Der Wärmeinseleffekt in den DWD-Septemberdaten

Bild rechts: Immer mehr Betonwüste- ein Grund für die leichte September- Erwärmung in Deutschland. Quelle: www.labor-hart.de

Wir (Kowatsch, Kämpfe) haben auch erwähnt, dass die Deutschlanddaten des Deutschen Wetterdienstes nicht wärmeinselbereinigt sind, denn in Wirklichkeit wären die Septembertemperaturen leicht gesunken, wäre Deutschland so geblieben wie es 1942 oder noch früher war und die Messstationen alle noch am selben, unveränderten Ort stehen würden, haben wir behauptet.

Ein Kommentarschreiber aus Sachsen hat dabei auf die DWD-Station Zwönitz hingewiesen, welche unsere Behauptungen bestätigen würde. Zwönitz befindet sich im Herzen des Erzgebirges, zwischen Stollberg, Aue und Annaberg. Die Wetterstation steht im kleinen Teilort Niederzwönitz auf 496 m Höhe. Wir haben uns die zugänglichen Daten der Station besorgt und uns mit der Gegend am Fuße des Erzgebirges beschäftigt. http://www.zwoenitz-wetter.de/html/klima.html

Und hatten Glück: Zwönitz gehört wie Schneifelforsthaus und Amtsberg zu den Wetterstationen, deren Umgebung sich in den letzten Jahrzehnten wenig verändert hat. Leider liegen uns keine Daten dieser Station seit 1942 vor, aber mit dem Aufzeichnungsbeginn ab 1944 übertrifft Zwönitz die anderen beiden Stationen in der Zeitdauer deutlich.

Der Septemberverlauf auch ab 1944 von Zwönitz im Vergleich zu den DWD-Daten bestätigt absolut unsere Aussagen über den WI- Effekt im Artikel.

Graphik 1: DWD-Daten braune Farbe, Zwönitz blau, siehe http://www.zwoenitz-wetter.de/html/klima.html

Erklärung: Zu Beginn lagen die September-Temperaturen von DWD-Deutschland und der Station Zwönitz noch eng beieinander. Die beiden Trendlinien haben fast denselben Temperatur-Startpunkt. Es gab sogar Jahre, in welchem der September im Erzgebirge wärmer war als im DWD- Deutschland. Bei genauer Betrachtung sieht man, dass dies nur in der linken Hälfte des Diagrammes der Fall ist. Bis zum Jahre 1982. Danach und bis heute waren die DWD-Septembertemperaturen immer höher als die Septembertemperaturen der ländlich geprägten Wetterstation Zwönitz und die beiden Trendlinien öffnen sich wie die Schenkel einer Schere.

Frage: Welche der beiden Trendlinien stimmt nun? Blieben die Septembertemperaturen seit 1944 gleich oder ist der September kälter geworden in Deutschland?

Antwort: Es stimmen beide Trendlinien. In der freien Fläche Deutschlands und in Gegenden, in denen sich fast nichts verändert hat, stimmt die blaue leicht fallende Trendlinie. Aber auch in diesen Gegenden Deutschlands, die flächenmäßig über 80% ausmachen, sind die Kohlendioxid-Konzentrationen seit 1944 gestiegen, und zwar von damals 280 ppm (0,028%) auf nun 400 ppm= 0,04%. Prozentual sind das 40% CO2-Zunahme und das ohne jede Erwärmungswirkung, im Gegenteil. Wir fragen zurecht: Hat etwa die CO2-Zunahme eine Abkühlung bewirkt?

Insgesamt hat sich Deutschland aber wesentlich verändert in den letzten 75 Jahren. Einst viel kleinere Wärmeinseln haben sich großflächig ausgebreitet. Im Bundesland Baden-Württemberg sind dies der Neckarraum, der Oberrheingraben und das Bodenseegebiet, bzw. das Alpenvorland. Dort wurden die Septembermonate sogar wärmer. Im Septemberschnitt aller DWD-Station ergibt sich dann die ebene Trendlinie.

Zusammenfassung:

Die steigenden Kohlendioxidkonzentrationen haben keine erkennbare Erwärmungswirkung auf die Septembertemperaturen. Wenn man aus den Trendlinien eine Korrelation herauslesen würde, dann müsste man sogar behaupten, dass CO2 eine kühlende Wirkung hat.

Der Wärmeinseleffekt wirkte der Septemberabkühlung entgegen. Außerdem muss noch die Zunahme der Sonnenscheindauer und die Häufigkeit der südlichen Wetterlagen beachtet werden.

Auch in Zwönitz haben diese zugenommen, trotzdem hat das Temperaturdiagramm seit 1944 bis heute eine fallende Trendlinie, weil es sich um eine WI-arme Station handelt.

Die Differenz beider Trendlinien beträgt am Schluss 0,7 Kelvin. Die Differenz aus den letzten fünf Septembern DWD – Zwönitz beträgt sogar 0,9 Kelvin, allerdings müssen wir davon die 0,2K Differenz der blauen Linie beim Startjahr 1944 subtrahieren. Damit haben wir mit 0,7 Kelvin ungefähr eine Richtgröße des Wärmeinseleffektes seit 1944 in den DWD-Septembermessreihen. Betrachtet man die letzten 70 Jahre, also die Zeit seit dem sehr warmen September 1947 bis zum sehr warmen von 2016, so zeigt sich selbst im WI-belasteten Deutschland-Mittel nur eine minimale (und nicht signifikante) Erwärmung von knapp 0,4 Kelvin.

