Die Aktuelle Energiepolitik ist für den Standort Deutschland selbstmörderisch

E.ON hat akzeptiert, dass es nach dem Willen der deutschen Bundesregierung und der deutschen Öffentlichkeit keine Zukunft für Kohle und Kernenergie in Deutschland gibt. Das ist zwar selbstmörderisch für den Standort Deutschland und E.ON weiss das auch. Aber entschädigungslose Stilllegungen von Kernkraftwerken und die verlustreiche Marginalisierung von Kohle und Gaskraftwerken zu unwirtschaftlichen Backup-Kraftwerken hat tiefe Spuren in den Bilanzen der Stromkonzerne in Deutschland hinterlassen. E.ON wird sämtliche konventionellen Aktivitäten in eine Tochtergesellschaft auslagern, die zum Verkauf gestellt wird. Die Selbstaufgabe E.ONs ist ein markanter Beweis dafür , dass marktwirtschaftliches Engagement in der Energiewirtschaft in Deutschland politisch nicht gewollt ist. Denn am Ende ist die stille Hoffnung E.ONs, dass sich am Ende ein Käufer mit politischen Garantien der Bundesregierung das Risiko auf sich nimmt, in Deutschland konventionelle Energie zu erzeugen.
Wenn es nicht die Staatskonzerne aus Frankreich oder Russland werden, wird der deutsche Staat selbst die Energieversorgung in die Hand nehmen. Ganz sicher nach einem in den nächsten Jahren zu befürchtenden Brown-out. Der wäre zwar durch die Politik zu verantworten,aber die Reaktion der Politik wäre klar: der Markt hat versagt, daher muss die Energieversorgung in staatliche Hände. Vielleicht haben die Manager von E.ON dieses Szenario kommen sehen und versuchen noch wenigstens einen Teil des Kapitals zu retten.
Im Falle der Aufgabe des Pipeline-Pojekt Southstream geht es ebenso um Versorgungssicherheit. In Anbetracht der geopolitischen Spannungen zieht sich Russland zurück, sicherlich auch weil unter dem Druck der sinkenden Gas-und Ölpreise das Projekt zunehmend unwirtschaftlich wurde. Russland sucht eher sein Heil in China.
Auch hier überrascht die Gelassenheit der deutschen Öffentlichkeit. Gerade hat die Politik die Möglichkeit der eigenen Shale-Gas Förderung weitgehend versperrt, sind wesentliche Teile der politischen Linken dabei, das geplante Handelsabkommen mit den USA , das ja auch Erdgas umfassen würde, zu torpedieren – und Deutschland geht zur Tagesordnung über. Weil die überwiegende Mehrheit glaubt, Wind und Sonne allein wird es schon richten. Ein Blick aus dem Fenster könnte erhellend sein. Während ich dies schreibe, ist die PV Produktion in Deutschland Null – es ist  dunkel – und der Wind säuselt vor sich hin, maximal 5000 MW, schätze ich, insgesamt. Wer macht eigentlich in Zukunft die anderen 50.000 MW, die den ICE, das Stahlwerk, die U-Bahn, die Wasserversorgung und meine Schreibtischlampe und meinen Laptop mit Strom versorgen? E.ON wird es nicht sein, soviel ist sicher.
Der Beitrag erschien zuerst auf "Die kalte Sonne"




Bundestag will ihre Meinung zu „Stromnetze und Energiewende“ wissen

Für alle Leser die sich beteiligen wollen, aber sich nicht unbedingt in den vorgegebenen Antworten wieder finden, einfach alle Auswahlkästchen – stimme nicht zu- ankreuzen. Das geht.

Hier die Pressemeldung:

Betreff: Beim Bundestag: Stakeholder Panel zur Technikfolgenabschätzung gestartet
Sehr geehrte Damen und Herren,
haben Sie sich schon einmal gewünscht, Ihre Erfahrungen und Einschätzungen in die politische Gestaltung zukünftiger Entwicklungen einzubringen? Möchten Sie politische Entscheidungsträger im Bundestag mit Ihrem Wissen und Ihren Positionen zu Technik und Wissenschaft unterstützen?
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hält dafür eine neue Online-Plattform bereit – das Stakeholder Panel Technikfolgenabschätzung (TA). Diese Plattform will Dialogprozesse zum zukünftigen Bedarf wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen initiieren. Gesellschaftliche Herausforderungen und Folgen von Wissenschaft und Technik sollen frühzeitig erkannt und erörtert werden. Die Umsetzung geschieht durch das IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung als Konsortialpartner des TAB.
Heute beginnt die erste Online-Umfrage auf der neuen Plattform. Das Thema lautet „Stromnetze und Energiewende“. Nutzen Sie die Chance und bringen Sie Ihre Ansichten zu diesem Thema ein. Beteiligen Sie sich an der Befragung!
zum Fragebogen
Das Ausfüllen des Fragebogens dauert ca. 15 Minuten.
Weitere Informationen zum Stakeholder Panel TA erhalten Sie unter www.stakeholderpanel.de. Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter der E-Mail-Adresse stakeholderpanel@izt.de gern zur Verfügung.
Bitte leiten Sie diese Nachricht auch an Kolleginnen, Kollegen und Bekannte weiter!
Mit besten Grüßen und herzlichem Dank im Voraus
Prof. Dr. Michael Opielka
   
Prof. Dr. Michael Opielka | Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH
IZT – Institute for Futures Studies and Technology Assessment
Tel +49 (0) 30 80 30 88-90/-0 | Mobil +49 (0) 171 746 17 14 | Fax +49 (0) 30 80 30 88-88
E-Mail m.opielka@izt.de | Web www.izt.de | Twitter twitter.com/michaelopielka
Schopenhauerstrasse 26, 14129 Berlin | Germany
Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg, HRB 18 636
Die Geschäftsführer: Prof. Dr. Michael Opielka, Dr. Roland Nolte
Aufsichtsratsvorsitzender: RAuN Dr. Eckard Lullies
Mit Dank an Leser Christian Ziekow, der uns darauf aufmerksam machte und sich auch schon beteiligte




Ranga Yogeshwar in Fukushima, ein Fernsehfilm in der ARD

Sie finden den ARD-Film (hier). Ähnliche Beiträge im Fernsehen gab es auch schon früher, EIKE hatte darüber berichtet  (hier), (hier). Und auch über die Wirkung von Niedrigdosisstrahlung wurde bei EIKE bereits ausführlich und mit den notwendigen wissenschaftlichen Quellen belegt, berichtet (hier), (hier), (hier), (hier).

Die Strahlung auf dem Kraftwerksgelände – Vergleich mit dem Flugzeug

Ranga Yogeshwar wurde während seiner Besichtigung des zerstörten Kraftwerkes einer zusätzlichen Strahlendosis von 30 Mikro-Sievert ausgesetzt, er hatte damit „nicht mehr Strahlung abbekommen als auf dem Hin- und Rückflug nach Japan“, so wurde gesagt. Diese Aussage ist falsch, offenbar hat sich der Ranga Yogeshwar in seiner Vorbereitung auf die Reise nicht ausreichend mit der Materie befasst, so daß solch ein Fehler durchgehen konnte. Der Hin- und Rückflug nach Japan schlägt mit zusätzlichen ca. 150 Mikro-Sievert zu Buche, er hat also das Fünffache der Dosis seiner Besichtigung abbekommen. Ein bewusster Fehler, um die natürliche Exponation während des Fliegens "zugunsten" des Fukushima-Unglücks kleinzumachen?
Die Höhenstrahlung beim Fliegen ist in der Regel 100- bis 1000-mal so stark wie die Bodenstrahlung auf der Erdoberfläche. Sie kommt aus dem Weltraum und hängt von der Flughöhe, der geographischen Breite und der Aktivität der Sonne ab. In unserer hohen geographischen Breite ist auf Reiseflughöhe mit Werten um 6 Mikro-Sievert pro Stunde zu rechnen. In der Concorde waren es wegen der größeren Flughöhe 10 bis 15 Mikro-Sievert pro Stunde [1]. In Deutschland wird für das fliegende Personal die Jahresdosis aus dem Flugplan errechnet, es ergibt sich ein Durchschnitt von zusätzlichen 2 Milli-Sievert, maximal 9 Milli-Sievert. 9 Milli-Sievert ergeben sich durch 1500 Stunden auf der Nordatlantikroute, kurze innerdeutsche Flüge bei geringerer Höhe bedeuten weniger als 2 Milli-Sievert. Alle genannten Werte pro Jahr. Die Strahlenschutzgesetzgebung gilt für den Umgang mit Kernbrennstoffen, nicht aber für die natürliche Höhenstrahlung und nicht für die natürliche Bodenstrahlung und schlussendlich auch nicht für Patienten im medizinischen Bereich. Das wurde im Film zwar gesagt, jedoch ganz nebenbei.
Festgelegt wurde in Japan durch den Gesetzgeber eine Obergrenze für zusätzliche Strahlung aus dem Unfall von 0,4 Mikro-Sievert pro Stunde, „darüber werde es kritisch“, so wurde es im Film gesagt. Beim Fliegen wird die Grenze von 0,4 Mikro-Sievert pro Stunde immer überschritten, meist um mehr als das 10-fache, das ist für Jedermann erlaubt, und zwar so lange wie er mag, das wird nicht als kritisch angesehen.

