US-Senator Inhofe: AGW Alarmisten gehirnwaschen unsere Kinder

"Unsere Kinder sind gehirngewaschen", sagte der Oklahoma Republikaner dem konservativen Radiomoderator Eric Metaxas, bei einem liberaler Blog am letzten Dienstag.

"Meine eigene Enkelin kam eines Tages nach Hause und sagte …"Opa, warum verstehst Du nicht die globale Erwärmung?" –  "Ich habe sie dann dazu befragt, und Eric [an den Radiomoderator], die Sachen, die sie unsere Kinder heutzutage lehren, sie werden gehirngewaschen – Sie müssen sie „un-brainwash“, wenn sie die Schule verlassen."

Inhofe hat Stellung gegenüber der Politik der Obama-Regierung in Bezug auf die globale Erwärmung bezogen und geißelt die Gruppierungen und Justizvertreter der Regierung, die sich als Inquisitoren gegen Skeptiker betätigen.

Der Republikaner aus Oklahoma hat bereits in der Vergangenheit heftige Kritik an den Bemühungen der Obama-Regierung geäußert, die globale Erwärmung zu bekämpfen, einschließlich scharfer Kritik an den Klimavorschriften der Umweltschutzbehörde. Er schrieb sogar ein Buch, und nennt die vom Menschen verursachte globale Erwärmung den "größten Schwindel."

Inhofe, der Vorsitzende des Senats für den Ausschuss Umwelt und Infrastruktur, hat auch mit Kritik an Ermittlungen gegen Exxon Mobil sowie Non-Profit-Gruppierungen von sich reden gemacht, die die politischen Maßnahmen gegen die globale Erwärmung skeptisch sehen.

"Anstatt legitime akademische und wissenschaftliche Forschung zu ehren, sind die weit links-stehenden bis zum Äußersten gegangen, um diejenigen, die nicht mit ihrer Meinung übereinstimmen, zum Schweigen zu bringen" sagte Inhofe dem Daily Caller, Michael Bastasch im Mai. "Es geht nicht um Wissenschaft, es geht um persönliche Angriffe und Politik in seiner schlimmsten Form."

Erschienen auf The Daily Caller am 27.07.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2016/07/27/sen-inhofe-global-warming-alarmists-are-brainwashing-our-kids/




Sucht nach „Klimagerechtigkeit“ unterminiert das Naturrecht! Menschenrechte und Völkerrecht die ersten „Globalisierungsopfer?

Der Übergang von der Agrargesellschaft in eine Industriegesellschaft, die zu einer neuen Gesellschaftsschicht, der „Arbeiterklasse“ führte, vollzog sich nicht im „Gleichschritt“, sondern in drei revolutionären Schritten. Die erste Phase begann um 1750, die zweite um 1900 und die dritte um 1975. Doch diese leitete bereits über in die „postindustrielle“ (Alain Touraine) oder die „nachindustrielle“ (Daniel Bell) Gesellschaft. Blickt man in die Vergangenheit, so lag 1750 noch in der „Kleinen Eiszeit“ von ca. 1350 bis 1850. Sie wird zurückgeführt auf drei Sonnenfleckenminima, das Spörer-Minimum (1420-1550), das Maunder-Minimum (1645-1715) und das Dalton-Minimum (1790-1830). Davor lag das „Klimaoptimum des Hochmittelalters“ (800-1300) mit der Hochphase der Wikinger, für das es keine Erklärung gibt. Für diese beiden „vorindustriellen“ Perioden gibt es keine auch nur halbwegs verlässliche Abschätzung für eine „Globaltemperatur“, von der aus sinnvoll eine Grenze der „Erderwärmung“ angegeben werden könnte. Bei den ständigen Temperaturschwankungen auf der Erde gibt es keinen naturwissenschaftlich halt- und begründbaren Bezugspunkt, auch nicht das Jahr 1850.

Was also ist ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen wert, das erstens auf einem fragilen Temperatur-Fundament ruht und zweitens jedem Staat etliche Freiheitsrechte bei der Umsetzung eines fiktiven Endziels, dem 1,5-Grad-Ziel, lässt? Schlimmer: Was ist ein „Gesetz“ wert, das die Natur nicht kennt, das aus keinerlei präpositiven Normen abgeleitet ist und zudem gegen die Naturrechte verstößt? Mögen sich die Vereinten Nationen auch auf die formale Legitimation durch Mehrheitsbeschluss berufen, so besitzt kein Staat als gesetzgebende Körperschaft die substantielle Legitimation, massiv in die Grund- und Menschenrechte seiner Bürger einzugreifen. Kein Gesetz steht als Norm allein. Die Staaten sind zwar Inhaber des äußeren und inneren Gewaltmonopols, aber was die Rechte der Bürger angeht, so haben sie nur eine Schutzpflicht.

Es gibt keine konstitutive Zustimmung seiner Bürger, keinen Gesellschaftsvertrag zum Schutz des „Globalklimas“, das ohnehin nur eine Fiktion ist. Wenn SPIEGELOnline am 5. Juni 2016 über „Merkels Klimatreffen in Berlin“ die Ansicht vertritt, der Petersberger Klimadialog verschweige gravierende Probleme, dann hat er recht. Aufhorchen lassen sollte der Nebensatz des „Klimapolitikexperten“ Oliver Geden, dass Deutschland der „Logik des IPCC“ nicht entrinnen könne, dass nämlich die „Industrieländer irgendwann Klimaziele von mehr als 100 Prozent haben“, also  „Negativemissionen“ anstreben müssen. Darf dann keine „Verbrennung“ mehr stattfinden? Aber auch wenn Tiere und Menschen die vegetative Nahrungsaufnahme einschränken, eine „Negativemission“ ist unmöglich und käme einem Genozid gleich, der am Wetter nichts ändern würde. Wetter gab es schon Millionen von Jahren, bevor der Mensch die irdische Bühne betrat.

Warum kein Staatsmann zu sagen wagt, „Klimaschutz ist Blödsinn“

Politiker zählen sich generell zur „Elite“ eines Volkes und zur Führung berufen. Auch wollen sie immer Recht haben. Es sind Klimajongleure, weil sie auf eine möglichst große Zuneigung in ihren Wahlkreisen angewiesen sind. Es sind Personen, die anhand freier und geheimer Wahlen legitimiert wurden, die Geschicke eines Staates zu lenken, um das „Wohl des Volkes“ zu mehren. Im Bundestag üben sie die gesetzgebende Gewalt aus. Die Wähler müssen also davon ausgehen, dass alle Abgeordneten und Staatsmänner so viel Allgemeinbildung besitzen, um die Definition des Begriffes „Klima“ richtig zu deuten.

Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Neigung“. Aber zusätzlich gibt es den Begriff „Klima“, der eine völlig andere Bedeutung hat und eine unselbständige, ja abhängige Größe ist. „Klima“ wurde im Jahre 1935 in Warschau bei einer Konferenz der „International Meteorological Organisation“ (ILO) international verbindlich definiert. Die ILO wurde 1950 zur Sonderorganisation der Vereinten Nationen und in „World Meteorological Organisation“ (WMO) umbenannt. Man einigte sich 1935 in Warschau, die 30-jährige Zeitspanne von 1901 bis 1930 zur „Klimanormalperiode“ zu deklarieren, um eine verbindliche Berechnungs- und Vergleichsperiode zu haben. Man begann danach, alle Abweichungen des Wetters von diesem Mittelwert als Anomalie zu bezeichnen und vergaß, dass die Schwankungen das Normale beim Wetter sind und der Mittelwert das Anormale. Der Mensch gefiel sich in der Rolle des Notengebers für das Wetter. Jeden Monat wird das Wetter „benotet“ und für zu heiß, zu kalt, zu nass, zu trocken befunden. Auch darf die Zahl der Sonnenscheinstunden nicht fehlen.

Die Definition von „Klima“ ist absolut eindeutig. „Klima“ wird vom Wetter abgeleitet, von den gemessenen Wetterelementen, „Wetter an sich“ ist nicht messbar. Auch gibt es bisher keine Definition von Wetter. Man behilft sich mit der Aussage: Wetter ist der augenblickliche Zustand der Atmosphäre. Und dieser Zustand kann sich jeden Augenblick ändern, was Wettervorhersagen so spannend macht. Wetterelemente sind der Luftdruck, die Temperatur, die Feuchtigkeit, der Wind. Man muss also alles an „Wetter“, was sich an einem Ort im Laufe von 30 Jahren abspielt, lückenlos beobachten und akribisch aufzeichnen, um nach 30 Jahren die Einzelwerte statistisch zu „Klima“ zu verarbeiten. Eine Tagesmittel-, eine Monatsmittel- und eine Jahresmitteltemperatur sind kein „Klima“, sondern Bausteine, aus denen „Klima“ berechnet und gebildet wird. „Klima“ gibt es erst nach 30 Jahren. Wenn also jährliche „Globaltemperaturen“, die von Computermodellen berechnet oder aus Beobachtungen gebildet wurden, verglichen  werden, so ist dies definitionswidrig und eine Spiegelfechterei. Die „Klimaexperten“ könnten dieses unwürdige Gezänk beendet, wenn sie den Klimaverlauf korrekt als gleitendes Mittel, als gleitenden Durchschnittswert darstellen und wiedergeben würden. Warum geht das an der Börse, wo man auch den volatilen DAX durch das 100-Tage-Mittel bändigt und glättet, um Trends abzulesen. Hätte man dies ab 1935 konsequent getan, die Angst vor der „Klimakatastrophe“ wäre zu keinem Schreckgespenst, zu keinem weltpolitischen Machtinstrument geworden.