Josef Kowatsch, unabhängiger Klimaforscher und Naturbeobachter

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Rückschau auf den September 2016

Bild rechts: Altweibersommer mit beginnender Laubfärbung im Unstrut-Tal: Nicht immer zeigt sich der September so freundlich. Foto: Stefan Kämpfe

Zunächst stimmt an diesen Behauptungen, dass es sich um einen warmen September 2016 handelt, was auch die weiteren Grafiken zeigen werden. Aber dass der Grund dafür die steigenden CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre sein sollen, ist damit natürlich nicht automatisch bewiesen. Schließlich sind die Gehälter der Bischöfe und Pfarrer in den letzten 30 Jahren auch gestiegen. Dieser Anstieg korreliert jedoch rein zufällig mit den CO2- Konzentrationen. Dass ausgerechnet ein CO2-Konzentrationsanstieg diese Erwärmung bewirkt haben soll, müsste erst durch einen jederzeit und überall auf der Erde wiederholbaren Versuchsbeweis bestätigt werden. Und darauf warten wir seit Svante Arrhenius, also seit über 150 Jahren. Es muss also andere Gründe für das Klimaverhalten der einzelnen Zeitabschnitte geben, die bereits in diesem Artikel beschrieben wurden: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-septemberkapriolen-2016-eine-ursachenforschung/

Wir wählen zunächst einen längeren Betrachtungszeitraum: Und schon ändern sich die Wahrheiten. Das Diagramm entspricht nicht den Erwartungen der Treibhaus-Erwärmungsgläubigen.

Abb.1: September 1942 bis 2016: Das sind 75 Jahre, weil 75 Septembermonate. Die Grafik zeigt, dass der September 2016 zu den wärmeren gehört. Die Trendlinie zeigt aber auch, dass in den letzten 75 Jahren keinerlei signifikante Erwärmung stattgefunden hat. Die Trendlinie ist zugleich die Temperaturdurchschnittslinie über die letzten 75 Jahre.

Anmerkung: Die Temperaturdaten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt, denn Deutschland hat sich in den letzten 75 Jahren gravierend verändert. Jeder menschliche Eingriff in die Landschaft führt zu einer schleichenden Erwärmung bei den Messstationen. Das bedeutet letztlich, dass die Temperaturen des Monates September über den Zeitraum der letzten 75 Jahre sogar leicht fallend wären. Schon die Grafik 1 zeigt, dass CO2 in den letzten 75 Jahren keinerlei Einflusswirkung hatte.

Die Trendlinie der Grafik 1 ist horizontal, trotzdem gab es 2 verschiedene Temperaturverläufe innerhalb der 75 Jahre, was nun gezeigt werden soll. Wir unterteilen den Gesamtzeitraum in zwei Abschnitte.

Abb.2: Wie schon bei den anderen Monaten zeigt auch der September eine deutliche Abkühlung zu Beginn der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er fiel am Ende der Betrachtungsperiode in ein regelrechtes Kälteloch.

Und wer sich noch an den kalten September 1972 mit seinen 10,7°C erinnert, der weiß wie angenehm 2016 war. 1972 haben Vogelschützer die entkräfteten nach Süden ziehenden Schwalben eingesammelt und sie über die Alpen gebracht. Damals redete man noch von einer bevorstehenden kleinen Eiszeit mit unangenehmen Folgen für den Erntemonat September und mit gravierenden Ernteeinbußen.

KÄMPFE hatte in seinem Beitrag „Die Septemberkapriolen 2016 – eine Ursachenforschung“, einsehbar unter http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-septemberkapriolen-2016-eine-ursachenforschung/ den Einfluss der Großwetterlagenhäufigkeiten auf das Temperaturverhalten im September untersucht. Folgendes Streudiagramm zeigt, wie stark kühlend häufiges „Nordwetter“ im September wirkt. Der Kälte- September 1972 wies (leider) an 23 und damit an mehr als ¾ aller Tage Nordwetter auf:

Abb. 3: Tendenziell fällt der September kühler aus, wenn er mehr Tage mit Nordanteil aufweist. 1912 gab es im September nur kalte 9,1°C bei 22 Tagen mit Nordanteil.

Weitere, wesentliche Einflussgrößen auf die Septembertemperaturen seien am Beispiel Potsdams kurz genannt. Die Korrelationskoeffizienten und Bestimmtheitsmaße für das Septembermittel der Lufttemperatur in Potsdam 1893 bis 2015 (n=123 Jahre) betragen zur Sonnenscheindauer r=0,63, B=39,7%, zur Häufigkeit der Großwetterlagen (GWL) mit Südanteil r=0,37, B=13,7%, zur AMO r=0,222, B=4,9% und zur Gesamtbewölkung in Achteln (leider wird in Potsdam nicht der Anteil der CL-, CM- und CH- Bewölkung beobachtet b.z.w. veröffentlicht) r=minus 0,496, B= 24,6%. Einen bemerkenswert hohen Einfluss haben alle GWL mit Nordanteil mit r=minus0,543, B=29,5%. Alle genannten Korrelationskoeffizienten, selbst der relativ "schwache" für die AMO, sind auf dem 95%- Niveau signifikant; Grund ist der hohe Stichprobenumfang mit n>100. Im günstigsten Falle (die Bewölkung weggelassen, weil zu eng mit der Sonnenscheindauer gekoppelt) lassen sich also 39,7%+29,5%+4,9%=74,1% mit nur 3 Einflussgrößen erklären – ein sonnenscheinarmer September bei viel Nordwetter und geringem AMO- Wert wird also sehr wahrscheinlich deutlich zu kühl ausfallen. Die Werte sind in Bezug auf das Deutschland- DWD- Mittel ganz ähnlich; leider gibt es da aber keine derart langfristige Aufzeichnung der Sonnenscheindauer. Und nimmt man noch die Sonnenfleckenhäufigkeit hinzu, die mit r=0,21, B=4,4% auch einen geringen Einfluss hatte, so lassen sich gar 78,5% der Variabilität des Temperaturverhaltens im September erklären – ganz ohne CO2.

Eine bevorstehende kleine Eiszeit? Die Grafik 2 zeigt noch deutlicher, dass die klimatischen Schwankungen nichts mit der Kohlendioxid-Konzentration zu tun haben können, denn auch in diesem ersten Betrachtungsabschnitt ist die CO2-Konzentration gestiegen. Seriöse Klimawissenschaftler fragen nach den vielfältigen Gründen dieser Abkühlung. Nur die CO2-Erwärmungsgläubigen verschließen ihre Augen vor solchen Fragen, da sie nicht in das Schema ihres Irrglaubens passen.

