Eindeutige Mehrdeutigkeit – ein offener Brief an IPCC Leitautor Autor Dr. Kevin Trenberth

Ich möchte folgendes Zitat aus dem jüngsten Papier von Dr. Kevin Trenberth als Aufhänger für meinen Beitrag benutzen (auch hier):

„Gesetzt den Fall, die globale Erwärmung ist „eindeutig“, um den Bericht des IPCC von 2007 zu zitieren, sollte die Null-Hypothese jetzt  umgekehrt werden, das heißt die Beweislast sollte bei denen liegen, die sagen, dass es keinen Einfluss des Menschen (auf das Klima) gibt.“

Die “Null-Hypothese” ist in der Wissenschaft die Bezeichnung dafür, etwas zu etablieren, was nicht wahr ist. Zum Beispiel, falls Ihre Hypothese lautet, dass der Luftdruck das Pflanzenwachstum beeinflusst, lautet die Null-Hypothese, dass der Luftdruck keine Auswirkung auf das Pflanzenwachstum hat. Wenn man einmal beide Hypothesen hat, kann man erkennen, welche Hypothese sich durch Beweise erhärtet.

In der Klimawissenschaft lautet die AGW-Hypothese, dass die menschlichen Treibhausgasemissionen signifikante Auswirkungen auf das Klima haben. Als solche lautet die Null-Hypothese, dass diese Emissionen nicht signifikant das Klima beeinflussen, dass also die Klimavariationen das Ergebnis natürlicher Prozesse sind. Diese Null-Hypothese möchte Doktor T gerne umkehren.

Wie Steve McIntyre oft bemerkt hatte, muss man bei diesen Leuten wirklich darauf achten, unter welchem der drei Hütchen das Kügelchen liegt. Haben Sie bemerkt, wie das Kügelchen in obigem Zitat von Dr. T  von einem Hütchen unter ein anderes gerollt wurde? Schauen wir noch einmal genau!

Der erste Teil von Trenberths Feststellung stimmt. Es gibt eine allgemeine Übereinstimmung, dass der Globus sich während der letzten drei Jahrhunderte oder so erwärmt hat. Da also die Erwärmung mehrere Jahrhunderte lang dauerte, lautet die offensichtliche Null-Hypothese hier, dass das halbe Grad Erwärmung im 20. Jahrhundert die Fortsetzung irgendeines langzeitlichen Trends ist.

Aber das macht Dr. Trenberth hier nicht. Achten Sie auf das Kügelchen. Er hat sanft die richtige Aussage des IPCC, „die globale Erwärmung ist eindeutig“, auf clevere Weise auf einen anderen Gedanken aufgepfropft, indem er sagt, dass „daraus also folgt, dass die Menschen das Klima beeinflussen“, und zwar so, dass man nicht einmal die Nahtstelle erkennt.

Das Kügelchen befindet sich bereits unter dem anderen Hütchen. Er hat implizit gemeint, dass das IPCC gesagt hätte, dass die Wissenschaftler „eindeutig“ gezeigt haben, dass die Menschen der Grund für schlechtes Wetter sind, und falls ich das nicht als Glaube akzeptiere, ist es mein Job zu beweisen, dass wir nicht schuld an den Überschwemmungen in Brisbane sind.

Also, damit Sie jetzt nicht glauben, dass das IPCC eigentlich gemeint hat, dass „die Menschen der Grund sind”, als es sagte, die globale Erwärmung sei „eindeutig“, folgt hier die vollständige Aussage aus dem vierten Zustandsbericht des IPCC Summary For Policymakers (2007):

Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig und inzwischen bewiesen durch Messungen der Zunahme der globalen Luft- und Wassertemperatur, verbreitetem Schmelzen von Schnee und Eis und einem steigenden globalen Meeresspiegel.

Neben der Ungenauigkeit wegen des Fehlens eines Zeitrahmens ist das im Allgemeinen wahr, aber es sagt nichts darüber, dass die Menschen dafür verantwortlich sind. Also missinterpretiert er die Ergebnisse des IPCC total (obwohl er selbst geholfen hat, sie zu schreiben, also kann es kein Missverständnis sein), um seiner Argumentation Vorschub zu leisten. Das IPCC hat nichts von dem gesagt, was er meint.

Man muss den Stil lieben, einfach durch einen kategorischen Imperativ zu proklamieren, dass seine Sicht der Dinge die einzig Richtige der längsten wissenschaftlichen Debatte in modernen Zeiten ist. Und was ist der einzige „Beweis“ für diese Behauptung? Es ist die eindeutige Tatsache, dass Phil Jones und Michael Mann und Caspar Amman und Gene Wahl und all die anderen guten Kerle des IPCC ihm zustimmen. Das heißt, Dr. Ts Rechtfertigung dafür, die Null-Hypothese umzukehren liegt darin, dass der IPCC-Bericht, den Dr. T zu schreiben geholfen hat, mit Dr. T übereinstimmt. Das ist rekursiv genug, um den Wurm Ouroboros neidisch werden zu lassen… [Der Wurm Ouroboros: ein sich selbst in den Schwanz beißender Wurm als  philosophisches Sinnbild des ewigen Werdens und Vergehens. Näheres kann man googeln, gehört hier aber absolut nicht zum Thema. A. d. Übers.]

Und das IPCC sagt nicht nur einfach, es ist wahr, sondern “eindeutig”. Ich glaube, nur die einfache Wahrheit wäre für diese Knaben (guys) nicht wissenschaftlich genug. Statt dessen ist es eine „eindeutige“ Wahrheit. Hier folgt, was „eindeutig“ meint (Hervorhebung vom Autor):

eindeutig: Adjektiv: erlaubt keinerlei Zweifel oder Missverständnisse; es gibt nur eine Bedeutung oder Interpretation, und diese führt nur zu einer einzigen Schlussfolgerung („Eindeutiger Berweis“).

Beachten Sie, wie geschickt Dr. T seinen Satz formuliert hat. Nach dem Terminus „globale Erwärmung“ führt er das Wort „eindeutig“ ein, was bedeutet, dass wir nur eine Schlussfolgerung ziehen können. Dann, in der zweiten Hälfte des Satzes, ordnet er die „eindeutige“ Gewissheit der Schlussfolgerung seiner eigenen merkwürdigen Schlussfolgerung zu, dass nämlich die normalen Regeln der Wissenschaft umgekehrt werden sollten zugunsten von… nun, wir wollen keine Haarspalterei betreiben. Er behauptet, dass die normalen wissenschaftlichen Regeln umgekehrt werden sollten zugunsten von Dr. Kevin Trenberth, dem IPCC und jene, die ihn und das IPCC unterstützen. Vielleicht aber auch nur ein Zufall.

Die Aussage von Dr. Trenberth, die gewöhnliche Null-Hypothese (die da bekanntlich lautet, das alles, was wir in der Natur beobachten, natürlich ist) umzukehren ist ebenso Unsinn wie die Anführung des IPCC-Berichtes, dass die Erde sich erwärmt, als Beweis. Allerdings ist es kein bedeutungsloser Unsinn. Es ist schädlicher, heimtückischer und gefährlicher Unsinn. Er möchte, dass wir basierend auf seiner Denkweise Milliarden von Dollar ausgeben, und er hat clever zwei Aussagen verknüpft, um seinem Ziel näher zu kommen.

Ich sehe ein, dass Dr. T eine wissenschaftliche Hypothese hat. Diese Hypothese, allgemein die „AGW-Hypothese“ genannt, lautet, wenn [der Anteil von] Treibhausgasen zunimmt, folgt die Temperatur, und nichts anderes ist von Belang. Die Hypothese sagt, dass die Treibhausgase der Hauptthermostat des Globus‘ sind; alles andere mittelt sich mit der Zeit heraus; nichts kann das langzeitliche Klima mehr beeinflussen als die Treibhausgase, nichts anderes ist erkennbar, und darum, Leute, folgt mir! Die Regel der Treibhausgase, OK?

Welches eine interessante Hypothese ist, aber es mangelt schmerzhaft an Beweisen, sowohl theoretisch als auch nach tatsächlichen Beobachtungen. Teilweise liegt dies natürlich daran, dass die AGW-Hypothese fast keine Angriffsfläche für Feststellungen oder Vorhersagen bietet, die sie falsifizieren können. Diese Schwierigkeit der Falsifikation der Hypothese, so nützlich dies für die Befürworter vielleicht auch ist, schließt unvermeidlich auch die Schwierigkeit ein, die Hypothese zu beweisen oder zu stützen.

Außerdem gibt es inzwischen eine ganze Reihe von stichhaltigen und mit Sicherheit plausiblen wissenschaftlichen Einwänden gegen zahlreiche Teile der Hypothese. Sie reichen von der Natur und den Anzeichen der Antriebskräfte, die man berücksichtigt oder nicht berücksichtigt hatte, bis zur Existenz natürlicher thermostatischer Mechanismen.

Schließlich müssen wir auch noch das generelle Scheitern hinzufügen, wie wenig gehaltvoll die Vorhersagen der Modelltricksereien zugunsten der AGW-Hypothese sind. Es gab keinerlei Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs. Es gibt keinerlei Klimaflüchtlinge. Die Vorhersage des Klimamodells mit der Berücksichtigung des Ausbruchs des Pinatubo lag meilenweit daneben. Anzahl und Stärke der Hurrikane hat nicht wie vorhergesagt zugenommen. Und, Dr. T, erinnern Sie sich an die Korallenatolle und Bangladesh, die durch das bevorstehende Thermageddon hinweggeschwemmt werden sollen und wovor Sie und das IPCC uns gewarnt haben? Bangladesh und die Atolle vergrößern sich beide, anstatt sich zu verkleinern. Man versprach uns eine Erwärmung um zwei, vielleicht drei Zehntelgrad pro Jahrzehnt in diesem Jahrhundert, wenn wir unsere teuflische, kohlenstoffverliebte Lebensweise nicht ändern. Bisher haben wir nicht eine einzige Sache geändert, und wir haben … nun … null Zehntel eines Grades im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts gesehen.

Daraus folgt, dass die Zählkarte mit den Beweisen für die AGW-Hypothese wirklich schlecht aussieht. Ich sage nicht, dass das Spiel aus ist, dass AGW Unsinn ist; das überlasse ich Dr. T. Ich sage lediglich Folgendes: nach einem Vierteljahrhundert unbegrenzter Subventionen, Teraflops von Computerleistung, hunderttausenden Stunden, die graduierte Studenten und Wissenschaftler aufgewendet haben, mit voller Unterstützung durch die Medien und Universitätsfachbereichen, die Hypothese zu unterstützen, haben die Befürworter der AGW immer noch nicht mit vielen Beweisen aufgrund von Beobachtungen aufwarten können, jedenfalls im Verhältnis zu der investierten Zeit und dem Geld. Dies sollte Ihnen einen Hinweis geben, warum sich Dr. T mit den Spielregeln befasst. Wie ein altes Gesetz der Anwälte sagt, wenn man die Fakten nicht bestreiten kann, bestreite man das Gesetz (die Spielregeln), und wenn auch das nicht geht, schlage man auf den Tisch und proklamiere seine Unschuld…

Indem Dr. T in seinem Papier zwei Aussagen zu einer zusammenheftet, beteuert er seine Unschuld und schlägt vor, dass wir die Regeln des gesamten Spiels umschreiben … ich lache mich über meiner Tastatur kaputt über die Unverfrorenheit dieses Mannes. Wenn er und seine Ideen nicht so gefährlich wären, wäre es wirklich lustig.

Sehen Sie, Dr. T, es tut mir so leid, dass ich Ihnen diese schlechte Nachricht überbringen muss, aber das Spiel ist schon viel zu weit fortgeschritten, als dass Sie die Regeln noch ändern können. Hier sind die Regeln von 2011, die ulkigerweise denen von 1811 ähneln:

Erstens müssen Sie beweisen, dass ein Aspekt des gegenwärtigen Klimas historisch anomal oder ungewöhnlich ist. Soweit ich weiß hat das bisher niemand gekonnt, einschließlich Sie selbst. Daher ist das Spiel in ernster Gefahr, noch bevor es richtig begonnen hat. Wenn Sie mir nicht zeigen können, wo sich das Klima aus seiner natürlichen Bahn entfernt hat; wenn Sie mir den Punkt nicht nennen können, wo sich das Klima gegenwärtig anomal oder ungewöhnlich verhält, was nützen da Ihre Erklärungen, warum sich vermutlich das Klima in irgendeine mysteriöse Ecke manövriert hat, die Sie nicht identifizieren können?

 (Dies ist natürlich genau das, was Dr. T durch eine Änderung der Regeln gewinnen würde, und es kann mit seinem Wunsch nach dieser Änderung zusammenhängen. Mit so wenigen Beispielen, die seine Position stützen, nachdem ein Vierteljahrhundert nach solchen Beispielen gesucht worden war, ist es sicherlich eine Versuchung, die Regeln zu ändern… aber ich schweife ab).

Aber vielleicht, Dr. T, haben Sie ja schon eine solche Anomalie des Klimas gefunden, die nicht mit einer natürlichen Variation erklärt werden kann und dies lediglich noch nicht öffentlich gemacht.

Falls Sie doch Beweise für ungewöhnliches Verhalten des Klimas haben, müssen Sie zweitens beweisen, dass diese Anomalie mit menschlichen Aktionen erklärt werden kann. Und, Dr. T, Sie können nicht einfach so etwas sagen wie

„Willis, das IPCC sagt, Sie müssen beweisen, dass das, was viele Generationen als ‚natürlich‘ bezeichnet haben, auch wirklich natürlich ist“.

Es gibt auch einen verborgenen technischen wissenschaftlichen Begriff dafür. Man nennt das „schummeln“, Dr. T, und in besseren wissenschaftlichen Kreisen runzelt man die Stirn darüber…

 (Nebenbei – das Herausziehen von Variablen aus einem frisierten Computermodell und die dann folgende stolze Verkündigung, dass das Modell ohne die fehlenden Variablen nicht funktioniert, heißt nicht, dass man den menschlichen Einfluss auf das Klima bewiesen hat. Es bedeutet einfach nur, dass man das Modell einfach nur so getrimmt hat, dass es historische Aufzeichnungen mit allen Variablen reproduziert, mit dem unvermeidlichen Ergebnis, dass dies nicht funktioniert, wenn man nur einen Teil der Variablen hernimmt. Also keine Bestätigung für diese Behauptung.)

Drittens müssen Sie Ihre Arbeit verteidigen, und zwar nicht nur durch die weichen Fragen der von Ihnen speziell ausgewählten Begutachter, die „wissen, was sie sagen müssen“, um Ihre Arbeit in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen. 2011 sind wir komischerweise zu den Regeln des 19. Jahrhunderts zurück gegangen, dem öffentlichen Marktplatz für Ideen – mit dem einzigen Unterschied, dass der heutige Marktplatz der Ideen elektronischer Natur ist und Menschen nicht mehr von Podien herab oder in den Hallen der Royal Society in London sprechen. Wenn Sie Ihre Arbeit nicht öffentlich verteidigen, wird es einfach – man wird Ihnen nicht glauben. Und nicht nur von mir. Andere Wissenschaftler beobachten, überlegen und bewerten.

Dies bedeutet nicht, dass Sie nun jedem Idioten antworten müssen. Aber es bedeutet sehr wohl, falls Sie es ablehnen, ernste wissenschaftliche Fragen zu beantworten, dass die Leute diese Ablehnung bemerken. Sie müssen bemerkt haben, wie eine solche Ablehnung, wissenschaftliche Fragen zu beantworten, die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit der Website RealClimate vollständig zerstört hat. Nun, sie sind Ihre Freunde, also haben Sie es vielleicht nicht bemerkt. Falls das so ist, sollten Sie es aber bemerken, hier ist ein Beispiel (PDF, 147K). Das Weglaufen vor ernsthaften wissenschaftlichen Fragen, wie es auf RealClimate praktiziert wird, lässt Sie blass aussehen, egal ob sie blass sind oder nicht.

Und immer müssen Sie Ihre Arbeit zeigen. Sie müssen Ihre Daten archivieren. Sie müssen Ihre Computeralgorithmen offenlegen. Sie müssen alles, was Ihre Behauptungen und Annahmen stützt, dem brutalen Scheinwerferlicht einer öffentlichen Untersuchung unterziehen.

Dr. T, ich fürchte, Sie müssen sich an die Gezeitenwende gewöhnen, dies ist nicht die Klimawissenschaft Ihres Vaters. Unter dem Strich steht, dass wir nicht länger gewillt sind, Ihnen zu vertrauen. Sie können in den Akashic Records [*] publizieren, und ich würde Ihnen kein Wort glauben, bis ich selbst alle Texte und Graphiken schlüssig nachvollziehen kann. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber mit den Tätigkeiten von Ihnen und Ihren Kollegen haben Sie das Vertrauen der Öffentlichkeit verwirkt. Sie haben Ihre Glaubwürdigkeit verspielt, Dr. T, und Sie haben sie bisher nicht wieder erlangt.

