Die gefährliche Utopie der Klimakrieger

Die jahrzehntelange Propaganda selbsternannter Klimaschützer war überaus erfolgreich. Die Idee von der Notwendigkeit zur Dekarbonisierung ist bereits in einem nicht mehr steigerungsfähigen Ausmaß in der Politik verankert. Das Wort von der Erderwärmung als größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte wird tagtäglich durch die Medien verbreitet. Umwelt- und sonstige Interessenverbänden, Kirchen, Gewerkschaften und ein großer Teil der Wirtschaft agieren in dieser Angelegenheit wie gleichgeschaltet. Selbst die Bevölkerung stimmt dem Raubzug namens Energiewende mehrheitlich zu. Ganz zu schweigen von vielen weiteren Geldverbrennungsaktionen (Elektromobilität) und einer Unmenge an Vorschriften und Gängelungen, die Freiheiten in vielerlei Hinsicht einschränken.
Stefan Rahmstorf und seine Mitkämpfer haben erreicht, was zu erreichen war. Skepsis ist an den Rand gedrängt und lebt nur noch in wenigen Online-Biotopen. Die Präsenz der Apokalypse in unser aller Phantasie kann nicht noch weiter gesteigert werden. Jedes neue Menetekel verpufft daher wirkungslos.
Die im einleitenden Zitat deutlich werdende Frustration beruht wohl eher auf dem Ausbleiben realer Effekte nach 30 Jahren Klimadebatte. Die Emissionen sinken nicht. Sie steigen auf breiter Front – im Jahr 15 der Energiewende auch wieder in Deutschland. Klimaschutz ist etabliert ohne zu funktionieren. Die Hindernisse sind nicht ein Mangel oder eine verfehlte Gestaltung politischen Handelns. Die Hürde liegt im Menschen selbst und in den Gegebenheiten, die er auf seinem Planeten vorfindet.
Die Bereitstellung von Energie in geeigneter Form ist die Grundlage unseres Wirtschaftens. Die Basis einer modernen, aufgeklärten und Prinzipien wie Freiheit und Gleichheit verpflichteten Zivilisation ist ein diskriminierungsfreier Zugang zu Energieträgern. Es sollte nicht vom individuellen Wohlstand abhängen, nicht vom Wohnort und nicht vom Zeitpunkt, ob man heizen oder kochen, etwas produzieren und seine Mobilitäts- oder Kommunikationsbedürfnisse stillen kann. Allein Kohlenwasserstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Methanhydrat, bei deren Verbrennung prinzipbedingt Kohlendioxid entsteht, erfüllen diesen Anspruch. Nur sie können die erforderliche Vielfalt an Maschinen und Apparaten betreiben (insbesondere über den Umweg der vorgeschalteten Umwandlung chemischer Energie in Elektrizität), sind weit genug verbreitet, einfach genug transportabel und häufig genug vorhanden. An irgendeinem Punkt jeder Wertschöpfungskette wird daher immer auf sie zurückgegriffen. Aktuell etablierte Klimaschutzmaßnahmen bedeuten nur eine Verlagerung der Emissionen. Leichtbau mittels Kohlefaserverbundwerkstoffen beispielsweise verschiebt diese vom Betrieb eines Fahrzeuges hin zu dessen Herstellung. Maßnahmen, die der Effizienzsteigerung dienen, erzeugen in wettbewerblich orientierten Märkten automatisch Rebound-Effekte. Ein prägnantes Beispiel ist die zivile Verkehrsluftfahrt, in der Effizienzsteigerungen von 1-2% pro Jahr ein Wachstum der zurückgelegten Passagierkilometer (und damit der Emissionen) von 4-5% über sinkende Ticketpreise induzieren. Auch indirekte Rückkoppelungen sind hier zu nennen. Was man an Heizkosten spart, fließt eben in die nächste Urlaubsreise.
In gewissem Umfang substituierbar sind Kohlenwasserstoffe nur durch Energieträger wie Uran oder Thorium, die die Nutzung der Kernkräfte gestatten. Auch diese findet man überall auf der Welt in ausreichender Menge. Zur Verfügung steht eine erprobte Technologie allerdings nur für die stationäre Verwendung und für die Energieversorgung von Schiffen, die gegenwärtig in Deutschland nicht die erforderliche Akzeptanz besitzt.
Andere geeignete Energieträger hat unser Planet leider nicht zu bieten. Manche (etwa Ammoniak) kommen durchaus in der Natur vor, sind aber vergleichsweise selten. Natürliche Energieflüsse wie strömendes Wasser oder die Erdwärme anzuzapfen, ist nur in Regionen mit geeigneter Geographie möglich. Wind und Sonne liefern wetterabhängig unzuverlässig und ungeregelt. Man kann sie natürlich durch Energiespeicher puffern und insbesondere die Herstellung von Energieträgern wie Wasserstoff mit ihrer Hilfe gilt als Pfad zur „klimaneutralen“ Gesellschaft. Ein Irrweg.
“Energie” ist ein abstrakter physikalischer Begriff. Der Energiegehalt eines Systems steht für dessen Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Da man Energie nicht aus dem Nichts gewinnen kann, ist dieses Potential dem System wiederum durch Arbeit zuzuführen. Auch Energiespeicher wie Pumpspeicher oder Batterien sind letztendlich Maschinen, die Arbeit leisten, um eine Energieform in eine andere zu überführen. Aus Windstrom Wasserstoff zu machen, ist nicht Energieproduktion, sondern Energieverbrauch. Bei Kohlenwasserstoffen hingegen hat die Natur den größten Teil der Arbeit bereits geleistet. Seit mindestens zwei Milliarden Jahren nutzen Algen in den Weltmeeren das Sonnenlicht, um Kohlenhydrate zu synthetisieren, aus denen durch weitere chemische und physikalische Prozesse Stoffe wie Erdöl und Erdgas hervorgegangen sind. Zwischen diese Quelle und den Nutzer einen aus Unmengen an Beton und Stahl bestehenden weiteren Umwandlungsschritt zu setzen, stellt eine Vernichtung von Werten dar, die einmal mehr Emissionen nur verlagert. Ganz wie beim Elektromobil, dessen Batterie mit Strom aus einem Gaskraftwerk geladen wird. Effizienter wäre, das Gas direkt im Motor zu verbrennen.
So also funktioniert Dekarbonisierung nicht. Es verbleibt die Biomasse als mögliche Basis für eine Transformation des Energiesystems. Aus Pflanzen hergestellte Gase und Treibstoffe, sowie Holz und Holzkohle könnten tatsächlich rein von ihrer chemischen Struktur her die Maschinen dieser Welt antreiben. Man darf sie nur nicht schneller verbrauchen, als die Pflanzen wieder nachwachsen. Denn das Problem der geringen Energieproduktivität pro genutzter Flächeneinheit ist bei Biomasse noch weit ausgeprägter als bei Wind- und Solarenergie. Selbst die Nutzung der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands, also aller vorhandenen Felder und Weiden, zur ausschließlichen Produktion von flüssigen Biotreibstoffen und Biogasen könnte den hiesigen Energiebedarf nicht decken.
Wer trotzdem wissen will, wie eine auf diese Weise dekarbonisierte Gesellschaft aussehen könnte, mag 300 Jahre in die Vergangenheit schauen. In eine Zeit, als Eisenerz noch mit Holz- statt mit Kokskohle verhüttet wurde. Man sieht Staatswesen, in denen der Reichtum einiger weniger durch die Ausbeutung vieler ermöglicht wurde, in denen Armut für die Masse der Bevölkerung ein unüberwindbares Schicksal darstellte. Die Agrarwirtschaft war der dominierende Sektor, getragen von der manuellen Arbeitskraft von Menschen und Nutztieren. Die Sklaverei in allen ihren Facetten konnte erst überwunden werden, als eine neue, überall in ausreichenden Mengen verfügbare Energiequelle für den Betrieb von Maschinen aller Art in die Menschheitsgeschichte eintrat. Man kann mit Recht einwenden, auf dieses Niveau würde eine „moderne“ dekarbonisierte Zivilisation kaum mehr herabsinken. Denn immerhin stehen heute weit fortgeschrittenere technische Systeme zur Verfügung. Aber was die Utopie der Klimakrieger mit der vorindustriellen Zeit verbindet, ist der Mangel an Entwicklungsmöglichkeiten.
Die konsequente Transformation der Energiesysteme führt zwangsläufig zu Preissteigerungen bei gleichzeitig sinkender Versorgungssicherheit. Auch eine flexibel auf steigende Bedarfe reagierende Ausweitung des Angebotes an Strom und Treibstoffen wäre kaum mehr möglich. Als Folge ergeben sich erhebliche Auswirkungen auf die individuelle Lebensgestaltung wie auch auf die Produktion von Gütern aller Art. Im Gegensatz zur Propaganda der Nachhaltigkeitspropheten ist die moderne Welt nicht mit Konsum- oder Verhaltenszwängen verbunden. Es geht nicht darum, den ganzen Tag mit dem Auto zu fahren und dabei Burger verzehren zu müssen. Der Unterschied zu vergangenen Epochen besteht in der Möglichkeit, es zu können, wenn man denn möchte. Dekarbonisierung hingegen beinhaltet die Einschränkung von Freiheit durch den Verzicht auf Optionen. Wenn der WBGU in seinem jüngsten Gutachten ein global einheitliches Emissionsbudget von zwei Tonnen Kohlendioxid pro Erdenbürger mit dem Prinzip der “Gleichheit” umschreibt, ist dies eine Perversion der Aufklärung. Denn der durch diese etablierte Grundwert “Gleichheit” meint eben nicht gleiche Einschränkungen, sondern gleiche Chancen.
Der Wohlstand eines Landes, dessen energetische Basis im wesentlichen Biomasse bildet, ergänzt durch Wind- und Wasserkraft sowie die Photovoltaik, hängt primär von den vorgefundenen geographischen und klimatischen Bedingungen ab, insbesondere von der verfügbaren Fläche fruchtbaren Ackerlandes. Und wer seinen Wohlstand mehren und die Versorgung der Bevölkerung verbessern will, ist zu einer territorialen Erweiterung gezwungen.
“Dieses ewige Gerede über den Krieg ist Narrheit und macht die Völker wahnsinnig. Was ist denn die Frage? Nur, daß wir Korn und Holz brauchen. Des Getreides wegen brauche ich Raum im Osten, des Holzes wegen brauche ich eine Kolonie, nur eine.”
So sprach Adolf Hitler am 11. August des Jahres 1939 (Quelle: Joachim C. Fest, Hitler, Propyläen-Verlag). Und obwohl dieses Zitat verdeutlicht, wie sehr er in strategischen Konzepten der Vergangenheit verhaftet war, widersprochen hat ihm damals keiner. Natürlich war es 1939 und in den Jahren zuvor schon irrsinnig, die Gewinnung von “Lebensraum im Osten” zur Überlebensfrage zu erklären. Heute würde sich erst recht der Lächerlichkeit preisgeben, wer einen Angriffskrieg für Getreide und Holz führen wollte. Obwohl schon ein gewisses Frösteln hervorruft, wie die Energiewende einerseits Phantasien über Autarkie hervorruft und andererseits desertecschen Energie-Imperialismus salonfähig macht.
In einer auf Biomasse angewiesenen Welt wäre die Hegemonie des Landbesitzes gegenüber allen anderen Konzepten des Wirtschaftens wieder etabliert. Längst überwunden geglaubte Vorstellungen über die Notwendigkeit zur Erweiterung eines Staatsgebietes könnten auf dieser Basis wieder aufkommen. Die nebenstehende Grafik stammt aus dem WBGU-Konzept zur “Großen Transformation” (Abbildung 8.2). Sie verdeutlicht die mit der angestrebten “Nachhaltigkeitskultur” einhergehende Senkung der Energieflächenproduktivität auf mittelalterliches Niveau. Die Folgen kann man sich ausmalen, in einem noch dazu weit dichter besiedelten Land mit weit höheren individuellen Energieumsätzen.
Diese Utopie der Klimakrieger mag regional begrenzt sogar durchsetzbar sein, weltweit aber sicher nicht. Zu unterschiedlich erscheinen die Interessen von Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern, ganz zu schweigen von den etwa fünfzig Staaten, die fossile Energieträger für den Export produzieren. Sollte aber die Rückkehr zu einem auf Biomasse basierendem Energiesystem tatsächlich überall durchgeführt werden, würde man dadurch reale Gefahren schaffen, die hypothetische Risiken eines Klimawandels weit übertreffen. Mögen Rahmstorf und seine Kollegen auch für den Moment die Meinung prägen können, den Bezug zum Machbaren haben sie längst verloren. Ein Gefühl für das Verantwortbare fehlte ihnen ohnehin schon immer. Am Ende ist die „Hyperenergiegesellschaft“ nicht nur die zwangsläufige Zukunft, sondern auch die attraktivere. Denn in ihr sind Gesellschaften robust gegenüber klimatischen Veränderungen. Ganz gleich, ob die vielen Warnungen alarmistischer Klimaforscher eintreffen oder nicht.
Übernommen von Science Sceptical hier




