Nachricht des EIKE-Präsidenten Dr. Holger Thuß

Liebe Freunde und Unterstützer unseres Instituts,

auch 2023 ließen die Bundesregierung und die ihr zuarbeiteten Institute nichts unversucht, mit ihren unsinnigen Klimaschutzmaßnamen und der durch nichts wissenschaftlich begründbaren „Energiewende“ tragende Säulen unseres Wohlstandes und unserer technologisch-wissenschaftlichen Grundlagen abzuräumen.

Wir haben auch in diesem Jahr wieder versucht, mit sachlichen und wissenschaftlich gut begründeten Argumenten gegenzusteuern. All das wäre ohne die Hilfe großzügige Spender unmöglich gewesen. Entstanden sind eine Reihe von Publikationen, darunter auch wissenschaftliche Studien und Gutachten, Hunderte Artikel auf unserer Webseite und Dutzende Videobeiträge auf unserer YouTube-Seite. Eine Fachpublikation, bei der zwei EIKE-Mitglieder Autoren sind, wurde sogar von den Vereinten Nationen in ihre Agenda 2030 „nachhaltige Entwicklungsziele“ aufgenommen. Ich erwähne das nicht, weil wir große UN-Fans sind, sondern um zu zeigen, welche Kreise unsere Aktivitäten inzwischen ziehen.

Und wieder gab es 2023 zahlreiche Angriffe gegen uns. Im April waren sich ZDF, „Focus“ und andere Leitmedien nicht zu schade, eine Verschwörungstheorie mit einem FDP-Referenten und uns im Zentrum zu stricken, der vor einigen Jahren mehrmals bei uns wissenschaftliche Referate vorgetragen hat. Das ZDF zitierte dazu den Klima-Hysteriker und Politologen (!) Dieter Plehwe, der unserem Institut bestätigte, in einem „diametralen Gegensatz zur Klimapolitik, der sich die Bundesregierung und damit auch die Koalitionsparteien verpflichtet haben“ zu stehen.

Im Mai provozierte ein Auftritt des AfD-Abgeordneten Steffen Kotré in der Markus-Lanz-Show einen Schlagabtausch über die Aktivitäten unseres Institutes. Die Pseudo-Satire-Show „Neues aus der Anstalt“ zog anschließend ebenfalls im ZDF über uns her. Der SPD-Chef Klingbeil machte uns dabei sogar für einen „Kulturkampf“ um den Klimaschutz verantwortlich, worüber dann wieder weitere Medien wie der „Focus“ berichteten:

„Der Konsens, etwas gegen den Klimawandel unternehmen zu wollen, bröselt.“

Dahinter stecke „ein gut funktionierendes rechtes Netzwerk“. Gemeint war vor allem unser Institut. Diese kostenlose Publicity wirkte in unserem Sinne, denn sehr viele wurden erst durch sie auf uns aufmerksam.
Außerdem konnten wir uns darüber freuen, daß unsere Experten das ganze Jahr über zu Anhörungen, Vorträgen und Interviews eingeladen werden.
Darunter waren auch zwei Interviews mit Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke bei HKCM, einem Anleger-Kanal auf YouTube, mit jeweils fast einer Viertelmillion Klicks und eine Diskussionsrunde mit unserem Vize Michael Limburg beim YouTube-Kanal FairTalk TV (ca. 173.000 Abonnenten) im November. Ich selbst wurde mehrfach vom neuen Fernsehsender AUF1 interviewt und erreichte damit ebenfalls einige hunderttausend Zuschauer.

Damit wir dieses Aktivitätsniveau beibehalten und ausbauen können, bitte ich Sie einmal mehr, unsere Aktivitäten mit Ihrer Spende zu unterstützen. Nur so kann es 2024 mit uns weitergehen. Scheuen Sie sich bitte nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren. Leider streiten wir uns derzeit mit dem Finanzamt vor Gericht um unseren Gemeinnützigkeitsstatus und dürfen bis auf weiteres keine Spendenquittungen ausstellen.
Am meisten benötigen wir Ihre Hilfe natürlich für unsere alljährliche Konferenz, die im Mai 2024 erneut mit internationaler Beteiligung stattfinden soll, wahrscheinlich in München, vielleicht auch in Salzburg. Es ist alles nicht so einfach, da uns viele Hotels nicht mehr bedienen wollen.
Außerdem ist das Buch „Die Biosphäre der heißen Tiefe“ von Thomas Gold als weiterer Band unserer wissenschaftlichen Schriftenreihe erschienen und soll möglichst vielen Multiplikatoren und Studenten zur Verfügung gestellt werden. Auch das muß finanziert werden.
Als Drittes benötigen wir leider auch immer wieder Hilfe für unsere Abwehr von Klagen, unsere Auseinandersetzung mit dem Finanzamt wegen unserer Gemeinnützigkeit und die technische Sicherung unserer Webseite gegen Angriffe von außen.
Ein vierter Bereich, in dem wir seit einiger Zeit sehr viel aktiver geworden sind, ist unsere Video-Produktion. Inzwischen wird eine Vielzahl von Klima- und Energiethemen auf unserem YouTube-Kanal mit inzwischen mehr als 35.000 Abonnenten vorgestellt. Fast jede Woche kommen neue Beiträge hinzu.
Und abschließend sei der Hinweis gestattet, daß die Veröffentlichung einer Fachpublikation in guten Fachjournalen heute schon zwischen 2.000 und 3.000 Euro kostet.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für die kommenden Feiertage und ein glückliches Neues Jahr

Ihr

Dr. Holger Thuß




Kohle soll weg: Wie Gabriel die Planwirtschaft voranbringt

Vor 30 Jahren hätte man ihn als „Meisterhäuer des Sozialismus“ oder „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ bestimmt geehrt – östlich der Elbe. Sigmar Gabriel tut schließlich alles, um in Deutschland wieder eine umfassende Planwirtschaft einzuführen: die Energiewende macht es möglich, das Tor zum Strom-Sozialismus weit aufzustoßen.

