Das Ende der Hypothese von der menschgemachten globalen Erwärmung – kurz und bündig

Unter Paradigma versteht man eine allgemein verbindliche Denk- und Vorgehensweise. Es handelt sich im vorliegenden Fall um die Art und Weise, wie zuverlässige Kenntnisse über die Natur und Abläufe des Klimas erlangt werden können. Da der neue Typ von Politik-Wissenschaftlern in vielen westlichen Gesellschaften der Politik, den der Politik folgenden Medien und den Profiteuren  gelegen kommt, wurde die neue Scholastik der Klimamodellierung schnell salonfähig. Manche Fachkollegen sprechen auch von "postmoderner Klimaforschung". Es gibt bedenkliche Anzeichen, dass diese Bewegung ihres Erfolges wegen bereits andere naturwissenschaftliche Bereiche infiziert hat.

Das Paradigma der modernen Naturwissenschaft

Stellen wir zunächst das wiederauferstandene mittelalterliche Paradigma "Scholastik" der in allen anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen gültigen modernen Vorgehensweise gegenüber! Die Vorstellung vom Funktionieren der Welt hatte im Mittelalter einen Höhepunkt erreicht. Scholastik war ein von den logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Entscheidung wissenschaftlicher Fragen vermittels ausschließlich theoretischer Betrachtung. Eine Behauptung wurde den für und gegen sie sprechenden Argumenten gegenübergestellt und daraus eine Entscheidung über ihre Richtigkeit abgeleitet. Die Behauptung galt als widerlegt, wenn sie unlogisch, begrifflich unklar, oder mit bereits aus der Scholastik selber hergeleiteten Behauptungen unvereinbar war. Gemäß letztem Kriterium drehte sich die Scholastik oft im Kreise.

Es waren zwei bahnbrechende Persönlichkeiten, die zuerst vom Weg der Scholastik abwichen und die Türe zur Moderne öffneten: der deutsche Staufer-Kaiser Friedrich II (1194-1250) und der italienische Physiker Galileo Galilei (1564-1641). Das Buch Friedrichs II über die Falkenjagd, De arte venandi cum avibus, verwendete erstmalig die Methode der systematischen Beobachtung, um daraus allgemeine Schlüsse über das Funktionieren der Natur, hier das Verhalten von Greifvögeln zu ziehen. Das Buch war bis weit hinein in die Neuzeit ein Standardwerk für die Jagd mit Falken. Für einen wissenschaftlichen Paradigmenwechsel war das 13. Jahrhundert freilich noch nicht reif. Der endgültige Umbruch erfolgte erst in der Renaissance mit Galilei, vorbereitet von Vorgängern, deren Namen heute nur noch spezialisierten Historikern bekannt sind.

Galilei gab neben der systematischen Beobachtung der numerischen Messung die höchste Priorität. Das theoretische Modell wurde damit zwangsweise mathematisiert, und es hatte unabdingbar den Messungen zu folgen. Erst damit war der Weg zur Entwicklung brauchbarer physikalischer Theorien frei, hier der Theorie vom freien Fall. Hypothesen oder Theorien, die nicht durch Messungen bestätigt werden konnten, wurden von nun an verworfen und nicht mehr weiterverfolgt. Dieses Vorgehen war und ist bis heute verbindlich. Selbst Einsteins spezielle Relativitätstheorie wurde erst akzeptiert, als sie mit Feldmessungen anlässlich einer geeigneten Sonnenfinsternis bestätigt werden konnte. Richard Feynman, Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts drückte das seit Galilei geltende moderne Wissenschafts-Paradigma populär so aus:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt,

egal, wie elegant sie ist,

egal wie plausibel sie klingt,

egal wer sie unterstützt,

……

wenn sie nicht durch Beobachtungen und Messungen bestätigt wird, dann ist sie falsch.

Das moderne Wissenschaftsparadigma und die globale menschgemachte Erwärmung

Es steht außer Frage, dass es in der Erdvergangenheit auf allen Zeitskalen starke Klimaveränderungen gab. Der Wechsel von Warm- und Eiszeiten ist jedem von uns noch aus dem Naturkundeunterricht geläufig. Mitte des 19. Jahrhunderts ~1850 begann dann die industrielle Revolution, und die CO2-Konzentration der Luft stieg von 280 ppm auf heute ca. 400 ppm an. Aktuell ist allenthalben von einer ernsten Bedrohung durch unzulässige Erhöhung der globalen Mitteltemperatur auf Grund dieses anthropogenen CO2-Anstiegs die Rede. Die Befürchtung hat einen nachvollziehbaren Hintergrund, denn CO2 ist ein Infrarot absorbierendes Naturgas der Erdatmosphäre.

Es würde den Rahmen des Beitrags sprengen, auf alle Für und Wider, alle politischen und gesellschaftlichen Begleiterscheinungen der Hypothese von einer menschgemachten globalen Erwärmung einzugehen, für die im Folgenden das Kürzel AGW (Anthropogenic Global Warming) verwendet wird. Wenden wir daher besser das moderne Paradigma der Naturwissenschaft auf die AGW-Hypothese an! Die dabei zu beantwortende Frage ist denkbar einfach, lässt überhaupt keinen anderen Weg zu und lautet:

"Sind ab dem Jahre 1850 gemessene Klimawerte oder deren Veränderungen bekannt, welche den bekannten Rahmen aus den Zeiten davor sprengen?"

Die Antwort kann nur JA oder NEIN lauten. Falls JA, müssen wir von einer hohen Wahrscheinlichkeit eines anthropogenen Klimawandels seit 1850 ausgehen. Falls NEIN, können wir zumindest einen maßgebenden anthropogenen Klimawandel ausschließen. Wir müssen aber einräumen, dass mit einem NEIN noch kein Beweis für das Nichtvorhandensein einer anthropogenen Klimaerwärmung vorliegt. Das moderne Wissenschaftsparadigma schneidet die bunten Blumen solcher Erwägungen und Spekulationen freilich rabiat ab, denn es sagt kurz und bündig:

Eine Hypothese, die nicht durch Messungen belegbar ist, ist falsch!

