Großer Blackout in Südaustralien nicht verhindert – weil letztes Kohlekraftwerk zuvor abgeschaltet worden war.

Aber im Übrigen wurde in den deutschen Medien kaum darüber berichtet. Das hat auch einen guten Grund, denn in der deutschen Medienlandschaft und der Politik der Altparteien dürfte es kaum Interesse daran geben, die Öffentlichkeit über die sofort in Australien beginnende harsche Debatte darüber, wie es zu dem "Blackout"  kommen konnte, zu informieren.

Südaustralien ist auf dem abwegigen Pfad in Richtung 100 % Erneuerbare Energie weltweit wohl am weitesten geschritten (ich sage bewusst nicht fortgeschritten) und hat bezüglich der Energieversorgung bereits den Punkt erreicht, den Deutschland mit dem EEG etwa im Jahre 2030 erreichen will. Schließlich wird SA seit 2002 von einer Rot/Grünen Koalition regiert. Also ist es aus Sicht der AGWler und Ökogutmenschen brandgefährlich zu viel über das Desaster in SA zu informieren. Um das einzudämmen kamen schon wenige Stunden später die ersten "Experten", die natürlich schon ganz genau wussten, dass der Blackout keinesfalls etwas mit der ausgefallenen Windkraft zu tun haben kann und dem Klimawandel und dem daraus resultierenden Sturm geschuldet ist. Dem hielt zwar Andrew King von der Uni Melbourne entgegen, dass es keinerlei Daten gäbe, die diese Behauptung stützen. Schließlich hätte es schon früher in Australien solche Stürme gegeben, die aber nicht zu vergleichbaren Blackouts führten.

Die Ökogutmenschen behaupteten jedoch, dass der Blackout nur durch das sturmbedingte Umknicken von sieben Hochspannungsmasten verursacht wurde. Dem wurde entgegnet, dass erst durch die Vernetzung all der Windparks innerhalb des Landes eine kritische Situation entstand, dass schon ein paar umgeknickte Masten das Netz zerstören.

Ein Umstand wurde von den Ökos versucht ganz unter den Teppich zu kehren, dass nämlich im Mai des Jahres unter großem Aplomb das letzte Kohlekraftwerk stillgelegt wurde (Applaus als die Schornsteine durch Sprengung fielen), und gerade jetzt bei dem Blackout diese Reservekraft dringend benötigt wurde.

So trat das ein, was das Schreckgespenst aller Kraftwerksfachleute ist. SA konnte aus eigener Kraft sein Energiesystem nicht mehr neu anfahren. Nur durch das Ankoppeln an den Nachbarstaat Victoria und dessen Kohlekraftwerke konnte das System wieder anlaufen. Bei dem Begriff Nachbarstaat muss man aber an etwas größere Entfernungen als in Europa denken. Zwischen dem Industriezentrum von SA Adelaide und VIC Melbourne sind es "nur" 700 km. Zum Glück für SA hat aber VIC – anders als z.B. Polen – bislang noch keine Phasenschieber eingebaut um sich vor den Grünen Wolkenkuckucksheimern in Südaustralien abzuschotten.

Der Streit was nun den Blackout verursacht hat, ist wen wundert‘s, bis jetzt nicht beigelegt, und ich glaube auch nicht, dass er je beigelegt wird, denn für die Ökogutmenschen steht – auch weltweit – zu viel auf dem Spiel.

Allerdings war das SA Desaster ganz offensichtlich ein Weckruf für die anderen Bundesstaaten des australischen Commonwealth, die allerdings mehrheitlich, einschließlich der Bundesregierung, der Energiewende eher skeptisch gegenüber stehen.

Aber die Vermutung, dass das Thema nun medial hinreichend "ausgelutscht" sei, bestätigte sich nicht. Denn am 4. November 2016 erschien in THE WEST AUSTRALIAN ein überraschender Artikel von Joe Francis "Emergency services are prepared for the worst." Daraus war zu erfahren, dass in einigen Gebieten von SA der Blackout bis zu 96 Stunden dauerte, und er alle Symptome zeigte, die einerseits aus dem Merkblatt des deutschen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) -Verhalten bei Stromausfall- bekannt sind, und andererseits in dem Bestseller Roman von Marc Eisberg "Blackout" eindringlich beschrieben werden, als da unter anderem sind:

– Tausende Aufzügen mit festsitzenden Passagieren.
– Lebensmittelknappheit
– kein Licht
– Eisenbahn und öffentlicher Verkehr geht nicht mehr
– Flughäfen stellen nach 24 Stunden (Notstromversorgung) den Betrieb ein
– kein Wasser
– keine Abwasserentsorgung
– Handys fallen aus
– Computer fallen aus
– Lebensmittelläden sind leer
– Kein Geld mehr aus Banken oder Automaten
– Kein Benzin mehr
– Intensivpatienten in Not nach Ablauf der Generatorlaufzeiten (24 Std)
– Verkehrsregelung (Ampeln) bricht zusammen
– Auch die Polizei kann nicht mehr fahren
– Feuerwehr auch nicht zu den vielen Bränden, die durch Kerzen und Feuerstellen entstehen
– Plünderungen und Überfälle

Während es bei dem Merkblatt des BBK (Es führte zur amtlichen Aufforderung Notvorräte anzulegen) nicht klar wurde, wie es zu einem Blackout kommen könnte, und bei Eisberg die Ursache der Eingriff krimineller Hacker ist, hatte man es in SA genau mit dem zu tun, was von vielen Energieexperten als Folge der Energiewende befürchtet wird.

In Australien wurde der "Weckruf" gehört und verstanden. Dass man in Deutschland von Australien lernen könnte dürfte ausgeschlossen sein, ebenso wenig wie bei der australischen Lösung des Problems mit den Flüchtlingen.

Ich befürchte man wird in Deutschland nur durch einen lang andauernden gefährlichen Blackout zur Vernunft kommen – wenn überhaupt.