Sein neuester Coup: Der deutsche Kohlebergbau soll sich einem staatlichen Klimaschutzregime unterwerfen und mit bürokratischen CO2-Tonnenplanungen sowie willkürlichen Sonderabgaben überzogen werden. Die deutsche Wirtschaft, die Kohle-Länder Nordrhein-Westfalen und Brandenburg sowie die Gewerkschaften schlagen Alarm. Verdi-Chef Frank Bsirske sieht bis zu 100.000 Jobs in Gefahr und ruft zu Massendemonstrationen auf. Der leidgeplagte RWE-Chef Peter Terium mahnt verzweifelt: „Die Abgabe würde das sofortige Aus für einen Großteil der Braunkohletagebaue und Kohlekraftwerke bedeuten.“ Und CDU-Bundesvize Armin Laschet warnt: „Mit seiner Sondersteuer auf die Kohle drängt der Wirtschaftsminister den letzten subventionsfreien, wirtschaftlichen und importunabhängigen heimischen Energieträger aus dem deutschen Strommarkt.“

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Zur kommenden E.ON Hauptversammlung – Ein Aktionär fragt nach

Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt                                           52078 Aachen, den 20.04.2015

E.ON HV 2015 Gegenantrag zur Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte als wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Geschäftsstrategie der E.ON  SE.

Begründung:

Die richtigerweise Weise zunehmend festgestellte unwirtschaftliche Einsatzdauer der konventionel-len Kraftwerke bis hin zum modernsten Gaskraftwerk in Irsching mit den Erdgasblöcken 4 und 5  hat zu der real eingetretenen „schwersten Krise“ der deutschen Stromerzeugungswirtschaft infol-ge unsinniger politischer Zielvorgaben des Gesetzgebers im Rahmen der Energiewende in Verbin-dung mit wettbewerbswidrigen Vergütungsregelungen nach dem Erneuerbare Energieen Gesetz (EEG) geführt und unvertretbare Sonderlasten für alle Stromverbraucher verursacht.

Wie die Wahrheit der Energiewende aussieht, möge die Leistungsganglinie für Deutschland aus Januar 2015 bereits deutlich machen:

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Leistung abgedeckt, demnächst durch  Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG-Wind/Solar-Subvention.

Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Kommentare der Politikjournalisten in den Medien mit großer Wahrscheinlichkeit von „Grüner“ Ideologie geprägt sind und daher stets fachlich zu hinterfragen sind. 

 

Es ist fast peinlich, wenn in den  Medien über die Energiewende  in "Grüner Einseitigkeit"  (siehe Allensbach-Umfrage)  meist wahrheitswidrig berichtet  wird, und diese Unwahrheiten  von den meisten Bürgerinnen  und Bürger mangels Fachwissen  nicht erkannt werden kann und  somit keiner die Belange der  Stromkunden vertritt, die dem- nächst die Kosten dieser energie- wirtschaftlich sehr teuren, nur  fluktuierend verfügbaren Stromerzeugungsanlagen, bezahlen  müssen.   

Immer dann, wenn der Wind nicht weht, ist Deutschland demnächst von den Erdgaslieferungen aus Russland unabwendbar abhängig, ja bezüglich der deutschen Stromversorgung voll erpress-bar! Die Leistungseinspeisungen aus den mit 38,3 GW installierten Photovoltaikanlagen, entspre-chend  der Leistung von 30 Kernkraftwerken, sind in den Wintermonaten ohnehin praktisch ver-nachlässigbar.  Im Februar 2015 war der Wind noch weniger, die Sonne leicht mehr verfügbar. Man erkennt, dass auch eine beliebige Steigerung der installierten Wind und Solarleistung die Situation nicht wesentlich verbessern kann.

 

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Kraftwerke abgedeckt, demnächst durch Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG- Wind/Solar-Subvention.

In dem nachfolgendem Diagramm sind die Windstrom- und Solarstromeinspeisungen mit der dreifachen der heutigen Leistung dargestellt, etwa die für 2030 angepeilte Situation in Deutschland.    

 Bereits der Vorgänger von Herrn Terium, Herr Dr. Großmann, wusste als Eigentümer der sehr viel Strom verbrauchenden Stahlerzeugung in seiner Georgs-Marienhütte bei Osnabrück wohl sehr genau, was Stromkosten für den Wettbewerb in der deutschen Industrie und in der Stahlproduktion insbesondere, bedeuten. Er hat als CEO von RWE, trotz der dem fehlgeleiteten Zeitgeist wider-sprechenden unpopulären, aber zutreffenden Fakten, nie davor zurückgeschreckt, den weltweit unbestrittenen angemessenen Mixverhältnis darzulegen und vor der inzwischen auch – spät aber vielleicht noch nicht zu spät – von unserer Bundesregierung als unvertretbar überbordend erkannten Solarstromsubventionierung mit jährlich über 12 Milliarden Euro für knapp 6 % der Stromerzeugung zu Lasten aller kleinen Stromverbraucher zu warnen, sowie dies der Wahrheit entsprechend offen zu legen. Dass, ohne das auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk dadurch verzichtbar würde.