Wie gefährlich ist Strahlung von Radioaktivität?

Es ist mit der Strahlung sowie mit allen anderen Giften wie es Paracelsus formulierte: „Die Dosis macht das Gift“. Salz ist für uns lebensnotwendig, 200 g auf einmal gegessen ist dagegen tödlich. Eine große Dosis in kurzer Zeit ist also gefährlich,  dieselbe über lange Zeit verteilt ist nicht gefährlich, ja meist sogar gesundheitlich vorteilhaft. Jeder kennt das an der Wirkung der Sonnenbestrahlung oder von Alkohol. Nun hatte man bei Strahlung von Radioaktivität Grenzen festgelegt, als man deren Wirkung auf Lebewesen noch gar nicht kannte, das war in den Jahren 1940/1950. Diese Grenzen wurden in der Folgezeit immer mehr zu kleineren Werten verlegt, so wie man es bei sehr vielen Stoffen heute macht, Vorsorgewerte nennt man sie dann. So ist es gekommen, daß die Grenzwerte bei der Strahlung heute weit unter dem Bereich liegen, den die Natur den Menschen seit ewigen Zeiten zumutet.
Die tödliche Dosis von Strahlung liegt im Bereich 5 bis 10 Sievert bei Ganzkörperbestrahlung, natürlich nur wenn sie in kurzer Zeit einwirkt und nicht auf viele Jahre verteilt wird. In der Medizin folgen nach einer Krebs-OP meist eine Chemo-Therapie und eine Bestrahlung. Diese Bestrahlung erfolgt in Dosen von täglich ca. 2 Sievert innerhalb von etwa 10 Minuten als Organdosis und wird über mehrere Wochen fortgesetzt. Das summiert sich zu einer gesamten Organdosis im Bereich von 40 bis 70 Sievert [2]. Im Deutschen Ärzteblatt heißt es dazu „Gesundes Gewebe kann subletale Schäden in den Bestrahlungspausen weitgehend reparieren.“ Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Diese reparaturen sind nichts negatives, im Gegenteil. Der Organismus braucht sie als Anregung, um widerstandsfähiger zu werden. Solche Mechanismen können mit unserem Immunsstem verglichen werden, das ebenfalls bakterielle and Virenangriffe benötigt um effizient zu bleiben. Wenn die Zellen des Körpers also 2 Sievert von einem Tage auf den nächsten reparieren, dann kann schwerlich 1 Milli-Sievert im Jahr eine sinnvolle Grenze im Strahlenschutz darstellen, wie es heute weltweit Gesetz geworden ist. Und schon gar nicht können die bei weniger als einem Millionstel davon liegenden 0,4 Mikro-Sievert pro Stunde „kritisch“ sein, wie es in Japan heißt.
Ein weiteres Beispiel aus der Medizin ist die Hautdosis, die bei Herz-Katheder-Untersuchungen durch Röntgen anfällt; da werden bis zu 410 mSv genannt [3]. Von beiden Patientengruppen, den Krebspatienten und den Herzpatienten gibt es in jedem Jahr in Deutschland weit mehr als 100 000 Personen. An diesem Personenkreis müßte eine schädliche Wirkung von Strahlung an den betroffenen Körperbereichen
nachweisbar sein, wenn sie vorhanden wäre und wenn man sie denn suchen würde.Das unter dem Dach der UN für die Untersuchung der Wirkungen von Strahlung zuständige Fachgremium UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) sagt, daß unterhalb von 200 Milli-Sievert noch nie eine schädliche Wirkung von Strahlung auf Menschen bewiesen worden ist (wobei über die Zeit der Einwirkung nichts gesagt ist). Und zu dem Fukushima-Unfall wird von UNSCEAR gesagt, daß keine gesundheitlichen Schäden durch die ausgetretene Radioaktivität entstanden sind und auch in Zukunft nicht zu erwarten sind [4].
Im Strahlenschutz ist es üblich, jeder noch so kleinen Dosis, unabhängig von der Zeit, eine schädliche Wirkung zuzuschreiben, auch unterhalb der tatsächlichen Schadensgrenze. Es handelt sich hierbei um eine willkürliche Annahme, die weder als richtig noch als falsch zu beweisen ist. Man sagt dazu „Vorsorgeprinzip“. Zur Erläuterung werden dazu gern hypothetische Opfer berechnet, die natürlich nicht nachweisbar sind. Dazu ein Beispiel: Eine Röntgenaufnahme mit 1mSv bedeutet eine Erhöhung des Krebsrisikos von normal 25% auf 25,005%, das ist nicht nachweisbar, aber es klingt glaubhaft. Würde man die gleiche Rechnung für die oben genannten Bestrahlungen mit 60Sv nach Krebs-OP machen, so ergäbe sich ein zusätzliches Todesrisiko von 300% – jeder Patient müßte statistisch bereits eines dreifachen Todes infolge der Therapie gestorben sein. Diese Rechnung mit hoher Dosis wird NICHT gemacht, weil dabei der Unsinn der Argumentation für jedermann deutlich sichtbar wird.