Frank Abels
Perth  WA
AUSTRALIA




E-Mobile, Autos für Dummies?! Das 1×1 der Elektromobilität

Der Energieinhalt von Benzin und Dieselkraftstoff liegt bei 10 kWh/l. Kleinwagen haben ein Tankvolumen um 40 Liter. Damit kommt man bis zu 800 km weit. Ein 40-l-Tank enthält 400 kWh. Der Wirkungsgrad eines modernen Verbrennungsmotors im praktischen Betrieb liegt bei 30%. Gesteht man dem Elektromotor einschließlich der Verluste im Umrichter und dem Lade-Entlade-Wirkungsgrad des Akkus dagegen großzügige 90% zu, so ergibt sich ein rundes Verhältnis von 1:3 zwischen Verbrenner und E-Mobil. Ein Elektroauto müsste also 133 kWh elektrischer Energie mit sich führen, um die gleiche Fahrleistung und Reichweite aufzuweisen und somit das mit einem Verbrennungsmotor getriebene Fahrzeug vollumfänglich ersetzen zu können.

Das entspricht etwa 220 herkömmlicher Autobatterien/ Starter-Batterien mit 50 Ah und einer Masse von zusammen 3 Tonnen. Mit dem Gewicht erhöht sich aber der Energie-Bedarf des Fahrzeugs entsprechend und der Hund beißt sich so in den eigenen Schwanz.

Mit modernen Lithium-Akkus sieht es nicht besser aus. Der Renault Zoe kommt mit einer 22-kWh-Batterie daher. Die Reichweite beträgt bei kalten Temperaturen nur 100 km. Also in etwa nur 1/8 der Reichweite eines vergleichbaren Verbrenners. Der Akku wiegt allerdings rund 300 kg. Man benötigt 6 dieser Akkus mit knapp 2 Tonnen Gesamtgewicht, um auf die 133 kWh zu kommen. Mit dem Gewicht erhöht sich auch hier der Energie-Bedarf des Fahrzeugs und der Hund beißt sich wieder in den eigenen Schwanz.

Der Vergleich: Das Leergewicht eines alten Renault Twingos beträgt um die 1.000 kg, während das Leergewicht eines neuen Renault Zoe mit 1.500 kg mal eben 500 kg mehr betragt. Man kutschiert also schwere Batterien mit sich umher. Bei E-Fahrzeugen gilt, umso weiter man mit dem E-Mobil kommen will, umso mehr Akkus muss man zuladen. Die Zuladung erhöht wiederum den Energie-Bedarf des Fahrzeugs und damit reduziert sich wiederum die Reichweite des E-Mobils. Eine Spirale ohne Ende.

Im praktischen Test habe ich das mal mit meinen E-Quadrokopter ausprobiert. Ein 700 mAh LiPo-Akku mit ca. 19 g reicht für ca. 10 Minuten Flugzeit. Ein 2.000 mAh LiPo-Akku mit ca. 45g Gewicht reicht auch nur für ca. 10 Minuten Flugzeit. Der leistungsfähigere Akku bringt also aufgrund des Mehrgewichtes nichts.

Das Fazit: E-Mobile sind ein teuer Spaß, die allenfalls für den Nahverkehr und Stadtverkehr geeignet sind, aber nicht für lange Strecken und ausdauernde Leistungen.

Der Beitrag erschien zuerst bei Science Sceptical hier




El Hierro: Autark am Arsch. Ein Energiewendemärchen

Hauptsächlich ernsthafte Wanderer und Taucher zieht es auf das Eiland, das die Einheimischen – 6000 oder 7000 leben hier ständig – als „El culo del archipiélago“ bewitzeln, Arsch des Archipels. Arbeitsplätze sind rar, Industrien nicht existent. Was an Waren auf die Insel gelangt, sind meist die Ladenhüter von Teneriffa und Gran Canaria. Kein Geheimnis, dass Hierro nicht gerade ein Hotspot von Leistungsträgern ist. Wer was auf dem Kasten hat, verlässt El culo und macht sein Geld auf den großen Nachbarinseln oder gleich auf dem spanischen Festland.

Derart rückständig ist Hierro, dass es manchmal selbst Ausländer verblüfft, die hier schon lange wohnen. Frauen nehmen männliche Bekannte nicht einmal dann im Auto mit, wenn sie ihnen auf einsamer Landstraße begegnen – könnte Gerede geben. Besucher klatschen laut in die Hände, wenn sie eine Finca betreten. Damit Nachbarn sie wahrnehmen und wissen, dass die Ankömmlinge sich nicht heimlich zu fremden Frauen schleichen wollen. Das ist nicht bloß Folklore, das wird verdammt ernst genommen.

Die politischen Verhältnisse sind byzantinisch, beziehungsweise erdoganisch

Die politischen Verhältnisse sind byzantinisch, beziehungsweise erdoganisch. Wer öffentliche Aufträge oder (etwa als Kultur- oder Medienschaffender) Zuwendungen bekommen will, muss sich mit den Matadoren der Inselverwaltung gutstellen und sie kräftig loben. Kritiker des Cabildo werden ausgegrenzt und von der Gunstliste gestrichen. Das Kritisieren an und für sich finden die meisten Herreños sowieso unangemessen, was mit einer verbreiteten Verdruckstheit der Umgangsformen korrespondiert. Ein Inselsprichwort lautet: Wenn man den Mund geschlossen hält, kommen keine Fliegen hinein.

Und dann, ach, der Bürgerkrieg! Steckt noch nach 80 Jahren in den Köpfen vieler Insulaner. Es hat damals nicht wenige Verbrechen und Verfolgungen gegeben auf dem kleinen Hierro, die Insel war sehr Franco-affin. Wer solche Fälle recherchieren will, muss sich warm anziehen.

