Die Ethik-Kommission und die Nachfahren von Leibniz

Über sich selbst sagte Leibniz: "Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben".

Die Leibniz-Gemeinschaft

So ist es nicht verwunderlich, dass Leibniz zum Namensgeber einer Wissenschaftsgesellschaft unserer Tage wurde. Diese Leibniz-Gemeinschaft ist der Zusammenschluss von (derzeit) 89 deutschen Forschungsinstituten verschiedener Fachrichtungen mit Sitz in Berlin. Die Ausrichtung dieser Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Es handelt sich durchweg um außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen. 

Hervorgegangen ist die Leibniz-Gemeinschaft aus den Einrichtungen der sogenannten Blauen Liste, wobei dieser etwas seltsame Name von den blauen Aktendeckeln im Bundeshaushaltsplan herrührt. Nach der Wiedervereinigung wurden die förderungswürdigen Institutionen der ehemaligen DDR angeschlossen. Heute beschäftigt die Leibniz-Gemeinschaft ca. 18.000 Mitarbeiter und verfügt über einen Jahresetat von knapp 1,7 Milliarden Euro. Die Gemeinschaft wird hälftig von Bund und den Standortländern finanziert.

Ein Präsident macht Karriere

Derzeitiger Präsident der Leibniz-Gemeinschaft ist der 61-jährige Matthias Kleiner. Er studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund, promovierte dort in Umformtechnik und wurde zum Oberingenieur ernannt. Nach einer Zwischenstation an der Universität Cottbus ist er heute (beurlaubter) Professor in Dortmund. Eine seiner wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten trägt den Titel:Dynamisches Beulverhalten neuartiger Feinblechwerkstoffe. 

An Kleiners Karriere war die Bundeskanzlerin nicht unbeteiligt. Als Angela Merkel im März 2011, unmittelbar nach den Reaktorunfällen im japanischen Fukushima, per Dekret die Hälfte der deutschen Kernkraftwerke spontan stilllegte, war technische Unterstützung gefragt. Die darin kompetente Reaktorsicherheitskommission mit mehr als hundert ausgewiesenen Experten gab jedoch nach mehrmonatiger Beratung ein Gutachten ab, worin sie die deutschen Kernkraftwerke nach wie vor für sicher erachtete und die geologische Situation in Deutschland (fehlende Starkerdbeben und Tsunamis)  nicht für vergleichbar  mit der japanischen hielt. 

Die Physikochemikerin Merkel geriet in Argumentationsschwierigkeiten und "erfand" daraufhin die sogenannte Ethikkommission. Sie etablierte ein Gutachtergremium, welches den Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke unter "ethischen Gesichtspunkten" bewerten sollte. Zu Mitgliedern dieser Kommission berief sie eine Reihe von Politologen, Soziologen und Philosophen. Auch die Repräsentanten der Kirchen waren reichhaltig vertreten, wie etwa Kardinal Marx, Landesbischof Ulrich Fischer und Alois Glück, damals Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Auf Reaktorexperten und Vertreter der Stromkonzerne – um deren Anlagen es eigentlich ging – wurde verzichtet. Zum Leiter dieser Ethikkommission benannte Merkel den Oberingenieur  Matthias Kleiner, nebst dem Volkswirt Klaus Töpfer. 

Und tatsächlich, nach wenigen Wochen konnte Kleiner, der Fachmann für zerbeulte Bleche, Vollzug melden. Seine Kommission urteilte, dass der Ausstieg aus der Kernenergie ethisch geboten sei und innerhalb von 10 Jahren – also bis 2021 – technisch auch möglich ist. Hilfreich war dabei sicherlich ein Statement von Kardinal Marx, der im Vorfeld dieser Entscheidung schon mal die Kernenergie als "Teufelszeug" bezeichnete. Wer hätte diesem Experten für überirdische Dinge auf seinem Fachgebiet schon widersprechen wollen! Kurze Zeit darauf, am 30. Juni 2011, ließ Frau Merkel die von ihr initiierte "Energiewende" vom Deutschen Bundestag absegnen. Und wie es sich so schickte, wurde Kleiner am 1. Juli 2014 zum Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft berufen. 

Der Präsident und sein Stab

Inzwischen dirigiert Professor Kleiner bei der Leibniz-Gemeinschaft ein Milliarden schweres Unternehmen. Die Öffentlichkeit erfährt vergleichsweise wenig davon, obschon – mehr als gendergerecht – die Damen in seinem Stab überproportional vertreten sind. Aus dem Internet kann man das Organigramm seines Leitungsstabes entnehmen, welches hiermit abgedruckt sei. Interessant ist insbesondere die obere Hälfte dieses Diagramms mit seinen verschiedenen Pfaden der "Entscheidung" und der "Zuarbeit".

Das Organigramm der Leibniz-Gemeinschaft 

Ich bin beeindruckt und möchte spontan 1 Euro ausloben für denjenigen, welcher mir darin den Managementfluss und die Verantwortungsbereiche aufdecken kann.
(IBAN-Nummer zur Überweisung bitte angeben.)

Übernommen vom Rentnerblog von Dr. Willy Marth hier




Klima-Wärmedämmung kostet immer mehr Menschen das Leben

Am 17. Mai starben im Duisburger Stadtteil Meiderich bei einem Wohnungsbrand eine 33-jährige Mutter und ihre beiden Söhne (8 und 14 Jahre). 27 Menschen haben bei dem Brand Verletzungen erlitten, ein Kind schwebt weiter in Lebensgefahr. Der Brand hatte sich vom Erdgeschoss ausgehend über die Außenfassade bis ins Dach des viergeschossigen Hauses ausgebreitet, "wie an einer Zündschnur", sagt Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann: „Es war ein dramatischer Einsatz.“ Live und beklemmend konnte man so ein Feuerwerk schon zu Silvester 2016 an einer Hochhausfassade in Dubai beobachten.

