IPCC-Arbeitsgruppe 3 und Greenpeace-Karaoke

Ich zum Beispiel war brennend daran interessiert, wie das IPCC zu dem Potential von 80% gekommen war. In Fortsetzung der widerwärtigen Praktiken des IPCC wurden unglücklicherweise die stützenden Dokumente für diese Studie zu den Erneuerbaren zum Zeitpunkt dieser Ankündigung nicht zugänglich gemacht. (Lediglich die Zusammenfassung für Politiker war verfügbar zu der Zeit). Dies zeigte einen Sorgen machenden Aspekt der Ankündigung. Der Bericht basierte auf 164 „Szenarien“, und das „bis zu 80%-Szenario“ im einführenden Satz ihrer Presseerklärung war für diese Szenarien nicht repräsentativ, sondern nur das absolute äußerste Maximum. Diese Art von Presseerklärung ist unzulässig, und es bleibt für mich unverständlich, warum so etwas bei akademischen Presseerklärungen oder solchen durch internationale Organisationen toleriert wird.
Die Veröffentlichung des zugrunde liegenden Berichtes war für den 14. Juni vorgesehen und wurde dem gemäß auch heute bekannt gemacht. Natürlich war ich am Ursprung dieses 80%-Szenarios interessiert und daran, welche außerordentliche Sorgfalt [due diligence] das IPCC an den Tag gelegt hatte, um vor der Veröffentlichung in der Presseerklärung festzustellen, wie realistisch dieses Szenario war. Ich hegte wider besseres Wissen die Hoffnung, dass es etwas mehr war als nur eine Coverversion des IPCC für eine Studie von Greenpeace, aber ich wurde enttäuscht.
Die Szenarien finden sich in Kapitel 10 des Berichtes. Autoren dieses Kapitels waren (hauptsächlich Deutsche):
CLAs -Manfred Fischedick (Deutschland) und Roberto Schaeffer (Brasilien).
Leitende Autoren: Akintayo Adedoyin (Botswana), Makoto Akai (Japan), Thomas Bruckner (Deutschland), Leon Clarke (USA), Volker Krey (Österreich/Deutschland), Ilkka Savolainen (Finnland), Sven Teske (Deutschland), Diana Ürge?Vorsatz (Ungarn), Raymond Wright (Jamaica).
Die 164 Szenarien beziehen sich auf einen gerade erst veröffentlichten und bezahlten [paywalled?] Artikel von zwei der leitenden Autoren (Krey und Clarke 2011, Klimapolitik). Update – seit man sich seitens des IPCC auf diesen Artikel verlassen hat, wurde er hier offiziell gemacht [liberated].
Im Kapitel 10 wurden vier Szenarien isoliert, um sie detaillierter zu beschreiben. Eines davon kann mit dem Szenario in der Presseerklärung des IPCC identifiziert werden. Die Identifikation erfolgt auf der Basis von Tabelle 10.3, die 77% Erneuerbare bis 2050 für das ER-2100-Szenario zeigt, wie es Teske et al. 2010 zugeschrieben wird. (Teske ist ein weiterer leitender Autor von Kapitel 10). Dieses Szenario wird folgendermaßen beschrieben:
Niedriger Bedarf (z. B. durch eine signifikante Zunahme der Energieeffizienz) in Kombination mit einer hohen Entfaltung der Energierevolution, keine Verwendung von CCS und einem Auslaufen nuklearer Energie bis 2045 in der dritten, abgemilderten Version, beschleunigter Energierevolution (ER) 2010 (Teske et al. 2010; im Folgenden ER-2010).
Teske et al. – online hier wird folgendermaßen zitiert:
Teske, S., T[homas] Pregger, S[onja] Simon, T[obias] Naegler, W[ina] Graus, und C[hristine] Lins (2010). Energy [R]evolution 2010—ein nachhaltiger Ausblick auf die Weltenergie. Energieeffizienz, doi:10.1007/s12053-010-9098-y.
Allerdings führte mich das Googeln dieses Titels zunächst zu einem anderen Artikel mit fast gleicher Überschrift: ‚Energie(r)evolution 2010 – EIN NACHHALTIGER GLOBALER AUSBLICK AUF DIE WELTENERGIE‘, online hier. Diese Version ist eine gemeinsame Publikation von Greenpeace und des European Renewable Energy Council [etwa: Europäischer Rat für erneuerbare Energien], der sich selbst als ‚Dachorganisation der Industrie für erneuerbare Energie‘ bezeichnet. Die Titelseite zeigt:
project manager & lead author: Sven Teske
EREC: Oliver Schäfer, Arthouros Zervos,
Greenpeace International: Sven Teske, Jan Béranek, Stephanie Tunmore
research & co-authors: DLR, Institute of Technical Thermodynamics, Department of Systems Analysis and Technology Assessment, Stuttgart, Germany: Dr. Wolfram Krewitt, Dr. Sonja Simon, Dr. Thomas Pregger.
DLR, Institute of Vehicle Concepts, Stuttgart, Germany: Dr. Stephan Schmid
Ecofys BV, Utrecht, Niederlande: Wina Graus, Eliane Blomen.
Das Vorwort zu dieser Greenpeace-Studie  stammt von einem gewissen R. K. Pachauri, der darin feststellt:
Diese Zusammenstellung von Szenarien der Energie(r)evolution stellt eine detaillierte Analyse des Potentials der Energieeffizienz sowie ausgewählte Transportmöglichkeiten zur Verfügung. Das Material, das in dieser Publikation präsentiert wird, stellt eine brauchbare Basis dar, um sich spezifische politische Maßnahmen und Entwicklungen zu überlegen, die nicht nur für die Welt als Ganzes wertvoll sind, sondern auch für verschiedene Länder in ihrem Versuch, die globale Herausforderung, der sie sich gegenüber sehen, anzunehmen. Die auf den folgenden Seiten beschriebenen durchgeführten Arbeiten sind umfassend und rigoros, und selbst diejenigen, die dieser Analyse nicht zustimmen, könnten vielleicht durch eine vertiefte Studie der zugrunde liegenden Hypothesen profitieren, sind sie doch mit spezifischen Szenarien der Energiezukunft  verbunden.
Dr. R. K. Pachauri
DIRECTOR-GENERAL, THE ENERGY AND RESOURCES INSTITUTE (TERI) AND CHAIRMAN, INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE CHANGE (IPCC)
Kehren wir nun zu der Originalpresseerklärung des IPCC zu den Erneuerbaren zurück:
Einem aktuellen Bericht zufolge kann nahezu 80% des Weltenergiebedarfs bis zur Mitte des Jahrhunderts durch Erneuerbare zur Verfügung gestellt werden, falls sie durch richtige politische und öffentliche Maßnahmen unterstützt werden.
Die Basis für diese Behauptung ist ein von Greenpeace entworfenes Szenario. Der leitende Autor, der dieses Greenpeace-Szenario begutachtet hatte, war der gleiche Mitarbeiter von Greenpeace, der die Greenpeace-Szenarien vorbereitet hatte, zu denen der IPCC-Vorsitzende Pachauri seine Einführung geschrieben hatte.
Die Öffentlichkeit und die Politiker hungern nach einer unabhängigen und maßgebenden Analyse dazu, wie viel Gewicht genau den Erneuerbaren in der Energiezukunft beigemessen werden kann. Sie erwarten mehr von der IPCC-Arbeitsgruppe 3 als eine Karaoke-Version eines Greenpeace-Szenarios.
Es ist vollkommen inakzeptabel, dass das IPCC einen Greenpeace-Mitarbeiter als einen leitenden Autor des kritischen Kapitels 10 bestellt, und dass dieser Greenpeace-Mitarbeiter als leitender Autor des IPCC sozusagen dafür verantwortlich ist, seine eigene Arbeit zu begutachten (wie es Michael Mann und Keith Briffa in vergleichbaren Situationen getan haben), und dass ein solches mit einer solchen mangelhaften und nicht-unabhängigen ‚außerordentlichen Sorgfalt‘ entworfenes Greenpeace-Szenario in einer Presseverlautbarung des IPCC zum Thema Erneuerbare erscheint.
Jeder Einzelne in der Arbeitsgruppe 3 des IPCC sollte abgelöst werden, und falls die Institution am Leben gehalten werden soll, muss sie ohne diese Kratzer neu strukturiert werden.
Dieser Beitrag wurde von Steve McIntyre geschrieben und am 14. Juni 2011geposted, gelistet unter Uncategorized und unterder Rubrik IPCC, renewables, wg3. Bookmark den permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post. Post a comment or leave a trackback: Trackback URL.
Link: http://climateaudit.org/2011/06/14/ipcc-wg3-and-the-greenpeace-karaoke/
Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Climategate Update 2: Der Skandal der nicht stattgefunden haben darf! Zur Oxburgh Kommission: Wie lange interviewte Oxburgh die Beschuldigten?