Dieser Punkt ist vielen Leuten anscheinend immer noch nicht in aller Deutlichkeit und Konsequenz klar. Die Beweislast einer Hypothese liegt nicht beim Skeptiker, denn es ist unmöglich zu beweisen, dass es etwas nicht gibt (hier die AGW). Die Beweislast liegt beim Vertreter der Hypothese! Es ist sinnlos eine bestimmte Hypothese zu favorisieren – sinnlos nach unserem immer noch gültigen Wissenschaftsparadigna der Naturwissenschaft – wenn keine bestätigenden Messwerte für sie beigebracht werden können. Man kann sich dann mit dieser Hypothese zwar beschäftigen, man kann sie in den Mittelpunkt seiner Forschung stellen und man kann auch fest an sie glauben. Man darf sie aber ohne bestätigende Messungen nicht zur Grundlage rationalen Handelns machen. Ergo: Wenn wir nichts Klima-Ungewöhnliches seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor messen, müssen wir von einer natürlichen Klimaänderung ausgehen!

Vielleicht kommt jetzt dem einen oder anderen Leser ein weiteres wichtiges Wissenschaftsparadigma in den Sinn. Es kam bereits in der mittelalterlichen Scholastik zur Anwendung und ist bis heute unangefochten gültig. Es handelt sich um das  Rasiermesser von Ockham. Dieses besagt, dass von mehreren möglichen Hypothesen desselben Sachverhalts die einfachste allen anderen vorzuziehen ist. Das Ockham’sche Rasiermesser kommt zum Einsatz, wenn wir nach den Ursachen des natürlichen Klimawandels fragen. Gibt es eine einfachste Hypothese? Dazu später ein paar Worte.

Was zeigen die Messwerte seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor?

Erfreulicherweise kann dieser Abschnitt kurz gehalten werden, denn es ist nur Folgendes zu berichten: infolge der sehr großen Mittel, die bisher in die Klimaforschung geflossen sind, liegen heute fast unüberschaubare Mengen an Klimadaten (Temperaturreihen weltweit, Satellitendaten, SST-Messungen, die neuen ARGO-Bojen, usw.) und an Klima-Proxydaten (aus Eisbohrkernen, Sedimenten, Baumringen, Stalagmiten usw.) vor. Fazit all dieser Daten: Es ist aus ihnen nicht ableitbar, dass seit ~1850 irgend etwa Unnatürliches, verglichen mit – sagen wir einmal – den 2000 Jahren davor, vorgefallen ist; zur Erinnerung: der CO2-Gehalt der Luft ist kein Klimaparameter. Was die Landtemperaturen angeht, hat auch der Autor zu diesem Thema berichtet, allerdings nur als Nebenaspakt (hier, hier).

Inzwischen hat sich die Sachlage des Fehlens von ungewöhnlichen Temperatur-Messwerten seit ~1850 so weit unter den Klima-Alarmisten herumgesprochen, dass inzwischen auf "Nebenkriegsschauplätze" gesetzt wird.  In Mode sind jetzt geheimnisvolle Wärmemengen, die sich in den Ozeanen verstecken und weiteres mehr.  Alles schön und gut, hier eröffnen sich noch weite Forschungsvorhaben, die wir unterstützen. Aber dennoch immer wieder zur Erinnerung:  es muss zwingend nachzuweisen sein, dass die Klimadaten seit ~1850 im Vergleich mit der Zeit davor unnatürliche Werte aufweisen.

Dieser Nachweis ist mit Ozeanmessungen, die schließlich erst am Anfang stehen, wohl noch schwieriger als mit Messdaten von Landtemperaturen. Wer kann heute denn sagen, welche Temperaturverteilungen die Ozeane in der mittelalterlichen Warmperiode aufwiesen? Über Extremwetter, Meeresspiegel und Gletscher wurde bereits unzählige Male berichtet. Auch hier gilt: Es gibt nichts Ungewöhnliches seit ~1850 im Vergleich mit davor. Speziell gilt aber noch mehr: in zwei IPCC-Reports, einmal in IPCC Climate Change 2001, the sientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier) sowie dann im IPCC Extremwetterbericht (2012) (hier) ist nachzulesen, dass noch nicht einmal Zunahme von Extremwetterereignissen feststellbar ist. Im letztgenannten Report ist lediglich von vermuteten zukünftigen Ereignissen die Rede. Dies gehört in die Rubrik "Kristallkugel" nicht aber zu "naturwissenschaftlichem Paradigma".

Der Autor ist noch die Antwort auf die Frage nach dem Ockham-Prinzip anlässlich der Angabe einer einfachsten Hypothese für Klimawandel schuldig. Sie fällt schwer. Die drei Hauptkandidaten sind zweifellos der Sonneneinfluss (Sonnenzyklen), Autozyklen und Chaos bzw. eine Mischung aller drei. Ob eine Entscheidung darüber jemals getroffen werden kann, ist eine offene Frage der Klimaforschung. Obwohl oft Sonnenzyklen erstaunlich gut mit Klimazyklen zusammenfallen, verbleiben in der Regel schwerwiegende Probleme der zeitlichen Kohärenz und der fluktuierenden Korrelations-Stärke.