Anmerkung EIKE Redaktion: Hören Sie dazu das Gespräch mit Ingo Kahle (rbb) und Konrad Fischer (der Fassadenrebell) hier

Die Zahl solcher gefährlicher Brände dürften mittlerweile alleine in Deutschland in die Hunderte gehen, eine Statistik zu den Vorfällen gibt es aber nicht, auch keine Zahl über die dabei schwer Verletzten oder umgekommenen Menschen. Wenn es nicht um den heiligen Gral Klimaschutz ginge, hätten die Behörden diesem Spuk mit Sicherheit längst ein Ende gesetzt. Die Feuerwehren wissen bescheid, hängen es aber nicht an die große Glocke – die üblich politisch korrekte Beißhemmung. In einem Land, in dem Bauvorschriften selbst die Neigung der Dachziegel festlegen, müssten die Behörden diesem Spuk eigentlich sofort ein Ende setzen. Tun sie aber nicht.

Nur zur Information: Im Jahre 2015 wurden in Deutschland 36,3 Millionen Quadratmeter solcher Dämmsysteme an die Fassaden geklebt. Bei einem vorsichtig geschätzten Preis von 120 Euro pro Quadratmeter ergibt dies einen Umsatz von über 4 Milliarden Euro.

Das in Europa verankerte Vorsorge-Prinzip heißt laut grüner Auslegung: Dinge schon dann verbieten, wenn ein Riskio nicht ausgeschlossen werden kann. Die Realität heißt: Ein Risiko auch dann ignorieren, wenn es Tote gibt

Anmerkung: Das Video oben zeigt nicht den Brand in Duisburg sondern einen vergleichbaren Brand in Frankreich.

Übernomen von ACHGUT hier




CO2-Anfall bei Elektrofahrzeugen via Kraftwerke in Deutschland

Abweichend von dieser Vorstellung stellt sich jedoch vielmehr die Frage, wie hoch der CO2-Anfall bei der Stromerzeugung je erzeugter Kilowattstunde bei dem Strommix in Deutschland liegt, um den CO2-Anfall via Kraftwerke für ein Elektroauto abschätzen zu können.

Der Stromverbrauch eines 4-sitzigen Elektroautos wird meist mit 15-20 kWh/100 km angegeben. Es ist aber bekannt, dass der Energieverbrauch in der Praxis um 10-40% höher liegt als vom Hersteller angegeben.

Der Stromverbrauch von Elekroautos ist daher häufig getestet worden (TÜV, ÖAMTC, ADAC ; www.sedl.at).  Daraus läßt  sich ein Mittelwert von etwa 25 kWh/100 km abschätzen.

Der CO2-Ausstoß in Braunkohlekraftwerken liegt je nach Wirkungsgrad zwischen 850-1200 g CO2/kWh, bei Steinkohlekraftwerken zwischen 750-1100 g CO2/kWh und bei GuD-Gaskraftwerken zwischen 400-550 g CO2/kWh (Wikipedia). Der mittlere Wirkungsgrad für Kohlekraftwerke liegt zwischen 30-40%, so dass im Folgenden mit den mittleren Werten des CO2-Ausstoßes der Kraftwerke gerechnet wird.

 Daraus ergibt sich für Elektrofahrzeuge folgender CO2-Anfall in g/km via Kraftwerke:

                                    

 Nur Kohlekraftwerke

  

       25 kWh/100 km (Wert TÜV, ÖAMTC,ADAC) x 1000 g CO2/ kWh (mittlerer Wirkungsgrad Braun-/Steinkohlekraftwerke) = 25 000g CO2/100km

                                               bzw.250g CO2/km

  

Bei deutschem Strommix

Geht man vom deutschen Strommix mit etwa 50% Kohle und etwa 17% Gas,Öl,Biomasse aus, ist folgender CO2-Ausstoß über Elektroautos in Deutschland via Kraftwerke abschätzbar:

  

       250g CO2 x 0,5 + 25 kWh/100km x 500g CO2/kWh (mittlerer Wirkungsgrad Gas,Öl,Biomasse) x 0,17 : 100 =

                                                      146 g CO2/km  .

                                                                           

Hierbei ist nicht berücksichtigt, dass durch die Fluktuation der Stromversorgung über die alternativen Energien die Kohlekraftwerke ständig in ihrer Stromproduktion angepaßt werden müssen, was zu einem erhöhten CO2-Ausstoß führt (Wirkungsgrad).

Der mittlere Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (Benzin, Diesel) in Deutschland liegt z.Z. bei etwa 6 l/100km entsprechend 150g CO2/km.

Angestrebt wird von der EU in 2020 ein Wert für Verbrennungsmotoren im Mittel von 95g CO2/km, wie das auch immer erreicht werden soll.

Damit liegt in Deutschland der CO2-Anfall über Elektroautos via Kraftwerke mit 146 g CO2/km praktisch auf gleicher Höhe wie bei Benzin-/Dieselautos – also weit weg von der religiösen Vorstellung eines "Null-Emissionsautos".

Sicher gilt das nicht für Länder mit hoher Stromerzeugung über Wasserkraft (Norwegen, Schweiz) oder mit hohem Anteil an Strom aus Kernenergie.

Es wird aber nicht für Deutschland nach Umsetzung der Energiewende gelten können, da bei ausschließlicher Stromerzeugung über Wind und Sonne durch die Erfordernis entweder einer hohen Anzahl an Stromspeichern oder durch die parallele Anwendung von alternativen Energien und nachts bei Windstille auch konventioneller Stromerzeuger diese Energiewende weder funktionieren kann noch bezahlbar ist.