In einem Punkt aber hält Hierro einen Spitzenplatz – beim Abgreifen von Subventionen. Pro Insulanerkopf gerechnet, ist mehr EU-Geld in die Insel versenkt worden als in irgendeine andere Region. Allein die grotesk überdimensionierte Mole im Hafen La Estaca verschlang 20 Millionen Euro aus der EU-Regionalförderung. Benötigt wird die Mole nicht. Großfähren oder Kreuzfahrtgiganten steuern Hierro nicht an. Warum auch?

Fabelhaft ausgebaut (selbstredend mit EU-Förderung) und prima in Schuss gehalten ist auch das Straßennetz, bis in entlegene Bergregionen. Serpentinenfahren auf Hierro macht richtig Spaß, denn es kommt einem selten jemand entgegen. Auch andere Großprojekte zeichnen sich durch hohe Kosten im Verbund mit kompletter Sinnfreiheit aus. Etwa das in eine feuchtkalte Höhe von 900 Meter gesetzte „Kongresszentrum“, wo leider so gut wie nie Kongresse stattfinden. Ein Meerwasserschwimmbad gammelte viele Jahre unbesucht vor sich hin.

Hierro ist der Irrsinn der europäischen Subventionspolitik in einer Nussschale

Sicher, auch andere Regionen sind nicht faul, wenn es darum geht, das Geld europäischer Steuerzahler für lachhafte „Infrastrukturmaßnahmen“ zu verbrennen – siehe die etlichen Millionen, welche der Bau von doppelspurigen, kaum benutzten Radwegen auf der Starkwindinsel Fuerteventura verschlang. Aber auf Hierro ist der Irrsinn der europäischen Subventionspolitik in der Nussschale zu besichtigen.

Das Prinzip geht so: Eine lokale Größe, die zum Beispiel an einer Asphaltfabrik beteiligt ist, welche wiederum mehrheitlich einem Verwandten der besagten Größe gehört, initiiert zum Beispiel einen Antrag auf Mitfinanzierung breiter, straßenrennentauglicher Straßen in einer einsamen Gegend, wo allenfalls geländegängige Forstfahrzeuge etwas zu suchen haben. Im fernen Brüssel wird das fadenscheinige Ansinnen anstandslos abgenickt. Das Asphaltwerk dankt.

Vor ein paar Jahren machte Hierro mit einem Projekt Schlagzeilen, dessen Kühnheit höchstens mit jener von Kolumbus vergleichbar schien, der 1493 von Hierro zu seiner zweiten Entdeckungstour in die neue Welt aufgebrochen war. Die Vision: Der Arsch des Archipels wollte als erste Insel „energieautark“ werden. Denn, nicht wahr, es weht ja oft kräftig über die Bergrücken! Wahrzeichen von Hierro ist ein vom Wind niedergedrückter, sehr fotogener Wacholderbaum nahe der Ermita des los Reyes. Was liegt da näher, als den Wind zu „ernten“?

Anstelle des alten Dieselkraftwerks in Puerto de la Estaca sollten künftig fünf Windräder auf dem Gipfel eines erloschenen Vulkans die Stromversorgung übernehmen. Überschüssiger Strom sollte genutzt werden, um Wasser in ein auf dem Vulkan errichtetes Pumpspeicher-Kraftwerk zu befördern. Damit, hoffte man, würden die Flauten überbrückt werden, die auch mitten im Atlantik immer wieder vorkommen.

Kritische Denkströme beherzt ausgeknipst

Das kurz „Gorona“ genannte Projekt, zu 60 Prozent im Besitz der Inselverwaltung, wurde mit Komponenten aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz gewuppt. Kosten: 85 Millionen Euro. Die Hälfte davon deckten staatliche Subventionen ab, für die andere Hälfte verschuldete sich die Gemeinde. Kleingeld, wenn man bedenkt, dass Hierro praktisch dem gesamten Planeten als „energetische Referenz“ dienen würde, wie es ein Betreiberprospekt versprach.

Das richtungweisende Projekt war noch nicht eingeweiht, da kugelten sich bereits die üblichen Medienjungs und -deerns vor Begeisterung. „El Hierro wird Ökomodell“, jubelte „Geo“ im August 2013. Als die Windkraft-Pumpspeicher-Kombi im Juni 2014 ans Netz ging, meldete Wikipedia prompt, der Strom auf der Insel würde nunmehr „vollständig von Windkraft erzeugt.“ Ebenso affirmativ wunschdachte die „Neue Zürcher Zeitung“: „Die kanarische Insel El Hierro ist als erstes Eiland der Welt energieautark“.  

Durch die Stilllegung des Stinkekraftwerks würden jährlich 18.700 Tonnen CO2 eingespart, 100 Tonnen Schwefeloxid und 400 Tonnen Stickoxid vermieden. Die Stromversorgung per Wind und Wasser werde zudem 23 Prozent günstiger als bisher sein, der Strompreis wohl sinken. Hinter diesen und geistesähnlichen Arien, deren Autoren offenbar ihre kritischen Denkströme beherzt ausgeknipst hatten, wollten auch die Öffis nicht zurückstehen. „El Hierro – Visionäre am Ende der Welt“ betitelte „Arte“ noch Ende 2015 ein euphorisches Feature, das dem Sender alsbald auf die Füße fallen sollte.

Denn nach einem Betriebsjahr stand zwar die gute Nachricht fest: Der Traum, den Strombedarf der Insel zu 100 Prozent nachhaltig zu erzeugen, hatte sich erfüllt. „Kühnste Erwartungen“, jauchzte die Betreiberfirma Gorona, seien "übertroffen worden“. Die schlechte Nachricht: Das mit den 100 Prozent war nur an einem einzigen Tag des Jahres 2015 der Fall gewesen, für ganze zwei Stunden. In der ersten Hälfte des Jahres trug die „saubere“ Energie nur zu 30 Prozent zur Stromversorgung bei, in späteren Monaten immerhin zwischen 49 und 55 Prozent.