Seit 80 Jahren liegt die Klimadefinition eindeutig fest und ist in jedem Schulbuch und Konversationslexikon nachzulesen. Sie besagt, dass das „Klima“ eine allein vom Wetter abgeleitete und einzig durch das Wetter definierte Größe ist. Vom „Klima“ wird nicht das Wetter gelenkt und bestimmt. Das Wetter ist kein Erfüllungsgehilfe des „Klimas“, um unsere „Klimasünden“ mit Unwettern zu bestrafen. Jeder Klimawert ist abhängig vom 30-jährigen Wetter an einem festen Ort. 30 Jahre sind 10.750 Tage mit ebenso vielen verschiedenen Wetterkarten. Mittel man über 30 Jahre die Luftdruckwerte, so erhält man die mittlere Luftdruckverteilung. Diese zeigt für den Monat Januar das „Islandtief“ und für den Monat Juli das „Azorenhoch“. Beides sind statistische Scheingebilde, aber keine realen Tief- oder Hochdruckgebiete. Einzig das Wetter bestimmt das Klima. Damit bestimmt der Wandel des Wetters den „Klimawandel“. Ich sage es noch deutlicher: Als Naturvorgang gibt es nur Wetter. Einen Naturvorgang „Klima“, der sich von selbst „wandeln“ oder verändern könnte, gibt es nicht! Und was es nicht gibt, kann der Mensch auch nicht beeinflussen, weder positiv noch negativ. Insofern ist die Behauptung vom „menschgemachten Klimawandel“ völlig unsinnig. Ebenso aus der Luft gegriffen ist die Verurteilung des Menschen als „Klimakiller“, die Abwertung des Kohlenstoffdioxids als „Klimagift“. Das CO2 hat nichts mit dem Wettergeschehen zu tun. Es gehört nicht zu den Wetterelementen und findet sich in keiner Wetterkarte. CO2 dient einzig und allein den grünen Pflanzen als Nahrung, wie ein Blick in die Fotosynthesegleichung zeigt.

Unglücklich ist auch die Umschreibung des „Klimas“ als „mittleres Wettergeschehen“. Man kann zwar Temperaturen mitteln und Mittelwerte berechnen, aber aus der Abfolge von Luftdruckgebieten wie Hochs und Tiefs kann man kein „mittleres Wetter“ zaubern. Ein 30-jähriger Mittelwert des Luftdrucks sagt nichts aus über den Gang des Luftdrucks über die 30 Jahre hinweg. Dies gilt auch für das Temperaturmittel! Ob Mittelwerte, Durchschnittswerte oder arithmetische Mittel, alles sind abgeleitete Werte, die immer und ausschließlich von den Anfangswerten her bestimmt werden. Sie betreffen eine Wettervergangenheit, sind folglich unveränderlich und benötigen keinen Schutz. Das Wetter ist ein irreversibler Naturvorgang, der über unsere Köpfe hinweg abläuft und macht, was er will. Der „Klimaschutz“ ist ein billiges und leeres politisches Versprechen, weil es zu spät kommt. Ebenso ist das Spielen mit „Klimaängsten“ ethisch und moralisch verwerflich.

Ist es die Autorität „Vereinte Nationen“, ist es der weltpolitische „Zeitgeist“, ist es der „Corpsgeist“ oder nur der „Herdentrieb“, der die Staatsmänner der Erde nötigt, nicht nur an den „Klimaschutz“ zu glauben, sondern ihn gar als „Schöpfungsschutz“ zu predigen? Bei den meisten und ärmeren Staaten mag es der finanzielle Anreiz sein, aber der Zweck heiligt nicht die Mittel.

Die Klimaschutzprediger ziehen weiter, zum 22. Klimagipfel nach Marrakesch

Um den „historischen Erfolg“ wie den „Geist von Paris“ zu nutzen und das Abkommen „zügig und ambitioniert“ umzusetzen, hatte Kanzlerin Angela Merkel vom 3. bis 5. Juli 2015  zum Petersberger Klimadialog gebeten. Rund 35 Minister aus aller Welt waren eingeladen, aber auch Greenpeace und die Allianz Versicherung als wichtige Lobbyisten saßen mit am Tisch.  Wie der BMUB Pressedienst am 1. Juli 2016 mitteilte, ging es auch um die Frage, wie „die internationalen Finanzflüsse mit den Zielen von Paris in Einklang gebracht werden können“. Hat man auch darüber beraten, wie man mit Veränderung der Finanzflüsse das Wetter auf der Welt verändern und eine Art „Wettergerechtigkeit“ schaffen könne? Dies wäre der notwendige erste Schritt. Ohne ihn ist der zweite Schritt, die Schaffung von „Klimagerechtigkeit“, blinder Aktivismus.

Geld kann man elektronisch in Unsummen rund um die Welt jagen, um Wechselkurse und Börsen zu manipulieren. Aber mit Geld kann man keine Strahlströme manipulieren, um über die Allgemeine Zirkulation der Atmosphäre das Wetter zu beeinflussen. Beim Wetter sind wir realistisch und sagen: „Wetterschutz“ ist „Schutz vor dem Wetter“! Der Blitzschutz auf dem Dach dient nicht dem Schutz des Blitzes, und der Regenschutz nicht dem Schutz des Regens. Trotzdem lassen wir uns einreden, dass wir uns am Klima versündigen, ja das Klima schützen können. So unlogisch kann doch kein Politiker sein. Das sind Politiker auch nicht, denn was sind 1000 logisch denkende Kritiker, wenn die „Masse“ Mensch ängstlich und manipulierbar ist? So kalkuliert die Politik. In der Tat, auf die Idee mit der „Klimaangst“ wäre kein normaler Mensch gekommen. Es bedurfte hohen wissenschaftlichen Expertenverstandes, um solch eine imaginäre Gefahr wie die „Klimakatastrophe“ zu erfinden.

War in der Antike die Naturphilosophie noch bestrebt, auf der Suche nach Wahrheit „Glauben und Wissen“ miteinander in Einklang zu bringen, so traten beide in der Neuzeit erst in Konkurrenz, dann in Gegensatz zueinander. 1598 prägte Francis Bacon den Ausspruch „knowledge is power“. Diesen Spruch griff Wilhelm Liebknecht 1872 auf und prägte als Schlachtruf für die „Arbeiterklasse“ die Parole „Wissen ist Macht – Macht ist Wissen“. Doch auch die Politik bemächtigte sich des Wissens und stellte dieses in ihren Dienst. In unserer heutigen „Wissensgesellschaft“ ist ein Wissenschaftler quasi  unfehlbar auch wenn die Anzahl konträrer wissenschaftlicher Gutachten inzwischen Legion ist. Als im Januar 1986 der Arbeitskreis „Energie“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft die „Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe“ aussprach, kam kaum Kritik auf. Die wenigen Wissenschaftler, die dem „Zeitgeist“ trotzten und es wagten, wurden als Querulanten diffamiert und über die Medien an den Pranger gestellt. Heute ist Widerspruch wie ein Spießrutenlaufen. Wer das Etikett „Klimaleugner“ umgehängt bekommt, fühlt sich wie ein „Aussätziger“, der irgendwann auf dem Scheiterhaufen der „Freiheit der Wissenschaft“ landet. Aber Widerspruch und der Mut dazu müssen sein, wenn die „Wissenschaft“ insgesamt ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will.

Wer ist die steuernde Kraft hinter der Wissenschaft? Wer ist der Hauptfinanzier von Forschung und Wissenschaft? Der Staat! Allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung bekam für 2017 eine Summe von 17,6 Milliarden Euro bewilligt. Solange  bezüglich der „Treibhaushypothese“ ausschließlich die Pro-Forschung, aber nicht die Contra-Forschung finanziert wird, die Politik im „Klimaschutz“ ein Instrument zur Veränderung des gesellschaftspolitischen wie wirtschaftlichen Klimas sieht, werden wir zum „Klimaschutz“ genötigt. Wir müssen zwecks „Klimaschutz“ unsere Häuser dämmen, obwohl wir uns darin nur vor dem Wetter schützen wollen. Warum wohl gibt es ein „Klimafolgenforschungsinstitut“ und kein „Wetterfolgenforschungsinstitut“? Dies wäre logisch und naheliegend, denn alle „Unwetter“ gehen vom Wetter aus. Es wäre zwar besser und effektiver, in die Verbesserung der Wettererforschung zu investieren, um die Wettervorhersagen zu präzisieren, doch mit dem Wetter kann man die Welt nicht verändern.

Das Potsdam-Institut, die „Große Transformation“ und die Veränderung der Welt

Im Jahre 1845 vertrat Karl Marx die revolutionäre These: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt aber darauf an, sie zu verändern“. Er stellte auch fest: „Die Gesellschaft findet nun einmal nicht ihr Gleichgewicht, bis sie sich um die Sonne der Arbeit dreht“. Sein Kommunistisches Manifest beginnt mit dem Satz: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“. Dieses Gespenst hat offensichtlich seine historische Mission erfüllt, und vertan, dafür gibt es heute eine Unzahl anderer Gespenster. Das wohl markanteste und global weitaus nützlichste ist das Gespenst von der „Klimakatastrophe“. Mit der Bekämpfung dieses Gespenstes will man in die Vergangenheit zurück und verspricht uns ein paradiesisches vorindustrielles „Wetter- und Klimagleichgewicht“. Obgleich jeder Mensch weiß, dass es so etwas nie gegeben hat und schon von Natur aus völlig unrealistisch und unmöglich ist, werden öffentlich kaum Witze darüber gemacht. Wenn man dann noch in die Wetterannalen schaut und nachliest dass die größten Wetterkatastrophen des letzten Jahrtausends alle in der „Kleinen Eiszeit“ stattfanden, dann verlieren diese „vorindustriellen Zeiten“ ihren Reiz.