Bei den Betrachtungen zum Elektoauto ist natürlich nicht berücksichtigt, dass bei einer kompletten Umstellung aller PKW, LKW und Bussen auf Elektroantrieb nicht nur die Stromerzeugung in Deutschland von z.Z.etwa 650 TWh/a um etwa 200 TWh/a angehoben werden müßte, sondern auch die gesamte Strominfrastruktur (Kraftwerke, Trafos, ca. 40 000km Höchstspannungsleitungen, bis zu 1,7 Mio.km sonstige Leitungen etc.) – von dem 800 km langen Südlink ganz zu schweigen.

Bemerkenswert ist, dass die Bundesregierung von einer Veringerung des Strombedarfes ausgeht.

Nun sollen bis zum Jahre 2020 Millionen Euros zur Förderung des Absatzes von Elektroautos in Deutschland ausgegeben werden. Da Bedenken in der Unionsfraktion gegen das Vorhaben bestehen, werden Überlegungen angestellt, die Kaufprämie für die Elektrofahrzeuge aus dem Energie- und Klimafond zu finanzieren – welche Sinnhaftigkeit.

Das erinnert an die Zeit vor etwa 25 Jahren, als der Dieselmotor für PKW auf den Markt gedrückt wurde, was bekanntlich zu peinlichen Manipulationen der Abgaswerte geführt hat.

Es ist kaum noch zu begreifen, in welchem Tollhaus wir uns vor allem in Deutschland (und der Welt) bewegen, in dem intellektuelle Entscheidungen der Vergangenheit angehören und in dem die Angst vor einem quasi tötlichen Klimawandel (Kirche: Höllenfeuer) von ökologisch ausgerichteten Parteien mißbraucht wird und in dem nur noch der Glaube an eine Vermeidung des Weltunterganges durch Minderung des CO2-Ausstoßes das Maß aller Dinge ist.

Dr.Erhard Beppler

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Deutschlands Wind Industrie ist dem Untergang geweiht, die Politik begrenzt den Ausbau.

Die Deutschen gingen härter und schneller in die Windkraft als alle anderen – und sind von den damit verbundenen Kosten mit aller Macht gefangen. Die Subventionen waren kolossal, die Auswirkungen auf den Strommarkt chaotisch und – im Gegensatz zum Umweltzweck der Politik – stiegen die CO2-Emissionen schnell: wenn "Rettung" des Planeten angesagt ist – wie uns immer wieder gesagt wurde – alles über die Reduzierung der von Menschen verursachten Emissionen eines geruchlosen, farblosen, natürlich vorkommenden Spurengases, wichtig für alles Leben auf der Erde – dann hat die deutsche Energie / Umweltpolitik offensichtlich versagt hat (siehe unseren Beitrag hier)

Feinde der Aufklärung

Anderswo in der Welt, sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass die Deutschen diese Dinge hinunter bis zu den Bits lieben; dass die Gesetze der Ökonomie keine Anwendung in Deutschland haben; und dass sie auf dem besten Weg zu einer 100% Windenergie versorgten Zukunft sind.

Aber in Wahrheit hat sich die politische Realität zwangsläufig mit seiner wirtschaftlich und sozial katastrophalen Energiewende gefangen: ländliche Gemeinden bündeln ihre Kräfte und kämpfen, um ihre Gesundheit und Häuser vor dem unaufhörlich erzeugten niederfrequentem Rauschen und Infraschall zu schützen; Ärzte haben ein Moratorium für neue Windparks zum gleichen Ende gefordert; politische Parteien werden gebildet, um gegen den Wahnsinn von Green-Gruppendenken Einfluss zu nehmen; und die deutsche Industrie – wird durch eskalierenden Energiekosten geschlachtet – fordert ein Ende des Wahnsinns, zumindest die Unternehmen, die nicht bereits gepackt und in die USA umgezogen sind, wo die Strompreise nur ein Drittel von denen in Deutschland sind.

Dann – wie bei jedem anderen Strommarkt, der durch Milliarden an Subventionen für die Windenergie [und PV] pervertiert worden ist, (mit dem, was aus dem Geldbeutel der Verbraucher und / oder der Steuerzahler enteignet wurde / wird), hat das keinen kommerziellen Wert – es ist die vernichtende Wirkung der massiven Bevorzugung für Windenergie, die sie auf herkömmliche Kraftwerke hat.

Alles Oben genannte hat sich in einem perfekten politischen Sturm kombiniert, was Sigmar Gabriel, den Wirtschaftsminister, dazu geführt hat, ein Ende des abwegig freien Laufs der Errichtung von Windanlagen zu erklären, der bislang genossen wurde: eine „killing cap“ [eine Deckelung] der Windindustrie für den Ausbau der  Windkraft in Deutschland.

Mit all der Gereiztheit, die wir von dem Wind-Kult zu erwarten haben, reagierten die deutschen Grünen wie verwöhnte Gören, jammern, dass ihre geliebte Windindustrie so gut wie verurteilt ist. Hier sind ein paar Schlaglichter auf Deutschlands einst unsterbliche Unterstützung für die Windenergie:

Deutschland verlässt sein 1,1 Billionen Dollar Programm für Windenergie bis 2019

Andrew Follett für The Daily Caller vom 8. April 2016

Deutschland plant den Bau neuer Windparks zu stoppen bis zum Jahr 2019, eine schrittweise Abkehr vom $ 1,1 Billionen Windenergieprogramm, nach einem Bericht in der Berliner Zeitung.