Programm der Treffen

Wissenschaftlicher Untersuchungsausschuss

6., 7. Und 8. April 2010

Dienstag, 6. April

19.30 Uhr

Ankunft der Ausschussmitglieder

Privates Abendessen in Caistor Hall

 

Mittwoch, 7. April

09.30 Uhr

Taxi zur CRU (Ausstieg bei Zicer Layby)

 

09.45 Uhr

Begrüßung durch den geschäftsführenden Director und den CRU-Professoren Peter Liss and Jacqui Churchill, VCO
Kaffee und Besichtigung der CRU

 

09.45 bis 10.45 Uhr

Treffen mit Phil Jones, Tim Osborn und Mitarbeitern in der Bücherei der CRU
30- minütiger Vortrag von Phil Jones mit anschließenden Fragen

 

10.45 bis 11.00 Uhr

Kaffeepause in der Bücherei der CRU

 

11.00 bis 12.30 Uhr

Diskussion – Bücherei der CRU

 

12.30 bis 13.30 Uhr

MITTAGESSEN für die Mitglieder des Ausschusses – Raum 00.2 in der CRU

 

13.30 bis 15.30 Uhr

Diskussion – Bücherei der CRU

 

15.30 bis 16.30 Uhr

Falls erforderlich: nochmaliges Treffen mit Phil Jones und Peter Liss

 

16.30 bis 17.30 Uhr

Geschlossene Versammlung der Ausschussmitglieder

 

17.30 Uhr

Peter Liss als Begleitperson mit dem Ausschuss nach Zicer Layby für Taxis zum Hotel

 

19.00 Uhr

Arbeitsessen in Caistor Hall

Donnerstag, 8. April

08.45 Uhr

Taxi zur CRU (Ausstieg bei Zicer Layby)

 

09.00 Uhr

Empfangen durch den geschäftsführenden Direktor und dem CRU- Professor Peter Liss
Kaffee in der CRU

 

09.15 bis 10.45 Uhr

Treffen mit Phil Jones, Tim Osborn und Mitarbeitern in der Bücherei der CRU

 

10.45 bis 11.00 Uhr

Kaffeepause in der Bücherei der CRU

 

11.00 bis 12.30 Uhr

Diskussion – Bücherei der CRU

 

12.30 bis 13.30 Uhr

Mittagessen für die Ausschussmitglieder –
Sainsbury Centre, Garden Restaurant

 

13.30 bis 15.00 Uhr

Abschlusstreffen

 

15.00 bis 15.30 Uhr

Kaffee + Abreise in Taxis von Zicer Layby

 Bereits sechs Tage später, am 14.04.2010, wurde der dürftige 5-Seiten Bericht der Kommssion veröffentlicht.

