Sonnenflecken – anthropogen gefördert ? Ein Essay – nicht ohne Ironie, tiefere Bedeutung und ein wenig Intrige

Walter Fett
Nur einmal angenommen, es gäbe noch einen Zweifel über die Vorherrschaft des Menschen hinsichtlich der Klimaänderung: Worin und von wem aus könnte er überhaupt ausgehen? Die quantitativ herausgelassene Literatur läßt kaum einen Zweifel zu. Die Bedrohlichkeit der Folgen findet weltweiten Niederschlag und öffentlich unwidersprochene Akzeptanz.

Die daraus abgeleiteten Konsequenzen führen zu einschneidensten Maßnahmen, welche die Freiheiten der Gesellschaft wie des Einzelnen spürbar eingrenzen – und bis zu Verarmungen führen – , sofern sie nicht Nutznießer der umgeleiteten Geldströme sind. Forderungen weltweiter Art bleiben ebenfalls unwidersprochen. Die Hinnahme des Opferns,  wie stets musterhaft strebend vor allem in Deutschland, und das Ausbleiben öffentlicher Kritik sollte als Beleg einer unausweichlichen Richtigkeit der Erkenntnisse gelten dürfen, – vielmehr müssen. Notfalls schlägt die Quantität der Meinenden auf Dauer die Qualität der Wissenden!

Aus diesem – zumindest gegenwärtigen – Tatbestand lassen sich dann logische Faktenbetrachtungen zuweisen, was auch das physikalische System der grundliegenden Naturvorgänge betrifft.

Gehen wir einmal von einem radikal einfachen System aus, zumal ein solches am sichersten in der Öffemtlichkeit einschlägt: Während des 20. Jahrhunderts ist die Temperatur – mehr oder weniger auch im Wechsel mit Abstiegen – etwas angestiegen (siehe untere Abb. 2). Parallel dazu ist nun auch die CO2-Konzentration – allerdings äußerst gleichmäßig – angestiegen (siehe oberste Abb.). Der Korrelastionskoeffizient – basierend auf den geglätteten Verläufen (denn es kommt hier schließlich nicht auf die Einzeljahre an) – liegt bei r = 0,79, womit das Bestimmtheitsmaß b = r2 = 0,63 beträgt, – allerdings im Wesentlichen lediglich von der Gemeinsamkeit des Anstiegs. In diesem Maße also bestimmt (genauer und damit bescheidener gesagt: beschreibt) das CO2 den Temperaturverlauf zu 63%.

Was lag daher näher als die Selbstbestätigung dafür, mit diesem positiven Wert dem CO2 eine offenbar tragende Rolle des Verursachers des Temperaturanstiegs geradezu wie ein Kainsmal anzulasten.

Die dazu benötigte physikalische Antriebseigenschaft ließ sich danach formulierend einbeziehen und mit vielem Hin und Her strahlungsenergetisch forsch begründen. Parametrisieren geht immer.  Allerdings führte genaueres Nachrechnen mit der Zeit leider zu einem gewissen Bedeutungsschwund. Dennoch: was bleibt einem übrig, wenn man die CO2-Fahne weiterhin vorantragen will?

Mittels geeigneter hoheitlicher Bahnung der Forschungsmittel kam es eher zur ergebnis-orientierten als zur erkenntnis-orientierten Klimadebatte (Krämer), zudem zur deutsch-kulturpatriotisch hochmütigen Verketzerung der regelbrechenden Klimakritiker. Letztere wurden von regierungsnaher Seite in sogar rufschädigender Weise als schwachsinnig stigmatisiert. Den ökobewegten Wortführern kommt es zuvorderst nicht darauf an, daß es uns jetzt gut geht, sondern auch noch am Jahrhundertende nicht schlecht ginge.

Die Klimaprognose mag letztlich nicht stimmen; es hätte aber dennoch eine ganze Generation der Alternativenergiebranche als auch an Forschern gut davon gelebt: Ist das nicht lebensgerecht? Begegnen wir hier nicht auch nur dem heutzutage vermehrten natürlichen Selbsterhaltungstrieb der Forschungsmittelnehmer, die zudem oft zeitgerecht der Logik der Selbsttäuschung unterliegen? Dabei werden Projekte oft eher durch fortlaufende Umsetzung vorangetrieben als durch ausgereiftere Konzepte.