Eine Re­vi­si­on der Ener­gie­wen­de ist drin­gend er­for­der­lich

Der Bun­des­rech­nungs­hof hat die Ener­gie-wen­de von Kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel hef­tig kri­ti­siert. Er weist da­rauf hin, dass die Lasten für den Bun­des­haus­halt im zweistel­li­gen Mil­li­ar­den­be­reich lä­gen – feh­len­de Ex­pertise führt zu fal­schen Ein­schät­zun­gen.

EEG ab­schaf­fen!

Er­neut wird hier von kom­pe­ten­ter amt­li­cher Stel­le klar­ge­stellt, wel­che mas­si­ven Feh­ler die Bun­des­re­gie­rung ge­macht hat. Das liegt u.a. auch da­ran, dass die be­tei­lig­ten Mi­nis­te­ri­en un­ab­hän­gig von­ei­nan­der Gut­ach­ten in Auftrag ge­ge­ben ha­ben zur Eva­lu­ie­rung der Ener­gie­po­li­tik. Da­raus folgt, dass auch der Bun­des­re­gie­rung ein kom­plet­ter Über­blick über die ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men nicht vor­liegt. Die Bun­des­mi­nis­te­ri­en set­zen Maß­nah­men un­ko­or­di­niert, un­ein­heit­lich, teil­wei­se red­un­dant um. Der Bun­des­rechnungs­hof schlägt vor, das Er­neu­er­ba­re-Energien-Ge­setz (EEG) ab­zu­schaf­fen. Eben­falls rät die vom Bun­des­tag ein­ge­setz­te Ex­per­tenkom­mis­si­on, das EEG kom­plett zu strei­chen.

An­zei­gen­ak­ti­on

Ein be­son­ders ek­la­tan­tes Bei­spiel der (Des-) In­for­ma­ti­ons­po­li­tik zur Ener­gie­wen­de war die An­zei­gen­ak­ti­on, die das Bun­des­mi­niste­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie (BMWi) An­fang Au­gust in al­len gro­ßen Print­me­di­en ge­schal­tet hat­te (sie­he nebenstehendes Bild). Un­ter der Über­schrift „Wir ha­ben et­was an der Ener­gie­wen­de ge­stri­chen: Nach­tei­le“ wird sug­ge­riert, dass die Ener­gie­wen­de ein Umschal­ten auf eine schö­ne und heh­re Zu­kunft dar­stellt. Es wird be­haup­tet: Sie sei plan­bar, be­zahl­bar, ef­fi­zi­ent. Mit dem wört­li­chen Zi­tat „Wir ha­ben die Wei­chen da­für ge­stellt, die Ener­gie­wen­de in Zu­kunft plan­bar und be­zahl­bar zu ge­stal­ten. So set­zen wir den Aus­bau er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en so­li­de und si­cher fort und brem­sen den Kos­ten­an­stieg“.

We­der plau­si­bel noch ef­fi­zi­ent

Die Wahr­heit je­doch ist, die Ener­gie­wen­de ist we­der plan­bar noch be­zahl­bar und schon gar nicht ef­fi­zi­ent. Es ist schon star­ker­To­bak, dass sich eine deut­sche Bun­des­re­gie­rung eine solch dreis­te An­zei­gen­ak­ti­on mit ei­ner so ek­la­tan­ten mehr­fa­chen Lüge leis­tet. Auf An­fra­ge war das BMWi nicht be­reit, eine elekt­ro­ni­sche Ver­si­on die­ser An­zei­gen­kampag­ne zur Ver­fü­gung zu stel­len mit dem Hin­weis, es han­de­le sich um eine An­zei­ge des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Ener­gie, die al­lein vom Mi­nis­te­ri­um ge­schal­tet und ver­brei­tet wer­den kann. Eine In­ter­ven­ti­on bei Bun­des­mi­nis­ter Gab­riel führ­te zur Frei­ga­be (sie­he Gra­fik, Anmerkung: Sie steht im Originalbeitrag, wir gaben das Foto vor den Ministerium verwendet).

Die Wor­te Gab­riels

Eine re­a­lis­ti­sche Be­ur­tei­lung des EEG kommt von Mi­nis­ter Gab­riel di­rekt. Er hat am 17.04.2014 in Kas­sel dras­tisch for­mu­liert:

“Die Wahr­heit ist, dass die Ener­gie­wen­de kurz vor dem Schei­tern steht.”

“Die Wahr­heit ist, dass wir auf al­len Fel­dern die Kom­ple­xi­tät der Ener­gie­wen­de un­ter­schätzt ha­ben.”

„Wir ha­ben eine Über­för­de­rung der Er­neu­er­ba­ren“

“Für die meis­ten an­de­ren Län­der in Eu­ro­pa sind wir so­wie­so Be­klopp­te.”

"23 Mrd € zah­len wir alle je­des Jahr für die Ent­wick­lung der Er­neu­er­ba­ren in Deutsch­land. Es gibt kein Land in Eu­ro­pa, das auf sei­ne Strom­kos­ten, die es hat, noch 23 Mrd. EUR zur För­de­rung der er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en ein­setzt.“

Er hat of­fen­sicht­lich die Män­gel er­kannt, ist aber nicht fä­hig, die kri­ti­sier­ten Punk­te zu kor­ri­gie­ren. In­halt­lich ist die­se Ei­gen­kri­tik be­stä­tigt wor­den durch das Gut­ach­ten des Bun­des­rech­nungs­ho­fes, das der Re­gie­rung Mer­kel schlech­te No­ten für die Ener­gie­wen­de ge­ge­ben hat.

