stoff unserer Nahrungsmittel, die Hölle heiß machen und damit die Existenz der Menschheit ge­fährden. Also muss seine Produktion eingeschränkt wer­den. Strom aus Kohle und Gas ist schäd­lich und soll nun vorrangig aus dem Wind und dem Son­nen­schein gewonnen werden. Denn die­ser ‚grüne’ Strom ist angeblich sauber und ökologisch ein­wandfrei. ‚Öko’ wurde zur Zauberfor­mel, die unsere Zukunft sichert. ‚Öko’ hat Hochkon­junktur und wurde zum Markenzeichen für ein gutes und friedliches Leben. Soll etwas als harmlos ge­kennzeichnet werden, erhält es die Vorsilbe ‚Öko’.

Ist das berechtigt?  Was meint Öko?  Die erste Definition des Begriffes Ökologie stammt aus dem Jahr 1866 von Ernst Haeckel, einem deutschen Biologen. Als Anhänger des zu seiner Zeit noch jungen Modells von der biologischen Evolution, das Charles Darwin 1859 publiziert hatte, verstand er unter Ökologie die Lehre von den Bedingungen der Lebewesen im Kampf ums Da­sein und vom Haushalt der Natur. Mo­dern interpretiert ist

„Ökologie die Wissenschaft, die sich mit den Wechselbe­ziehungen be­fasst, die die Verbreitung und das Vorkommen der Orga­nismen bestim­men.“

(zitiert in Wikipedia von Lampert/Sommer (1993) übernommen aus Krebs (1985). Daraus folgt, dass unsere Aktivitäten, die die Wechselbeziehungen zwischen den Orga­nismen, ihrer Vorkommen und ihrer Verbreitung beeinträchtigen, anti-ökolo­gisch sind. Das gilt auch für das Öko­system ‚Luft’ mit allen seinen Organismen, ihren Vorkommen, ihrer Verbreitung und ihren Wechselbeziehungen. Auch sie sind selbstverständlich ein Ergebnis der Evolution, die bis zur Gegenwart erreicht wurde. Deshalb ist zwangsläufig jeder Eingriff, der dieses Ergebnis stört, ökologiefeindlich, also auch die Wind­kraftanlagen. 

Die Grünen: „Gefährlich sind die Windräder nicht“….

… lautet kurz und bündig die Schlussfolgerung der Grünen von Bad Driburg anlässlich ihres Besuches einer Windkraftanlage im Raume Paderborn, wie im Mitteilungsblatt vom 28.11. berichtet wird. Die Grünen begründen ihr Urteil damit, dass der Sturm Kyrill „keine einzige Windkraftanlage zum Umkippen“ brachte, während er doch „viele Hektar Wald umlegte“.  Welch ein Vergleich – Hochbauten werden sturmsicher gegründet! Was die Grünen in ihrem Bericht verschwiegen haben: die Fakten zeichnen für Windkraftanlagen ein schlimmes Bild, wie Beispiele dokumentieren.

(1)  Matt Ridley berichtet in der Times (Stichwort: Clive Handler Pulmonary hypertension): „Wie Clive Hanbler von der Oxford University dokumentiert hat, werden in jedem Jahr zwi­schen 6 und 18 Millionen Vögel und Fledermäuse in Spanien allein durch Windräder getötet, einschließlich seltener Gänsegeier, von denen in einem Jahr 400 Exemplare getötet worden sind, ….. In Tasmanien sind die Keilschwanzadler wegen der Windturbinen vom Aussterben bedroht. Norwegische Windparks töten jedes Jahr zehn Seeadler. Deutsche Windturbinen töten 200000 Fledermäuse pro Jahr, von denen viele Hunderte Meilen gewandert sind“.

(2)  AP/dpa, t-online.de, 23. November 2013: In den USA will eine Windenergiefirma eine Geldstrafe von einer Million Dollar (rund 740.000 Euro) zahlen, weil in ihren Windrädern 14 Steinadler umgekommen sind. Das Unternehmen Duke Energy aus Charlotte in North Carolina gab eine Einigung mit den Behörden bekannt, nach der es sich eines Verstoßes gegen das Gesetz zum Schutz von Zugvögeln schuldig bekennen werde.

 (3)  Falmouth, Cape Cod, Mass., USA, BARNSTABLE (22. November): Das Oberste Ge­richt stellt fest, dass Hausbesitzer in der Nähe von WKA ‚irreparable physische und psychi­sche Schä­den erleiden“. Gerichtsurteil Richter Christopher J. Muse am Oberen Verwaltungs­gericht erließ die einstweilige Verfügung, dass in Falmouth die Betriebsstunden der WKA wegen dieser Schä­den stark zu reduzieren sind. Mit dem Urteil müssen zwei Windkraftwerke von 19.00 bis 07.00 Uhr von Montag bis Samstag, sowie ganztägig am Sonntag, Thanksgi­ving, Weihnachten und Neujahr, mit sofortiger Wirkung abgeschaltet werden. „Dies ist ver­mutlich das erste Mal, dass ein Gericht in den USA entschieden hat, dass es genü­gend Be­weise dafür gibt, dass Windkraft­anlagen in der Nähe von Wohngebieten ein Ge­sundheitsri­siko für Familien sind, die in der Nähe leben", sagte Lilli-Ann Green, ein Vor­standsmit­glied der Organisation Wind Wise Massachu­setts.   (Quelle: http:// wind­wahn.de/index.php/news/gerichte/gesundheit-vor-windenergie)

Noch schlimmer fällt das Urteil für die Gewinnung von „Grüner Bio-Energie“ aus. Der Öko­loge Ulrich Eichelmann und sein Team beweisen das in „Climate Crimes“, als DVD abrufbar. Ein Ausschnitt: „Kaum mit Worten wiederzugeben ist der Frevel an der deutschen Flur, wie sie Ei­chelmann im Film beschreibt. Das Land verödet zur artenfeindlichen Monokultur von Maisfel­dern bis zum Horizont, auch Biosphärenreservate werden davon nicht verschont. Alles nur, da­mit ge­nügend Biogas produziert wird, um die Klimaziele zu erfüllen. Im Namen einer vermeint­lich sauberen Energie. Viele Vogelarten sind bereits vollends verschwunden, andere werden fol­gen. Feldhasen und andere Bodenbewohner wird man nicht mehr zu Gesicht be­kommen. Die größte Biogasanlage im Land benötigt 1000 Tonnen Mais pro Tag. 7000 Anla­gen stehen bereits, pro Jahr kommen im Durchschnitt etwa 1000 hinzu. Die Maisbauern kön­nen – letztlich aus sub­ventionierten Einnahmen – jede Pacht bezahlen, deshalb haben sich die Pachtpreise mehr als verdoppelt, bäuerliche Betriebe machen pleite. Übrigens: 2011 konnte Deutschland zum ersten Mal seinen Getreidebedarf nicht mehr selbst decken.“   Und dafür müssen in den armen Ländern immer mehr Kinder verhungern.