Ein um den Faktor 200 zu kleines Pumpspeicherbecken

Die Erfolgsmeldungen stammten allerdings sämtlich von der Betreibergesellschaft. Diese zeichne sich durch hohe „Kreativität“ bei der Interpretation von Fakten aus, spottete der Blog ruhrkultour.de über „das bittere Ende eines Energiewende-Märchens". Nicht wenige Insulaner – darunter zahlreiche auf der Insel residierende Deutsche – bezweifeln hartleibig, dass Verlautbarungen der windigen Betreibergesellschaft Ähnlichkeiten mit der Realität aufweisen.

Während der treue alte schmutzige Diesel unten am Hafen weiterhämmerte – notwendigerweise permanent, um das Netz allzeit stabil zu halten – war der Katzenjammer enorm. Langsam wurde klar, was – neben all dem Schöngerede und Selbstbetrug – der Kardinalfehler des frivolen Vorhabens war, ausgerechnet inmitten eines Unesco-Biosphärenreservats fünf potthässliche Windräder sowie ein mit Wasser gefülltes Becken aufzustellen.

Dieses 150.000-Kubikmeter-Becken, das bei Windarmut hydroelektrisch erzeugte Energie zuliefern sollte, hätte nach neueren Berechnungen mindestens fünfmal, nach anderen Kalkulationen zwanzigmal so groß sein müssen, um längere Flauten überbrücken zu können. Wikipedia schreibt in einem aktualisierten Eintrag über Hierro gar, für eine autarke Stromversorgung sei ein 200fach größerer Wasserspeicher als der Bestehende notwendig.

Das Projekt Autarkie liegt in der Grütze, Geld futsch, Vorschusslorbeeren verwelkt

Wie auch immer: Pools von derlei Ausmaßen sind nicht nur immens teuer, sondern in einer Erdbebenregion hochgefährlich. Katastrophale Erfahrungen mit einem geborstenen Großspeicher waren auf La Palma  schon 2011 gemacht worden. Der Speicher von Barlovento wird nach kostspieliger Reparatur vorsichtshalber nur mehr zu Hälfte gefüllt, ein Flop wie aus dem betriebswirtschaftlichen Lehrbuch.

Was also können die gebeutelten Herreños daraus lernen? Das Projekt Autarkie liegt in der Grütze, klar. Geld futsch, Vorschusslorbeeren verwelkt. Nix mit den erträumten Delegationen von anderen Inseln, die auf Hierro hätten erfahren können, wie die energetische Zukunft aussieht. Und auch keine herzensgrünen Reporter aus Deutschland mehr. Keine öffentlich-rechtlichen Fernsehteams mit gusseiserner Ökoagenda im Gepäck.

Auch ist keine Rede mehr vom dem ulkigen, fast merkelesken Plan, sämtliche Autos der Insulaner bis 2020 durch E-Mobile zu ersetzen und damit zum „ersten emissionsfreien Ort der Welt“ (so weiland die enthusiasmierte „NZZ“) aufzusteigen. Der plötzliche Energiereichtum der armen Leute von Hierro gehört wohl zu den Visionen, deren Inhabern Helmut Schmidt einen Arztbesuch empfahl.

Was Hierro tun könnte, um den Kladderadatsch wenigstens abzumildern? Einfach mit inseleigenen Pfunden wuchern! Aus dem anfangs erwähnten, fast immer verwaisten Kongresszentrum im Hochland könnte sich ein Kompetenzzentrum entwickeln, das rund ums Jahr Fachseminare anbieten würde. Etwa für Entscheidungsträger aus Brüssels Bürokratie, Sparte Regionenförderung. Oder für Politiker, die vor Ort studieren möchten, was bei einer „Energiewende“ hinten so rauskommt. Oder für Journos, die auf dem herbschönen Hierro lernen könnten, in Sachen EU und Energiewende unvoreingenommen zu recherchieren.

Mögliche Themen der Tagungen:  „Gauner im grünen Zwirn – woran man Ökoschwindler erkennt“. „Nepper, Schlepper, Subventionsfänger – wie örtliche Seilschaften Jagd auf EU-Fördermillionen machen.“ Oder einfach: „Größenwahn am Arsch der Welt. Am Beispiel El Hierro“.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Back to Black

Ich hatte mit Absicht einen Aufruf in meinen ketzerischen Artikel eingebaut, um die Experten aus Umwelt- und Wirtschaftsministerium oder vielleicht sogar Jürgen Trittin oder Claudia Roth persönlich dazu aufzufordern, mir meine frechen Rechnungen um die Ohren zu hauen und mich wieder auf das ökologisch decarbonisierte Gleis zu setzen. Denn wenn meine Regierung etwas beschließt, kann es doch nicht sein, dass ich in einer laienhaften Rechnung zu dem Ergebnis kommen kann, dass der Beschluss in die Katastrophe führt – es muss ein Fehler in meiner Rechnung sein! Aber alle Nachrichten, die mich nach meinem Artikel erreichten (und es waren so einige), gingen in genau dieselbe Richtung – nur fiel in den Rechnungen meiner Kommentatoren die Katastrophe noch größer, schneller und umfassender aus.

Meine Angaben des Wirkungsgrades von E-Autos sei zu hoch, es gäbe noch nicht einmal belastbare Studien zum Einsatz von E-LKW’s, der Wind würde nicht mal halb so zuverlässig wehen, wie ich in meinen Berechnungen angenommen hatte und viele Bürger würden vor allem auch noch Energie zum Heizen ihrer Häuser benötigen…puh! Überall nur negativen Schwingungen. Geht nicht, klappt nicht, können wir nicht…immer wieder diese „Klimaleugner“ und „Alles-genau-Ausrechner“ die so tun, als könne man nicht mal eben vom Dach eines Hochhauses springen und erwarten, gesund unten anzukommen. Doch, das kann man machen! Unsere Bundesregierung ist 2011 gesprungen und sie ist der Meinung, dass der Sturz bis jetzt nach Plan verläuft. Und bis zur Landung ist noch so viel Zeit… bis dahin muss man eigentlich nichts weiter tun, als fliegen zu lernen. Seit Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“ wissen wir, das man fliegt, wenn man beim fallen den Boden absichtlich verfehlt – wie man sieht, liest die Bundesregierung wichtige Werke der Weltliteratur!