Weitere Aktivitäten, wie Ihr jüngster Versuch, die Regeln der Wissenschaft umzuschreiben, helfen überhaupt nicht. Das gilt auch für Ihren Versuch, uns zu überzeugen, wie gut Sie aussehen, nur weil Sie mit einem Mäntelchen feinster englischer Weißwaschungen durch die „Untersuchungen“ von Climategate eingekleidet sind. Haben Sie nie die Lektion aus der Watergate-Affäre gelernt, dass das Vertuschen viel mehr Schaden anrichtet als das Vergehen selbst?

Dr. T, Sie hatten eine gute Zeit, Sie wurden gefeiert und geehrt, aber der Tag der Abrechnung ist gekommen und vorbei. Wie es in einem gewissen Buch heißt, Sie und die anderen, nicht angeklagten Verschwörer wurden gewogen und für zu leicht befunden. An dieser Stelle haben Sie zwei Möglichkeiten – entweder Sie akzeptieren das alles und machen dort weiter, oder Sie machen sich nur darüber lustig. Ich würde Ihnen wärmstens Ersteres empfehlen, aber alles, was ich sehe, ist, dass Sie Letzterem folgen.

Sie wollen das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewinnen, für sich selbst und für die Klimawissenschaft? Das wird nicht einfach sein, aber es kann gelingen. Hier folgt meine Kurzliste mit den dafür notwendigen Schritten für Sie und den anderen Klimawissenschaftler des Mainstream.

·         Hören Sie damit auf, der Öffentlichkeit den Unsinn von der völligen Übereinstimmung in der Wissenschaft zu verkaufen! Die Klimawissenschaft ist eine neue Wissenschaft; es gibt nicht einmal Übereinstimmung darüber, ob die Wolken erwärmend oder abkühlend wirken; wir wissen nicht, ob es Wechselwirkungen wie bei einem Thermostat gibt, die bestimmte Temperaturen vorzugsweise vor anderen erhalten. Oder, Dr. T, wie Sie an Tom Wigley schrieben:

„Wie kommt es, dass Sie nicht übereinstimmen mit einer Feststellung, die besagt, dass wir nicht einmal entfernt wissen, wo die Energie verschwindet oder ob die Wolken sich verändern und den Planeten heller machen. Wir sind nicht einmal nahe daran, den Energiehaushalt auszubalancieren. Die Tatsache, dass wir nicht erklären können, was im Klimasystem passiert, macht jeden Gedanken an Geo-engeneering ziemlich hoffnungslos, da wir niemals in der Lage sein werden, zu sagen, ob das Erfolg hat oder nicht! Es ist eine Schande!“

Quelle: email 1255550975

Merkwürdig! Ihrem Freund schreiben Sie nachdrücklich, dass wir nicht einmal entfernt wissen, wohin die Energie verschwindet oder wie man den Energiehaushalt ausbalanciert. Und doch sagen Sie in der Öffentlichkeit, dass wir genug wissen, den höchst außerordentlichen Schritt zu tun, die Null-Hypothese umzukehren… noch einmal, wie passt das zusammen?

An diesem Punkt gibt es nicht viel in der Klimawissenschaft, das „eindeutig“ ist, außer, dass sich das Klima immer ändert.

·         Versuchen Sie nicht, die Spielregeln mitten im Spiel zu verändern! Es lässt Sie verzweifelt aussehen, ob Sie das nun sind oder nicht.

·         Hören Sie auf, Leute „Leugner” zu nennen! Meine Güte, nach den vielen Fragen wäre das nichts als reine Höflichkeit und Freundlichkeit; wo sind Ihre Manieren? Es lässt Sie mürrisch und unzivilisiert aussehen, ob Sie das nun sind oder nicht.

·         Hören Sie auf, der öffentlichen Diskussion Ihrer Arbeit aus dem Weg zu gehen! Sie fordern uns auf, Milliarden von Dollar auf der Basis Ihrer Schlussfolgerungen auszugeben. Wenn Sie sich nicht die Mühe machen, diese Schlussfolgerungen zu verteidigen, belästigen Sie uns nicht damit. Die öffentliche Ablehnung Ihrer Milliarden-Dollar-Behauptungen lässt es so aussehen, als ob Sie sie nicht verteidigen können, egal ob das nun so ist oder nicht.

·         Hören Sie auf, das Kügelchen unter den Hütchen zu verschieben! Sie glauben offensichtlich, dass wir blind sind, und Sie glauben ganz klar, dass wir uns nicht an Ihre Äußerung erinnern, dass wir vom Klimasystem nur sehr wenig verstehen. Machen Sie sich frei von dem Gedanken, dass Sie es mit Narren oder Idioten zu tun haben, und machen Sie es sofort! Wie ich auf meine Kosten herausgefunden habe, meine wissenschaftlichen Behauptungen in das grausam grelle Licht des Internets zu stellen ist wie Schach spielen mit [dem Schachcomputer] Deep Blue… individuelle Prozessoren haben unterschiedliche Möglichkeiten, aber mit Sicherheit wird man jeden Fehler in meinen Gedanken bloß stellen. Zu viele Leute schauen von zu vielen Seiten auf meine Gedanken, als da etwas durch die Lappen gehen könnte. Alles andere als absolute Ehrlichkeit gegenüber dem gesamten Gedächtnis und dem gesamten Wissen des Internets lässt sie aussehen wie einen Dummkopf oder einen Hochstapler, ob Sie das nun sind oder nicht.

·         Schreiben Sie wissenschaftliche Studien, die nicht um Wörter wie „möglicherweise“ oder „denkbar“ oder „könnte“ kreisen. Ja, möglicherweise können alle Wassermoleküle in meinem Glas Wasser zur gleichen Zeit nach oben steigen, und es ist denkbar, dass ich einen Megagewinn in der Lotterie bekomme, und ich könnte immer noch Third Base für die New York Yankees [eine Baseballmannschaft; ‚Third Base’ siehe die Spielregeln im Internet, gehört hier aber auch absolut nicht zum Thema. A. d. Übers.], aber all das sind müßige Spekulationen, die keinen Platz in wissenschaftlichen Untersuchungen haben. Nennen Sie uns Tatsachen, nennen Sie uns Ungewissheiten, aber verschonen Sie uns mit Zeug wie „dies erhöht die Möglichkeit, dass dies bis 2050 zur totalen Auflösung aller Bindungen zwischen den Atomen kommen könnte…“ Ja, vielleicht könnte es das. Was soll das, soll ich jetzt ein Lotterielos kaufen?

·         Hören Sie auf, die pathetischen Lieferanten falscher Prophezeihungen zu belobigen! Vielleicht habt ihr Klimafritzen es nicht bemerkt, aber Paul Ehrlich war kein visionäres Genie. Er war ein Gescheiterter, dessen einziges außerordentliches Talent darin bestand, apokalyptische Vorhersagen zu machen, die niemals eingetroffen sind. In keinem Berufsfeld hätte er seinen Job länger als eine Minute nach dem Kollaps seiner ersten lächerlichen Vorhersage gehabt, in der er in den achtziger Jahren von weit verbreiteten Hungerrevolten und weltweiten Todesopfern einer globalen Hungersnot sprach… aber in den Akademien ist er trotz der Wiederholung seiner ursprünglichen „wir-werden-alle-verbrennen-und–zugrunde-gehen, das-Ende-der-Welt-ist-nahe“-Vorhersagen, ohne dass diese auch nur annähernd eingetroffen sind, immer noch Professor in Stanford. Nun ist das nach dem Reglement verständlich, denn man kann ihn nicht feuern, nur weil er ein erfolgloser Untergangsprophet ist. Aber er tritt auch als führender Denker der AGW und öffentlicher Repräsentant in Erscheinung, was mir vollkommen schleierhaft ist.

Seine Serie vorhergesagter globaler Katastrophen, die niemals auch nur ansatzweise eintrafen, wird nur von den unnachahmbaren Zusammenbrüchen der Prophezeihungen seiner Frau Anne sowie von seinen Kohorten John Holdren und Stephen Schneider übertroffen. Ich fürchte, ich werde so etwas nie noch einmal erleben. Hören Sie auf, diese als Ihre Sprecher zu benutzen, es steigert nicht das Vertrauen in Ihre Behauptungen.

·         Genug der Angst erzeugenden Szenarien, jetzt schon! Sie lassen Sie sowohl als Ewiggestrigen und als hysterisch erscheinen, ob Sie das nun sind oder nicht.

·         Prangern Sie wissenschaftliche Vergehen an, wo und wann immer Sie sie sehen! Dies ist kritisch für die Wiederherstellung des Vertrauens. Ich kann Klimawissenschaftler, die alle möglichen Ausflüchte suchen, nicht mehr sehen. Die überwältigende Stille der AGW-Wissenschaftler zu diesen Dingen ist einer der (leider sehr zahlreichen) Gründe, warum die Öffentlichkeit den Klimawissenschaftlern zu Recht nicht vertraut. Sie müssen Ihr eigenes Haus absolut aufräumen, um das öffentliche Vertrauen zu gewinnen, keiner kann Ihnen das abnehmen. Und sprechen Sie laut! Wir können Sie nicht hören!

·         Hören Sie auf, immer wieder Ihre Unschuld und die Ihrer Freunde zu beschwören! Es lässt sie alle schuldig aussehen, ob Sie das nun sind oder nicht… und seit die Klimagate-e-mails eindeutig mehr für „schuldig“ sprechen, macht es Sie ebenso unversöhnlich wie schuldig. Ob Sie das nun sind oder nicht.

·         HÖREN SIE AUF, DINGE ZU VERSTECKEN!!! Übergeben Sie ihre höchst privaten Daten und Ihren geheimsten Geheimcomputer direkt ihren ärgsten Feinden, und warten Sie ab, ob diese Löcher in Ihre Gedanken bohren können. Wenn sie es nicht können, gehen Sie als freier Mann nach hause. Das ist echte Wissenschaft, und nicht das Verstecken von Daten und das Verbiegen der Regeln des IPCC zu Ihrem Vorteil.

·         Bekennen Sie die wirklichen Ungewissheiten! Die Fehlbehandlung der Ungewissheiten in den Berichten des IPCC und das Unterschätzen echter Ungewissheiten in der Klimawissenschaft im Allgemeinen ist ein Skandal!

·         Verschrotten Sie das IPCC! Es ist seinen Weg gegangen! Glauben Sie wirklich, dass es nach Veröffentlichung des nächsten Berichtes des IPCC auch nur die geringste Veränderung in der Debatte geben wird, egal was darin steht? Es gab vier IPCC-Berichte hintereinander, jeder einzelne alarmistischer als der vorige. Sie haben die Unterstützung jeder Umweltorganisation gehabt. Sie hatten Milliarden von Dollar zur Verfügung; Al Gore allein gab 300 Millionen Dollar aus für die Werbung und die Befürwortung. Sie hatten 25 Jahre lang Zeit, ihr Anliegen zu vertreten, mit riesigen Ressourcen und Supercomputern und ganzen Regierungen auf Ihrer Seite, und Sie verlieren dennoch die öffentliche Debatte… nach all dem, glauben Sie wirklich, dass ein neuer IPCC-Bericht daran irgendetwas ändern wird?

Falls es ein weiteres, politisch motiviertes Fest der Irrtümer wie der letzte ist, glaube ich das nicht. Und was hat das mit einer ehrlichen Arbeit im Bereich der Wissenschaft zu tun? In keinem Falle wird der nächste Bericht des IPCC auch nur eine einzige Diskussion auslösen, selbst wenn es ehrliche Wissenschaft wäre. Auch hier, Dr. T, gibt es nur Sie selbst und Ihre Freunde, die Sie dafür verantwortlich machen können! Sie haben das IPCC benutzt, um schlechte Wissenschaft wie den Hockeyschläger durchzupeitschen, Ihre Freunde haben das IPCC missbraucht, um Arbeiten zu verändern, die vorher bereits abgesegnet worden waren, und um Arbeiten zurückzuhalten, die sie nicht mochten. Sie haben nicht Ihre Quellen kontrolliert, so dass dumme Irrtümer als alleinige Wahrheit proklamiert wurden, es ist alles eine Sache der Aufzeichnungen.

Nach Climategate, nach den Enthüllungen, dass das IPCC Propaganda-Pamphlete des WWF wie echte wissenschaftliche Studien behandelte, und nach Pachauris aberwitziger Behauptung, dass die Aufdeckung des Irrtums bzgl. der Gletscher des Himalaya „Voodoo-Wissenschaft“ sei – nach all dem, glauben Sie wirklich, dass jemand selbst mit nur einer funktionierenden Gehirnhälfte immer noch glaubt, dass das IPCC irgendeine neutrale Institution der Klimawissenschaft ist, auf deren Stehgreif-Verkündigungen man sich verlassen kann?

Wenn Sie wirklich davon ausgehen, dass die Leute all das noch glauben, sollten Sie mehr hinausgehen. An diesem Punkt vertrauen die Leute dem IPCC nicht mehr als Ihnen und Ihren Freunden. Ein weiterer IPCC-Bericht wird von der einen Seite glatt ignoriert, von der anderen Seite als unfehlbare Wahrheit behandelt werden. Wie soll das irgendjemandem helfen? Vergessen Sie das IPCC, es ist eine bedeutungslose Einrichtung, und kehren Sie zur Wissenschaft zurück!

Das sind meine kostenlosen Ratschläge an Sie, Dr. T, und ich bin sicher, dass es jeden Penny wert ist, den Sie dafür bezahlen würden. Sehen Sie, ich denke nicht, dass sie ein böser Mensch sind. Bedauerlich für Sie, aber glücklich für uns – Sie wurden von den bösen Buben, die ihre Hände in den Honigtöpfen hatten, eingefangen. Und, für uns alle tragischerweise – Sie wurden verführt durch die „Korruption aus noblen Gründen“. Hallo, das ist nichts, wofür Sie sich schämen müssten, es ist mir auch passiert; Sie sind nicht der Erste, der glaubt, dass die Ehrenhaftigkeit der Gründe unsaubere Machenschaften rechtfertigt.

Aber nach all dem beteuern Sie Ihre Unschuld und sagen, dass Sie und Ihre Freunde nichts Falsches getan haben? Es tut mir leid, Dr. T, die Jury befasst sich bereits damit, und sie wurde weder durch die Ehrenhaftigkeit Ihres Falles abgelenkt, noch durch die eindeutige Tatsache, dass Sie und Ihre Freunde durch andere Freunde von Ihnen so weiß wie frischer Schnee gewaschen wurden… Statt dessen bewerteten sie Ihre e-mails, in denen Sie Dinge wie diese sagen:

 „In dieser Hinsicht glaube ich nicht, dass man das alles ignorieren kann, wie es Mike (Mann) als Option vorgeschlagen hat, aber eine Antwort sollte versuchen, diese Kerle als faul und inkompetent sowie als unfähig hinzustellen, eine so große Datenbasis zu konstruieren.

Tatsächlich haben sich die Technologie und die Möglichkeiten der Datenbearbeitung weiter entwickelt, und nicht alles wurde gespeichert. Daher lautet mein kleiner Vorschlag, ihre Motive tatsächlich als verleumderisch darzustellen und ein wenig Gegenrhetorik einzubringen. Sie als faul hinzustellen, und dass sie nichts Besseres zu tun haben, scheint mir eine gute Sache zu sein.

Quelle: email 1177158252

Ja, das ist die Fahrkarte, das ist es, wie ein echter Wissenschaftler seine wissenschaftlichen Behauptungen verteidigt…

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/01/15/unequivocal-equivocation/

Willis Eschenbach; Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Alle der zahlreichen Hervorhebungen in diesem Text finden sich auch im Original, mit der einzigen Ausnahme der Bemerkungen des Übersetzers in [eckigen] Klammern.

Akasha-Chronik bezeichnet in Teilen der Esoterik, vor allem in der „modernen“ (anglo-indischen) Theosophie und in der Anthroposophie, die Vorstellung eines übersinnlichen „Buchs des Lebens“, das in immaterieller Form ein allumfassendes Weltgedächtnis enthält. Es existieren auch ältere Vorstellungen eines solchen „Weltgedächtnisses“ (so im Neuplatonismus, in der christlichen Überlieferung[1] und in der vor-modernen Esoterik), der Begriff „Akasha-Chronik“ (engl. akashic records) ist in dieser Form jedoch modern-theosophischen Ursprungs. Im deutschen Sprachraum wurde er vor allem durchRudolf Steiner geläufig. Esoteriker wie Steiner und neuerdings auch Wahrsager nahmen bzw. nehmen für sich in Anspruch, in der Akasha-Chronik „lesen“ zu können. 