Der mit Windkraft und Bio-Energie gewonnene Strom ist ebenso wenig sauber und ökolo­gisch einwandfrei wie Stalins Arbeitslager im sowjetischen Gulag Pflegeheime waren. Ernst Heckel, der Vater der Ökologie, wäre entsetzt, müsste er erleben, dass Politiker und nicht wenige Berei­che der Wirt­schaft und sogar der Öffentliche Dienst wirkungsvoll mit „Ökolo­gie“ in­doktrinieren, obwohl sie nicht wissen, was wirklich gemeint ist. Dazu Beispiele aus der Politik:

Katrin Göring-Eckardt, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, fordert in ihren Redebeiträgen die 100%ige Gewinnung von Strom aus Regenerativen Ener­gien als Mittel der ökologischen Erneuerung. Mal abgesehen davon, dass Windstrom und Bio-Energie ohnehin nicht ökologisch produziert werden, ist das aus zwei Gründen nicht erreich­bar: Erstens liefern Sonne und Wind bestenfalls in einem knappen Fünftel der Zeit Strom und zweitens ist das Speicherproblem noch lange nicht gelöst – und sehr wahrscheinlich für die benötigten Mengen auf unabsehbare Zeit nicht lösbar. Die sich daraus ergebenden Folgerun­gen sollte auch Frau Kat­rin Göring-Eckardt kennen und deshalb auf solche Forderungen ver­zichten. Nun mahnt sie aber auch gleichzeitig Glaubwürdigkeit an, beispielsweise in Günter Jauch’s Talkrunde,  und da wird der Fall problematisch, denn wer in der Politik eine absolut unrealistische Forderung stellt und trotzdem Glaubwürdigkeit verlangt, ist entweder extrem unwissend, was infolge der fachfremden akademischen Ausbildung und praktischen Tätigkeit in evangelischer Theologie von Frau Gö­ring-Eckardt verständlich wäre, oder verlogen, denn er praktiziert den in der Politik nicht selten anzutreffenden Zynismus zur Gewinnung von Wählerstimmen. Welcher Grund bei Frau Göring-Eckardt zutrifft, ist nicht zu beurteilen. Aber fest steht, dass die unsinnige 100%-Forderung nicht akzeptierbar ist, denn durch Werben mit einer nicht erfüllbaren Forderung wird der Bürger betrogen.

Vermutlich wäre Frau Katrin Göring-Eckardt entsetzt, würde sie erkennen – und anerkennen – müssen, was ökologische Erneuerung wirklich bedeutet: eine Reaktivie­rung der „Bedingungen der Lebewesen im Kampf ums Dasein“ (Heckel). Die Bezeichnung Ökostrom ist falsch – ebenso der inflationäre Gebrauch von ‚Öko’ als Vorsilbe.

Es hat sich schon lange gezeigt, dass das Prinzip der Evolution – Überleben des Geeignetesten (Survival of the fittest) – auch für unsere Produkte der Technik gilt, also auch für die Herstellung von elektrischem Strom. Die wichtigsten Faktoren für seine Erzeugung sind die Verfügbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Energiedichte. Eine Produktionsweise, die keine optimalen Fakto­ren anwendet, wird sich als Sackgasse der Evolution erweisen. 

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„Deutschlands Zukunft gestalten?“ Der Koalitionsvertrag verspielt sie stattdessen. Eine energiepolitischen Analyse der Vorstellungen der Schwarz-Roten Koalition

Die energiepolitischen Vorstellungen der Schwarz-Roten Koalition

eine Analyse

Auf den Seiten 49 bis 61 des Koalitionsvertrags formulieren die Koalitionäre ihre Vorstellungen zur aktuellen Energiepolitik. Die ersten Sätze lauten:

„Die Energiewende ist ein richtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet ist. Sie schützt Umwelt und Klima, macht uns unabhängiger von Importen, sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland. Eine der Hauptaufgaben der Großen Koalition ist es deshalb, engagierten Klimaschutz zum Fortschrittsmotor zu entwickeln und dabei Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

Diese Formulierung wirft eine Reihe von Fragen auf, die hier nachfolgend zur Diskussion gestellt werden sollen.

Es wird also eine Industriegesellschaft angestrebt, die den Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung in den Vordergrund stellt. Weiter heißt es, das deshalb engagierter Klimaschutz zum „Fortschrittsmotor“ entwickelt werden soll und dabei (gewissermaßen als Nebenprodukt) Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden sollen. An sich sollte man von einem Regierungsprogramm erwarten, dass die letzteren Punkte im Vordergrund stehen und auf dem Weg dahin, so wie es etwa in den 50iger Jahren galt, der Umweltschutz in Bezug auf Wasser- und Luftreinhaltung eine große Bedeutung haben muss.

Bemerkenswerter Weise ist in dem ganzen Dokument von diesem jedermann als für die Lebensqualität wichtigen, ursprünglichen  Umweltschutzgedanken keine Rede mehr. An die Stelle dieses auf den Menschen bezogenen Umweltschutzes tritt jetzt der Gedanke an die „Bewahrung der Schöpfung“, zu der der Mensch angeblich durch von ihm einzufordernde Opfer für einen globalen Klimaschutz beitragen muss. Die hier für die Energiepolitik formulierten Ziele lesen sich mehr wie ein Glaubensbekenntnis statt einer technisch-wirtschaftspolitischen Leitlinie. Inwieweit Klimaschutz durch technisch-wirtschaftliche Entwicklungen überhaupt machbar ist und was unter „Klimaschutz“ überhaupt verstanden werden kann, wird überhaupt nicht mehr hinterfragt.

Eine zentrale Rolle spielt dabei auch der schwammige Begriff der „Nachhaltigkeit“ [1]

Dieser stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass durch Holzeinschlag in einer bestimmten Zeit nicht mehr entnommen werden soll, als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Dies ist ein vernünftiges Prinzip, dass wohl jedem einleuchtet, der Wald aus wirtschaftlichen oder idealistischen Erwägungen erhalten will. Der den Text des Koalitionsvertrags durchziehende Nachhaltigkeitsbegriff orientiert sich aber an den von der Brundtland Kommission definierten Vorstellungen. Bei dieser von den UN eingesetzten Weltkommission für Umwelt und Entwicklung sollten langfristige Entwicklungen aufgezeigt werden, die zugleich umweltschonend sind. Dieses Prinzip ist bis heute zu einer, alle anderen Kriterien zur Beurteilung technisch-wirtschaftlicher Entwicklungen aushebelnden, Totschlagsargumentation entartet.

In der Energiepolitik ist daraus für die Erzeugung von Elektroenergie die Forderung nach einer sogenannten „Decarbonisierung“ geworden. Das in der Atmosphäre zu 0,04% (4 Moleküle auf 10000 Luftmoleküle) vorkommende Gas  CO2  wird als die für den Wärmehaushalt der Troposphäre entscheidende Komponente beschrieben. Die nicht nachhaltige Energieproduktion aus fossilen Kohle- und Ölvorräten führt angeblich zu einem die Menschheit bedrohenden Anstieg der Globaltemperatur und muss innerhalb eines kurzen Zeitfensters praktisch vollkommen beendet werden, wenn der Temperaturanstieg auf 2 Grad begrenzt werden soll (das sogenannte 2 Grad-Ziel). Dies gilt als gerade noch erträgliche Obergrenze und ist als Zielvorstellung allen energiepolitischen Strategien übergeordnet. Diese Vorstellung zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Formulierungen des Koalitionsvertrags.

In diesem Text erkennt man unübersehbar die Handschrift des „Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“ WBGU. Dieses Gremium wurde 1992 im Vorfeld des Klimagipfels von Rio zur wissenschaftlichen Politikberatung gegründet. Zu seinen Aufgabenstellungen gehört unter anderem: „globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu analysieren und darüber in Gutachten zu berichten“.