Kein Wunder, daß der „Untersuchungsbericht” der Oxburgh-Kommission nur 5 Seiten umfaßte: Die Kommission hielt sich nur etwa 45 Stunden in Norwich auf und verbrachte offenbar einen Großteil ihrere Zeit mit Kaffee, Tea, Essen und Plaudereien. Kein einziges Gespräch wurde mit Kritikern der Arbeit der CRU geführt. Da ist es kein Wunder, daß der Bericht die CRU von allen Vorwürfen freisprach – man verstand sich wohl recht gut. Bestimmt haben die Mitglieder der Oxburgh-Kommission ihre Arbeit ganz anders empfunden – meint auch Josh (siehe Karikatur). 

Quelle (englisch, externer Link) (1312)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




ClimateGate Update 1:Der Skandal der nicht stattgefunden haben darf! Zur Oxburgh Kommission: Wer hat die elf Papiere ausgewählt? Eine Antwort

In seiner Aussage vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss hatte Oxburgh gesagt:

Frage: Können Sie uns sagen, wer die 11 Veröffentlichung ausgewählt hat?

Oxburg: Wir haben die 11 Publikationen nicht ausgewählt. Sie waren so etwas wie …
Wir haben etwas als eine gute Einführung in die Arbeit der CRU gebraucht, wie sie sich über die Jahre entwickelt hat. Der Vorschlag der Publikationen ist über die Universität [University of East Anglia] und von der Royal Society gekommen, glaube ich. Wir meinen … ich möchte das betonen … sie waren nur ein Anfang … weil wir alle Neulinge auf diesem Gebiet waren, wir haben sie für eine sehr gute Einführung gehalten – wir haben weitergemacht. Wir haben andere Publikationen gesichtet… wir haben um Rohmaterial gebeten, all so etwas. Die Presse hat viel Aufhebens um die Auswahl der Publikationen gemacht. Für jeden im Ausschuss ist das übertrieben. Das war nicht so bedeutungsvoll.

Frage: Zwei Dinge folgen daraus. Es war eine kleines Institut. Wollen Sie damit sagen, dass Jones, der Betroffene der Untersuchung, die Papiere ausgesucht hat, welche begutachtet werden sollten … und dass es nicht die Royal Society war?

Oxburgh: Keine Ahnung, ob Jones sie ausgesucht hat!

Frage: Wo kamen sie also her?

Oxburgh: Ich glaube, sie kamen … ich vermute, dass […] Professor Liss involviert war, der als Leiter des Instituts fungierte, der von außerhalb des Instituts da hingesetzt wurde … er war eine Chemie-Ozeanograf, der sich allgemein auf dem Gebiet auskannte, er in Abstimmung mit Leuten aus der Royal Society und vielleicht Anderen von außerhalb des Instituts die einige Kenntnis besaßen.

Frage: Also, die Liste ist nicht vom Institut gekommen? – können sie das mit absoluter Sicherheit sagen?

Oxburgh: Na ja, das kann ich nicht!
Frage: Also die Liste ist nicht von der CRU gekommen?

Oxburgh: Ich kann nicht Gegenteil beweisen. Dafür gibt es keinen Hinweis.
Frage: Ihre Veröffentlichungen haben behauptet, dass sie von der Royal Society kamen. Die dem Ausschuss gegebene Liste, vor der Anforderung bei der Royal Society.

Oxburgh: Ich … Nicht dass ich wüsste. Sie könnten Recht haben, ich glaube das aber nicht. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass das stimmt.

In einem vorhergehenden Beitrag habe ich [McIntyre] festgestellt, dass die Liste der elf Publikationen ganz früh, am 4. März, herausgeschickt worden war. Lange vor einer routinemäßigen E-Mail von Trevor Davies an Martin Rees und Brian Hoskins von der Royal Society in der es hieß, Oxburgh würde sagen wollen, die Liste wäre „in Abstimmung mit der Royal Society“ aufgestellt worden, obwohl die Liste bereits abgeschickt worden war.

Ich habe auch bereits angemerkt, dass sich Lisa Williams aus der Registratur der UEA als Autor der Liste herausstellte, die an die Ausschussmitglieder geschickt worden war. Damit ist ein Hinweis auf den Ersteller der Liste gegeben, und in Verbindung damit auch in der Aussage: 

Diese Schlüsselpublikationen wurden ausgewählt wegen ihrer Relevanz bezüglich der besonderen Kritikpunkte, die gegen die Forschungsergebnisse der CRU erhoben worden sind nach dem Diebstahl der E-Mails.

Nun, nach fast sechs Monaten, ist das Rätsel der Autorenschaft der Liste gelöst.

Lisa Williams schrieb:

Sehr geehrter Herr McIntyre
als Antwort auf ihre Nachforschung kann ich folgende Information geben:

Nach meinem Kenntnisstand ist die Liste der 11 Papiere für die Oxburgh-Untersuchung von Prof Trevor Davies zusammengestellt worden, in Abstimmung mit anderen. Er war auch der Autor des Aussage am Ende der Liste.