Die Regierung plant, die Gesamtmenge der Windenergie auf 40 bis 45 Prozent der nationalen Kapazitäten zu begrenzen. Bis 2019 würde diese Politik zu einer massiven Reduktion von 6.000 Megawatt Windkraftleistung führen, im Vergleich zum Ende des Jahres 2015.

"Der Inlandsmarkt für viele [Windkraftanlagen] Hersteller kollabiert vollständig", sagte Julia Verlinden, eine Sprecherin der deutschen Grünen Partei, der Berliner Zeitung. "Mit ihrem Plan, wird die Bundesregierung die Wind Unternehmen töten." Verlinden schiebt den politischen Einfluss auf "alte, fossil befeuerte Kraftwerke."

Deutschlands Regierung jedoch, hat die Windenergie sehr unterstützt. Die Regierung schätzt, dass sie mehr als $ 1,1 Billionen [Dollar oder Euro, egal] für die Unterstützung der Windkraft ausgegeben haben wird, auch wenn der Bau von Windkraftanlagen, das Ziel der Regierung von tatsächlicher Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) nicht erreicht hat.

Deutschland kreierte lukrative Subventionen und Steuervorteile  für die Windkraft im Jahr 2011, nachdem es beschlossen hatte, auf Kernkraft bis 2022  ganz zu verzichten, nach dem Fukushima Daiichi Atomunglück [nuclear disaster] in Japan. Deutschlands Versorger verklagten die Regierung bereits über $ 21 Milliarden Dollar für den Atomausstieg.

Strom aus neuer Windkraft ist fast viermal so teuer, wie Strom aus bestehenden Kernkraftwerken, nach einer Analyse des Instituts für Energieforschung. Die steigenden Kosten für Subventionen werden auf gewöhnliche Steuerzahler abgewälzt, was Beschwerden ausgelöst hat, dass einkommensschwache Haushalte die wohlhabenden subventionieren.

Die Kernkraft brachte 29,5 Prozent der Energie in Deutschland im Jahr 2000 – im Jahr 2015 sank der Anteil auf 17 Prozent

The Daily Caller

 

Quelle STT; Teuer, nutzlos und hässlich: Was mag man daran nicht wollen?

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STT verlinkte auf einen Artikel in der Berliner Zeitung von Frank Thomas Wenzel am 07.04.2016

Nur mal die Schlagzeile und die ersten beiden Statements im Artikel:

Windenergie Die Bundesregierung legt bei Energiewende den Rückwärtsgang ein

·         Die Windenergie ist aufgrund der niedrigen Kosten eine Erfolgsstory

·         Der Bau von Windanlagen lohnt sich auch an windarmen Standorten

 Textquelle: Berliner Zeitung

Die beiden Kommentare am Ende des Artikels sind lesenswert, der Übersetzer.

http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/windenergie-die-bundesregierung-legt-bei-energiewende-den-rueckwaertsgang-ein-23846294

Übersetzung des deutschen Artikels ins englische (siehe vorstehenden Link) und eigener Kommentar vom Global Warming Policy Forum

Die Bundesregierung blockiert den Ausbau der Windenergie als kostengünstige Alternative zu Atom- und Kohlekraftwerken

Die übliche dezente Antwort der Grünen:

„Der Heimatmarkt vieler Hersteller bricht zusammen“, sagt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik in der Grünen-Bundestagsfraktion. „Mit ihrem Vorhaben haut die Bundesregierung den Windunternehmen ihr Standbein weg.“ Dabei sei die Windenergie eine kostengünstige Technologie, um Atom- und Kohlekraftwerke zu ersetzen.

Was Julia vielleicht gefallen wird, ist zu prüfen, wie man 1,1 Billionen für eine völlig wetterabhängige Stromquelle wegwerfen kann, die für 100% seiner Kapazität durch konventionelle Erzeugungsquellen gestützt werden muss, … ob das jemals einen wirtschaftlichen oder ökologischen Sinn ergibt.

Aber das wäre Logik zu einer Analyse hinzufügen, zu der die Wind-Kultisten sich nicht überwinden können, sie zu machen. Nein, viel einfacher ist es zu schimpfen und zu jammern. Was Sigmar Gabriel getan hat, ist nicht das Töten einer Industrie, es geht um wirtschaftliche Sichtweise: die Windindustrie ist kein Geschäft, es ist ein Subvention saugender Parasit, der, wenn nicht gegengesteuert wird, das reale Geschäft an die Wand fährt. Die Deutschen haben es endlich kapiert, sehr zum Entsetzen der Windindustrie  und seiner bedrängten Verehrer – ihr deutsches Experiment ist offensichtlich gescheitert; und alles, was sie jetzt tun können, ist zu heulen.

Erschienen am 17.04.2016 auf StopTheseThings

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2016/04/17/germanys-wind-industry-doomed-as-new-policy-caps-wind-power-capacity/




Fakten, die man nicht ignorieren sollte Russland: Ein kommender globaler Energieriese?

In diesem Chor ablehnender und abwertender Stimmen sind selten nachdenkliche Töne zu vernehmen. Eine Rolle spielt hier sicherlich die von einer höheren Pfarrerstochter maßgeblich bestimmte deutsche Politik. So war erst vor wenigen Tagen aus dem Kanzleramt zu hören, dass die G8 tot seien [SPIE]. Als Begründung wird angeführt, dass Moskau keine Anzeichen dafür zeige, die Bedingungen für eine Rückkehr zu erfüllen. Und zudem seien die Amerikaner strikt gegen eine Wiederaufnahme. Begriffe wie „Interessenlage Deutschlands“ bzw. Europas oder „Realpolitik“ finden sich in solchen Meldungen kaum. Der europäische Konsens beinhaltet eine einfache Kernbotschaft: Der ungezogene Rüpel hat so lange weiter in der Ecke zu stehen, bis der Schulmeister seine Meinung ändert. Konsequenzen für sich selbst scheint man in Berlin oder Brüssel nicht zu befürchten.