Reaktion von Trenberth: er bearbeitet seine Rede und lässt das Wort „Leugner“ aus

Geposted am 16. January 2011 von Anthony Watts

Also, dies passiert, weil ich heute Mittagsruhe gehalten habe. Ich bin regelmäßig durch Dr. Trenberths Manuskript auf der Website der AMS gegangen, und natürlich, während ich mich der Ruhe hingab, hat er (oder irgendjemand) das Mauskript geändert. Natürlich hat Steve McIntyre aufgepasst und stellt die Änderungen heraus. Gut für ihn.

Für jene, die wünschen, das Original zu untersuchen, habe ich es hier gespeichert.

Und hier folgen nun einige der Änderungen, die Steve McIntyre gefunden hat:

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Steve schreibt:

Dieser Beitrag wurde Trenberth und/oder der AMS offensichtlich zugespielt, und sie haben daraufhin die Originalversion von Trenberths Präsentation gelöscht und sie durch eine veränderte Version ersetzt, ohne die Änderung bekannt zu geben.

Die veränderte Version nimmt sich der meisten Probleme an, die sich in dem ursprünglichen Beitrag auf CA [Climate Audit] ergeben haben. Hier folgen diese Probleme und Trenberths Änderungen:

Ursprünglich hatte Trenberth festgestellt:

Wissenschaftler machen Fehler und oft Näherungen, die die Gültigkeit ihrer Ergebnisse begrenzen. Sie diskutieren regelmäßig mit Kollegen, die zu anderen Ergebnissen kommen. Diese Diskussionen folgen den normalen Prozeduren wissenschaftlicher Untersuchungen.

Die korrigierte Version:

Hasselmann (2010) stellt des Weiteren fest, dass Wissenschaftler Fehler machen und oftmals Näherungen vornehmen, die die Gültigkeit ihrer Ergebnisse begrenzen. Sie diskutieren regelmäßig mit Kollegen, die zu anderen Ergebnissen kommen. Diese Diskussionen folgen den normalen Prozeduren wissenschaftlicher Untersuchungen.

Trenberth über die Taktiken im Umgang mit den „Leugnern” im Original:

Es ist wichtig, dass Klimawissenschaftler lernen, wie man den Strategien der Leugner begegnet, die einen aus dem Konzept bringen wollen.

Die korrigierte Version:

Es ist wichtig, dass Klimawissenschaftler lernen, wie man den Strategien der Leugner begegnet, die einen aus dem Konzept bringen sollen (Hasselmann 2010). Mit Ihnen über die Wissenschaft zu diskutieren ist eine Herangehensweise, die nicht zu empfehlen ist.

Er bleibt bei den Dingen, die ihn wahrscheinlich in Schwierigkeiten bringen, aber er lässt die Beleidigungen fallen.

Steve schreibt:

Trenberth sandte keinen Kommentar an Climate Audit, in dem er uns dankte dafür, dass wir ihm ermöglicht haben, das Problem vor seiner aktuellen Präsentation zu entschärfen, oder in dem er sich anderweitig auf der Website der AMS bedankte, wo die Änderungen vorgenommen wurden.

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Sind Sie ehrlich genug, jemandem zu danken, der Ihnen geholfen hat, Dr. Trenberth?

Lesen Sie alles darüber hier auf  Climate Audit.

Stellen Sie sicher, sich bei Steve McIntyre zu bedanken! Ich sage es hier zuerst:

Dr. Trenberth schuldet Herrn McIntyre großen Dank [a dept of gratitude] dafür, dass er eine peinliche und möglicherweise lästige akademische Untersuchung abgewendet hat. Das Allermindeste, was er tun könnte, wäre einen Kommentar auf Climate Audit zu hinterlassen.

Falls Dr. Trenberth die öffentliche Interpretation seiner Integrität ernst nimmt, sollte er nach meiner Meinung den aggressiven Ausdruck „Leugner“ durch das Wort „Skeptiker“ ersetzen. Es ist in Microsoft Word ganz einfach mit der „Suchen-und-Ersetzen-Funktion“. Es dauert 10 Sekunden:

Dr. Trenberth, sehen Sie unten, wie einfach es in Word geht:

Da Dr. Trenberth im Original seine eigene e-mail-Adresse auf der Website der AMS öffentlich gemacht hat…

ClimategateThoughts4AMS_v2 (PDF)

*Briefe an den Autor: Kevin E. Trenberth, NCAR, PO Box 3000, Boulder, CO 80303.
Email: trenbert@ucar.edu

…und weil er ein mit Steuergeldern bezahlter Beamter der USA ist, fordere ich alle Amerikaner, die sich durch den fortgesetzten Gebrauch dieses Wortes angegriffen fühlen, auf, ihm an die angegebene Adresse zu mailen und ihn höflich zu bitten, diese einfache Änderung vorzunehmen.

IMHO [IMHO, „In My Humble/Honest Opinion“, „Meiner unmaßgeblichen/bescheidenen/ ehrlichen Meinung nach“] gehört es nicht zur Freiheit der Wissenschaft, Schimpfworte zu benutzen. Er weiß, was man in diesem Falle tun muss, wir wollen nur sicherstellen, dass er auf sich selbst hört.

– Anthony Watts

Link hierzu: http://wattsupwiththat.com/2011/01/16/trenberth-reacts-edits-speech-to-fix-copying-leaves-deniers/

Ebenfalls übersetzt von Chris Frey




Ertappt in Darwin Australien!

Fangen wir mit dem zweiten Argument an. Die Erde ist seit der Kleinen Eiszeit um 1850 wärmer geworden. Darüber herrscht generelles Einverständnis. Siehe hierzu z. B.  Akasofu. Damit hat Climategate nichts zu tun.

Beim zweiten Argument, der Datenintegrität, liegen die Dinge anders.
„Ja“, gab man zu, “diese Burschen haben E-mails gelöscht und verhindert, dass in Wahrnehmung der Rechte aus dem Informationsfreiheitsgesetz zugegriffen werden konnte. Sie haben Proxy-Daten durcheinander gebracht, sie haben die Veröffentlichung anderer Wissenschaftler-Papiere unterdrückt … das hat aber alles mit den Daten nichts zu tun. Die stimmen immer noch.“ Klingt doch vernünftig?

Es gibt drei globale Datenbestände. Einer davon liegt bei der CRU (Climate Research Unit of the University of East Anglia). Ein anderer liegt bei NOAA/GHCN (Global Historical Climate Network), den dritten führt die NASA/GISS (Goddard Institute for Space Studies). Alle drei nehmen die Rohdaten und „homogenisieren“ sie, um zu berücksichtigen, wenn z. B. eine Messstation in eine wärmere Umgebung versetzt wird und dann ein 2 C Grad-Sprung stattfindet. Die drei globalen Temperaturdatenbestände werden gemeinhin CRU, GISS, GHCN genannt. Sowohl GISS als auch CRU erhalten fast alle ihre Rohdaten vom GHCN. Alle drei Datenbestände erzeugen aus den Rohdaten sehr ähnliche Temperaturverläufe.

Ich bin noch mit meinem mehrjährigen Versuch beschäftigt, die Klimadaten zu verstehen. Man weiß nie, wohin das führt. Dieses mal bin ich in Australien gelandet und habe dabei an Professor Wibjorn Karlens Aussage über Australien gedacht, die ich hier zitiert habe:

Noch ein Beispiel ist Australien. NASA [GHCN] präsentieren nur 3 Stationen, die die gesamte Zeitspanne von 1897 – 1992 abdecken. Auf welcher Art von Daten beruht also das IPCC-Australien-Diagramm?

Falls da überhaupt ein Trend ist, dann eine leichte Abkühlung. Falls man eine kürzere Periode wählt (1949-2005), dann steigt die Temperatur beachtlich an. Die Australier haben viele Messstationen und haben mehr detaillierte Karten und Trends über Veränderungen veröffentlicht.

Die CRU-ler haben Wibjorn gesagt, dass er einfach völlig daneben läge. Hier kann man sehen, was sie für richtig erklärten. Es ist die Datenreihe 9.12 aus dem 4. Auswertebericht des IPCC (AR4) , die Wibjorn meinte. Sie zeigt Nord Australien:

Abb. 1. Temperatur-Trends und Modellrechnungs-Ergebnisse für Nord-Australien. Die schwarze Line sind die Messungen (Aus Fig. 9.12 des UN IPCC AR4). Betrifft das Gebiet von 110 Grad Ost bis 155 Grad Ost und von 30 Grad Süd bis 11 Grad Süd. Beruht auf den Landdaten von der CRU.

Aus den veröffentlichten CRU E-Mails kam ans Licht, dass die CRU als Eingangs-Rohdaten den Datenbestand des Global Historical Climate Network (GHCN) benutzt. Also habe ich mir den GHCN-Datenbestand mal angesehen. Da gibt es drei Stationen für Nord Australien, ganz so wie Wibjorn gesagt hat und überhaupt nur neun Stationen für ganz Australien für den Zeitraum von 1900 – 2000. Hier sind die unveränderten Daten von diesen drei nördlichen Messstationen (Quelle: AIS)

Abb. 2. GHCN Rohdaten, Alle Messstationen über 100 Jahre für das vorher genannte IPCC-Gebiet.

Und wieder hat Wibjorn recht, das sieht dem IPCC-Temperaturverlauf für Nord Australien gar nicht ähnlich. Dazu kann man aber noch nichts sagen. Wibjorn zeigte nur 3 Messstationen. Drei sind nicht viel, ist aber alles, was wir im IPCC Jahrhundertbericht für das bezeichnete Gebiet haben. Nun werfen wir mal mehr Daten in diesen längsten Messstationsbericht ein. Dies sind die Daten für das vom IPCC benannten Gebiet von jeder Messstation bis zum Jahr 2000, ohne Rücksicht darauf, wann die Aufzeichnungen begannen. Es sind 30 an der Zahl.

Abb. 3. GHCN Rohdaten. Alle Stationen bis 2000 im IPCC Gebiet.

Immer noch keine Ähnlichkeit mit dem IPCC. Deshalb habe ich mir jede Station im Gebiet einzeln angeschaut. Es waren 222. Hier ist das Ergebnis:

Abb. 4. GHCN Rohdaten. Alle Stationen bis 2000 im IPCC Gebiet.

Jetzt sieht man, warum Wibjorn Bedenken hatte. Es sieht wirklich nicht nach den IPCC-Daten aus, die von der CRU stammen, die wiederum auf den GHCN-Daten beruhen. Wo liegt der Unterschied?

Nun, alle diese Grafiken benutzen die rohen GHCN Daten. Das IPCC aber benutzt “justierte” (adjusted) Daten. Das GHCN justiert die Daten, um sogenannte “Inhomogenitäten” zu beseitigen. Daher habe ich mir gleich die erste Station auf der Liste angesehen, Flughafen DARWIN. Ich wollte wissen, wie so eine Inhomogenität vor Ort aussieht. Und ich habe herausbekommen, wie hoch die GHCN-Justierung für DARWIN war.

Zuvor aber: was ist eine Inhomogenität? Besser als GHCN kann man es nicht sagen:

Die meisten Langzeit-Messstationen waren Veränderungen ausgesetzt, die deren Messdatenreihen inhomogen machten. Es gibt viele Ursachen dafür, u.a. Änderungen der Messinstrumente, der Gehäuse, der Umgebung der Gehäuse, des Aufstellungsorts zur Zeit der Aufzeichnung und auch bei den Verfahren zur Ermittlung der Durchschnittstemperaturen. Oft kommen die Änderungen zur gleichen Zeit gehäuft vor, z. B., wenn automatisierte Wetterstationen eingeführt warden, wie es in vielen Weltteilen vorkommt. Wenn man derartige Klimadaten verlässlich für Langzeitanalysen der Klimaveränderung nutzen will, müssen Justierungen vorgenommen werden, um die nicht-klimatischen Unregelmäßigkeiten zu berücksichtigen.

Das macht Sinn. Die Rohdaten werden Sprünge aufweisen, wenn die Station umzieht. Wir wollen doch nicht auf eine Erwärmung schließen, nur weil das Thermometer in einer wärmeren Umgebung steht. Das mag zwar unangenehm sein, aber wir müssen es berücksichtigen.

Ich pflege immer mit den allerrohesten Daten anzufangen, um „Justierungen“ zu erkennen. Für DARWIN gibt es fünf getrennte Stationsaufzeichnungen, die zu einer einzigen DARWIN-Aufzeichnung zusammengefasst wurden. Hier sind die Einzelaufzeichnungen der Stationen von dort, von Station Record zero bis Rec. 4 durchnummeriert.

Quelle: http://data.giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/findstation.py?datatype=gistemp&data_set=0&name=darwin

 

Abb. 5. Fünf einzelne Temperaturaufzeichnungen von DARWIN, dazu in grün die Stationszählung. Diese Rohdaten sind vom GISS heruntergeladen. GISS benutzt die GHCN Rohdaten als Ausgangsbestand für deren Analyse.

Für DARWIN gibt es einige Vorzüge gemessen an anderen Stationen mit Mehrfachaufzeichnungen. Es gibt eine durchlaufende Aufzeichnung seit 1941 bis zur Gegenwart (Station 1). Es gibt auch eine durchlaufende Aufzeichnung für ein ganzes Jahrhundert. Die Stationen stehen in enger Übereinstimmung über die gesamte Aufzeichnungsperiode. Man kann das tatsächlich daran erkennen, dass die Linien mehrerer Stationsdaten so eng beieinander liegen, dass sie hinter der Linie von Station Zero verborgen sind.

Das ist eine ideale Station, weil man daran viele Probleme veranschaulichen kann, die bei den rohen Stationsdaten existieren.

  • • Keine einzige Aufzeichnung überdeckt die gesamte Periode.
  • • Die kürzeste Aufzeichnung ist nur neun Jahre lang.
  • • In nahezu allen Aufzeichnungen sind Lücken von einem Monat und mehr.
  • • Um 1941 herum scheint es Probleme bei den Daten gegeben zu haben.
  • • Bei den meisten Datenreihen fehlen einige Monate.
  • • Für die gesamte Zeitdauer gibt es wenig Nachbarstationen.
  • • Für kein einziges Jahr gibt es Aufzeichnungen aller fünf Stationen zugleich.
  • • Die Temperatur ist über einen Sechsjahreszeitraum gefallen, von einem Höchstwert 1936 bis auf einen Niedrigwert 1941. Die Station zog 1941 um, was aber war in den sechs Jahren zuvor?

Wenn man Stationsaufzeichnungen auswertet, kommt die persönliche Beurteilung ins Spiel. Zuerst einmal ist zu entscheiden, ob überhaupt etwas verändert werden muss. Das wird bei DARWIN eng. Der Datenreihe scheint um 1941 herum durcheinandergebracht worden zu sein, nicht aber im Jahr des Umzugs.

Obschon der 1941er Temperatursprung groß zu sein scheint, sehe ich einen ähnlichen Sprung zwischen 1992 und 1999. Betrachtet man das Gesamtbild, so sollte man alles so lassen, wie es ist. Das ist das Beste, wenn man keine anderen Hinweise hat.
Oberstes Prinzip: nichts verändern!

Aber es gibt eine Begründung, warum man etwas ändern sollte, vor allem wegen des 1941er Umzugs. Wenn ich mich für eine „Justierung“ entscheide sollte, dann sähe das so aus: 

Abb. 6. Eine mögliche „Justierung“ für DARWIN. Die schwarze Linie (rechts skaliert) zeigt den Gesamtbetrag der Justierung an. Darunter die Zeitskala.

Ich habe die vor-1941-Daten um etwa 0.6 C vermindert. Beim Verlauf vom Anfang bis zum Ende erhalten wir eine kleine Änderung bei meinen „justierten“ Daten (rote Linie). Es gibt weder Erwärmung noch Abkühlung. Die offensichtliche Abkühlung in den Rohdaten nach 1941 aber wird abgeschwächt. Wo die anderen Linien sich überdecken, liegen die Aufzeichnungsdaten dicht beieinander. Daran ändere ich überhaupt nichts. Warum sollten wir das tun, wenn sie alle genau das Gleiche anzeigen?

So also würde ich die Daten homogenisieren, wenn ich müsste. Aber ich bin überhaupt dagegen, weil damit nur eine Stationsreihe (DARWIN Zero) geändert würde, und die übrigen im Urzustand blieben.

Anschließend habe ich mich damit beschäftigt, was passiert, wenn das GHCN die “Inhomogenitäten” beseitigt und die Daten “justiert”. Von den fünf Rohdatensätzen wirft das GHCN zwei weg, vermutlich wegen deren kurzer Zeitspanne und weil sie Daten aus längeren Reihen nur duplizieren. Die drei verbleibenden werden zuerst „homogenisiert“, dann die Durchschnitte errechnet, um die „GHCN-justierten“ Temperaturdatenreihe für DARWIN zu erzeugen.