Mit freundlichem Gruß,
Lisa Williams

Also ist die Liste überhaupt nicht von der Royal Society zusammengestellt worden, sondern von Trevor Davies, dem Pro-Vizekanzler der Universität und vormaligen Direktor der CRU. In Abstimmung mit „anderen“? Könnte man vielleicht vermuten, dass diese geheimnisvollen „anderen“ am Ende Jones und Briffa waren?

von Steve McIntyre Das Original finden Sie hier: « Climategate Inquiries

Who Chose the Eleven? An Answer

Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmut Jäger Teil 1




Climategate „Aufklärer“ Lord Oxburgh : „wissenschaftliche Erkenntnis war nicht Gegenstand unserer Studie. „

Aus verlässlicher Quelle erfuhr ich von Phil Jones’ Eingeständnis während der Oxburgh-Interviews, dass es wahrscheinlich unmöglich wäre, die tausendjährige Temperaturgeschichte auch nur mit einiger Genauigkeit zu rekonstruieren. Offenbar wäre das ein enorm wichtiges Eingeständnis in dieser Debatte. Doch der Oxburgh-Ausschuss zur wissenschaftlichen "Untersuchung" hat über dieses Eingeständnis nicht berichtet, obwohl die University of East Anglia angekündigt hatte, dass der "Wissenschaftliche Untersuchungsausschuss" die wissenschaftliche Erkenntnis ihres Klimaforschungsinstituts einer "erneuten Prüfung" unterziehen würde. 

Demgemäß habe ich vergangene Woche den folgenden Brief an Oxburgh (an seine Oberhaus-E-Mail-Adresse wie auch an die in der Untersuchung benutzte E-Mail-Adresse) geschickt und auch in Kopie an zwei Mitglieder des Parlamentsausschusses, an zwei Journalisten und an den Muir Russel Untersuchungsausschuss.

Sehr geehrter Dr. Oxburgh,

Ich schreibe an Sie in Ihrer Eigenschaft als Vorsitzender des "Wissenschaftlichen Untersuchungsausschusses", der am 14. April 2010 über die unabhängige externe Untersuchung der wissenschaftlichen Erkenntnis der CRU berichtete, wie von der University von East Anglia im Februar 2010 angekündigt.

Ich habe aus verlässlicher Quelle erfahren, dass während eines der vom "Wissenschaftlichen Untersuchungsausschuss" durchgeführten Interviews Phil Jones (CRU) eingestand, dass es wahrscheinlich unmöglich wäre, auch nur mit einiger Genauigkeit diese [tausendjährigen] Temperaturrekonstruktionen zu machen.

Wenn man bedenkt, dass dies eine der umstrittensten, wenn nicht die allerumstittenste Frage überhaupt im Disput über die Wissenschaftliche Erkenntnis der CRU ist, scheint die Nichterwähnung durch den Wissenschaftlichen Untersuchungsausschuss so erheblich zu sein, dass sie den Untersuchungsbericht verfälscht.

Angesichts dessen fordere ich, dass Sie einen Zusatz nachfolgen lassen, der klar über Jones’ Aussage zur wahrscheinlichen Unmöglichkeit einer auch nur annähernd genauen tausendjährigen Rekonstruktion [der Temperaturgeschichte] berichtet.
Hochachtungsvoll,
Stephen McIntyre

Heute Morgen erhielt ich folgende bemerkenswerte Antwort:

Sehr geehrter Dr. Mcintyre,
Danke für Ihre Nachricht. Was Sie melden,  kann,  muss aber nicht wahr sein. Aber, wie  bereits kürzlich Ihnen gegenüber erwähnt, die wissenschaftliche Erkenntnis war nicht Gegenstand unserer Studie.

Hochachtungsvoll,
Ron Oxburgh

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. "die wissenschaftliche Erkenntnis war nicht Gegenstand unserer Studie". Wieso sollte man denn überhaupt erwarten, dass die wissenschaftliche Erkenntnis Untersuchungsgegenstand des "Wissenschaftlichen Untersuchungsausschusses" sein könnte? Dafür gibt es einen guten Grund. Die University of East Anglia und Muir Russell haben immer wieder betont, dass der wissenschaftliche Untersuchungsausschuss die wissenschaftliche Erkenntnis des [Klimaforschungsinstituts] CRU einer Prüfung unterziehen würde. 

Schauen Sie sich die erste Ankündigung der University of East Anglia vom 11. Februar unter der Überschrift an: 

"Erneute wissenschaftliche Überprüfung der Klimaforschungspublikationen angekündigt".

Dort heißt es: eine unabhängige externe Überprüfung der wissenschaftlichen Erkenntnis in den Schlüssel-Publikationen des Klimaforschungsinstituts der University of East Anglia ist angekündigt worden. Die Royal Society wird die Universität beim Benennen von Beisitzern mit der notwendigen Fachkenntnis, Unabhängigkeit und Reputation unterstützen. 

 "Von der CRU veröffentlichte Papiere sind dem strengen und eingehenden Fachbegutachungsprozess unterworfen gewesen, das ist der Eckstein zur Wahrung der Glaubwürdigkeit der Forschung," sagte Professor Trevor Davies, Vizekanzler der Universität und zuständig für Forschung, Betrieb und Personal. "Dieser Prozess und die Erkenntnisse unserer Forscher waren in den vergangenen Monaten einer beträchtlichen Debatte unterworfen. Kollegen in der CRU haben tatkräftig ihre Vorgehensweisen und ihre Veröffentlichungen verteidigt, und wir glauben, dass eine zusätzliche Überprüfung der wissenschaftlichen Erkenntnis selbst im Interesse aller Beteiligten liegt!