In der Selbstdarstellung des WBGU heißt es: „Die Eingriffe des Menschen in die natürliche Umwelt haben ein globales Ausmaß erreicht. Besonders der Klimawandel, der Verlust biologischer Vielfalt,…. Zählen zu den voranschreitenden kritischen Veränderungen der natürlichen Umwelt. Diese Veränderungen werden durch die Ausbreitung nicht nachhaltiger Lebensstile und Produktionsweisen sowie steigende Energie-und Ressourcennachfrage verursacht und beschleunigt.“

Weiter heißt es in der Selbstdarstellung: “…WBGU bietet den politischen Entscheidungsträgern  Orientierung. … und schlägt ökologische und sozioökonomische „Leitplanken“ vor,..“

Diese Leitplanken sind in dem gesamten energiepolitischen Text des Koalitionvertrags deutlich erkennbar. Es wird als Faktum unterstellt, dass die bisherigen Methoden der Energieversorgung die Schöpfung infolge einer dadurch verursachten Klimaänderung bedrohen.

Von Interesse ist in diesem Zusammenhang, dass dem WBGU durchaus bewusst ist, dass die geforderte Umstellung auf Erneuerbare Energien keineswegs mit einem kurzfristig zu erwartenden Mangel an fossilen Energieträgern zu begründen ist. Ein Argument, dass von grünen Aktivisten      in Anlehnung an die zur Zeit wieder aufgegriffenen Prognosen des Club of Rom neuerlich wieder mehr betont wird.

Den Ideologen des WBGU ist bekannt, dass die Vorräte an Kohle und Öl durchaus noch für Jahrhunderte reichen würden. Sie behaupten aber, dass diese wegen der CO2 Problematik zur Einhaltung des von ihnen erfundenen 2 Grad Ziels nur noch zu einem geringen Prozentsatz ausgebeutet werden dürfen. Die dadurch künstlich geschaffene Mangelsituation wird als Argument genutzt um eine völligen Neuentwurf  der sozialen Strukturen der Menschheit zu fordern, genannt „Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ [2]! In einem Zeitraum von ca. 30 Jahren soll im Rahmen dieser Neuordnung der Welt der Übergang zu einer klimaverträglichen Gesellschaft vollzogen werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei der gestaltende Staat, der sein Handeln an der Nachhaltigkeit ausrichtet und die Bürger verstärkt an Entscheidungen beteiligt.

Wie solche Ideologen von Deutschland ausgehend (einer der Wortführer ist der Leiter des PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) und offizieller Kanzlerin Berater Joachim Schellnhuber)  inzwischen auch in der EU und UN nach dem verlustreichen Untergang der Volksdemokratien mit ihren millionenfachen Opfern wieder an Einfluss gewinnen konnten, ist ein beängstigendes Rätsel.

Der aus dem gleichen Umfeld kommende Ökonom Ottmar Edenhofer sagte auf dem Weltklimagipfel 2010 in Cancun:

„Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“

Es ist natürlich das Recht und die Pflicht der Politik sich in komplexen technisch-wissenschaftlichen Fragen durch Fachleute beraten zu lassen. Umgekehrt haben  diese Fachgremien aber nicht die Aufgabe, selbst politische Strategien (Leitplanken) zu entwickeln. Insbesondere haben sie die in der Wissenschaft früher selbstverständliche Pflicht, Beweise für Ihre Beratungsergebnisse vorzulegen und auf Irrtumsrisiken hinzuweisen. Dazu gehört vor allem, auch andere Forschungsergebnisse objektiv und ohne Bewertungen darzustellen.

Nichts derartiges findet sich im Text des Koalitionsvertrags. Der von einer sehr großen Zahl kompetenter Wissenschaftler  auf der Basis grundlegender physikalischer Prinzipien vorgelegte Beweis, dass  CO2  kein die Troposphäre aufheizendes Treibhausgas ist, wird komplett ignoriert. Auch, dass alle von den „Klimaexperten“ in den letzten 15 Jahren vorgelegten Prognosen falsch waren, wird nicht berücksichtigt. Ebenso die selbst vom IPCC nicht bestrittene Tatsache, dass eine Erwärmung der Erde in den letzten 15 Jahren trotz einer deutlichen Steigerung der CO2  Konzentration ausgeblieben ist, berührt die Verfasser des Koalitionstextes nicht.

Statt dessen heißt es auf Seite 50 des Vertragstexts: „Wir halten daran fest, dem Klimaschutz einen zentralen Stellenwert in der Energiepolitik zuzumessen. National wollen wir die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 reduzieren.“ Innerhalb der EU setzt man sich dieses Reduktionsziel um 40% als Teil einer „Zieltrias aus Treibhausgasreduktion, Ausbau der Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ bis 2030.  Bis 2050 soll dann ein Zielwert von 80 bis 95 Prozent erreicht werden!! Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien soll dafür in einem gesetzlich festgelegten (!) „Ausbaukorridor“ erfolgen, der Anteile von 40 bis 45 Prozent im Jahr 2025 und 55 bis 60 Prozent im Jahr 2035 vorsieht (Seite 51). Und da gibt es in Deutschland Leute, denen das noch nicht weit genug geht!

Die energiepolitischen Vorstellungen des Koalitionsvertrags befassen sich schwerpunktmäßig, wie auch die bisherige öffentliche Diskussion mit der Elektrizitätsversorgung.  Diese Problematik steht auch hier in der anschließenden Diskussion von Details im Vordergrund. Es sei aber erwähnt, dass man auch den für eine erfolgreiche Energiewende mitentscheidenden Wärmemarkt nicht übersehen hat. Man formuliert daher als Zielvorstellung bis zum Jahr 2050 einen „nahezu klimaneutralen Gebäudebestand“. Besitzer ältere Einfamilienhäuser und Bewohner von Miethäusern sollten dies durchaus als Drohung registrieren. Ihr Beitrag zur Errettung der Welt wird in steigenden Betriebskosten, sich nie amortisierenden Investitionen in Isolationsmaßnahmen und steigenden Mieten  bemerkbar werden!

Den Verfassern war wohl klar, dass dies alles teuer zu werden verspricht. Daher werden einige Beruhigungspillen verordnet. Der im Rahmen des Ausbaukorridors  grundsätzlich weiter geförderte Zubau von Photovoltaik bekommt einen „atmenden Deckel“  soll heißen: weiter so aber etwas langsamer! Für die Biomasse-Anlagen sollen Konkurrenzen mit dem Arten- und Naturschutz entschärft werden. Bei Onshore Windkraft soll Überförderung an windstarken Standorten durch Senkung der Fördersätze abgebaut werden aber andererseits durch Weiterentwicklung des „Referenzertragsmodells“ die guten Standorte wirtschaftlich genutzt werden. Im Baugesetzbuch (BauGB) sollen länderspezifisch Mindestabstände zur Wohnbebauung festgelegt werden können. Mit anderen Worten der Windenergielobby werden ungeahnte Freiräume geschaffen! Das gilt noch mehr für die Off-Shore Windenergie. Hier sollen „kurzfristig notwendige Maßnahmen“ getroffen werden, um anstehende Investitionen mit langen Vorlaufzeiten nicht zu gefährden! Insgesamt soll mit einem Zubau von durchschnittlich 2 Windparks pro Jahr ein Ausbau auf 15 GW bis 2030 erreicht werden!

Da den Verfassern vermutlich durchaus klar ist, dass eine derart drastische (und äußerst kostspielige) CO2 Reduktion allein in Deutschland die Welt nicht retten wird, soll für eine 2015 in Paris geplante Konferenz ein europäische Ziele beschreibender „Klimaschutzplan“ erarbeitet werden.

Trotz dieser hochtrabenden Ziele wird aber im Rahmen eines sogenannten Energiepolitischen Dreiecks (Wo Begriffe fehlen, stellt zur rechten Zeit ein Wort sich ein, wie schon Goethe feststellte) Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet werden.