Fa­zit

Die Ener­gie­wen­de ist nun wirk­lich ge­schei­tert. Pho­to­volt­aik ist im son­nen­ar­men Deutsch­land nicht wirt­schaft­lich zu be­trei­ben. Offs­ho­re-Wind­ener­gie ist tech­nisch nicht aus­ge­reift, da­bei viel zu teu­er und kann das Prob­lem der Nicht­lie­fe­rung von Strom bei Wind­stil­le auch nicht lö­sen. Denn Spei­cher­ka­pa­zi­tät für Strom ist we­der heu­te noch in den nächs­ten Jahr­zehn­ten aus­rei­chend ver­füg­bar. Es gibt nicht mal An­sät­ze in der Grund­la­gen­for­schung, die eine Lö­sung die­ses Prob­lems ver­spre­chen. Und wäre Spei­cher­ka­pa­zi­tät ver­füg­bar, wür­de sie den oh­ne­hin teu­ren Strom noch­mals er­heb­lich ver­teu­ern. Der Lei­tungs­aus­bau zum Strom­trans­port von Nord nach Süd ist stark rücks­tän­dig. Alt­bun­des­kanz­ler Schrö­der hat im Feb­ru­ar die­ses Jah­res ge­sagt: „Die Ener­gie­wen­de ist bis 2022 nicht zu schaf­fen.“ Da­her soll­te sie bes­ser ge­stri­chen wer­den.
Übernommen aus der PDF-version von smart Investor




Wüstenstromprojekt Desertec steht vor dem Aus

Deutsche Technologie- und Baukonzerne wie Siemens, Bosch, Eon oder Bilfinger haben sich schon abgewandt, genauso wie die ursprünglich namensgebende Desertec-Stiftung. Das Unternehmen Desertec steht vor dem Aus.
Bis 2050 sollte Desertec den Weg für den Bau Hunderter Öko-Kraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten ebnen, die zusammen den Strombedarf der Region zu großen Teilen decken könnten und dazu noch rund 15 Prozent des europäischen Verbrauchs. Dieses Vorhaben ist jetzt offensichtlich gescheitert.
Am Montag treffen sich die beteiligten Firmen, darunter die Deutsche Bank, Munich Re und mehrere europäische Energiekonzerne, um eine Entscheidung über die Zukunft zu treffen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sie dem Projekt den Geldhahn zudrehen werden. ScienceSceptical hier

Die FAZ schreibt dazu

Der vor fünf Jahren mit großen Hoffnungen gestarteten internationalen Wüstenstrominitiative Desertec Industrial Initiative (Dii) droht einem Medienbericht zufolge das Aus. Der Zusammenschluss von 35 internationalen Konzernen kann sich nach Angaben aus Gesellschafterkreisen nicht auf eine Fortführung in bisheriger Form einigen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Ende des Jahres laufen die Verträge mit den Gesellschaftern aus. Das Überleben sichern könnte nur eine rasche verbindliche Zusage für einen neuen Etat von rund zwei Millionen Euro. Doch die sei nicht in Sicht.
Weiterlesen bei FAZ hier

Anmerkung der Redaktion:

Was haben sich die jetzt aussteigenden Gesellschafter dieser Luftnummer -genannt "Desertec-Projekt"- nur bei ihrer Teilnahme gedacht? Wollten sie nur einen PR Gag landen, um endlich mal wieder aus den Negativschlagzeilen, nach den Pleiten mit der Solartechnik (Bosch) und den falschen Prognosen über zunehmende Extremwetter (Münchner Rück) u.ä.m. herauszukommen. Dann war ihr Beitrag zwar nicht teuer, aber wieder mal völlig daneben investiert. Regelrecht in den Sand gesetzt. Denn jetzt gibt es wieder Negativschlagzeilen, weil man wieder mal falschen Propheten aufgesessen ist. Und sie stehen erneut da als die Gelackmeierten, die über den Tisch Gezogenen. Und mit ihnen die Heerscharen von "Journalisten" die sich im Feiern und Hochjubeln diese Projektes auf allen Kanälen überboten hatten.
Oder glaubte man, dass die fröhliche Abkassiererei von Verbrauchergeldern so weiter geht, wie sie durch das EEG und seine weltweiten Ablegern zwanghaft auch bei diesem Projekt von den Staaten den schutzlosen Verbrauchern, für ein "höheres" Ziel, auferlegt würde ? Weil ja, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Projekt lobte, der Siemens-Chef sah die Mission in einer Reihe mit der Mondlandung." Da hätten an sich schon sämtliche Alarmglocken läuten müssen.
Oder, was noch weniger vorstellbar ist, glaubten sie wirklich an den Budenzauber, den ihnen grüne Ideologen von der Riesenkraft der Sonne und ihrem einfachen Abzapfen in der Wüste vorgegaukelt haben? Und dann, dass alle Anrainer dieser Wüste – nah und fern- über tausende von Kilometern, erzeugt in politisch chronisch instabilen wie unterentwickwelten Ländern- sich an diesem Strom würden laben können? 
Wo waren denn all die Fachleute, Techniker, Finanziers und Politologen, die ihnen diesen Unsinn beizeiten hätten ausreden müssen? Durften sie nicht reden oder wollten sie nicht reden, um evtl. ihren Job nicht zu gefährden. Wir wissen es nicht. Irgendwann wird dann jemand ein Enthüllungsbuch über die "wahren" Beweggründe schreiben. Bis dahin freuen wir uns über die gute Nachricht. Eine drohende riesige Zwangsabgabe weniger. Aber wenigstens der Initiator dieser Schnapsidee, der Niederländer  Paul van Son, hat sich vorübergehend in Sicherheit gebracht. Er geht zum Jahreswechsel zur hochverschuldeten RWE. Ob dort seine Kenntnisse beim Aufbau von Luftnummern hilfreich sind, darf allerdings bezweifelt werden. Eher brauchte man dort bald die Kenntnisse und Fähigkeiten eines Sanierers, munkelt man in der Branche.




Ist Wood for Trees (WTI) tot? Und Hadley CRU (HadCRUT) korrigiert nach oben, wieder einmal…


WoodForTrees.org – Paul Clark
…jetzt mit den Daten für August außer für HadCRUT4.2 und HadSST3.
Es gibt Einige, die ,Rosinenpickerei‘ schreien, wenn ein bestimmter Datensatz gewählt wird, z. B. RSS, um die Länge des Stillstands zu zeigen. Daher bietet der WTI ein gutes Mittel der Datensätze, um dieser Kritik zu begegnen. Bis Mai 2014 zeigte der WTI seit Januar 2001 eine leicht negative Neigung. Und da die Anomalien seitdem abgenommen haben, ist es sehr gut möglich, dass die Periode ohne Erwärmung Ende August 13 Jahre und 8 Monate lang wäre, falls der WTI die Daten aus allen Datensätzen zur Verfügung hätte.
Das ist aber nicht der Fall. Was also ist los mit HadCRUT3? Hier folgen ein paar Zitate von vor Jahren, die etwas Licht in dieses Dunkel bringen können:
„Das Hadley Center des Met.-Office hat ein neues System eingeführt, um das Klima für ein Jahrzehnt im Voraus vorherzusagen. Das System simuliert sowohl die vom Menschen verursachte Klimaänderung als auch die Evolution langsamer natürlicher Variation, die bereits in das System eingeschlossen ist“.
„Derzeit benutzen wir das System, um Änderungen bis zum Jahr 2014 vorherzusagen. Am Ende dieses Zeitraumes wird erwartet, dass die globale Temperatur um etwa 0,3°C gestiegen ist im Vergleich zu 2004, und es wird vorhergesagt, dass die Hälfte der Jahre nach 2009 wärmer ausfallen wird als das gegenwärtig wärmste Jahr 1998“. – Met Office Hadley Centre 2007

„Im Hadley Center des Met.-Office arbeitet die höchste Konzentration absolut hervorragender Fachleute, die absolut herausragende Arbeit leisten, die sich über die Modellierung, Zuordnung und Datenanalyse erstreckt. Dies gilt im Vergleich zu irgendwo sonst auf der Welt“. – Dr Susan Solomon, Co Chair IPCC AR4 WGI
Schauen wir also mal, wie „absolut herausragend“ sich die Vorhersage des Hadley Center aus dem Jahr 2007 macht. Die Anomalie 2004 betrug 0,447. Nach 5 Monaten 2014 betrug die mittlere Anomalie 0,472, was nicht einmal annähernd bei „etwa 0,3°C“ Anstieg von 0,447 liegt. Und was ist mit „der Hälfte der Jahre nach 2009, die wärmer vorhergesagt werden als das gegenwärtig wärmste Jahr 1998“?. Was das Jahr 2013 betrifft, wurde der Rekord im HadCRUT3-Datensatz nicht gebrochen. Wir wissen nicht, was im restlichen Jahr 2014 noch passiert, allerdings folgte HadCRUT3 sehr nahe HadCRUT4. Falls wir also in HadCRUT3 die gleiche Änderung annehmen, wie sie aus HadCRUT4 für 2014 im Vergleich zu 2013 hervorgeht, bekommen wir die folgenden Ergebnisse. HadCRUT wies 2013 eine Anomalie von 0,492 auf. Das Mittel bis Ende August 2014 beträgt 0,555. Die Differenz beträgt 0,063. Addieren wir also 0,063 zur HadCRUT3-Anomalie von 0,457 im Jahre 2013, erhalten wir 0,52. Mit dieser Anomalie nach 8 Monaten wäre eine mittlere Anomalie von 0,604 erforderlich, um einen Rekord zu setzen. Diese Zahl wurde im Jahre 1998 fünf mal gebrochen und drei mal danach. Folglich lässt sich also mit Fug und Recht sagen, dass nach HadCRUT3 2014 keine Chance hat, den 1998 gesetzten Rekord zu brechen.
Was uns zu HadCRUT4 und einigen neuen Adjustierungen bringt. Die HadCRUT4-Daten für diese Aktualisierung können nicht aus HadCRUT4.2 gewonnen werden, weil dieser seit Juli offenbar nicht mehr existiert. Stattdessen haben wir HadCRUT4.3. Weder HadCRUT4.2 noch HadSST3 wurden bis zum 3. Oktober mit den Werten für August aktualisiert, und seit die neuen HadCRUT4.3-Zahlen da sind, möchte ich vermuten, dass wir HadCRUT4.2 nie mehr sehen werden. Über HadSST3 weiß ich nichts.
Nicht überraschend wurde HadCRUT4 nach oben korrigiert, wieder einmal. Walter Dnes zeigt die folgende Einsicht hinsichtlich des neuen [Datensatzes] HadCRUT4.3: Die Anomalie hat auf +0,669 zugenommen. Der längste Negativ-Verlauf reicht jetzt von November 2001 bis August 2014. Der November 2001 (und der Januar 2002) zeigen kaum negative Neigung. Falls der Septemberwert bei +0,513 oder höher liegt, befinden sich die nächsten negativen Zahlen Ende 2004.
Hier folgt eine Graphik der HadCRUT4-Neigungen für alle Monate für den Zeitraum ab jenem Monat bis zu den jüngsten verfügbaren Daten:

Walter Dnes
Man beachte: zwischen 2007 und Ende 2008 einerseits und vor Ende 2000 andererseits war die Neigung () größer als .004°C pro Jahr und damit buchstäblich „außerhalb des Graphen“. Obige Graphik zusammen mit jenen für GISS, UAH5.6, RSS und NCDC/NOAA ebenso wie die damit verbundenen Daten sind verfügbar von dieser Google-Tabelle.
Das Folgende sind die „diagnostischen Plots und zeigen Vergleiche globaler und hemisphärischer Zeitreihen für HadCRUT4.3.0.0 (diese Version) und HadCRUT4.2.0.0 (die vorige Version von HadCRUT4)“. Es ist keine Überraschung, dass das Met.-Office noch mehr Erwärmung fand:

Met Office Hadley Center
Es scheint, als hätte man dort mehr Erwärmung während der letzten 18 Jahre in der Nordhemisphäre gefunden:

Met Office Hadley Center
Hingegen fand man auf der Südhemisphäre offensichtlich lediglich etwas Erwärmung, die sich seit dem Ersten Weltkrieg versteckt hat:

Met Office Hadley Center
Die monatlichen Werte des neuen Datensatzes HadCRUT4.3 stehen hier und die neuen jährliche Mittelwerte hier.
Obiges wirft die Frage auf, warum diese Korrekturen angebracht worden sind. Es wäre schön gewesen, wenn man Äpfel mit Äpfeln verglichen hätte, um herauszufinden, ob HadCRUT3 endlich den Rekord des Jahres 1998 gebrochen hätte. Aber dann wurde der Apfel zu einer Banane, als der neue Datensatz HadCRUT4 herauskam, wie man hier erkennt. Jetzt wurde der rote Pfeffer zu einer Jalapeño-Chilischote, als HadCRUT4.2 herauskam. Die Anomalie der ersten 7 Monate bei HadCRUT4.2 ergab ein Mittel von 0,535 und lag an dritter Stelle zu jener Zeit, aber die ersten 7 Monate bei HadCRUT4.3 ergaben ein Mittel von 0,539, und das Mittel für 8 Monate im neuen HadCRUT4.3 beträgt jetzt 0,555 und würde mit dem bisherigen Spitzenreiter 2010 gleichziehen mit ebenfalls einem Wert bei 0,555.
Warum ändern sie alles so schnell? Wollen sie vielleicht etwas von der Hitze bei GISS entfernen? Sind sie empört, dass Dr. McKitrick seit 19 Jahren keine signifikante Erwärmung gefunden hat und wollen sie ihn widerlegen, noch bevor die Tinte für diesen Bericht getrocknet ist? Wollen sie festlegen, dass 2014 auf Biegen und Brechen einen neuen Rekord setzen wird?
Im vorigen Jahr habe ich die folgenden Bemerkungen gemacht:
Von 1997 bis 2012 sind es 16 Jahre. Hier folgen die Änderungen in Tausendstel Grad mit der neuen Version von HadCRUT4, die in allen Fällen höher liegt als die alte Version. Die Zahlen mit Beginn im Jahre 1997 lauten 2, 8, 3, 3, 4, 7, 7, 7, 5, 4, 5, 5, 5, 7, 8 und 15. Die Zahl 0,015 steht für 2012. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die mittlere Anomalie 16 Jahre hintereinander zunimmt durch die reine Wahrscheinlichkeit allein, falls eine Anzahl neuer Messorte entdeckt wird? Nimmt man eine solche von 50% an, dass die Anomalie in beide Richtungen gehen kann, beträgt die Wahrscheinlichkeit von 16 Jahren ununterbrochenen Anstiegs 1 zu 2↑16 oder 1 zu 65,356. Natürlich beweist dies keinen Betrug, aber wenn man in Betracht zieht, dass „HadCRUT4 im März 2012“ erschienen ist, stellt sich die Frage, warum dieser Datensatz nur ein Jahr später einer gründlichen Überholung bedurfte.
Und was glauben Sie hinsichtlich des Verlaufs während der letzten 16 Jahre vor dieser jüngsten Revision? Hier folgen die letzten 16 Jahre rückwärts ab 2013. Die erste Zahl nennt die Anomalie in HadCRUT4.2 und die zweite Zahl die Anomalie in HadCRUT4.3: 2013(0.487, 0.492), 2012 (0.448, 0.467), 2011 (0.406, 0.421), 2010(0.547, 0.555), 2009 (0.494, 0.504), 2008 (0.388, 0.394), 2007(0.483, 0.493), 2006 (0.495, 0.505), 2005 (0.539, 0.543), 2004(0.445, 0.448), 2003 (0.503, 0.507), 2002 (0.492, 0.495), 2001(0.437, 0.439), 2000 (0.294, 0.294), 1999 (0.301, 0.307) und 1998(0.531, 0.535). Erkennen Sie etwas Seltsames? Es gibt eine Gleichheit im Jahre 2000. Alle anderen 15 Jahre sind größer. Es gibt also in 32 verschiedenen Vergleichen keine einzige Abkühlung. Falls ich mich nicht irre, beträgt die Wahrscheinlichkeit nicht einer einzigen Abkühlung in 32 Versuchen 2↑32 oder 4 X 10↑9. Ich bin nicht sicher, wie die Gleichheit da hereinkam, aber wie auch immer man das betrachtet, in jeder Revision werden unglaubliche Wahrscheinlichkeiten gebrochen. Was haben sie bis 2014 in Erfahrung gebracht, was sie 2013 noch nicht wussten?
In der Tabelle kann man die Statistik von HadCRUT4.2 neben der von HadCRUT4.3 sehen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch dafür: falls die Zahlen von August bei HadCRUT4.2 schon verfügbar gewesen wären, würde er ebenfalls an erster Stelle rangieren.
Nachtrag: RSS für September betrug 0,206. Dies senkt den Mittelwert auf 0,252, so dass das Jahr 2014 an 7. Stelle der wärmsten Jahre steht, falls es so bleibt. Die zeitliche Dauer ohne Erwärmung nimmt zu auf 18 Jahre und 1 Monat.
In den folgenden Abschnitten werden wir wie in früheren Beiträgen die jüngsten Fakten präsentieren. Diese Information kommt in drei Abschnitten und einem Appendix. Im ersten Abschnitt wird gezeigt, wie lange es in vielen Datensätzen keine Erwärmung mehr gegeben hat. Im zweiten Abschnitt wird gezeigt, wie lange es in vielen Datensätzen keine statistisch signifikante Erwärmung mehr gegeben hat. Im dritten Abschnitt wird gezeigt, wie es 2014 im Vergleich zu 2013 sowie den wärmsten Jahren und Monaten bisher aussieht. Im Appendix werden die Abschnitte 1 und 2 in unterschiedlicher Weise illustriert, und zwar mit Graphiken und einer Tabelle.
Abschnitt 1
Diese Analyse verwendet als letzten Monat denjenigen, für den Daten bei WoodForTrees.com (WFT) verfügbar sind. Alle Daten bei WFT sind auch unter den spezifischen, unten genannten Quellen zu finden. Wir beginnen mit dem gegenwärtigen Datum und gehen zum letzten Monat in der Vergangenheit, in dem der Graph zumindest etwas negativ ist. Falls also die Neigung ab September 4 X 10↑-4, aber ab Oktober -4 X 10↑-4 ist, nehmen wir die Zeit ab Oktober, so dass uns niemand vorwerfen kann, unehrlich zu sein, falls wir sagen, dass die Neigung flach verläuft ab einem bestimmten Monat.
1. Für GISS ist die Neigung flach seit Oktober 2004 oder 9 Jahre, 11 Monate (bis August)
2.Für Hadcrut4 ist die Neigung flach seit Februar 2001 oder 13 Jahre und 6 Monate (bis Juli, könnte abgebrochen werden)
3.Für Hadsst3 ist die Neigung flach seit März 2009 oder 5 Jahre und 5 Monate (bis Juli, könnte abgebrochen werden)
4.Für UAH ist die Neigung flach seit Januar 2005 oder 9 Jahre, 8 Monate (bis August, Version 5.5)
5.Für RSS ist die Neigung flach seit Oktober 1996 oder 17 Jahre, 11 Monate (bis August).
Die nächste Graphik zeigt lediglich die Linien, um Obiges zu illustrieren. Man betrachte es als Graphik am Rande, in der die Länge der Linien die relativen Zeiten zeigt, in denen die Neigung 0 ist. Zusätzlich zeigt die aufwärts weisende braune Linie oben, dass CO2 stetig während dieser Periode zugenommen hat.

www.WoodForTrees.org – Paul Clark
Wenn zwei Dinge geplottet sind, wie ich es getan habe, zeigt sich links lediglich eine Temperatur-Anomalie.
Die tatsächlichen Zahlen sind bedeutungslos, da alle Neigungen im Wesentlichen Null betragen. Außerdem habe ich sie abgesetzt geplottet, so dass sie gleichmäßig verteilt sind. Für CO2 sind keine Zahlen angegeben. Allerdings bietet WFT diese Option nicht. Die aufwärts weisende CO2-Linie zeigt nur, dass das CO2 während der letzten 18 Jahre zugenommen hat, während die Temperaturen in verschiedenen Zeiträumen in verschiedenen Datensätzen flach verlaufen sind.
Die nächste Graphik zeigt Obiges, aber diesmal sind die tatsächlich geplotteten Punkte zusammen mit den Neigungslinien gezeigt, und das CO2 ist weggelassen.