Oder Muir Russells Aussage auf der Pressekonferenz vom 11. Februar:

Unsere Aufgabe ist die wissenschaftliche Sorgfalt zu überprüfen, die Ehrlichkeit, die Offenheit und die gebotene Methodik der CRU, wie auch anderer Angelegenheiten in deren Aufgabenbereich … und die Einhaltung der Regeln. Es ist nicht unsere Aufgabe, die wissenschaftliche Erkenntnis der CRU zu überprüfen. Dazu würden andere Fähigkeiten und Kräfte benötigt. Die Universität erkennt den Bedarf einer derartigen Untersuchung an. Sie hat die Royal Society darum gebeten. Man hat entschieden, dass ein Ausschuss mit der Überprüfung der hauptsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse der CRU beauftragt werden soll, mit Hilfe der Royal Society beim Finden und Benennen der Personen mit der nötigen Reputation, Expertise und Erfahrung, um dies durchzuführen.

Oder die Presseerklärung der Royal Society vom 11. Februar, in welcher Martin Rees sagte:

Es ist wichtig, dass die Leute höchstes Vertrauen in die wissenschaftlichen Erkenntnisse vom Klimawandel haben. Wenn berechtigte Zweifel über auch nur einen Teil der wissenschaftlichen Erkenntnis geäußert werden, muss dem nachgegangen werden – so wird in der Wissenschaft gearbeitet. Die Royal Society wird die University of East Anglia bei der Auswahl der unabhängigen Beisitzer zur Durchführung der Überprüfung beraten.

Oder den BBC-Bericht vom gleichen Tag:

Die Kommission wird aber nicht die vergangene Forschungsarbeit der CRU überprüfen, weil diese Überprüfung mithilfe einer von der University of East Anglia beauftragten Studie durchgeführt werden wird, wobei die Royal Society einer Beraterrolle einnimmt.

"Kollegen in der CRU haben eifrig ihr Verhalten und ihre Veröffentlichungen verteidigt, und wir glauben, dass es im Interesse aller Beteiligten ist, eine zusätzliche Untersuchung durchzuführen, welche die wissenschaftliche Erkenntnis selbst in Augenschein nimmt," wie Professor Trevor Davies sagte, Vizekanzler der Universität und zuständig für Forschung, Betrieb und Personal. 

Lord Rees, Präsident der Royal Society, sagte, dass es wichtig wäre, dass die Öffentlichkeit absolutes Vertrauen in die wissenschaftliche Erkenntnis vom Klimawandel hätte. "Wenn berechtigte Zweifel geäußert werden über irgendeinen Teil der wissenschaftlichen Erkenntnis, dann muss dem vollständig nachgegangen werden – so ist die wissenschaftliche Vorgehensweise," erläuterte er. "Die Royal Society wird die University of East Anglia bei der Auswahl unabhängiger Beisitzer für die Überprüfung beraten."

Oder die schriftliche Eingabe der University of East Anglia an den Parlamentsausschuss vom 25. Febr.: 

2.3 Parallel zu Sir Muir Russels Überprüfung haben wir uns für eine zusätzliche wissenschaftliche Bewertung der Schlüsselpublikationen der CRU entschieden; für eine externe Überprüfung der wissenschaftlichen Erkenntnis. Die Royal Society ist einverstanden, der Universität bei der Auswahl der Beisitzer mit der erforderlichen Erfahrung, Ansehen und Unabhängigkeit zu helfen.

Oder Muir Russells schriftliche Eingabe an den Parlamentsausschuss.

4. Der Aufgabe der [Muir Russell] Überprüfung enthält nicht den Auftrag zur Überprüfung der wissenschaftlichen Arbeit der CRU. Diese Überprüfung wird getrennt von der University of East Anglia beauftragt mit Unterstützung der Royal Society.

Oder Actons mündliche Aussage vor dem Parlamentsausschuss:

Was die wissenschaftliche Erkenntnis selbst betrifft, habe ich dort keine Anzeichen von irgendwelchen Fehlern bemerkt, aber ich hoffe, dass ich am Ende der Woche den Vorsitzenden eines Untersuchungsausschusses benennen kann, welcher die wissenschaftliche Erkenntnis begutachten und sicher stellen wird, dass da nichts falsch ist.

Oxburgh hat das Eingeständnis von Jones weder bestätigt noch in Abrede gestellt. Unglücklicherweise gibt es keine Aufzeichnung der Befragung von Jones, weil Oxburgh sich über die Empfehlung des Parlamentsausschusses hinweggesetzt hat, die besonders betonte, dass bei der Untersuchung Öffentlichkeit hergestellt werden müsste, um Akzeptanz für das Ergebnis zu erreichen. Oxburgh aber hat auf die Empfehlung des Parlamentsausschusses gepfiffen, indem er weder schriftliche Stellungnahmen, noch Aufzeichnungen von Befragungen, ja noch nicht einmal Notizen anfertigen ließ. Umso schlimmer, dass zumindest einer der Kommissionsmitglieder seine eigenen Befragungsaufzeichnungen bereits vernichtet hat.

Oxburgh sagt, – trotz aller öffentlichen Aussagen der Universität, auch gegenüber dem Parlament in Presseveröffentlichungen und der Bekundung gegenüber dem Parlamentsausschuss von der Pflicht zur "Überprüfung" der wissenschaftlichen Erkenntnisse der CRU – dass "die wissenschaftliche Erkenntnis" nicht Gegenstand seiner "Überprüfung" gewesen wäre.

Angesichts aller gegenteiligen Aussagen gegenüber der Öffentlichkeit und dem Parlament würde man doch erwarten, dass Oxburgh als Vorsitzender der Untersuchung eine klare und schriftliche Aufgabenbeschreibung gehabt hätte, die anders war, als in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Parlament behauptet. Und dann auch noch Oxburgh, der bei allen Rätselhaftigkeiten und Ungereimtheiten sagte, seine Aufgabenbeschreibung wäre "mündlich" erfolgt. (Wer hat schon einmal etwas von "mündlichen" Aufgabenbeschreibungen gehört?)