Herr Dr. Johannes Teyssen weiß als Vorsitzender des Vorstands sicher sehr wohl, dass eine beliebige Steigerung der Wind- und Solarkapazität technisch zwar möglich ist, jedoch auch, dass dies deutlich höhere Stromerzeugungskosten und somit höhere Produktpreise in der gesamten deutschen Wirtschaft in wettbewerblich unverantwortbarer Höhe erfordert und unsere Stromversorgung eher unsicherer macht und daher in der extremen Zielsetzung sehr unvernünftig ist. Sollen die Vorstände aller großen Versorgungsunternehmen denn auch voll auf den Subventionszug auf-springen und unser Land damit in den wirtschaftlichen Ruin führen? Wenn kommunale Stadtwerke dies aus Opportunismus tun, bzw. tun müssen, ist das Übel genug. Die Energiewende wird erheblich teurer als gedacht, ist wettbewerblich ruinös und ergibt im Ergebnis weniger sicheren Strom, als wir bisher gewohnt sind.  

Bei der Zielvorgabe unserer neuen deutschen Energiepolitik: 80 % elektrische Energieerzeugung aus regenerativer Energie bis 2050, der UBA-Präsident Jochen Flachsbarth sagt sogar 100 %, ist es wichtig, nicht nur die nicht vorhandene zusätzliche Netz- und Speicherkapazität, sondern auch die Kosten gesamtverantwortlich in den Blick zu nehmen. Denn unabhängig von den Kosten ist technisch fast alles möglich. Für die Zielsetzungen der Politik spielen die Energiekosten scheinbar keine dominierende Rolle, wohl aber für die Masse der Bevölkerung, und unsere Industrie, die ohne bezahlbare Energie kaum leben und wettbewerblich arbeiten können, sehr wohl.   

Die derzeit in Deutschland vorhandene Speicherkapazität von rd. 9 GW, 54 GWh ist zur Überbrückung auch nur eines einzigen Tages mit Windflaute und nebeliger Wetterlage, also auch an Tagen ohne Photovoltaikleistungsdargebot, mit einem Tagesbedarf von rd. 1.600 GWh, nur der Tropfen auf einen heißen Stein. Dabei waren diese Pumpspeicherkraftwerke ja auch bereits ohne eine einzige Wind- oder Photovoltaikanlage für einen stabilen Netzbetrieb erforderlich, sonst wären die ja nicht da. Jetzt so zu tun, als ob diese für vorhandene Windflautezeiten, die in jedem Monat an einigen Tagen zu erwarten sind, mit maximaler Leistung frei verfügbar seien, ist daher unbegründet. Dabei kostet der Strom der hier gespeichert werden soll – im Wind/Sonnenmix –  ja bereits zwischen 8 bis 20 ct/kWh, also ein Mehrfaches des erträglichen, plus Speicherkosten.   

In der Vergangenheit hätte man einen Ingenieur der Energietechnik, der ein solches Szenario ernsthaft in Erwägung gezogen hätte, bestenfalls in eine energiewirtschaftliche Nachschulung geschickt, heutzutage nennt man so etwas einen sehr „ambitionierten Lösungsansatz“.   

Die Verantwortlichen für die Energieversorgung in Deutschland dürfen nicht vergessen, dass ihre Existenzberechtigung auch etwas mit den Erwartungen der Stromkunden, und das sind schließlich alle Bürger, die den Strom schlussendlich bezahlen müssen, zu tun hat. Hier bereits heute an vorderster Stelle der Strompreis-skala in Europa zu stehen, ist kei-ne Ehre.  

Der größte Profiteur der deutschen Energiewende – falls diese weiter fortschreitet – ist zweifellos Herr Putin! Dort in Russland hat man bereits vor einigen Jahren Order gegeben, die Stromerzeugung auf Erdgasbasis zurückzufahren und diese durch Kernkraftwerke zu ersetzen, um mehr Volumen an Gas für den Export zu haben. Im Vergleich dazu sind die EU- Sanktionen, wie Kontensperrungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise reine Spielerei.

Niedrige Weltmarktpreise auf dem Ölsektor werden derzeit durch höhere Gaspreise und erhöhtem Liefervolumen teilweise ausgeglichen.  Russland kann bei Stilllegung der sichersten Kernkraftwerke dieser Welt bis 2022 bei uns mit dann rd. 100 TWh Stromerzeugungsanteil abzüglich von vielleicht 30 % Wind-/Sonnenstromanteil dann ab 2022 auf einen sicheren Monopolabsatzmarkt nach Deutschland bauen. Falls die "Grünen" an der zukünftigen Regierung beteiligt sein sollten, ist dieser Monopol-Absatzmarkt in Richtung Deutschland totsicher.  

Dann, spätestens ab 2022, kann Herr Putin durch einen einfachen Gasschieber von seinem Büro im Kreml aus bei Windstille Deutschland dunkel schalten, und Windstille ist in jedem Monat sehr oft der Fall, siehe vorstehende Leistungsdiagramme!

Vernünftigerweise folgt auch kein Land dieser Erde unserem Vorbild: "Energiewende", gekoppelt mit Kernkraftwerks- und Kohlekraftwerksausstieg, ebenso wie die 1 Million E-Autos in diesem Jahrzehnt, trotz vielseitiger staatlicher Förderung zu Lasten aller anderen, reiner Wunschtraum sein wird.  

Es ist daher geboten, diesen derzeit noch gesetzlich legitimen, aber jeden einzelnen Bürger finanziell hoch belastenden unsinnigen Auswüchse gesetzlich zwar zulässigen, aber wirtschaftlich schädlichen Möglichkeiten der Energieerzeugung Einhalt zu gebieten.   

Dies ist auch in Übereinstimmung mit den  Forderungen unserer verehrten amtierenden Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel:

Bereits auf der Energiekonferenz am 29.10.2004 im Hyatt-Hotel in Köln sagte sie als damalige CDU-Chefin vor Managern der Deutschen Energiewirtschaft mit Ihrem ureigenen Gespür für die normative Kraft gesellschaftlicher Fehlentwicklungen:

   "Auf die Dauer gibt es so viele Profiteure der Windenergie, dass Sie keine Mehrheiten mehr finden, um das noch einzuschränken".  