Aber wenn Geld die Welt regiert, die Welt sich drehen lässt und tatsächlich Leben und Wirtschaften verändert, warum sollte das mit dem „Klimaschutz“ nicht möglich sein? Man muss nur fest daran glauben und immer wieder propagieren, dann schaffen wir es, denn –so die Werbung- nichts ist unmöglich. Doch nein, wir schaffen das nicht, auch wenn wir unsere Wirtschaft ruinieren und Prometheus das gestohlene „Feuer“ wieder zurückgibt. Dieser Gedanke kam mir, als ich die Pressemitteilung des PIK vom 23. Juni 2016 las. Die Überschrift erinnerte mich an ein revolutionäres Klimaschutz-Manifest: „Implosion der fossilen Industrien und explosive Entwicklung der Erneuerbaren kann Paris zum Erfolg machen“. Ist man sich in Potsdam bewusst, was dies bedeutet? Wenn die „fossilen Industrien“ implodieren, fallen alle Flugzeuge vom Himmel, muss der Verkehr zu Lande wieder auf Kutschen, zu Wasser auf Segelschiffe umsteigen. Und wie sähe die „explosive Entwicklung der Erneuerbaren“ aus? Scheint dann die Sonne auch nachts? Oder gibt es am Tage keine Wolken? Oder wird die Sonne heißer und strahlungsaktiver?

Ich denke, der Haushaltsausschuss des Bundestages sollte dem PIK sofort den Geldhahn zudrehen.

Dessen Direktor, Hans Joachim Schellnhuber, äußert sich in der PM wie folgt: „Das Abkommen von Paris ist ein historischer Durchbruch und ein Triumph der Vernunft“! Es geht weiter: „Jenseits von Notwendigkeit und Machbarkeit hat die 2-Grad-Grenze gegenüber konkurrierenden Klimazielen einen Vorteil, der in der Welt der Realpolitik nicht überschätzt werden kann: Sie ist einfach zu verstehen und zu kommunizieren.“ Weiter: „Die Temperaturgrenze ist eine optimale Balance aus Konkretheit und Verständlichkeit. Jetzt dreht sich die ganze Welt der Klimapolitik um eine einzige Zahl!“ An anderer Stelle heißt es: „Das Klimaziel von Paris ist ein Triumph des Realismus“. Nein, das ist das Maximum an Unvernunft. So argumentieren keine Physiker, sondern Ideologen und Gesellschaftsrevolutionäre, die das Buch „1984“ von George Orwell gelesen haben und das „Newspeak“ beherrschen: -das Doppeldenk, Doppelsprech und Quacksprech. In „1984“ ist die Handlungsanweisung zu finden, wie fiktionale Ansichten über die Realität konstruiert und dann der breiten Masse über die Medien aufgezwungen werden.

Der Deutsche Bundestag ist die „Stimme des Volkes“, gesetzgebendes Organ

Der Gesetzentwurf zum „Pariser Abkommen“ ist vom Kabinett beschlossen worden und wird nach der Sommerpause dem Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt. Noch kann der „Ungeist in die Flasche“ verbannt werden und die Vernunft triumphieren, wenn sich im Bundestag genug mutige und ihrem Gewissen verpflichtete Abgeordnete finden, um das utopische Vorhaben „Klimaschutz“ endlich zu beenden.

Seit der Rio-Konferenz 1992 gibt sich Deutschland als Klimamusterschüler, beansprucht die Rolle als Klimaschutzvorreiter. Aber ein Vorreiter, der nicht mal weiß, dass man ein Pferd nicht beim Schwanz aufzäumt, sollte weniger „ambitioniert“ sein, wenn er nicht eines Tages zum „Don Quijote“ werden möchte.

Oppenheim, den 28. Juli 2016                  Dipl.-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne




Der Kampf der Ideen

Es erscheint paradox: Der Sozialismus, die beherrschende Ideologie des Sowjetimperiums, ist seit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 in der Schweiz nicht zurückgewichen, sondern vorgerückt.

Ab 1990 schnellte die Staatsquote in sechs Jahren von 28 auf 33 Prozent des Bruttoinlandprodukts, und die Schuldenquote der Schweiz stieg in 13 Jahren von 29 Prozent auf 51 Prozent an (2014: 35 Prozent). Die Ausgaben für die soziale Wohlfahrt kletterten in nur zehn Jahren von 22 auf 31 Prozent des Bundeshaushalts.

Gleichfalls ab 1990 holten die linken Parteien im Ständerat von einem Zehntel der bürgerlichen Sitze auf ein Drittel auf, während sie im Nationalrat bei einem Drittel der bürgerlichen Sitze verharrten. Die linken Parteien blieben den bürgerlichen immer deutlich unterlegen. Der Linkskurs in der nationalen Politik nach 1989 lässt sich also nicht mit dem Kräfteverhältnis zwischen linken und bürgerlichen Parteien erklären. Es scheint, dass das bürgerliche Lager selbst sich weltanschaulich verändert hat.

BEISPIEL UMWELTPOLITIK

Ein Beispiel für die Verschiebung der ideologischen Kräfteverhältnisse liefert die heutige Umwelt- und Klimapolitik. Aus den Studentenprotesten in den 1960er Jahren hervorgegangen, war die Umweltschutzbewegung bis Ende der 1970er Jahre eine Domäne der Linken. Allmählich erfasste die Ökologie auch das bürgerliche Lager und setzte dem dort bestehenden Natur- und Heimatschutz seinen linken Stempel auf. Ausdruck der neuen parteiübergreifenden Ausrichtung war die Verabschiedung des Umweltschutzgesetzes 1983 und der darauf abgestützten Verordnungen über die Luftreinhaltung (1985), umweltgefährdende Stoffe, Boden-Schadstoffe und den Lärmschutz (alle 1986) sowie Abfälle (1990).

Bürgerliche und Linke setzten unterschiedliche Akzente – Bürgerliche wiesen stets auch auf die Kosten hin und zielten stärker auf technische Massnahmen, während Linke das Schutzziel über alles stellten und auch auf gesellschaftliche und globale Veränderungen abzielten. Doch die linke Stossrichtung setzte sich schliesslich gegen die bürgerliche durch. Jüngste Beispiele sind die Klimapolitik mit dem 2011 verabschiedeten CO2-Gesetz und das Vorhaben einer Energiewende, deren Energiestrategie 2050 voraussichtlich im Herbst dieses Jahres im Parlament zur Schlussabstimmung kommen wird.

DIE IDEE EINER ENERGIEWENDE

Das Ziel in der Energiestrategie 2050 ist der Verzicht auf Kernkraftwerke, verbunden mit einer Senkung des CO2-Ausstosses auf unter ein Viertel gegenüber 1990. Anders als bei früheren Umweltschutzmassnahmen, die wenigstens das Leben der Bürgerinnen und Bürger verbesserten, bringt die Energiestrategie 2050 keinen fassbaren Nutzen, werden doch weltweit neue Kernkraftwerke gebaut, und der CO2-Ausstoss steigt global stark an – namentlich in China, Indien, Südostasien und im Nahen Osten. Der Vorteil einer schweizerischen Energiewende existiert einzig in der Vorstellung. Real sind dagegen die enormen Kosten für die schweizerischen Konsumenten, die Landschaft und die Wirtschaft. Real sind auch die gesellschaftlichen Veränderungen und der Rückschritt, die sie mit sich führen, und die mit Formulierungen wie «2000-Watt-Gesellschaft », «ökologischer Fussabdruck eins» oder «ökologische Gerechtigkeit» verschleiert werden.

Den Auftrag zur Entwicklung der Energiestrategie 2050 erteilte das nationale Parlament. Am 18. März 2011, eine Woche nach dem Kernkraftwerk-Unfall in Fukushima, reichte die Grüne Fraktion einen Vorstoss ein, der den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie verlangte. Der Nationalrat hiess ihn mit 108 zu 76 Stimmen gut. Für den Vorstoss stimmten alle SP-, Grüne- und BDP-Vertreter sowie fast alle CVP-Vertreter (30 Stimmen bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen) und fast jeder dritte FDP-Parlamentarier. Gegen den Vorstoss stimmten die ganze SVP-Fraktion und gut jeder zweite FDP-Vertreter (19 zu zehn Stimmen bei fünf Enthaltungen). Die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard (CVP), bis zu jenem Zeitpunkt für ihre Befürwortung von Kernkraftwerken bekannt, änderte in wenigen Tagen ihre Position und vertritt seither konsequent einen Ausstieg aus der Kernenergie. Ohne bürgerliche Unterstützung gäbe es heute also keine Energiestrategie 2050. Wie kam es dazu?