Mit der Technik Vertraute werden gespannt sein, wie diese Dreieck gehandhabt werden soll. Vorsichtshalber steht aber auch auf Seite 53: „Die Energiewende ist nicht zum Nulltarif zu haben. Und weiter: „Private und gewerbliche Stromkunden müssen erhebliche Lasten tragen. … wollen wir Ausmaß und Geschwindigkeit des Kostenanstiegs spürbar bremsen.“

Das sollten sich die Bürger einprägen. Eine Senkung der jetzt schon extrem hohen deutschen Strompreise wird nicht beabsichtigt. Nur die Anstiegsgeschwindigkeit soll gebremst werden!

Energieeffizienz anzustreben ist seit jeher ein selbstverständliches Ziel in der Technik. Besonders in der Elektrotechnik hat man dabei sehr große Erfolge errungen, wenn man bedenkt, dass elektrische Maschinen wie z.B. Motoren schon lange Wirkungsgrade von über 90% erreichen, fragt man sich, wo auf diesem Gebiet noch große Spielräume durch „Steigerung der Energieeffizienz“ sein sollen.

Dies herauszufinden, wird Aufgabe einer von der Bundesregierung zu beschließenden „unabhängigen Expertenkommission“ sein, die 2014 in einem „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ in einem jährlichen Monitoring die Ziele und Verantwortung der einzelnen Akteure zusammenfasst. Die dafür vorgesehenen Mittel werden durch Haushaltsumschichtung erwirtschaftet. Konkret ist in diesem Zusammenhang u.a. von kostenloser Energieberatung für Haushalte mit niedrigem Einkommen die Rede und auf europäischer Ebene von der Setzung von „dynamischen und anspruchsvolleren Standards für energierelevante Produkte im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie (Verankerung des Top-Runner-Prinzips)“.

Hinter diesem Wortgeschwafel wird nicht nur die Weltrettung durch bessere Waschmaschinen für Arme propagiert, sondern hier drohen bürokratische Eingriffe in unseren Lebensalltag, gegen die das Glühlampenverbot und die Überwachung der Ölkännchenhygiene nur erste Warnsignale sind.

Für alle Fälle sagt sich die Koalition aber offenbar, dass die Industrie zu Wundern fähig ist, wenn man sie nur gehörig unter Druck setzt. Diesem Ziel soll der Emissionshandel dienen, der Emittenten zwingt, sich bei Überschreitung ihnen zugemessener Mengen von CO2 Emissionen durch Erwerb von Zertifikaten freizukaufen. Dieses Instrument hat bisher die Erwartungen nicht erfüllt, weshalb geplant wird, solche Zertifikate durch entsprechende Regulierungsmaßnahmen zu verteuern!

Dass andererseits die hohen Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit stromintensiver Betriebe gefährden wird anerkannt, so dass hier geschaffenen Ausgleichsregelungen erhalten bleiben sollen. Diese sollen europarechtlich abgesichert werden, um „das EEG dauerhaft auf eine stabile Grundlage“ zu stellen. Die Privilegierung  einzelner Branchen soll dafür „vorrangig anhand objektiver, europarechtskonformer Kriterien“ überprüft werden. Dafür ist vorgesehen,  Zitat:

„die begünstigten Unternehmen nicht nur ein Energiemanagementsystem einführen, sondern auch wirtschaftlich sinnvolle und technologisch machbare Fortschritte bei der Energieeffizienz erzielt werden. Dabei werden bereits erreichte Erfolge (early actions) berücksichtigt.“

Wer wird, wer kann das kontrollieren? Wer gewisse Einblicke in die Industrie der DDR hatte, dem kommt beim  Lesen solcher Phrasen in Erinnerung, dass in allen Großbetrieben Stasi Leute saßen, die die Konformität der Produktionsabläufe mit der staatlichen Planung überprüften.

Immerhin ist den Koalitionären bewusst, dass zeitweilig kein Wind weht und auch selbst im Sommer die Sonne nur am Tag scheint, die Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien also starken Schwankungen unterliegt. Damit sind große Stabilitätsprobleme der Netze verknüpft zu deren Überwindung der mit dem EEG verbundenen absolute Abnahmevorrang etwas flexibler gestaltet werden soll und damit eine „virtuelle Grundlastfähigkeit“ geschaffen werden soll (Seite 55).

Zur Rolle der konventionellen Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, Gas) als Teil des nationalen Energiemixes wird zugestanden, dass diese auf absehbare Zeit unverzichtbar sind (Seit 56). Diese müssen in Zukunft hocheffizient und flexibel sein. Zitat: „Solange keine anderen Möglichkeiten (wie z,B. Speicher oder Nachfragemanagement) ausreichend und kostengünstig zur Verfügung stehen, kann Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie nicht entscheidend zur Versorgungssicherheit beitragen. Daraus ergibt sich das Erfordernis einer ausreichenden Deckung der Residuallast.“

Was auch immer eine „Residuallast“ sein mag. Hier werden die Erneuerbaren konsequent zum alleinigen Auslegungskriterium aller zukünftigen Kraftwerke gemacht. Und wenn das nicht geht, so hat sich die Nachfrage dem Angebot anzupassen!! Hatten wir nicht einmal eine Marktwirtschaft? !

Im Zusammenhang damit werden im weiteren Text Flexibilitätsoptionen diskutiert. Dazu gehören Lastmanagement, power-to-heat und Speicher. Unter unter dem englischen power-to-heat sind vermutlich die bisher verpönten Elektro-Speicherheizungen zu verstehen. Weiter heißt es: „Bei einem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien brauchen wir auch Langzeitspeicher, die saisonale Schwankungen ausgleichen können, wie z.B. power-to-gas. Zitat: „Mit den aktuellen Demonstrationsprojekten werden wir die Technologie Schritt für Schritt weiterentwickeln, optimieren und zur Marktreife bringen. Das bereits angelegte  Forschungsprogramm wird fortgeführt.“

Da fällt einem der alte Spruch ein: Unmögliches erledigen wir sofort, Wunder brauchen etwas länger.

Man fragt sich, ob die Institute, die für so etwas Geld kassieren, nicht um ihren Ruf bangen, wenn sie Demonstrationsanlagen bauen, deren Sinnlosigkeit sie ja auch auf einem DIN A4 Blatt mit einem Bleistift demonstrieren können müssten.

Interessanter Weise findet sich in dem Papier kein einziges Wort zum Thema Fracking. Wir werden also unser Gas teuer aus power-to-gas Anlagen holen, während unsere polnischen Nachbarn es billig aus der Erde holen.

Zu guter Letzt wird im Plan nicht übersehen, dass es auch leistungsfähigere Netze braucht, deren Ausbau zur Zeit auf heftigen Widerstand der Bürger stößt. „…ist eine breite Akzeptanz der Bevölkerung notwendig, die heute noch in vielen Fällen nicht gegeben ist“. Hier hat man wohl noch keine endgültigen Lösungsansätze und schwafelt ein wenig von investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen, Anreizregulierung, intelligenten Messsystemen für Verbraucher, Rekommunalisierung und finanziell attraktiver Beteiligung von betroffenen Bürgern.

Abschließend wird noch pflichtschuldigst erwähnt, dass man natürlich am Ausstieg aus der Kernenergie festhält. Zitat: „In Europa wird Deutschland aktiv daran mitwirken, die Sicherheit der Kernkraftwerke zu erhöhen“. Was für eine Impertinenz! Es unterstellt, dass die entsprechenden Anlagen zur Zeit nicht sicher sind und ausgerechnet Deutschland will unsere Nachbarländer bei der Weiterentwicklung und den zahlreichen im Bau und in der Planung befindlichen Anlagen Ratschläge erteilen!