WoodForTrees.org – Paul Clark
Abschnitt 2
Für diese Analyse wurden Daten von Nick Stokes Trendviewer genommen, die auf seiner Website verfügbar sind. Diese Analyse zeigt, wie lange es Nicks Kriterien zufolge keine statistisch signifikante Erwärmung mehr gegeben hat. Die Daten reichen in jedem Datensatz bis zur jüngsten Aktualisierung. In jedem Falle ist der untere Fehlerbalken negativ, so dass eine Neigung von Null nicht bei dem gekennzeichneten Monat ausgeschlossen werden kann.
Bei den verschiedenen Datensätzen zeigt sich Nicks Kriterien zufolge seit 16 bis 21 Jahren keine statistisch signifikante Erwärmung mehr.
Dr. Ross McKitrick hat zu diesen teilen ebenfalls Stellung genommen und kam zu etwas anderen Zahlen für die drei analysierten Datensätze. Ich werde seine Ergebnisse auch nennen.
Die Details für viele Datensätze sehen so aus:
For UAH: Since April 1996: CI from -0.015 to 2.311
(Dr. McKitrick says the warming is not significant for 16 years on UAH.)
For RSS: Since December 1992: CI from -0.018 to 1.802
(Dr. McKitrick says the warming is not significant for 26 years on RSS.)
For Hadcrut4: Since December 1996: CI from -0.026 to 1.139
(Dr. McKitrick says the warming is not significant for 19 years on Hadcrut4.)
For Hadsst3: Since August 1994: CI from -0.014 to 1.665
For GISS: Since October 1997: CI from -0.002 to 1.249
Man beachte, dass alle oben genannte Zeiträume länger als 15 Jahre sind, unabhängig von der Quelle. Darum hielt es die NOAA für notwendig, „eine Diskrepanz zu erzeugen mit der erwarteten Erwärmungsrate von heute“.
Abschnitt 3
Dieser Abschnitt zeigt Daten von 2014 und andere Informationen in Form einer Tabelle. Die Tabelle zeigt die fünf Datenquellen oben und auch noch an anderen Stellen, so dass sie überall erkennbar sind. Die Quellen sind UAH, RSS, Hadcrut4, Hadsst3 und GISS.
Die einzelnen Spalten zeigen Folgendes:

    1.13ra: Dies ist die finale Stellung des Jahres 2013 in jedem Datensatz.

2.13ra: Hier zeige ich die mittlere Anomalie für 2013
3.year: Dies zeigt das bislang wärmste Jahr jemals für diesen bestimmten Datensatz. Man beachte, dass in zwei Datensätzen das Jahr 2010 und in drei Datensätzen das Jahr 1998 als das jeweils wärmste gelistet wird.
4.ano: Dies ist das Mittel der monatlichen Anomalien des wärmsten Jahres in der vorigen Zeile.
5.mon: Dies ist der Monat, wo dieser bestimmte Datensatz die höchste Anomalie aufweist. Die Monate werden gekennzeichnet durch die ersten drei Buchstaben des Monats und die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl. Man beachte, dass darin noch nicht die bislang in diesem Jahr 2014 gesetzten Rekorde enthalten sind wie in HadSST3 im Juni.
6.ano: Dies ist die Anomalie des in der vorigen Zeile genannten Monats.
7.y/m: zeigt den längsten Zeitraum ohne positive Neigung in Jahren/Monaten. 16/2 bedeutet also beispielsweise, dass die Neigung 16 Jahre und 2 Monate lang im Wesentlichen Null ist.
8.sig: Dies ist der erste Monat, in dem die Erwärmung Nicks Kriterien zufolge nicht statistisch signifikant ist. Den ersten drei Buchstaben des Monats folgen die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl.
9.sy/m: NEU: dies sind die Jahre und Monate für Zeile 8. Abhängig vom Zeitpunkt der letzten Aktualisierung können die Monate um einen Monat abweichen.
10.McK: NEU: Dies sind die Zahlen von Dr. Ross McKitrick für drei der Datensätze.
11.Jan: Dies ist die Anomalie für Januar 2014 für jeden einzelnen Datensatz.
12.Feb: dito für Februar 2014, und so weiter.
19.ave: Dies ist die mittlere Anomalie aller Monate bis heute, indem alle Zahlen addiert und durch die Anzahl der Monate dividiert wurden. Falls jedoch die Daten selbst jenes Mittel zeigen, kann ich diese Zahl verwenden. Manchmal differiert die Zahl ein wenig in der dritten Stelle nach dem Komma, vermutlich weil nicht alle Monate die gleiche Anzahl von Tagen haben.
20.rnk: Dies zeigt die Rangfolge der einzelnen Datensätze, falls die o. g. Anomalien für den Rest dieses Jahres so bleiben. Das wird nicht der Fall sein, aber ich denke darüber als eine Aktualisierung von 40 Minuten in einem Spiel. Infolge der unterschiedlichen Basisperioden ist die Rangfolge bedeutsamer als die mittlere Anomalie.
Ich kenne die Zukunft von HadCRUT4.2 und HadCRUT3 nicht. Sie wurden bis zum 3. Oktober nicht gezeigt, und ich glaube, dass sie auch nicht mehr kommen seit ein neuer HadCRUT4.3 existiert, der auch den Monat August enthält. Unglücklicherweise befindet sich HadCRUT4.3 nicht auf WFT. Als Folge gibt es viele Lücken bei HadCRUT4.2 und HadSST3.

Falls man alle der jüngsten Anomalien verifizieren will, schaue man hier:
For UAH, version 5.5 was used since that is what WFT used.
http://vortex.nsstc.uah.edu/public/msu/t2lt/tltglhmam_5.5.txt
For RSS, see: ftp://ftp.ssmi.com/msu/monthly_time_series/rss_monthly_msu_amsu_channel_tlt_anomalies_land_and_ocean_v03_3.txt
For Hadcrut4, see: http://www.metoffice.gov.uk/hadobs/hadcrut4/data/current/time_series/HadCRUT.4.3.0.0.monthly_ns_avg.txt
For Hadsst3, see: http://www.cru.uea.ac.uk/cru/data/temperature/HadSST3-gl.dat
For GISS, see:
http://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata_v3/GLB.Ts+dSST.txt
Um alle Punkte seit Januar 2014 in Form einer Graphik zu sehen:

WoodForTrees.org – Paul Clark
Wie man sieht, beginnen alle Linien an der gleichen Stelle im Januar 2014. Dies macht es einfach, den Januar 2014 mit der jüngsten Anomalie zu vergleichen.

Anhang

Hier fassen wir die Daten für jeden Datensatz separat zusammen:
[Ich bitte um Vergebung, dass ich diesen Wust nicht mit übersetze. Die Zahlen sprechen für sich. Anm. d. Übers.]
RSS
The slope is flat since October 1996 or 17 years, 11 months. (goes to August)
For RSS: There is no statistically significant warming since December 1992: CI from -0.018 to 1.802.
The RSS average anomaly so far for 2014 is 0.258. This would rank it as 6th place if it stayed this way. 1998 was the warmest at 0.55. The highest ever monthly anomaly was in April of 1998 when it reached 0.857. The anomaly in 2013 was 0.218 and it is ranked 10th.
UAH
The slope is flat since January 2005 or 9 years, 8 months. (goes to August using version 5.5 according to WFT)
For UAH: There is no statistically significant warming since April 1996: CI from -0.015 to 2.311. (This is using version 5.6 according to Nick’s program.)
The UAH average anomaly so far for 2014 is 0.197. This would rank it as 7th place if it stayed this way. 1998 was the warmest at 0.419. The highest ever monthly anomaly was in April of 1998 when it reached 0.662. The anomaly in 2013 was 0.197 and it is ranked 7th.
HadCRUT4.2
The slope is flat since February 2001 or 13 years, 6 months. (goes to July and may be discontinued)
For HadCRUT4: There is no statistically significant warming since December 1996: CI from -0.026 to 1.139.
The HadCRUT4 average anomaly so far for 2014 is 0.535. This would rank it as 3rd place if it stayed this way. 2010 was the warmest at 0.547. The highest ever monthly anomaly was in January of 2007 when it reached 0.829. The anomaly in 2013 was 0.487 and it is ranked 8th.
HadSST3
For HadSST3, the slope is flat since March 2009 or 5 years and 5 months. (goes to July and may be discontinued) For Hadsst3: There is no statistically significant warming since August 1994: CI from -0.014 to 1.665.
The HadSST3 average anomaly so far for 2014 is 0.439. This would rank it as 1st place if it stayed this way. 1998 was the warmest at 0.416 prior to 2014. The highest ever monthly anomaly was in July of 1998 when it reached 0.526. This is also prior to 2014. The anomaly in 2013 was 0.376 and it is ranked 6th.
GISS
The slope is flat since October 2004 or 9 years, 11 months. (goes to August)
For GISS: There is no statistically significant warming since October 1997: CI from -0.002 to 1.249.
The GISS average anomaly so far for 2014 is 0.65. This would rank it as third place if it stayed this way. 2010 was the warmest at 0.67. The highest ever monthly anomaly was in January of 2007 when it reached 0.93. The anomaly in 2013 was 0.61 and it is ranked 6th.
Schlussfolgerung
Für den Moment ist WTI tot. Allerdings kann man es auf eine oder zwei Wegen wiederbeleben. Entweder muss HadCRUT3 aktualisiert werden, oder WFT muss von HadCRUT3 zu HadCRUT4.3 wechseln. Und falls man dies tut, sollte anschließend UAH ebenfalls aktualisiert werden von Version 5.5 auf Version 5.6. Aber hoffentlich wird die UAH-Version 6 bald herauskommen. Wir warten auch auf HadCRUT5 mit angehaltenem Atem…
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/10/05/is-wti-dead-and-hadcrut-adjusts-up-again-now-includes-august-data-except-for-hadcrut4-2-and-hadsst3/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Meinungsbeitrag: Warum wir aus der heutigen und unausgereiften Kernenergie aussteigen sollten … und warum Klima- und Kernenergieskeptiker vieles gemeinsam haben