Dabei hatte ich wirklich auf die Hilfe der Klimaschutz-Elite gehofft. Ich meine, da erblicken ganze Parteien, Ministerien, Bundesregierungen und UN-Organisationen den Klimawandel und legen fest, dass der sich gefälligst verpissen muss und dann lassen die mich hier in meinem Blog argumentativ einfach so im Stich, wenn ich der skeptischen Welt zeigen will, dass es da einen Plan gibt! Den großen Plan, Sie wissen schon…Klimawandel, Erderwärmung, Eisbären, Tuvalu retten (schon wegen der Topleveldomain .tv), 2°-Ziel, Cumbaya! Aber niemand aus dem Elfenbeinturm der kindlichen Kaiserin Angela meldete sich bei mir, niemand erläuterte mir die Umbau-Pläne, zeigt mir die geplanten Energiespeicher oder beruhigt mich mit den Worten „die Regierung passt auf dich auf, die werden schon wissen, was sie tun“. Und nicht nur ich wartete vergeblich auf erleuchteten Energiewende-Sachverstand. In einem Internetforum für Elektroautos wurde mein Artikel den Lesern „zum Fraß“ vorgeworfen. Man solle doch bitte „den“ oder besser noch „die Fehler“ finden…doch niemand wollte zubeißen und es fand bisher auch niemand „den Fehler“.

Als im Jahr 2000 die UMTS-Frequenzen versteigert wurden, schwärmten ganze Heerscharen von „Beratern“ durch das Land, um den Menschen zu erklären, wie toll die Welt mit UMTS sein wird. Nur zur Erinnerung: UMTS ist ein heute veralteter 3G-Mobilfunk-Standard, nach dem heute, 16 Jahre später, kein Hahn mehr kräht. Und jetzt, wo es nicht nur um ein paar überteuerte Mobilfunkfrequenzen geht, sondern um den kompletten Umbau unserer Gesellschaft, gibt es solches Sendungsbewusstsein nicht? Gibt es nichts zu erklären? Ist allen Beteiligten wirklich klar, in welche Richtung die Reise geht?

Stumme Hilferufe der Automobilindustrie

Ob ich denn etwas gegen Elektroautos hätte, wurde ich nach meinem letzten Artikel auch gefragt. Nun, ich habe etwas gegen Grünkohl und bin ehrlich froh, dass dessen Anbau nicht stärker subventioniert wird, als der anderen Gemüses. Elektroautos sind für mich wie Grünkohl – reine Geschmackssache. Und mal ehrlich: wir können doch froh sein, dass Grünkohl noch nicht das einzige Gemüse ist, dessen Anbau und Verzehr in Deutschland zulässig ist, oder? Ich bin ja eher der Spargel-Typ – aber sagen Sie das bitte nicht weiter!

Die Firma Tesla meldet gerade, dass sie mit dem Verkauf ihrer teuren Spielsachen erstmals seit drei Jahren Gewinn gemacht hat. Dazu kann man Elon Musk nur gratulieren und jeder Tesla-Fahrer, der seinen Öko-Sportwagen neben Hummer und Lamborghini in der Garage stehen hat, wird sich auch freuen. Gleichzeitig meldete die Firma Audi, aus der le Mans-Rennserie auszusteigen, in der man jahrelang so große Erfolge feierte. Als Begründung gab Rupert Stadler, der Vorstandsvorsitzende von Audi an „Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus“. Das klang elektrisch, elektrisierend klang es nicht. Dabei kann der VW-Konzern eine Image-Verbesserung in Sachen Umwelt ganz gut brauchen, aber den Kunden deshalb gleich wichtiges Identifikationspotenzial zu entziehen…? Kein „Vorsprung durch Technik“ mehr? Ist es Resignation? Oder lief im Hintergrund ein Deal, der VW vor Schadensersatzansprüchen in Europa bewahrt, wenn man sich im Gegenzug als Zugpferd vor den Karren der Elektromobilität spannen lässt? Die rosigen Marktaussichten können es kaum sein, sprechen die stagnierenden Zulassungszahlen für E-Autos in Deutschland trotz staatlicher Fördermilliarden doch eine eindeutige Sprache. Noch nie hat eine deutsche Industrie freiwillig einen Weg eingeschlagen, der ihr nicht unmittelbar Vorteile brachte. Die heilige Kuh namens „Shareholder Value“ ließ das nicht zu. Vermutlich ist also wirklich Erpressung im Spiel – und der klammheimliche Umbau einer Markt- zu einer Planwirtschaft.

Die lautere Wahrheit

Jede Rechnung, die ich mit von Experten korrigierten Zahlen und realistischeren Annahmen anstelle, kommt noch weit unter meinem eigenen, katastrophalen Ergebnis heraus. Ich möchte diesmal nicht zu sehr ins Detail gehen, deshalb nur die wichtigsten Aspekte. Zunächst zum Wind, denn dort war ich wirklich besonders großzügig! Von 3000 Volllaststunden pro Jahr ging ich aus, dabei kommt das langjährige Mittel mit Mühe auf die Hälfte! Für Offshore sieht es natürlich etwas besser aus. Dann der Materialaufwand, die Anlagen zu bauen. Um etwa 100.000

Anlagen zu errichten, bräuchte es zwei Jahresproduktionen Kupfer, etwas mehr als eine halbe Jahresproduktion Stahl und eine Jahresproduktion Zement. Rechnet man dann zusammen, wieviel CO2 allein bei der Produktion und Errichtung der Windanlagen erzeugt wird, schiebt man einen gewaltigen Klimaschuldenberg vor sich her, der in keiner Berechnung der Ministerien vorkommt. Dann ist da noch die Effizienz und das Problem, dass wir Strom nicht in ausreichender Menge speichern können – und mit den vorhandenen Speicherverfahren so große Energieverluste haben, dass wir locker dreimal so viel Wind- oder Sonnenkraftwerke bauen müssten, um diese Verluste auszugleichen, als wir in meiner optimistischen Rechnung sowieso schon aufstellen müssten. Die mangelnde Effizienz bringt mich zu einer der größten Lüge der Energiewende.