Wie ist das Verhalten der Behörden in Japan zu bewerten?

Die Grenzwerte im Umgang mit Strahlung wurden in Japan sehr streng festgelegt, das wurde im Film gesagt, und es wurde an drei Maßnahmen deutlich:
1.     den Evakuierungen von 146 000 Menschen
2.     den Dekontaminierungsmaßnahmen durch 5cm Bodenabtrag
3.     die Rückhaltemaßnahmen vom Kühlwasser
Zu 1) Als Kriterium zur Evakuierung galt in Japan eine durch die freigesetzten Radionuklide zu erwartende Zusatzdosis von 20mSv pro Jahr. Dieses ist eine Dosis, die bei einer Ganzkörper-CT-Untersuchung erreicht wird und die dort erlaubt ist. Die von der ICRP (International Commission on Radiological Protection) als Kriterium für Evakuierung empfohlene Grenze liegt bei 100mSv im Jahr, also 5-fach höher. Mit den Evakuierungen wurde über 100 000 Menschen grundlos die Heimat genommen, denn ein gesundheitliches Risiko gibt es nicht bei 100mSv, und schon gar nicht bei 20mSv im Jahr.
Zu 2) Ähnliches ist zu den Dekontaminierungsmaßnahmen zu sagen. Es ist richtig, daß der Gamma-Strahler Cäsium-137 weit verteilt worden ist. Die Bodenkontamination von 1 000 000 Becquerel Cs-137 ergibt für den dort lebenden Menschen 2 Mikro-Sievert pro Stunde, also gerade ein Drittel der Exposition beim Fliegen. Ferner ist Cäsium ein Alkalimetall, dieses hat wie alle Alkalien eine sehr gute Löslichkeit in Wasser und wird infolge dessen mit Regenwasser bald verteilt und in den Boden eindringen und so wirkungslos.
Zu 3) Der Stille Ozean enthält etwa 5 * 10^21 Becquerel Kalium-40, ferner weitere radioaktive Nuklide wie Uran und dessen Tochternuklide aus den Zerfallsreihen. In Fukushima wurden etwa 3 * 10^16 Bq Cs in die Luft freigesetzt. Würden diese Nuklide beispielsweise alle in den Stillen Ozean gelangen, dann würde sein Inventar an Radioaktivität um 0,001% steigen. Alle Freisetzungen – in die Luft und ins Meerwasser – werden sehr schnell verdünnt und damit sehr schnell harmlos. Näheres siehe dazu (hier).
Als 4 Jahre nach dem Tschernobyl-Unfall zum ersten Male die Fachleute der IAEA die dortigen kontaminierten Gebiete besuchen konnten, wurde dazu ein Bericht veröffentlicht. In diesem Bericht wurden die Evakuierungen und die Lebensmittelrestriktionen als zu weitgehend kritisiert. Daraus scheint die Welt nichts gelernt zu haben, denn die gesetzlichen Bestimmungen wurden in keiner Weise reduziert – auch nicht in Deutschland.
Die Evakuierungen und Dekontaminierungen von Boden und Kühlwasser haben in Japan riesige Probleme geschaffen, zur Bewahrung der Menschen vor schädlicher Strahlenwirkung waren diese Bemühungen jedoch nicht erforderlich. Es handelt beim Strahlenproblem um ein politisches Problem, in Fachkreisen ist das bekannt [5]. In der Fachzeitschrift Strahlenschutz PRAXIS wurde darauf hingewiesen. Aber die hauptamtlichen Strahlenschützer werden dafür bezahlt, daß sie SCHÜTZEN, so wie es der Gesetzgeber verlangt, auch wenn es sich nur um ein theoretisches und nicht um ein nachweisbares Risiko handelt.