DIE IDEOLOGISCHEN WURZELN

Die Idee einer Energiewende geht weltanschaulich wie die Umweltpolitik auf die 1968er Bewegung, die Botschaft von «Grenzen des Wachstums» und die Ölkrisen in den 1970er Jahren zurück. Die 1968er Bewegung war zum einen vom Marxismus beeinflusst, das heisst von den Ideen des Klassenkampfs und der Revolution, zum andern vom Hedonismus, wonach ein grösstmöglicher Lustgewinn erstrangig erstrebenswert ist und das Gefühl dem Verstand vorgeht. Der revolutionäre Zorn richtete sich gegen den Kapitalismus und gegen die herkömmlichen Gemeinschaften: die Familie, die Kirche, die Nation. Seine Methode waren Dekonstruktion, Spott und Zerstörung. Mit der 1968er Bewegung drang progressives linkes Gedankengut über die Kultur in alle gesellschaftlichen auch bürgerlichen Schichten und erfasste sämtliche Lebensbereiche.

Auftraggeber des 1972 veröffentlichten Buches «Die Grenzen des Wachstums» war der 1968 gegründete Club of Rome, ein lockerer Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Industriellen, die nichts weniger als die Untersuchung, Darstellung und Deutung der «Lage der Menschheit» unter Berücksichtigung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedingungen zum Ziel hatten. Mit dem Buch zog Angst vor dem Weltuntergang in die Wissenschaft ein.

Die Ölkrisen von 1973/74 und 1979/80, die durch den Jom-Kippur-Krieg und die islamische Revolution in Iran ausgelöst worden waren, äusserten sich in einem starken und sprunghaften Preisanstieg für Erdöl aufgrund einer drastischen Drosselung der Erdölförderung in arabischen Ländern. Sie führten den westlichen Industrienationen deren Abhängigkeit von fossilen Brenn- und Treibstoffen vor Augen und hatten staatliche Massnahmen zur Sicherung der Energieversorgung zur Folge. Seither greift der Staat immer tiefer in die Energieversorgung ein.

Die Ökologiebewegung entstand unter dem Einfluss dieser Entwicklungen. Stellvertretend genannt seien das 1962 erschienene Buch «Silent Spring» der Biologin Rachel Carson gegen den Einsatz von Pestiziden, die 1971 gegründete Organisation Greenpeace und das 1973 publizierte Buch «Small is Beautiful» des Ökonomen Ernst Friedrich Schumacher, in dem dieser sich gegen Grosstechnik und die Industriegesellschaft aussprach. Mit der Ökologiebewegung verbanden sich geistige Strömungen wie der Pazifismus und der Feminismus sowie spirituell-religiöse Ideen (zum Beispiel New Age). Seither werden Technik und Zivilisation als zerstörerische Kräfte angesehen.

Alle diese Einflüsse finden wir in einer Energiewende wieder: klassenkämpferisches Misstrauen gegen die Energiewirtschaft (insbesondere die Stromwirtschaft), revolutionärer Fanatismus im grundlegenden Umbau der Energieversorgung und in der Unempfindlichkeit für die Folgelast. Auch zeigt es sich in der Angst vor dem Weltuntergang in Form von Kernkraftwerken oder der Klimaveränderung, ein stetig wachsender Staat sowie die Ablehnung von Grosstechnik (Kernkraftwerke, Staudämme) und die Vorliebe für eine dezentrale Energieerzeugung und -speicherung.

«MARSCH DURCH DIE INSTITUTIONEN»

Dass Grüne, die aus linken Bewegungen hervorgegangen sind, und Linke, ideologisch derart beseelt eine Energiewende vorbehaltlos unterstützen, liegt auf der Hand, da sie auf derselben weltanschaulichen Grundlage beruhen. Erstaunlich ist dagegen, dass ihr Gedankengut jenseits vom traditionellen Natur- und Heimatschutz in bürgerlichen Kreisen Fuss gefasst hat. Eine Erklärung dafür ist der starke Einfluss der 1968er Bewegung auf die Kultur. Verbunden damit ist der «Marsch durch die Institutionen», das heisst die schleichende Veränderung der Gesellschaft durch die 1968er Generation an den Universitäten und Schulen, in den Medien und im Staat. Geschichtlich gesehen waren es erst Linke, die ihren Gegner, das Bürgertum, für dessen Ideologie kritisiert haben. Sich selbst nur den angeblichen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur und der Welt verpflichtet glaubend, richtete sich ihre Kritik gegen die bürgerliche Ideologie, die sie als «falsches Bewusstsein» bezeichneten. Ihre Kritik war, aus dem Marxismus kommend, theoretisch und ideologisch hoch entwickelt und rhetorisch aggressiv.

Heute sind es mehrheitlich Bürgerliche, die ihren Gegner für dessen Ideologie kritisieren. Sich selbst halten sie aber für ideologiefrei – sachlich, pragmatisch, lösungsorientiert. Das ist ihre Schwäche. Sie blenden aus, dass auch ihre Positionen auf einem ideologischen, das heisst weltanschaulichen Boden stehen, sei es der Liberalismus, der Katholizismus, der Protestantismus oder auch der Nationalismus. Deshalb ist ihre Kritik an Linken häufig steril und wirkungslos. Sie übersehen dabei den Einfluss der aus der 1968er Bewegung über die Kultur in die bürgerlichen Parteien eingedrungenen linken Ideen. Sie haben ideologisch kapituliert.

AUSEINANDERSETZUNG SUCHEN

Bürgerliche unterliegen – vielleicht mit Ausnahme der Wirtschaftspolitik im engen Sinn – häufig in der ideologischen Auseinandersetzung mit Linken, weil sie den Kampf der Ideen, insbesondere die Beschäftigung mit den Grundsätzen und der Geschichte der eigenen Weltanschauung vernachlässigen – sei es aus Achtlosigkeit, Hochmut oder Faulheit. Politische Terrainverluste, wie wir sie heute in den Parlamenten, der öffentlichen Verwaltung und den Gerichten, beispielsweise bei der Energie- und Klimapolitik feststellen, sind die logische Folge. Wenn Bürgerliche nicht nur gewählt werden, sondern tatsächlich eine bürgerliche Politik verwirklichen wollen, dann dürfen sie der ideologischen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gehen, sondern sollten diese nachgerade suchen, um ihren Überzeugungen in der Politik und der Kultur Wirkung zu verschaffen. Zwar stimmt es, dass Ideen nicht satt machen. Ideen aber sind es, die die Welt bewegen.

Lukas Weber (aus: Basler Zeitung, 14. Juli 2016 auf dem Blog des Autors hier)




Die vier Pferdefüße des politischen Dämmungswahns

Heizkosten sparen ist richtig. Strom sparen ist richtig. Jegliche Energie sparen ist richtig. Sparen ist überhaupt richtig. Auch Geld sparen, um sich dann vom Ersparten etwas leisten zu können: ein Auto, ein Haus, eine Reise. Aber sollen wir uns das Sparen vorschreiben lassen? Vom Staat? Von ausgeflippten, weil ideologieverblendeten und regulierungssüchtigen Politikern? Nein, das wollen wir nicht, das wollen wir partout nicht. Wer, wann, was und wieviel spart, darüber muss jeder in freier Entscheidung selbst befinden. Staatlicher Zwang ist hier völlig fehl am Platz, ist eine unverschämte Anmaßung. Nicht anders zu beurteilen sind die staatlichen Zwangsmaßnahmen zur Wärmedämmung, um, wenn es kalt ist, weniger heizen zu müssen.

Eigenständigkeit der Bürger? Nicht gewollt

Diese Maßnahmen gelten gerade auch für private Häuser. Ich selbst aber will nicht dämmen, jedenfalls nicht dämmen müssen. Und wenn mir das Heizen zu teuer wird, dann heize ich weniger und ziehe mich wärmer an. Oder ich dämme schließlich doch. Aber freiwillig. Ob ich mir zu teures Heizen leiste, ist mein Privatvergnügen. Auch Dämmen soll mein Privatvergnügen sein. Und bleiben. Ob ich entweder teuer heize oder aber heizkostensparend dämme, geht keinen etwas an. Schon gar nicht den Staat und seine Politiker. Das schert die aber nicht. Eigenständigkeit der Bürger, Selbstverantwortung, Subsidiarität, Bürgerwille? Nicht gewollt. Wo kämen wir mit so etwas hin. Das habe ich vor fünf Jahren geschrieben (siehe hier). Es schert diese Politiker aber immer noch nicht. Im Gegenteil sie treiben’s immer schlimmer.
Für die Bürger kostspielig und eine Industrie, die prima davon lebt
Doch geht es beim Energiesparen durch Dämmen vor allem darum, bei der Stromerzeugung mittels Kohle, Öl und Gas das dabei wieder freiwerdende Kohledioxid (CO2) zu verringern und vorgeblich das Klima zu schützen. Daher hat zum Beispiel die Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter Hausgeld-Vergleich e.V. hat in ihrer Kurz-Information für Wohnungsinhaber Meine Wohnung vom 8. Februar 2016 einen kritischen Hinweis weitergereicht, der ihr zugegangen war. Er lautet: „Seit Jahren wird das Dämmen von Häusern als Allheilmittel angepriesen, um die bundesdeutsche Klima-Bilanz zu verbessern. Dieser unerschütterliche Glaube manifestiert sich inzwischen in teuren Baugesetzen und einer Industrie, die prima davon lebt, das Handwerk eingeschlossen. Im Supermarkt wollen wir die Plastiktüten verbieten, stattdessen sollen wir jetzt in welchen leben. Dabei liegt doch eigentlich der Gedanke nahe, dass ein Wesen wie der Mensch, das auf die Zufuhr von Sauerstoff angewiesen ist, in luftdichten Räumen schlecht gedeiht.“

Von der Freude, den ganzen Stuss nicht erzählen zu müssen

Der Hinweisgeber weiter: „Ich habe kürzlich ein Haus umgebaut und konnte die Ansinnen der Handwerker und Berater in dieser Hinsicht erfolgreich abwehren. Die interessante Erfahrung dabei war: Sobald ich den Versprechungen der Dämmfreunde widersprach und detailliert auf die zweifelhaften physikalischen, ästhetischen und ökonomischen Aspekte hinwies, waren meine Gesprächspartner wie umgewandelt. Ausführlich und anhand zahlreicher Beispiele berichteten Sie mir von schimmelnden Fassaden und Wohnungen, von Bränden und nicht eingehaltenen Einspar-Versprechungen. Sie sind offenbar nicht mehr gewohnt mit Bauherren umzugehen, die in dieser Hinsicht noch nicht komplett verblödet sind. Sie freuen sich regelrecht, mal jemanden zu treffen, dem sie den ganzen Stuss nicht erzählen müssen. Das schönste Beispiel für so einen gigantischen Flop ist – Trommelwirbel – der Musterbau des Umweltbundesamtes in Dessau. Sein Architekt hat dankenswerter Weise aus dem Nähkästchen geplaudert. Das Ergebnis des Betriebsmonitorings habe ihn ‚schockiert’.“ Die Web-Seite der Schutzgemeinschaft hier.