Die seinerzeit – vor 40 Jahren – prophezeite weitere Abkühlung setzte sich jedoch glücklicherweise nicht fort, und zwar aus folgendem Grund: Die Großwetterlagen haben sich ab 1978 geändert, anstatt mit Nordströmungen wurde Mitteleuropa wieder vermehrt mit West- und wärmenden Südwestströmungen im September versorgt, was zu deutlichen Septembererwärmungen führte, wobei die vom Menschen seitdem durchgeführten Landschaftsveränderungen, großzügig geplante wärmende Urbansierungen in die freie Natur hinein, der zusätzliche Wärmeinseleffekt die wärmenden Änderungen der Großwetterlagen unterstützte. Das zeigt die nächste Grafik:

Abb. 4: Im Betrachtungsabschnitt 2, von 1979 bis heute ist der September wieder angenehm wärmer geworden, zugleich zeigt die Grafik aber auch, dass die Erwärmung 1999 endete und seitdem stagnieren die Temperaturen auf einem hohen Niveau.

Zusammenfassung:

1) Trotz eines angenehm warmen Septembers 2016 stagnieren die Septembertemperaturen seit 75 Jahren.

2) Zwischen 1960 und 1978 durchliefen die Septembermonatstemperaturen eine Kaltphase. Aus diesem Tal heraus betrachtet, sind die momentanen Temperaturen höher. Der DWD redet fälschlicherweise von „extrem warm“.

3) Nach 1978 sind die Temperaturen bis 1999 gestiegen, ein neues Temperaturplateau ist entstanden.

4) Seit 1999 bis 2016 gab es dann keine weitere Erhöhung mehr.

5) Im ganzen Zeitraum sind die Kohlendioxidkonzentrationen, insbesondere auch in den letzten 17 Jahren, rasant gestiegen.

Merke: Das Temperaturverhalten des Monates September über die letzten 75 Jahre zeigt erneut, dass Kohlendioxid keinen oder kaum einen Einfluss auf die Temperaturentwicklung hat.

Der Mensch beeinflusst die Temperaturen natürlich wärmend mit über die täglich zunehmenden Wärmeinseleffekte bei den Messstationen. Die Grafik einer WI-armen Station wie Amtsberg in Sachsen zeigt seit 20 Jahren bereits eine leichte Abkühlung.

Fazit: Die drei Temperaturverläufe des Monates September können die in den Medien ständig behauptete, menschengemachte CO2-Klimaerwärmung nicht bestätigen.

Josef Kowatsch, unabhängiger Klimawissenschaftler und Naturbeobachter.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Sommer 2016 in Deutschland – viel geschmäht, doch besser als sein Ruf?

Bild rechts: Ein bunter Sonne- Wolken- Mix mit häufigeren, aber nur kurzen, wenig ergiebigen Regenphasen bei meist angenehmen Temperaturen, so zeigte sich der 2016er Sommer in Thüringen. Foto: Stefan Kämpfe

Die Mär vom „nassen, verregneten, unwetterträchtigen“ Sommer 2016

Dieser Sommer (wir betrachten stets den „meteorologischen“ Sommer vom 1. Juni bis zum 31. August) traf mit geschätzten 240mm Niederschlag im Deutschland- Flächenmittel fast genau den Langjährigen Sommer-Mittelwert 1881 bis 2015 von 246mm (die „amtlichen“ Werte fehlten zum Redaktionsschluss; geringe Abweichungen sind noch möglich). Dabei fiel der Juni deutlich zu nass, Juli und August aber etwas zu trocken aus. Einen „verregneten“ Sommer, speziell in den Ferienmonaten Juli/August, gab es nicht; einziges Manko war die insgesamt leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Die „Klimamodelle“ prophezeien uns ja seit langem eine abnehmende sommerliche Niederschlagsmenge mit mehr Dürren in Deutschland, doch die Realität weigert sich beharrlich, diesen Horror- Prognosen zu folgen:

Abb. 1: In Deutschland wurde der Sommer seit 1881 weder feuchter, noch trockener (ebene, blaugrüne Trendlinie). Auch die Schwankungsbreite von Sommer zu Sommer, also zu immer extremerer Nässe oder Trockenheit, nahm nicht zu. Die Werte für 2016 sind geschätzt und können um wenige Millimeter abweichen, was auf den Trend und die Gesamtaussagen keinen Einfluss hat.

Und die Juni-Unwetter? Der Begriff „Unwetter“ ist relativ, es gibt nur willkürlich festgelegte Grenzwerte für Starkregen, wie sie auch der DWD (Deutscher Wetterdienst) gebraucht. Die politischen, wirtschaftlichen sowie technischen Bedingungen und Fähigkeiten einer Gesellschaft entscheiden, ob ein stärkeres Regenereignis zum „Unwetter“ wird. Falsche Siedlungspolitik, wie übermäßige Bebauung von Bach- und Flussauen, Bodenverdichtungen und fehlender oder unzureichender Hochwasserschutz (oft würde schon die Wiederaufnahme der früher geregelten Pflege vieler kleinerer Gräben und Vorfluter helfen!) machen aus normalen Sommergewittern Katastrophen. Die meisten sommerlichen Starkregenereignisse sind gewittrig. Daher sollte die Anzahl der je Sommer beobachteten Gewittertage grobe Hinweise auf deren „Unwetterträchtigkeit“ geben. Leider liegt hierfür kein Deutschland- Mittel vor, wohl aber gibt es zuverlässige Aufzeichnungen an der Station Potsdam. Dort traten im Juni mit 6 und im Juli mit 7 Gewittertagen in etwa so viele auf, wie im Langjährigen Mittel; auch der August verlief nach Sichtung der Wetterkarten nicht ungewöhnlich gewitterreich. Wir schätzten höchstens 20 Gewittertage für den gesamten Sommer, das langjährige Mittel beträgt 17,25 Tage. Erstaunliches zeigt sich aber beim Langzeittrend der Häufigkeit sommerlicher Gewittertage (Aufzeichnungen seit 1893):

Abb. 2: In Potsdam zeigt sich keine langfristige Zunahme der Gewittertage. Wegen der hohen Schwankung der Einzelwerte (in gewitterarmen Sommern treten weniger als 10, in gewitterreichen aber mehr als 25 Gewittertage auf) ist der leicht fallende Trend nicht signifikant.