Siehe auch im Internet mit Diskussionsforum: www.klimanotizen.de/html/klima-_und_kernenergieskepsis.html
Fossile Energien leisten den überwiegenden Anteil an der weltweiten Energieversorgung. Eine Welt im Wohlstand ohne sie ist auf längere Zeit nicht vorstellbar. Und die Ressourcen sind dabei auch auf lange Zeit gesichert.
Warum sollte man nun Energieformen in großem Umfang einsetzen, die im Vergleich schlechter abschneiden, als die Fossilen?
Jede andere Energieform muss sich an den Fossilen messen lassen. Dabei interessieren vor allem  Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit, Versorgungssicherheit, Gesundheit/Umweltverträglichkeit und Sicherheit (bspw. Terrorismusgefahr).
Heutige Kernkraftwerke liefern auch nur Strom wie die Fossilen und das zu einem höheren Preis und großer Gefährdung der Sicherheit und Belastung zukünftiger Generationen.
Ein oft angeführter Vorteil der Kernenergie – die Energiedichte – ist gleichzeitig auch die eigentliche Ursache ihrer Sicherheitsprobleme.
Im Folgenden wird gezeigt, wie die heutige und real existierende Kernenergie bei einem Vergleich mit den Fossilen in relevanten Punkten deutlich schlechter abschneidet.
Es wird auch gezeigt, dass Klima- und Kernenergieskeptiker (eigentlich) natürliche Verbündete sind.
Besonders gravierend: ein starker Ausbau der Kernenergie wäre ein Eldorado für den Islamischen Staat und andere Terroristen.
Hinweis: Einige Anmerkungen zur Radioaktivität im Anhang
Inhalt
1. Sechs Mindestanforderungen an die Kernenergie
2. Gibt es  Alternativen?
3. Fukushima, der aktuelle Anlass
4. Heutige KKWs haben kaum lösbare Sicherheitsprobleme
5. Sichere KKWs wären zu teuer und schaffen sich daher selber ab
6. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen
7. KKWs werden nicht benötigt, da es ausreichend saubere fossile Energie für einen langfristigen Übergang gibt
8. Wie wird die Kernenergie verteidigt?
9. Vollversorgung durch KKWs?
10. Heutige KKWs sind Folge eines  Versagens der Fachwelt – ähnlich wie beim Klima und anderen Themen
11. Klima- und Kernkraftskeptiker sind natürliche Verbündete
12. Für die Kernenergie – zum Schaden der Klimaskepsis und des Fortschritts
1. Sechs Mindestanforderungen an die Kernenergie
Leitgedanke: So sicher wie moderne Fossile Energie
Angewandt auf die Besonderheiten der Kernenergie müssen folgende sechs Bedingungen gestellt werden, um bei einem Vergleich mit den Fossilen bestehen zu können:
Kernenergie …
♦  muss inhärent sicher sein,
  muss eine zuverlässige Folgenbegrenzung bei Angriffen (Terror, Krieg) und Havarien haben,
  darf nur geringe Mengen radioaktiver Abfälle hinterlassen,
  darf keine Weiterverbreitung von Atomwaffen ermöglichen,
  darf auch bei maximalen gesellschaftlichen Umbrüchen (Krieg, Failed State) nur geringe, begrenzte Folgen haben und
  muss die dauerhafte Funktionssicherheit vorstehender Bedingungen im Dauerbetrieb nachgewiesen haben.
Wird auch nur eine dieser Bedingungen nicht zuverlässig erfüllt, dann kann die reale Kernenergie keine Alternative zu den Fossilen sein. Die Risiken wären groß.
Keine der real existierenden Kernenergietechnologien ist jedoch in der Lage alle vorstehenden Bedingungen zu erfüllen.
Daher ist die derzeitige realexistierende Kernenergie in Sicherheitsfragen gegenüber den Fossilen ein Rückschritt und sollte bei neuen Kraftwerken nicht mehr eingesetzt werden.

2. Gibt es  Alternativen?

Es gibt ausreichend fossile Brennstoffe für mehr als 200, vielleicht sogar für 1.000 Jahre7. Eine realistische Alternative zu den Fossilien im Großmaßstab gibt es derzeit nicht. Ein Klimaproblem wegen den CO2-Emissionen ist nicht vorhanden5. Die Energiewende mit den Erneuerbaren kann bereits als gescheitert6 betrachtet werden.
Alle über die real existierende Kernenergie hinausgehenden Konzepte sind mehr oder weniger reine Theorie ohne ausreichende Bewährung in der Praxis.
Menschlicher Erfindergeist wird jedoch im Laufe des 21. Jahrhunderts attraktive Alternativen entwickeln: vielleicht auf solarer oder aber auch auf atomarer Basis.
Die Zeit für die Menschheit ist dafür in ausreichendem Umfang vorhanden.

3. Fukushima, der aktuelle Anlass

Zusätzlich zum Erdbeben und dem Tsunami  in Japan hat die Havarie des Kernkraftwerkes Fukushima die Bevölkerung dort hart getroffen. Der dort verwendete Siedewasserreaktor (SWR) ist nicht inhärent sicher.
Evakuierung aus der 30 und mehr Kilometerzone, unverkäufliche landwirtschaftliche Produkte, Belieferungsschwierigkeiten der lokalen Supermärkte aus Angst vor Strahlung, Exportschwierigkeiten, etc.. Die weltweite Aufmerksamkeit ist vom eigentlichen Erdbeben abgelenkt. Am KKW haben die Zuständigen nicht viel im Griff und machen einen unbeholfenen  und unvorbereiteten Eindruck. Währenddessen war es nicht absehbar, ob das Schlimmste überstanden ist oder erst noch bevorsteht. Vor allem wegen der fehlenden inhärenten Sicherheit geriet das KKW außer Kontrolle.
Wäre dort ein fossiles Kraftwerk mit der reichlich vorhandenen Kohle gebaut worden, ginge es den Menschen dort heute deutlich besser.
Die heutige Kenenergie ist kein Ausdruck technologischen Fortschritts, da sie unausgereift ist. Die Glaubwürdigkeit der Kernindustrie bezüglich Sicherheit ist mittlerweile dramatisch geschrumpft.
Immer deutlicher wird, was Klima- und Kernenergieskeptiker gemeinsam haben: Sie stehen unausgereiften und u.a. vom Staat in den Markt gedrückten Konzepten und Technologien gegenüber, die großen Schaden anrichten.

4. Heutige KKWs haben kaum lösbare Sicherheitsprobleme

Die Terrorgefahr ist hochaktuell. Die Attentäter vom 11. September 2001 hätten sich auch ein KKW als Ziel aussuchen können, was im Erfolgsfalle zu einer dauerhaften großräumigen radioaktiven Verseuchung geführt hätte. Ein kräftiger Beschuss durch Raketen o.ä. würde jederzeit das gleiche bewirken.
Außergewöhnliche Naturereignisse wie Erdbeben, Fluten und Erdrutsche würden viele KKWs überfordern und zu ähnlichen oder schlimmeren Ergebnissen führen wie in Fukushima. Warum sollte man den stets abwiegelnden und beschönigenden Erklärungen der Betreiber noch Glauben schenken?
In anderen Technologiebereichen wie der Automobilindustrie ist es üblich, Sicherheit praktisch und glaubwürdig zu demonstrieren (bspw. Crashtests). Warum entfällt das bei den KKWs?
Realistische Sicherheitstest mit Flugzeugen, Geschossen, Sabotage, etc. unterbleiben, weil ihre Durchführung nicht nur überaus teuer wäre, sondern auch zu großräumiger Verstrahlung führen könnte.
Daher stellt der Umgang mit der Sicherheit bei der Kernenergie einen Rückschritt dar, da auf einen solchen realitätsnahen Nachweis verzichtet wird. Berechnungen und Modellierungen gelten als ausreichend. Das erinnert an die analoge Praxis beim Klimaalarmismus.
Das Haftungsrisiko für die Betreiber von KKWs wird in Wirklichkeit nach der Wirtschaftlichkeit definiert und deckt bei Weitem längst nicht alle Kosten ab.
Kernenergie erfordert kurz- und langfristig ununterbrochene, stabile Verhältnisse weltweit. Wer hätte sich vor einigen Jahrzehnten noch archaische Ideologien mit Selbstmordterrorismus in einer modernen Welt vorstellen können? Die Risiken der heutigen Kernenergie passen nicht in diese real existierende Welt.
Solange die Sicherheit der Kernenergie nicht praktisch und der Öffentlichkeit gegenüber nachvollziehbar demonstriert wird, kann eine ausreichende Sicherheit als nichtexistent gelten. Warum sollten nicht Kohlekraftwerke als Referenz für ein akzeptables Sicherheitsrisiko für die Kernenergie gelten?  Das wäre auch in Übereinstimmung mit dem Fortschrittsbegriff.
Wir Deutschen haben seit Jahrzehnten eine kritische und aktive Öffentlichkeit gegenüber der Kernenergie, während die Japaner eher unkritisch gewesen sind.
Ein derart anfälliges KKW wie in Fukushima wäre höchstwahrscheinlich in Deutschland wegen der kritischen Öffentlichkeit nicht gebaut worden.

5. Sichere KKWs wären zu teuer und schaffen sich daher selber ab

Allein die umfassende Sicherung gegen Terroranschläge dürfte so hohe Kosten verursachen, dass keine KKWs mehr gebaut werden würden. Ein seinerzeit diskutiertes Ministeriumspapier4 zur Sicherheitsüberprüfung dürfte bei konsequenter Umsetzung das Aus vieler KKWs bedeuten.

6. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen

Die Verbreitung von Atomwaffen gehört zu den größten weltweiten Problemen.
Iran, Nordkorea, Pakistan und früher der Irak, u.a. binden dabei die internationale Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die vorhandenen oder erstrebten Atomwaffen dieser Länder verhindern langfristig Problemlösungen und sichern menschenverachtende Diktaturen. Was passiert, wenn in Pakistan die Islamisten den atomaren Bereich übernehmen? Das ist inzwischen realistisch geworden.
Ohne die Kernenergie hätten wir diese Probleme mit der Weiterverbreitung von Atomwaffen und ihren Folgen nicht.