Zwei Fragen an Politiker nach wissenschaftlichen Beweisen

Die gleiche Schutzgemeinschaft hatte am 16. Dezember 2015 nach dem Klimagipfel in Paris bei allen unseren Ministerpräsidenten und Bürgermeistern der Stadtstaaten, allen Parteien des Bundestages und bei Bundesministern für Wirtschaft und Umwelt. nachgefragt, ob bei ihnen wissenschaftliche Beweise vorliegen, dass der Mensch mit CO2 Einsparungen das Klima nennenswert beeinflussen kann. Vorstand Norbert Deul wollte beantwortet wissen: „Welche wissenschaftlichen Beweise können Sie uns als in der Verantwortung stehender Politiker vorlegen,
a. dass das von Menschen verursachte CO2 verantwortlich für eine negative Entwicklung unseres Klimas ist und
b. dass die Reduzierung von CO2 folgenlos für die Produktion von Nahrungsmitteln für die wachsende Bevölkerung ist?“

Die beiden Fragen von keinem beantwortet

Die meisten Angeschriebenen haben nur den Eingang bestätigt, und die wenigen, die ausführlich geantwortet haben (so die zuständigen Ministerien Bayerns und Baden-Württembergs), gingen- wie Deul in seiner Rückäußerung schrieb, „auf die beiden Fragen gar nicht ein, sondern behaupteten stattdessen offensichtlich und nachprüfbar Falsches, Halbrichtiges oder nahmen zu Themen Stellung, nach denen nicht gefragt wurde“. Sie finden den Briefwechsel hier unter der Rubrik „News und Infos“ und müssen dort den Link anklicken zum Beitrag „Politiker sind sprachlos bei CO2-Fragen! Keine Antwort zu einfachen Fragen, keinen Beweis, nur Ablenkung“.

Die vier Pferdefüße der Fassadendämmung

Die vier „Problemfelder“ der Fassadendämmung hat der Kieler Bürger Thomas Walther, der Unterschriften für eine Petition (hier) an die Bundesumweltministerin Hendricks sammelt, so dargestellt:

1. Zerstörung von Architektur und Stadtbildern
„Offensichtlich ist, dass durch eine Dämmung der Fassade die ursprüngliche Architektur zerstört wird. Ist dies bei einer einfachen Putzfassade – abgesehen von den dann tiefliegenden Fenstern – vielleicht noch zu verschmerzen, so ist die Architekturzerstörung bei einer Ziegel- bzw. Backsteinfassade offensichtlich. Sogar ornamentierte Fassaden werden zerstört, um die Dämmplatten befestigen zu können – ein erheblicher künstlerischer und auch ästhetischer Verlust! Lediglich die Denkmalschutzbehörden haben die Möglichkeit, Fassadendämmungen eingetragener Kulturdenkmäler zu unterbinden; diese machen allerdings gerade einmal ca. 4 Prozent des Gebäudebestandes aus! Durch die häufige Verwendung greller Farbtöne werden auch unsere Stadtbilder in gravierender Weise verändert, man könnte auch sagen ‚verschandelt’. Man muss sich außerdem vergegenwärtigen, dass hierdurch auch die Lebens- und Wohnqualität leidet; dies hat die Bundesstiftung Baukultur in einer Studie herausgefunden.“

2. Verlust von Heimat

„Menschen brauchen in ihrem Leben Sicherheiten, Beständigkeiten, ein Heimatgefühl. Heimat speist sich aus vielem: aus sozialen Bindungen, Sprache, Kultur, aber eben auch aus unseren (vielleicht noch aus Kindertagen stammenden) vertrauten Stadtbildern, aus unserem vertrauten öffentlichen Raum, unserer vertrauten Architektur. Wenn das Äußere unserer ehemaligen Schule, unseres Hauses, in welchem wir unsere Kindheit verbracht haben, durch eine Fassadendämmung bis zur Unkenntlichkeit verändert wird, so ruft dies ein tiefes Gefühl von Heimatverlust, ja von Entwurzelung hervor!“

3. Energetische und bauphysikalische Problematiken

„Die Dämmstoffindustrie verspricht bei einer Dämmung der Außenwände einen Energieeinspareffekt von ca.15 Prozent. Eine Studie des Bausachverständigen Prof. Fehrenberg hat allerdings ergeben, dass außengedämmte Gebäude nicht weniger Energie verbrauchen als ungedämmte, tendenziell sogar mehr! Dies liegt daran, dass ungedämmte Außenwände von der natürlichen solaren Wärmespeicherung profitieren. Diese wird natürlich unterbunden, wenn eine Außenwand abgedichtet wird. In diesem Falle nimmt sie zwar tagsüber Wärme auf, kühlt aber nachts umso schneller wieder ab. Dies führt zu Bildung von Kondensat und schließlich zu Schimmelbildung auf den Innenoberflächen. Außerdem wird dadurch der Abtransport der Innenraumfeuchte (Atemluft, Wasserdampf durch Kochen u.s.w.) blockiert.“

4. Erhebliche gesundheitliche Risiken

„Zur Vermeidung von Schimmel wird im Zuge einer Fassadendämmung (z.B. in Schulen) oftmals eine automatische Lüftung eingebaut – vordergründig eine sehr sinnvolle Maßnahme. Mit der Zeit lagern sich allerdings gesundheitsgefährdende Stoffe in den Filtern und Lüftungs rohren ein, die durchaus eine Bedrohung für die Schüler darstellen. Aus Kostengründen werden zumeist Wärmedämmverbundsysteme aus Polystyrol verbaut. Hier ist die Schimmelgefahr besonders hoch, da sich zwischen Dämmschicht und Außenwand ein Hohlraum bildet, in welchem sich Feuchtigkeit ansammelt. Bereits 1998 wies ein Umweltmediziner darauf hin, dass Schimmel die Entstehung von Asthma, Allergien und Infektionskrankheiten begünstigt. Gefährdet sind hier in erster Linie Kinder, da deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist.“
Opfer sind vor allem Kinder

„Der renommierte Bausachverständige Konrad Fischer weist darauf hin, dass es nirgendwo so viele Asthmatote unter Kindern gibt wie in Deutschland – eine äußerst besorgniserregende Tatsache! Noch weitaus beunruhigender ist, dass sich in den Substanzen, die in den Fassadenfarben zur Prophylaxe von Algen-, Pilz- und Schimmelbewuchs eingesetzt werden, Giftstoffe befinden und durch das Lüften in das Innere des Hauses gelangen. Diese waren jahrzehntelang auch im Holzschutzmittel Xyladecor vorhanden und führten u.a. zu neurologischen Krankheiten und sogar zu Krebs. Auch hier waren wieder Kinder besonders betroffen!“

Das Dämm-Material wirkt bei Feuer wie ein Brandbeschleuniger

„Im Jahre 2012 bewies ein Versuch in einer Dokumentation des NDR, dass diese Dämmsysteme nicht wie offiziell deklariert schwer entflammbar, sondern normal entflammbar sind. Dies führt dazu, dass diese wie Brandbeschleuniger wirken und somit Brände intensivieren. Trauriger Höhepunkt solcher Ereignisse ist ein Brand in Duisburg am 17.Mai 2016 mit 27 Verletzten; eine Mutter und ihre beiden Kinder im Alter von 8 und 14 Jahren sterben. Wenn man sich all diese Aspekte und vor allem die erhebliche Gefährdung von Kindern vor Augen führt, muss man sich fragen: Wann endlich nimmt das bei genauerer Betrachtung nur den Interessen von Politik und Wirtschaft dienende Verpacken unserer schönen Häuser ein Ende?“

Wie man sich der Dämmpflicht entziehen kann

Aber die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV, hier) hat die Gebäudedämmung zur gesetzlichen Pflicht gemacht. Sie schreibt Eigentümern vor, wer wann und wie sein Gebäude in Deutschland „energetisch“ sanieren muss. Seit Jahresbeginn 2016 ist sie noch verschärft worden. Allerdings kann man sich der Dämmpflicht entwinden. Wenn die Dämmkosten höher als die zu erwartende Einsparung, muss man nicht dämmen. Denn nach Paragraph 25 EnEV*) muss Dämmung wirtschaftlich sein. Als wirtschaftlich gilt die Dämmung, wenn die Dämmkosten nach spätestens zehn Jahren durch die Energieersparnis ausgeglichen sind. Dauert es länger, ist es für den Hauseigentümer eine unbillige Härte. Er kann sich dann von der Dämmpflicht befreien lassen. Das geht aber nur, wenn er ein entsprechendes Gutachten vorlegt. Er muss also einenzugelassenen Gutachter finden, muss ihn beauftragen und natürlich bezahlen.