 Klima-Angst ist endemisch, selbst wenn sie nur einem Phantomschmerz
                                   zugesprochen werden könnte.

Auch wenn Selbstsicherheit zur Denkfaulheit führt: Es ist der Reiz des Unwahrscheinlichen, dem das öffentliche Primat zugestanden wird. Zudem ist die Selbsttäuschung in der Physiologie und Psychologie des Menschen angelegt – schon aus ökonomischen Gründen; denn andauernde mentale Aufmerksamkeit wäre energieverzehrend: Haben also die dauernden Klimawarner nicht doch recht? Das Prinzips des mentalen Energiesparens könnte auch hier die Basis für einen Mechanismus der Selbsttäuschung sein.  Was nun sind dabei Wirkursachen und was Zweckursachen? Die Öffentlichkeit sitzt dann nicht ohne Grund oder aus Ignoranz einer Selbsttäuschung auf: eine Art politischen Autismus. Und – wir gehören nun einmal gern zur Herde (Erik Kessels). Wir mögen es, uns mit Leiden schaffender Leidenschaft anzupassen.

Irritierender- und hinderlicherweise brachten nun skeptisch Gesonnene alte Vorstellungen in Erinnerung, die man jedoch kaum hören und schon gar nicht diskutieren wollte.

Sie verwiesen verstörend auf den schon viel längeren und genaueren Gleichlauf der Temperatur mit der Sonnenaktivität, welche nicht nur in ähnlich paralleler und gleich steiler Weise wie die Temperatur verlief, sondern auch noch in den Details eine weit bessere Übereinstimmung aufwies (siehe untere Abb. 1 u. 2). Der Korrelationskoeffizient r – bezogen wiederum auf die geglätteten Verläufe – liegt hier bei 0,97 und periodenweise sogar noch höher!  Im Darstellungsverlauf der Abweichungen vom Langzeit-Mittelwert in Abb. 5 u. 6 wird die Parallelität noch deutlicher. Die Sonnenfleckenzahl beschreibt im Langzeitverlauf zu wenigstens rund b = r2 = 94%, also fast vollkommen und zumindest recht vorherrschend den Temperaturverlauf in Europa (siehe Abb. 2). Das ist ein um 50% größerer Wert als der, welcher sich auf das CO2 bezieht! Außerdem steht das CO2 auch noch in mitwirkender Konkurrenz zu weiteren Gasen und Flüssigkeiten (CH4, H2O … ).

Hält nun die „geschlossene Gesellschaft“ der Auch-Klimatologen (nicht der Meteorologen!) im vermeintlichen Konsens* weiterhin die Fahne des Primates der CO2-Verursachung hoch (weil nicht sein kann, was nicht sein darf), so zwingt dieses – in Abwägung beider Korrelationen – im Umkehrschluß zur logischen Folgerung, daß die Sonnenaktivität nur noch die Folgerolle einer CO2-Wirkung zu spielen hätte. Diese Akzeptanz führt zwangsläufig zur Hinnahme  der Einsicht, daß es mithin der Mensch ist, der den Kosmos bezwingt!

Eine Erkenntnis von geradezu biblischem Wert! Wer möchte auf diese Eigenwertschätzung schon verzichten? Und umso mehr kommt der menschlichen Gesellschaft eine geradezu firmamentale Verantwortung zu. Entwickelten sich dadurch verlockt vielleicht auch unsere UNO-weiten Bemühungen um den Klimawandel? Angesichts der weltbewegenden Übereinstimmung, zumindest im deutschen Bundesparlament sogar = 100%, was daher durch dortige eventuelle Karteileichen und Klaqueure allein nicht zu erklären wäre (es ist halt inniger Wunsch des Menschen, zur Mehrheit zu gehören und nicht ausgestoßen zu werden), kann das derzeitige Auftreten der hiesigen Vertreter noch als geradezu auffällig bescheiden gewertet werden. In moralisierender Selbstsicherheit wird zudem ein deutscher Führungsanspruchs angestrebt: Wenn schon, denn schon! Überhaupt sollte der Klimawandel noch rechtzeitg auf die Liste des „Welterbes der UNESCO“ und unter Denkmalschutz gesetzt werden, ehe er lediglich als Fußnote der Geschichte einmal nicht mehr auf der Tagesordnung steht.