Doch kommen wir noch einmal zu Jones Eingeständnis zurück, dass es "wahrscheinlich unmöglich wäre, auch nur einigermaßen genau eine tausendjährige Temperaturrekonstruktion zu erstellen." Diese Information habe ich aus erster Hand. Wenn sie stimmt, wäre sie ein wichtiges Eingeständnis angesichts der Aussagen des IPCC und anderer, dass man den Spaghetti-Schnörkeln vertrauen könnte. Die Gültigkeit der Information muss festgestellt werden – vielleicht kann ein Mitglied des Oxburgh-Ausschusses dies gegenüber Reportern bestätigen. Vielleicht gibt Jones es selbst zu.

Möglich, dass sich der parlamentarische Untersuchungsausschuss erneut treffen könnte, um herauszubekommen, was zum Teufel in der Oxburgh-"Untersuchung" vorging.

Stephen McIntyre in Climateaudit

Übersetzt von Helmut Jäger EIKE




ClimateGate Weißwascher – Lord Oxburgh´s Gespür für Wahrheit! „Persönliche Sorgfaltspflicht??? Was ist denn das für ein Geschwätz!“

Oxburgh Refuses to Answer

Climate Audit

Oxburgh verweigert die Antwort

Von Steve McIntyre

Ich hatte ein paar einfache Fragen an Ronald Oxburgh gerichtet über den Auftrag und die Unterlagen zu seiner „Untersuchung“. Oxburgh war unseres Wissens Vorsitzender einer höchst außergewöhnlichen selbstgestrickten „Untersuchung“. In jener Befragung machten sich Kerry Emanuel, David Hand, Herbert Huppert, Lisa Graumlich, Michael Kelly und Huw Davies zu Komplizen.

Oxburgh hat mir eine überaus akademische Antwort geschickt, in welcher er sich über alles Mögliche ausließ, aber entweder auswich oder gar nicht auf meine Fragen direkt einging. Ich füge meine Email an, und Oxburghs Antwort, dann werde ich meine Fragen noch einmal stellen und seine Antworten ihres Drumherums entkleiden.

Im Endeffekt wird man erkennen, dass Oxburgh sagt, dass es keine Dokumente als Beleg einer Aufgabenbeschreibung für die Durchführung gibt, noch für die Auswahl der elf Papiere, noch Notizen oder andere schriftliche Protokollierungen der Interviews mit den CRU-Angehörigen. Oxburgh verweigerte sein Einverständnis, Mitgliedern des Ausschusses das Plazet zu geben, mir ihre möglicherweise gemachten Notizen direkt zur Verfügung zu stellen.

Das ist atemberaubend!

Hier [der Text] meiner Email an Oxburgh:

Lieber Dr. Oxburgh,
könnten Sie bitte einige Dinge erklären, die sich auf Ihren kürzlichen „Bericht“ (The Report) über die University von East Anglia beziehen.

Anders als bei den meisten Befragungsberichten gibt es keinen Anhang mit der Aufgabenbeschreibung. Gibt es ein Schriftstück mit einer Aufgabenbeschreibung? Falls ja, könnten Sie mir bitte eine Kopie überlassen?
Hat die Aufgabenbeschreibung speziell eine der wichtigsten Tätigkeiten der CRU von der Untersuchung ausgeschlossen: die Leit-Autorenschaft in IPCC-Berichten, oder war eine derartige Auslassung Ihre eigene Entscheidung?

Der “Bericht” sagt, dass die elf Papiere “auf den Rat der Royal Society” hin ausgewählt worden wären und dass “CRU zustimmte, dass sie eine redliche Auswahl aus der Arbeit des Instituts wären“.  Können Sie mir Kopien der Dokumente mit Belegen für diesen Rat der Royal Society überlassen und auch dafür, dass das CRU zugestimmt hätte, dass sie eine „redliche Auswahl“ wären. Sind Sie selbst ihrer persönlichen Sorgfaltspflicht nachgekommen, dass die Artikel tatsächlich eine „redliche Auswahl“ waren?

Der “Bericht” sagt, dass der Ausschuss zweimal die Universität besucht hätte, um Mitglieder der Universität zu befragen. Gibt es davon Protokolle? Falls nein, könnten Sie mir sagen, wer wann von wem befragt wurde? Wurden die Befragungen aufgezeichnet oder protokolliert für die Mitglieder des Ausschusses, die am gesamten Vorgehen nicht teilnehmen konnten? Falls nein, wurden überhaupt Aufzeichnungen von irgend einem der Befragungen angefertigt und verteilt? Falls nein, haben Sie selbst persönliche Notizen von den Befragungen?
Zum Schluss, würden Sie zustimmen, dass Dr. Emanuel mir seine Dokumente zur Verfügung stellt, die er im Laufe seiner Beteiligung an der Befragung erhielt?

Der [engl.] Parlamentsausschuss für Wissenschaft und Technologie hat Offenheit und Transparenz eingefordert und ich hoffe, dass Sie in diesem Sinne antworten und nicht versuchen, mögliche „Freedom of Information“ – Ausnahmeregelungen auszunutzen.