Den Einfluss des Menschen auf Klimaänderungen dürfen wir dagegen beruhigt abschreiben, zumindest dann, wenn wir das moderne naturwissenschaftliche Paradigma nicht aufgeben wollen, das unabdingbar Messbelege fordert. Die Abkehr vom modernen Wissenschaftsparadigma findet aber heute mit Klima-Computermodellen tatsächlich statt. Klimamodelle sind zweifellos wertvolle Hilfsmittel für Detailforschungen. Die Modelle versagen freilich schon bei der Klimavergangenheit, können den Eintrittszeitpunkt des nächsten El Nino nicht vorhersagen und fordern eine Erwärmungszone über dem Tropengürtel in 5 – 10 km Höhe, der nicht messbar ist (Hot Spot). Gemäß R. Feynman sind diese Klimamodelle daher nicht nur ungenau oder ein wenig falsch, sie sind total falsch. Als Klimaprognose- oder Klimaprojektionen-Instrumente (das ist im Grunde dasselbe) sind sie ungeeignet. Es muss daher ganz deutlich gesagt werden:

Wer Klimavorhersagen oder Klimaprojektionen aus Klimamodellen als wissenschaftlich verkauft, bedient sich eines mittelalterlichen Paradigmas. Er betreibt Geisteswissenschaft an Stelle von Physik.

Politik und IPCC

Politik und IPCC bilden eine fragwürdige Allianz, denn das IPCC wurde gegründet, um die politisch gewünschte Aussage – "die AGW ist Realität" – zu beweisen. Das ist gründlich daneben gegangen, was aber zumindest die deutsche und die EU-Politik wenig schert. Nur in Australien regiert mit Tony Abbott zur Zeit ein kluger Klima-Verstand, der dem Unsinn in Form der ursprünglich geplanten Carbon Tax die Wurzel abgeschnitten hat. Und nun auch noch das IPCC, das offenbar einknickt. Noch nicht auffällig, erst in einer Fußnote. Aber immerhin, die hat es bereits in sich.

Was ist geschehen? Die zentrale Größe aller Klimawarnungen ist die sog. Klimasensitivität des CO2 (im Folgenden KS abgekürzt), die in vereinfachter Form als die zusätzliche globale Erwärmung definiert ist, die durch eine hypothetische Verdoppelung des CO2-Gehalts der Erdatmosphäre erzeugt wird. Da die Abhängigkeit "Temperatur von CO2-Konzentration" in einer weithin akzeptierten Theorie logarithmisch ist, ist die KS von der CO2-Anfangskonzentration unabhängig.

Man muss sich nun vergegenwärtigen, dass alle Klimaschutzmaßnahmen und auch das deutsche Großprojekt "Energiewende" auf einem einzigen Zahlenwert, nämlich dem der KS gründen. Wissenschafts-Politiker wie Prof. H.-J. Schellnhuber behaupten aus der "la mäng", dass die KS nicht größer als 2 °C werden darf. Das IPCC schätzt – ebenfalls ohne einen Beleg dafür angeben zu können – die KS salopp so zwischen 1,5 und 4,5 ° C ein. Nun ist jedem Fachmann längst bekannt, dass der reale Wert der KS unbekannt ist. Dieses "Geheimnis" ist nun auch offiziell im jüngsten IPCC-Bericht für Politiker gelüftet und zwar als Fußnote 16 unter D.2. Die Formulierung ist denkbar geschraubt und lautet wörtlich:

"No best estimate for equilibrum climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement across assessed lines of evidence and studies"

Man kann nur vermuten, wieviele Auseinandersetzungen und Diskussionen das Veröffentlichen dieser Fußnote IPCC-intern wohl verursacht hat. Vielleicht ist aber das IPCC auch nur Opfer seiner chaotischen Verwaltung geworden und die Fußnote geriet "zufällig" in den Bericht für Politiker. Wir wissen es nicht. Man muss noch hinzufügen, dass die angesprochene Unsicherheit keinesfalls marginal ist, denn in der Fachliteratur werden KS-Werte ab ~0,4 °C [1] bis hin zu über 5 °C gehandelt.

Schlussfolgerung

Für alle Zögerlichen, Ängstlichen und immer noch Unsicheren die folgende Aufmunterung: Lassen Sie sich durch den medialen und politischen Klimaklamauk auf keinen Fall verunsichern! Es ist purer, mit sachlich nicht stichhaltigen Argumenten verbrämter Quatsch, was sich da abspielt. Seien Sie in Diskusionen mit oder in Vorträgen von Klima-Alarmisten nicht zimperlich, indem Sie unnachgiebig auf folgenden drei Punkten bestehen:

1. Das moderne Wissenschaftsparadigma von der Priorität der Messung vor dem theoretischen Modell ist immer noch gültig. Der Klima-Alarmist hat nachzuweisen, dass seine Hypothese mit Messungen belegt ist. Nicht Sie haben nachzuweisen, dass seine Hypothese falsch ist.

2. Wenn der Klima-Alarmist "herumeiert", bestehen Sie auf der Nennung begutachteter Publikationen, die auf der Basis von Messungen noch nie vorgekommenen Klimaveränderungen seit 1850 im Vergleich mit den Zeiten davor nachweisen (es gibt sie nicht).

3. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über Klimamodelle ein. Da diese Modelle maßgebende Klimavorgänge nicht beschreiben können, sind sie gemäß Punkt 1 falsch.

Das immer noch gültige moderne Wissenschaftsparadigma liefert keinen sachlichen Grund, eine anthropogene globale Erwärmung zu befürchten. Geld, das für CO2-Vermeidung zum Zweck des "Klimaschutzes" verausgabt wird, ist zum Fenster hinausgeworfen. Es fehlt dem echten Umweltschutz.

Das oft zu vernehmende Argument des anscheinend vernünftigen Vorsichtsprinzips – man baue um einen großen, tiefen Teich auf einem Bauernhof ein hohes Gitter, damit ja niemand hineinfällt – geht fehl. Dann nämlich, wenn das Gitter so teuer wird, dass der gesamte Schafbestand des Bauernhofs dafür über die Klinge springen muss und der Hof danach pleite ist. Sinnvoller ist es, den Bewohnern des Bauernhofs das Schwimmen beizubringen. Klimaschutzmaßnahmen und die Energiewende verschlingen zu hohe Mittel, die an anderer Stelle dem Umweltschutz und der Welternährung fehlen.