Genau das ist inzwischen eingetreten, so dass rationale Argumente der energiewirtschaftlichen Vernunft solange ungehört bleiben müssen, bis der Leidensdruck der Menschen, die den elektrischen Strom schlussendlich bezahlen müssen, oder die weltpolitischen Randbedingungen, zu vernünftigem Handeln zwingen. Nun, 11 Jahr später,  ist es höchste Zeit, die Ankündigungen von da-mals durchzusetzen und dieser Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten. Sie sagte folgerichtig weiter bei einer Tischrede beim Handelsblattdinner am 22.4.2013 in Berlin:  

"Wir müssen jetzt ein Gesetz ändern, das die alternativen Energien fördert – und von dem viele profitieren. Wie bisher können wir nicht weitermachen."

Das ist erstaunlich kompatibel mit den Ausführungen unseres Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, er sagte am 17.4.2014 in Kassel in einem Vortrag bei dem Hersteller von Solarkomponenten SMA zur  Energiewende wörtlich folgendes:   


„Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“  „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“  „Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“


Entsprechendes wurde auch bereits vom Präsidenten des ifo-Institutes in München, Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Sinn in einem Vortrag mit dem Titel: "Energiewende ins Nichts" am 16.12.2013 an der LMU in München dargestellt und sehr eindrucksvoll in 13 Thesen begründet.   


Alle haben leider Recht, aber keiner wirklich die Kraft oder den Mut, die notwendigen Änderungen offensiv einzuleiten. Die Stromverbraucher müssen die EEG-Fehlentwicklungen noch lange bezahlen. Es bedarf noch viel Aufklärungsarbeit, um bei dem aus vielerlei Gründen fehlgeleiteten allgemeinen Zeitgeist wieder Akzeptanz für eine realistische Energiepolitik zu finden. Bezahlbare Stromspeicher stehen leider nicht zur Verfügung und sind auch auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Hier stehen wir bestenfalls noch im Stadium der „Ende offenen Grundlagenforschung“.  

Der Direktor der Denkschule für deutsche Energiepolitik „Agora Energiewende“, Herr Dr. Patrick Graichen wird in „Die Zeit“ vom 4.12.2014 zur Energiewende wie folgt zitiert:   


„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut,  leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben.  Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“


Diese leider späte Einsicht ist aus fachlicher Sicht einfach naiv.

Diesen Irrtum haben die Stromverbraucher mit jährlich über 10 Mrd. € an Mehrkosten für den Stromverbrauch zu bezahlen. An vielen einzelnen Tagesintervallen in jedem Monat ist die Summe aus Wind- und Sonnenanlagen bereitgestellten Leistung nahezu gleich Null. An solchen Tagen zeigt sich als harte Realität in Deutschland, dass auch bei beliebig vielen Wind- und Sonnenanlagen die hundertprozentige Ersatzleistungsbereitstellung aus konventionellen Kraftwerken unabdingbar ist. Da können auch teure „smart grids“ nicht weiterhelfen.  

Man benötigt also komplett zwei Systeme, eines für die Zeit, wenn der Wind weht und eines wie bisher, für die Zeit wenn der Wind nicht weht! Das wird aber unter Wettbewerbsbedingungen unbezahlbar und für unser Land unzumutbar sein.

Die 72 TWh KKW – Strom zu 3,5 ct/kWh wurden ersetzt durch fluktuierenden EEG-Strom zu rd. 16 ct/kWh, also zu Mehrkosten von jährlich über  9 Mrd. €! Daher ist es auch unkritisch, ob die Transportleitungen gebaut oder termingerecht fertig werden, so lange die BNA die Abschaltung der vorhandenen Kraftwerke verbietet  – und das wird so sein – (und die Eigentümer dann nicht insolvent werden, vorsichtshalber gliedert E.ON schon mal die Kraftwerkssparte aus!), haben wir doch eine sichere Stromversorgung. Nicht verfügbare Transportleitungen erhöhen nur faktisch die Zeitdauer der ohnehin auftretenden Windflauten!  

Die Medien beschäftigen sich mit dem Nonsens Problem, ob die EEG Belastung von 6,24 ct/kWh auf 6,17 ct/kWh plus MwSt. abgesenkt werden wird, oder ob stromintensive Industrien nun mehr oder weniger von der Umlage befreit werden oder als Folge die Produktion ins Ausland verlagern bzw. im Fall der Schienenbahnen die Mehrkosten direkt an die Fahrgäste weiterreichen. 

Im ersten Fall bedeutet das Arbeitsplatzverlust für viele, und im zweiten Fall ist es ein Nullsummenspiel für alle Bürger.

Leider hat es der auch von den Medien in unserem Land geförderte „Grüne Zeitgeist“ unserer Bundeskanzlerin ohne Verlust an Wählergunst nicht ermöglicht, das Notwendige auch politisch mehrheitsfähig durchzusetzen. Die bisher geringfügigen Anpassungen des EEG sind wirkungslos. Bei einer diesbezüglichen Wende zu energiewirtschaftlicher Vernunft, d.h. Abschaffung aller EEG-Subventionen, würde zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger es unserer Bundeskanzlerin politisch ermöglicht, das zu tun, was sie persönlich für richtig hält. Umso mehr ist zu hoffen, dass wir diesen Irrweg zu noch immer mehr Wind- und Solaranlagen nicht weiter fortschreiten und die durch falsche Propheten verkündete Machbarkeit der Energiewendeziele, noch rechtzeitig vor dem nicht mehr zu verschleiernden Scheitern dieser Zielsetzung erkennen mögen.   

Nur so können wir erreichen, dass unser Land infolge der essentiellen Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen zu bezahlbaren Gas- und Strompreisen sich weiterhin auf einen breiten Stromerzeugungsmix abstützen kann und demnächst nicht durch Herrn Putin erpressbar wird.  