Fazit

Der Film von Ranga Yogeshwar zeigt die Realität in Japan. Die Folgen des Unfalles sind schlimm für die Menschen, für die dortige Wirtschaft und die zukünftige Stromversorgung. Die Ursache dazu ist nicht eine Verseuchung mit Gefahr für die Menschen sondern eine unsachgemäße Gesetzgebung.
Im Film fehlten Vergleichszahlen für radioaktive Bestrahlungsdosen, somit blieb dem Zuschauer die Tatsache verborgen, daß in Wirklichkeit nirgendwo eine Gefahr lauert. Die wichtige Bewertung der Fachleute von UNSCEAR: „Keine gesundheitlichen Schäden durch ausgetretene Radioaktivität, und auch in Zukunft nicht zu erwarten“ blieb unerwähnt. Es gab NULL Opfer in Japan, nur für die Regierenden in Deutschland ist dieses NULL immer noch zu viel des Risikos. Das ist bedauerlich und wird für Deutschland Folgen haben, die sehr viel größer als NULL sein werden.
Es gibt nunmehr seit über 50 Jahren weltweit eine Fehleinschätzung der Gefahren von Radioaktivität, so daß heute die Leute an Gespenster glauben. In dem Bericht „It’s Time to tell the Truth about the Health Benefits of Low-Dose Radiation“ [6] heißt es dazu ”… is the greatest scientific scandal of the 20th century” Dem muss sachlich zugestimmt werden. Es wird allerhöchste Zeit, darüber zu reden.
Literaturhinweise
[1] „Höhenstrahlung, die Exposition beim Fliegen“ in GSF-Broschüre „Strahlung, von Röntgen bis Tschernobyl“, 2006
[2] Deutsches Ärzteblatt Jg. 110, Heft 17, 26.4.2013, Seite 720 – 721
[3] „Strahlen und Strahlenschutz“ von Hans Kiefer und Winfried Koelzer, ISBN 3-540-17679-9, Springer-Verlag, 1987, Kapitel „Ionisierende Strahlung in der medizinischen Praxis“
[4] www.unscear.org/ Bericht vorgestellt am 2.4.2014 in Wien
[5] Vorträge auf dem Fachsymposium „Strahlenschutz – Ein Jahr nach Fukushima“ des Deutsch-Schweizerischen Fachverbandes für Strahlenschutz e.V. (FS), 8. und 9.März 2012 in Mainz
[6] James Muckerheide: http://www.21stcenturysciencetech.com/articles/nuclear.html