Kolonialismus, Kommunismus, Sozialismus, Umweltaktivismus, Klimaalarmismus, … : Jeder Ismus hat wohl seine Zeit und läuft meist erst mit dem Ableben seiner überzeugungssicheren Protagonisten, meinungsbeherrschenden Propheten und gehabten Nutznießer ab. Wie nach dem  Absterben des Waldsterbens landet er letztlich langweilig geworden wie ein Schattenboxen gemäß der „Logik der Selbsttäuschung“ als gesellschaftlicher Selbstbetrug auf dem Rumpelhaufen der Geschichte und wartet dort als Kompost für ein weiteres, neues Ismus-Entwicklungspotential. Es gilt das Postulat der nachwachsenden Klimaangst mit ewig währender Warnungsnachhaltigkeit. Das Aufgeben alter, jedoch lieb gewordener Vorstellungen tut schließlich weh und würde unser Verantwortungsgefühl nur noch unnötig weiter metaphysisch belastend steigern. Also warten wir doch geduldig auf eine Klima(tologen)dämmerung. Auch die Klimablase kann sich einer altersbedingten Blasenschäche nicht entziehen.

Und wenn wir schliesslich dereinst auch einsichtig zugäben, die Sonne wirkte tatsächlich zumindest in erster Linie; nur – dagegen können wir halt nichts tun. Das CO2 wirkte zwar höchstens erst in zweiter Linie, aber – dagegen können wir etwas tun. Doch basierend auf dieser Zweitrangigkeit nun gleich erstrangig die ganze Weltgesellschaft umbauen müssen?

Wohin sollte unsere Hoffnung also gelenkt werden? Solch grundsätzlicher Wandel von Neu gegen Alt, Moderne gegen Tradition und Realität gegen Politik gewinnt leider erst mit dem Generationenwechsel. Man muß also abwarten. Vielleicht war alles doch nur ein großer Bluff? Kurz vor seinem Lebensende musste in diesem Sinne seinerzeit schon Max Planck resignierend eine bemerkenswerte Tatsache konstatieren: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ (Von DAVID HULL u. a. 1978 als Planck’s Principle bezeichnet).

So werden wir wohl auch in der Klimawandel-Diskussion noch viel Geduld aufbringen müssen, währenddessen weltweit unsere gesellschaftlichen Ressourcen fremdgeleitet und möglicherweise fehlgeleitet in falschen Kanälen unnötig zu versickern drohen.

Der hier in der „Berliner Wetterkarte“ SO 01/13 nicht dargestellten weiteren Verläufe bis 2015 lassen ein Absinken der Sonnenfleckenzahl und ein – bereits zumindest nur noch – Niveauhalten der Temperatur erkennen.

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)*   Michael Crichton, Autor von State of Fear sagte zum Thema Konsens:

„Reden wir Klartext: Die Arbeit der Wissenschaft hat nichts, aber auch gar nichts mit Konsens zu tun. Konsens ist Sache der Politik. In der Wissenschaft ist Konsens irrelevant. Relevant sind einzig reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler jemals sind genau deswegen groß, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben (Galilei, Newton, Einstein usw.)“ – Sein Fazit: „So etwas wie Konsens gibt es in der Wissenschaft nicht. Falls es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft. Falls es Wissenschaft ist, ist es kein Konsens. Punkt!“




Leserbrief als Hilfestellung für die Berliner Umwelt-Politiker ?

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Leserbrief – Betr.: Argumentationshilfe in Sachen Tempo-30-Zone

     Tempo-30-Zone:  Ein Traumreich  

     Die verordnete Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h für die wichtige Ausfallstraße in Berlin-Weißensee, und zwar 900m der großen Bundesstraße 2 und Autobahnzubringer, solle die Schadstoffbelastung senken helfen. 