Bei 80 % regenerativem Anteil unserer Stromerzeugung ist Deutschland zu windarmen Zeiten voll erpressbar, da ohne Erdgasbezug aus Russland, die als Ersatz der Kernkraftwerke noch zu bauenden Gaskraftwerke zur Leistungsbereitstellung, nicht betrieben werden können und damit eine stabile Stromversorgung in Deutschland  technisch nicht mehr möglich ist.   

Die Bezugsquellen aus den Niederlanden und Norwegen sind mengenmäßig gedeckelt, daher muss jeder Mehrbezug aus Russland importiert werden, es sei denn, wir errichten Flüssiggasterminals an der Küste analog zu Marseille in Frankreich für den Flüssiggas-Import aus Überseeländer. Das würde aber sehr hohe Investitionskosten und mindestens 10 Jahre Planungs- und Bauzeit erfordern.  

Der wesentliche Wirkungsmechanismus im derzeitigen deutschen Energiesystem sind eindeutig die maßlosen Zielsetzungen und Förderrichtlinien im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Damit liegt die Handlungshoheit und Verantwortung ebenso eindeutig bei der Politik, um unser Land vor weiterem gravierendem Schaden auf dem Gebiet der öffentlichen Stromversorgung zu bewahren. Die Ausgliederung der Kraftwerkssparte bei E.ON und die gegen Null tendierende Dividende bei  RWE (erstmalig nach über 100 Jahren) mit der Folge, dass die NRW Kommunen, die rd. 25 % der RWE Aktien halten, nun alle möglichen Steuern erhöhen müssen, um den Haushalt zu retten, zeigen der Politik wohl letztmalig, dass es höchste Zeit ist zu handeln und sich nicht in kosmetische EEG-Korrekturen oder in unrealistische Investitions-Wunschträume zu verlieren.  

Gegenüber der bei früheren Kraftwerksplanungen unterstellten Versorgungssicherheit von 10.000 Jahre/Tag entsprechend 2,7×10^5 % (Wahrscheinlichkeitstheoretischer Erwartungswert), was etwa der Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige im Lotto (6 aus 49) entspricht, hält man heute die Versorgung für ausreichend sicher, „wenn man mit dem Wetter Glück hatte“ und z.B. bei Windstille zufällig die Last ausreichend niedrig war oder dies durch Lastabschaltungen mittels demand side management erzwingt. 

Der glücklicherweise bislang ausgebliebene „blackout“ gaukelt bestenfalls eine Pseudo-Sicherheit vor. Solange hier in Deutschland sich kein großflächiger Versorgungsausfall einstellt, der gebietsweise – trotz aller Bemühungen – wetterbe-dingt einige Tage anhält, etwa wie Mitte der sechziger Jahre in den USA, sehe ich keine Hoffnung auf Abkehr von unserem derzeitigen Irrweg hinsichtlich unsinniger Zielsetzungen der Energiewende. Die RWE Aktionäre könnten hier einen wichtigen Beitrag zu energiewirtschaftlicher Vernunft leisten, denn auch beliebig viele Windräder liefern an windschwachen Tagen keine nennenswerte Leis-tung, denn bereits unsere Schulkinder wissen sehr gut, dass Null mal beliebig viel, immer noch Null bleibt

Fazit:  Technisch machbar ist fast alles, aber bezahlbar muss es sein und ohne erpressbar zu sein.  


Ich beantrage daher, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3 und 4 der Tagesordnung bezüglich der Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte nicht zu erteilen.  

Nachfolgend einige Kommentare nicht unbedeutender aber sachkundiger Persönlichkeiten zu der Energiethematik in Deutschland:  

Am 16.02.2015 um 18:33 schrieb Wirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, wollen Sie diese wirklich entlarvenden bzw. alle Illusionen zerstörenden Darstellungen nicht – beispielsweise – dem „Handelsblatt“ zur Veröffentlichung anbieten? Ich würde es empfehlen. Mit bestem Gruß, Ihr Wolfgang Clement  

Am 09.01.2015 um 10:36 schrieb Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, das ist eine hochinteressante Debatte, die mich genau so, wie ich sie in den übermittelten Beiträgen  wahrnehme,  beschäftigt.  Herzlichen Dank, dass ich hinein schauen durfte. Ihr Wolfgang Clement  

Sehr geehrter Herr Professor Alt, schon seit Jahren verfolge ich mit größtem Interesse Ihre stets fundierten Informationen zu Klima und v.a. Energie. Ihr Brief an die Bundeskanzlerin vom 10.2. 2015 ist so überzeugend geschrieben und durch Grafiken anschaulich erläutert, daß er große Verbreitung verdient. Darf ich dabei hel-fen?  Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen Bernward Löwenberg  Dr. Bernward Löwenberg Landrat des Main-Taunuskreises a.D. Bismarckstr. 15 D 65812 Bad Soden a.Ts. T: 0049 6196 21777 E: drbloe@arcor.de  

13.12.2009 Prof. von Weizsäcker:

Lieber Herr Alt, Inhaltlich kann ich Ihnen nur zustimmen. Interessant bleibt die Frage, warum das EEG trotzdem so beliebt ist: es ist ja, wie Sie in einer früheren Mail anhand des Beispiels des Solardachs auf dem Aldi-Laden an-schaulich gemacht haben, eine herrliche Umverteilungsmaschine von unten nach oben.  Die Investoren in Windmühlen und Solardächer gehören ja eher den vermögenden Teilen der Bevölkerung an. Sie beziehen Subventionen in demnächst zweistelliger Milliardenhöhe zulasten der Stromkunden,   sprich der Durchschnittsverdiener. Wenn nun die großen Energiekonzerne auf diesen Subventionswagen aufspringen, dann können sie in großen Anzeigen auf ihr ökologisches Gutmenschentum hinweisen, sich selbst so in Szene setzen. Und die Medien verdienen gut an diesen Anzeigen.    