Auch die Medien schlagen nahezu flächendeckend in diese Kerbe. Anscheinend muss bis in die USA gehen, um Analytiker zu finden, die diesbezüglich öffentlich eine differenziertere Meinung vertreten. Einer von diesen ist Scott L. Montgomery von der Jackson School of International Studies der University of Washington, der in einem kürzlich in der „Huffington Post“ veröffentlichten Beitrag Fakten darlegte, mit denen man sich vielleicht näher beschäftigen sollte [HUPO]. Statt einer wörtlichen Übersetzung wurde für die folgende Darstellung die Form einer teils recht freien, eher sinngemäßen Interpretation gewählt. Diese Bereiche sind durch kursive Schrift kenntlich gemacht. Für Passagen, welche die persönliche Einschätzung des Autors wiedergeben, wurde dagegen normale Schrift gewählt. Auch Zwischenüberschriften stammen vom Autor.

Was hat denn Russland überhaupt zu bieten?

Zunächst warnt S. Montgomery davor, Russland als ein Land einzustufen, das seine Macht lediglich seinem Reichtum an Kohlenwasserstoffen – sprich Erdöl und Erdgas – verdanke. Eine solche Charakterisierung als „Petrostaat“ sei zu einseitig. In Wirklichkeit baue sich das Land nämlich als eine völlig neue Art von Energielieferant auf und gewinne dadurch mehr globalen Einfluss als selbst die Opec. Grund für den Unterschied sei Russlands Bedeutung auf vielen entscheidenden Energiesektoren, allen voran Öl, Gas, Kohle und Kernkraft. Diese breitgefächerte Energiestrategie, die auf fossile Brennstoffe ebenso setzt wie auf ein wiedererstarktes Nuklearprogramm, habe geopolitische ebenso wie wirtschaftliche Auswirkungen nicht nur für Russlands europäische Nachbarn, sondern auch für sich entwickelnde Nationen in der ganzen Welt.

Bild rechts oben: Bohrturm für eine Gasexploration

Exportweltmeister bei Öl und bei Gas

In der Diskussion über das Verhältnis zu Russland werde oft übersehen, mit was für einem Riesen auf dem Öl- und Gassektor man es hier zu tun hat. Vielfach wird gar nicht zur Kenntnis genommen, dass dieses Land nach Saudi-Arabien der weltweit zweitgrößte Erdölexporteur ist. Noch bedeutender als beim Erdöl sei seine Rolle auf dem Erdgassektor, wo es aktuell wohl der mit Abstand dominierende Exporteur ist Trotz zahlreicher Warnungen, dass die jetzigen hohen Pumpraten auf Dauer nicht durchzuhalten seien, gebe es keine Anzeichen für eine Änderung. Ein Grund hierfür sei sicherlich die kombinierte Wirkung des aktuellen Verfalls der Ölpreise sowie der im Zusammenhang mit der Ukraine verhängten Sanktionen. Dadurch wurden sowohl der Staat als auch die Wirtschaft schwer getroffen. Vorerst scheine dem Land nichts anderes übrigzubleiben, als weiterhin sein hohes Förderniveau beizubehalten.

Mittelfristige Stabilisierung

Trotz dieser Probleme hat das Land eine Gegenstrategie gefunden, die es ihm erlauben dürfte, die Auswirkungen abzufedern und sich langfristig sogar in eine bessere Ausgangsposition zu bringen. So hat Russland fortschrittliche neue Methoden zur Verbesserung der Ausbeute bei älteren Feldern eingesetzt und konnte dadurch den Rückgang ihrer Produktion kompensieren. Ergänzt wurde dies durch neu erschlossene Vorkommen im ostsibirischen Becken sowie auf der Sachalin-Insel. Dies Kombination hat es Russland ermöglicht, seine Produktion langsam, aber stetig zu steigern.


Rohre für eine Bohrlochauskleidung

Raffination auf Rekordniveau

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Russland und vielen anderen ölexportierenden Ländern betrifft die Tatsache, dass die Russen nicht nur die reinen Rohstoffe Öl und Gas liefern, sondern auch raffinierte Produkte wie Benzin oder Treibstoff für Flugzeuge, die sowohl nach Europa als auch nach Asien exportiert werden. Interessant ist hieran schon allein der Umfang: Russland ist auf diesen Schlüsselsektoren bereits seit mehr als einer Dekade der weltgrößte Exporteur und liefert mehr als die gesamte OPEC zusammengenommen. Nur die USA haben aufgrund ihres Booms im Schiefergasbereich ähnliche Zahlen vorzuweisen. Dank dieser zusätzlichen Prozessschritte in der Wertschöpfungskette ergeben sich weitere Verdienstmöglichkeiten, so dass ein höherer Anteil der erzielten Verkaufserlöse im eigenen Land verbleibt.