Die Lüge von der veredelte Energie

Natürlich kommt auch in den Strategiepapieren des Umweltministeriums die zeitlich ungewisse Verfügbarkeit der erneuerbaren Energieträger Sonne und Wind vor. Deshalb mangelt es im Gesangsbuch der Kirche der unbefleckten Energieerzeugung auch nicht an Kampfbegriffen, die suggerieren sollen, dass es da schon etwas gäbe – man müsse es nur noch ein wenig verbessern, fest daran glauben und dann schnell mal eben so bauen. Zwei Begriffe stechen dabei hervor: Pumpspeicherkraftwerke und „Power to Gas“. Die Pumpspeicherkraftwerke sehen zunächst wie eine sinnvolle Maßnahme aus, zumal der Energieverlust nur 20-30% beträgt. Allerdings ist der Bau nur in bergigen Gegenden möglich (Herr Seehofer, aufgepasst), weil man ein möglichst großes Gefälle braucht. Der Flächenbedarf ist zudem so riesig, dass man mehrere solcher Anlagen von der Fläche des Bodensees bräuchte, um den Energiebedarf Deutschlands für mehrere windfreie Tage zu decken. Nicht durchsetzbar.

Das hipp klingende „Power to Gas“ ist eine noch verrücktere Sache. Kurz gesagt spaltet man dabei mit dem überschüssigen Strom aus der Windkraft Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff und erzeugt dann mithilfe von CO2 Methan, das man entweder in das ganz normale Stadtgasnetz einspeisen kann, oder an Ort und Stelle speichert und mittels Gasturbine wieder zu Strom verarbeitet, wenn es nötig ist. Der Prozess ist allerdings so energieaufwendig, dass etwa 75% der eingesetzten Energie verloren geht! Derzeit kostet eine kWh auf diese Weise erzeugten Stroms EINEN EURO! Im großen Maßstab also auch nicht durchsetzbar, das direkte Verbrennen von Geld wäre sicher effektiver!

Interessanterweise spricht man bei beiden Speichervarianten euphemistisch von „Stromveredelung“, ganz so, als würde hier aus schnödem Strom etwas Besseres, Reineres gemacht. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Jeder Physikstudent im Erstsemester kann Energieformen so einordnen, dass eine logische Rangfolge der Möglichkeiten entsteht, die Energie für Arbeit zu verwenden. Am unteren Ende logiert unumstritten die Wärmeenergie. Denn sie ist ungerichtet und chaotisch. Deutlich weiter oben in der Rangfolge haben wir die elektrische Energie. Gerichtet, vielseitig einsetzbar, geordnet. Von „Veredlung“ kann man sprechen, wenn man aus chemischer Energie (Gas) durch Verbrennung (Gasturbine) kinetische Energie macht (Antriebswelle) und diese in elektrische Energie (Generator) verwandelt. Der Wirkungsgrad der Prozesse nimmt dabei zu. Wenn man aber wie bei „Power to Gas“ elektrische Energie dafür verwendet, chemische Energie zu erzeugen, nur um diese dann wieder in Wärme umzuwandeln, die man dann wieder zu elektrischer Energie macht, kann man wohl kaum von „Veredelung“ sprechen – Energievernichtung trifft es eher (auch wenn das laut Energieerhaltungssatz natürlich unkorrekt ist). Mit Hilfe von Elektrizität Wärme zu erzeugen ist denn auch die denkbar dümmste Art, Strom zu verwenden. Das kann auf der Kostenseite jeder bestätigen, der im Winter elektrisch heizen muss – oder der Fahrer eines E-Autos, der es auch im Winter schön warm haben möchte in seinem Fahrzeug und dafür mit Reichweite bezahlt.

Ein weiteres Argument gegen meine Rechnung könnte sein, dass ich mich hier beispielhaft auf die Windenergie kapriziert habe, es aber noch so viele andere Möglichkeiten gibt, Strom aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen. Man könnte dieselbe Rechnung aber mit jedem anderen erneuerbaren Energieträger gleichermaßen anstellen, es käme nichts Anderes als Murks dabei heraus. Das bedeutet aber, dass auch jeder denkbare Mix aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse ebenfalls nicht funktionieren kann. Murks mal Murks plus Murks ist Murks!

Klimawandel – die neue, universelle Kirche für Christen und Atheisten

Vom 7.-18. November dieses Jahres kommen sie wieder alle zusammen, die Kirchenfürsten der Klimareligion, um sich dieses Mal in Marrakesch zu ihrem jährlichen Konzil zu treffen. Tausende Kleriker, Jünger und Bedienstete aus aller Herren Länder werden auf ihrem Weg dorthin mit Business-Class-Jets abertausende Tonnen CO2 in die Luft blasen, um in angenehmer Umgebung unter Gleichgesinnten zu sein, zu schlauen Reden zustimmend zu nicken und Pläne für das Leben nach dem Tod jenseits der Klimaerwärmung zu schmieden. Und weil eine gute Religion ohne Ablasshandel nicht funktioniert, bietet die Kirche auf der Webseite der COP22 auch gleich ein Tool an, mit dem man ermitteln kann, wieviel man in welche Projekte investieren soll, um diese Menge CO2 wieder abzugelten. Bei mehreren tausend Tonnen CO2 für eine Delegation mit langer Anreise wie z. B. aus Kanada, kommt schon eine Menge sündhaftes Reisen zusammen! Empfehlungen und Absolutionen gibt’s dann per Mail, wer sich also registrieren möchte…aber Vorsicht! Mit ein paar „Ave-Maria“ schaffen Sie Ihre Sünden nicht aus der Welt!