EEG-Unterstützer verzweifelt gesucht

Und das, obwohl mich der Presseclub beziehungsweise mein hochehrwürdiger ZDF-Kollege Reinhard Schlieker ausdrücklich als Autor des Buches „Der grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren kann“ gecastet hatte. Ambivalent kann man den Titel nicht gerade nennen. Mein Gegenspieler Jens Strüker, Professor für Energiemanagement an der Fresenius-Universität, würde das Gegenteil behaupten respektive beweisen. Also drehte ich gleich am Anfang alle rhetorischen Geschütztürme in seine Richtung: Erstens, in Norddeutschland wird schon jetzt an vielen Tagen weit mehr Grünstrom erzeugt als verbraucht; da sowohl Stromtrassen als auch Speicher fehlen, muss er oft massenhaft in Ausland verschenkt oder teuer entsorgt werden. Zweitens bestehen die windschwachen Südländer wie Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg trotz des Stromüberflusses im Norden darauf, ihre eigenen Windrädchen vorzugsweise in Waldgebiete zu stellen, und das, obwohl mittlerweile zwei Drittel der Mühlen im Binnenland rote Zahlen produzieren. Drittens decken die regenerativen Energien an sonnigen und windigen Junitagen schon den gesamten Strombedarf Deutschlands, bei stilltrübem Wetter wie im Dezember 2013 liefern sie allerdings kaum fünf Prozent der Elektroenergie – ein Umstand, an dem auch jedes weitere Windrad nichts ändert. Folglich braucht Deutschland neben dem Ökostromsektor auch in Zukunft fast seinen gesamten konventionellen Kraftwerkspark, der selbst mehr und mehr zum Subventionsfall wird, weil er nur noch als Lückenspringer ans Netz darf. Die gesamte Operation Energiewende – Kosten bis heute: 400 Milliarden Euro – spart nicht ein Gramm Kohlendioxid, weil Windräder und Solarzellen keine Kilowattstunde berechenbare Grundlast ins Netz schicken. Was mich zu meinem Ceterum censeo führte: das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, muss weg – ein Gesetz, das die gewaltigste ökonomische Fehlentwicklung nach dem zweiten Weltkrieg befördert und außer ein paar tausend Subventionsrittern keinem nützt.
Dann war Professor Strüker am Zug, und nach ein paar Minuten wurde mir klar, dass ich in Wiesbaden keine Chance zu einem Meinungskampf bekommen würde. Mein Gegenspieler sagte nämlich: Sehe ich im Prinzip genau so. In der Analyse seien wir uns sehr einig. Er finde auch, das EEG könne weg. Mit anderen Worten: ich bin ganz bei Ihnen.
Puhh. Eine rhetorische Breitseite, nur um zu sehen: Bei dem anvisierten Karthago handelt es sich um keine Festung, sondern um eine offene Stadt, über der scheinbar längst die weiße Fahne flattert.
Deshalb frage ich mit diesen Zeilen einmal in die ganz große Runde: Wer verteidigt eigentlich noch das EEG? Schon 2013 empfahl die Monopolkommission, ein Beratungsgremium führender Wirtschaftswissenschaftler, das EEG wegen gravierender Fehlsteuerungen zu streichen. Als nächstes empfahl eine von der Bundesregierung selbst eingesetzte Expertenkommission, das EEG zu streichen, weil es praktisch nichts zur technischen Innovation beitrage. Im Herbst 2014 empfahlen die so genannten Wirtschaftsweisen der Bundesregierung wiederum, das EEG abzuschaffen. Vor wenigen Tagen erklärte Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel bei einem Auftritt in Stuttgart, bei der Energiewende „passt so gut wie nichts zusammen“. Er sagte dort praktisch das Gleiche wie ich, der kleine unmaßgebliche Buchautor, in Wiesbaden. Aber irgendwelche Unterstützer muss es doch geben, die sich für die milliardenverschlingende Umverteilungs- und Chaosmaschine in die Bresche werfen. Franz „die Sonne schickt keine Rechnung“ Alt? Claudia „die EEG-Umlage wird nicht über 3,59 Cent steigen“ Kemfert? Jürgen „Eiskugel“ Trittin? Anyone? Wenn sie noch zu den EEG-Anhängern zählen, dann meiden sie jedenfalls seit einiger Zeit die Arenen des öffentlichen Meinungskampfes.
Praktisch alle Wirtschaftsexperten rammen das EEG in den Boden, der zuständige Minister hält es für ein missratenes Monstrum. Aber trotzdem läuft es weiter und weiter, zerlegt die Energiewirtschaft und schluckt jährlich über 20 Milliarden. Karthago steht ohne Verteidiger da, bleibt aber rätselhafterweise Großmacht.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, jetzt eine Massenpetition gegen das EEG zu starten.
Siehe auch hier und hier.
Das Buch des Autors "Der grüne Blackout" kann u.a. hier erworben werden.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT 
  