Der Dämmungswahn-Aufklärer Konrad Fischer

Über die Brandbeschleunigung wird zum Beispiel hier informiert. Der Experte für die Gefahren der Dämmung ist der Diplom-Ingenieur und Architekt Konrad Fischer. Zahlreiche Informationen dazu finden Sie auf seiner Web-Seite http://www.konrad-fischer-info.de/  Seit Jahrzehnten restauriert und renoviert er Burgen, Schlösser, Kirchen, Klöster und Rathäuser, ist aber als Kritiker auch unermüdlich tätig, um über den deutschen Dämmungswahn aufzuklären (Beispiel hier). Fischer im Interview hier (Dauer: 72 Minuten).

Die einzige Partei, die die EnEV ersatzlos streichen will

Die einzige Partei, die sich dafür einsetzt die Energie-Einspar-Verordnung ersatzlos zu streichen, ist die AfD. Ebenso das Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz (EEWärmeG). In ihrem Grundsatzprogramm heißt es hierzu unter anderem:
Erhoffte Wirkungen nur bei wenigen Gebäudekonstruktionen
„Wie bei EEG und Energiewende reden Regierung und Profiteure die erforderlichen Kosten zum Umsetzen dieser Maßnahmen klein oder verschweigen sie. Die Kosten liegen auch in diesem Fall bei mehr als 3.000 Milliarden Euro. Tragen müssen diese zusätzlichen Kosten die Gebäudeeigner und Mieter. Wie von Fachleuten nachgewiesen, werden die erhofften Wirkungen nur bei wenigen Gebäudekonstruktionen mit zuvor sehr schlechter Wärmedämmung erreicht. Daneben verursacht das Dämmen an den Gebäuden häufig massive Schäden, als Folge z.B. von mangelhaftem Luftaustausch,  aber auch von Durchfeuchtung, Algen- und Pilzbefall der Außenwände. Historische und Denkmalgeschützte Fassaden werden zerstört. Zudem erhöhen die überwiegend genutzten Dämmmaterialen aus Polystyrol (Hartschaumplatten) die Brandgefahr.“

Die staatliche Bevormundung beenden

„Ein messbar geringerer Energieverbrauch wird hingegen nur selten erreicht. Oft tritt das Gegenteil ein, da die Dämmmaterialien das Eindringen der durch die Sonne erzeugten Wärme verhindern. Für die Erzeugung von Wärme und Kälte sind die EE gegenüber der Energie aus fossilen und Kernbrennstoffen auch langfristig nicht wettbewerbsfähig. … Die staatliche Bevormundung der Besitzer von Gebäuden, der Wohneigentümer und Mieter für Maßnahmen zur Wärmedämmung und Erhöhung der Energie-Effizienz in Gebäuden ist zu beenden. EnEV und EEWärmeG führen zu einem rasanten Anstieg der Baukosten und dienen als Rechtfertigung für Luxussanierungen. Dadurch sind die Mieten vieler Wohnungen für Bürger mit mittleren und geringen Einkommen kaum noch bezahlbar. Auch aus diesen Gründen setzt sich die AfD dafür ein, die EnEV und das EEWärmeG ersatzlos zu streichen.“


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*) § 25 Befreiungen
(1) Die nach Landesrecht zuständigen Behörden haben auf Antrag von den Anforderungen dieser Verordnung zu befreien, soweit die Anforderungen im Einzelfall wegen besonderer Umstände durch einen unangemessenen Aufwand oder in sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte führen. Eine unbillige Härte liegt insbesondere vor, wenn die erforderlichen Aufwendungen innerhalb der üblichen Nutzungsdauer, bei Anforderungen an bestehende Gebäude innerhalb angemessener Frist durch die eintretenden Einsparungen nicht erwirtschaftet werden können.
(2) Absatz 1 ist auf die Vorschriften des Abschnitts 5 nicht anzuwenden.
Abschnitt 5 betrifft die Energieausweise und Empfehlungen für die Verbesserung der Energieeffizienz.

§ 24 Ausnahmen
(1) Soweit bei Baudenkmälern oder sonstiger besonders erhaltenswerter Bausubstanz die Erfüllung der Anforderungen dieser Verordnung die Substanz oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen oder andere Maßnahmen zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen, kann von den Anforderungen dieser Verordnung abgewichen werden.
(2) Soweit die Ziele dieser Verordnung durch andere als in dieser Verordnung vorgesehene Maßnahmen im gleichen Umfang erreicht werden, lassen die nach Landesrecht zuständigen Behörden auf Antrag Ausnahmen zu.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Nicht ohne mein Kernkraftwerk

Nahezu unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit hat sich am 20. Mai ein stiller technischer Generationswechsel vollzogen: Im russischen Kernkraftwerk Novovoronezh II wurde erstmals in Europa ein Druckwasserreaktor der sogenannten Generation III+ in Betrieb genommen1, dessen Sicherheits-Charakteristika jene der im westlichen Teil des Kontinents befindlichen Anlagen übertreffen – auch die der deutschen. Eine wichtige Rolle spielt bei der Zuordnung zu dieser Reaktorgeneration neben der höheren Wirtschaftlichkeit vor allem die Auslegung der Sicherheitssysteme, welche den neuesten Anforderungen der EU für Neuanlagen entsprechen müssen. Diese Auslegung soll gewährleisten, dass auch schwerste Störfallverläufe nicht in der Freisetzung von Radionukliden über das unmittelbare Anlagengelände hinaus resultieren. Auch im Fall eines totalen Spannungsverlusts infolge des Ausfalls von Landesnetz, Fremdnetz und Notstromdiesel-Aggregaten, so wie es nach dem Tsunami in Fukushima geschah, sollte eine sichere Abfuhr der Nachzerfallswärme aus einem Kernreaktor gewährleistet sein. In diesem im Kraftwerkerjargon Station blackout genannten Fall übernehmen bei Kernkraftwerken der neuesten Generation passive, ohne elektrisch angetriebene Komponenten arbeitende Systeme die Not- und Nachkühlung des Reaktorkerns an Stelle der bei funktionierender Stromversorgung arbeitenden aktiven, d.h. auf elektrische Versorgung ihrer Pumpen angewiesenen Not- und Nachkühlsysteme.

Passivität von Systemen als Prinzip inhärenter Sicherheit von Leistungskernkraftwerken ist für sich gesehen nichts Neues. So ist beispielsweise die Reaktorschnellabschaltung von Druckwasserreaktoren ein passives System, da die Steuerelemente bei Auslösung des Reaktorschutzsignals gravitationsbedingt in den Reaktorkern einfallen. Auch die Notkühlung durch Druckspeicher, die in bei Kühlmittelverluststörfällen nach Abfall des Drucks im Primärkreislauf automatisch boriertes Wasser einspeisen, funktioniert passiv und ist Stand der Technik in den heute eingesetzten Kernkraftwerken.2

Allerdings unterscheiden die kerntechnischen Regelwerke verschiedene Kategorien von Passivität: Es gibt passive Systeme, deren Inbetriebsetzung, wie im genannten Beispiel, ein aktiver Input (etwa ein elektrisches Signal) vorausgeht, oder solche, die mit beweglichen Teilen (z.B. Ventilen, Rückschlagklappen) funktionieren. Andere kommen ohne diese Merkmale aus. Neu im ersten Block von Novovoronezh II sind jedoch einige Systeme, die in Europa bis heute nicht zum Einsatz kamen, und deren Notwendigkeit erst mit dem Station blackout von Fukushima allen vor Augen geführt wurde. Es handelt sich dabei vor allem um zusätzliche passive Möglichkeiten der Boreinspeisung – die chemische Reaktivitätsregelung durch Borsäure ist in Druckwasserreaktoren neben der elektromechanischen Regelung durch Steuerstäbe ein wichtiges Merkmal der Diversität von Sicherheitseinrichtungen.

Vor allem aber verfügen Kernkraftwerke der russischen Familie AES-2006, zu der auch der VVER-1200/392M von Novovoronezh II-1 gehört, über die Möglichkeit, die Nachzerfallswärme aus dem Reaktorkern passiv über die Dampferzeuger abzuführen, auch wenn bei einem totalen Spannungsverlust jene Systeme, welche diese Wärmesenke normalerweise sichern, nicht mehr funktionieren, da sie von Pumpen abhängig sind. In einem solchen passiven Szenario wird der im Dampferzeuger entstehende Dampf nicht im üblichen Wasser-Dampf-Kreislauf kondensiert und mithilfe von Kondensat- und Speisewasserpumpen wieder in den Dampferzeuger zurückbefördert, sondern er wird über ein außenluftgekühltes System kondensiert und das Kondensat per Naturumlauf, ohne aktive Pumpen, wieder dem Dampferzeuger zugeführt.3

Diese Kombination von aktiven und passiven Sicherheitssystemen bringt russischen Angaben zufolge die kumulative Core damage frequency (CDF) des VVER-1200/392M auf einen Wert von 7,3·10−7 pro Reaktorbetriebsjahr4, was ein dem französisch-deutschen EPR vergleichbarer Wert ist.5 Mit diesem Indikator wird in Sicherheitsanalysen auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeitsberechnungen für unterschiedliche Anlagenzustände und Störfallverläufe (sogenannten PSA, probabilistic safety assessments) die Eintrittswahrscheinlichkeit eines schweren Kernschadens angegeben. Der EPR und der neue Russe unterbieten mit diesem Wert die Empfehlungen der IAEA und den Richtwert der EU für neu zu genehmigende Anlagen (10-5 IAEA bzw. < 10-5 EU)6 weit. Zum Vergleich: Für die heute in Deutschland in Betrieb befindlichen Vorkonvoi- und Konvoi-Anlagen von Siemens-KWU werden CDF-Werte zwischen 10-5 und 5,4·10-6 angegeben.7 Der in älteren KKW auslegungsüberschreitende Kernschmelzunfall geht dabei in der Generation III+ in die Basisauslegung des Kernkraftwerks ein: In diesem Falle sorgt ein sogenannter Core catcher für eine kontrollierte Aufnahme und Abkühlung des Coriums, bis es in der Auffangvorrichtung erstarrt.