Sie werden ihren Redakteuren wohlweislich keine Steine in den Weg legen, wenn diese das EEG als ökolo-gische Großtat preisen. Und wenn dann Wissenschaftler, die von Drittmitteln abhängen, diesem Unsinn auch noch eine gute Note geben, dann hat auch die Wissenschaft sich ins richtige Licht gerückt und kann auf eine  Drittmittelprämie für "political correctness" rechnen.  Ich habe es aufgegeben, gegen das EEG zu kämpfen. Die Front der Subventions-Profiteure ist viel zu breit und stark, als dass dagegen eine nüchterne Kostenrechnung noch ankommen könnte. Herzlich  Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 15.4.2011 schrieb mir Herr Prof. Dr. C.C. von Weizsäcker, ehemals Uni Bonn: 

Lieber Herr Alt, wie sehr bewundere ich Ihre Aufopferung für die Sache: nämlich die sachgerechte Entscheidung in der Energiepolitik! Ich muss gestehen, dass ich dieses Opfer nicht bringe, obwohl ich Ihre Auffassungen teile. Man wird aber nichts in unserer Republik mit sachlichen Argumenten.   

Gestern Abend konnte man das wieder beobachten bei Maibrit Illner. Hans Werner Sinn hat versucht, ruhig und sachlich zu argumentieren. Damit kam er nicht durch. Das Wort wurde ihm einfach abgeschnitten. Demgegenüber hofiert mit viel Emotionalität und Lautstärke ein Norbert Röttgen die gegenwärtige Meinungsmehrheit. So wird ihm dann viel Platz eingeräumt. Denn so ganz unabhängig von der großen Politik ist auch eine Maibrit Illner nicht. 

Sie kann es gar nicht wagen, Herrn Röttgen so das Wort abzuschneiden, wie es Hans Werner Sinn zugestoßen ist. Das Resultat alles dessen ist pathologisches Lernen. Die falschen Entscheidungen werden getroffen: Deutschland wird de-industrialisiert und die Chinesen lachen sich ins Fäustchen. Bei einem hinreichend weit gegangenen Verarmungsstand kommt dann vielleicht eine Wende in der Meinung. Herzliche Grüße Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 19.2.2015 schrieb der ehemalige Präsident der IHK Aachen, Dr. Stephan Kufferath:  L

ieber Herr Prof. Alt, es war für mich eine ebenso große Freude wie für meinen Vater eine Ehre, dass Sie persönlich Abschied von ihm genommen haben.  Herzlichen Dank! Ich habe ihm immer wieder bis in seine letzten Tage ihre e-mails und Stellungnahmen zur Energiepolitik weitergeleitet, er war begeistert von der Klarheit und Verständlichkeit Ihrer Positionen und Ihrer ungebrochenen Hartnäckigkeit, diese zu vertreten. Auch im Angedenken an meinen Vater bitte ich Sie herzlich: bleiben Sie dabei!!! Mit beste Grüßen Ihr – Dr. Stephan Kufferath –    – Vorstand – 

Am 25.2.2012 schrieb mir Herr Rechtsanwalt E. Mueller", der als Jurist für die bezahlbare Stromversorgung aller Bürger in unserer Stadt Aachen über viele Jahre beruflich hohe Verantwortung getragen hat, zur Thematik: "Windenergieanlagen im Münsterwald sehr motivierend in dieser Sache:  

Sehr geehrter Herr Prof. Alt, ich bedanke mich herzlich für Ihr unermüdliches Engagement. Bitte bleiben Sie dabei, getreu dem Motto: „Die Welt ist immer nur von Einzelnen bewegt worden."  Dass Sie mit Ihren hervorragenden Fachkenntnissen im Rahmen der UVP auch eine Einwendung eingereicht haben, begrüße ich besonders. Ich mache allerdings darauf aufmerksam, dass wirtschaftliche Erwägungen im Rahmen der UVP (Leider!) keine Rolle spielen werden.   Es ist aber dennoch sehr sinnvoll, diese einzubringen, weil die Gemeindeordnung (§ 107a) den Gemeinden einen engen Rahmen für ihre energiewirtschaftliche Betätigung setzt. In (ggf. nachweisbarer) Kenntnis der Unwirtschaftlichkeit ihres Handelns haben die Verantwortlichen danach keine Möglichkeit mehr, sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. (Dass der Rat alles beschlossen habe, ist allein deshalb kein Entschuldi-gungsgrund, weil die Verantwortlichen den Rat über die wirtschaftlichen Konsequenzen zu keinem Zeitpunkt  aufgeklärt haben, obwohl sie dazu nach § 113 Gemeindeordnung verpflichtet waren.) Nochmals: Herzlichen Dank! Mit freundlichen Grüßen Eckart Mueller      

Am 25.2.2012 schrieb mir der ehemalige Institutsdirektor für elektrische Anlagen und Energiewirt-schaft der RWTH Aachen, Herr Prof. Dr.-Ing. H.-J. Haubrich:  

Lieber Herr Alt, ich bewundere Ihren Einsatz und Ihren unermüdlichen Versuch, der Wahrheit eine Bahn zu brechen. Ich fürchte nur, dass die zunehmenden finanziellen Eigeninteressen vieler unserer Mitbürger, ihre ideologische Verblendung und der mangelnde Mut  unserer Politiker in Verbindung mit  ihrem mangelnden Sachver-stand  die Fehlentwicklung erst aufhalten werden, wenn sie zu deutlich spürbaren Nachteilen für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und in der Haushaltskasse jedes Einzelnen geführt hat. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Beste Grüße Ihr Hans-Jürgen Haubrich  

Am 4.5.2004 schrieb Frau Dr. Merkel unsere heutige Bundeskanzlerin kurz vor ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin:




SuedLink, Hauptschlagader oder Achillesferse der Energiewende?