Niemand kennt die wahren Reserven

Die entscheidende Frage im Zusammenhang mit Russland ist die nach der tatsächlichen Höhe der vorhandenen Reserven. Hierzu scheint es im Ausland keine wirklich verlässlichen Zahlen zu geben. Diverse Anzeichen sprechen allerdings dafür, dass sie bedeutend sein könnten. Und sie werden in der jetzigen Situation schlechter Preise geschont. So hat Russland beispielsweise die Inangriffnahme zahlreicher neue Öl- bzw. Gasprojekte schlicht verschoben und eher darauf gesetzt, den Förderstrom aus den vorhandenen Bohrlöchern mithilfe moderner Fördertechnologien zeitlich zu verlängern. Für neue Märkte in Asien hat man gleich auf neue Vorkommen in Ostsibirien und auf der Insel Sachalin zurückgegriffen. Das Problem für den Westen ist die Tatsache, dass man dort nicht weiß, über welche Reserven an Kohlenwasserstoffen Russland wirklich verfügt. Sie sind vermutlich gewaltig. Unter der Arktis dürften noch riesige unerschlossene Vorkommen schlummern, und auch unter dem Kaspischen Meer, dem Nordkaukasus sowie Teilen von Ostsibirien sowie Sachalin werden noch große Ressourcen vermutet. Hinzu kommt noch enormes Potenzial für Schieferöl und -gas in Westsibirien.

Im Visier der Saudis?

Viele Beobachtern haben Mühe, die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Manöver der Außen- und Wirtschaftspolitik Saudi-Arabiens einzuordnen. Die aggressive Förderpolitik schadet sowohl Freund (USA, übrige OPEC-Staaten) als auch Feind (Iran und Russland). Militärisch hat man sich im Jemen in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickeln lasse, die nicht so siegreich zu verlaufen scheint, wie man sich das vermutlich erhofft hatte. Die Erfolge des von den Saudis unterstützten und finanzierten Bürgerkriegs in Syrien wurden durch das  Eingreifen russischer Truppen in vergleichsweise kurzer Zeit weitgehend zunichte gemacht. Und das früher enge Verhältnis zu den USA ist mittlerweile deutlich komplizierter geworden. Insgesamt ist eine sehr komplizierte Gemengelage verschiedenster Machtfaktoren und geopolitischer Interessen entstanden, die nur schwer zu interpretieren ist. Einigen Aspekten sollte man jedoch Aufmerksamkeit schenken.

Saudi-Arabien hat seine Preis- und Förderschlacht losgetreten, als Russland durch die Ukrainekrise und die Boykotte bereits geschwächt und isoliert wirkte. Dennoch scheint Moskau imstande zu sein, der von Saudi-Arabien losgetretenen Mengen- und Preisschlacht standzuhalten. Das berechtigt zu Spekulationen über die tatsächliche Größe der russischen Reserven. Tatsache ist, dass Russlands Wirtschaft zwar angeschlagen, aber noch längst nicht K.O. zu sein scheint und die Devisenreserven weitgehend stabil sind, während die Goldbestände sogar zunehmen. Auf der anderen Seite kommt auch Saudi-Arabien augenscheinlich nicht ohne Blessuren davon. So gibt es Meldungen über wirtschaftliche Probleme, und die kürzliche Ankündigung, sich vom Öl abwenden zu wollen, wirft eine Menge Fragezeichen auf. Hinzu kommen Rückschläge auch auf außenpolitischem Gebiet. Es ist den Saudis nicht gelungen, die Aufhebung der Isolation Teherans zu verhindern, und das Verhältnis zu den USA war früher möglicherweise schon mal enger. Die schnelle und erfolgreiche Militärkampagne der Russen in Syrien ist auch ein Signal an Riad. Auch sollte zu denken geben, dass Russland im gleichen Zusammenhang bereit war, finanzielle Verluste in zweistelliger Milliardenhöhe in Kauf zu nehmen, als die Türkei sich einmischte. Die Schnelligkeit und Härte der russischen Reaktion gegenüber Ankara zeugt nicht unbedingt von Schwäche, weder was Finanzen noch was politische oder militärische Macht angeht. Bei aller gebotenen Vorsicht könnte man in all dem Anzeichen dafür sehen, dass das Wüstenkönigreich mit Moskau an einen Gegner geraten ist, der ihm auf seinem ureigensten Gebiet – dem Erdöl – auf Augenhöhe begegnen könnte.

Erdgas als Trumpf

Ein ganz entscheidender Trumpf in der Hand Moskaus ist in diesem Zusammenhang das Erdgas. Unter den Kohlenwasserstoffen ist dies die höherwertige Energiequelle. Ergiebige Erdgasvorkommen sind wesentlich rarer gesät als solche des Erdöls. Hier ist Russland nicht nur der mit Abstand größte Exporteur, sondern verfügt auch über rund 25 % der weltweit bekannten Reserven. In einer Welt, die nach COP21 versuchen will, aus Klimaschutzgründen ihren Primärenergiebedarf eher aus Erdgas statt aus Kohle oder Erdöl zu decken, wird deshalb in Zukunft wohl kein Weg an Russland vorbeiführen.

Europa ist bezüglich seines Bedarfs an Kohlenwasserstoffen – insbesondere bezüglich Erdgas – zu 30 % von Russland abhängig. Bei fast der Hälfte der europäischen Länder einschließlich Deutschlands liegt die Abhängigkeit mit Werten zwischen 40 und 100 % noch deutlich höher. Offizielle Verlautbarungen, dass diese Abhängigkeiten abgebaut würden, haben sich bisher wohl als hohle Phrasen erwiesen. Die Realität spricht in Form erhöhter Importe eine andere Sprache. Die wirtschaftliche Schwäche Europas hat es gezwungen, lieber preiswertes Pipeline-Erdgas aus Russland zu beziehen als das teurere Flüssiggas aus Übersee.