7. KKWs werden nicht benötigt, da es ausreichend saubere fossile Energie für einen langfristigen Übergang gibt

Alle gegenwärtigen und zukünftigen Probleme durch die heutige Kernenergie sind vermeidbar, wenn beispielsweise auf die reichlich vorhandenen Fossilen  Kohle und Gas gesetzt wird. Dabei können problemlos Übergangszeiten von mindestens 200 Jahre überbrückt werden bis es etwas Besseres gibt. Heutige Kohlekraftwerke sind im Gegensatz zu früher sauber, was einen echten Fortschritt darstellt.
Kohle ist auch die vergleichsweise günstigste Energie. Die Erzeugungskoste n1 für Strom aus Kraftwerken, die 2010 fertig wurden, betragen pro kWh: Braunkohle 2,5 ct, und Steinkohle 3,3 ct. Die Alternativenergien liegen astronomisch darüber.
Die Stromerzeugungskosten bei der Kernenergie für Neubauten müssen wohl deutlich nach oben korrigiert werden und liegen inzwischen sogar in der Größenordnung der Erneuerbaren.
So vereinbarte Großbritannien einen auf 30 Jahre festgelegten Garantiepreis von 11 ct/KWh für neu zu errichtende Kernkraftwerke.  Das ist mehr als es bei Windenergieanlagen (9 ct/KWh) in Deutschland üblich ist.
Bei den unterschiedlichen Energiearten gibt es normalerweise unterschiedliche Anzahl von Opfern durch verschiedene Einflüsse. Dabei werden jetzt Statistiken2 in die Diskussion gebracht, bei denen die Kohle mit relativ viel angegebenen Opfern (161 Tote pro TWh) oben und die Kernenergie (0,04 Tote pro TWh) ganz unten rangiert. Klimaskeptiker haben jedoch leidvolle Erfahrungen gemacht, wie Statistiken so aufbereitet werden können, dass sie einen gewollten Eindruck hinterlassen. In diesem Fall sind die Angaben für Kohle grob irreführend, denn es sind dort Tote weltweit durch Abgase gemeint. Da alle Kohlekraftwerke in Deutschland über eine Rauchgaswäsche verfügen, sind solche Angaben irrelevant.

8. Wie wird die Kernenergie verteidigt?

Klimaschutz ist inzwischen das zentrale Argument zum Bau von KKWs weltweit geworden. Die früheren Argumente wie „Die Lichter gehen aus!“ und für saubere Luft gegen schmutzige fossile Energien sind längst überholt oder waren nie zutreffend.
Desweiteren wird mit Ressourcenschutz und nur geringen Gefahren argumentiert. Fukushima sei bald vorbei und dann wenig dramatisch ausgegangen. Gerade wir in Deutschland seien hysterisch und voller Zukunfts- und Fortschrittsängste. Die Medien wären voller Unwahrheiten in wesentlichen Punkten. Diese Sichtweisen mögen zur subjektiv empfundenen Entspannung beitragen, begründet aber nicht die Notwendigkeit von Kernenergie.
Über Kernenergie wird von ihren Verteidigern in der Regel nicht ganzheitlich diskutiert. Das Restrisiko durch überraschend große Naturereignisse (Erdbeben, Fluten)  wird als gering eingeschätzt. Fukushima ist jedoch  ein Beispiel, dass die Betreiber nicht mit einem Ereignis dieser Größenordnung gerechnet hatten. Ebenfalls werden der Terrorismus und Kriegsereignisse wenig einbezogen. Auch die Verbreitung von Atomwaffen besonders an Schurkenstaaten spielt bei den Betrachtungen der Verteidiger kaum eine Rolle.
Zur ganzheitlichen Betrachtung gehören auch die Bewertung  von Alternativen und die Frage, ob die heutige Kernenergie angesichts des Restrisikos überhaupt gebraucht wird.
Nirgends gibt es einen Beleg, dass die Kernenergie unverzichtbar sei.
Auch hier gibt es meiner Beobachtung nach eine Vermeidungshaltung in der Diskussion.
Die fossilen Energien erleben gerade einen Aufschwung. Neue Fördermöglichkeiten bei Schiefergas haben einen Trend ausgelöst und auch die Kernenergie preislich stark unter Druck gesetzt. Vor allem, wenn Nachrüstungen angeordnet werden. Es gibt eine Abschätzung, wonach die USA über die meisten Energiereserven weltweit verfügen und sogar zum Nettoexporteur werden können. Es ist derzeit viel in Bewegung bei den fossilen Energien.

9. Vollversorgung durch KKWs?

Wie bei den Erneuerbaren wird auch bei der Kernenergie fast immer nur über die Stromversorgung geredet. Dabei macht diese nur ca. 20% des Primärenergiebedarfes Deutschlands aus.
Entscheidend ist jedoch:
Wie groß wäre der Aufwand, wenn Deutschland eine Voll- oder Teil- (50%) Versorgung des Primären Energiebedarfs aus KKWs hätte?
Folgende Rechnung9 ist dabei – erst einmal vorläufig  – entstanden:
100%-Lösung: 357 KKWs ständig in Betrieb, à 2.000 MW.
Danach müssten jedes Jahr 7 KKWs fertig gestellt werden und gleich viele abgeschaltet und entsorgt werden.
50%-Lösung: wie vor, jedoch 178 KKWs in Betrieb, 4 KKWs müssten jährlich neu gebaut und gleich viele abgeschaltet und entsorgt werden.
Plus zusätzliche Infrastruktur mit allem was dazu gehört.
Fazit: Eine derartige Energieinfrastruktur wäre ein Eldorado für Terroristen und andere Feinde des Fortschritts!
Gerade für den “Islamischen Staat” dürfte das ein “gefundenes Fressen” sein.

10. Heutige KKWs sind Folge eines  Versagens der Fachwelt – ähnlich wie beim Klima und anderen Themen

Die Kernenergie ist nicht im freien Markt eingeführt worden wie Autos oder Computer. Sie war das Ergebnis einer Anstrengung gesellschaftlicher Gruppen und des Staates aufgrund „höherer“ Einsicht. Die Energiewirtschaft war ursprünglich skeptisch. Politischer Druck hat die Kernenergie durchgesetzt und das erinnert an den Klimaschutz und die Erneuerbaren Energien.
Arnolf Baring in der FAZ3:
Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
Blickt man zurück auf die Anfänge der Kernenergie-Debatte, stellt man fest, dass in den fünfziger und sechziger Jahren unter Politikern aller Parteien und Publizisten aller Richtungen Euphorie herrschte, ein wahrer Atomenthusiasmus. Diese Euphorie war Ausdruck einer allgemeinen Aufbruchsstimmung im Deutschland der Nachkriegszeit, zumindest in der Bundesrepublik. Wirtschaftswachstum und technologische Innovation waren damals Inbegriffe des gesellschaftlichen Fortschrittsdenkens. Dem entsprach die rückhaltlose Bejahung neuer Technologien, die eine gute, eine bessere Zukunft verhießen.
Ausgelöst wurde die Atombegeisterung durch die berühmte "Atoms for Peace"- Rede des amerikanischen Präsidenten Eisenhower vor den Vereinten Nationen 1953. Diese Ausführungen weckten in der Weltöffentlichkeit die Hoffnung, nach dem nuklearen Schrecken von Hiroshima und Nagasaki werde die Kernenergie nunmehr für friedliche Zwecke eingesetzt.
Skepsis gegenüber der Kernenergie wurde in diesen frühen Jahren ausgerechnet von jenen geäußert, bei denen man es am wenigsten erwarten würde: von der Energiewirtschaft. Zu einer Zeit, in der die fossilen Energieträger im Übermaß zur Verfügung standen, beugten sich die Erzeugergesellschaften nur zögerlich dem politischen Druck, in die teure und komplexe neue Energietechnik zu investieren. Interessanterweise wurden die Risiken der Kernenergie gerade in Betreiberkreisen zu jener Zeit noch recht offenherzig diskutiert – etwa die gesundheitsschädlichen Wirkungen der radioaktiven Strahlungen oder das Problem der Entsorgung radioaktiver Abfälle.
Bis in die sechziger Jahre hinein fanden solche kritischen Stimmen jedoch keinen bedeutsamen öffentlichen Widerhall.
Aus der Fachwelt gab es bis Ende der 70er kaum Kritik an der Sicherheit der Kernenergie. Sie war bereit das große Restrisiko zu verteidigen oder durch Schweigen zu tolerieren. Darin liegt das Versagen der Fachwelt.
So schrieb die Kernindustrie damals in der Broschüre „66 Fragen, 66 Antworten“:  „Ernsthafte Wissenschaftler haben sich nicht auf die Seite der Gegner gestellt“. Zehn Jahre später war das schon anders. Die Klimaskeptiker machen inzwischen eine analoge ähnliche Erfahrung.

11. Klima- und Kernkraftskeptiker sind natürliche Verbündete

Beides sind soziale Bewegungen und haben den gleichen Gegner: den Klimaalarmismus.
Klimaskeptiker sehen darin nicht nur ein falsches wissenschaftliches Konzept für die Zukunft. Wenn es nur um Wissenschaft ginge, dann wäre die Auseinandersetzung eine rein akademische, wie es sie in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder gab.
Klimaskeptiker sehen darin jedoch vielmehr eine Fehlorientierung der Gesellschaft, die dabei ist großen Schaden zu nehmen: in Wirtschaft, Politik/Demokratie und Wissenschaft. Der Klimaalarmismus zeigt fundamentalistische Tendenzen.
Kernkraftskeptiker sehen die Sicherheit großräumig gefährdet und sind mit den Argumenten des Klimaalarmismus konfrontiert, der dabei ist weltweit KKWs wieder durchzusetzen. Das Hauptargument dabei ist die Reduktion menschengemachter Treibhausgase wie CO2 zur Vermeidung einer vorausgesagten Klimakatastrophe.
Bisher gibt es zwischen diesen beiden Bewegungen eine große Distanz. Viele Klimaskeptiker meinen, dass die Kernkraftgegner fortschrittsfeindlich sind und viele von ihnen gesellschaftlich radikale Ziele verfolgen. Die meisten Kernkraftskeptiker selbst jedoch würden dieses vehement bestreiten.
Die allermeisten Kernkraftgegner meinen, dass sie ihre Ziele auf Abschaltung der KKWs mit dem Klimaschutz und den Erneuerbaren Energien erreichen müssen. Sie haben noch nicht erkannt, dass sie die falschen Partner haben.
Zwischen diesen beiden Bewegungen gibt es bisher so gut wie keine Kontakte. In einer Zusammenarbeit würden jedoch riesige Chancen für beide Seiten liegen.