Das ergab eine Überraschung. Um die volle Tragweite zu veranschaulichen, zeige ich sie mit beiden Datenreihen am gleichen Ausgangspunkt beginnend – nicht am Endpunkt, wie es oft geschieht.

 

Abb. 7. GHCN Homogenitäts-Justierungen an der zusammen gefassten DARWIN Datenreihe.

Pfui Teufel! Vor der Homogenisierung fallen die Temperaturen mit 0,7 C Grad pro Jahrhundert … aber nach der  Homogenisierung steigen sie mit 1,2 C Grad pro Jahrhundert. Die „Justierung“ beträgt also mehr als zwei Grad pro Jahrhundert … Wenn diese Burschen „justieren“, gehen richtig ran. Und dann sieht die “Justierung” noch komisch aus. Zuerst geht sie schrittweise hoch, dann bleibt sie bei 2,4 C Grad.

Deswegen habe ich genau hingeschaut, wie das GHCN die Temperaturdaten “justiert”. Das steht in An Overview of the GHCN Database:

GHCN Temperaturdaten enthalten zwei verschiedene Datensätze: die Originaldaten und einen  „homogenitäts-justierten“ Datensatz. Die gesamte Überprüfung der Homogenisierung wurde auf jährlichen Datensätzen durchgeführt. Das Homogenitäts-Justierungsverfahren geschieht in zwei Schritten:

Im ersten Schritt wird eine homogenisierte Referenzserie für jede Station erzeugt (Peterson and Easterling 1994). Eine vollständige homogenisierte Referenzserie unter Benutzung unbekannter Inhomogenitäten zu erzeugen, kann unmöglich sein, aber wir haben verschiedene Methoden angewandt um mögliche Inhomogenitäten in den Referenzserien zu minimieren.

Beim Erzeugen der ersten jährlichen Differenz-Referenzserie haben wir die fünf höchstkorrelierten Nachbarstationen benutzt, die ausreichend Daten hergaben, um die Kandidaten-Station zu modellieren.

Beim abschließenden Verfahren zum Minimieren der Inhomogenitäten bei den Referenzserien wurde der Durchschnitt der drei Hauptwerte benutzt (aus den fünf Nachbarstationen), um die erste Differenzserie zu erzeugen.

Man muss fair bleiben, das alles klingt gut. Sie nehmen fünf Nachbarstationen und bilden die Mittelwerte. Dann vergleichen sie diese Mittelwerte mit den Werten der untersuchten Station. Wenn die zweifelhaft aussehen im Vergleich mit dem Mittelwert der fünf Referenzstationen, dann überprüfen sie alle historischen Aufzeichnungen auf Änderungen, und dann homogenisieren sie die armen Daten gnadenlos.
Ich habe einige Probleme mit dem, was sie beim Homogenisieren machen. Aber auf diese Weise identifizieren sie die inhomogenen Stationen.

Schauen wir mal …  wir wissen, dass die Stationen in Australien spärlich sind. Wie konnte man für 1941 fünf „benachbarte“ Stationen finden?

Ich habe es mir angesehen. Die nächste Station aus dem Jahr 1941 liegt 500 km von DARWIN entfernt. Sie ist nicht nur 500 km weg, sie ist auch die einzige innerhalb 750 km um DARWIN für die 1941er Zeitspanne. (Es ist auch noch eine Kneipe, Daly Waters Pub, um genau zu sein, so ist es halt in Australien.) Es existieren also keine fünf  Stationen für die Bildung einer “Referenzserie”, um die Abnahme von 1936-1941 in DARWIN zu überprüfen.

Ich war verwirrt von der merkwürdigen Form der gemittelten homogenisierten DARWIN-Serien. Ich machte mich nun daran, die Art und Weise der Homogenisierung für jede der einzelnen Stationsdatenserien zu erkennen. Wie ist dieser komische Mittelwert in Abb. 7 entstanden? Ich begann mit DARWIN Zero und der frühesten Aufzeichnung. Hier ist das Ergebnis mit den Rohdaten und den homogenisierten.

 

Abb. 8. DARWIN Zero. Homogenisierung-, Justierung. Schwarze Line: Betrag und Zeit.

Pfui und nochmals Pfui! Was um Himmels Willen rechtfertigt so etwas! Wie kommen die darauf? Seit 1941 haben wir fünf verschiedene Aufzeichnungen für DARWIN. Sie stimmen fast genau überein. Warum also „Justierung“? Man hat einfach einen großen völlig imaginären Trend auf die letzte Hälfte der Rohdaten gesetzt! Jetzt sieht es so aus, wie in der IPCC-Grafik in Abb. 1 – na ja … aber ein Trend von 6 Grad pro Jahrhundert? Und das noch in Form einer gleichmäßig steigenden Stufenpyramide bis zum Himmel? Was ist denn da los?

Das liebe Freunde, sind die plumpen Fingerabdrücke einer Datenverfälschung auf ägyptische Art … Es ist der unwiderlegbare Beweis, dass „homogenisierte“ Daten verändert werden, damit sie in das Vorurteil von der Erderwärmung passen.

Eins ergibt sich daraus ganz klar. Wer sagt, dass „Climategate“ nur eine Angelegenheit von Wissenschaftlern mit schlechtem Benehmen sei, die Daten aber in Ordnung wären, der irrt! Mindestens eine Sorte von Daten ist auch falsch. Der Beweis dafür ist DARWIN Zero.

Und weiter: Ich habe eine ungelöstes Rätsel. Wie und Warum hat GHCN DARWINs historische Datenreihe „justiert“ um eine radikale Erwärmung zu zeigen? Warum haben sie stufenweise „justiert“? Benützen Phil Jones und die CRU-Kollegen die „justierten“ oder die rohen Daten von GHCN? Ich vermute die „justierten“, weil sie die Erwärmung zeigen.

Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass GHCN die Station 1 “justiert” hat, damit sie mit der seltsamen DARWIN  Zero “Justierung” übereinstimmt. Station 2 wurde völlig im übergangen (die deckt in etwa die gleiche Zeitperiode ab und ist in perfekter Übereinstimmung mit Station Zero und Station 1). Nur zwei der drei wurden homogenisiert. Dann erfolgte die Mittelwertbildung.

Auf diese Art erhält man einen Durchschnitt, der einigermaßen reell aussieht. Vermutlich zum Verstecken der Temperaturabnahme (hide the decline).

Wie auch immer, schauen Sie sich mal an, wie GISS damit umgeht. Die benutzen nämlich die Daten von DARWIN erst ab 1963. Eine saubere Art, um das Problem zu umschiffen … und auch um alle unbequem kälteren Daten vor 1941 wegzuwerfen. 

Das ist wahrscheinlich besser als die GHCN Ungeheuerlichkeit. Aber auch schwerlich zu rechtfertigen.

Ohne Wenn und Aber: Die unverfrorene Schwindeljustierung des GHCN bei dieser einzigen Station bedeutet nicht, dass sich die Erde nicht erwärmen würde. Sie bedeutet auch nicht, dass die drei Datenbestände (CRU, GISS, GHCN) generell falsch seien. Es kann sich um einen Einzelfall handeln, wir wissen es nicht. Aber jedes Mal, wenn Daten überprüft und homogenisiert werden, nehmen die Trends zu. Jetzt macht das GISS seine eigenen „Justierungen“. Sie kommen aber zum gleichen Ergebnis wie GHCN, wie sie immer wieder verkünden. Das stellt die GHCN–Daten auch unter Verdacht. 

Was wir daraus lernen ist, dass es wenigstens eine Temperaturmessstation gibt, wo der Trend künstlich nach oben erhöht worden ist, um einen falschen Alarm auszulösen, während die Rohdaten eine Abkühlung zeigen. Zusätzlich sind die Durchschnittsdaten für Nord Australien ganz verschieden von den „justierten“. Es muss also eine Anzahl von … sagen wir mal für uns interessanten „Justierungen“ in Nord Australien zusätzlich zu DARWIN geben.

Im Einklang mit dem lateinischen Sprichwort  “Falsus in unum, falsus in omNis” (Eines falsch – Alles falsch) misstrauen wir jedem, der homogenisierte Daten benutzt. Solange, bis alle Stations-Justierungen überprüft sind (CRU, GHCN, GISS einbegriffen).

Gruß an Alle, kämpft weiter für die gute Sache.

Willis Eschenbach

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

Den Originalartikel (vom 8.12.2009) finden Sie hier.

Mit Dank an Spürnase Meister am 7.12.10 

NOTE: Figures 7 and 8 updated to fix a typo in the titles. 8:30PM PST 12/8 – Anthony




Acht Zehntel von einem Grad? Denkt an die Enkelkinder!

In einem kürzlich hier auf WUWT erschienenen Beitrag unterbreitete Thomas Fuller den Vorschlag (proposal), dass man ein paar Grad als erwartete Temperaturzunahme im Jahrhundert als gegeben übernehmen könnte. Er sagt in den Kommentaren zu seinem Thread, dass

Ich denke, wir schulden es den Völkern der Welt, dass wir ihnen eine Vorstellung davon geben, wie viel Erwärmung sie erwarten können, so dass sie Planungsgrundlagen für die Errichtung von Gebäuden und Straßen oder für die Planung ihrer Geschäfte und ihres Lebens erhalten. Das interessiert sie. Es ist ihnen egal, welchen Anteil das CO2 zu dieser Erwärmung von einer Kleinen Eiszeit beiträgt oder wie viel davon durch Antriebe kommt, die wir nicht verstehen. Sie verstehen es jedenfalls [sicherlich] nicht. Das sollten sie vielleicht auch nicht.

Es gibt seit 1958 einen Temperaturanstieg, dem wir fast vertrauen können. Er zeigt einen Trend von etwa 2 K für dieses Jahrhundert, wenn es so weitergeht.

Zuerst: Ich glaube nicht, dass wir den Völkern mehr schulden als die wissenschaftliche Wahrheit, so wie wir sie verstehen. Und falls wir es nicht verstehen, was für die weitere Klimaentwicklung in diesem Jahrhundert ohne Weiteres der Fall ist, schulden wir es den Leuten, ihnen einfach zu sagen „Wir wissen es nicht“. Diese vier kleinen Wörter, so schwierig auszusprechen… daher – nein, wir schulden den Völkern nichts, was wir nicht haben.

Als nächstes: Die Zukunft aus der einfachen Verlängerung eines „Trends” abzuleiten ist eine schlechte Idee, weil es ein völlig falsches Bild von Genauigkeit und wissenschaftlicher Verlässlichkeit gibt für etwas, von dem wir nicht viel Ahnung haben, außer dass wir ziemlich sicher sind, dass der Trend eben nicht linear verläuft… Wie Mark Twain über diese Art der Extrapolation schrieb:

Im Laufe von 176 Jahren hat sich der untere Mississippi um 242 Meilen verkürzt. Im Mittel ergibt das die Kleinigkeit von einer und einer Drittelmeile pro Jahr. Da kann jeder Mensch, wenn er nicht gerade blind oder ein Idiot ist, erkennen, dass der untere Mississippi in der Periode des Silur, vor einer Million Jahren im nächsten November, 1 Million und 300 000 Meilen lang war und wie eine Angel über den Golf von Mexiko hinweg verlief.

Der gleiche Mensch kann auch sehen, dass der Mississippi in 742 Jahren nur noch 1 und eine dreiviertel Meile lang ist. Die Städte Cairo und New Orleans werden ein gemeinsames Straßennetz haben und gemeinsam komfortabel unter einem einzigen Bürgermeister und einem einzigen Stadtrat leben. Wissenschaft ist irgendwie faszinierend. Man bekommt eine solche Masse von Vermutungen aus einer so kleinen Betrachtung von Fakten.

Also ist es keine gute Sache, lineare Trends einfach zu extrapolieren, insbesondere bei unseren gegenwärtigen Kenntnissen über das Klima. Der Planet könnte in fünfzig Jahren wärmer sein. Er könnte aber auch kälter sein – wir wissen es nicht.

Aber schieben wir alle diese Schwierigkeiten einmal beiseite. Hier ist Fullers Vorschlag graphisch dargestellt unter Verwendung der Daten vom HadCRUT. (Nebenbei bemerkt, der Trend von 1958 bis 2010 in den Daten von HadCRUT beträgt derzeit etwa 1,3°C pro Jahrhundert, nicht 2°C, wie es Fuller zeigt. Daher ist seine Darstellung eine Übertreibung des historischen Trends.)

 

Abbildung 1: Eine graphische Darstellung von Thomas Fullers Vorschlag, eine erwartete Erwärmung um 2°C im 21. Jahrhundert anzuordnen. Bildquelle

Allerdings brachte mich Fullers Vorschlag zusammen mit einem Kommentar von Michael Tobin zum Nachdenken. Was ist mit diesen zwei Grad pro Jahrhundert, was, falls das tatsächlich passiert? Diese zwei Grad waren immer die Angst machende Nummer, der Kipp-punkt (Tipping Point) des Temperaturanstiegs, der zum drohenden Thermageddon führen soll; die Temperatur, der wir weltweit zum Opfer fallen sollen. So kam ich dazu, Hansens Bemerkung über die Enkelkinder und ebenso Fullers Forderung nach einer historisch unwahrscheinlichen Erwärmung um 2 Grad in diesem Jahrhundert abzuwägen. Zwei Grad pro Jahrhundert sind acht Zehntel eines Grades bis 2050. Daraus ergaben sich für mich folgende Fragen:

Was würde ich anders machen, falls ich sicher wissen würde, dass meine Enkel 2050 in einem um acht Zehntelgrad wärmeren Klima leben müssten? Oder anders gefragt, wie würde ich mich fühlen, wenn ich meine noch nicht geborenen Enkelkinder dazu verurteilt hätte, 2050 in einer Welt zu leben, in der es acht Zehntelgrad wärmer ist als heute?

Ich konnte keine einzige Sache finden, die ich um einer Erwärmung von acht Zehntelgrad willen in 2050 anders gemacht hätte, sei es hinsichtlich von Gebäuden oder Geschäften oder Straßen oder meinem Lebensstil.

Diese Erwärmung um acht Zehntelgrad könnte für meine Enkel 2050 einige nachteilige Auswirkungen haben, aber weder ich selbst noch irgendjemand anders weiß, welcher Art diese Auswirkungen sein werden. Vermutlich wird es irgendwo eine zusätzliche Überschwemmung geben und eine weniger woanders, sehr wahrscheinlich wird es an einigen Orten trockener und an anderen feuchter; mit anderen Worten, das Klima wird genau das tun, was es von Beginn an immer getan hat – es wird sich ändern.

Aber jeder, der behauptet vorhersagen zu können, wo genau es zu Überschwemmungen und Dürren in jenem unbekannten Klima der Zukunft kommen könnte, zündet nichts als Nebelkerzen. Und ich bin nicht einmal sicher, ob wir eine Änderung von acht Zehntelgrad überhaupt feststellen können, und zwar aus folgenden Gründen:

Man betrachte, was das bedeutet, acht Zehntelgrad. Abbildung 2 zeigt eine Reihe der Klimastation des GHCN [Global Historical Climatology Network], die mir am nächsten liegt, Santa Rosa, Kalifornien.

Abbildung 2:Temperaturreihe von Santa Rosa, Rohdaten in Blau, überarbeitete Daten vom GISS in rot. Im unteren Teil erkennt man den Grad der Anpassung.

Die Reihe von Santa Rosa ist sehr gut und fast vollständig seit 1902 bis heute. Nun gibt es ein paar Dinge hinsichtlich der vom GISS vorgenommenen Anpassungen. Vor der Anpassung zeigte die Reihe eine leichte Abkühlung, aus der nach der Anpassung eine leichte Erwärmung wurde. Wer weiß, welchen Effekt der Wärmeinseleffekt darauf hat? Außerdem waren die Anpassungen der letzten Jahre viel größer als in früheren Jahren. Das scheint gegen die Intuition zu sprechen.

Allerdings ist keine Einzelheit dieser Anpassungen Gegen­stand dieses heutigen Papiers. Ich möchte etwas anderes betonen, nämlich die Tatsache, dass die Anpassungen der Temperaturreihe von Santa Rosa etwa ein Grad pro Jahrhundert ausmachen. Also beträgt die Ungewissheit zum allermindesten nur ein Grad, [wahrscheinlich aber mehr]. Und es handelt sich hier um eine gute Reihe.