War der Sommer 2016 wirklich zu kühl?

Nein. Viele werden ihn wohl nur wegen der sehr wechselhaften Witterung und der relativ kühlen ersten Augusthälfte in schlechter Erinnerung behalten. Das Deutschland- Mittel für den Sommer in der aktuellen klimatologischen Normalperiode („CLINO“) 1981 bis 2010 beträgt 17,1°C; der Sommer 2016 erreichte mit etwa 17,7°C ein leichtes Temperaturplus. Auch in Zentralengland fiel er um etwa ein halbes Grad zu warm aus. Solche geringfügigen Temperaturabweichungen spürt man kaum, also war dieser Sommer fast normal temperiert. Normal ist auch der stete Wechsel kürzerer sonniger und längerer bewölkter Phasen mit Schauern, Gewittern oder Regenfällen, denn wir liegen in einer Westwindzone, in der sich (meist) seltenere Hochdruckwetterphasen mit längerem Tiefdruckwetter abwechseln. Bemerkenswert, aber nicht völlig ungewöhnlich ist das vereinzelte, örtlich aber eng begrenzte Auftreten von Bodenfrösten schon im August, was in Mitteldeutschland beispielsweise am 11. und am 18.08. besonders in den Mittelgebirgen und deren Vorländern beobachtet wurde, Quelle http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sommer-frost-minusgrade-im-august-100.html . Man darf das nicht voreilig als Beginn einer Abkühlungsphase werten, aber es weckt erhebliche Zweifel an der stets behaupteten „starken Erwärmungswirkung“ durch CO2.

Die langfristige Entwicklung der Sommertemperaturen in England und Deutschland

Der Einfachheit halber betrachten wir in diesem Abschnitt nur die Sommerwerte bis einschließlich 2015, denn 2016 fällt langfristig kaum ins Gewicht. Vertrauenswürdige Daten („DWD- Mittel“) liegen leider erst ab 1881 vor. Seitdem erwärmte sich der Sommer um knapp 1,3 Kelvin (1 K entspricht 1°C), was zunächst an eine „CO2- verursachte Klimaerwärmung“ denken lässt. Erstaunt waren wir jedoch über die Messreihe aus Zentralengland (CET), die bis 1659 zurückreicht und damit den Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“ mit erfasst. Seit dieser sehr kalten Zeit sollte sich der Sommer dort doch kräftig erwärmt haben; so 1,5 bis 2 K wären angesichts der „besorgniserregenden Klimaerwärmung“ in mehr als 350 Jahren sicher zu erwarten. Aber die Realität zeigt etwas anderes:

Abb. 3: In Zentralengland (CET = Central England Temperature Records) stieg die Sommertemperatur (Juni bis August) in mehr als 350 Jahren um lediglich 0,36 K (linearer Trend), das sind nur etwa 0,1 K pro 100 Jahre. Es dominiert ein wellenförmiger Verlauf. Den bisher tiefsten Werten um 1700 folgte ein der heutigen Erwärmung ähnelnder Anstieg bis etwa 1750; weitere Warmphasen sind Mitte des 20. Jahrhunderts und in der Gegenwart (1990er bis 2000er Jahre) zu erkennen.

Problematisch für die (zweifelhafte) CO2- basierte Klimaerwärmungstheorie sind besonders die starke Erwärmung im frühen 18. Jahrhundert (damals wohl kaum steigende CO2- Konzentration) sowie die Abkühlungsphase der 1960er bis 1980er Jahre trotz stark steigender CO2- Konzentrationen. Und seit 1986 stagniert die sommerliche Erwärmung in Zentralengland auf hohem Niveau. Bei der Suche nach anderen Ursachen stießen wir auf die Sonnenaktivität. Zahlreiche Wissenschaftler (u. a. SVENSMARK, MALBERG, VAHRENHOLT/LÜNING) haben sich mit dem Einfluss der Sonnenaktivität auf das Klima beschäftigt. In Zeiten höherer Sonnenaktivität erwärmte sich das Klima. Aufzeichnungen der Sonnenfleckenhäufigkeit, welche ein grobes Maß für die Sonnenaktivität ist, liegen mit gewissen Unsicherheiten mittlerweile bis 1700 vor (Datenquelle https://www.quandl.com/data/SIDC/SUNSPOTS_A-Total-Sunspot-Numbers-Annual ). Wir setzen nun die Temperaturreihe von Zentralengland (CET) mit der Sonnenfleckenhäufigkeit in Relation. Die Sonnenaktivität wirkt vor allem langfristig und zeitversetzt (verzögert), was wir bei der folgenden Abbildung berücksichtigt haben:

Abb. 4: Mit gewissen Abstrichen (grüner Pfeil) besteht eine gute Übereinstimmung zwischen Sonnenaktivität (gelb, unten) und den Augusttemperaturen in Zentralengland (rot). Die glatten Kurven sind die Polynome zweiten Grades. Weil die Sonnenaktivität mit einer Verzögerung von 10 bis 30 Jahren am stärksten temperaturwirksam wird, wurde hier ein zwölfjähriger Versatz betrachtet (das 31ig jährige Gleitmittel der Sonnenfleckenzahlen beginnt schon mit dem Jahr 1730 und endet 2003). Anmerkung: Wir verwenden die für die Sonnenaktivität nur bedingt aussagefähigen Sonnenfleckenzahlen, weil sie numerisch vorliegen und gut für Excel- Grafiken verarbeitbar sind. Mehr über die Sonnenaktivität siehe Quellenangabe am Beitragsende.