Wir lassen Hunderttausende Menschen in den ärmsten Entwicklungsländern verhungern, um damit einen nach gültigem Wissenschaftsparadigma unbegründbaren Klimaschutz und die Energiewende zu finanzieren. Das ist nicht nur idiotisch, sondern grenzt an kriminelles Handeln der politisch Verantwortlichen, weil diese sich nicht ausreichend informiert haben oder es vielleicht sogar besser wissen, aber bewusst nicht berücksichtigen.

 

Literaturnachweis

[1] H. Harde: Advanced Two-Layer Climate Model for the Assessement of Globa Warming by CO2, Open Journal of Atmospheric and Climate Change 2374-3808 (2013), Autor und Titel googeln, das pdf ist frei herunterladbar), ferner (hier).

R.S. Lindzen and Y-S. Choi: On the determination of climate feedbacks from ERBE data, Geophysical Research Letters, Vol. 36 (2009), das pdf kann nach googeln von Autoren und Titel frei heruntergeladen werden.

 

 




Weiße Weihnacht, bald wieder im Flachland möglich?

Der Monat Dezember mit Weihnachten dürfte während der kleinen Eiszeit von 1400 bis 1850 nicht nur kälter, sondern auch schneereicher gewesen sein als in der Neuzeit. Im Vergleich mit dieser kalten Geschichtsepoche dürfte Prof. Mobib Latif recht behalten.  Aber wie war der erste Monat der Jahreszeit Winter nun tatsächlich in den letzten 30 Jahren? In jener jüngsten Vergangenheit, in welcher die Klimaerwärmung uns so fürchterlich im Griff hat und nach Meinung von Climategate weiter haben wird? Die meisten von uns haben diese Zeit in aktiver Erinnerung, denn an Advent/Weihnachten und Neujahr lassen sich lebendige Erinnerungen festmachen. Mitunter hat man lediglich Schwierigkeiten bei der Einordnung der Ereignisse. Dass auch hierbei „Climatetology“ mit den Klimapanikmeldungen die Erinnerungen bewusst einfärbt, soll im Folgenden gezeigt werden.
Im Flachland sollte es laut Prof. Latif zukünftig kaum mehr Schnee geben und im Dezember, dem wärmsten der drei Wintermonate schon gar nicht. Und laut Al Gore, der Mitbegründer des bisher erfolgreich gestarteten Geschäftsmodelles Klimakatastrophe, sollte im Jahre 2013 auch der Nordpol erstmalig abgeschmolzen sein, mit verheerenden Auswirkungen für das Computermodell Erde, mit beginnenden Überschwemmungen und Wetterkatastrophen. Jeder von uns hat die letzten beiden Jahre noch in guter Erinnerung und das angenehme Jahr 2014, bis auf den kalten Sommer. 2014 akzeptieren wir auch aus der Erinnerung als ein warmes Jahr. Und schon akzeptieren wir irgendwie, dass es in den letzten drei Jahrzehnten wohl wärmer geworden sein müsste, ganz bestimmt im Monat Dezember.
Die Fakten indes sprechen eine ganz andere Sprache. Das obige Bild beweist auch für den warmen Dezember 2014 das Gegenteil von M. Latifs Prophezeiung. Obwohl das Jahr 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturmessungen war und auch der Dezember zu den wärmeren Monaten seit Aufzeichnungsbeginn gehörte, hat uns Frau Holle nicht vergessen. Ab dem 2.ten Weihnachtsfeiertag klopfte der Winter zumindest in Süddeutschland mit Minustemperaturen und reichlich Schneefall an. Sieben Wintertage im Dezember 2014 in Süddeutschland mit geschlossener Schneedecke und Minustemperaturen sind nicht gerade ein Musterbeispiel einer Klimaerwärmung, in welcher wir laut Climatetology bereits mittendrin sein sollen.
Und auch der Nordpol dachte nicht daran, dem lieben Al Gore eine Freude zu machen. Im Sommer schmilzt das Eis logischerweise zusammen ganz nach den prophetischen Aussagen des Milliardärs und Klimaschreckenmachers, doch oh Wunder, im Winter nimmt das Nordpoleis wieder zu. Welch eine physikalische Überraschung mit der die Erwärmungsgläubigen nicht unbedingt gerechnet haben. In solchen Fällen sitzt man bei den Erwärmungsgläubigen die Tatsachen einfach aus und lenkt den Blickfang auf andere Ereignisse, die gerade zufällig passen. Normale Winterstürme in irgendeinem Teil der Welt müssen herhalten als eine Vermehrung der Katastrophen. Wer will, kann sich hier die Daten des Nordpoles abrufen und die täglichen Eisveränderungen live verfolgen: http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php
Doch kommen wir nun zu den Temperaturfakten. Der erste Wintermonat Dezember ist keinesfalls geeignet für ein gutes Beispiel einer im Computer stattfinden Klimaerwärmung. Obwohl die meisten Messstationen Deutschlands in bewohnten Gebieten und Städten liegen und dort die Messthermometer mitgeheizt werden, sind die Temperaturen der Dezembermonate immer kälter geworden in den letzten 30 Jahren.