     Hier dazu eine einfache Milchmädchen-Gegenrechnung; denn rechnen wir einmal nach und gehen – der leichteren Verständlichkeit wegen – großzügig von 60 km/h aus und lassen mit 30 km/h die Kraftfahrzeuge 900 m lang nur noch halb so schnell fahren: Dadurch verdoppelt sich dort ihre Aufenthaltsdauer, verdoppelt sich ihre Anzahl auf gleicher Strecke, also verdichtet sich der Verkehr, und halbiert sich ihr gegenseitiger Wagenabstand. Für einen Anwohner dauert es doppelt so lang, bis ein Fahrzeug vorbeigefahren ist, wenn auch die Zeit zum Durchqueren der Fahrzeugkolonne dabei nur gleichbleibt. Der Treibstoffverbrauch und auch mittlere Ausstoß der unterschiedlichen Abgaskomponenten – insbesondere unter der Mitwirkung der Dieselfahrzeuge – beginnt mit dem langsameren Fahren im Mittel markant zu steigen, um so mehr bei aufkommendem Stau. Wieviel auch immer: im Schnitt nimmt das Gemisch der belastenden Schadstoffe zu!

Weiterhin geht bei der Einfahrt meist infolge Abbremsung Energie verloren; und bei der Ausfahrt wird bei der Wiederbeschleunigung neue Energie aufgewendet und so vermehrt Schadstoff emittiert. Auch nehmen bei größerem Verkehrsaufkommen die Stillstandanteile zu. Keine Streitfrage, sondern Faktum: Zusammengenommen erhöht sich zwangsweise die Schadstoff-Immission daher eindeutig! Da wo nicht, liegt es am überproportionalen Verzicht auf die Nutzung der Tempo-30-Straße durch deren Umfahrung.  

     "Verkehrsberuhigung"? Mag zumindest so empfunden sein. Abgasminderung? Gewiss nicht; vielmehr resultiert meist das Gegenteil! – Wer also mehr Verkehr und mehr Abgase haben will, braucht nur die Tempo-30-Zonen auszuweiten. So einfach ist das. 

     Die einzuhaltenden EG-Grenzwerte sind im ozeannäheren und damit windigeren Brüssel gesetzt worden. Im kontinentaleren und daher öfter viel windstilleren Berlin hat man sie rein bürokratisch übernommen, ohne vorher die Meteorologen zu fragen oder gar mitentscheiden zu lassen. Das haben wir nun davon und sitzen in der juristischen Falle. 

    Der tiefere Grund:  Das träumerische Ökobewusstsein wittert zeitgemäß Gefahren, lässt sich unbewusst von gesundheitlichen Placebo-Effekten aktivieren und bemüht jetzt erfolgreich den paragraphengebundenen Amtsschimmel. Dazu ließ das Gericht nicht einmal eine Berufung zu (VG 11 K 132.15)! – Es ist zum Wiehern!

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Auch nach über einem Monat (Stand 09.02.1016) wurde dieser Leserbrief jedoch nicht  abgedruckt, auch nicht auszugsweise. Wie ist das nun zu deuten? Sollten die Leser mit dem doch an vorderster Stelle heraushobenen Artikel warnend mit den weiter auf sie zukommenden Einschränkungen, Zumutungen und Unbequemlichkeiten aufgeschreckt werden? Oder frohlockt die Redaktion eher mit dem ökologischen Sieg des kleinen Mannes für eine bessere Welt? Im lezteren Falle würde der Leserbrief ja ungewünscht kontraproduktiv wirken. Und das darf natürlich nicht sein (?).

Das Nichterscheinenlassen des Leserbriefes läßt zwangsläufig auf die letztgenannte redaktionelle Einstellung schließen. Sollte eventuell im letzten Moment ein "grüner" Redakteur in seinem Sinne bremsend eingegriffen haben? Das würde dann nichts anderes als eine (umwelt)politische Meinungs-Manipulation bedeuteten.

*) Walter Fett; Apl. Prof. FU Berlin; bis 1990 Dir. u. Prof. am Inst. f. Wasser-, Boden- u. Lufthygiene des Bundesgesundheitsamts Berlin




Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) ist parteiisch und selektiv bei Klimafragen

"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Redaktionsteam mehrheitlich entschieden hat, Ihren Beitrag nicht in den Mitteilungen DMG zu veröffentlichen, da wir aufgrund der negativen Erfahrungen der Vergangenheit grundsätzlich keine laufende Klimakritik-Diskussion in unserer Mitgliederzeitschrift zulassen wollen und können. Es sprengt den Rahmen unserer redaktionellen Betreuung. Ich denke allerdings, dass Sie mit Ihrem Thema auf der EIKE-Tagung nächstes Wochenende in München in der Tat besser aufgehoben sind."