Nun, welche Reihe stimmt also? Die überarbeitete oder die nichtüberarbeitete Reihe? Unglücklicherweise gibt es keine Möglichkeit, das herauszufinden. Warum? Weil die Anpassung um ein Grad pro Jahrhundert im Rauschen untergeht. Oftmals kommt es zu Wintern oder Sommern, die drei oder vier Grad wärmer oder kälter sind als jeweils im Vorjahr. Es gibt warme und kalte Jahrzehnte. Ein Grad ist einfach nicht ausreichend, um überhaupt einen Unterschied festzustellen. Die ältesten Männer und Frauen, die von Kindheit an in Santa Rosa gewohnt haben, können uns nicht sagen, ob es in ihrer Kindheit ein Grad wärmer oder kälter war als heute. Und unsere Thermometer können es auch nicht. Wir wissen einfach nicht, ob die Anpassung um ~1 Grad sinnvoll ist oder nicht.

Der Punkt ist: Die Anpassung macht fast ein ganzes Grad aus. Dies ist etwas mehr als der vorhergesagte Temperaturanstieg in den ängstigenden Geschichten über das Klima 2050 und den Enkelkindern. Und angesichts der Tatsache, dass der Betrag der Anpassung in Santa Rosa um fast 1 K so klein ist, dass wir gar nicht abschätzen können, ob diese Anpassung sinnvoll ist oder nicht, warum sollte ich mir Gedanken über die acht Zehntelgrad bis 2050 machen? Wir können nicht einmal aus einer sehr guten Temperaturreihe eine solche Genauigkeit ablesen, und dann soll ich mir um eine unmessbare Änderung Gedanken machen? Ich glaube nicht.

Daher tut es mir leid, aber ich lehne es ab, Angst zu haben, selbst bei Fullers Übertreibung bei der Extrapolation eines linearen, eigens ausgewählten Trends. Ich habe kein Problem damit, falls meine Enkelkinder im Jahre 2050 wirklich mit einem Klima konfrontiert werden, das um acht Zehntelgrad wärmer als heute ist. Ohne alarmistische Wissenschaftler mit Megaphonen und einer selbst gebastelten Mathematik, um ihre Auftritte zu untermauern – wie würden wir überhaupt herausfinden, ob es 2050 in Santa Rosa wirklich acht Zehntelgrad wärmer ist? Unsere Wissenschaftler können nicht bestimmen, ob es eine Änderung um 1 K gibt, und da sollen wir vor einer noch kleineren Änderung bis 2050 Angst haben? Ich denke nein.

Und was für Katastrophen sollte es durch eine Erwärmung um acht Zehntelgrad geben? Man erkennt dekadische Schwingungen in der Reihe, die viel größer sind, und die keinerlei negative Folgen zeitigten. Ja, ich weiß, es gibt Scharen von Wissenschaftlern da draußen, die mir sagen, was für schlimme Dinge aus Thomas Fullers geforderten Erwärmung folgen sollen, aber ich frage mich Folgendes:

Lassen Sie uns zunächst annehmen, dass die AGW – Leute recht haben und dass die globale Erwärmung zu globalen Katastrophen verschiedenster Art führt, einschließlich aller biblischen Plagen und noch einige mehr. Zunehmende Temperaturen sollen zu extremerem Wetter mit schrecklichen Folgen führen, ein perfektes Unwetter von Hunderten schlimmer Effekte, das ich „Thermageddon“ genannt habe.

Als nächstes sollte man beachten, dass sich die Erde erwärmt hat, zwar mit mehreren Fort- und Rückschritten, aber eben erwärmt seit der Kleinen Eiszeit. Schätzungen dieser Erwärmung belaufen sich auf eine Größenordnung von eineinhalb bis zwei Grad.

Und schließlich sollte man nicht vergessen, dass es seit 1958 (dem Beginn von Fullers Kurve) innerhalb eines halben Jahrhunderts eine viel schnellere Erwärmung gegeben hatte.

Meine Fragen sind nun Folgende: Wo sind all die Katastrophen der Erwärmung um mehrere Grad seit der Kleinen Eiszeit sowie der raschen Erwärmung in dem halben Jahrhundert seit 1958? Ich meine, will James Hansen die Elisabethaner bestrafen, weil sie nicht nur ihren Enkeln, sondern auch ihren Urenkeln eine wärmere Welt vermacht haben? Ich weiß nicht, wie die Elisabethaner nachts geschlafen haben, nachdem sie sich gewünscht hatten, es möge doch für ihre armen, unschuldigen Enkelkinder etwas wärmer werden. Aber wo sind die Katastrophen der um mehrere Grad erfolgten langsamen Erwärmung seit dem 17. Jahrhundert?

Manche Leute sagen allen Ernstes, dass es bzgl. des Klimas ein Problem ist, dass man es nicht mit Experimenten im Labor erforschen kann. Aber für die vergangenen drei Jahrhunderte haben wir exzellente natürliche Experimente! Wir sahen eine Erwärmung Jahrhundert für Jahrhundert (warming century after century), und doch gab es kein Thermageddon. Wo sind die Katastrophen?

Dann, im zweiten natürlichen Experiment haben wir die viel schnellere Erwärmung seit 1958, von der Fuller spricht, wie in Abbildung 1 dargestellt. Während dieser Zeit sind die Pazifischen Atolle größer geworden, und Bangladesh ist um mehrere Hektar gewachsen (more hectares of land). Die Menschen haben mehr zu essen als jemals in der Geschichte. Es gab keine Zunahme extremer Wetterereignisse. Wo sind die Katastrophen dieser zwei Experimente einer langsamen und einer schnellen Erwärmung?

Also mache man sich keine Sorgen über eine Erwärmung um acht Zehntelgrad bis 2050. Ich schlafe gut in der Gewissheit, dass meine Enkelkinder an einen Punkt kommen, an dem sie acht Zehntelgrad genau messen können und wissenschaftliche Gründe für die Größenordnung von Anpassungen haben… Ich glaube, dass sie diese Möglichkeiten haben werden, dass sie klüger und reicher und mächtiger als wir sind, mit Technologien, von denen wir heute noch nicht einmal träumen. Vielleicht finden sie sogar heraus, dass es zwischen heute und 2050 eine Erwärmung um acht Zehntelgrad gegeben hat. Und dann könnten sie auch mit Gewissheit sagen, ob wirklich das CO2 der hauptsächliche Knopf zur Klimakontrolle ist. Und wahrscheinlich werden sie eine ganze Palette anderer Energiequellen zu der Zeit haben.

Aber zurück zu den acht Zehntelgrad bis 2050. Ich kann einfach nicht erkennen, welche Katastrophen daraus in der realen Welt für meine Enkel folgen sollen. Bisher jedenfalls gab es mit Sicherheit keine Katastrophen.

Dann heißt es, unabhängig von den Enkelkindern, was ist mit den anderen Spezies? Werden sich ihre Verbreitungsgebiete ändern?

Ich denke an den 38. nördlichen Breiengrad. Die globale Temperaturänderung rund um den Globus beträgt etwa 1 K pro hundert Meilen, wenn man sich von diesem Breitengrad nach Norden oder Süden bewegt.

Daraus folgt, dass sich nach der Vermutung von Thomas Fuller die Isothermen im Mittel bis 2050 80 Meilen weiter nach Norden verlagern. Aber auch das geht wieder im Rauschen unter. Diese Art der Änderungen gab es seit Beginn des Klimas ständig. Normalerweise nimmt die Welt das nicht einmal wahr. Acht Zehntelgrad ist einfach zu wenig und ist zwergenhaft im Vergleich der täglichen, monatlichen, jährlichen und dekadischen Temperaturänderungen.

Ach so, dann werden die Leute sagen, dass die Erwärmung in diesem Falle viel schneller als in der Vergangenheit erfolgt, und dass hier die Probleme beginnen. Aber diese Leute vergessen, dass sich alle Lebensformen sehr schnell anpassen können. Wenn sich die Temperatur immer wieder von einem Jahr zum nächsten um drei Grad ändert, sei es nun auf- oder abwärts, müssen (und können) sich Pflanzen und Tiere an diese jährliche Änderung anpassen. Der Gedanke, dass sich diese Pflanzen und Tiere an eine Änderung um acht Zehntelgrad bis 2050 nicht anpassen können, ist also unsinnig, wenn sie sich an eine Änderung um drei Grad innerhalb eines Jahres anpassen können. Und es ist klar geworden, dass selbst in der von Fuller betonten raschen Erwärmung seit 1958 keine Katastrophen aufgetreten waren, weder unter den Menschen noch unter Tieren und Pflanzen. Also funktioniert die Behauptung „rasche Erwärmung führt zu Katastrophen“ auch nicht.

Welches letztendliche Fazit kann man also ziehen? Es tut mir leid, wenn ich so anderer Ansicht bin, aber ich sehe nicht einmal unter der Voraussetzung von Thomas Fullers übertriebener Erwärmung von 2 K pro Jahrhundert (verglichen mit vergangenen Änderungen), dass es irgendwelche Probleme oder gar Katastrophen gibt. Es heißt, dass die größte Erwärmung laut IPCC in den außertropischen Gebieten stattfinden, im Winter, nachts.

Am Ende dieses Tages kann man mir neo-elisabethanische Brutalität vorwerfen, wenn ich willentlich Enkelkinder in eine wärmere Welt entlassen will, aber ich werde nicht schlechter schlafen, wenn ich Nächte erlebe, die weniger kalt sind als in Helsinki, oder bei Fullers möglichen (nicht garantierten, sondern lediglich möglichen) acht Zehntelgrad Erwärmung bis 2050. Erwärmung verursachte in der Vergangenheit keine Katastrophen, und falls es in Zukunft wärmer wird, gibt es alle Gründe, auch davon keine Katastrophen zu erwarten.

Ich weiß, dass ich mit dieser Meinung eine Minderheit repräsentiere. Aber damit ich meine Ansichten ändere, muss man mir zeigen, dass die Erwärmung in der Vergangenheit zu Katastrophen und gewaltigen Problemen geführt hat. Bis dahin glaube ich einfach nicht, dass eine künftige Erwärmung Katastrophen und gewaltige Probleme bringt, schon gar nicht bei einer Erwärmung, die wir kaum messen können.

Wilis Eschenbach

Hier finden Sie das Original

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Die Thermostat – Hypothese!

Die Stabilität der Erdtemperatur über lange Zeiträume der Vergangenheit war schon sehr lange ein klimatologisches Rätsel. Die Variation der Temperatur des Globus’ lag bei +/- 3% (einschließlich der Eiszeiten) während mindestens der letzten halben Milliarde von Jahren, dem Zeitraum also, für den wir die Temperatur abschätzen können. Während des Holozäns variierte die Temperatur um weniger als 1%. Und auch während der Eiszeiten war die Temperatur im Allgemeinen genauso stabil.
Im Gegensatz zur Stabilität der globalen Temperatur gibt es seit langem Hinweise (Gough, 1981; Bahcall et al., 2001), dass die Strahlung der Sonne vor 4 Milliarden Jahren nur etwa drei Viertel des heutigen Wertes erreichte. Jedoch war es auf der Erde in frühen geologischen Zeiten nicht um den gleichen Betrag kälter. Proxy–Daten der Temperatur wie z. B. das Verhältnis zwischen Deuterium und Wasserstoff sowie der Sauerstoff–Isotope O16 und O18 zeigten keine Anzeichen für eine Erwärmung der Erde um 30% während dieser Zeit. Warum hat sich die Erde nicht erwärmt, die Sonne aber schon?
Dies nennt man das “Schwächeparadoxon der frühen Sonne” (Faint Early Sun Paradox) nach Sagan und Mullen, 1972. Normalerweise wird dies damit erklärt, dass in der frühen Erdatmosphäre viel mehr Treibhausgase enthalten waren als in der heutigen Atmosphäre.
Jedoch würde dies eine graduelle Abnahme des GHG–Forcings [Green House Gas] implizieren, die genau zu der  Milliarden Jahre langen Zunahme der solaren Strahlung bis auf den heutigen Wert passen müsste. Dies erscheint sehr unwahrscheinlich.
Viel wahrscheinlicher ist, dass irgendein natürlicher Mechanismus die Globaltemperatur in geologischen Zeiträumen reguliert hat.

Bejan (Bejan 2005) hat gezeigt, dass das Klima grob als eine Wärmekraftmaschine modelliert werden kann, mit dem Ozean und der Atmosphäre als agierende Medien. Die Tropen sind das heiße Ende der Wärmekraftmaschine. Ein Teil der tropischen Hitze wird in den Weltraum abgestrahlt. Die agierenden Medien sorgen dafür, dass der übrige Anteil der Wärme zu den Polen transportiert wird. Dort, am kalten Ende der Wärmekraftmaschine, wird die [restliche] Wärme in den Weltraum abgestrahlt. Bejan hat gezeigt, dass die Existenz und räumliche Verteilung der Hadley–Zellen ein aus diesen Vorgängen ableitbares Ergebnis darstellen. Er zeigte auch, wie die Temperatur durch dieses System bestimmt wird.
“Wir verfolgen dies aus der Sicht der Konstruktion, die darin besteht, dass die (globale) Zirkulation selbst eine fließende Geometrie repräsentiert, die das Ergebnis der Maximierung des globalen Geschehens ist und globalen Einschränkungen unterliegt.
Die größte Kraft, die dieses zusammengesetzte System erzeugen kann, lässt sich mit dem reversiblen Betrieb eine Kraftwerkes vergleichen. Die Energieerzeugung in diesem Rahmen ist proportional zu

 
Hier steht q für den gesamten Energiefluss des Systems (von den Tropen zu den Polen) und TH und TL für die höchsten und tiefsten Werte der Temperatur (aus den Tropen und den Polarregionen in Kelvin). Das System arbeitet unaufhörlich, um jenen Energieausstoß zu maximieren. Hier sieht man das ganze System dargestellt, das die Wärme von den Tropen zu den Polen transportiert.


 
Abbildung 1: Die Erde als Wärmekraftmaschine.

Die subtropischen Hadley–Zellen liefern die Energie für das System. In den Tropen ist die Sonneneinstrahlung (orangene Pfeile) am stärksten, weil die Sonne dort am steilsten steht. Die Länge der orangenen Pfeile repräsentiert die relative Stärke der Sonnenstrahlung. Warme, trockene Luft sinkt um den 30. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite ab und bildet die großen Wüstengürtel rings um den Globus. Die Wärme wird durch eine Kombination von Ozeanen und Atmosphäre zu den Polen transportiert. An den Polen wird die Wärme in den Weltraum abgestrahlt.
Mit anderen Worten, variable Systeme wie das Erdklima legen kein stabiles Temperaturregiment fest. Sie regenerieren ihre eigene Entwicklung dergestalt, dass sie die erzeugte und verbrauchte Energie maximieren. Es ist dieser dynamische Prozess, und nicht eine einfache lineare Transformation der Zusammensetzung der Gase in der Erdatmosphäre, der die allgemeine Temperaturspanne des Planeten bestimmt.
Man beachte: das Konstruktionsgesetz besagt, dass jedes sich in einer Umlaufbahn bewegende System danach strebt, sich „quasi zu stabilisieren“ in irgendeinem idealen Status. Dieser ideale Status wird aber nie erreicht. Im Falle des Erdklimas ist dies der Zustand maximaler Energieproduktion und maximalem Energieverbrauch. Und dies wiederum impliziert, dass jeder wasserartige Planet eine ausgeglichene Temperatur aufweist, die aktiv durch das Fließsystem festgelegt wird. Siehe das Papier von Ou (unten) für ein besseres Verständnis dieses Systems.
Mechanismen, die das Klima bestimmen