Allerdings erklärt uns die Sonnenaktivität die Abkühlungsphase der 1960er bis 1980er Jahre und den anschließenden, markanten Anstieg bis etwa 2000 auch nicht, denn trotz berücksichtigtem „Zeitversatz“ erreichte sie ihr absolutes Maximum seit Aufzeichnungsbeginn etwa auf dem Höhepunkt der Abkühlung. Es muss also noch andere Einflussfaktoren auf den Temperaturverlauf geben, welche wir nun kurz betrachten wollen.

Die AMO- Wie der Atlantik unser Klima beeinflusst

Gewissen Einfluss auf das Temperaturverhalten der drei Jahreszeiten Frühling bis Herbst hat die so genannte AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Maß für die Schwankung der Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), wobei nach den Untersuchungen von KÄMPFE der Einfluss im Sommer und Herbst am größten ist. In AMO- Warmphasen, welche etwa alle 50 bis 80 Jahre für etwa 20 bis 35 Jahre auftreten, sind die Sommer tendenziell deutlich wärmer, als in den AMO- Kaltphasen. Die AMO- Werte liegen bis 1856 vor; wir haben sie anhand der 31ig- jährigen Gleitmittel in Relation zu den Sommertemperaturen Zentralenglands gesetzt, somit beginnt die folgende Grafik mit dem Jahre 1886:

Abb. 5: Die Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation (AMO, eine Schwankung der Wassertemperaturen im Nordatlantik, untere, grüne Kurve), stieg seit 1856, dem Beginn ihrer Erfassung, merklich an und weist außerdem eine etwa 70ig jährige Rhythmik mit Maxima von den späten 1930er bis 1950er und den 1990er bis in die 2000er Jahre auf. In den AMO- Maxima waren die Sommertemperaturen in Zentralengland tendenziell erhöht; Ähnliches gilt auch für Deutschland. Nach 2010 deutet sich eine Stagnation oder gar ein Rückgang aller Werte an; doch muss die weitere Entwicklung hier noch abgewartet werden.

Die bislang letzte AMO- Kaltphase (1960er bis 1980er) fiel mit der Phase der stärksten Sonnenaktivität zusammen und überkompensierte vermutlich deren Wirkung. Auch die Sonnenscheindauer beeinflusst die Sommertemperaturen stark. Vertrauenswürdige langfristige Sonnenscheindauer- Aufzeichnungen fehlen für das Deutschland- Mittel und für Zentralengland. KÄMPFE hat aber die bis 1893 reichenden Aufzeichnungen von Potsdam untersucht und fand für die einzelnen Sommermonate hoch signifikante Bestimmtheitsmaße von 60 bis über 70%, die höchsten Werte für den Juli. Im gesamten Sommer ließen sich knapp 2/3 der Variabilität der Sommertemperaturen mit der Länge der Sonnenscheindauer erklären; sehr sonnenscheinreiche Sommer sind fast immer deutlich wärmer, als sonnenscheinarme. Die starke Luftverschmutzung der späten 1950er bis 1980er Jahre (SO2, Staub) könnte nun Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung vermindert haben, was ebenfalls leicht kühlend wirkte. Zumindest in Potsdam verhielt sich die Sonnenscheindauer ähnlich wie die AMO; bei ihr ist allerdings nur ein leichter Rückgang von etwa 1960 bis in die späten 1980er Jahre erkennbar:

Abb. 6: In Potsdam zeigen Sonnenscheindauer (unten, gelb), Lufttemperaturen (rotbraun, Mitte) und AMO (grün, oben) ein ähnliches Verhalten. Die fetten Ausgleichskurven sind die 15- jährigen gleitenden Mittelwerte. In den relativ warmen 1930er bis 1950er und ab den 1990er Jahren waren alle Werte erhöht; dazwischen lag eine Abkühlungsphase. Auch bei der Globalstrahlung zeigt sich ein Rückgang von etwa 1960 bis 1985; leider liegen Werte aber erst seit 1937 vor.

Die Großwetterlagen entscheiden – Badehose oder Ostfriesennerz?

Ein weiterer Einflussfaktor verdient Beachtung und spielt vermutlich in Deutschland eine viel größere Rolle als in Zentralengland bei der langfristigen sommerlichen Erwärmung- die Änderung der Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen. Diese lassen sich mit einiger Sicherheit bis 1881 zurückverfolgen und mit den Sommertemperaturen in Beziehung setzen. Im Sommer kühlende und meist wolkenreiche Großwetterlagen (Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY) sind alle West-, Nordwest- und Nordlagen. In der folgenden Abbildung sind die Summen der Häufigkeiten der Großwettertypen West, Nordwest und Nord als Indexwerte zusammen mit dem Sommermittel der Deutschland- Temperaturen dargestellt:

Abb. 7: Eine „Schere“ öffnet sich: Auch weil im Sommer kühlende Großwettertypen (solche aus West, Nordwest oder Nord) langfristig seltener auftraten, wurden die Sommer in Deutschland etwas wärmer. Dominierten diese 3 Großwettertypen am Anfang der Beobachtungsreihe noch mit etwa 62 Tagen je Sommer (Mittelwert 1881 bis 1910) die gesamte Jahreszeit, so waren es im Mittel 1991 bis 2010 nur noch 44 Tage- ein Rückgang um 30%. Zugenommen hat vor allem die Häufigkeit der Lagen mit südlichem Strömungsanteil (hier nicht gezeigt).

Wie stark kühlend Einbrüche feucht- kalter Polarluft sein können, zeigte sich im Thüringer Flachland kurzzeitig am 15. Juli und am 10. August 2016, da wurden nur Tageshöchstwerte von 14 bis 17°C gemessen. Hätten sie länger angedauert, wäre dieser Hochsommer viel kühler ausgefallen, wie etwa teilweise der Sommer 2000, als im kalten, sonnenscheinarmen Juli (24 von 31 Tagen mit West- und Nordwetter!) fast alle Freibäder wochenlang schließen mussten. Und bei häufigeren Hitzewellen wie der von Ende August mit sonnigem Südwetter, hätten wir eine Kopie des 2015er Hitzesommers erlebt.