Danke für Ihre Mühe,
Steve McIntyre

Oxburgh antwortete prompt:
Von Lord Oxburgh,
gesendet: 03.06.10, 12:35 PM
An Steve McIntyre

cc: ‘Prof David Hand’; ‘Prof Herbert Huppert’; ‘Prof Huw Davies’; ‘Prof Kerry Emanuel’; lisag@cals.arizona.edu; ‘Prof Michael Kelly’; Williams Lisa Ms (VCO)

Betr.: Antwort auf SAP-Bericht

Lieber Dr. McIntyre,
danke für Ihre Nachricht. Ich fürchte, ich kann nicht sehr hilfreich sein, da es kein Dokument gibt, über das sie nachforschen. Es könnte aber nützlich sein, dass ich ein wenig mehr zur Überprüfung mitteile.

Die Universität hatte mich gebeten, den Vorsitz für die Überprüfung zu übernehmen, ob das wissenschaftliche Personal vorsätzlich unehrenhaft beim Ausüben seiner Forschungstätigkeit gehandelt hätte. Ich zögerte zunächst. Ich fürchtete, dass, wenn wir irgendwelche Zweifel gehabt hätte, die Universität eine formellere Untersuchung in die Wege geleitet hätte, die sogar zur Entlassung der Betroffenen hätte führen können. Wegen der Schwere der Vorwürfe legte man Wert darauf, dass die Überprüfung möglichst rasch beendet würde, zum Wohle der Betroffenen als auch wegen der internen Bedenken in der Universität und wegen der umfassenderen Bedenken gegen die Wissenschaftlichkeit. Es war die Absicht, die breiter und formeller angelegte Muir Russell – Untersuchung zu ergänzen, die bereits im Gange ist und deren Bericht ich später in diesem Jahr erwarte. 

Aus diesen Gründen wurde die Untersuchung mit einem Minimum an Formalitäten aufgesetzt und viele Anordnungen wurden mündlich getroffen. Ich habe keine Veranlassung gesehen, irgendwelche dokumentarischen Belege für den Einbezug der Royal Society in die Auswahl der Papiere zu suchen, die einen Ausgangspunkt für die Untersuchung darstellten. Obgleich ich glaube, dass alle Ausschussmitglieder alle Papiere auf der Liste gelesen haben und sie für eine ausgezeichnete Einführung in ein für viele neues Thema halten, noch weit darüber hinaus gingen und weiteres veröffentlichtes und nicht veröffentlichtes Material geprüft haben. Es gab keine Beschränkungen für das, was wir sehen wollten, und wir konnten alles Gewünschte haben, was wir auch taten.

Zu betonen ist, dass wir Menschen und deren Beweggründe überprüfen. Wir überprüfen nicht die Klugheit ihres Urteils noch die Gültigkeit ihrer Schlüsse. Deshalb waren unter den Ausschussmitgliedern hervorragende und sehr erfahrene Forscher von außerhalb des Fachgebietes. Alle verfügten über langjährige Erfahrung bei der Begutachtung von Wissenschaftlern. Ich denke, wir alle meinten, dass es zusätzlich zu dem was gesagt wird, genau so wichtig ist, bei den stundenlangen Diskussion über Arbeit und Methoden den Leuten in die Augen zu schauen. Ich meine, dass die Anwesenheit von Dritten oder von Aufzeichnungsgerät dies nicht hätte erfassen können. Ich bin überzeugt, dass wir am ehesten zu einem gerechten Urteil kämen, wenn wir so weit wie möglich informell vorgingen. Wir haben die Sache mündlich durchgeführt, zogen uns in regelmäßigen Intervallen zurück, um über den Fortschritt zu sprechen, unsere Eindrücke auszutauschen und darüber zu diskutieren, ob wir einen anderen Kurs einschlagen sollten oder überhaupt anders vorzugehen. Diese Vorgehensweise hing völlig von der Erfahrung und der Urteilskraft der Ausschussmitglieder ab.

Die befragten Hauptpersonen waren Phil Jones und Keith Briffa, aber eine Anzahl anderer Forscher waren zuweilen anwesend und wurden auch befragt.

Die einzige schriftliche Aufzeichnung ist unser einstimmig angenommener Abschlussbericht, es sei denn andere Personen haben Notizen privat aufbewahrt, worüber ich nichts weiß. Gleichermaßen mündlich war mir der Untersuchungsauftrag gegeben worden, er ist in den einleitenden Absätzen unseres Berichts enthalten.

Ich bitte die einigermaßen kurze Antwort zu entschuldigen, doch mir ist die Absicht Ihrer Anfrage nicht klar, und ich möchte nicht zustimmen, andere Mitglieder des Ausschusses einzubeziehen. Der Ausschuss bat mich, alle Anfragen bezüglich unserer Arbeit zu behandeln, und dem habe ich zugestimmt. Unser Verständnis zur Sicherstellung von deren voller Mitarbeit nach kurzfristiger Ankündigung war, dass der Zeitaufwand zu minimieren wäre. Innerhalb der mir verfügbaren Zeit – wie alle anderen Mitglieder unseres Ausschusses habe ich mein Tagesgeschäft zu erledigen – möchte ich alle vernünftigen Anfragen beantworten. Vielleich könnte ich hilfreicher sein, wenn ich wüsste, was Sie vorhaben.

Hochachtungsvoll

Ron Oxburgh

—————————————————————–

Wir schauen uns Fragen und Antworten mal in anderem Lichte an:

Frage McIntyre: Anders als bei den meisten Befragungen hat der Bericht keinen Anhang mit der Aufgabenbeschreibung. Gibt es ein Schriftstück mit einer Aufgabenbeschreibung? Falls ja, könnten Sie mir bitte eine Kopie überlassen? 