Der verantwortliche Redakteur (
Jörg Rapp <Joerg.Rapp@dwd.de>) bezog sich dabei auf die 5. Internationale Klima und Energietagung  am 30.11 und 1.12 in München, bei der undefinedWalter Fett einen Vortrag angekündigt hatte. Offenkundig gefiel das der Redaktion der DMG-Mitteilungen gar  nicht, und man beschloss Prof. Fett -immerhin Ehrenmitglied der DMG – mit recht merkwürdiger Begründung nicht zu Worte kommen zu lassen, obwohl man beim Kollegen Schönwiese keinerlei Skrupel hatte, diesem ausführlich Seitenplatz zur Verfügung zu stellen. Überdiese zeigt die maliziöse Schlusbemerkung des Redakteurs, was man dort in Wirklichkeit über die Arbeit von Prof. Fett denkt. Auf jeden Fall sollte die Leserschaft der DMG Mitteilungen keine Kenntnis von den Ergebnissen der Fett´schen Arbeit erhalten. Doch Zweifel sind das a und o der Wissenschaft und wer sie verhindert, verstösst gegen ihre Prinzipien und ist entweder kein Wissenschaftler oder ein Feigling – oder beides.

Daher übernehmen nun EIKE und die Berliner Wetterkarte, die Veröffentlichung. Machen Sie sich selber ein Bild:

Klimawandelschuldzuweisung:  Mensch  oder doch Sonne?

Zur Kontroverse F. Vahrenholt / S. Lüning und C.D. Schönwiese 

 von Walter Fett

Mit C.D. SCHÖNWIESE [1] hielt es ein fachlich ausgewiesener Vertreter der „Dominanz des Klimafaktors Mensch“ beim Klimawandel  für wert, in dieser Sache auf konkurrierende Argumente kritisch und sachlich wertend einzugehen: ein im Öffentlichkeitsrahmen einer maßgebenden meteorologischen Institution so gut wie erstmaliger Vorgang. Das ist ein erfreulicher Fortschritt, werden doch damit über die anderswo gewohnte Disputation hinaus Zeichen einer Diskussion deutlich. Über die dabei offenbar nicht unterdrückbaren Anzeichen einer Animosität, welche die fachliche Kompetenz der Kontrahenten in Zweifel ziehen, sollte man hinwegsehen, zumal gerade die heutzutage betriebene Klimatologie besonders häufig durch Quereinsteiger geprägt wird.

    Das in der Stellungnahme zum Ausdruck kommende Gesamtbild über die Gründe des Klimawandels, welches sich vorwiegend die Einstellung des IPCC zu eigen macht, zudem zwingend auf positive Rückkopplungsforderungen basiert, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Ohne dabei der Richtigkeit aller der dort gezogenen Schlussfolgerungen beipflichten zu wollen, lassen wir es als Gesamtbild einfach gelten.  Es ist als in sich geschlossenes, vornehmlich CO2 getriggertes System akzeptabel und braucht  an dieser Stelle nicht weiter analysiert zu werden. Hier geht es vielmehr um die Gültigkeit seiner Grenzen, also letztlich um die Tragweite dessen, was es nicht  erfasst!

    VAHRENHOLT und LÜNING [2] akzeptieren die Mitwirkung des Menschen durchaus bis zu rund 50%. SCHÖNWIESE sind demgegenüber bereits 10% an Mitwirkung der Sonne zu viel: Zeichen der Sorge vor einer grundsätzlichen Positionsschwächung der menschlichen Wirkungsvorherrschaft? Er vermittelt im Gefolge der Betrachtungen seines Systems, dass es neben dem Schwergewicht des CO2 Antriebs der Sonne kaum bedarf. Die darin zum Ausdruck kommende Marginalisierung der solaren Kräfte, die bei VAHRENHOLT und LÜNING ins Feld geführt werden, fordert zum näheren Studium derer Ergebnisse und Argumente heraus. Dabei sollte man sich auch der Vertiefung in ihre Website www.kaltesonne.de nicht verweigern. Schon anhand der Kenntnisnahme der inzwischen unzähligen Anschlussartikel fällt es schwer, das Mitwirken des Kosmos auf nur wenige Prozente lediglich als marginalisiert zu sehen. Mancherlei Verharrung auf alten Positionen erscheinen uns heute nur noch als PIKant.