Der UHI- Effekt- die wirklich menschengemachte Hitzeplage in den Städten

Als wesentliche Einflussfaktoren gelten so genannte Wärmeinsel- Effekte (WI). Über diese hatten KOWATSCH/KÄMPFE häufig berichtet. Wir verzichten im Interesse der Knappheit auf ausführliche Erklärungen. Anhand der Vergleiche von in der Großstadt Berlin gelegenen Stationen mit denen des Berliner Umlandes (höhenbereinigt) und der Relation des Temperaturverlaufs in Jena- Sternwarte zur Entwicklung der Einwohnerzahlen Jenas hatten wir den aktuellen UHI- Effekt auf etwa 0,5 bis 0,8 K geschätzt (in Großstädten ist es gegenüber ländlicheren Stationen im Mittel um diesen Betrag wärmer). Der UHI entstand mit der Verstädterung Deutschlands zwischen etwa 1870 und 1940; sein Erwärmungspotential ist weitgehend (bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa Frankfurt/Main) ausgeschöpft:

Abb. 8a und 8b: In der aktuellen CLINO- Periode 1981 bis 2010 traten im Mittel zwischen in der Großstadt Berlin und ländlicheren, nahe gelegenen Stationen in Brandenburg höhenbereinigte Stadt- Umlanddifferenzen im Sommer von 0,8 K (Juni) und knapp über 0,6 K (August) auf (obere Abb.). In Jena gab es seit 1880- besonders nach 1900- einen beträchtlichen Temperaturanstieg von gut 2 K, ein gutes Drittel davon dürfte UHI- bedingt gewesen sein; der dort beträchtliche „neuzeitliche“ Temperaturanstieg ab etwa 1988 hatte aber andere Ursachen (AMO, Sonneneinstrahlung und geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten).

Flächenhafte Wärmeinseleffekte (WI) in den DWD- Sommertemperaturreihen

Die von den DWD- Stationen gemessenen Sommertemperaturen sind nicht wärmeinselbereinigt. Besonders nach dem letzten Weltkrieg dehnten sich mittels Straßenbau, Entwässerung und Zersiedlung die WI- Effekte in das Umland aus, zusammenhängende Wärmeregionen sind entstanden wie der Oberrheingraben, der Mittlere Neckarraum oder der Bodenseeraum in Baden-Württemberg. Wir unterscheiden somit zwischen UHI-Effekt (größtenteils vor 1945 entstanden) und dem sich zunehmend entwickelnden flächenhaftem WI- Effekt, letzterer ist vom Betrag her höher (siehe letzte Quellenangabe), und wird neuerdings stark durch die ausufernden Wind- und Solarparks beschleunigt. Ein Teil der Sommererwärmung der letzten Jahrzehnte ist somit WI- bedingt, weil die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) größtenteils dort stehen, wo die Menschen leben und arbeiten. Betrachten wir zunächst die Entwicklung der Sommertemperaturen nach 1945 (DWD- Originaldaten). Wie alle anderen Jahreszeiten zeigt der Sommer zunächst nach der Jahrhundertmitte eine Abkühlung. Hatte etwa die angebliche CO2-Erwärmungswirkung knapp 30 Jahre lang ausgesetzt, wo doch allein CO2 die Temperatur bestimmen soll? Eine schlüssige Antwort der CO2- Erwärmungstheoretiker auf dieses Problem steht aus.

Abb. 9: Keineswegs wurden die drei Sommermonate konstant wärmer, sondern nach dem Krieg erfolgte zunächst eine Abkühlung und die Temperaturen verharrten zwei Jahrzehnte in einem Wellental. Trotz der nun eventuell erneut beginnenden Abkühlungstendenz ist das aktuelle Temperaturniveau immer noch höher als zu Beginn der Betrachtung um 1945. Eine lineare Trendlinie hätte die Steigung von y = 0,017x.

Der beschleunigte Wärmeinseleffekt hatte an dieser Erwärmung einen erheblichen Anteil. (Beschreibung und Gründe dieses eindeutig anthropogenen, in den DWD- Messreihen verborgenen Effektes siehe Quellenangaben am Schluss des Artikels). Um den WI- Anteil beim Sommertemperatur -Anstieg annähernd zu ermitteln, suchten wir fast WI- freie Stationen und fanden Amtsberg am Fuße des Erzgebirges und Schneifelforsthaus, nahe der Belgischen Grenze.

Wir beginnen 1953, weil die Daten der 2 Vergleichsstationen so weit zurückreichen. Wir vergleichen zunächst das DWD- Mittel mit der Station Amtsberg-Dittersdorf in Sachsen. Leider stand diese Station vor 1982 an einem anderen Ort. Der Stationsleiter hat uns gegenüber beteuert, dass er die Temperaturen vor 1982 richtig auf den jetzigen Standort umgerechnet habe. Trotzdem sollte die nächste Grafik 10 unter diesem Vorbehalt betrachtet werden, da beide Standorte doch räumlich einige Kilometer auseinander lagen.

Abb. 10a/10b: Auch an WI-armen Standorten wurde es ab 1953 bis heute wärmer. Die Trendlinie weist jedoch – wie erwartet – mit eine deutlich geringere Steigung auf, was am Ende 0,8 K weniger Erwärmung seit 1953 für die drei Sommermonate im Raum Amtsberg am Fuße des Erzgebirges ausmacht.