Jede Wärmekraftmaschine hat ein Ventil. Das Ventil kontrolliert, wie viel Energie in die Maschine einfließt. In einem Auto nennt man dieses Ventil das Gaspedal. Es kontrolliert die eingehende Energie.
Die Stabilität der Temperatur auf der Erde mit der Zeit (einschließlich des Wechsels zwischen Eis- und Zwischeneiszeiten, die jeweils ebenfalls stabil waren), sowie theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass diese Wärmekraftmaschine, die wir Klima nennen, irgendeine Art von Regulator haben muss, der das Ventil kontrolliert.
Während alle Wärmekraftmaschinen ein solches Ventil haben, enthalten nicht alle einen Regulator. In einem Auto ist ein solcher Regulator das Tachometer (“Cruise Control”). Es reguliert das Ventil (das Gaspedal). [Fast alle Autos in den USA haben eine Vorrichtung, mit der man eine bestimmte Geschwindigkeit konstant einstellen kann, ohne ständig das Gaspedal zu berühren. A. d. Übers.] Ein Regulator passt den Energiefluss zum Automotor an, um eine konstante Geschwindigkeit zu erreichen, unabhängig von äußeren Einflüssen (z. B. Berge, Wind, Effizienz und Verluste des Motors).
Man kann die Kandidaten für die Regulierung des Klimas eingrenzen indem wir erstens zur Kenntnis nehmen, dass ein Regulator das Ventil kontrolliert (welches im Gegenzug den Energiezufluss einer Wärmekraftmaschine kontrolliert). Zweitens gilt, dass ein erfolgreicher Regulator in der Lage sein muss, das System über das gewünschte Resultat hinaus zu treiben (overshoot).
(Beachte, dass sich ein Regulator, der ein Trägheitsloop enthält, von negativem Feedback unterscheidet. Ein negatives Feedback kann einfallende Energie höchstens reduzieren. Es kann nicht für ein Gleichgewicht sorgen, wenn verschiedene Antriebskräfte, variable Ladungen und veränderliche Verluste auftreten. Dies kann nur ein Regulator.)
Der größte Teil der Absorption von Wärme durch die Erde findet in den Tropen statt. Die Tropen bestehen wie die übrige Welt überwiegend aus Ozeanen; und die Landmassen dort sind nass. Mit einem Wort, die dampfenden Tropen. Es gibt kaum Eis dort, so dass es nur von der Bewölkung abhängt, wie viel Sonnenenergie in die Wärmekraftmaschine des Klimas eingeht.
Ich schlage zwei separate, in Wechselwirkungen stehende Mechanismen vor, die direkt den Wärmehaushalt der Erde regulieren – tropische Kumulus- und Kumulonimbus–Wolken. Kumuluswolken sind die flauschigen „Wattebälle“, die in relativ geringer Höhe über dem Erdboden an warmen Nachmittagen entstehen. Kumulonimbuswolken sind Gewitterwolken, die aber auch als kleine Kumuli beginnen. Beide Wolkentypen sind Teil des Ventils, das die eintreffende Strahlung kontrolliert und ggf. reduziert. Außerdem sind Kumulonimbuswolken selbst aktive Wärmekraftmaschinen, die den notwendigen Überschuss zur Verfügung stellen, um als Regulator des Systems zu fungieren.
Ein einfaches Gedankenexperiment zeigt, wie dieser Wolkenregulator wirkt. Es nennt sich „Ein Tag in den Tropen“.
Ich lebe mitten in den feuchten Tropen auf 9 Grad südlicher Breite mit Blick auf den Pazifik von meinem Fenster aus. Der typische Wetterablauf an einem Tag sieht folgendermaßen aus. Tatsächlich ist es ein typischer Sommertag überall in den Tropen. Der Wetterbericht lautet so:
Klar und windstill bei der Morgendämmerung. Leichter Wind, gegen Mittag aufkommende Wolkenbildung. Weiter zunehmende Bewölkung am Nachmittag mit einzelnen Schauern und Gewittern. Aufklaren zum oder nach Sonnenuntergang, eventuell noch ein einzelnes Gewitter nach Einbruch der Dunkelheit. Fortschreitendes Aufklaren bis zur Morgendämmerung.
Dies ist der allgemeine Tageszyklus tropischen Wetters, einfach genug, um überall in der Welt als Klischee zu dienen.
Dieser Ablauf wird angetrieben durch die Tag-/Nachtvariation der Stärke der Sonnenenergie. Vor der Morgendämmerung ist die Atmosphäre typischerweise ruhig und klar. Sobald der Ozean (oder feuchtes Land) sich erwärmt, steigen Temperatur und Verdunstung. Feuchte, warme Luft beginnt aufzusteigen. Dabei kühlt sich die Luft ab, und die Feuchtigkeit kondensiert zu Wolken. Die Wolken reflektieren das Sonnenlicht. Die Wolken verschließen das Ventil etwas und reduzieren so die einfallende Energie. Damit beginnen sie, das System abzukühlen. Dies ist der Anteil des negativen Feedback der Klimakontrolle durch die Wolken.
Die tropische Sonne ist stark, und trotz des negativen Feedback durch die Kumuluswolken wird es weiter wärmer. Je mehr die Sonne auf den Ozean scheint, umso mehr warme, feuchte Luft entsteht, und umso mehr Kumuluswolken bilden sich. Natürlich reflektieren diese noch mehr Sonnenlicht, so dass das Ventil noch etwas weiter geschlossen wird. Aber der Tag bleibt warm.
Die volle Entwicklung der Kumuli bildet die Bühne für den zweiten Teil der Temperaturregulation. Dies ist kein bloßes negatives Feedback. Es ist das klimaregulierende System. Mit weiter steigender Temperatur und Verdunstung verändern sich die flauschigen Kumuli plötzlich. Sie schießen nach oben und bilden Ambossformen; schießen Tausende von Metern hoch in den Himmel in kurzer Zeit. Die Kumuli haben sich in Kumulonimben oder Gewitterwolken verwandelt. Der säulenförmige Wolkenkörper des Gewitters wirkt wie eine gigantische vertikale Warmluftröhre. Das Gewitter saugt warme, feuchte Luft von den bodennahen Luftschichten und jagt sie in den Himmel. In der Höhe kondensiert der Wasserdampf, so dass die latente Wärme wieder in fühlbare Wärme umgewandelt wird. Die Luft erwärmt sich dadurch wieder [im Vergleich zur Umgebungsluft, A. d. Übers.] und steigt immer weiter nach oben.
An der Wolkenobergrenze wird die Luft aus der Wolke ausgeblasen, weit oberhalb des größten Teils des atmosphärischen Kohlendioxids. In dieser dünnen Atmosphäre kann die Luft viel leichter in den Weltraum ausstrahlen. Durch die Bewegung im Wärmeschlauch des Gewitters umgeht die aufsteigende Luft die meisten Treibhausgase und wird erst wieder an der Obergrenze der Troposphäre ausgeblasen. Während des Transportes nach oben gibt es keine radiative oder interaktive Wechselwirkung zwischen der aufsteigenden Luft einerseits sowie der unteren und mittleren Troposphäre andererseits. Im Inneren des Gewitters wird die aufsteigende Luft kanalisiert und an der Obergrenze wieder ausgeblasen.
Zusätzlich zur Reflektion des Sonnenlichtes an der Obergrenze der Kumuli und des Wärmetransports in die obere Troposphäre, wo die Wärme leicht in den Weltraum abstrahlen kann, kühlen die Gewitter die Erdoberfläche auf vielfältige Weise, besonders über dem Ozean.

1. Durch Wind angetriebene Verdunstungskälte. Hat die Entwicklung des Gewitters erst einmal begonnen, bildet sich an der Basis ein eigenes Windsystem. Dieser selbstgenerierte Wind verstärkt die Verdunstung in vielfältiger Weise, besonders über dem Ozean.

a) Die Verdunstung nimmt linear mit der Windgeschwindigkeit zu. An einer typischen Squall-Linie mit einer Geschwindigkeit von 10 m/s ist die Verdunstung etwa zehnmal größer als unter „ruhigen“ Bedingungen (definitionsgemäß um 1 m/s).
b) Der Wind lässt die Verdunstung durch die Entstehung von Gischt und Sprühnebel sowie durch das Abtrocknen von Bäumen und Blättern zunehmen. Dies vergrößert die für die Verdunstung zur Verfügung stehenden Flächen erheblich, denn an der Gesamtoberfläche der Millionen von Tröpfchen verdunstet das Wasser genau so wie an der Erdoberfläche selbst.
c) In geringerem Umfang trägt auch die Erzeugung von Wellen durch den Wind zur Vergrößerung der Oberfläche bei (eine wellenförmige Oberfläche liefert einen größeren Beitrag zur Verdunstung als eine flache).
d) Durch Wind erzeugte Wellen wiederum lassen die Turbulenz in der Grenzschicht stark zunehmen. Dies verstärkt die Verdunstung, weil trockene Luft aus höheren Luftschichten bis zur Erdoberfläche herunter gewirbelt wird, während gleichzeitig feuchte Luft aufwärts weht.
e) Da sich der aufgewirbelte Sprühnebel rasch auf die Lufttemperatur erwärmt, die in den Tropen häufig höher ist als die Wassertemperatur, verstärkt sich die Verdunstung ebenfalls verglichen mit derjenigen an der Wasseroberfläche.

2. Durch den Wind zunehmende Albedo. Der Sprühnebel, Gischt und die weißen Wellenkämme sorgen für eine erhebliche Zunahme der Albedo der Meeresoberfläche. Dies reduziert die vom Ozean absorbierte Energie.

3. Kalter Regen und kalter Wind. Wenn die feuchte Luft durch den Wärmeschlauch in der Gewitterwolke steigt, kondensiert das Wasser und fällt aus. Da dieses Wasser aus Luftschichten mit Temperaturwerten unter dem Gefrierpunkt fällt, kühlt es die untere Atmosphäre, durch die es fällt, und die Oberfläche beim Auftreffen. Diese [selbst produzierte] Kaltluft weht radial aus dem Zentrum des fallenden Regens heraus und kühlt so auch die umgebende Luft.

4. Zunahme des Gebietes mit Reflektion. Weiße, flauschige Kumuli sind nicht groß und reflektieren [das Sonnenlicht] nur an ihrer Oberseite. Andererseits reflektiert der vertikale Luftschlauch des Gewitters das Sonnenlicht auf der gesamten Länge. Dies bedeutet, dass Gewitterwolken eine viel größere Fläche beschatten als ihr eigener horizontaler Durchmesser, vor allem am späten Nachmittag.

5. Modifizierung hochtroposphärischer Wolken aus Eiskristallen (Linden [Lindzen?] 2001, Spencer 2007). Diese Wolken bilden sich aus den winzigen Eispartikelchen, die aus der Wärmekraftmaschine des Gewitters ausgeblasen werden. Es scheint so, als ob die regulatorische Wirkung dieser Wolken eine größere Auswirkung haben, da man von ihnen glaubt, dass sie eher wärmend (wegen der Absorption von IR) als abkühlend wirken (durch Reflektion).

6. Verstärkte nächtliche Ausstrahlung. Anders als langlebige Stratusbewölkung lösen sich Kumuli und Kumulonimben im Allgemeinen zur Nacht auf, bis zu dem typischen klaren Himmel der Morgendämmerung. Dies gestattet eine verstärkte Wärmeabstrahlung in den Weltraum.

7. Absinken trockener Luft bis zur Oberfläche. Die oben aus dem Gewitter ausgeblasene Luft sinkt als Gegengewicht außerhalb der Wolke wieder ab. Diese absinkende Luft ist sehr trocken, denn beim Aufsteigen hat sie fast ihre gesamte Feuchtigkeit durch Kondensation in der Gewitterwolke abgegeben. Je trockener diese Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie bis zum erneuten Aufsteigen aufnehmen. Dies verstärkt die verdunstungsbedingte Abkühlung der Erdoberfläche.

Indem sie eine solche Fülle abkühlender Mechanismen zur Folge haben, sorgen Kumuli und Gewitterwolken extrem effektiv für eine Abkühlung der Oberfläche. Zusammen bilden sie den Regulator für die Temperatur in den Tropen.

Aber wo ist dieser Mechanismus?

Das Problem bei meinem Gedankenexperiment, [das Wetter an] einem typischen tropischen Tag zu beschreiben, liegt darin, dass es sich ständig ändert. Die Temperatur steigt und fällt, die Wolken bilden sich und fallen wieder zusammen, der Tag wechselt zur Nacht und umgekehrt, die Jahreszeiten kommen und gehen. Wo in all dieser ewigen Änderung ist der regulatorische Mechanismus? Wenn sich alles fortwährend ändert, was sorgt dafür, dass es Monat für Monat und Jahr für Jahr das Gleiche ist? Wenn die Bedingungen immer unterschiedlich sind, was hindert sie daran, den Rahmen zu sprengen (to run off the rails)?
Wenn man die Wirkung des Regulators beobachten will, braucht man einen anderen Standpunkt. Man braucht eine zeitlose Betrachtung ohne Jahreszeiten und ohne den Wechsel von Tag und Nacht. Und komischerweise gibt es in diesem „Ein Tag in den Tropen“ genannten Gedankenexperiment tatsächlich einen solchen zeitlosen Standpunkt, bei dem es nicht nur keinen Tages- und Nachtrhytmus gibt, sondern bei dem es auch immer Sommer ist.
Der Standpunkt ohne Tag und Nacht, von dem aus wir die Wirkung des Regulators beobachten können, ist der Standpunkt der Sonne. Man stelle sich vor, man beobachte die Erde von der Sonne aus. Aus diesem Blickwinkel gibt es Tag und Nacht nicht. Alle Teile der sichtbaren Erde liegen fortwährend im Sonnenlicht. Und unter der Sonne ist immer Sommer.
Wenn wir die allgemeine Definition akzeptieren, dass Norden oben liegt, bewegt sich die sichtbare Erdoberfläche von links nach rechts durch die Erdrotation. Also befindet sich der linke Rand der sichtbaren Erdoberfläche immer beim Sonnenaufgang und der rechte Rand immer beim Sonnenuntergang. Der Mittag liegt in einer vertikalen Linie unterhalb der Sonne in der Mitte. Von diesem zeitlosen Standpunkt aus ist der Morgen immer und ewig links, der Nachmittag rechts zu finden. Kurz gesagt haben wir auf diese Weise die Zeitkoordinaten durch die Koordinaten des Weltraumes ersetzt. Dies macht die Wirkung des Regulators anschaulich.
Die Tropen erstrecken sich von links nach rechts über die runde sichtbare Oberfläche. Am linken Ende der Tropen, nach dem Sonnenaufgang, erkennt man nur sehr wenige Wolken. Die Wolken nehmen immer mehr zu, je weiter man auf diesem Band nach rechts wandert. Um die Mittagszeit gibt es schon recht viele Kumuli, während weiter rechts immer mehr Kumuli und auch eine zunehmende Zahl von Gewitterwolken weite Gebiete der Tropen überdecken.
Es ist, als ob es einen abgestimmten Spiegel [zur Reflektion des Sonnenlichtes] über den Tropen gibt, mit den wenigsten Wolkenspiegeln links, die allmählich immer mehr zunehmen bis zur ausgedehnten Bewölkung und den Gewittern rechts.
Nach der Bildung der Hypothese, dass aus Sicht der Sonne die rechte Seite der Tropen stärkere Bewölkung aufweist als die linke, dachte ich „Hey, das ist eine überprüfbare Position, um meine Hypothese zu stützen oder zu zerstören“. Um zu untersuchen, ob die postulierte stärkere Bewölkung im rechten Teil der Erdoberfläche wirklich existiert, habe ich ein Mittel von 24 Bildern vom Pazifik aneinander gereiht, jeweils aufgenommen am 1. und am 15. eines jeden Monats über ein ganzes Jahr. Daraus ermittelte ich die mittlere Änderung der Albedo und daraus folgend die Änderung des Antriebs zu jeder Zeit. Hier ist das Ergebnis:

 
Abbildung 2. Ein-Jahres-Mittel von Satellitenbildern des Satelliten GOES–West aufgenommen jeweils zur Mittagszeit lokal unter dem Satelliten.

Die innertropische Konvergenz erkennt man an dem hellen Band in dem gelben Rechteck. Die lokale Zeit wird durch die blauen Linien im Bild angezeigt. Die Uhrzeiten stehen unter den zugehörigen Graphen. Die rote Linie in der Graphik zeigt die Anomalie der Sonnenstrahlung (in Watt pro Quadratmeter) in der gelb umrandeten Fläche. Der schwarze Graph zeigt die Albedo in diesem Gebiet.
Die Graphik unter dem Bild zeigt die Albedo und die Solarstrahlung im [Bereich des] gelben Rechtecks um die innertropische Konvergenz. Man beachte die starke Zunahme der Albedo zwischen 10.00 und 11.30 Uhr. Sie sehen den Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Erde sich nicht überhitzt. Er sorgt für eine Änderung der Sonnebestrahlung von –60 W/m² zwischen zehn Uhr und Mittag.
Nun überlegen Sie, was passiert, wenn es aus irgendwelchen Gründen in den Tropen etwas kühler ist. Die Sonne braucht dann länger, die Oberfläche zu erwärmen. Die Verdunstung setzt erst später am Tag ein. Wolken bilden sich nur zögernd. Die Gewitter bilden sich später, es bilden sich weniger davon, und wenn es nicht warm genug ist, bilden sich diese riesigen, die Oberfläche kühlenden Wärmekraftmaschinen überhaupt nicht.
Und aus der Sicht der Sonne verlagert sich die Reflektionstätigkeit nach rechts, so dass mehr und längere Zeit die Sonne scheint. Die Reduzierung der Sonnenstrahlung um 60 W/m² findet erst später am Tag statt, so dass die lokale Einstrahlung zunimmt.
Wird es in den Tropen hingegen ein wenig wärmer als normal, verschiebt sich die Reflektion nach links, und Wolken bilden sich früher. Heiße Nachmittage begünstigen die Bildung von Gewittern, die die Oberfläche kühlen. Auf diese Weise sorgt eine sich selbst justierende Abkühlung im Schatten von Gewitterwolken dafür, dass sich die Temperatur am Nachmittag in Grenzen hält.
Nun haben einige Wissenschaftler behauptet, dass Wolken ein positives Feedback haben. Aus diesem Grunde sollen Gebiete mit mehr Wolken wärmer werden als Gebiete mit weniger Wolken. Dieses positive Feedback wird als Ursache dafür gesehen, dass Wolken und Wärme miteinander korreliert sind.
Ich und andere vertreten eine entgegengesetzte Auffassung. Ich sage, dass die Wolken durch die Erwärmung entstehen, und nicht die Erwärmung durch die Wolken.
Glücklicherweise gibt es Wege, um abzuschätzen, ob Änderungen der Reflektivität durch die Wolkenschirme und Gewitter in den Tropen durch steigende Temperaturen begünstigt werden (und diese damit begrenzen), oder ob eine Zunahme der Wolken die Temperatur allgemein steigen lässt. Das heißt, man muss die Änderung in der Albedo zusammen mit der Änderung der Temperatur betrachten. Hier folgen zwei Ansichten der Albedo in den Tropen im Abstand von sechs Monaten. Der August ist der wärmste Monat in der Nordhemisphäre. Die Sonne befindet sich nördlich [des Äquators]. Beachte die hohe Albedo (hellblaue Gebiete) über Nordafrika, China und die nördlichen Gebiete von Süd- und Mittelamerika. Im Gegensatz dazu ist die Albedo in Brasilien, Südafrika und Indonesien/Australien gering.