Zum festen Bestandteil dieses Klima-Wanderzirkus gehören übrigens jede Menge sogenannter „Journalisten“, die, entsprechend ihrer Berufsethik, „unvoreingenommen und neutral“ von den Vorgängen und Beschlüssen berichten. Allerdings werden nur Journalisten zur Hofberichterstattung akkreditiert, wenn sie „hilfreich“ sind. Hilfreich, werden Sie sich fragen? Seit wann ist es die Aufgabe eines Journalisten, „hilfreich“ zu sein? Und wer legt fest, ob jemand oder etwas hilfreich ist? Im deutschen Literaturbetrieb wäre die Antwort klar, dort legt die Kanzlerin fest, was hilfreich und welches Buch von Thilo Sarrazin es nicht ist. Aber wie ist das bei einer UN-Organisation wie der UNFCCC, der United Nations Framework Convention on Climate Change? Dort darf der Sprecher dieser UN-Organisation, Nick Nuttall, festlegen, welche Journalisten es einfach nicht wert sind, von einem heiligen Ereignis wie dem Klimakirchenkonzil zu berichten, wenn sie wie die Mitarbeiter von Rebel Media nicht zu den Gläubigen gehören. Kritische Berichterstattung? Zensiert! Welche Art Journalisten den Beschlüssen der UNFCC andächtig und unvoreingenommen lauschen dürfen, zeigt dieser kleine Videoausschnitt, der die Sekunden nach der Verkündung der Beschlüsse der 21. Klimakonferenz im Jahr 2015 in Paris einfängt. Zu sehen ist nicht die Zuschauertribüne, sondern der Presseraum! (Das ganze Video, zu dieser dreisten UN-Zensur hier)

 „Was man dem Unbewussten als wahr übermittelt, wird wahr.“ (vielleicht der eine, unbestreitbar klare Gedanke des Joseph Murphy. Philosoph, Hobbypsychologe, Spinner und nicht der Entdecker von Murphys Law)

Hilfreich sei der Mensch, ökologisch und gut

Die gute Absicht, nichts weniger als die Welt zu retten liegt wie eine karamellisierte Zuckerkruste auf einer Creme Brulee über den Handlungen der Klimaretter. Doch sie bekommt langsam Risse und weicht hier und da bereits auf. Darunter kommt die schaumig aufgeschlagene Substanz zu Tage. Und jede Menge Peinlichkeiten, wie zum Beispiel ein Video aus dem Jahr 2014, in dem ausgerechnet der Klima-Oberzensor der UN, Nick Nuttall mit Musik und nicht weniger peinlicher deutscher Begleitung das Weltklima retten wollte. Falls Sie das Video sehen und sich fragen, ob das ein Scherz sein soll…ist es nicht!

Das Weltklima ist ein dankbarer Gegner, gegen den man im Kampf nur gewinnen kann. Denn wenn im Jahr 2050 die Durchschnittstemperatur um 4° statt nur um 2° gestiegen sein wird, werden die Klimaretter voller Stolz verkünden, dass es nur dank ihrer unermüdlichen Konferenzen nicht 5° geworden sind. Es ist vollkommen egal, in welche Richtung sich das Erdklima entwickelt, die Klimaschützer sehen sich auf dem richtigen Weg. Ich frage mich allerdings, was wohl passieren würde, wenn die Klima-Auguren plötzlich eine Abkühlung des Klimas von drei Grad vorhersehen würden und eine Eiszeit Kanada, Norwegen und Russland bedrohte? Würden wir noch heute die Filter aus den Kraftwerksschloten entfernen, Mindestquoten für CO2-Ausstoß für jeden Bürger festlegen, eine Sondersteuer auf Emissionsfreie Elektroautos erheben und das Fahrradfahren verbieten? Eine Eiszeit ist laut 100.000-Jahre-Zyklus schließlich längst überfällig, was wäre also, wenn Kanada, Norwegen und Russland ihr Überleben nur der Tatsache verdanken, dass der CO2-Ausstoß ungebremst weitergeht? Man wird ja mal fragen dürfen…

Manche Medien, besonders die unabhängigen wie Rebel Media, wagen es immer häufiger, die aufgeregte Klimawandel- und Energiewendedebatte kritisch zu hinterfragen. Und Skepsis ist angebracht, wie eigentlich bei jedem Thema, das dem Bürger als „alternativlos“ verkauft wird. Wenn wir Denkverbote zulassen und uns an Zensur gewöhnen, wie die UN sie in der Klimadebatte ausübt, besteht die große Gefahr, dass Irrwege nicht rechtzeitig erkannt werden, weil alle Beobachter wie die Lemminge einem Dogma hinterherlaufen – auf einem Weg, der in den Abgrund führt. Und der Fall in Richtung „Boden der Tatsachen“ ist leider nicht lang genug, als dass die Evolution uns die nötigen Flügel wachsen lassen könnte.

Wenn die Lichter erst ausgegangen sind, ist es zu spät. Dann sitzen wir dauerhaft im Dunkeln.

Die passende Stimmung zum Text und zur Energiewende:
Amy Winehouse, Back to Blac

Übernommen von Roger Letsch´s Blog Unbesorgt hier 




Verkehrswende ins Nichts

Die umweltgerechtere Form der Fortbewegung zum E-PKW gibt es seit langem in Form von Eisen- und Straßenbahn, die insbesondere in Ballungsgebieten ökologisch erste Wahl sind. Obwohl bewährt und kostengünstig, werden beide politisch stiefmütterlich behandelt. Von der Straße auf die Schiene – das war einmal. Die Deutsche Bahn, wohlgemerkt ein Staatskonzern, schließt 215 Güterbahnhöfe. Die Bahn zahlt die volle EEG-Umlage, was auch zum Preisanstieg bei Bahntickets um fast 100 Prozent seit 2000 beitrug. Im Ergebnis sehen wir viele Fernbusse, auch der Deutschen Bahn. Sie wirbt für die Verbindung Berlin – Rostock für 9 Euro. Da kann der Kollege auf der Lok nur traurig hinterherschauen. Flixbus erhöht den Takt und fährt künftig alle 20 Minuten Berlin – Hamburg, insgesamt 50 Busse am Tag ohne Maut.