Ostasien befindet sich diesbezüglich in einem früheren, aber bereits jetzt wesentlichen Stadium eines ähnlichen Abhängigkeitsverhältnisses. So bezieht Japan, der weltweit größte Flüssiggasimporteur, inzwischen rund 10 % seiner Lieferungen aus Russland, versucht aber dessen ungeachtet, weitere Verträge abzuschließen.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Lieferungen von russischem Öl und Gas für die Mehrzahl der fortgeschrittensten Volkswirtschaften der Welt unverzichtbar geworden sind. Sollten die Vorhersagen der International Energy Agency (IEA) und vergleichbarer Organisationen zutreffen, so wird die Nachfrage nach Erdgas in den nächsten Jahrzehnten zunehmen.

Abkehr von Europa bei Öl, Gas…

Mit Blick auf die internationale Ausrichtung russischer Energieexporte sind Anzeichen einer für Europa nachteiligen Entwicklung nicht zu übersehen. Während russisches Öl und Gas aus vorhandenen Quellen zurzeit weiterhin nach Europa fließen, findet nach und nacch eine Verschiebung nach Asien statt. Schwerpunkte sind hierbei China, Japan und Südkorea. Neue Vorkommen und neue Pipelines werden vor allem mit Blick auf Asien erschlossen.

Bisherige russische Versuche einer Verbesserung der Liefersituation für Europa scheinen dagegen vorerst weitgehend auf Eis zu liegen. Die South Stream-Pipeline wurde auf Betreiben der EU gestoppt, als das Rohrmaterial schon bestellt war. Das erratische Verhalten eines aufstrebenden Despoten am Bosporus, an den sich Europa auf Betreiben einer gewissen Dame mit Betonkopf und Blondfrisur gegen jede Vernunft binden möchte, hat zudem dafür gesorgt, dass auch die Planungen für eine Ausweichroute nachhaltig gestört sind. Hierzulande scheint man nicht zu begreifen, dass Pipelines extrem teure und deshalb entsprechend langfristig ausgelegte Infrastrukturprojekte darstellen. Hat man einen potenziellen Investor einmal „überzeugt“, dass er sein Geld und seine Ressourcen besser woanders einsetzen sollte, so wird man ihn später in der Regel nur mit größter Mühe dazu bringen können, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Hier haben unsere Politiker recht gewichtige Hypotheken aufgenommen. 

…und auch bei der Kohle

Diese Verschiebung der russischen Interessenschwerpunkte lassen sich auch beim Export von Steinkohle feststellen, einem weiteren Energiesektor, auf dem das Land eine weltweit führende Rolle spielt. Die in Russland vorhandenen Reserven sind die weltweit zweitgrößten und werden nur noch von denjenigen der USA übertroffen. Auch wenn die USA ihre Kohleindustrie derzeit vor die Wand fahren und Europa aus Klimaschutzgründen aus der Kohleverstromung aussteigen möchte, gibt es weltweit genügend Abnehmer.

Seit dem Jahr 2000 hat sich das Exportvolumen von 45 Mio. t/a auf über 150 Mio. t/a mehr als verdreifacht. Damit liegt Moskau hinter Indonesien und Australien weltweit auf dem dritten Platz. Ähnlich wie bei den Kohlenwasserstoffen gehen diese Exporte sowohl nach Westen wie auch nach Asien, doch liegt der Anteil von China, Japan und Südkorea bereits bei mehr als 40 % und nimmt weiter zu. Wachsende Nachfrage gibt es auch aus Indien und Südkorea sowie einer Reihe von Ländern in Südostasien. Russland profitiert hierbei von seiner geographischen Lage, die es ihm erlaubt, seine Exportmärkte sowohl im Westen als auch im Osten zu suchen.


Schreitschilde stützen die „Decke“ im Untertage-Kohlebergbau und schützen so die Kumpel

König Kernkraft?

Einen massiven Ausbau betreibt Russland darüber hinaus im Bereich der Kernenergie. Die staatliche Nuklearfirma Rosatom hat seit 2010 Verträge und Kooperationsabkommen mit mehr als zwei Dutzend Ländern abgeschlossen. Diese betreffen die erstmalige Errichtung von Kernkraftwerken im jeweiligen Land. Darüber hinaus übernimmt Russland auch den Betrieb und die Versorgung mit Kernbrennstoff.

Zu den Vertragspartnern gehören nicht etwa die reichsten Länder, da die meisten von diesen bereits über Nuklearenergie verfügen. Stattdessen finden sich darunter Länder wie Vietnam, Myanmar, Bangladesh, Armenien, die Türkei, Jordanien, Saudi-Arabien sowie Ägypten. Keines dieser Länder ist bisher Mitglied im „Nuclear Power“-club.

Es gibt eine Reihe wichtiger Gründe, weshalb diese sich entwickelnden Länder Interesse an Kernkraft haben: Steigender Bedarf an elektrischer Energie, der Wunsch nach CO2-freier Stromerzeugung und Sorgen um die künftige Sicherheit der Energieversorgung. Damit ist, klar, dass ungeachtet einer Stagnation oder sogar eines Rückgangs der Kernkraftnutzung in westlichen Ländern ihr Einsatz in diesen sich entwickelnden Ländern stark zunehmen wird.

Im März dieses Jahres vermeldete die World Nuclear Association, dass aktuell 65 Reaktoren im Bau sind und weitere 173 in den Auftragsbüchern standen oder geplant waren. Die meisten waren für China, Indien oder Russland selbst vorgesehen. Aber über diese Zahlen hinaus, die allein für sich mehr als ausreichen, um alle Kernreaktoren zu ersetzen, die in die nächsten Dekaden möglicherweise stillgelegt werden könnten, gibt es 337 weitere Reaktoren, die zurzeit in der Diskussion stehen. Ihre Standorte liegen in 50 Nationen, von denen 31 bereits Kernkraftprogramme haben. Hierzu gehören die meisten oben bereits genannten Länder, die bereits Verträge oder Vereinbarungen mit Russland haben. Darüber hinaus gibt es aber weitere Interessenten in Afrika, Südostasien und Südamerika, die durchaus zu einem späteren Zeitpunkt in die Kernenergie einsteigen dürften.

