Klimawandel … wen interessiert das?

Die ans Tageslicht gekommene Wahrheit ist, dass von den 16 Punkten, die den Menschen zur Auswahl vorgelegt worden waren zu der Frage, was die derzeit wichtigsten Themen für sie sind, das Thema Klimawandel an letzter Stelle rangierte. Nicht nur das, aber auch in jeder Untergruppe nach Alter, Geschlecht, Bildung und Ländergruppen steht es abgeschlagen am Ende der Liste. NIEMAND glaubt, dass dies ein wichtiges Thema ist. (Siehe Bild rechts!)
Nun sagen die Menschen immer, dass die USA in dieser Hinsicht eine Art Ausreißer sind, weil bei Umfragen in den USA das Thema Klimawandel immer am Ende steht, wohingegen Umfragen in Europa dieses Thema um Einiges höher listen. Aber dies hier ist eine globale Umfrage, mit Menschen auf der ganzen Welt. Die obersten 15 Länder, sortiert nach der Anzahl der antwortenden Personen, sind Mexiko, Nigeria, Indien, Pakistan, Sri Lanka, Jemen, die Philippinen, Thailand, Kamerun, die USA, Ghana, Ruanda, Brasilien, Jordanien und Marokko. Es scheint also, als sei diese Umfrage wahrhaftig repräsentativ für die Welt, die zumeist aus nicht industrialisierten Nationen besteht.
Wenn also das nächste Mal jemand zu behaupten versucht, dass der Klimawandel „die wichtigste Herausforderung ist, vor der die Welt steht“, dann verweise man auf die Website der Studie. Man informiere diese Personen freundlich darüber, dass der Rest der Welt keineswegs auch nur eine Minute lang diese Art alarmistischen Schwachsinn abnimmt. Die Menschen sind nicht so dumm wie ihre Führer glauben; die Menschen wissen, was wichtig ist und was in ihrem Leben trivial. Versuche, das Klima zu kontrollieren, gehören eindeutig zu Letzterem.
Die Umfrage läuft noch bis 2015, so dass Sie noch Ihre eigenen Prioritäten benennen können …
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/05/climate-change-who-cares/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




ARGO und der ozeanische Wärmegehalt

Abbildung 1 (rechts): Operation ARGO-Bojen: Es gibt etwa 3500 Bojen in den Ozeanen, und insgesamt rund 10.000 Bojen waren während des Zeitraumes der Operation im Einsatz.
In dieser Präsentation gab es viele interessante Dinge. Das erste hat mich total überrascht. Wir hören immer wieder, dass sich die Wärme im Ozean „versteckt“.Was ich aber nicht wusste, den ARGO-Bojen zufolge gab es die gesamte Erwärmung nur in den Südlichen Ozeanen außerhalb der Tropen, während sich sowohl die Tropischen Ozeane als auch diejenigen der Nordhemisphäre tatsächlich abkühlen … man nenne mich darob verwirrt.

Abbildung 2: Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes in verschiedenen Zonen. Einheiten sind 10↑22 Joule. Graphik aus der oben verlinkten Präsentation
Was zeigt dies? Ich bin sicher, ich weiß es nicht … aber ich bezweifle sehr stark, dass irgendeines der Klimamodelle diese komische Kombination von Erwärmung und Abkühlung abbildet.
Am interessantesten jedoch fand ich eine Graphik der globalen Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes während dieses Zeitraumes. Diese Graphik sieht so aus:

Abbildung 3: Globale Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes (OHC) seit der vollständigen Ausbringung der ARGO-Bojen. Daten von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von etwa 2000 Metern.
Ich war traurig, darin alles Mögliche gesehen zu haben. Erstens, dies sind die Daten, aus denen die monatlichen Mittelwerte (die „Klimatologie“) entfernt worden sind. Ich bevorzuge die Rohdaten, so dass ich jahreszeitliche Verteilungen betrachten kann. Zweitens, der Präsentation fehlen Fehlerbalken … aber Not kennt kein Gebot. Also benutze ich die mir zur Verfügung stehenden Daten. Diese habe ich digitalisiert, so dass ich sie selbst analysieren konnte.
Als Erstes wollte ich die Daten betrachten, die vertrautere Einheiten aufwiesen. Ich meine, niemand weiß, was 10↑22 Joule in den oberen 2 Kilometern des Ozeans bedeuten. Also habe ich die Daten von Joule in °C konvertiert. Die Konversion geht so: Man braucht 4 Joule, um ein Gramm Meerwasser um 1°C zu erwärmen (oder 4 Megajoule pro Tonne pro Grad). Als weitere Informationen braucht man die Menge des Ozeanwassers über 2000 Metern Tiefe, also 0,65 Milliarden Kubikkilometer, und dass Meerwasser etwa 1,033 Tonnen pro Kubikmeter wiegt.