Zahlreiche Straßenbahnbetriebe in kommunaler Hand darben und können meist nur durch die Quersubventionierung und steigende Fahrpreise am Leben bleiben. Beim ÖPNV stiegen die Preise im gleichen Zeitraum um 73 Prozent, die Schuhpreise nur um 9 Prozent. Nur mal als Tipp.

Es bleibt einer offenbar desorientierten Regierung überlassen, das Steuersäckel aufzumachen, um dem besser gestellten Teil der Bevölkerung, der überhaupt die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs in Erwägung ziehen kann, unter die Arme zu greifen. Im Vergessen darüber, dass weder das Automobil selbst, noch die Braunsche Röhre oder der Transistor irgendwelcher Subventionen bedurften, um sich durchzusetzen, wird wieder mit administrativer Brachialgewalt und unter Verschwendung von Bürgergeld versucht, eine Wunschtechnologie zur Marktreife durchzusubventionieren.

Berta Benz holte bei ihrer ersten Überlandfahrt unterwegs das Benzin aus der Apotheke. Auf die Idee, über ein Henne/Ei-Problem beim Tanken zu schwadronieren, kam sie einfach nicht. Die Tankstellen kamen von allein, weil es sich rechnete. Aber aus Erfahrung ist in der Politik offenbar wenig Weisheit zu ziehen.

Nun hilft seit Anfang Juli die Bundesregierung kräftig mit Geld nach, das Millionenziel bis 2020 soll nicht ganz blamabel verfehlt werden. Für 300.000 bis 400.000 Stromer, die durchaus Fahrvergnügen bereiten, soll der Topf reichen. Auch aufwändige Fahrzeuge wie Stecker-Hybrid-Modelle werden gefördert. Beeilen muss man sich nicht, denn nach drei Monaten sind erst 4.551 Anträge gestellt, es ist noch genug Geld im Topf. Alle Auflagen an die Hersteller werden ins Leere laufen, wenn die Kunden nicht wollen.

Aber warum ist die Regierung so großzügig? Das Emissionsargument kann es nicht sein. Ja, die Stromer fahren örtlich emissionsfrei, in der Bilanz spielt jedoch der deutsche Strommix eine Rolle. Und der führt dazu, dass ein E-Smart mehr Emissionen verursacht als ein Diesel-Smart. Berücksichtigt man den höheren Energieaufwand für die Herstellung der Stromer, muss dieser erst mal hunderttausend Kilometer fahren, um das CO2-Äquivalent eines vergleichbaren Benziners zu erreichen. Sicher wird der Anteil des regenerativen Stroms im Netz zunehmen, aber zumindest nachts, wenn die Fahrzeuge üblicherweise geladen werden sollen, steht die Solarenergie nicht zur Verfügung.

Es wäre interessant zu erfahren, wie viele der 4.551 Anträge einen Zweitwagen zum Ziel haben und eher dem Renommee dienen sollen. Auch sie binden öffentlichen Verkehrsraum. Seit in Norwegen Elektro-PKW steuerfrei sind und obendrein gratis tanken dürfen, fahren weniger Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und die Straßen sind voller.

Die EU zieht auch mit und arbeitet an einer Verordnung, die jedem Bauherrn eine Ladesäule vorm Haus zwingend vorschreiben soll. Bei Mehrfamilienhäusern je eine Säule für zehn Mieter. War mal die Rede von Wohnungsmangel, zu hohen Baupreisen und zu viel Regulierung am Bau? Ministerin Hendricks bemerkt , dass für junge Leute 30 Quadratmeter Wohnfläche ausreichen, also alles halb so wild.

Der Bund und fast jedes Bundesland haben seit zirka 20 Jahren Geld für Forschung, Versuche und wissenschaftliche Begleitung ausgegeben. Auf der Insel Rügen zum Beispiel wurden bei einem Flottenversuch 1992 bis 1995 sechzig LKW, Busse, Transporter und PKW getestet, für schlappe 40 Millionen D-Mark. Zu dieser Zeit war die Euphorie groß. Zum Verbleib der Fahrzeuge gibt es keine gesicherten Erkenntnisse.

Mercedes Benz kündigte an, 2003 den ersten reinen E-Wagen der A-Klasse zu präsentieren, allgemein ging man davon aus, dass Brennstoffzellenfahrzeuge etwa 2010 massentauglich sein würden. Viele Jahre und viele Millionen Subventionsgeld später nun erneut der Versuch, diesmal mit richtig viel Kohle, eine eben noch nicht marktgängige Technologie politisch zu pushen. Politik ist Tagesgeschäft und vorausschauendes Denken wird zugegebenermaßen vom Wähler schlecht honoriert.

Zeit und Geld sind relativ, wie wir jedes Jahr am BER erfahren. Und so schwanken die Entscheidungen von der (umweltschädlichen) Abwrackprämie 2009 über den Versuch der Ausländermaut und die Einführung der Gigaliner bis zur Subvention für die Stromer. Ergebnisse sind der Fernbusboom, die Verkehrsverlagerung von Schiene und Fluss auf die Straße, verfallende Straßen und Schienen und die augenfällige Zunahme an SUV im Straßenbild. Diese panzerähnlichen Fahrzeuge, die vor Jahren noch unter das Kriegswaffenkontrollgesetz gefallen wären, stehen symbolisch für  eine Verkehrswende in die falsche Richtung, hervorgerufen von einer politischen Laienspielgruppe, der der Wähler zu viel zutraute.

Und so stehen sie früher oder später alle im Stau: Der LKW, der Fernbus, der Gigaliner, der Benziner, der Diesel, der SUV und der Stromer.