 
Abbildung 3. Monatliche mittlere Albedo. Beide Darstellungen liegen ein halbes Jahr auseinander.

Im August herrscht auf der Nordhemisphäre, im Februar auf der Südhemisphäre Hochsommer. Hellblaue Gebiete zeigen die höchste Reflektivität (die größte Albedo).
Im Februar steht die Sonne im Süden. Die Verteilung der Albedo ist umgekehrt. In Brasilien und Südafrika sowie Australien ist es warm unter der Sonne. Als Reaktion darauf bilden sich die Wolken, so dass diese Gebiete nun eine hohe Albedo aufweisen. Im Gegensatz dazu ist die Albedo im Norden niedrig, mit Ausnahme der hohen Reflektion in den Wüsten Sahara und Rub Al Khali.
Man erkennt ganz klar, dass die Wolkenalbedo (von Kumuli und Kumulonimben) dem Sonnenstand folgt und die Erde vor der Überhitzung bewahrt. Dies zeigt ziemlich eindeutig, dass die Wolken sich infolge der Wärme bilden und nicht umgekehrt.
Unabhängig davon zeigen diese Bilder auch auf andere Weise, dass die Wärme die Wolkenbildung auslöst. Bekanntlich erwärmt sich das Festland im Sommer stärker als der Ozean. Wenn wirklich die Temperatur die Wolkenbildung steuert, müsste es über Land eine größere Änderung der Albedo geben als über dem Ozean. Und das ist ganz klar der Fall. Man erkennt im Nordpazifik und im Indischen Ozean, dass mit der Sonne die Albedo zunimmt, besonders dort, wo das Wasser flach ist. Aber die Änderungen über Land sind allgemein viel größer als die Änderungen über dem Ozean. Auch dies zeigt, dass sich die Wolken infolge der Erwärmung bilden und diese dadurch limitieren.

Wie der Regulator funktioniert

Die Bildung tropischer Kumulus- und Gewitterwolken wird durch die Dichte der Luft bestimmt. Die Dichte ist eine Funktion von Temperatur (die die Dichte direkt beeinflusst) und Verdunstung (Wasserdampf ist leichter als Luft).
Ein Gewitter ist sowohl eine sich selbst erzeugende als auch eine sich selbst erhaltende Wärmekraftmaschine. Die beteiligten Faktoren sind mit Feuchtigkeit geladene warme Luft und flüssiges Wasser. Sich selbst erzeugend bedeutet, dass immer dann, wenn es über tropischen Ozeanen warm genug wird, was fast jeden Tag geschieht, und wenn Temperatur und Feuchtigkeit ein bestimmtes Maß erreichen, die flauschigen Kumuli plötzlich explodieren. Die Wolken schießen nach oben und zeigen die fortschreitende Entwicklung der feuchtwarmen Luft. In der Höhe verlässt die aufsteigende Luft die Wolke und wird durch von unten nachströmende feuchte Luft ersetzt. Auf einmal wird aus einer friedlichen Wolke ein aktives Gewitter.
Sich selbst erzeugend heißt, dass sich Gewitterwolken spontan als eine Funktion von Temperatur und Feuchtigkeit bilden. Oberhalb des Gemenges, das für die Bildung des ersten Gewitters erforderlich ist, nimmt die Anzahl der Gewitter rasch zu. Diese rasche Zunahme der Gewitteraktivität begrenzt den möglichen Temperaturanstieg, [den es ohne diese Wolken geben würde].
Sich selbst erhaltend heißt, wenn ein Gewitter erst einmal entstanden ist, braucht es nicht mehr die volle Auslösetemperatur, um sich zu erhalten. Der Grund hierfür ist durch das sich bildende Windsystem an der Basis sowie durch von oben absinkende trockene Luft die Verdunstungsrate erheblich zunimmt. Das Gewitter wird durch die Dichte der Luft getrieben. Es braucht eine Quelle leichter, feuchter Luft. Die Dichte der Luft wird bestimmt sowohl durch die Temperatur als auch durch den Feuchtegehalt (komischerweise ist Wasserdampf mit einem Molekulargewicht von 16 nur wenig mehr als halb so schwer wie Luft mit einem Molekulargewicht etwa bei 29).
Die Verdunstung ist nicht nur abhängig von der Temperatur, sondern vielmehr von einer komplexen Mischung aus Windgeschwindigkeit, Wassertemperatur und Dampfdruck. Die Verdunstung wird mit einer statistischen Formel berechnet […by what is called a „bulk Formula“], was bedeutet, dass diese Formel ein Erfahrungswert ist und nicht auf irgendeiner Theorie basiert. Eine allgemein benutzte Formel lautet:

E = VK(es – ea)

Hier bedeutet:
E = Verdunstung
V= Windgeschwindigkeit (als Funktion des Temperaturgegensatzes[?T])
K = ein konstanter Koeffizient
es = Dampfdruck an der verdunstenden Oberfläche (als Funktion der Wassertemperatur in Grad Kelvin zur vierten Potenz [?])
ea = Dampfdruck der darüber liegenden Luft (Funktion von relativer Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur in Grad Kelvin zur vierten Potenz)
In dieser Formel ist hauptsächlich zu beachten, dass die Verdunstung linear von der Windgeschwindigkeit abhängt. Das heißt, dass die Verdunstung in der Nähe eines Gewitters um eine Größenordnung höher sein kann als in kurzer Entfernung davon.
Zusätzlich zur Änderung der Verdunstung gibt es zumindest noch einen anderen Mechanismus zunehmender Wolkenbildung bei zunehmendem Wind, und zwar die Entstehung von Salzkristallen aus dem Ozean. Sich brechende Wellen bei starkem Wind erzeugen diese mikroskopisch kleinen Salzkristalle. Sie bilden die Hauptquelle der Kondensationskerne für Wolken, die sich über dem Ozean bilden. Die Erzeugung dieser zusätzlichen Kondensationskerne zusammen mit einer verstärkten Verdunstung führt zu größeren und schnelleren Änderungen der Wolkenbildung mit steigender Temperatur.
Also bedeutet zusätzliche Verdunstung durch den Wind, dass die Temperatur bei der Gewitterbildung bei gleicher Luftdichte unter der Auslösetemperatur liegen kann. Dies wiederum bedeutet, dass das Gewitter auch dann aktiv bleibt, wenn es die Oberfläche bis weit unter die Auslösetemperatur abkühlt.
Dieses Vermögen, die Temperatur unter die Auslösetemperatur zu drücken, unterscheidet den Regulator vom negativen Feedback. Ein Gewitter kann mehr als nur die Bodenerwärmung zu begrenzen. Es kann mechanisch die Oberfläche unter die erforderliche Auslösetemperatur abkühlen. Das erlaubt es dem Gewitter, eine bestimmte Temperatur in der Region rings um das Gewitter festzulegen.
Eine Schlüsselfunktion dieser Kontrollmethode (Veränderungen einfallender Energie, Arbeit, zunehmende Wärmeverluste, die den Temperaturanstieg bremsen) liegt darin, dass das Gleichgewicht der Temperatur nicht bestimmt wird durch Änderungen der [Wärme]verluste oder durch Änderungen des Antriebs im System. Das Gleichgewicht der Temperatur wird bestimmt durch Wind, Wasser und Wolken in Abhängigkeit von steigender Temperatur, und nicht durch die Effizienz oder die Menge der in das System eingehenden Energieflüsse.
Außerdem wird das Gleichgewicht der Temperatur nur unwesentlich durch Änderungen der Stärke der Solarstrahlung beeinflusst. Nimmt diese Strahlung ab, verringert sich die Verdunstung, was die Wolkenbildung vermindert und wiederum mehr von der Sonnenstrahlung zur Erdoberfläche durchkommen lässt. Dies ist die wahrscheinliche Antwort auf die schon lange im Raum stehende Frage, wie die globale Temperatur selbst in den geologischen Zeiträumen so stabil sein konnte, in denen die Stärke der Sonnenstrahlung markant zugenommen hat.
Allmähliche Variationen des Gleichgewichts und des Antriebs
Falls die Thermostat–Hypothese zutrifft und die Erde tatsächlich ein aktiv bestimmtes Gleichgewicht der Temperatur aufweist, was ist dann der Grund für die langsamen Veränderungen und Verschiebungen der Temperatur, die man sowohl in historischen als auch in geologischen Zeiträumen beobachtet hat?
Wie Bejan gezeigt hat, ist ein bestimmender Faktor der Temperaturentwicklung, wie effizient die ganze globale Wärmekraftmaschine die Terawatt von Energie von den Tropen zu den Polen transportiert. In geologischen Zeiträumen sind die Anordnung, die räumliche Verteilung und die Höhe von Landmassen offensichtlich ein sehr großer Faktor in dieser Hinsicht. Darin liegt auch der heutige Hauptunterschied zwischen der Arktis und der Antarktis. Die fehlende Landmasse in der Arktis bedeutet, dass unter dem Eis warmes Wasser zirkuliert. In der Antarktis ist es kalt bis in die Knochen… 
Außerdem stellt die ozeanische Geographie, die die Meeresströme beeinflusst, die warmes Wasser in Richtung der Pole und kaltes Wasser in Richtung Äquator transportieren, ebenfalls einen großen Faktor der aktuellen Temperatur in der globalen Wärmemaschine dar.
In kürzeren Zeiträumen könnte es allmähliche Änderungen der Albedo geben. Die Albedo ist eine Funktion von Windgeschwindigkeit, Verdunstung, Dynamik der Wolken und (zu einem geringeren Grad) Schnee und Eis. Verdunstungsraten werden durch die Gesetze der Thermodynamik bestimmt, so dass lediglich Windgeschwindigkeit, Dynamik der Wolken sowie Schnee und Eis das Gleichgewicht beeinflussen können.
Die Veränderlichkeit des Gleichgewichts der Temperatur könnte beispielsweise das Ergebnis einer weltweiten Änderung der mittleren Windgeschwindigkeit sein. Die Windgeschwindigkeit reguliert den Wellengang in den Ozeanen, und es kommt zu langfristigen Änderungen in der Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre. Diese Änderungen der Windgeschwindigkeit könnten das Gleichgewicht der Temperatur auf zyklische Weise verändern.
Oder es könnte zusammen hängen mit einer generellen Änderung von Farbe, Typ oder Ausdehnung von Wolken und/oder Schnee und Eis. Die Albedo hängt ab von der Farbe der Oberfläche, die die Energie reflektiert. Wenn sich diese Reflektionen aus irgendwelchen Gründen ändern, könnte dies das Gleichgewicht der Temperatur beeinflussen. Die Reflektionseigenschaften von Schnee und Eis ändern sich durch Russablagerungen auf der Oberfläche, was zu verstärktem Schmelzen führen könnte. Die Reflektion von Wolken ändert sich durch eine Farbveränderung durch Aerosole oder Staub.

Schließlich könnten die Veränderungen des Temperaturgleichgewichtes auch mit der Sonne zusammen hängen. Die Variation der magnetischen [Felder] und des Sonnenwindes könnten groß genug sein, um Veränderungen hervorzurufen. Es gibt starke Hinweise darauf, dass die Bewölkungsmenge beeinflusst wird durch den 22-jährigen Hale–Zyklus, und diese 14-jährige Aufzeichnung überdeckt nur einen Teil davon.

Schlussfolgerungen und Ausblick
1. Die Sonne stößt mehr Energie aus, als nötig ist, um die Erde zu rösten. Aber sie wird daran gehindert durch die Wolken, die etwa ein Drittel der einfallenden Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum reflektieren. So weit wir heute wissen, hat dieses System der Wolkenbildung zur Begrenzung des Temperaturanstiegs noch nie versagt.

2. Dieser reflektierende Wolkenschirm bildet sich in den Tropen als Folge steigender Temperatur.

3. Sofern die Temperatur weiter steigt, wird der reflektierende Wolkenschirm verstärkt durch Wärmekraftmaschinen, genannt Gewitter. Diese kühlen die Erdoberfläche auf vielfältige Weise, transportieren Wärme nach oben und verwandeln Wärme in Arbeit.

4. Wie auch die Kumuli bilden sich Gewitter als Folge steigender Temperatur.

5. Weil sie von der Temperatur angetrieben werden, wenn die Temperatur in den Tropen steigt, nimmt die Bildung von Gewittern und Kumuluswolken zu. Diese Kombination reguliert und begrenzt den Temperaturanstieg. Wenn die Temperatur der Tropen niedrig ist, klart der tropische Himmel auf, und die Erde erwärmt sich rasch. Aber wenn es in den Tropen heißer wird, begrenzen Kumuli und Kumulonimben diese Erwärmung. Dieses System hält die [Temperatur der] Erde innerhalb eines schmalen Bandes von Temperaturwerten.

6. Das System zur Regulierung der Erdtemperatur basiert auf den unveränderlichen Gesetzen der Physik von Wind, Wasser und Wolken.

7. Dies ist eine vernünftige Erklärung dafür, wie die Temperatur der Erde Hunderte von Millionen Jahren so stabil war (oder besser, zweifach stabil in Kalt- und Warmzeiten).

Willis Eschenbach, Tuvalu. Die Originalversion erschien zuerst bei Watts Up hier

dankenswerterweise übersetzt von Chris Frey EIKE
Weiterführende Literatur

Bejan, A, and Reis, A. H., 2005, Thermodynamic optimization of global circulation and climate, Int. J. Energy Res.; 29:303–316. Available at http://homepage.mac.com/williseschenbach/.Public/Constructal_Climate.pdf
Richard S. Lindzen, Ming-Dah Chou, and A. Y. Hou, 2001, Does the Earth Have an Adaptive Infrared Iris?, doi: 10.1175/1520-0477(2001)082<0417:DTEHAA>2.3.CO;2
Bulletin of the American Meteorological Society: Vol. 82, No. 3, pp. 417–432.
Available online at http://ams.allenpress.com/pdfserv/10.1175%2F1520-0477(2001)082%3C0417:DTEHAA%3E2.3.CO%3B2
Ou, Hsien-Wang, Possible Bounds on the Earth’s Surface Temperature: From the Perspective of a Conceptual Global-Mean Model, Journal of Climate, Vol. 14, 1 July 2001. Available online at http://ams.allenpress.com/archive/1520-0442/14/13/pdf/i1520-0442-14-13-2976.pdf




Viele glauben, der Mensch ist verantwortlich …

Viele möchten darüber diskutieren, ob der Mensch für den Anstieg des CO2-Pegels nach den 1850er Jahren verantwortlich ist. Die Leute scheinen wie verrückt wegen dieser Frage zu sein. Deshalb möchte ich sie meiner Methode behandeln, als ich in den 1960ern im Straßenbau Dynamitladungen hochjagte … Zündschnur anzünden und dann aber rennen so schnell es geht!

Zuerst einmal zu den Daten, soweit bekannt. Wir müssen mehrere Indizien-Linien betrachten, einige solide, andere nicht. Es gibt drei Gruppen: Daten über die Pegel in der Atmosphäre, Daten über die Emissionen und Daten über Isotopen.

Die solidesten Atmosphärendaten sind die CO2-Daten vom Mauna Loa, wie wir besprochen haben. Sie werden von den Eisbohrkerndaten bestätigt. So sehen sie für die vergangenen tausend Jahre aus. 