Abschied von der Versorgungssicherheit Deutschlands Stromversorgung ist nicht mehr zu retten

Diese frohe Kunde konnte ein sichtlich erfreuter ARD-„Energieexperte“ Jürgen Döschner, WDR-Fernsehjournalist und Eurosolar-Preisträger, schon im Frühstücksfernsehen am Morgen des ersten Dezembers Millionen von Fernsehzuschauern verkünden. Nach jahrzehntelangem Dauerbeschuss durch Medien, Politik und zahllose „Umwelt“-Organisationen von Greenpeace bis zum BUND hat der größte deutsche Energieversorger die weiße Flagge gehisst. Seinem Beispiel werden die anderen drei „großen“ der Branche wohl in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls folgen. Im Lager der grünsozialistischen Kohle- und Kernkraftgegner werden in nächster Zeit wohl die Champagnerkorken knallen. Doch das ist etwas verfrüht, denn in Wirklichkeit ist Deutschland mit diesem Ereignis dabei, sich aus dem Kreis der modernen Industrienationen zu verabschieden.

Alles andere als eine Spontanentscheidung

An dem jetzt bekannt gegebenen Entschluss sind zwei Dinge bemerkenswert: Der Zeitpunkt und die Tatsache, dass es sich nicht um eine Entscheidung des Vorstands, sondern des Aufsichtsrats handelt. Der Zeitpunkt ist deshalb von Belang, weil er genau drei Tage vor einer entscheidenden Kabinettssitzung stattfand, auf der grundsätzliche Beschlüsse zur Energie- und Klimapolitik der nächsten Jahre gefällt werden sollen. Dazu gehören insbesondere Vorgaben an die Stromkonzerne zur weitergehenden Verringerung ihres CO2-Ausstoßes. Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte die Energiewirtschaft dazu erst vor wenigen Tagen ins Gebet genommen und gefordert, dass sie ihre CO2-Emissionen bis 2020 um rund 22 Mio. Tonnen zurückfährt. Die Tatsache, dass man bei E.ON jetzt den Kabinettsbeschluss erst gar nicht abgewartet hat zeigt, dass man nicht mehr glaubt, auf die Entscheidungen der Politik noch Einfluss nehmen zu können.
Der zweite wesentliche Aspekt des Beschlusses ist der, dass er vom Aufsichtsrat gefasst wurde. Im Unterschied zum Vorstand befasst sich der Aufsichtsrat eines Unternehmens nicht mit dem Tagesgeschäft. Seine vorrangige Aufgabe ist die Kontrolle des Vorstands. Darüber hinaus hat er auch Beratungsfunktion, d.h. er beeinflusst die langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die jetzige Entscheidung ist daher sicher über einen längeren Zeitraum gereift und zeigt, dass sich das Unternehmen dauerhaft auf den jetzigen Kurs festgelegt hat. Man hat die Hoffnung auf eine Rückkehr der Energiepolitik zu früheren Verhältnissen offensichtlich endgültig aufgegeben.