Konkret geht es darum, eine sporadisch anfallende Leistung von 30 Gigawatt am bestehenden Wechselstrom-Höchstspannungsnetz vorbei nach Süden zu schaffen. „Diese Gleichstromverbindung stellt die Hauptschlagader für die künftige sichere Stromversorgung in Deutschland dar“, heißt es protzig in einem Prospekt von TenneT. 

 Der Netzbetreiber im Besitz des niederländischen Staates und die Befürworter des Projekts in deutschen Parteien und Unternehmerverbänden drücken, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, auf die Tränendrüse, wenn sie darauf hinweisen, ohne SuedLink müssten bei Starkwind zahlreiche Windräder im Norden abgeschaltet oder der von ihnen erzeugte überschüssige Strom ans Ausland verschenkt werden, weil ihnen dann die Möglichkeit fehlt, ihn im eigenen Land loszuwerden. Obendrein müssten die deutschen Stromkunden entsprechend dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) auch den nicht gelieferten Strom bezahlen. Da komme es doch billiger, eine Milliarden teure neue Höchstspannungstrasse zu bauen, deren Kosten ebenfalls die Stromkunden übernehmen müssen.

Die betroffenen Bewohner ost- und nordhessischer Landkreise zeigen sich von diesem Argument wenig beeindruckt. Zahlreiche Bürgerinitiativen kämpfen gegen Suedlink. Im Landkreis Fulda zum Beispiel musste sich auf Druck ihrer Ortsvereine auch die Regierungspartei CDU diesen Protesten anschließen. Über 300 Informationsveranstaltungen, die TenneT schon vor dem Beginn des Genehmigungsverfahrens vor Ort organisiert hat, haben offenbar wenig genützt. Nun werden einige der im Rhein-Main-Gebiet angesiedelten Strom-Großverbraucher der Chemie-Branche nervös, denn die Politik hat ihnen versprochen, nach dem Herunterfahren des südhessischen Kernkraftwerks Biblis bringe ihnen SuedLink die nötige Versorgungssicherheit. So sah sich die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) gedrängt, auf dem 6. VhU-Energieforum am 14. April nicht nur über das „Wie“ der Trassenplanung zu diskutieren, sondern die Debatte um das „Warum“ und „Ob“ neu zu eröffnen.

Peter Bartholomäus, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Industrieparks Infraserv Kalle-Albert in Wiesbaden, und als einer der größten Stromverbraucher Hessens gleichzeitig Vorsitzender des VhU-Energieausschusses, versuchte den Bau der SuedLink-Trasse als „zwingende Notwendigkeit“  darzustellen. Die politische Entscheidung für die Umstellung der Stromversorgung von nuklear und fossil auf regenerativ lasse keine Alternative. In diesem Sinne äußerten sich auch Dr. Udo Niehage, der Beauftragte des Siemens-Konzerns für die Energiewende, und Paul-Georg Garmer, der Chef-Lobbyist von TenneT.

Kein Wunder, dass sich der Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand darüber beklagte, den Landbewohnern seien statt echten Dialog-Angeboten von TenneT immer nur Marketing-Argumente geliefert worden. „Wo Dialog drauf stand, war Marketing drin“, bemerkte Brand lakonisch. Das Misstrauen der Landbevölkerung sei durchaus verständlich, zumal durchgesickert sei, dass TenneT in der gleichen Region neben SuedLink gleichzeitig noch weitere Großprojekte plant, worüber das Staatsunternehmen aber nicht offen redet. Jetzt richteten sich die Hoffnungen auf ein faires Verfahren auf die Bundesnetzagentur, meinte Brand. Die Bonner Behörde könne auch der Trassenalternative durch Thüringen eine Chance geben. Aber das sagte er wohl nur, um seine Wähler zu beruhigen.

Der SPD-Abgeordnete Dr. Hans-Joachim Schabedoth aus dem Taunus, Mitglied im Wirtschafts- und Energieausschuss des Bundestages, sprach hingegen offen aus, was wohl viele im Berliner Reichstag denken: „Die Zahnpasta ist aus der Tube! Wenn wir die Energiewende wollen, dann brauchen wir auch den Netzausbau und damit auch SuedLink als zentralen Eckpfeiler des Stromnetzes der Zukunft.“ Ähnlich äußerte sich auch Angela Dorn, die energiepolitische Sprecherin der Grünen im hessischen Landtag.

Es blieb dem ehemaligen hessischen Wirtschaftsminister Florian Rentsch, jetzt Landtagsabgeordneter der FDP in Wiesbaden, vorbehalten, auf die mit SuedLink verbundene gefährliche Illusion der Ersetzbarkeit von Kern- und Kohlekraftwerken durch Wind und Sonne hinzuweisen: „Solange aus technischen Gründen die Kernkraftwerke in Süddeutschland nicht durch unstete Windenergie, sondern nur durch konventionelle Kraftwerksleistung ersetzt werden können, macht es auch keinen Sinn, die 800 Kilometer lange Stromtrasse SuedLink quer durch Deutschland zu bauen. Diese würde letztlich nur dazu dienen, Investoren zu erlauben, weiter subventionierte Windkraftanlagen im Norden zu errichten.“ Das hat offenbar auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) begriffen. Der Widerstand ihres Regierungschefs Horst Seehofer (CSU) gegen das SuedLink-Projekt findet hier seine Erklärung.