12. Für die Kernenergie – zum Schaden der Klimaskepsis und des Fortschritts

Inzwischen sind weltweit einige bekannte Ökoaktivisten von ihrer Kritik an der Kernenergie abgerückt und sehen nun die Klimazukunft bei der Kernenergie besser aufgehoben, als dagegen zu sein.
Viele Klimaskeptiker, die die Kernenergie befürworten, sehen sich jetzt bestätigt. Wenn sogar bekannte Ökoaktivisten die Kernenergie befürworten, dann muss es ein starkes Argument für sie sein. Wird jedoch nicht eher umgekehrt ein Schuh daraus?
Liegt es nicht nahe, dass es Leute sind, die aus Sicht der Klimaskepsis schon einmal grob danebenliegen und nur wegen dem Kimaalarmismus nun für die Kernenergie sind? Folgt nicht eher aus dem einen Irrtum der nächste? Erleben wir bald gemeinsame Resolutionen und Demos von kernenergiebefürwortenden Klimaskeptikern und Klimaalarmisten? Sind diese vielleicht sogar auch natürliche Verbündete?
In einer aktuellen Broschüre von EIKE (8) wird faktisch ein allererster Schritt in Richtung Zusammenarbeit von Klimaschützern und klimaskeptischen Kernenergiebefürwortern getan. Dor8t (, S. 24) heißt es:
Wer allerdings die Klima-CO2-Warnungen ernst nimmt, sei darauf hingewiesen, dass die weltweit arbeitenden Kernkraftwerke 2012 etwa 2,4 Milliarden Tonnen CO2 –Emissionen (von insgesamt ca. 33 Mrd t) vermieden haben.” Auch anderen Stellen dieser Broschüre wird die Treibhausgasvermeidende Rolle der Kernenergie immer wieder fast lobend hervorgehoben.
Von einer weltweiten positiven Wirkung von CO2 auf das Pflanzenwachstum ist im Gegensatz zu sonst bei EIKE in dieser Broschüre nun keine Rede mehr.
Jedenfalls spielte und spielt die unausgereifte Kernenergie den Wachstums- und Fortschrittskritikern seit 40 Jahren in die Hände. Und viele Freunde des Wachstums und des Fortschritts spielen den unfreiwilligen nützlichen Aktivisten für die Kernenergie und deren Gegner gleichzeitig.
Es ist nicht fortschrittlich für die Verbreitung einer unausgereiften Technologie zu sein. Im Gegenteil.
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit die Sprachlosigkeit, Informationsblockaden und die teilweise Diskursunfähigkeit der Lager zu überwinden.
Klaus Öllerer
Publizist
www.KlimaNotizen.de, 0170 92 60 771, Klaus.Oellerer@oellerer.net
Letzte Änderung: 16.09.2014
Siehe auch >> Antworten auf “Hundert gute Antworten
Anhang
Grundsätzliche Anmerkungen zur Gefährlichkeit der Radioaktivität
* Diese wird von Kernenergiegegnern oft masslos übertrieben und von Befürwortern manchmal unterschätzt.
* Diese kann möglicherweise in geringem Ausmaß sogar nützlich sein.
* Die reale Möglichkeit der umfassenden Freisetzung des radioaktiven Inventars einer Kernenergieanlage ist nicht hinnehmbar (Tschernobyl, Fukushima). Große Landstriche würden ggfs. unbewohnbar. Es gibt genügend Energiealternativen.
Quellen
1) Stromerzeugungskosten
http://www.klimanotizen.de/2010.10.16_Stromerzeugungskosten_www.energie-verstehen.de_-_Das_Informationsportal_des_BMWi_fur_Verbraucher.pdf
2) Tote nach Energiearten
Bei Kohle werden Abgastote gezählt. In Deutschland haben jedoch alle Kohlekraftwerke eine Rauchgaswäsche.
http://nextbigfuture.com/2011/03/deaths-per-twh-by-energy-source.html
3) Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EAD3C1D5168B74DC2A201DA0EAB23CB52~ATpl~Ecommon~Scontent.html
4) Internes Papier – Regierung erwägt strengere Vorschriften für AKW
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,751741,00.html
5) Kein Klimaproblem mit CO2-Emissionen
Siehe bei folgenden Links:
www.kaltesonne.de,  www.eike-klima-energie.eu, www.wattsupwiththat.com, www.KlimaNotizen.de  
6) Scheitern der Erneuerbaren
Energiewende und die Kosten
http://tiny.cc/v858mw
7) Genügend Fossile Energien sind vorhanden
„Energie – Beam me up, Scotty“
http://www.klimakontroverse.de/2013.10.31_Energie_Beam_me_up_Scotty.pdf
8) Energiepolitisches Manifest
Argumente für die Beendigung der Energiewende
http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Energiepolitisches_Manifest_31-01-2014_23_10.pdf
9) Vollversorgung durch KKWs?
Annahmen:
Primärenergiebedarf Deutschland: ca. 4.000 Mrd KWh
Pro KKW: 2 Mio KW, 7.008 h jährliche Verfügbarkeit (80%), Anzahl Reservekraftwerke: 25%, angenommene Lebensdauer: 50 Jahre., Bedarf bei 100%-Versorgung: 357 KKWs, jährlicher Neubau und Entsorgung von jeweils 9 KKWs
Der Einfachheit halber ohne Berücksichtigung von Grund- und Spitzenlast.

Stellungnahme von Dr. Dietmar Ufer vom 12.10.14

Herrn Öllerers Ausführungen sind von einer einzigartigen Besessenheit geprägt: Von Angst! Und damit befindet er sich in bester Gesellschaft mit großen Teilen der deutschen – und leider nicht nur der deutschen – Politik. Die einen haben Angst vor der Kernenergie („Nuklearphobie“), andere Angst vorm Klimawandel („Klimaphobie“), weitere haben Angst vorm Ende der Energieressourcen („Energiemangelphobie“) – ohne irgend eine oder zwei dieser Ängste oder sogar aller drei gleichzeitig (wie in der Bundesregierung) lässt sich offenbar keine „moderne Energiepolitik“ mehr betreiben. (Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass es noch viel mehr Ängste gibt, mit Hilfe derer die Menschheit „regiert“ und dirigiert wurde und wird…) 
Wenn derartige Ängste, wie sie hier von Herrn Öllerer formuliert wurden, schon immer die Menschheit beherrscht hätte, würden wir heute noch Feuersteine sammeln, um sie zu Faustkeilen umzuarbeiten – und hätten Angst davor, dass Feuersteine bald nicht mehr zu finden sein könnten.
Natürlich sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst zu großen Teilen auch aus Unwissenheit entspringt: Es ist ja auch schwierig, ein Kernkraftwerk zu verstehen… Noch schwieriger zu verstehen sind neue technische Entwicklungen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, wie sie in vielen Ländern der Erde betrieben werden – trotz der Warnungen von Herrn Öllerer. Die Tatsache, dass Deutschland auf die gegenwärtig sichersten Kernkraftwerke der Welt verzichten will und sogar weitere Forschung zur Weiterentwicklung nicht mehr fördert, sogar verbietet sind, zeugt vom erkennbaren Niedergang des Wissenschaftsstandortes D. und vom zu erwartenden Untergang des Wirtschaftsstandortes D. Man könnte auch von Dekadenz eines Landes sprechen, dass sich einbildet, so wohlhabend zu sein, dass es keinen energietechnischen Fortschritt mehr braucht… (Das gilt sinngemäß auch für andere Fachgebiete, z. B. die Stammzellforschung oder die Gentechnik!) Herr Öllerer bekämpft die gegenwärtigen Kernkraftwerke – will aber auch keine neuen, die noch sicherer, noch kostengünstiger sind. Öllerer und die deutsche Energiepolitik – vereint in die Steinzeit zurück?
Viele der hier genannten Contra-Öllerer-Argumente kann man nur unterstreichen, auch das Argument von Hanna Thiele, wonach die Begründung für die Kernenergie in Deutschland Hand in Hand ging (und leider immer noch geht) mit der „Klimaphobie“. Wenn der deutschen Nuklear-Wissenschaft und -Industrie (Deutsche Physikalische Gesellschaft, Deutsches Atomforum etc.) zu ihrer Rechtfertigung nichts anderes einfällt als die Angst vor der Klimakatastrophe zu schüren, dann muss das als ein mit abgrundtiefer Dummheit gepaarter Opportunismus gebrandmarkt werden, auch wenn damit namhafte Persönlichkeiten angeprangert werden. Falsch ist es aber, nur wegen dieses durch nichts zu rechtfertigenden Fehlverhaltens der deutschen Kernenergielobby die gesamte Nuklearwirtschaft ins Abseits zu stellen! Nebenbei bemerkt: Die Kernenergietechnik in der DDR, zu der ich (auf Grund meiner fachlichen Vergangenheit) beste Beziehungen hatte, hat sich nie einer solchen Argumentation bedient! Unsere Sorge waren die immensen Schwefeldioxid-Emissionen der Braunkohlenkraftwerke. Der Begriff „Klimaschutz“ spielte weder in der wissenschaftlichen Debatte noch in der Praxis eine Rolle. Dass Kohlendioxid ein Schadstoff sei, habe ich erst nach 1990 „gelernt“!
Abschließend noch ein Faktum aus einem untergegangenem Land: Das KKW Lubmin lieferte auch Fernwärme zur Beheizung der Neustadt des benachbarten Greifswald.