Fazit

Die Koalitionäre legen für die deutsche Energiepolitik ein von einer längst widerlegten Klimaschutz Ideologie geprägtes Papier vor. Zitat Seite 49: „Hauptaufgabe der Großen Koalition ist es deshalb, engagierten Klimaschutz zum Fortschrittsmotor zu entwickeln und dabei Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Eine Energieversorgung ohne Atomenergie mit einem stetig wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien soll konsequent und planvoll fortgeführt werden“.

Dazu werden eine Anzahl von Absichtserklärungen und Wunschvorstellungen aufgelistet, die jeglichen technischen-wissenschaftlichen Sachverstand vermissen lassen, ja teilweise offensichtlich technischer Unsinn sind wie z.B. Power-to-gas als Methode einer saisonalen Stromspeichertechnik.

Man fragt sich irritiert, wie in einem Volk, dass so große Beiträge zur Entwicklung der Naturwissenschaften und der Technik geleistet hat, eine Führungselite Opfer einer von fanatischen Ideologen erfundenen Wahnvorstellung werden konnte.

In den letzten Jahren sind so zahlreiche detaillierte Daten vorgelegt wurden, die ganz klar zeigen, dass es in der Erdgeschichte immer Klimawandlungen gegeben hat und es dabei häufig beträchtlich wärmer oder kälter war als heute, jeweils unterschiedlich korreliert mit dem Kohlendioxydgehalt der Atmosphäre.  Alle Daten zeigen, dass soweit überhaupt eine meist schlechte Korrelation zwischen Globaltemperatur und CO2 Konzentration bestand, immer die Temperaturänderungen der Änderung des  CO2  Gehalts voraus lief.

Im Gegensatz zu der aus physikalischen Gründen leicht widerlegbaren Behauptung, dass das harmlose, unser Leben überhaupt erst möglich machende Gas Kohlendioxyd eine Ursache für eine Temperaturerhöhung der Troposphäre sein könnte, lässt sich  für die umgekehrte Ursache-Wirkungskette eine Begründung finden. Das ist die Temperaturabhängigkeit der Wasserlöslichkeit des  CO2 . Wenn die Ozeane sich erwärmen, Gasen sie Kohlendioxyd aus, bei Abkühlung geht es verstärkt in Lösung.

Der aktuell beobachtbare Anstieg der CO2 Gehalts der Atmosphäre mag zu einem kleinen Teil auch eine auf menschliche Aktivitäten zurückführbare Ursache haben. Auf das Klima hat dies aber keinen Einfluss. Dies erkennt man ja auch daran, dass die Atmosphäre seit 15 Jahren eher eine leichte Abkühlung zeigt. Treibhausgase gibt es aus physikalischen Gründen nicht. Eine Wärmeübertragung aus der kalten Atmosphäre auf den warmen Erdboden widerspricht dem seit 200 Jahren bewährten 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Es ist eine unfassbare Perversion, im Zusammenhang mit dem für das irdische Leben unverzichtbaren Gas Kohlendioxyd von Verschmutzung zu reden!

Das Ergebnis dieser Analyse lautet daher:

„Die Energiewende ist kein richtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft….“

Sie gehört vielmehr so schnell wie möglich als die Wirtschaft und Freiheit unserer Gesellschaft bedrohende Fehlentwicklung beendet!


[1]   Hier drängt sich ein Blick auf die heute im Vordergrund stehende Windenergie auf. Eine WKA vom off-shore Typ BARD hat eine Nennleistung von 5 MW und unter günstigen Verhältnissen eine äquivalente Dauerleistung von 40% entsprechend 2 MW. Allein Mast, Gondel, Generator und Turbinenblätter haben eine Masse von 1375 [t].

     (www.en.wind-models.com ) Im Generator wird 1[ t] des seltenen Erdmetalls Neodym verarbeitet. Die Leistung entspricht etwa einem kleineren Schiffsdiesel, den man bequem in sein Wohnzimmer stellen könnte. Ein verantwortungsbewusster Ingenieur, der eine solche Maschine konstruieren muss, muss sich fragen, wie man bei diesen Daten von einer nachhaltigen Technik sprechen kann.

[2]   WBGU Hauptgutachten 2011: Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation.  

von Dr.-Ing. Normann Treinies EIKE   

Über den Autor:

Dr.-Ing. Normann Treinies absolvierte ein Studium Maschinenbau Fachrichtung Flugtechnik an der TU Berlin. Dann Promotion an der RWTH Aachen über Anwendung der Fast-Fourier-Transformation in der aerodynamischen Messtechnik im Über- und Hyperschallbereich.

Langjährige Arbeit an Überschall-Windkanälen und entsprechende Kenntnisse in Aero-Thermodynamik.

Danach Tätigkeit in der Forschungsplanung der damaligen DFVLR (heute DLR) sowie Leitung von Forschungsprojekten unter anderem im Bereich der Wiedereintrittstechnolgie von Weltraumtransportern und über Solarenergiesatelliten. 

Mitarbeit an Studien im Auftrag des "Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags" und für den "Roundtable of European Industrialists".




Herbstwitterung 2013 in Deutschland- eher unspektakulär

Der September 2013 bescherte uns letztmalig ein paar Sommertage, doch schon ab dem 9. setzte der herbstliche Temperaturrückgang ein. Über 2 Wochen dominierte feucht- kalte Witterung, ehe sich- wie üblich- im letzten Monatsdrittel eine Schönwetterphase einstellte, die zur Freude der Späturlauber bis zum 4. Oktober andauerte. Allerdings verlief diese als „Altweibersommer“ bekannte Singularität diesmal recht kühl, denn es gab mehrfach und verbreitet schon Boden- und vereinzelt auch erste Luftfröste, und die Tagestemperaturen blieben trotz der Herbstsonne wegen des unangenehmen, kalten Nordostwindes meist schon weit unter der 20- Grad- Marke, so dass es eher ein „Kaltweibersommer“ war. Bis Mitte Oktober herrschte nass- kaltes Regenwetter vor, ehe ein Wärmerückfall aus Südwest zwar wechselhaftes, aber sehr mildes Wetter einleitete, das bis fast zum Monatsende andauerte und an einzelnen Tagen noch Höchstwerte über 20, in Süddeutschland vereinzelt sogar über 25°C, brachte. Auch in der ersten Novemberdekade waren vielerorts noch zweistellige Tagesmaxima zu beobachten. Ab der Monatsmitte sanken die Temperaturen auf Spätherbstniveau mit schon häufigen Nachtfrösten, und im letzten Monatsdrittel kündigte sich schon der Winter mit vorübergehenden Schneefällen bis ins Flachland an. Wegen der zeitigen Septemberkälte fiel das Laub relativ schnell, zumal einige Stürme in der letzten Oktober- und der ersten Novemberdekade den Blattfall beschleunigten.

Die kurzfristige Entwicklung der Herbsttemperaturen

Die folgende Grafik verdeutlicht, dass bei Betrachtung der letzten 15 Jahre (ein sehr kurzer Zeitraum, aber immerhin schon eine halbe Klimanormalperiode) kein Anstieg der Herbsttemperaturen erfolgte, sondern eher ein (keinesfalls signifikanter!) geringer Rückgang.

Die Station in Erfurt ist fast identisch im Temperturverhalten der letzten 15 Jahre mit den Herbsttemperaturen Deutschlands: Die CO2-Konzentrationen sind gestiegen (kleine eingeblendete Grafik), die Wirkung von CO2 scheint in den letzten 15 Jahren Herbst in Deutschland aber ausgesetzt zu haben.