 Abb. 1. Die Mauna Loa-Daten (orange Kreise) und die CO2-Daten von 8 verschiedenen Eisbohrkernen. Die Fuji Eisbohrkerndaten werden auf zweierlei Weise analysiert (feucht und trocken). Die Siple Eisbohrkerndaten werden von zwei verschiedenen Gruppen analysiert (Friedli et al., Neftel et al.). Man sieht, warum Michael Mann so wild darauf war, den Temperatur-Hockeyschläger durchzusetzen … weil er sonst die Mittelalterliche Warmperiode hätte erklären müssen, ohne sich auf CO2 berufen zu können. Das Foto zeigt die Außenseite der WAIS Eisbohrhütte.  

Nun zum Vorgehen:

Ich werde die Daten zeigen und die Hauptpunkte diskutieren, so wie ich sie verstehe und sagen, was ich davon halte. Dann können Sie alles auseinandernehmen. Vorweg möchte ich meine Meinung sagen, dass die kürzlichen Anstiege der CO2-Pegel von menschlicher Tätigkeit herrühren. 

Erster Punkt: Die Form der historischen Datenreihe

Ich fange mit Abbildung 1 an. Wie man sieht, besteht eine ausgezeichnete Übereinstimmung bei den verschiedenen acht Eisbohrkernen, auch angesichts der verschiedenen Methoden und der verschiedenen Analysten bei zwei Eisbohrkernen. Es besteht auch eine ausgezeichnete Übereinstimmung zwischen den Eisbohrkernen und den Daten vom Mauna Loa. Vielleicht ist die Übereinstimmung Koinzidenz. Vielleicht ist sie eine Verschwörung. Vielleicht ist da auch ein einfacher Fehler. Ich aber meine, sie stellen eine gute Abschätzung der historischen CO2-Geschichte dar.

Wenn Sie also glauben wollen, dass das kein Ergebnis menschlicher Tätigkeit wäre, ist die Frage hilfreich, was es denn sonst gewesen sein könnte. Es ist nicht notwendig, eine alternative Hypothese zu formulieren, wenn Sie nicht an eine menschliche Verursachung glauben. Aber sie würde in ihrem Fall helfen. Mir persönlich erschließt sich keine andere offensichtliche Erklärung für den scharfen kürzlichen Anstieg.

Zweiter Punkt. Emission versus atmospärische Pegel und Sequestrierung

Es gibt einige Datenbestände mit den Anteilen von CO2-Emissionen aus menschlicher Tätigkeit. Erstens die CDIAC Emissions-Daten. Sie zeigen die jährlichen Emissionen (in Tonnen Kohlenstoff, nicht CO2), getrennt nach gasförmigen, flüssigen und festen Treibstoffen. Sie zeigen auch die Anteile aus der Zementherstellung und dem Abfackeln von Erdgas.

Der zweite Datenbestand ist weniger genau. Er besteht auf einer Schätzung der Emissionen aus Veränderungen der Landnutzung und Bodenbedeckung, bekannt als LU/LC [engl. abgek. für Land Use/Land Cover]. Der mir bekannte umfassendste Datenbestand ist der Houghton Dataset. Nachfolgend werden die Emissionen aus den beiden Datenbeständen gezeigt:

 

Abbildung 2. Anthropogene Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe und aus der Zementproduktion (blaue Linie), Landnutzung/Bodenbedeckung (LU/LC) Änderungen (weiße Linie), gesamt (rote Linie).

Obwohl das informativ ist und auch so aussieht wie die Veränderung im atmosphärischen CO2-Pegel, brauchen wir etwas, um die beiden Wertelinien zu vergleichen. Die Zauberzahl hierfür ist die Anzahl von Gigatonnen Gt (1 Gt = 1 Mio Tonnen, 1 * 10^9) Kohlenstoff, der nötig ist, um den atmosphärischen CO2-Pegel um 1 ppmv zu verändern. Das sind 2,13 Gt Kohlenstoff pro 1 ppmv.

Mit Hilfe dieser Beziehung können wir die Emissionen und das CO2 in der Atmosphäre in eine direkte Beziehung setzen. Abbildung 3 zeigt die kumulierten Emissionen seit 1850 zusammen mit den Veränderungen in der Atmosphäre (umgerechnet von ppmv in Gt C). Wenn wir das tun, sehen wir eine interessante Beziehung. Nicht alles emittierte CO2 bleibt in der Atmosphäre. Einiges davon wird sequestriert (aufgesogen) von den natürlichen Systemen der Erde.

 

Abbildung 3. Gesamtemissionen (fossil, Zement, LU/LC) und der in der Atmosphäre verbleibende und der sequestrierte Anteil.

Wir sehen, dass nicht der gesamte, in Form von CO2 emittierte Kohlenstoff in der Atmosphäre verbleibt. Ein Anteil wird irgendwie von den Weltmeeren, der Biosphäre und dem Land aufgesogen. Was ist darunter zu verstehen?

Hierzu müssen wir ein paar oft zusammengeworfene Maßzahlen berücksichtigen. Eine davon ist die Verweilzeit des CO2. Das ist die Zeitspanne, in welcher das durchschnittliche CO2-Molekül in der Atmosphäre verweilt. Sie kann auf mehrere Arten berechnet werden und sie beträgt etwa 6 – 8 Jahre.

Die andere Maßzahl, die oft mit der ersten verwechselt wird, ist die Halbwertzeit, auch „exponentielle Abnahme“ des CO2 genannt. Angenommen wir bringen in die im Gleichgewichtszustand befindliche Atmosphäre einen Stoß CO2 ein. Der Stoß wird langsam zerfallen, und nach gewisser Zeit wird das System wieder im Gleichgewicht sein. Das nennt man auch „exponentielle Abnahme“, weil das zusätzliche CO2 in jedem Jahr um einen gewissen Prozentsatz vermindert wird. Die Größe der exponentiellen Abnahme wird normalerweise als der Zeitraum gemessen, den es braucht, um den zusätzlich eingebrachten Stoß auf die Hälfte seines ursprünglichen Wertes zu vermindern (Halbwertzeit), oder auf 1/e (0,37) seines ursprünglichen Wertes. Die Dauer des Zerfalls (Halbwertzeit oder engl. „e-folding time“) ist viel schwieriger zu berechnen als die Verweilzeit. Der IPCC sagt, sie liegt zwischen 90 und 200 Jahren. Ich sage, sie ist viel geringer, so auch Jacobson.

Wie können wir nun feststellen, ob das mit der exponentiellen Abnahme des zusätzlichen CO2 tatsächlich stimmt? Eine Möglichkeit ist der Vergleich mit einer errechneten exponentiellen Abnahme. Hier ist das Ergebnis, wenn die exponentielle Abnahme über einen Zeitraum von 31 Jahren angesetzt wird.

 

Abbildung 4. Totale kumulierte Emissionen (fossil, Zement, LU/LC), in der Atmosphäre verbleibender kumulierter Betrag und sequestrierter kumulierter Betrag. Der kalkulierte sequestrierte Betrag (gelbe Linie) und der in der Luft verbleibende errechnete Betrag (schwarz) wird ebenfalls dargestellt.

Wie man sieht, trifft die Annahme von der exponentiellen Abnahme bei der beobachteten Datenreihe recht gut zu und sie unterstützt die Idee, dass überschüssiger atmosphärischer Kohlenstoff aus menschlicher Tätigkeit stammt. 

Punkt 3. Kohlenstoff-Isotope 12C und 13C

Vom Kohlenstoff gibt es ein Paar natürlicher Isotope, 12C und 13C. 12C ist leichter als 13C. Pflanzen bevorzugen das leichtere Isotop 12C. Im Ergebnis zeigt sich im Material, das von Pflanzen herstammt (fossile Treibstoffe eingeschlossen), ein geringerer Anteil von 13C als von 12C (kleineres Verhältnis 13C/12C).

Man behauptet (da habe ich nicht sehr weit recherchiert), dass seit 1850 der Anteil des 12C in der Atmosphäre ständig zunimmt. Dafür gibt es mehrere Indizien: 13C/12C-Verhältnis in Baumringen, 13C/12C-Verhältnis im Weltmeer, 13C/12C-Verhältnis in Schwämmen. Zusammengenommen deutet das darauf hin, dass die Ursache der Nach-1850-Zunahme die Verbrennung von fossilen Treibstoffen ist.

Aber da gibt es Probleme. Zum Beispiel beschrieben im NATURE-Artikel “Problems in interpreting tree-ring klein Delta 13C records”. Der Abstract sagt:

Das stabile Kohlenstoff-Verhältnis (13C/12C) bei Baumringen aus dem 20. Jh. ist auf Indizien hinsichtlich der Wirkung des isotopisch leichteren CO2 aus fossilen Treibstoffen überprüft worden (klein Delta 13C~-25‰ im Vergleich zum primären PDB-Standard) seit dem Beginn größerer fossiler Treibstoffverbrennung um die Mitte des 19. Jh. im Vergleich zum 13C/12C-Verhältnis im atmosphärischen CO2 (klein Delta  13C~-7‰), welches die Bäume bei der Photosynthese assimilieren.
Die beobachtete Abnahme beim 13C bis zum Jahre 1930 in verschiedenen Serien von Baumring-Messungen ist größer als aus dem Eintrag von fossilem Treibstoff-CO2 in die Atmosphäre zu erwarten ist. Daraus ergibt sich die Vermutung eines zusätzlichen Promille-Eintrags während des ausgehenden 19./ beginnenden 20. Jh. Stuiver vermutet, dass eine Abnahme des atmosphärischen klein Delta 13C von 0.7‰ von 1860 bis 1930 zusätzlich, und über das aus fossilen Treibstoffen stammende CO2 hinaus, tatsächlich einer Freisetzung von Netto-Biosphärischen CO2 (klein Delta 13C~-25‰) zugeschrieben werden kann, zusätzlich zum gesamten Zufluss an CO2 aus fossilen Treibstoffen von 1850 – 1970. Falls Erkenntnisse über die Rolle der Biosphäre als Quelle oder Senke für CO2 in der jüngsten Vergangenheit aus Baumring- 13C/12C abgeleitet werden können, sollte die Reaktion des gesamten dynamischen CO2-Kreislaufs der jüngsten Vergangenheit betrachtet werden hinsichtlich des Eintrags von CO2 aus fossilen Treibstoffen und auch hinsichtlich den Vorhersagen eines möglichen Klimawandels infolge des Treibhauseffekts der in der Atmosphäre verbleibenden CO2-Anteile. Ich stelle hier (Abb. 1a) den Trend im gesamten Holz  klein Delta 13C von 1883 bis 1968 in den Baumringen einer amerikanischen Ulme dar, die außerhalb des Waldes in Meereshöhe in Falmouth, Cape Cod, Massachusetts (41°34`N, 70°38`W) an der Nordost-Küste der USA wuchs. Die Untersuchung der 13C Trends im Lichte verschiedener möglicher Einwirkungen zeigt, wie schwierig es ist, Fluktuationen bei den 13C/12C – Verhältnissen auf eine einzige Ursache zurückführen zu wollen. Das ist ein Hinweis, dass der Vergleich von Vor-1850-Verhältnissen mit Temperaturmessungen bei der Auflösung von Störgrößen im 20. Jh. helfen könnte.

Die Argumentationskette mit den Isotopen scheint mir eine der schwächsten zu sein. Der gesamte Kohlenstoff-Eintrag in die Atmosphäre beträgt etwa 211 Gigatonnen, hinzu kommt der menschliche Beitrag. Das bedeutet, dass im Jahre 1978 der menschliche Beitrag zum Kohlenstoff-Zufluss etwa 2,7% und 4% im Jahre 2008 betrug. In diesem Zeitraum ist der durchschnittliche Wert des 13C/12C-Verhältnisses von den 11 NOAA Messstationen um –0,7 Promille gesunken. Daraus ergibt sich, dass das zusätzliche CO2 ein 13C/12C-Verhältnis von etwa –60 Promille gehabt haben müsste.

Jetzt hat die Atmosphäre also etwa –7 Promille 13C/12C. Daraus ergibt sich, dass das zusätzlich eingebrachte CO2 ein 13C/12C-Verhältnis von um die -60 Promille hätte haben müssen, um ein Absinken um 0,7 Promille zu verursachen. 

Aber die fossilen Treibstoffe im gegenwärtigen Mischungsverhältnis haben ein 13C/12C-Verhältnis von ca. –28 Promille, das ist etwa nur die Hälfte dessen, was nötig wäre, um die Veränderung hervorzurufen. Damit ist klar, dass die Verbrennung von fossilen Treibstoffen nicht die alleinige Ursache im atmosphärischen 13C/12C-Verhältnis sein kann. Anzumerken ist, dass der NATURE-Artikel zum gleichen Ergebnis kommt.

Darüber Hinaus ergibt sich aus einer Betrachtung der jährlichen Veränderungen, dass es weitere größere Effekte auf das globale 13C/12C-Verhältnis gibt. Von 1984 – 1986 nahm es um 0.03 Promille zu. Von ’86 bis ’89 nahm es um -0.2 Promille ab. Und von ’89 bis ’92 gab es überhaupt keine Veränderung. Warum?

Wie dem auch sei, die Anzeichen aus der Veränderung im atmosphärischen 13C/12C-Verhältnis (abnehmend) sind im Einklang mit der Theorie, dass zumindest ein Teil davon aus menschlich verursachter Verbrennung fossiler Treibstoffe herrührt.

SCHLUSS

Wie schon erwähnt, die überwiegenden Belege zeigen, dass der Mensch die Hauptursache der Zunahme von CO2 in der Atmosphäre ist. Unwahrscheinlich ist, dass die CO-Vermehrung eine Folge der Gesamtzunahme der Temperatur ist. Während des Übergangs von Eiszeiten zu Zwischeneiszeiten führte ein Änderung von 7°C zu einer Verdoppelung des CO2. Wir haben etwa ein Zehntel Veränderung im Vergleich dazu (0.7°C) seit 1850 erlebt, daraus wäre eine allein aus der Temperaturänderung herrührende CO2-Veränderung von nur etwa 20 ppmv zu erwarten.

Angesichts der oben diskutierten Punkte sage ich, dass der Mensch für die Veränderung im atmosphärischen CO2 verantwortlich ist. Aber offensichtlich sehen Viele das anders. Doch man möge sich bitte auch vor Augen halten, dass ich nicht denke, die CO2-Veränderung würde irgendeinen nennenswerten Unterschied auf die Temperatur ausüben. Die Gründe habe ich hier dargelegt.

Daher sollte nach einem Blick auf die hier vorgelegten Daten die Diskussion eröffnet werden:
[Folgende Regeln sollten beachtet werden]

REGELN FÜR DIE DISKUSSION UM DIE VERANTWORTLICHKEIT FÜR DEN CO2-ANSTIEG

1. Zahlen schlagen Behauptungen. Wer keine Zahlen anführt, hat nur geringe Überzeugungskraft.

2. Persönliche Angriffe führen zu nichts. Dazu gehören Behauptungen, dass einzelne Wissenschaftler von der Ölindustrie finanziert würden, oder dass sie Mitglieder bei Greenpeace wären, oder dass sie Geologen anstelle von Atmosphärenphysikern wären. Wichtig ist nur, ob sie Wahres oder Falsches sagen. Man möge sich auf die Behauptungen konzentrieren und deren Wahrheitsgehalt, nicht auf die Quellen der Behauptungen. Quellen bedeuten nichts.

3. Die Berufung auf Autoritäten ist auch sinnlos. Wen kümmert es, was ein 12-köpfiges Gremium einer Nationalen Akademie der Wissenschaften sagt? Naturwissenschaftliche Erkenntnis ist keine Mehrheitsveranstaltung, Gottseidank!

4. Quellen müssen genau benannt warden. Nutzlos ist eine Aussage wie: „Der Weltklimarat sagt“, „Kapitel 7 des IPCC AR4 sagt …“. Zitieren Sie bitte Kapitel und Satz, nennen Sie die Seite und den Absatz. Ich möchte mich nicht durch ein ganzes Papier wühlen müssen oder durch ein IPCC-Kapitel, um zu vermuten, welche Zeile Sie meinen.

5. ZITIEREN SIE, WOMIT SIE NICHT EINVERSTANDEN SIND!!! Darauf kann ich nicht oft genug hinweisen. Viel zu oft greifen Leute etwas an, was die angegriffene Person nicht gesagt hat. Bitte wörtlich zitieren, genau die Wörter, die Sie für falsch halten. Nur dann können wir alle sehen, ob Sie verstanden haben, was Sie sagen.

6. Keine persönlichen Angriffe !!! Sprechen Sie das bitte nach:
Keine persönlichen Angriffe!
Kein „nur ein Narr würde glauben …“, kein „Sind Sie noch bei Trost?“. Keine Spekulation über die Motive eines Anderen. Keine Anwürfe wie „Leugner“, „Alarmschläger“, „Ökonazi“ – nichts davon! Bitte fair spielen!

Auf ins Getümmel. Ich bin auf Empfang!

 Willis Eschenbach

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

Auf der Originalseite kann die daraus folgende Diskussion mit 486 Beiträgen eingesehen werden.