    Das Erscheinungsbild der Beobachtungen geht über die Schnittmenge beider Erklärungssysteme wesentlich hinaus. Vor allem bringt die IPCCVersion vorhandene wichtige Beobachtungen nicht unter; das System mutet in seiner beherrschenden Abhängigkeit vom CO2 und seiner Einschränkung auf vornehmlich nur thermisch wirksame Antriebe (radiative forcings) inzwischen als quasi verkrustet an. 

    Unter den nicht berücksichtigten Beobachtungen finden sich beispielsweise auch die kosmometeorologischen  Beschreibungen, wie sie der Autor (ab 1965!) im Anschluss an die Veröffentlichung von BRIER [3] wiedergegeben hat [4]; s.a. [57]. Einige wesentliche Fakten seien hier zusammengefasst: 

1. Die mondphasenabhängige Größe der Variationsbreite des Niederschlags muss man als Folge einer kosmischen Einwirkung werten. Sie ist garantiert vom Menschen unabhängig. Gemessen am globalen Auftreten derartiger starker Niederschläge ist sie klar klimarelevant.

   2. Diese Niederschlagsvariation ist zudem proportional zur Sonnenfleckenzahl: Sie tendiert bei verschwindender Fleckenzahl gegen Null, steigert sich bei maximaler Sonnenaktivität jedoch zu einer beachtlichen Variationsbreite von einigen Zehnteln!

3. Mit Annäherung an eine FinsternisPosition können die starken Niederschlagsereignisse bis um fast eine Größenordnung zunehmen!

4. Außerdem ergibt sich eine sehr deutliche, von der Ekliptik abweichende, d. h. eine galaktische Ausrichtung.

Diese Fakten fügen sich konkurrierend in folgendes skizziertes Ablaufschema ein, welches die widerstreitenden Wirkungspfade symbolisiert:             

      Hinsichtlich des möglichen Einflusses der kosmischen Strahlung kann man sich die folgende unkomplizierte und unschwierig nachzuvollziehende Modellvorstellung einer Kausalkette vorstellen, welche die Fakten der Beobachtung erfüllen: Gravierende  Beträge dieses globalen Niederschlagsphänomens werden im längeren zeitlichen Verlauf von der kosmischen Strahlung variiert. Die Sonne überdeckt diesen Prozess allerdings in beherrschender Weise nach Maßgabe ihrer Fleckenaktivität, sofern nicht die oppositions oder konjunktionsnahe Stellung des Mondes dieses verhindert.

    Alle diese äußerst markanten Fakten sind Beschreibungen, die sich allein aus Beobachtungen ableiten und keiner hypothetisch-theoretischen Unterstützung bedürfen. Sie lassen sich nicht durch IPCC gemäße, d.h. primär thermische Wirkungspfade erklären und sind nicht nur fern von irgendeiner anthropogenen Hypothesenvorstellung, sie sind vor allem durch ihre – im Vergleich zu der postulierten CO2Sensitivität – überragenden Größe gekennzeichnet. 

    Wohl gemerkt: Erklärungen können nur richtig oder falsch, Beschreibungen dagegen bloß mehr oder weniger gut oder schlecht sein! Und Ratlosigkeit hinsichtlich einer physikalischen Erklärung  entwertet schließlich  nicht die Gültigkeit einer Beschreibung.

    Ist es unter diesem Aspekt nun der CO2-Antrieb, dessen Klimawirksamkeit als marginal anzusehen wäre? Zumindest sollte das dargestellte solargalaktische Faktum im Sinne eines drohenden „Schwarzen Schwans“ schon ernsthaft wahrgenommen werden!