Abb. 1: Historische Entwicklung der Core damage frequency (CDF) verschiedener Leistungsreaktor-Baulinien und -Generationen im Vergleich. Die einzelnen Quellen für die CDF der im Artikel genannten VVER-V392M, EPR und Konvoi werden in den Fußnoten dieses Beitrags gesondert aufgeführt. Grafik: Dirk Egelkraut, Nucleopedia, unter Weiterentwicklung einer Grafik in Ignatiev (1995), ALWR Safety approaches, Fig.3. 

Doch während der moderne russische Reaktor bereits läuft, hat sein europäisches Gegenstück, der EPR, große Anlaufschwierigkeiten: Kostenexplosionen, Skandale, Rechtsstreitigkeiten und Bauverzögerungen begleiten seit Jahren die EPR-Projekte in Frankreich, Finnland und China. Es ist gerade die Umsetzung der innovativen Lösungen in der Kerntechnik, in der die Russen die Europäer, aber auch die Amerikaner und Japaner abgehängt haben. Das hat etwas mit der wesentlich kostengünstigeren und zügigeren Abwicklung nuklearer Großbaustellen durch den russischen Anbieter zu tun. In Russland, China, Indien und demnächst auch Finnland errichten die russischen Reaktorbauer ihre Anlagen mit stoischer Routine und hoher Professionalität, welche durch die üblichen russischen Probleme – Korruption, darniederliegende Infrastruktur, Bildungsmisere, fehlende Rechtssicherheit – nicht beeinträchtigt zu werden scheint.

Ihr Geheimnis ist nicht nur die Erfahrung – bis auf eine Pause in den 1990ern haben die Russen seit Ende der 1960er Jahre ununterbrochen Kernkraftwerke gebaut – sondern auch die besondere Organisationsform der russischen Staats-Kerntechnik, die, wie seinerzeit der Erbauer der (Vor-)Konvoi-Anlagen Siemens-KWU, Lösungen aus einer Hand anbietet und Baustellen mit komplexen Subunternehmensgeflechten nicht kennt. Gerade Auftraggeber aus Schwellenländern, die auf das Preis-Leistungsverhältnis schauen, geben daher den russischen Anlagen den Vorzug. Allenfalls die russische Wirtschaftskrise im Zeichen des niedrigen Ölpreises und der Sanktionen hat dieser Entwicklung einen Dämpfer verpasst – viele der russischen Ankündigungen neuer Kernkraftwerksbauten in aller Herren Länder, die in den letzten Monaten getätigt wurden, stehen unter ungewissen Prognosen.

Abb. 2: Skizze des Kernkraftwerks Novovoronezh II. Quelle: Atomenergoprojekt

Deutschland hingegen hat im kerntechnischen Anlagenbau seine Spitzenposition abgegeben, ohne dass hierzulande, wo sonst jeder Schnupfen der Automobilindustrie zu Krisensitzungen im Kanzleramt führt, dieser Abstieg nennenswert thematisiert würde. Und das ist schlimm – finden die Osteuropäer, die sich die Augen reiben über die deutsche Selbstdemontage. Denn deutsche Kernkraftwerke wurden lange als Goldstandard für kerntechnische Sicherheit gehandelt. In vielen Bereichen gelten die Deutschen bis heute als unschlagbar, so beim Reaktorschutz und bei der leittechnischen Staffelung in Regel-, Begrenzungs- und Schutzebene, welche die deutschen Anlagen zu Weltmeistern in der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit machte. Die leittechnische Geschmeidigkeit der deutschen Anlagen macht sie besonders fit für den nuklearen Lastfolgebetrieb in Netzen mit hohem Anteil an volatiler Einspeisung durch Erneuerbare. In Ländern, die anders als Deutschland sowohl auf regenerative als auch auf nukleare Stromerzeugung setzen, werden solche Lösungen in Zukunft gebraucht werden.

Der Wechsel der Technologieführerschaft ist in vieler Hinsicht historisch bedeutend, galten doch die deutschen Anlagen den Osteuropäern lange Zeit als unerreichbares Vorbild – nicht nur was den Anlagenbau betraf, sondern auch hinsichtlich der Betriebsführung, des Strahlen- und Arbeitsschutzes. Überdies hätte vor drei Jahrzehnten, als die damals noch sowjetische zivile Kerntechnik in Tschernobyl in Trümmern lag, niemand prophezeit, dass die Osteuropäer sich einmal an die Spitze der Entwicklung setzen würden. Doch im Unterschied zu Deutschland, wo Tschernobyl und schließlich Fukushima in einem Umschlagen der Diskurshoheit zugunsten der Kernkraftgegner und zum Ausstiegsbeschluss führten, haben Russland, die Ukraine und die Länder Ostmitteleuropas die großen kerntechnischen Unfälle nicht zum Anlass genommen, das Fürchten vor dem Atom zu lernen. Im Gegenteil, sie haben die Krise als Chance genutzt.

Denn eine schwere Krise war sie, die Zeit nach Tschernobyl. Moratorien und Protestbewegungen setzten vielen Kernkraftprojekten ein Ende. Selbst Anlagen in fortgeschrittenem Baustadium wurden dem Ruin übergeben. Dieser Fall nach dem Knall, die Legitimationskrise nach der nuklearen Katastrophe, der wirtschaftliche Verfall und die Desintegration des gerade zwischen der Ukraine und Russland personell und technologisch hochverflochtenen Kernenergiesektors bleibt den älteren Atomingenieuren als schlimmste Zeit ihrer Karriere in Erinnerung.

Einige ließen sich nicht unterkriegen, warteten ab und beschritten individuelle Wege, um den Verfall aufzuhalten. Zu diesen Partisanen gehörten auch die leitenden Ingenieure des ukrainischen Kernkraftwerks Rivne. Dessen vierter Block war zum Zeitpunkt des Kiewer Atom-Baumoratoriums 1990 zu 75 Prozent fertiggestellt. Doch die Rivner gaben ihre Baustelle nicht auf. Strom war in der westlichen Ukraine immer noch ein knappes Gut. Man versiegelte die Anlagenräume und ließ sie als Korrosionsschutz für die Ausrüstung mit Stickstoff konservieren. An anderen Gewerken wurde auf Sparflamme weitergearbeitet, unter dem Vorwand der Bestandserhaltung.

Der damalige Anlagenleiter erzählte mir diese Episode mit einem verschwörerischen Augenzwinkern. Jedenfalls waren die Rivner nach Aufhebung des Moratoriums auf dem Posten – und 2004 wurde die gerettete 1000-Megawatt-Anlage schließlich doch in Betrieb genommen. So wurde der vierte Block von Rivne in gewissem Sinne der Gegenentwurf zum 300 Kilometer östlich gelegenen Tschernobyler Block 4: Markierte dieser am 26. April 1986 den Tiefpunkt der Kernenergieentwicklung in der Ukraine, so stand Rivne-4 für das Wiederaufleben der Kerntechnik im Land und für die Suche nach Lösungen sowohl mit einheimischen als auch mit russischen und schließlich mit westlichen Technologiepartnern. Rivne-4 wird im KKW daher scherzhaft »Euroblock« genannt, auch wenn es sich um eine Anlage sowjetischen Typs handelt.

Heute, nach dem kriegsbedingten Fortfall ostukrainischer Kohlekapazitäten, gehört die Ukraine neben Frankreich, Belgien und der Slowakei zu den Ländern mit dem höchsten Atomstromanteil weltweit. Und neben der Schweiz zu jenen Nicht-EU-Ländern, die ihre Kernkraftwerke nach Fukushima dem europäischen Stresstest unterzogen. Überhaupt hofft die kerntechnische Community in der Ukraine auf Diversifizierung mit europäischen und amerikanischen Partnern, seit der einstmals hochzuverlässige Partner Russland kein Partner mehr sein kann. Russische Stellen grollen und streuen als Antwort diffamatorische Nachrichten, so über die angebliche Schadensanfälligkeit von in ukrainischen Kernkraftwerken eingesetzten Brennelementen des US-Herstellers Westinghouse.