Auch aus den Ausführungen des Vertreters von Siemens konnte man mit einiger Anstrengung heraushören, dass auch in der Fachwelt erhebliche Zweifel am Sinn von SuedLink bestehen. So wies Dr. Niehage darauf hin, dass die Gesamtkapazität der „Erneuerbaren“ beim Fortgang der derzeitigen Geschwindigkeit ihres Ausbaus schon im Jahre 2023 etwa das Dreifache der derzeitigen Höchstlast von 84 Gigawatt erreichen wird. Die Netzbetreiber versuchen, das Chaos durch eine möglichst realistische Simulation der witterungsabhängigen Einspeisung des Grünstroms zu managen. Schon heute seien fast zu jeder Stunde Eingriffe in die Stromnetze nötig, um die Netzstabilität aufrecht zu erhalten. Das werde in den kommenden Jahren immer schwieriger, weil die Erzeuger, angeregt durch Förderprogramme, einen immer größeren Teil des Grünstroms völlig unvorhersehbar für den Eigenverbrauch und die Eigenspeicherung abzweigen. Niehage deutete an, ohne SuedLink werde der deutsche Strommarkt in einen Nordteil mit Stromüberschuss und einen Südteil mit einer knappen und daher um schätzungsweise um sechs Euro je Megawattstunde teureren Stromversorgung im Südteil zerfallen. Die Überschüsse des Nordens würden größtenteils verheizt. Elektroheizungen spielen in den Zukunftsprojektionen von Siemens eine wichtige Rolle.

Paul-Georg Garmer von TenneT wies darauf hin, dass im Stromimport- und -transitland Hessen schon heute etliche Überlandleitungen an mehr als tausend Stunden im Jahr überlastet sind. In den letzten Jahren seien in ganz Deutschland trotz des durch die Energiewende gestiegenen Bedarfs insgesamt nur 25 Kilometer Höchstspannungsleitungen gebaut worden. Nach dem Netzentwicklungsplan von 2013 müssten in Deutschland aber 2.100 Kilometer Gleichstrom und 1.500 Kilometer Wechselstromverbindungen neu gebaut werden. Der Widerstand gegen den Bau neuer Höchstspannungsleitungen wird aber nicht schwächer. Im Gegenteil.

Da blieb dem VhU-Vertreter Peter Bartholomäus nur der Appell an die Politik: „Für neue Windräder, Bomassekraftwerke, und Photovoltaikanlagen sollten keine Einspeisevergütungen und Abnahmegarantien mehr zugesagt werden. Ihr weiterer Ausbau sollte nur noch indirekt durch ein schrittweises Absenken der europäischen CO2-Obergrenze oder – falls die Politik weiterhin Sonderregeln für Strom zulassen will – durch ein möglichst europäisches wettbewerbliches Mengenmodell gefördert werden.“ Das dürfte ein frommer Wunsch bleiben. Der Zug der deutschen Energiewende rast weiterhin ungebremst auf den Abgrund zu.

Edgar L. Gärtner




Klimaschutz kostet zehntausende wertschöpfende Arbeitsplätze – Groß Demo in Berlin

Zur Groß-Demo aufgerufen hatte die IG-Bergbau – Chemie- und Energie (IG BCE), deren jahrelanger Schmusekurs darin bestand auch die irrwitzigsten Gesetze, Verordnungen und Verkündigungen der Bundesregierung, die die Durchsetzung des "Klimaschutzes" zum Ziel hatten, vorbehaltlos zu unterstützen.

Jetzt, wo es wirklich ans Eingemachte ihrer Klientel geht, nämlich um die Jobs ihrer Mitglieder, wird  so getan, als ob das ganz zufällig  und nicht vorhersehbar passiert sei. Und man ruft zur Demo gegen die "Klimaschutzabgabe" für (vorerst) Braunkohlekraftwerke auf.

Und viele, viele kamen. Alle sammelten sich vor dem Bundeswirtschaftsministerium(BMWi).

Die IG BCE selber nennt ca. 15.000 ihrer Teilnehmer, doch auch viele VERDI Mitglieder liefen mit, aber noch wichtiger, auch viele Bürgerinitiativen gegen Windräder und allg. "Erneuerbare". 

Besonders aktiv dabei, die Bürgerinitiative "Volksinitiative Rettet Brandenburg". Die mitgebrachten Flyer und Unterschriftenlisten gegen weiteren WKA-Ausbau fanden reißenden Absatz. 

Wegen der vielen, vielen tausend Teilnehmer, weit mehr als erwartet, dauerte der Beginn des Abmarsches in Richtung Kanzleramt, dann sehr viel länger, als geplant. Gegen 14:30 Uhr setzte sich der endlos lange Zug dann in Bewegung.

Insgesamt, so die Schätzung von Teilnehmern dürften rd. 20.000 aufgebrachte Bürger der Regierung zeigen, dass der jobvernichtende Klimaschutz samt Energiewende endlich auch bei ihnen als Problem angekommen ist.

Auch Kernkraftbefürworter demonstrierten mit. Bild Eckehard Göring

Minister Gabriel und sein Staatssekretär der Grüne Rainer Baake ruderten im Vorfeld bereits zurück und boten einen faulen Kompromiss an. Von der Hoffung getrieben, dass man das Problem totreden könne. Übung hat man ja. Die Klima-Kanzlerin – immer taktierend, wie sich der Wind dreht- war auf Tauchstation gegangen. Soviel Gegenwind hatte sie wohl nicht erwartet.

Banner von Greenpeace gegenüber dem Sammlungsplatz in der Chausseestr. Bild Eckehard Göring

Dem Medienkonzern Greenpeace blieb es vorbehalten den Witz des Tages zu liefern. Berufskletterer entrollten vor den Augen der Demonstrierenden ein Riesenplakat mit der Aufschrift:

"Erneuerbare Energien schaffen Jobs mit Zukunft!"

Hier die wahre Situation in Bezug auf "Erneuerbare" und for "the rest of us"

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