Nicht auszudenken, wenn wie vor über 100 Jahren ein Mönch in einem unbeheizten Kloster auch heute noch die Temperaturen vor dem Fenster ablesen würde. Die Trendlinie würde noch fallender sein. Obwohl diese von unseren Zentralheizungen nach oben geheizt wird, bleibt die Trendlinie der letzten 30 Jahre leicht fallend. Und dieser letzte (warme) Dezember 2014 stellt nichts Außergewöhnliches im Temperaturvergleich der letzten 30 Dezember dar. Er liegt im oberen Mittelfeld.
Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang auch die neuen Waldschadensberichte der einzelnen Bundesländer, die Ende November, Anfang Dezember 2014 veröffentlicht wurden. Dabei überschlugen sich die Umweltminister der einzelnen Bundesländer an märchenhafter Darstellung. Zunehmend seien sie wieder, die angeblich neuartigen Waldschäden, Anzeichen für ein Neubeginn des Waldsterbens und der Schuldige war natürlich schon zuvor ausgemacht: Der Klimawandel in Form eines fehlenden Niederschlages und die zu warmen Temperaturen, die unserem Wald jetzt und vor allem zukünftig kräftig zusetzen würden. Nun wolle man als Gegenmaßnahme zukünftig mehr wärmeliebende Bepflanzungen ausprobieren, was natürlich nichts anderes ist als ein Abgreifmodell der finanziellen Zuschüsse zur Bekämpfung der Klimaerwärmung. In der Südwestpresse wunderte sich wenigstens ein Förster noch, dass ausgerechnet seine wärmeliebenden Neupflanzungen die letzten Winter nicht überstanden hätten.
Das in Computerspielen erzeugte Menschheitsproblem Klimaerwärmung scheint auch für Hartgesottene manchmal der Realität nicht Stand zu halten. Vielleicht hätte ein kurzes Reinschauen bei EIKE doch manches erklärt. Komisch, seitdem der Weltklimarat sich 1986 mit dem Auftrag gründete, das Weltklima vor weiterer Erwärmung zu schützen, haben sich bald danach die Temperatur-Trendlinien geändert. Allein diese Gründungsdrohung hat dem Wetter gereicht, sich nicht mehr weiter zu erwärmen und die Treibhauswirkung von Kohlendioxid konnte erfolgreich zurückgefahren werden. Der Weltklimarat hat die Stellschrauben gleich zu Anfang gefunden, um die CO2-Treibhauswirkung zurückzufahren. Aber lieber Weltklimarat, eine Bitte, hört auf mit eurer erfolgreichen Arbeit. Ein bisschen wärmer dürfte es vor allem in Deutschland noch werden. Das wäre gut für die Landwirtschaft, unsere Nahrungspflanzen und für die Heizkosten. Auch die Autos würden bei Wärme weniger Kraftstoff verbrauchen. Mehr Wärme würde unsere Natur und Umwelt schützen. Denkt doch nur an die Schäden durch die Millionen Tonnen an Streusalz für die Natur und unsere Straßen.
Wenn euch mein Anliegen noch nicht überzeugt hat und ihr glaubt, die fallende Trendlinie gibt’s nur für den Dezember, dann soll euch noch der Januar gezeigt werden, auch der will einfach nicht mehr wärmer werden:
Es wäre doch schön, wenn nun im Januar 2015 endlich die versprochene Klimaerwärmung wieder einsetzen würde, blühende Kirschbäume und Apfelbäume im Januar, das gab es alles schon mal, aber leider nur in verrückten Jahren wie 1186 oder 1228. Liebes PIK Potsdam, wir fürchten uns vor dem Januartrend, bitte lasst  doch die CO2-Treibhauswirkung wenigstens im Januar erwärmend wirken, helft zusammen mit unseren Wärmeinseleffekt-Heizungen mit, dass sich der Januar 2010 in Deutschland nicht mehr wiederholen möge. Was nützen unsere schönen Autobahnen, wenn sie nur noch halbseitig befahrbar sind und die Straßenschäden im Frühjahr immens unsere Gemeindekassen belasten. Bitte lasst den CO2-Treibhauseffekt wieder wirken, wir wissen doch, dass sich die Konzentration dieses für die Erde lebenswichtigen Spurengases in der Atmosphäre zum Wohle des Pflanzenwachstums und gegen den Hunger in der Welt erhöht hat.

Liebes PIK Potsdam und liebe Zauberer vom Weltklimarat, nun lasst doch endlich auch die Temperaturen wieder wärmer werden.
Doch setzen wir unsere Hoffnung auf den Februar, dem letzten Wintermonat. Wurde der wenigstens wärmer, zumindest so warm wie ich einige warme  Fastnachts-Februartage aus meiner Kindheit in Erinnerung habe? Wir sind in kurzen Hosen, langen Strümpfen und mit Larven auf dem Gesicht umhergezogen. Auch Ende Februar 1990 trat der Autor bei einer Demonstration in Aalen im T-shirt der BI-Hüttlingen als Demonstrationsredner auf. Ein Blick auf die aus 2100 Klimastationen vom Deutschen Wetterdienst ermittelten Februartemperaturen verheißen uns leider nichts Gutes: Oh je….

Soll das so weitergehen mit der fallenden Trendlinie? Wir sagen NEIN. Und ein positives Signal ist in Sicht: Wenigstens haben die selbst ernannten Klimaretter vom IPCC und vom PIK Potsdam im letzten Jahr bereits eine Anstrengung gegen den Trend unternommen. Erste Erfolge konnten letztes Jahr erzielt werden. Damit ist sicher, die Leute vom Weltklimarat kennen die CO2-Stellschrauben für das Klima, wir müssen nur fest an ihre Weissagungen glauben und auch tun, was sie von uns verlangen. Etwas mehr Ehrfurcht und Demut wäre bei manchen der Kommentarschreiber angebracht. Dann werden sie uns vielleicht dieses Jahr wieder vorfrühlingshafte Februartemperaturen schenken. Wir wünschen uns für das neue Jahr 2015 so sehr, dass  die fallenden Trendlinien der drei Wintermonate gestoppt werden. Bitte werft die CO2-Treibhauswirkung gerade bei den drei Wintermonaten wieder an. Wir wollen gar keine weiße Weihnacht im Flachland.                    
Josef Kowatsch,  Unabhängiger Natur- und Klimaforscher.