Abbildung 4: Ozeanvolumen in Abhängigkeit von der Tiefe. Nur wenige Ozeanbecken sind tiefer als 5 km.
Mit diesen Informationen berechnete ich, was die Änderung des Wärmegehaltes hinsichtlich Änderung der Temperatur bedeutet. Hier folgt diese Graphik:

Abbildung 5: Änderung der Wassertemperatur von der Oberfläche bis etwa 2000 Metern Tiefe.
Eine Änderung von zwei Hundertstel Grad pro Dekade … beruhige dich, mein schlagendes Herz! Unglücklicherweise kann ich keinerlei Fehlergrenzen bzgl. des Trends angeben, weil es in der Präsentation keine Fehlerbalken gab.
Hier möchte ich einen Exkurs machen, dessen Zweck gleich erkennbar werden wird. Ich wollte mir die CERES-Daten anschauen, also die von Satelliten gestützten Daten des Strahlungshaushaltes der Erde. Hier folgt die Änderung der „Gesamt-TOA-Strahlung“ Monat für Monat. Die Gesamt-TOA-Strahlung ist die Differenz zwischen einfallender Strahlung an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA), die die Erde erreicht (Sonnenlicht) und der Abstrahlung an der TOA, die die Erde verlässt (reflektiertes Sonnenlicht plus thermische Infrarotstrahlung). Abbildung 6 zeigt diese Änderungen:

Abbildung 6: Aufteilung der Gesamt-TOA-Strahlung nach CERES in eine jahreszeitliche und eine verbleibende Komponente [residual component]. Einheiten sind W/m². Die verbleibende Komponente (untere Graphik) zeigt die Rohdaten, wobei die monatlichen Mittelwerte (jahreszeitliche Komponente oder „Klimatologie“; mittlere Graphik) entfernt worden sind.
Nun, dies allein ist eine interessante Graphik. In der Gesamtstrahlung erkennt man die rund 20 W/m² ausmachende jährliche Schwingung der Erde zur Sonne hin und von ihr weg. Im Januar steht die Erde der Sonne am Nächsten, so dass die Erde in dieser Zeit Energie gewinnt, die sie in der anderen Jahreshälfte wieder verliert. Zusätzlich erkennt man die erstaunliche Stabilität des Systems. Entfernen wir erst einmal die monatlichen Mittelwerte, variiert das Gesamt-TOA-Ungleichgewicht nur mit einer Größenordnung von ± einem halben Watt pro Quadratmeter während der bislang 13 Jahre langen Aufzeichnung, ohne jeden statistisch signifikanten Trend … erstaunlich.
Aber ich schweife ab. Grund für diesen Exkurs ist, dass die überschüssige, die Erde erreichende Energie (positive Werte) mit der Spitze im Januar fast vollständig im Ozean gespeichert wird und dann zurück kommt mit einer Ausstrahlungs-Spitze (negative Werte) im Juli. Wir wissen das, weil die Temperatur nicht dem Strahlungs-Ungleichgewicht folgt, und es gibt nirgendwo sonst eine ausreichend große und reaktionsfähige Möglichkeit, diese Menge Energie zu speichern und wieder freizusetzen.
Mit anderen Worten, die Gesamt-TOA-Strahlung ist ein anderer Weg, mit dem wir die monatliche Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes messen können. Folglich können wir einen Quercheck mit den OHC-Darstellungen durchführen. Er wäre nicht exakt, weil ein kleiner Teil der Energie sowohl auf dem Festland als auch im Eis gespeichert und wieder freigesetzt wird … aber der Hauptspeicher ist der Ozean. Also werden uns die CERES-Daten der Gesamt-TOA-Strahlung einen maximalen Wert für Änderungen der Ozeanspeicherung liefern, und zwar den Wert, den wir bei der Annahme bekommen, dass die gesamte Energie im Ozean gespeichert wird.
Alles, was wir also tun müssen, ist ein Vergleich der monatlichen Änderung des OHC minus der Klimatologie wie in Abbildung 1, wobei die monatliche Änderung der einfallenden Strahlung minus der Klimatologie die in der unteren Graphik von Abbildung 6 gezeigte ist … außer dass beide in unterschiedlichen Einheiten angegeben werden.
Allerdings bedeutet dies einfach, dass wir die Daten der Gesamt-TOA-Strahlung in Watt pro Quadratmeter konvertieren müssen zu Joule pro Monat. Die Konversion geht so:
1 Watt-Monat/m² (also 1 W/m² angewendet auf einen Monat) =
1 Joule-Monat/ sec-m²* 5,11e+14 m² (Gebiet der Oberfläche) * 365,2425/12 * 24 * 3600 Sekunden/ Monat = 1,35e+21 joules.
Also konvertierte ich die Gesamt-TOA-Strahlung in Joule pro Monat und verglich dies mit den ARGO-Daten des gleichen Phänomens, nämlich der Änderung des ozeanischen Wärmegehaltes in Joule pro Monat. Abbildung 7 zeigt diesen Vergleich:

Abbildung 7: Vergleich der monatlichen OHC-Änderungen gemessen mit CERES-Daten und von den ARGO-Bojen
Nun, das ist ein höchst seltsames Ergebnis. Die ARGO-Daten sagen, dass eine gewaltige, ja überwältigende Menge Energie in die Ozeane geht und wieder herauskommt … aber andererseits sagen die CERES-Daten, dass nur ein vergleichsweise sehr kleiner Teil der Energie in den Ozean hineingeht und wieder herauskommt. Wobei es auch nach CERES eine ziemlich große Menge Energie ist, die aber bei Weitem nicht das Ausmaß der von den ARGO-Bojen gezeigten Menge entspricht.
Wie muss man diesen Widerspruch verstehen? Die wahre Antwort auf diese Frage lautet … ich weiß es nicht. Möglicherweise ist mir ein arithmetischer Fehler unterlaufen, obwohl ich wieder und immer die oben aufgeführten Berechnungen durchgeführt habe. Ich weiß, dass die CERES-Daten die richtige Größenordnung zeigen, weil diese die Schwingung von rund 20 Watt aufgrund des elliptischen Erdorbits zeigen. Und ich weiß, dass meine ARGO-Daten korrekt sind, indem ich Abbildung 7 mit Abbildung 2 vergleiche.
Mein ,Best guess‘ ist, dass die Fehlerbalken der ARGO-Daten viel größer sind als allgemein angenommen. Ich sage dies, weil die CERES-Daten keineswegs akkurat sind. Aber sie sind sehr präzise. Ich sage das auch aufgrund meiner zuvor durchgeführten Analyse der behaupteten Fehler von Levitus et al. in meinem Beitrag „Decimals of Precision”.
In jedem Falle ist es ein höchst eigenartiges Ergebnis. Zumindest erheben sich dadurch Fragen über unsere Fähigkeit, den Wärmegehalt der Ozeane zu messen mit einer von den ARGO-Leuten behaupteten Präzision. Man erinnere sich, sie behaupten, dass sie die monatliche mittlere Temperatur von 0,65 MILLIARDEN Kubikkilometer Meerwasser mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Grad messen können … was mir sehr zweifelhaft vorkommt. Ich habe den Verdacht, dass der wirkliche Fehler in ihren Daten vom Fußboden bis zur Decke reicht.
Aber das sind lediglich meine Gedanken. Andere Vorschläge sind sehr willkommen.
Data and Code: The Argo data (as a .csv file) and R code is online in a small folder called Argo and CERES Folder. The CERES TOA data is here in R format, and the CERES surface data in R format is here. WARNING: The CERES data is 220 Mb, and the CERES surface data is 110 Mb.
Weitere Daten:
Main Argo Data Page
Main CERES Page
List of Argo “gray” floats 
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/04/argo-and-ocean-heat-content/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eintauchen in die Tiefen der Dekarbonisierung

Es beginnt mit der folgenden Definition:
Weit reichende Dekarbonisierung [deep decarbonization] erfordert eine sehr grundlegende Transformation von Energiesystemen. Die ultimative Objektive dieser Transformation ist es, die gesamte Verbrennung fossiler Treibstoffe mit unkontrollierten CO2-Emissionen auslaufen zu lassen. Nur fossile Treibstoffe zusammen mit CCS (Kohlenstoff-Sequestrierung)  würde übrig bleiben.
Aber das war nicht der witzige Teil. Das war einfach deprimierend. Der witzige Teil folgte später.
Hier in der realen Welt ist nun der mildeste Weg, diesen Wahnsinn zu beschreiben, also die Nationen der Welt dazu zu zwingen, fossile Treibstoffe aufzugeben, … nun, wenn ich mehr darüber nachdenke, gibt es keine Möglichkeit, diesen Idiotismus anders zu beschreiben als einen pathetischen Witz, der – falls implementiert – zu unsäglichen ökonomischen Störungen, zu Katastrophen und Tod führt.
Wie auch immer, um herauszufinden, wie man „die Verbrennung fossiler Treibstoffe auslaufen lassen“ kann, beschreiben sie etwas, das sie die „hauptsächlichen Treiber“ von CO2-Emissionen nennen, also:
Der einfachste Weg, die weit reichende Dekarbonisierung von Energiesystemen zu beschreiben, ist es, die hauptsächlichen Treiber von energiebezogenen CO2-Emissionen zu benennen – der Einfachheit halber nennen wir es hier einfach CO2-Emissionen, da im Mittelpunkt dieses Kapitels Energiesysteme stehen. CO2-Emissionen können ausgedrückt werden als das Produkt von vier Größen: Bevölkerung, BIP [GDP] pro Kopf, Energieverbrauch pro Einheit BIP und CO2-Emissionen pro Einheit Energie:

An dieser Stelle habe ich aufgehört…
Nun sieht das auf den ersten Blick irgendwie vernünftig aus. Ich meine, Emissionen müssen mit steigender Bevölkerung und mit steigendem BIP pro Kopf zunehmen und mit zunehmender Energieeffizienz wieder abnehmen.
Und aus folgendem Grund habe ich gelacht. Wir wollen diese Gleichung mal den üblichen Regeln der Mathematik unterwerfen. Wir wissen, wenn eine Variable im Zähler und im Nenner eines Bruches auftaucht, können wir sie kürzen. Beginnend von links kann man Bevölkerung [population] im Zähler gegen Bevölkerung im Nenner kürzen. Dann kürzt sich BIP im Zähler gegen BIP im Nenner. Gleiches mit Energie im Zähler und im Nenner… und übrig bleibt…

Ziemlich bahnbrechend, nicht? CO2-Emissionen sind gleich CO2-Emissionen. Wer hätte das gedacht?
[Das kam mir so unglaublich vor, dass ich im PDF selbst nachschauen musste. Aber das steht dort natürlich wirklich, auf Seite {arabisch}12 im Kapitel 3! Für welchen Müll geben wir denn noch unser Geld aus?! Anm. d. Übers. Weiter mit Eschenbach:]
Nun gut, erstellen wir ihre Gleichung noch einmal. Aber an Stelle des BIP verwenden wir diesmal Brutto-Bier-Produkt (GBP).

Man beachte, dass dies identisch und genauso gültig ist mit ihrer genialen Gleichung, in der es auf das gleiche Ergebnis hinausläuft: CO2-Emissionen = CO2-Emissionen.
Und als Ergebnis lautet die klare Schlussfolgerung meiner Analyse, dass der beste Weg zur Bekämpfung der teuflischen Bedrohung durch CO2 das Auffinden einer Möglichkeit ist, dass Bier weniger Energie verbraucht…
Und hier habe ich ein Kohlenstoff-Reduktionsprogramm, hinter das ich mich stellen kann.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/07/09/diving-into-the-deeps-of-decarbonization/#more-112703
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Rache der Klima-Reparationen