Gründe für den Rückzug

Für jeden, der die deutsche Energiepolitik der letzten Jahrzehnte beobachtet hat, sind die Gründe für den jetzt vollzogenen Ausstieg aus der konventionellen Energieerzeugung leicht nachvollziehbar. Die Politik setzt flächendeckend auf die sogenannte „Energiewende“. Man hat dafür gesorgt, dass ungeheure Summen in den Aufbau gigantischer Kapazitäten für die Stromerzeugung aus Solar-, Windenergie- und Biogasanlagen gesteckt wurden und subventioniert diese mit 20jährigen Abnahmegarantien zu überhöhten Preisen. Inzwischen sind in Deutschland rund 82.000 MW entsprechender Erzeugungskapazität am Netz: Solar 38.750 MW, Wind 35.600 MW und Biomasse 8.100 MW. Bei entsprechender Wetterlage überschwemmen diese den Markt mit subventioniertem Strom, so dass die Börsenpreise seit Jahren kontinuierlich fallen und inzwischen die Rentabilitätsgrenze fast aller konventionellen Kraftwerkstypen unterschritten haben. Doch obwohl die Kraftwerksbetreiber beispielsweise in Süddeutschland mittlerweile 3.680 MW an konventioneller Kraftwerkskapazität zur Stilllegung angemeldet haben, verweigert die Politik ihnen bei rund 72 % das Abschalten, weil diese Kapazitäten dann benötigt werden, wenn Sonne und Wind mal wieder schmollen. Die Kernkraftwerke sind zum Tode verurteilt, und die Kosten für Abbau und Endlagerung werden durch ständig neue Manöver wie die Abkehr von Gorleben als Endlager und dem Neustart des ganzen Prozesses der Endlagersuche nach oben getrieben. Damit sind Stilllegungskosten für die Konzerne zu einem nicht mehr kalkulierbaren Risiko geworden. Vorschläge der Energieerzeuger zu einer Anpassung der Marktmechanismen hin zu einem Kapazitätsmechanismus, bei dem die Bereithaltung von Kraftwerksleistung für den Ausgleich zu geringer EE-Stromproduktion honoriert werden sollte, wurden von der Bundesregierung abgebügelt. Zudem haben die vier „großen“ Kraftwerksbetreiber schon vor Jahren ihre Lobbyorganisation verloren, weil im BDEW inzwischen Stadtwerke, deren Politik von grünroten kommunalen Verwaltungen diktiert wird, das Sagen haben. 

Konsequenzen

Mit dem Abschied der Energiekonzerne ist Deutschlands Energiepolitik am Ende. Man hat einen Punkt überschritten, der in der Fliegersprache „Punkt ohne Wiederkehr heißt“, weil der verbliebene Kraftstoff nicht mehr reicht, um wieder an Land zu kommen.
Innerhalb weniger Jahre dürfte die konventionelle Energieerzeugung in Deutschland vollends zusammenbrechen. Nur die „großen Vier“ verfügten bisher über die Kapazitäten zur konventionellen Stromerzeugung, die das Netz stabilisieren können, wenn es zu Störungen oder zum Einbruch der EE-Erzeugung bei Dunkelheit und Windstille kommt. Und im Unterschied zu Solarkönigen und Windbaronen haben sie eine gesetzlich verankerte Versorgungspflicht. Der jetzt verkündete Rückzug bedeutet im Prinzip nichts anderes als die Verabschiedung aus dieser Verpflichtung zur Sicherung einer kontinuierlichen und bezahlbaren Stromerzeugung. Die deutsche Energiewendepolitik ist damit definitiv und unwiderruflich in der Sackgasse gelandet. Auf der einen Seite wird man den sinnlosen weiteren Ausbau der „Erneuerbaren“ nicht stoppen können, weil die entsprechenden Lobbies in allen Gruppierungen und Schichten sowie in den Medien einfach zu starke Positionen innehaben. So haben die Grünen, obwohl sie im Bundestage in der Opposition stehen, im Bundesrat zusammen mit ihren Komplizen aus der SPD eine komfortable Sperrminorität.
Auf der anderen Seite können die konventionellen Stromerzeuger nicht mehr. Sie können mit den vorhandenen Kraftwerken ihre Kosten nicht mehr hereinholen, während die Politik sich ungerührt immer noch neue Zusatzbelastungen und Folterinstrumente ausdenkt. Es wird keine neuen Investitionen in konventionelle Kraftwerke mehr geben, und man wird die Stilllegung der vorhandenen Kapazitäten forcieren, indem man sie „auf Verschleiß“ fährt. Ein kaputtgejuckeltes Kraftwerk steht eben still, da kann auch die Bundesnetzagentur soviel verbieten, wie sie will. Notfalls gehen die „Bad Kraftwerke“ dann eben pleite. Ein geordnetes Umschwenken ist nicht mehr möglich, da die Politik keinerlei Anzeichen für eine Einsicht zeigt. Alle politischen Parteien von CDU bis Linke sind gleichermaßen in die Sache verstrickt und kämen nicht mehr ohne Gesichtsverlust heraus. Dass auch die Öffentlichkeit und die Finanzwirtschaft diese Zusammenhänge nicht erkennen können oder werden zeigt sich daran, dass die E.ON-Aktie nach der Ankündigung um mehr als 4,5 % nach oben geschossen ist, und das an einem schwachen Börsentag. Gute Nacht, Deutschland…
Fred F. Mueller