Ab 1975 wurden die Sommer aus verschiedenen Gründen (siehe oben) wieder wärmer. Auch bei der WI- armen Station Schneifelforsthaus zeigt sich ein moderater Anstieg:

Abb. 11: Mit y = 0,0248x hat Schneifelforsthaus seit 1975 einen ähnlichen Anstieg der Trendlinie wie Amtsberg-Dittersdorf mit y = 0,027x. Die DWD-Trendlinie mit y = 0,038x ist deutlich steiler, was letztlich 0,5 K Temperaturgewinn in 41 Jahren zwischen DWD und Schneifelforsthaus ausmachen würde. (0,4K zu Amtsberg). Aus Platzgründen wollen wir auf diese beiden Grafiken verzichten.

Anhand der letzten Grafiken erkennt man überall in Deutschland nach der Kaltphase (um 1970) eine Erwärmung. Bei WI- armen Standorten wie Amtsberg und Schneifelforsthaus ist der Wärmezugewinn aber wesentlich moderater.

Aus dem Verlauf der Grafik 9 – Sommer seit 1945- deutet sich seit gut einem Jahrzehnt möglicherweise wieder eine Abkühlung an. Wir fragen uns zum Schluss, auf welchem Temperaturniveau wir 2016 wieder angekommen sind, bzw. seit wann die Sommertemperaturen stagnieren. Eine WI-arme Klimastation müsste über einen längeren Zeitraum stagnierend sein wie eine WI-behaftete. Das zeigt uns Amtsberg:

Abb. 12: Die drei Sommermonate zeigen in der ländlichen Region am Fuße des Erzgebirges seit 35 Jahren eine Stagnation der Sommertemperaturen.

In der Region Amtsberg fand also seit 1982 keine sommerliche Erwärmung mehr statt; noch ist das ein Einzelfall. Schneifelforsthaus zeigt ab 1990 keine Erwärmung mehr. Die DWD- Sommer-Trendlinie ist im Gegensatz dazu erst seit 1999 eben.

Damit gilt mit aller Vorsicht und Vorbehalt: In der freien Fläche Deutschlands, das sind immerhin 85% der Fläche unseres Staates, stagnieren die Sommertemperaturen möglicherweise bereits seit etwa 30 Jahren. Aber selbst beim Schnitt der wärmeinselbehafteten DWD Orte – etwa 15% der Fläche Deutschlands – stagnieren die Sommertemperaturen seit 1999.

Zusammenfassung

Der Sommer 2016 war nach den offiziellen Daten des Deutschen Wetterdienstes weder besonders reich an Unwettern, noch zu nass oder zu kalt. Insgesamt ein ganz normaler, wechselhafter Sommer mit Höhen und Tiefen. Langfristig betrachtet, wurden die Sommer in Deutschland etwas wärmer, was vor allem auf eine höhere Sonnenaktivität und Sonnenscheindauer, gestiegene AMO- Werte, seltener werdende West-, Nordwest- und Nordlagen sowie verschiedene WI- Effekte zurückzuführen ist. Nur für Zentralengland liegen seit über 350 Jahren Temperaturaufzeichnungen vor; dort erwärmte sich der Sommer seit 1659 nur um knapp 0,4 Kelvin- von einer „katastrophalen Klimaerwärmung“ ist nichts zu spüren. Die sommerliche Erwärmung vollzog sich nicht kontinuierlich, sondern folgte grob der Rhythmik der AMO. Die beschleunigt steigende CO2- Konzentration vermag dieses rhythmische Temperaturverhalten, vor allem aber die Abkühlungsphase um 1970, sowie die Stagnation in Zentralengland seit gut 30 Jahren, hingegen nicht zu erklären. Der Mensch beeinflusste jedoch durch seine Bau- und Siedlungstätigkeit sowie durch geänderte Landnutzung (WI- Effekte) die Erwärmung wesentlich. Mit dem Ausbau der so genannten „Erneuerbaren Energien“ sind nicht nur massive Landschaftszerstörungen und neue Umweltschäden, sondern auch weitere massive Erwärmungen in der Fläche zu erwarten.

Quellen

Großwetterlagen und AMO

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-1-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagenund-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-2-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagenund-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-3-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagen-und-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/

Sonnenscheindauer und Sonnenaktivität

http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/der-heisse-ueberwiegend-trockene-juli-2013-k-ein-ungewoehnliches-ereignis/

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/erst-zum-gipfel-dann-wieder-talwaerts-die-temperaturentwicklung-in-deutschland-seit-1980-und-deren-wesentliche-ursachen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/eine-kleine-sensation-von-der-presse-unbemerkt-sonnenaktivitaet-erreichte-im-spaeten-20-jahrhundert-nun-doch-maximalwerte/

Literatur Wärmeinseleffekte in den Temperaturreihen.

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/der-waermeinseleffekt-wi-als-antrieb-der-temperaturen-eine-wertung-der-dwd-temperaturmessstationen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-als-massgeblicher-treiber-der-gemessenen-temperaturen/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinsel-effekt-eine-bestandsaufnahme-teil-1/

Wärmeinseleffekt in deutschen Wetterdaten

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-die-station-frankfurtmain-flughafen-ffm-ein-extremer-erwaermungsfall-teil-2/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-wi-effekt-eine-bestandsaufnahme-teil-3-und-schluss-die-umland-problematik-flaechiger-wi-effekt-mehr-fragen-als-antworten/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/extremes-winterwetter-in-europa-der-waermeinseleffekt-und-das-maerchen-vom-co2-treibhauseffekt-teil-2-die-waermeinseln-breiten-sich-aus/

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-zunahme-der-waermeinseln-brachte-den-grossteil-des-temperaturanstieges-der-letzten-125-jahre/

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Der Monat Juli wurde wärmer, in Deutschland aber nur wegen des Wärmeinseleffektes (WI), einer höheren Sonnenscheindauer und geänderter Wetterlagenhäufigkeiten

Abb.1: Die Julitemperaturen der deutschen Klima-Stationen zeigen seit 1982, also seit 35 Julimonaten einen aufsteigenden Trend. Man könnte sagen, der Juli wurde in diesem Zeitraum um 1 Grad wärmer. Wie es weitergeht, weiß niemand. Stimmt diese Grafik wirklich?