 

Betrachtet man die einzelnen Herbstmonate, so zeigen September und Oktober Stagnation bis Abkühlung, während im November eine unbedeutende Erwärmung stattfand. (siehe Grafiken am Ende des Artikels)

Die langfristige Entwicklung der Herbsttemperaturen in Deutschland und deren mögliche Ursachen

Die folgenden zwei schematischen Grafiken verdeutlichen, wie sich die Herbsttemperaturen (jeweils rötliche, zweite Kurve von oben) im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten seit 1761 entwickelt haben. Um etwas über den deutschen „Tellerrand“ hinauszuschauen, sind in der unteren Grafik die Mittelwerte von Zentralengland (CET = Central England Temperature Records) dargestellt. Man erkennt einen erheblichen, in beiden Messreihen sehr ähnlichen, kräftigen Anstieg der Herbst- und Frühjahrstemperaturen, während die Wintertemperaturen in Deutschland stärkere, periodische Schwankungen als in England aufweisen und neuerdings in Deutschland seit über 20 Jahren wieder fallend sind. Außerdem zeigt sich in England seit kurzem ein Nachlassen des sommerlichen Temperaturanstiegs, während in Deutschland die Sommerwerte im Vergleich zu 1761 noch steigen und erst die letzten 15 Jahre eine Stagnation zeigen, die aber in der langfristigen Trendlinie noch nicht angezeigt wird.

Neben Schwankungen der Sonnenaktivität (die jeweiligen Maxima des etwa 210- jährigen Hauptsonnenzyklus bilden sich in den insgesamt relativ hohen Temperaturen zum Ende des 18. und des 20. Jahrhunderts ab) sind zunehmende Erwärmungseffekte durch Besiedlung, Bautätigkeit und geänderte Landnutzung ein wesentlicher Treiber des Temperaturanstiegs gewesen. Man beachte, dass die in den obigen Grafiken gezeigten Messreihen nicht um diesen Effekt bereinigt wurden! Für Deutschland hatten KOWATSCH/LEISTENSCHNEIDER diesen Effekt für den Zeitraum 1891 bis 2012 untersucht und ihre Ergebnisse in folgender Grafik zusammengefasst:

 

Nach diesen Untersuchungen geht der in Deutschland beobachtete Temperaturanstieg fast gänzlich auf das Konto der verschiedenen, nutzungsbedingten Erwärmungseffekte (hier der Vereinfachung halber „Wärmeinseleffekt“ genannt). Allerdings wurden bislang nur Jahreswerte untersucht. Vertiefende Untersuchungen zu den einzelnen Jahreszeiten stehen noch aus, so dass momentan noch keine Aussagen getroffen werden können, wie stark sich der Wärmeinseleffekt auf die Herbsttemperaturen auswirkte. Eine vertiefende Studie von KÄMPFE/LEISTENSCHNEIDER/KOWATSCH (2013) wies nach, dass Stationen ähnlicher Breiten- und Höhenlage immer dann deutlich wärmer waren, wenn sie nahe bei oder gar in Großstädten lagen:

Die hier zwischen einer (mit knapp über 100.000 Einwohnern nicht einmal sehr bevölkerungsreichen) Großstadt sowie ländlichen Stationen ähnlicher Breiten- und Höhenlage ermittelten Temperaturunterschiede von bis zu fast 1K erhärten den Verdacht, dass wesentliche Anteile des beobachteten Temperaturanstieges in Deutschland vermutlich in allen Jahreszeiten, auf das Konto der Stationen bei Großstädten und/oder an Flughäfen gehen. Und neuerdings gibt es besonders im ländlichen Raum eine rasant anwachsende Wärmequelle, deren erwärmende Wirkung noch einer näheren Untersuchung bedarf- die „Erneuerbaren Energien“. Der massive Ausbau der Windkraftanlagen bremst den Wind und vermindert damit auch die kühlend wirkende Verdunstung sowie den Abtransport warmer Luft in Bodennähe. Die Solarpaneele (mittlerweile nehmen sogenannte „Solarparks“ beispielsweise in Thüringen riesige Flächen ein) verringern mit ihrer sehr dunklen Oberfläche die sogenannte Albedo, also die Reflexion auftreffender Sonnenstrahlung in das Weltall. Etwa 10% der auftreffenden Sonnenstrahlung werden in elektrischen Strom verwandelt, während der große Rest die Paneele regelrecht aufheizt, während hingegen reife, helle Kornfelder durch ihre höhere Albedo, gewachsener Boden und Vegetationsflächen hauptsächlich durch Verdunstung und Transpiration, deutlich kühler bleiben.

 

Was für Thüringen gilt, gilt natürlich auch für andere städtische Wärmeinseln in Deutschland. Düsseldorf ist immer etwas wärmer als die Station in einem Vorort von Bochum. Und wenn der DWD auf seiner homepage neue zukünftige Temperaturrekorde im Sommer ankündigt, dann gelten solche Vorhersagen immer für Städte. z.B. für München

Bleiben wir aber beim Herbst. Nun bleibt noch die Frage nach möglichen Ursachen des rhythmischen Temperaturverlaufs, welcher sich auch bei den Herbsttemperaturen sowohl in Deutschland als auch in England zeigt. KÄMPFE wies 2013 nach, dass das Häufigkeitsverhalten der Großwetterlagen das Temperaturverhalten in Deutschland wesentlich mitbestimmt. Als eine mögliche Ursache für das Häufigkeitsverhalten der Großwetterlagen erwies sich die Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation (AMO). Die nächste Grafik zeigt anhand der Werte der Säkularstation Potsdam (Quelle: PIK), dass die Häufigkeit von Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil (unterste, rote Kurve), die Sonnenscheindauer (gelb), die Herbsttemperaturen in Potsdam (braun) und die AMO (grün) während der vergangenen 120 Jahre einen ähnlichen Verlauf aufwiesen; allerdings bedarf es dazu noch vertiefender Untersuchungen:

Man erkennt eine deutliche Zunahme der Großwetterlagen mit Südanteil. Und genau diese waren auch die Hauptursache für den milden Oktober 2013, der insgesamt recht sonnenscheinarm ausfiel. Im Jahresverlauf war der Einfluss der Großwetterlagen mit Südanteil auf die Lufttemperaturen in Deutschland im Oktober am größten:

Als letzte mögliche Ursache der insgesamt gestiegenen Herbsttemperaturen bliebe noch die Sonnenscheindauer zu betrachten, welche während der vergangenen 30 Jahre in allen Jahreszeiten mehr oder weniger deutlich zunahm. In den strahlungsreichen Jahreszeiten (Frühling und Sommer) beeinflusste sie das Temperaturverhalten in Deutschland mit Bestimmtheitsmaßen von 30 bis 70% ganz wesentlich- je länger die Sonne schien, desto wärmer wurde es. Im Herbst lässt jedoch der positive Einfluss der Sonnenscheindauer  auf die Lufttemperaturen stark nach; lediglich die Septembertemperaturen werden noch relativ deutlich von der Sonnenscheindauer beeinflusst (nächste 3 Grafiken; Datenquelle PIK):

 

  

Betrachtet man den Herbst (September, Oktober und November) insgesamt, so ergibt sich ein Bestimmtheitsmaß von 20%.

Alle verwendeten Temperaturwerte haben wir vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach und vom PIK Potsdam erhalten.