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass Russland bereits bewiesen hat, dass es imstande ist, am Wettbewerb für einen großen Anteil an diesem neuen, rasch wachsenden globalen Markt teilzunehmen [ROSA]. Die Globalisierung der Nukleartechnologie hat Russland die Möglichkeit eröffnet, erfolgreich gegen Anbieter aus Japan, Südkorea, Frankreich, den USA und demnächst auch China und Großbritannien anzutreten. 

Allerdings hat Russlands keine Garantien für Erfolg auf diesem Gebiet. So plant beispielsweise Saudi-Arabien die Errichtung von 16 Kernreaktoren bis 2035 und hat eine ganze Reihe von Angeboten sowohl für kleinere als auch für größere Anlagen von Russland, Japan und Südkorea eingeholt. Dennoch zeigt sich, dass die Bedeutung Russlands als Lieferant sowohl von Nukleartechnologie als auch von entsprechenden Brennstoffen in Zukunft auf jeden Fall zunehmen dürfte. Das Resultat könnte eine Machtposition Moskaus in vielen Teilen der sich entwickelnden Welt sein, welche die Sowjetunion niemals erreichen konnte.

Grafische Darstellung des modernen russischen Kernkraftwerks der Generation 3+ in Novoworonesch (http://www.rosenergoatom.ru/media/files/magazine/REA0_0108.pdf (Seite 32/33)) Original uploader was TZV at de.wikipedia)

Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine kürzliche Analyse der südafrikanischen IOL, die sich mit der russischen Nuklearpolitik in Afrika beschäftigt [SUED]. Mit Ausnahme des bereits gut industrialisierten Südafrikas verfügen die südlich der Sahara gelegenen Länder Afrikas nur über rund 28 GW an Kraftwerkskapazität, gerade einmal soviel wie Argentinien. Nur ein Viertel der Bevölkerung hat Zugang zu elektrischem Strom, und die Versorgung ist sehr unzuverlässig. Diesem Mangel wollen Afrikas Länder durch Bau von Kernreaktoren begegnen.

Algerien plant demnach den Bau von 2 KKW mit 2.400 MW, in Ägypten geht es um 4 KKW mit 4.800 MW, Ghana 1 KKW mit 1.000 MW, Kenya 4 KKW mit 4.000 MW, Marokko 1 KKW, Nigeria 4 KKW mit 4.000 MW und Südafrika will 6-8 Reaktoren mit insgesamt 9.600 MW errichten.

Russland ist dieser Quelle zufolge der weltweit größte Exporteur von Nukleartechnologe mit einem Anteil von 25 % aller derzeit gebauten Kernkraftwerke. Darüber hinaus hat Moskau zweistellige Prozentanteile an Konvertierung und Anreicherung von Uran, an der Lieferung von Kernbrennstoffen und an der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennstäbe. Die Exporterlöse von Rosatom erreichten im vergangenen Jahr 6,4 Mrd US-$, während das Gesamtvolumen der bis 2030 vorliegenden Auslandsaufträge 110 Mrd US-$ erreichte.

Eine ernstzunehmende Energiegroßmacht

Viele, vermutlich sogar die meisten der hier besprochenen Beziehungen, die sich auf Energielieferungen gründen, sind zweifellos primär kommerzieller Natur. Noch ist nicht abzuschätzen, wie viele derjenigen, die sich auf Öl und Gas beziehen, sich auf Dauer entwickeln werden, vor allem dann, wenn sich die aktuelle Preisschwäche zu einem Dauerzustand entwickeln sollte.

Aus Russland entwickelt sich augenscheinlich – und das vermutlich für zumindest die kommende Dekade – eine Energiegroßmacht, deren Einflussmöglichkeiten weit über rein kommerzielle Aspekte hinausreichen. Zwar scheinen die langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklung noch nicht klar zu sein, doch zeichnet sich hier ein Machtfaktor ab, den man tunlichst nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern nüchtern und mit kühlen Kopf analysieren sollte.

Denn unabhängig von der Frage, in welcher Form sich im Osten ein neues „Energieimperium“ herauskristallisieren sollte: Über Hebel für mehr Macht und Einfluss werden die Herrscher in Moskau auf jeden Fall verfügen. Als Nation, die dabei ist, sich selbst energiepolitisch bis herauf zum Bauchnabel zu kastrieren, wäre Deutschland gut beraten, mit diesem künftigen Kraftzentrum der Weltpolitik vorsichtig umzugehen. Die jetzige weitgehende Unterwerfung Deutschlands unter die geopolitische Interessen und Machtspiele eines außereuropäischen Landes, dessen Interesse sich nach eigenem Bekunden verstärkt auf den pazifischen Raum richtet, erscheint in diesem Umfeld riskant. Denn egal was wir uns wünschen mögen: Russland wird in jedem Fall unser naher Nachbar bleiben. Im Guten ebenso wie im Schlechten.

Fred F. Mueller

Quellen

[HUPO] http://www.huffingtonpost.com/the-conversation-us/russia-a-global-energy-po_b_9693032.html

[ROSA] http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa_cee/4981378/AtomExport_Rosatom-sieht-sich-technologisch-an-der-Weltspitze

[SPIE] http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-wird-nicht-wieder-in-g8-gruppe-aufgenommen-a-1090030.html

[SUED] http://www.iol.co.za/business/news/africas-big-nuclear-ambitions-lure-russia-2019026