Keine Spur vom angeblichen Hitzejahr 2014 in den globalen Satellitendaten

Es gab Zeiten, da hat man solche Spitzenwerte etwas kühler aufgenommen, weil noch jedes zweite Jahr einen spektakulären Wärmerekord mit sich brachte und man sich an den Anstieg gewöhnt hatte. Seit 2007 jedoch wurden keine neuen Höchstmarken mehr aufgestellt. Der letzte Spitzenwert für einen Oktober stammt sogar aus dem Jahr 2001 – noch vor dem diesjährigen. Die Tendenz zur Erwärmung in Deutschland hat – wie im globalen Durchschnitt – seit Beginn des Jahrtausends an Fahrt verloren. Wie es in den nächsten Jahren weitergehen wird, kann niemand vorhersehen. Allerdings: Trotz ausbleibenden Anstiegs sind die Temperaturen auch in den letzten 15 Jahren durchaus auf einem hohen Plateau verblieben. Und so war es beim Auf und Ab der Jahreskurven nur eine Frage der Zeit, wann wieder ein etwas deutlicherer Ausschlag nach oben erfolgen würde.
Weiterlesen auf welt.de.
Auch beim Deutschen Klimakonsortium (DKK) ist man vorsichtiger geworden und gibt zu bedenken, dass Regionalrekorde wie in Deutschland wenig über den globalen Klimawandel aussagen. Am 18. Dezember 2014 hieß es in einer “Stellungnahme des Deutschen Klima-Konsortiums zum Temperaturrekord 2014“:
Allerdings ist nur die globale Mitteltemperatur ein zuverlässigerer Indikator für die Erderwärmung. Nimmt man für diese die vorläufigen Daten für die Monate Januar bis November 2014 als Anhaltspunkt, dann fallen jetzt vierzehn der insgesamt fünfzehn wärmsten Jahre seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen in das 21. Jahrhundert.
Dennoch ist es zu früh, bereits sicher von dem Ende der seit etwa 15 Jahren anhaltenden „Erwärmungspause“ und einer beschleunigten Erwärmung während der kommenden Jahre auszugehen. Denn die globale Erdoberflächentemperatur unterliegt Schwankungen von Jahr zu Jahr und von Jahrzehnt von Jahrzehnt. Erst mit den Folgejahren wird sich beurteilen lassen, in wieweit die globale Erwärmung der Erdoberfläche wieder Fahrt aufgenommen hat.
Neben Sonneneinstrahlung und Vulkanaktivität sind die Ozeane ein wesentlicher Klimafaktor. Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge haben die Weltmeere während der letzten 40 Jahre gut 90 Prozent der Energie gespeichert, die aufgrund der erhöhten Treibhausgaskonzentrationen zusätzlich im Klimasystem verblieben ist. Phasen vermehrter ozeanischer Wärmeaufnahme wechseln sich dabei mit Phasen schwächerer Aufnahme ab. Damit verbunden kommt es auch zu Schwankungen der Meeresoberflächentemperaturen. Prominentes Beispiel ist das Klimaphänomen El Niño im tropischen Pazifik mit einer mittleren Periode von etwa vier Jahren. Während eines El Niño-Ereignisses erwärmt sich das Oberflächenwasser in weiten Teilen des tropischen Pazifiks, was auch die über den Globus gemittelte Erdoberflächentemperatur mitbestimmt.
Das Wechselspiel zwischen dem Ozean und der Atmosphäre ist ein wichtiger Grund für den etwa seit der Jahrtausendwende verlangsamten Anstieg der globalen Erdoberflächentemperatur. Obwohl sich 2014 bisher noch kein vollständig ausgeprägtes El Niño-Ereignis entwickelt hat, lagen die globalen Oberflächentemperaturen laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Zeitraum Januar bis Oktober 2014 knapp 0,6°C über dem Durchschnitt der Jahre 1961-1990 und damit sogar oberhalb des Wertes von 2010, dem global bislang wärmsten Jahr. El Niño-Ereignisse zeigen sich in der globalen Erdoberflächentemperatur in der Regel erst ein Jahr später. So war die Rekordtemperatur des Jahres 2010 vom El Niño der Jahre 2009/2010 beeinflusst. Sollte sich in den nächsten Wochen das bislang noch schwach ausgeprägte El Niño-Ereignis verstärken, wird dieser Effekt voraussichtlich erst 2015 vollständig zu sehen sein.
Es ist ermutigend zu sehen, dass das Klimakonsortium nun endlich auch offiziell die systematische Beteiligung der Ozeanzyklen und Sonnenaktivitätsschwankungen am Klimageschehen einräumt. Das DKK erklärt die Erwärmungspause mit einem kühlenden Ozeanzyklus. Nichts anderes haben wir in unserem Buch “Die kalte Sonne” getan, das das DKK am 6. Februar 2012 in einer anderen Stellungnahme voreilig verdammt hatte. Damals hatte das DKK und der Autor der Stellungnahme, Jochem Marotzke, offensichtlich noch die Wirkung der Ozeanzyklen unterschätzt. In der DKK-Stellungnahme zum Buch hieß es damals:
Rein natürliche Schwankungen ­- wie etwa Änderungen der Sonnenaktivität – können hingegen nicht hauptsächlich für die globale Erwärmung in den letzten Jahrzehnten verantwortlich sein, auch wenn das kürzlich erschienene Buch von Vahrenholt und Lüning dies behauptet. Für ihre Behauptung liefern die Autoren keinen wissenschaftlich belegten Nachweis.
Pierre Gosselin dokumentierte den Sinneswandel des DKK am 19. Dezember 2014 in seinem Blog Notrickszone.com und wundert sich, dass sich das Klimakonsortium noch immer nicht den Mut besaß, seine damals verbreitete Einschätzug zum Buch zu revidieren. Gosselin schreibt:
Does anyone think they will do the honorable thing and admit that Die kalte Sonne authors Prof. Vahrenholt and Sebastian Lüning claims had merit after all? Professional and honorable scientists would certainly do so. 
Bei dem ganzen Gerede über neue mögliche globale oder regionale Temperaturrekorde 2014 sollte man den Blick in die harten Daten nicht ganz vergessen. Zunächst schauen wir uns zwei globale Satelliten-Temperaturdatensätze an, nämlich den von RSS (Abbildung 1) und UAH (Abbildung 2). Die Charts wurden am 21. Dezember 2014 auf woodfortrees.org generiert. Die Überraschung ist groß: Das Jahr 2014 gehört laut den vorläufigen Daten eher zu den durchschnittlichen Jahren des seit 1998 anhaltenden Temperaturplateaus, wenig rekordverdächtig.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung von 1979 bis Mitte Dezember 2014 gemäß Satellitendatensatz RSS.