Was die Russen selbstverständlich nicht daran hindert, ihrerseits Brennelemente für Kernkraftwerke westlicher Hersteller auf dem Weltmarkt anzubieten.8 Denn im Zuge jahrelanger Wissenstransfers kam es zu einer Konvergenz westlicher und östlicher Standards im nuklearen Anlagenbau. Die vielfältigen Möglichkeiten, die sich für die Osteuropäer nach dem Ende des Kalten Krieges ergaben, nutzten sie optimal: ob in Ost-West-Kraftwerks-Partnerschaften, ob durch Beteiligung an Programmen technischer Zusammenarbeit und an Institutionen des Erfahrungsaustauschs und der Begutachtung, wie sie die IAEA und die Betreiber-Organisation WANO nach Tschernobyl aufbauten. Die Russen entschieden sich konsequent gegen den in Tschernobyl verunfallten sowjetischen »Nationalreaktor« RBMK, dessen Konzept auf die militärischen Plutoniumproduktionsanlagen der nuklearen Anfangsepoche zurückgeht. Seitdem setzen auch sie auf die transnationale Druckwasserbaulinie, deren sowjetische Verfechter sich einst mangelnden Patriotismus und Amerika-Liebäugelei hatten vorwerfen lassen müssen.

Weder in der Ukraine noch in Russland, weder in Tschechien, Polen, der Slowakei oder Ungarn gibt es starke Anti-Atom-Bewegungen. Das hat je spezifische Gründe. Polen, das bis jetzt auf heimische Kohle setzte, hat gerade erst die Standortsuche für sein erstes Kernkraftwerk abgeschlossen. Die anderen Ostmitteleuropäer sind seit langem im Geschäft und schätzen die Kernkraft als zuverlässige und luftschadstoffarme Form der Stromproduktion. In der Ukraine, deren Bewohner seit den kriegsbedingten rotierenden Abschaltungen den Wert einer sicheren Stromversorgung zu schätzen wissen, wird ein Atomausstieg nicht diskutiert. In Russland sieht es ähnlich aus, doch hier macht auch die Repression der Staatsgewalt jeden Antiatomprotest zur Mutprobe.

So unterschiedlich ihre Motive und Verbündeten auch sein mögen – Polen und die Ukraine setzen auf westliche Partner, Tschechen und Ungarn auf russische – einig sind sich unsere östlichen Nachbarn im Unmut über den deutschen Energiewende-Alleingang. In Windspitzenzeiten destabilisiert nicht gebrauchter deutscher Strom die Netze in Polen und Tschechien. Dort installiert man nun technische Vorkehrungen, um das zu verhindern. Die Ostmitteleuropäer unterstützen EU-Initiativen über innovative Kernforschung, während Berlin dieselben Initiativen als »rückwärtsgewandt« abkanzelt und in Brüssel Druck zu ihrer Verhinderung macht. Deutschland fordert derzeit in harschem Ton Gefolgschaft – zuletzt mit einem kaum verhohlenen Einmischungsversuch in Belange der belgischen Atomaufsicht. Die östlichen Nachbarn registrieren dies mit zunehmendem Unmut: Warum fordert Berlin europäische Solidarität für seine stockende Energiewende ein, wenn es sich bei deren Einführung nicht mit seinen Nachbarn beraten hat?

Was den Osteuropäern aufstößt, ist darüber hinaus der Modus des moralischen Imperialismus, der die deutschen Aussagen prägt. Die Deutschen von heute, so scheint es, kommen nicht mehr auf Panzern. Doch sie tun und lassen, was ihnen gerade opportun scheint – immer mit höheren Begründungen. Man handelt ohne Konsultation Polens eine für die Sicherheit Europas sensible russisch-deutsche Gastrasse aus? Das dient dem Frieden und der Entwicklungspartnerschaft. Man tadelt die Polen, Tschechen und Ungarn für ihre Kernenergiepläne? Das ist im Interesse des Überlebens der Menschheit.

Die Russen und Ukrainer indessen betrachten die Szene aus der Ferne mit ungläubigem Staunen – sie verstehen die Ingenieursnation Deutschland nicht mehr, und vermuten, dass bei der Energiewende-Entscheidung wohl die »Politik« über die Experten für Versorgungsnetze und Kraftwerkstechnik obsiegt habe. »Ein Land, das es sich leisten kann, seine Hauptstadt zu verlegen, kann sich vielleicht auch leisten, die besten Kernkraftwerke der Welt abzuschalten«, sagte mir ein russischer Atomingenieur, »aber ich bin überzeugt: früher oder später werden die Deutschen zur Kerntechnik zurückkehren. Vielleicht nicht zur Kerntechnik in ihrer heutigen Form. Aber sie werden zurückkehren. Und wir brauchen sie.«

1: Pervyj rossijskij energoblok pokolenija 3+ vyšel na minimal’no kontruliruemyj uroven‘ moščnosti (MKU), http://publicatom.ru/blog/nvaes/20427.html

2: IAEA Tecdoc 1624: Passive Safety Systems and Natural Circulation in Water Cooled Nuclear Power Plants, Vienna 2009, S. 2-19

3: OAO Sankt-Peterburgskij naučno-issledovatel’skij i konstruktorskij institut “Atomenergoproekt”, Proekt AES-2006, Sankt-Peterburg 2013; IAEA Tecdoc 1624: Passive Safety Systems and Natural Circulation in Water Cooled Nuclear Power Plants, Vienna 2009,S. 100-105

4: Vladimir Morozov: Proektom predusmotreno. Rezul’taty verojatnostnogo analiza bezopasnosti proekta, in: Rosenergoatom Nr. 12 (2012), S. 18-20,http://www.rosenergoatom.info/images/PDF/2012/web_REA_12.pdf; Eine andere Angabe, nämlich CDF für VVER-1200/V392M von 6,1·10-7, gibt ein IAEA-Bericht auf der Grundlage russischer Daten an: IAEA, Status report 107, VVER-1200 (V392M), S. 13, Table 4, https://aris.iaea.org/sites/..%5CPDF%5CVVER-1200(V-392M).pdf. Dieser Wert wäre identisch mit Angaben zum EPR.

5: Zur CDF des EPR:

  • UK-EPR. Fundamental safety overview. Vol. 2, Design and safety. Chapter B: Probabilistic safety assessment [aktuell nur im Cache abrufbar hier]:
  • HM Nuclear Installations Inspectorate: Health and safety executive nuclear directorate assessment report. New Reactor Build: EDF/AREVA EPR Step 2 PSA Assessment, Bootle Merseyside 2007, S. 3, 6,1·10-7: http://www.onr.org.uk/new-reactors/reports/eprpsa.pdf.
  • Beide Quellen nennen also 6,1·10-7 als CDF des EPR. CDF-Angaben aus anderer Quelle lauten für den UK-EPR 6,2·10-7, für die in Bau befindlichen EPR in Flamanville-3 und Olkiluoto-3 4,8·10-7:
  • Avi Julin, Matti Lehto, Patricia Dupuy et al. (2014), Insights from PSA Comparison in Evaluation of EPR Designs, Paper presented at Probabilistic Safety Assessment and Management PSAM-12, June 2014, Honolulu, Hawaii, S. 6: https://www.oecd-nea.org/mdep/documents/PSAM-12-PSA.pdf

6: Richtlinien und Empfehlungen zur CDF:

7: Zur CDF deutscher Anlagen:

  • Der „Licensee report“ aus dem EU-Stresstest für deutsche Anlagen nennt für die Vorkonvoi-Anlage Grohnde eine CDF von 1·10-5: „The probabilistic safety analysis (PSA) so far performed for the periodic safety review (PSR) of KWG pursuant to BMU guidelines yields Level 1 PSA results (core damage frequency, CDF) clearly below the CDF target specified by IAEA for operational plants (< 1*10-4/a). Actual results are as low as those recommended for evolutionary power reactors (1*10-5/a)“, in: Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety [BMU], EU Stresstest report, Annex 1, Summaries of the licensee reports [2011], Annex A1-7 KWG, S. A1- 65: http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/eu_stresstest_report_annex.pdf
  • Im „Progress Report“ des BMU von September 2011 sind die CDF-Angaben für alle deutschen Anlagen noch unvollständig aufgeführt und daher nicht in einer Quelle vergleichbar. Für die Konvoi-Anlage Neckarwestheim-2 wird hier eine CDF von 5,4·10-6 angegeben. Diese Angabe deckt sich mit der Grafik Fig. 3 in Ignatiev (1995), der den Konvoi bei 5·10-6 verzeichnet. Dieser Wert wurde auch für unsere Grafik in Abb. 1 übernommen. Vgl. Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety [BMU], EU Stresstest National Report for Germany. Progress Report of September 15, 2011, Tabelle S. 19, GKN-2.http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/english/pdf/application/pdf/progress_report_bf.pdf.

8: Russia’s Rosatom signs 10 billion-worth of deals at AtomExpo, in: World Nuclear News, 01. Juni 2016, http://www.world-nuclear-news.org/C-Russias-Rosatom-signs-10-billion-worth-of-deals-at-AtomExpo-01061601.html

Titelbild: Kernkraftwerke Novovoronezh I (rechts) und II (links). Quelle: Wikimapia.

Dr. Anna Veronika Wendland ist Osteuropa-Historikerin und Forschungskoordinatorin am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg. Sie forscht zur Geschichte von Atomstädten und nuklearen Sicherheitskulturen in Ost- und Westeuropa, unter anderem auch im Zusammenhang des transregionalen Sonderforschungsbereiches SFB-TRR 138 »Dynamiken der Sicherheit« der Universitäten Marburg und Gießen sowie des Herder-Instituts, in dem es um Versicherheitlichungsprozesse von der Antike bis zur Jetztzeit geht.

http://nuklearia.de/2016/07/11/nicht-ohne-mein-kernkraftwerk/