    Spätestens seit den Darlegungen des Wissenschaftsphilosophen KARL POPPER sollte es uns bewusst sein, dass wissenschaftstheoretisch gesehen ein Konsens noch so vieler Verifikationen gegen auch nur eine einzige Falsifikation letztlich nicht bestehen bleiben kann,  mag die Einsicht dafür auch unbequem sein, Mut erfordern  und daher lange auf sich warten lassen. So ging es schließlich im Mittelalter auch schon der katholischen Kirche, die ihr Welt(raum)bild jahrhundertelang nicht in Frage stellen wollte und GALILEO GALILEI, einen Nichtfachmann (einem Nichttheologen!), verketzerte.  Später verketzerten die „Päpste“ der Geologie den Nichtfachmann (nur Meteorologen!) ALFRED WEGENER wegen seiner (nicht zertifizierten!) Kontinentalverschiebungstheorie: Sie alle hatten die volle Phalanx der vermeintlich Wissenden, (heute im IPCC angeführt von einem EisenbahnIngenieur!), im Grunde aber zumeist nur noch Gläubigen gegen sich und erlebten die Anerkennung ihrer Erkenntnisse nicht mehr. Sie beschrieben zwar „lediglich“ ihre Ereignisbilder auf einfachere Weise, aber ohne dabei die eigentlich treibenden Kräfte benennen zu können. Doch lieferten sie damit, mit dieser „befreienden Beschreibung“, die Basis, auf der es anderen nach ihnen möglich war, eine physikalische Erklärung zu gründen: so etwa die JOHANNES KEPLERschen Gesetze und die Plattentektonik; Ähnliches findet sich in der Physik bei OTTO HAHNs Kernspaltung, ALBERT EINSTEINs Relativitätstheorie, MAX PLANCKs Quantenphysik usw..

Leider jedoch erfolgte die darin sich ausdrückende Akzeptanz eines solchen Paradigmenwechsels meist erst nach fast unverständlich langer Zeit. Selbst MAX PLANCK [8] musste kurz vor seinem Lebensende resignierend

„eine bemerkenswerte Tatsache feststellen: Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ (Von DAVID HULL u. a. 1978 als Planck’s Principle bezeichnet).

    So werden wir wohl auch in der Klimawandel-Diskussion noch viel Geduld aufbringen müssen, währenddessen weltweit unsere gesellschaftlichen Ressourcen fremdgeleitet und möglicherweise fehlgeleitet in falschen Kanälen unnötig zu versickern drohen!  

Walter Fett 

Literatur:

[1] SCHÖNWIESE, C.D., 2012: Stellungnahme zu den Thesen von F. Vahrenholt und S. Lüning im Buch „Die kalte Sonne“; DMGMitt. 02/2012 medial S.22/23 

[2] VAHRENHOLT , F., LÜNING, S., 2012: Die kalte Sonne – Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet. Hoffmann und Campe, Hamburg

[3] BRIER, GLENN W., and DONALD A. BRADLEY, 1964: The lunar synodical period and Precipitation in the United States; Journal of the Atmospheric Science, Vol. 21, 386395; Fig. 9 

[4] FETT, W., 2010: Warum regnet es nach Finsternissen am stärksten?; Beilage zur Berliner Wetterkarte, SO 07/11.      

www.walterfett.de/docs/fettfinsternisfarbig0311wy.pdf

 [5] FETT, W., 2008: Sonne, Mond und Regen; DMGMitt. 01/2008, 914. S. a. Vollversion in: Beilage zur „Berliner Wetterkarte“, SO 15/08.

www.walterfett.de/docs/sonne_mond_regen_bwk.pdf

 [6] DRONIA, H., 1967: Der Einfluss des Mondes auf die Witterung: Literaturübersicht. – Meteor. Abh. D. Inst. f. Meteor. u. Geoph. D. Freien Univ. Berlin LXXI, H.4,  (Zahlreiche Graphiken u. Literaturhinweise!)

[7] FETT, W., 1966: Nachweis eines Zusammenhangs zwischen Mondphase und Regenfall in Deutschland. – Arch. Met. Geoph., Biokl. Serie A 15, 205226

www.walterfett.de/docs/zusammenhang_niederschlag_mond.pdf

[8] PLANCK, M., 1948: Wissenschaftliche Selbstbiographie, Leipzig, S. 15   

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