September:

Der September in Deutschland zeigt einen ähnlichen Verlauf wie die Jahrestemperaturen in Deutschland. Es hat sich eigentlich nicht viel getan im letzten Vierteljahrhundert. Allerdings zeigt dieser Monat keine Sommerverlängerung mehr in den Herbst hinein wie man noch vor einigen Jahren hätte glauben können, die Temperaturen vom September sinken in Deutschland in den letzten Jahren. Der Leser möge die kleine eingeblendete Grafik beachten, hierin sind die steigenden CO2-Konzentrationen der letzten 25 Jahre zum Vergleich abgebildet. Keinesfalls hat nun die behauptete Erwärmungswirkung von CO2 im September ausgesetzt, diese gibt es schlichtweg nicht. Die Korrelation ist Null.

 

Auch der Oktober zeigt in Deutschland einen ähnlichen Verlauf wie der September. Nur der diesjährige Oktober 2013 war etwas milder als die letzten sechs Oktober der vergangenen Jahre. Deshalb ist die Polynomkurve am Schluss kaum fallend. Im ganzen Zeitraum der letzten 25 Jahre sind die CO2-Konzentration natürlich kontinuierlich angestiegen, ohne jede Wirkung auf die Temperaturen.

Ein klein wenig abweichend zeigt sich der November der letzten 25 Jahre in Deutschland.

Der November ist einer der wenigen Monate in Deutschland, der in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten etwas milder geworden ist. Das zeigt sich  in der leicht steigenden Polynomkurve der letzten 25 Jahre. So richtig winterlich kalte November gab es in den letzten 10, 12 Jahren kaum mehr, allerdings in den letzten vier Jahren auch keinen Trend zu einer weiteren Erwärmung.

Fazit: September und Oktober sind über die letzten 25 Jahre gleich geblieben, wobei die letzten 12 Jahre sogar leicht fallend sind.

Der November zeigt über die letzten 25 Jahre einen leichten Temperaturanstieg, die letzten 12 Jahre sind stagnierend. Über den ganzen Zeitraum sind die Kohlendioxidkonzentrationen jedoch kontinuierlich angestiegen.

Alle drei Monate zusammen bilden den Herbst ab.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine aktivere Sonne, zunehmende Wärmeinseleffekte in der Umgebung der Messstationen, eine steigende Häufigkeit von Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie zu einem geringen Teil auch eine längere Sonnenscheindauer (nicht 2013) im Wesentlichen den beobachteten langfristigen, wenn auch sehr geringen Temperaturanstieg im Herbst verursachten,  der  im letzten Vierteljahrhundert hauptsächlich durch den milder gewordenen Novembers verursacht wurde. Von einer panikartigen Klimaerwärmung aufgrund steigender CO2-Konzentrationen kann aber keine Rede sein. 

Josef Kowatsch, Hüttlingen

Stefan Kämpfe, Weimar




Klimaschutz passé – Gott sei Dank! Impressionen von der UNFCCC-Klimakonferenz in Warschau im November 2013

Schon vor Beginn der Konferenz war einiges passiert. Die Presseabteilungen der UN und der ihnen zuarbeitenden sogenannten Umweltschutzorganisationen arbeiteten seit Monaten auf Hochtouren. Im September hatte das IPCC den ersten Teil des neuen Klimasachstandsberichtes vorgestellt, von dem überall behauptet wurde, er bestätige die katastrophalen Klimaszenarien der Vergangenheit. Darauf hatte EIKE mit der Präsentation des skeptischen NIPCC-Berichts (Leitautoren: Prof. S. Fred Singer, Prof. Bob Carter) in Berlin geantwortet.  Als der Taifun Haiyan („Sturmschwalbe“) am 7. November einige Regionen der Philippinen verwüstete, wurde seitens der UN behauptet, daß dies Resultat einer mangelhaften „Klimaschutzpolitik“ sei. Dabei wurde übersehen, daß sich dieser Sturm immer noch im Rahmen des dort in der Taifun-Saison üblichen bewegte, die Sturmintensität in den letzten Jahren abnahm und das größte Problem des neuen IPCC-Berichts bekanntlich in der mangelhaften Prognosefähigkeit besteht. Die Schere zwischen Messungen und Prognosen öffnete sich in den letzten Jahren immer weiter. Auch gibt es mittlerweile keine Parallelität zwischen dem Anstieg der Kohlendioxid-Werte in der Atmosphäre und den stagnierenden bzw. leicht sinkenden Globaltemperaturen mehr – so es sie denn jemals gegeben hat.

Vieles an dieser 19. Weltklimakonferenz erinnerte an frühere Konferenzen. Einiges war neu: So war unübersehbar, daß die polnische anders als die deutsche Regierung keinesfalls hinter den UN-Klimazielen steht. Warschau scheint klar zu sein, daß ein Umschwenken auf die unzuverlässigen und teuren alternativen Energiequellen zu einer Vervielfachung der Energiepreise führen würde, mit entsprechenden negativen Folgen für Wirtschaft und Verbraucher. Außerdem steigen in jedem Land, das in Wind und Solar investiert, die Abhängigkeiten von ausländischen Erdgasimporten. Es ist genau diese Abhängigkeit von Rußland, die die polnische Regierung um jeden Preis vermeiden will. Gespräche mit Vertretern katholischer Organisationen zeigten immer wieder, daß die Klimaschutzpolitik in Polen auch deshalb abgelehnt wird, weil sie nicht im christlichen Menschenbild verwurzelt ist, sondern eher im Widerspruch zur Gottesebenbildlichkeit der Menschen und der menschlichen Würde steht. Abstrakte Kategorien wie „Umwelt“ oder „Natur“ würden nämlich von vielen mittlerweile neben oder über das Wohl des Menschen gestellt. Anderslautende Positionen der deutschen Kirchen werden in Polen durchaus rezipiert, aber als Anbiederung an den „öko-sozialistischen Zeitgeist“ abgelehnt. Neu war im übrigen auch der Stand von BMW, an dem (gegen Obolus an die UNFCCC?) sicherlich ganz uneigennützig der neue E-BMW beworben wurde.

Entsprechend gering fiel das Interesse der polnischen Öffentlichkeit aus: Selten hat man eine Bevölkerung gesehen, die die Idee eines wie immer gearteten Klimaschutzes derart stark ablehnte, wie die polnische. Ein „Anti-Klimagipfel“ der konservativen Opposition im Stadtzentrum Warschaus zog Hunderte Teilnehmer an. Amerikanische Klimaskeptiker wurden eingeladen, am polnischen Unabhängigkeitstag vor 50.000 Demonstranten über die Sinnlosigkeit der UN-Konferenz zu sprechen. Dagegen beteiligten sich am traditionellen Klimamarsch von Greenpeace, WWF & Co. nur wenige Hundert Teilnehmer, davon die Hälfte aus Deutschland und skandinavischen Ländern. In Gesprächen mit diesen Teilnehmern, aber auch mit anderen jungen Klimaaktivisten während der Konferenz, stellte sich heraus, daß deren Reisekosten komplett übernommen worden waren. Zum Teil scheinen dafür Fraktionsmittel zweckentfremdet worden sein, was zumindest nach deutschen Recht äußerst fragwürdig wäre. Doch wo kein Kläger, da auch kein Richter!