In dieser Hinsicht habe ich heute morgen laut gelacht, und zwar über die Ergebnisse des japanischen IBUKU-Satelliten hinsichtlich CO2-Daten. Sie zeigen einen Gesamtfluss von CO2 (Emission minus Sequestration) in einem Gitternetz von 1° zu 1° für den ganzen Planeten. Auf ihrer Website wird das Projekt so beschrieben:
Der Treibhausgase beobachtende Satellit IBUKU (GOSAT), in Zusammenarbeit entwickelt vom japanischen Umweltministerium, dem National Institute for Environmental Studies und der Japan Aerospace Exploration Agency (hiernach die Drei Beteiligten). Hierbei handelt es sich um den ersten Satelliten, der speziell für die Überwachung des atmosphärischen CO2-und Methan-Gehaltes aus dem Weltall erbaut worden ist.
Der Satellit arbeitet seit dessen Start am 23. Januar 2009. Die drei Beteiligten werden jetzt die Daten des globalen CO2-Flusses veröffentlichen, und zwar auf monatlicher und regionaler Basis für den Zeitraum von einem Jahr zwischen Juni 2009 und Mai 2010. Diese Flusswerte wurden geschätzt aus CO2-Überwachungsdaten am Boden und verbessert mit den auf GOSAT basierenden Daten der CO2-Konzentration.
Es wurde bestätigt, dass Unsicherheiten der geschätzten CO2-Flusswerte durch die Hinzufügung von GOSAT-Daten zu den Bodenbeobachtungen reduziert werden können. Dies ist die erste konkrete Demonstration der Nützlichkeit satellitengestützter Konzentrationsdaten bei der Abschätzung des globalen CO2-Flusses.
Es wird erwartet, dass dieser Fortschritt auf dem Gebiet des globalen Kohlenstoff-Kreislaufes zu verlässlicheren Prognosen der Klimaänderung führt und zur Entwicklung einer effektiven Umweltpolitik, um die globale Erwärmung in der Zukunft abzuschwächen.
Und warum habe ich da so gelacht? Nun, lassen Sie mich die Sache vollständig erzählen. Zunächst folgt hier die Karte mit den Gesamtemissionen des Jahres 2010, dem einzigen vollständigen Kalenderjahr im Datensatz:
Abbildung 1 [siehe rechts!]: Gesamtemissionen durch gridcell, IBUKU-Satellitendaten von CO2.
Nun gibt es hinsichtlich dieser Karte einige interessante Dinge.
Erstens scheint sie ziemlich genau zu sein. Schaut man zum Beispiel auf den unteren rechten Teil von Australien, kann man die zwei Großstädte Sydney und Melbourne als rote Punkte in einem blauen Meer ausmachen.
Als nächstes erkannt man: Während der Pazifik insgesamt ein Emittent von CO2 ist (gelbes Band nördlich Australiens bis nach Südamerika), ist die Innertropische Konvergenzzone unmittelbar nördlich davon insgesamt ein Absorber. Ich spekuliere mal, dass die Ursache hierfür die großen Regenmengen in diesem Gebiet sind. Atmosphärisches CO2 wird in Regen gelöst, weshalb der gesamte Regen leicht sauer ist. Dies absorbiert mehr CO2 als es in den trockeneren Gebieten weiter südlich der Fall ist.
Außerdem erkennt man, dass die Tropen pro Quadratmeter doppelt so viel emittieren wie die gemäßigten Zonen … nicht wirklich das, was ich erwartet hatte.
Weiter. Im Großen und Ganzen wird dort eine Menge CO2 emittiert, wo sich viele Menschen ballen. Ja, es gibt auch menschenarme Gebiete mit CO2-Emissionen … aber allgemein gilt: Menschen = CO2.
Also habe ich mir überlegt, die Daten heranzuziehen und nach Ländern zu sortieren, um zu sehen, wie viel CO2 jedes Land entweder emittiert oder absorbiert. Die Antworten sind ziemlich überraschend … Abbildung 2 zeigt die 20 größten Emittenten von CO2.

Abbildung 2: Gesamtemissionen nach Ländern sortiert.
Darum habe ich zu lachen begonnen … Ich sehe gerade, wie Frankreich Klima-Reparationen von Indien fordert oder UK Reparationen von der „Demokratischen“ Republik Kongo … aber es wird noch besser. Abbildung 3 zeigt die Top 20 der sequestrierenden Nationen…

Abbildung 3: Gesamt-Sequestrierung nach Ländern sortiert.
Es wird immer witziger … Schweden und Norwegen dürfen Reparationen von Russland fordern, Finnland kann den USA eine Rechnung schicken, während Australien in China vorstellig werden kann, um Öko-Megamilliarden zu verlangen.
Wie sind einige dieser Ergebnisse zu verstehen? Ich werde mal spekulieren, da ich keine direkten Daten habe … obwohl behauptet wird, dass diese in den IBUKU-Daten enthalten sind, habe ich sie noch nicht finden können.
Erstens, es gibt zwei große fehlende Dinge bei der vorherrschenden Erfassung von CO2, nämlich Sequestrierung und Verbrennen von Biomasse. In den meisten armen Ländern dieser Welt sind sie so ökologisch bewusst, dass sie hauptsächlich erneuerbare Energie zum Heizen und Kochen nutzen. Und das trotz dieser Öko-Sensitivität und all dieser unzähligen Millionen offener Feuer, die Holz, Zweige und Müll verbrennen, die eine Menge CO2 erzeugen*. Plus ein großer Haufen Verschmutzung, die den „braunen Dunst“ über Asien entstehen lassen, aber das ist eine andere Frage…
Zusätzlich gibt es sowohl in Indien als auch in China gewaltige permanente Feuer im Untergrund, die CO2 (plus eine wirklich schlimme Verschmutzung) freisetzen 24/7. Die andere Wild Card ist die Sequestrierung. Ich spekuliere, dass dies in Australien passiert wegen der riesigen Masse freiliegender Felsen und Sand. Die milde Säure in Regen und Tau lösen Felsen und Sand, was CO2 sequestriert.
In Kanada, Schweden und Finnland muss ich vermuten, dass es etwas zu tun hat mit der exponierten nördlichen Lage und der ausgedehnten Wälder … aber es gibt immer noch viele Fragen ohne Antworten.
Wie auch immer, ich hatte heute früh so viel Spaß …, jemand sollte all dies für die Journale aufschreiben, denke ich, aber ich habe ständig das Gefühl, dass ich mir selbst eine Lobotomie verabreichen muss, um wissenschaftliche Standard-Prosa zu schreiben. [Hyperlink von mir – ich wusste einfach nicht, was das ist. Anm. d. Übers.]
Möchte irgendjemand mit mir zusammen so etwas schreiben und sich um Formulierung und Einreichung kümmern?
Und ich gratuliere meinen argentinischen, brasilianischen und australischen Freunden zum Gewinn der Kohlenstoff-Lotterie; sie können Reparationen von jedem anderen Land der Welt verlangen.
Bonus-Graphiken: jemand fragte nach weißer Farbe auf dem Null-Niveau:

Und hier sortiert nach Ländern…

Code: Es ist grässlich, aber hier. Es ist ein Zip-File mit 18 Mb einschließlich Code, Funktionen, Daten (NCDF-Files) und Produktpalette. Ich glaube, dass es vollständig ist; bei Fragen bitte melden.
Daten der Produktpalette: Ich habe die Daten auf Landschafts-Niveau in einem CSV-File hinzugefügt (hier).
Daten: Es dauerte eine Weile, diese zu finden, weil sie auf einer anderen Website stehen. Man muss sich zuerst registrieren lassen. Danach logge man sich ein, klicke auf „Product Search and Order” und wähle L4A global CO2 flux.
Produktpalette: Die Details zahlreicher CO2-Produkte stehen hier, auf der gleichen Website. Ich bin nicht sicher, ob man sich zuvor einloggen muss. Sie finden sich auch in meinem ZTip-File oben.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/07/05/the-revenge-of-the-climate-reparations/#more-112572
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Sonnenflecken und Wassertemperatur

Dr. Shavivs Studie stellt die Behauptung auf, dass sowohl der ozeanische Wärmegehalt als auch die Wassertemperatur SST mit dem etwa 11-jährigen Sonnenzyklus variieren. Obwohl unklar ist, was mit dem Wort „wir“ gemeint ist, wenn er es verwendet, sagt er: „wir zeigen, dass der Gesamt-Strahlungsantrieb in Verbindung mit den Variationen der Sonnenzyklen etwa 5 bis 7 mal größer ist als jener in Verbindung mit Variationen der Gesamt-Einstrahlung TSI. Es ist also ein Verstärkungs-Mechanismus erforderlich, ohne dass wir auf einen bestimmten zeigen“. Da die Daten des ozeanischen Wärmegehaltes sowohl verstreut als auch unvollständig sind, habe ich einmal untersucht, ob die vollständiger vorliegenden Daten der SST Anzeichen des behaupteten Einflusses der Sonnenzyklen zeigen.
Anfangen möchte ich mit dem, was Shaviv im Jahre 2008 über die Behandlung der Daten sagte:
„Vor der Ableitung des globalen Wärmeflusses aus dem beobachteten ozeanischen Wärmegehalt muss man detaillierter die von uns verwendeten verschiedenen Datensätze untersuchen, um noch besser deren Grenzen zu verstehen. Da wir sie miteinander vergleichen wollen, beginnen wir mit der Erstellung vergleichbarer Datensätze mit gleicher Auflösung und zeitlicher Länge. Wir packen also höher aufgelöste Daten in Ein-Jahres-Körbe und beschneiden alle Datensätze auf den Zeitraum 1955 bis 2003“.
Ich vermute, dass sie 1955 deswegen als Startpunkt ihrer Daten benutzt haben, weil die Daten des ozeanischen Wärmegehaltes ab 1955 vorliegen. In ihrer Studie verwenden sie den HadISST-Datensatz, also die „Ice and Sea Surface Temperature“-Daten. Also ging ich zur wunderbaren KNMI-site und habe diese Daten von dort mit den Daten zu den Sonnenflecken verglichen. Hier folgen die ungekürzten Versionen der SIDC-Sonnenflecken und der Wassertemperaturdaten von HadISST:

Abbildung 1: Sonnenfleckenzahlen (oberes Paneel) und Wassertemperaturen (unteres Paneel).
Gibt es also eine solare Komponente in den SST-Daten? Nun, schaut man sich Abbildung 1 an, kann man auf den ersten Blick sagen: falls es eine solche Komponente gibt, ist sie ziemlich klein. Wie klein? Nun, dazu brauchen wir die Mathematik. Ich beginne oft mit einer Kreuz-Korrelation. Eine Kreuz-Korrelation beleuchtet nicht nur, wie gut korreliert zwei Datensätze sein könnten. Sie zeigt auch, wie gut die beiden Datensätze korreliert sind mit einer Verzögerung zwischen beiden. Abbildung 2 zeigt die Kreuz-Korrelation zwischen den Sonnenflecken und der SST:

Abbildung 2: Kreuz-Korrelation, Sonnenflecken und Wassertemperaturen. Man beachte, dass sie bei keiner Verzögerung irgendwie signifikant sind, und das ohne Berücksichtigung von Autokorrelation [?].
Ich kann also nichts Signifikantes bei der Kreuz-Korrelation der beiden Datensätze über deren volle Länge erkennen, also im Zeitraum 1870 bis 2013. Allerdings haben sie nicht den gesamten Datensatz verwendet, sondern nur den Teil im Zeitraum 1955 bis 2003. Das sind nur 49 Jahre … und an diesem Punkt beginne ich, nervös zu werden. Man erinnere sich, wir suchen nach einem 11-jährigen Zyklus. Ergebnisse aus diesem speziellen halben Jahrhundert repräsentieren also nur drei vollständige Solarzyklen, und das ist dürftig… Aber wie auch immer, hier folgt die Kreuz-Korrelation der zeitlich begrenzten Datensätze 1955 bis 2003:

Abbildung 3: Kreuz-Korrelation von Sonnenflecken und Wassertemperaturen, zeitlich begrenzt auf den Zeitraum 1955 bis 2003. Man beachte: während sie größer sind als im vollständigen Datensatz, sind sie bei keiner Verzögerung immer noch nicht signifikant, und das ohne Berücksichtigung der Autokorrelation.
Nun kann ich verstehen, warum man glauben könnte, dass es eine Korrelation zwischen der Wassertemperatur und Sonnenflecken gibt, wenn man nur die verkürzten Datensätze betrachtet. Zumindest Abbildung 3 zeigt eine positive Korrelation ohne Verzögerung, und zwar eine, die fast schon statistisch signifikant ist, wenn man Autokorrelation ignoriert.
Aber zur Erinnerung: In der Kreuz-Korrelation des vollständigen Datensatzes (Abbildung 2) beträgt die Korrelation ohne Verzögerung … nun, Null. Die offensichtliche Korrelation im nur ein halbes Jahrhundert umfassenden Datensatz verschwindet vollständig, wenn man den ganzen, 140 Jahre langen Datensatz betrachtet.
Dies beleuchtet ein gewaltiges periodisch wiederkehrendes Problem bei der Analyse natürlicher Datensätze und der Suche nach regelmäßigen Zyklen. Regelmäßige Zyklen, die offensichtlich auftauchen, dauern ein halbes oder sogar ein ganzes Jahrhundert, um dann ein Jahrhundert lang zu verschwinden…
In Shaviv 2008 zeigt der Autor einen Weg, um dieses Rätsel zu umgehen, nämlich:
„Eine weitere Möglichkeit, die Ergebnisse sichtbar zu machen, ist es, die Daten über den 11-jährigen Sonnenzyklus zu mitteln. Dies reduziert den Relativ-Beitrag von Quellen, die nicht mit der Sonnenaktivität korreliert sind, da sie dazu tendieren, sich herauszumitteln (seien diese nun real oder Rauschen)“.
Zur Stützung dieser Behauptung zeigt der Autor die folgende Abbildung:

Abbildung 4: Dies ist die Abbildung 5 aus der Shaviv-Studie. Für diesen Beitrag von Interesse ist das obere Paneel, das die angebliche Oszillation der gemittelten Zyklen zeigt.
Nun, dieses Verfahren habe ich selbst auch schon angewandt. Würde ich das allerdings hier tun, würde ich es nicht so machen wie er. Er hat für das solare Minimum eine Zeit t = 0 definiert und dann die Daten über die folgenden 11 Jahre gemittelt. Würde ich das auch so machen, würde ich sie am Spitzenwert anpassen und dann das Mittel von, sagen wir, sechs Jahren vor und nach diesem Spitzenwert bilden.
Aber wie auch immer, anstatt es auf meine Art zu tun, dachte ich mir zu schauen, ob ich seine Ergebnisse nachvollziehen konnte. Unglücklicherweise traf ich auf einige Schwierigkeiten, als ich die tatsächlichen Berechnungen durchzuführen begann. Hier kommt die erste Schwierigkeit:

Abbildung 5: Die von Shaviv 2008 verwendeten Daten, um die vermeintliche Korrelation zwischen Sonnenflecken und Wassertemperatur zu zeigen.
Sie werden das Problem sicher auch erkennen. Weil der Datensatz so kurz ist (n = 49 Jahre), gibt es nur vier solare Minima – 1964, 1976, 1986 und 1996. Und dass der verkürzte Datensatz im Jahre 2003 endet bedeutet, dass es während dieses Zeitraumes nur drei vollständige Sonnenzyklen gegeben hatte.
Dies führt direkt zu einem zweiten Problem, und zwar der Größenordnung der Unsicherheit bei den Ergebnissen der „zentrierten“ Daten. Mit der Analyse von nur drei vollständigen Zyklen wird die Unsicherheit ziemlich groß. Hier sind die drei zentrierten Datensätze, zusammen mit dem Mittel und dem 95%-Vertrauens-Intervall um das Mittel:

Abbildung 6: Wassertemperaturen über drei vollständige Sonnenzyklen, „zentriert“ über den 11-jährigen Sonnenzyklus, wie ihn Shaviv 2008 beschrieben hat.
Wenn ich also nach einem sich wiederholenden Zyklus suche, schaue ich auf das 95%-Vertrauens-Intervall (CI) des Mittels.  Enthält das 95%-CI die Null-Linie bedeutet das, dass die Variation nicht signifikant ist. Das Problem in Abbildung 6 ist natürlich die Tatsache, dass es nur drei Zyklen in dem Datensatz gibt. Als Folge geht das 95%-CI „vom Fußboden bis an die Decke“, wie man so sagt, und die Ergebnisse sind nicht im Mindesten signifikant.
Warum aber sehen die Ergebnisse von Shaviv 2008 in Abbildung 4 so überzeugend aus? Nun, weil er nur die Standardabweichung als Unsicherheit in seinen Ergebnissen zeigt, obwohl nur das 95%-CI von Relevanz ist. Hätte er dieses 95%-CI gezeigt, wäre offensichtlich geworden, dass die Ergebnisse nicht signifikant sind.
Allerdings spielt nichts davon eine Rolle. Warum nicht? Weil der behauptete Effekt verschwindet, wenn wir den vollständigen Wassertemperatur- und Sonnenflecken-Datensatz untersuchen. Deren allgemeine Periode reicht von 1870 bis 2013, so dass es noch viel mehr Zyklen zum Mitteln gibt. Abbildung 7 zeigt den gleichen Typ „zentrierter“ Analysen, nur diesmal für den gesamten Zeitraum von 1870 bis 2013:

Abbildung 7: Wassertemperaturen aller solaren Zyklen von 1870 bis 2013, „zentriert“ über den 11-jährigen Sonnenzyklus wie in Shaviv 2008 beschrieben.
Hier sieht man das Gleiche, was sich schon bei der Kreuz-Korrelation gezeigt hat. Der offensichtliche Zyklus, der im letzten halben Jahrhundert der Daten präsent zu sein scheint, also der in Shaviv 2008 gezeigte Zyklus, verschwindet vollständig, wenn man den gesamten Datensatz betrachtet. Und trotz eines viel kleineren 95%-CI, weil wir mehr Daten haben, gibt es keine statistisch signifikante Abweichung von Null. Zu keiner Zeit erkennt man irgendetwas Unerklärliches oder Ungewöhnliches.
Und daher noch einmal: Ich finde, dass sich die Behauptungen hinsichtlich einer Verbindung zwischen Sonne und Klima in Luft auflösen, wenn man sie genauer untersucht.
Ich möchte hier klarstellen, was ich hier sage und was ich NICHT sage. Ich sage NICHT, dass die Sonne das Klima nicht beeinflusst.
Ich sage nur, dass ich immer noch kein überzeugendes Anzeichen des 11-jährigen Sonnenflecken-Zyklus‘ in irgendeinem Klima-Datensatz gefunden habe. Auch hat bislang niemand einen solchen Datensatz gezeigt. Und solange das nicht der Fall ist, ist es sehr schwierig zu glauben, dass selbst kleinere untergeordnete Variationen der Sonnenstärke einen signifikanten Einfluss auf das Klima haben können.
Also möchte ich hier, wie ich hoffe zum letzten Mal, die offene Herausforderung benennen. Wo ist der Klima-Datensatz, der den etwa 11-jährigen Sonnenflecken-/Magnetismus-/kosmische Strahlen-/Sonnenwind-Zyklus zeigt? Shaviv plappert viele andere nach, wenn er behauptet, dass es irgendeinen unbekannten Verstärkungs-Mechanismus gibt, der die Auswirkungen „etwa 5 bis 7 mal größer macht als jene, die mit den TSI-Variationen in Verbindung stehen“. Allerdings sehe ich diesen nicht. Wo also können wir diesen 11-jährigen Zyklus finden?
[Anmerkung des Übersetzers: Könnte es sein, dass Eschenbach den Svensmark-Effekt nicht kennt? Oder verstehe ich da irgendetwas nicht?]
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/06/06/sunspots-and-sea-surface-temperature/
Übersetzt von Chris Frey EIKE