Abbildung 2: Temperaturentwicklung von 1979 bis Mitte Dezember 2014 gemäß Satellitendatensatz UAH.
Der in den Medien behauptete Rekord bezieht sich auf einzelne Oberflächentemperaturdaten, die im großen Maßstab nach undurchsichtigen Methoden “korrigiert” werden. Christopher Booker erläuterte am 6. Dezember 2014 in The Telegraph:
It is true that the temperature records compiled by the avid warmists of the Met Office and the Goddard Institute for Space Studies (the one formerly run by climate activist James Hansen) have managed to show this year squeaking just ahead of 2010 as “the hottest year since records began”. But the much more comprehensive and reliable satellite records agree that 2014 is way down the list, with six of the past 16 years ahead of it.
Matt Ridley fragte sich am 8. Dezember 2014 in The Times, weshalb die WMO bereits deutlich vor Jahresende mit einer Pressemitteilung über einen angeblich bevorstehenden Temperaturrekord an die Öffentlichkeit trat. Es handelt sich um eine leicht durchschaubare Strategie: Man wollte die Klimatagung in Lima mit schaurigen Nachrichten unterfüttern. Zudem geht es bei dem Rekord um Steigerungsbeträge von wenigen hundertstel Grad im Vergleich zu warmen Vorjahren. Ridley schreibt:
last week, the World Meteorological Organization (WMO), a supposedly scientific body, issued a press release stating that this is likely to be the warmest year in a century or more, based on surface temperatures. Yet this predicted record would be only one hundredth of a degree above 2010 and two hundredths of a degree above 2005 — with an error range of one tenth of a degree. True scientists would have said: this year is unlikely to be significantly warmer than 2010 or 2005 and left it at that.
Judith Curry schlug daher in ihrem Blog am 9. Dezember 2014 eine sehr viel pragmatischere Sichtweise vor:
We won’t really have a good assessment on the temperatures for 2014 until about March 2015, when all of the observations have been assembled and quality controlled. The different temperature datasets and analyses give different results, which reflects the uncertainties in the data and analysis methods. Even if one or several data sets do find 2014 to be the hottest year, given the uncertainties one can only conclude that this is one of the top 5 or so warmest years. The real issue that is of concern to me is the growing divergence between the the observed global temperature anomalies and what was predicted by climate models. Even if 2014 is somehow unambiguously the warmest year on record, this won’t do much to alleviate the growing discrepancy between climate model predictions and the observations.
Dem Deutschlandfunk (DLF) sind solch komplizierte Differenzierungen lästig. Hier wird vielmehr mit der unwissenschaftlichen Holzhammermethode gearbeitet. Das Triumphgeheul des DLF zum Pseudo-Rekord wurde am 3. Dezember 2014 weltweit über den Äther geschickt. Nun, gönnen wir ihnen ihre kindliche Freude und Begeisterungsfähigkeit, bevor die sibirische Kälte demnächst vielleicht wieder nach Europa schwappt und für eine gewisse Ernüchterung sorgen könnte. Interessant sind aber diese zwei Zitate aus der genannten DLF-Berichterstattung:
Nord-Meere im Sommer unerklärlich warm
2014 hielt dabei eine Überraschung bereit: Zwischen Juni und Oktober waren Nordatlantik und Nordpazifik ungewöhnlich warm, ja sogar unerklärlich warm: “Das ist auch der Grund dafür, dass der Ozean in diesem Jahr insgesamt besonders warm ist. Warum die Meerestemperaturen auf der Nordhalbkugel derzeit so hoch sind – diese Frage versuchen Forscher jetzt zu beantworten. Im Moment wissen wir es noch nicht.”
und
Antarktis-Eis gibt Rätsel auf
Ein Rätsel für Klimaforscher wie Baddour ist auch 2014 geblieben: Warum nimmt die Meereisbedeckung in der Antarktis tief im Süden nicht ab, sondern weiter zu? “Das ist eine sehr wichtige Frage! Und wir stellen sie uns schon seit drei Jahren. Es gibt Belege dafür, dass die Winde stärker geworden sind, die um die Antarktis herum wehen. Dadurch wird es kälter, und Wasser kann leichter zu Eis gefrieren. Aber ob es wirklich daran liegt, steht noch nicht fest.”
Da soll noch einer behaupten “The science is settled”…
Der Beitrag erschien zuerst auf Die Kalte Sonne.de




EIKE wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest..

Über die Feiertage wollen wir unsere Gedanken und Taten anderen, schöneren Dingen zuwenden und deswegen weniger hier veröffentlichen. Ab dem 27.12. geht´s dann weiter wie bisher.
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Weihnachtsbescherung nach Alarmistenart: Juristen wollen Kohle- und Ölindustrie für angebliche Klimaschäden haftbar machen.