Diese Jungaktivisten hatte man offenbar handverlesen: Stellte man solchen Teilnehmern die „falschen“ Fragen, etwa einer Gruppe von vier ca. 20jährigen Studenten aus Dänemark und Schweden, bekam man schnell Antworten wie: „Wer die Klimawirkung von CO2 abstreitet, mit dem rede ich nicht.“ Oder auf die Frage, warum sie eigentlich die Klimakonferenz besuchten: „Wir besuchen die Konferenz im Namen der hier nicht repräsentierten 1,2 Mrd Armen dieser Welt!“

Parallel zur Weltklimakonferenz fand auch der International Coal & Climate Summit der Kohleindustrie statt, was bereits vorher für wütenden Proteste gesorgt hatte. Am Tag der Veranstaltung entrollte Greenpeace ein riesiges Banner an der Vorderseite des polnischen Wirtschaftsministeriums, in dem die Konferenz stattfand. Dazu vor dem Haus drei Dutzend protestierende Klima-Hysteriker mit Atemschutzmasken. Anscheinend glauben diese immer noch, daß man Kohlendioxid mit einem Staubfilter beseitigen kann. Auffallend war auch hier die organisatorische Rolle der deutschen Greenpeace-Sektion: Selbst die Drehleiter stammte von einem Hamburger Unternehmen! Deutsche Aktivisten, die polnische Ministerien besetzen, kamen natürlich in Warschau nicht besonders gut an. Anders als hierzulande üblich wurden alle Beteiligten auch für einige Tage in U-Haft genommen.

Auf dem International Coal & Climate Summit kam es gleich zu Beginn zu einem Showdown zwischen Veranstaltern und grünen Aktivisten, die sich mithilfe von Journalistenausweisen Zugang verschafft hatten, z.T. mit halbversteckter Körperkamera. Die eingeschüchterten Vertreter der Kohleindustrie wurden sogar genötigt, sich eine Rede der UNFCCC-Executive Secretary Cristiana Figueres über die Notwendigkeit der Abschaffung der Kohle anzuhören. Doch auch Klimarealisten meldeten sich in der Diskussion zu Wort, darunter auch EIKE-Vertreter, die fragten, wie es sein könne, daß sich eine wichtige Industrie derartig vorführen lasse. Und ob man sich nicht besser auf die eigene Kernkompetenz, die Herstellung preiswerter Energie, konzentrieren sollte, statt mit der Propagierung eines angeblichen „Clean Coal“-Konzeptes nur von der drohenden Energiearmut abzulenken. Ansonsten sah man an diesem Tage viele VIP-Fahrten mit Blaulicht, was die Beliebtheit der Klimafunktionäre bei den staugeplagten Warschauern weiter sinken ließ ließ. 

Bemerkenswert auch der Ablauf der beiden EIKE-Veranstaltungen. Bei einem Expertenworkshop diskutierten die Teilnehmer intensiv mit den Referenten. Von „grüner“ Seite wurde dieses Gesprächsangebot ignoriert. Gerade jungen Aktivisten wurde damit eine Chance vorenthalten, echte Wissenschaft kennenzulernen. Mehr als dieses Angebot zu machen kann die Skteptikerseite natürlich nicht tun Hineingespielt in die Diskussionen hatte natürlich auch die Entlassung des polnischen Umweltministers, gleichzeitig COP/MOP-(IPCC-) Konferenz-Präsident, im Rahmen einer Regierungsumbildung. Angeblich war der dem Premierminister zu „grün“ (u. a. gegen Fracking). Außerdem erfolgte der Ausmarsch Chinas und 132 „armer“ Länder aus dem Konferenzzentrum aufgrund eines Streits um die Finanzierung.

Am 21. November führte EIKE gemeinsam mit Partnern eine größere Klima- und Energiekonferenz mit ca. 300 polnischen Studenten und anderen Teilnehmern im Auditorium Maximum der Katholischen Kardinal-Wyszynski-Universität (19.000 Studenten) durch. Dazu gab es einen Informationsstand, an dem sich die Teilnehmer mit klimarealistischer Literatur eindecken konnten.

Referenten waren Marc Morano, ClimateDepot, USA („Manipulation vs. Realität – Der Erfolgsdruck der UN“), Walt Cunningham, NASA, Apollo-VII-Astronaut, USA („Menschengemacht oder Natürlich? Die Klimadebatte in der NASA“), Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner, Department of Paleogeophysics & Geodynamics, Universität Stockholm, Schweden („Meeresspiegelanstieg – Fakt und Fiktion“), Michael Limburg, EIKE-Vizepräsident, Potsdam („Die Energiewende und ihre Kosten für die Verbraucher“), Prof. Dr. Leszek Marks, Institut für Geologie, Staatliche Universität, Warschau („Climate Change in the Geological Past“) und Dr. Bolesław Jankowski, Vizepräsident, Systems Research EnergySys Ltd., Breslau („Die Katastrophe der UN Klima- und Energiepolitik“).

Die gleichen Referenten hatten bereits am EIKE-Expertengespräch teilgenommen. Dazu kam noch Donna Laframboise aus Kanada vom Blog nofrakkingconsensus.com, Autorin des IPCC-Exposé „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ („Der UN-Klimarat: Eine Schande für die Wissenschaft“).

Am Folgetag konnte man noch beobachten, wie die UN-Weltklimakonferenz an inneren Widerprüchen scheiterte. Auffällig war besonders, wie beharrlich man sich dem wissenschaftlichen Diskurs verweigerte und daß man inzwischen zu einer reinen Umverteilungsdebatte übergegangen ist. Hunderte Milliarde Dollar soll von den Steuerzahlern der Industrieländer aufgebracht werden, um angebliche Klimaschäden der Vergangenheit und der Zukunft zu beheben. Das sind zumeist Schäden, deren Zusammenhang mit Klimaentwicklungen zweifelhaft ist, auch nach der Lesart des der UN zuarbeitenden IPCC. Das alles soll in einem Weltklimavertrag festgeschrieben werden, der 2015 in Paris beschlossen werden soll. Dazwischen wird es noch Dutzende weiterer Konferenzen geben, darunter 2014 eine weitere Weltklimakonferenz in Lima (Peru). Nach dem Ausstieg der meisten außereuropäischen Industrieländer wie Australien, Japan oder Kanada aus dem internationalen Klimaschutz – auch das wurde in Warschau bekannt – besteht jetzt auf Seiten der EU großer Handlungsbedarf, denn selbst wenn die UN mit ihren düsteren Weltuntergangsszenarien recht hätte, wird es dem europäischen Steuerzahler schlicht unmöglich sein, etwaige finanzielle Lasten aus einem internationalen Klimaabkommen vor den Hintergrund der weiter schwelenden Euro-Krise allein zu schultern. Je eher hier ein Umdenken einsetzt, desto besser für alle.

Über den Autor:

Dr. Holger Thuss ist promovierter Historiker, Gründungsmitglied und Präsident von EIKE, sowie Verleger und Publizist.

Zur EIKE Delegation in Warschau gehörten neben Dr. Holger Thuss, EIKE Vizepräsident Michael Limburg und EIKE Generalsekretär Wolfgang Müller. Marc Morano von CFACT wurde übrigens von den Zeit Reporterinnen Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg im schlampig recherchierten Artikel „Die Klimakrieger“, einem Stück aus der „Zeit“, als der Oberschurke dargestellt, obwohl sie ihn nie getroffen hatten. Entgegem ihren Behauptungen hatten Sie alles über Morano dem Internet entnommen. Wohl deswegen wurde Ihnen soeben der deutsche Reporterpreis verliehen. Wegen exzellenter Recherche! Ulli Kulke nennt dies eklatante Fehlentscheidung:

Zitat Kulke:

Was den Oberschurken angeht, namens Morano, suggerieren die Autorinnen einen Besuch bei ihm, schreiben aber am Schluss, quasi im Kleingedruckten, dass alle Zitate von ihm von einer Website stammen. Wo bleibt da noch die “exzellente” Recherche?