Antwort Oxburgh: Nein, meine Kontaktperson hat mir eine zusammengefaltete Ausgabe von „The Times“ von gestern in einem toten Briefkasten zukommen lassen. So wie das in Berlin zugeht, wie Sie wissen. Ich war an einem vorbestimmten Treffpunkt an einem sicheren Ort an unbekannter Stelle, damit niemand uns verfolgt. Wir haben sichergestellt, dass es keinen Nachweis für die Aufgabenbeschreibung gibt.

Frage McIntyre: Hat die Aufgabenbeschreibung speziell eine der wichtigsten Tätigkeiten der CRU von der Untersuchung ausgeschlossen: die Leit-Autorenschaft in IPCC-Berichten, oder war eine derartige Auslassung Ihre eigene Entscheidung?

Antwort Oxburgh: Glauben Sie wirklich, Sie könnten mich dazu bringen, dass ich mich über die Tätigkeit des CRU im IPCC schriftlich äußere? Das Thema würde ich nicht mal mit einer Kneifzange anfassen. Nächste Frage!

Frage McIntyre: Der “Bericht” sagt, dass die elf Papiere “auf den Rat der Royal Society” hin ausgewählt worden wären und dass “CRU zustimmte, dass sie eine redliche Auswahl aus der Arbeit des Instituts wären“.  Können Sie mir Kopien der Dokumente mit Belegen für diesen Rat der Royal Society überlassen und auch dafür, dass das CRU zugestimmt hätte, dass sie eine „redliche Auswahl“ wären.

Antwort Oxburgh: Wir sind „hervorragende und sehr erfahrene Wissenschaftler“. Wir brauchen keine Dokumente. Selbst wenn etwas von Wichtigkeit zu erfahren gewesen wäre, hätten wir das schon vorher gewußt.

Frage McIntyre: Sind Sie selbst ihrer persönlichen Sorgfaltspflicht nachgekommen, dass die Artikel tatsächlich eine „redliche Auswahl“ waren?

Antwort Oxburgh: Persönliche Sorgfaltspflicht??? Was ist denn das für ein Geschwätz! Wir sind „hervorragende und sehr erfahrene Wissenschaftler“.

Frage McIntyre: Der “Bericht” sagt, dass der Ausschuss zweimal die Universität besucht hätte, um Mitglieder der Universität zu befragen. Gibt es davon Protokolle?

Antwort Oxburgh: Sie haben wohl zu tief ins Glas geschaut.

Frage McIntyre: Falls nein, könnten Sie mir sagen, wer wann von wem befragt wurde?

Antwort Oxburgh: Wenn Sie meinen, dass ich ihnen einen Befragungsplan gebe, der etwa so lautet:
6. 4.  11:55 – Befragung von Phil Jones. Oxburgh, Hand, Emanuel, Huppert, … anwesend.
6. 4.  14:00 – 14:30 – Befragung von Keith Briffa. Oxburgh, Hand, Emanuel, Huppert,… anwesend…

Glauben Sie, wir würden Ihnen irgend etwas sagen, was Sie nicht schon wissen? Aber vielleicht „hilft“ das Folgende:
Die befragten Hauptpersonen waren Phil Jones und Keith Briffa, aber eine Anzahl anderer Forscher waren zuweilen anwesend und wurden auch befragt.

Frage McIntyre: Wurden die Befragungen aufgezeichnet oder protokolliert für die Mitglieder des Ausschusses, die am gesamten Vorgehen nicht teilnehmen konnten? Falls nein, wurden überhaupt Aufzeichnungen von irgend einem der Befragungen angefertigt und verteilt?

Antwort Oxburgh: Und etwa auch noch der Öffentlichkeit mitteilen, was wir gefragt haben und was die Antworten waren?

Frage McIntyre: Falls nein, haben Sie selbst persönliche Notizen von den Befragungen?

Antwort Oxburgh: Das fragen Sie mich? Ich bin Lord Ron Oxburgh, Vorstandsvorsitzender von Falck Renewables. [Falck Erneuerbare Energien] Ich mache mir doch keine Notizen!

Frage McIntyre: Zum Schluss, würden Sie zustimmen, dass Dr. Emanuel mir seine Dokumente zur Verfügung stellt, die er im Laufe seiner Beteiligung an der Befragung erhielt?

Antwort Oxburgh: Probieren Sie es doch mal mit FOI [Gesetz über Informationsfreiheit]. In drei Jahren sprechen wir uns wieder. Das war’s für heute!

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(Anmerkung Steve McIntyre: ein Leser empfiehlt, Bishop Hills Beitrag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Oxburgh-Berichts noch einmal zu lesen. Ich schließe mich der Empfehlung an.)

(Anmerkung von 10:00 Uhr: Den letzten Abschnitt habe ich nach den ersten 45 Minuten geschrieben, nachdem der Beitrag freigeschaltet wurde, um den satirischen Charakter zu verstärken. Anfangs hatte ich nur ganz einfache Antworten, nein, nein, keine Kommentare. Nach einigem Nachdenken meine ich nun, dass Oxburghs völliges Nicht-Eingehen auf die Fragen die Satire verdient hat. Die Bearbeitung ist stilistisch, nicht inhaltlich und nur satirisch.

Das Abziehen von Satire ist ein schwieriges Unterfangen und vernünftige Menschen könne wohl unterscheiden, wann sie ankommt. In unserem Fall war ich – sagen wir mal – grobschlächtig zum Verfahren einer Befragung, nach deren Abschluss es keinerlei Dokumentation gibt, geschweige denn eine schriftliche Auftragsbeschreibung.)

Wir danken Helmut Jäger EIKE für die Übersetzung.

Der amüsante Originalbericht erschien hier bei Climate Audit

Weitere Infos zur Oxburgh Kommission hier und hier