Industriekonzerne halten sich in der Diskussion noch immer auffällig zurück. Zu groß ist offenbar die Angst, die politischen Machthaber durch eine unbequeme wissenschaftliche Diskussion zu verärgern. Gequält wird das IPCC-Lied mitgesungen um Probleme zu vermeiden, auch wenn dies in der allmählichen Aushöhlung und Zerstörung der Konzerne endet, wie das kürzliche Beispiel E.On zeigt. In den USA zieht die Rockefeller Stiftung ihr Kapital aus Öl- und Kohleunternehmungen zurück. Rentenfonds werden gewarnt, ihre Beteiligungen an Firmen der fossilen Brennstoffe würden als nicht nachhaltig gelten und müssten daher reduziert werden. Und am 11. Dezember 2014 meldete nun die taz, dass auf Öl- und Kohlekonzerne eine Klagewelle im Zusammenhang mit Extremwetterschäden zurollt:

Klimakiller vor Gericht

Juristen wollen Kohle- und Ölindustrie für Klimaschäden zur Verantwortung ziehen. 90 Konzerne verursachen die Hälfte aller Treibhausgase. Anfang November 2013 verwüstete der Taifun „Haijan“ die Philippinen. Nach offiziellen Angaben starben 6.300 Menschen, 28.000 wurden verletzt, der Sachschaden betrug über zwei Milliarden Dollar. Wer kommt dafür auf? Bisher der philippinische Staat und internationale Hilfsorganisationen. Aber das könnte sich ändern. Im nächsten Frühjahr wollen Rechtsanwälte und Klimaaktivisten des „Climate Justice Networks“ vor Gericht ziehen und die Schäden durch Haiyan bei der Öl- und Kohleindustrie einklagen. Wenn sie auch nur einen Teilerfolg erringen, könnte es die Industrie der fossilen Energien weltweit erschüttern.
Die Welt spielt verrückt. Das Beispiel des philippinischen Wirbelsturms ist hierfür ein gutes Beispiel: Aus wissenschaftlicher Sicht kann ausgeschlossen werden, dass Haijan ein Resultat des Klimawandels war (siehe unseren Blogbeitrag “Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität“). Trotzdem sollen die Konzerne zahlen.
Noch immer klammern sich viele Unternehmen an die wenig erfolgreiche “Duck-and-Cover”-Methode, in der Hoffnung, der klimawissenschaftliche Irrweg würde bald ein natürliches Ende finden. Die Realität sieht leider anders aus. Trotz der mittlerweile seit 16 Jahren anhaltenden Erwärmungspause, hält sich der Klimaalarmismus hartnäckig. Allmählich beginnt sich die Wartetaktik der Unternehmen böse zu rächen. Unvorbereitet lässt man sich mit wissenschaftlichen Scheinargumenten auskontern und schweigt selbst zu den schlimmsten Klimatricksereien. Würde es nicht doch langsam Sinn machen, dass sich betroffene Konzerne zusammentun, ein unabhängiges Forschungsnetzwerk zu gründen, um den wilden Vorwürfen mit sachlichen, wissenschaftlichen Argumenten aktiv zu begegnen?
Für die betroffene Wirtschaft ist es in der Tat nun höchste Zeit zu reagieren. Es müsste eine KlimaForschungsInitiative (KFI) ins Leben gerufen werden, die gezielt die strittigen Fragen der Klimawissenschaften untersucht – und dies in unabhängiger und ergebnisoffener Weise: Wie hoch ist die Klimakraft des CO2 eigentlich wirklich? Welche Rolle spielten die Ozeanzyklen bei der letzten Erwärmungsphase 1977-1998? Ist der Parallellauf von Sonnenaktivität und Temperaturentwicklung in den letzten 10.000 Jahre nur Zufall, wie es die Klimamodelle suggerieren? Welche Extremwetterarten haben den Bereich der natürlichen Variabilität wirklich verlassen? Es werden insbesondere klimahistorische Untersuchungen benötigt, die die natürliche Klimavariabilität der letzten Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende dokumentieren. Welche Trends und Zyklen sind erkennbar, könnten uns  bei der Klimavorhersage vielleicht nützlich sein?
Die KlimaForschungsInitiative sollte sich über Zuwendungen von verantwortungsvollen Unternehmen finanzieren, denen die solide Diskussion und Klärung der offenen Klimafragen am Herzen liegt, bevor weitreichende wirtschaftspolitische Entscheidungen getroffen werden. Die sechs Hauptaufgaben einer solchen KlimaForschungsInitiative lauten:
1) Identifikation von offenen, strittigen Klimaforschungsthemen
2) Gezielte Förderung von Forschungsprojekten, Publikation der Ergebnisse in begutachteten Fachjournalen
3) Systematische Auswertung der Klimaliteratur zur natürlichen Klimavariabilität, thematische Kompilation der Faktenlage
4) Intensiver Dialog mit Fachinstituten und Medien zu Projektergebnissen und Pressebeiträgen, systematische Dokumentation dieser Kommunikation im Internet
5) Teilnahme an deutschprachigen und internationalen Fachkonferenzen, Ausrichtung von Workshops für Fachwissenschaftler
6) Trainingsseminare für Nicht-Klimawissenschaftler, Beratungsangebote
Die Erfüllung dieser wichtigen Aufgaben geht weit über ehrenamtlich zu leistende Arbeit hinaus. Eine strukturierte Zusammenarbeit eines unabhängigen Expertenteams mit einer soliden Finanzausstattung bildet die Vorrausetzung für einen nachhaltigen, klimarealistischen Fortschritt in der Debatte. Was sind berechtigte Ängste und Sorgen, und welche Szenarien sind nach neuester Forschungslage eher unwahrscheinlich? Die seriöse und realistische Eingrenzung der Klimagefahr sollte uns alle angehen.
Bitte melden Sie sich, falls Sie Interesse an einer Mitarbeit oder Förderung einer solchen KlimaForschungsInitiative haben.
Kontakt: Sebastian.Luening@kaltesonne.de