Wurde es tatsächlich wärmer in Deutschland im Hochsommermonat Juli?

Man bedenke: Die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes haben alle einen mehr oder weniger großen WI-effekt=Wärmeinseleffekt in diesem Zeitraum entwickelt, der täglich zunimmt, schließlich zerstören wir 110 ha täglich an freier Natur durch weitere Bebauung. Eine Urbanisierung in die Natur hinein. Das schwarze Band jeder neuen Straße, der Beton jedes weiteren Gebäudes trägt Zusatzwärme in die bestehende Wärmeinsel ein.

Dazu dient ein Beispiel: Am 30 Juli hat einer der Autoren den Straßenbelag vor seinem Haus um 13 Uhr bei mäßigem Sonnenschein und leichter Schleierbewölkung mit 43°C gemessen. Fünf Meter weiter auf dem Rasen vor dem Haus betrug die Temperatur nur 25°C. Eigentlich logisch, denn die Verdunstung von Wasser aus dem Boden, aber auch bei der Fotosynthese der Pflanzen, kühlen den Boden.

Wichtig sind die Unterschiede abends und in der Nacht. Die Straße heizt sich auf und gibt schon tagsüber, aber vor allem nachts die gespeicherte Wärme wieder ab. Mehr Straßen und Beton bedeutet in der Stadt eine Zunahme der Sommer- aber auch der Tropentage, und genau auf diese Zunahme der warmen Tage verweisen die CO2-Erwärmungsgläubigen mit schöner Regelmäßigkeit als einen Beweis ihres Irrglaubens.

Doch wie hoch ist nun dieser Anteil des zunehmenden Wärmeinseleffektes an der Erwärmung von 1 Kelvin bei den deutschen Stationen in den letzten 35 Jahren, speziell im Juli? Und wir fragen weiter: Wie wäre der tatsächliche Temperaturverlauf der Abbildung 1, wenn sich Deutschland seit 1982 überhaupt nicht verändert hätte und alle Klimastationen noch am selben Ort stehen würden? Wir wissen, im Sommer sind die WI-effekte besonders groß. Täuscht die steigende Trendlinie der Grafik 1 etwa nur eine Erwärmung vor, eine Wärmeinselerwärmung aufgrund zunehmender Urbanisierung?

Dazu suchen wir uns eine Station, deren Umgebung möglichst unverändert blieb, und wir wurden findig. Die Station Amtsberg im Teilort Dittersdorf mit 450 E steht seit 35 Jahren am gleichen Fleck in dem größeren Garten des Amtsleiters. Aus diesem Grunde haben wir auch den Betrachtungszeitraum 35 Jahre gewählt. Es sind fast keine Häuser in Dittersdorf dazugekommen, weil die Bevölkerung stagniert. Nur in der Nähe des Ortes wurde eine neue Bundesstraße gebaut, ebenso die dunklen Asphaltbänder der Straßen im Ort sind verbreitert und der Autoverkehr hat sich verzigfacht in dieser Zeit wie überall in den neuen Bundesländern. Einzig der Autoverkehr und die Straßen bringen zusätzlich Wärme in den Ort. Dann hat sich die Sache aber schon. Womöglich sagen sich immer noch die gleichen Füchse und Hasen „Gute Nacht“. Im Juli kann es auch keinen zusätzlichen WI-effekt aufgrund vermehrter Heizung geben, da in der Regel im Juli überhaupt nicht geheizt wird. Also blieb in diesem Ort der bestehende Wärmeinseleffekt fast gleich seit 1982 und die Messungen der Station sind somit mit sich selbst vergleichbar, weil die Messbedingungen sich kaum verändert haben. Bei Amtsberg-Dittersdorf handelt es sich also um eine fast WI-freie Messstation.

Abb. 2: Das Ergebnis ist überraschend: Die Klimastation Amtsberg zeigt seit 1982 bis 2016 eine leicht fallende Trendlinie. Man beachte auch: Juli 1982: 19C, Juli 2016: 17,8C.

Anmerkung: Die Trendlinie ist sogar negativ, aber die y = – 0,0048x sind nicht signifikant, wir reden deshalb von einer ebenen Trendlinie. Diese Trendlinie zeigt: Keine Erwärmung des Monates Juli in Amtsberg und Umgebung.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Die Region am Fuße des Erzgebirges könnte sich auch gegensätzlich zu Deutschland entwickelt haben. Mit Schneifelforsthaus ganz im Westen der Republik an der belgischen Grenze haben wir eine weitere WI-arme DWD-Messstation gefunden, deren Regionsumgebung nur geringe Änderungen in den letzten 35 Jahren erfahren hat. Die Station liegt an der Kreuzung einer Bundes- und Landstraße. Lediglich der KFZ-Verkehr mit entsprechenden Straßenverbreiterungen dürfte auch hier seit 1982 zugenommen haben

Abb. 3: Auch Schneifelforsthaus, diese Station ganz im Westen Deutschlands an der belgischen Grenze zeigt seit 35 Jahren keine Julierwärmung. Die Trendlinie ist nicht signifikant steigend.

Wir gehen davon aus, dass beide Trendlinienverläufe erst recht für die freie Natur Deutschlands gelten, in der leider keine Messstationen stehen.

Leider gibt es für beide Stationen keine längerfristigen, verlässlichen Daten der Sonnenscheindauer. Um kritisch zu prüfen, ob es in anderen Regionen eine merkliche Juli- Erwärmung gab, sehen wir uns die Entwicklung in Zentralengland an. Diese (relativ verlässliche) Messreihe reicht gute 350 Jahre zurück- bis 1659:

Abb. 4: Seit über 350 Jahren stiegen die Juli- Temperaturen in Zentralengland nur um knapp 0,5K, das sind lächerliche knapp 0,15K pro Jahrhundert. Wir gehen davon aus, dass es dort ebenfalls einen WI- Effekt gibt, der aber wegen höherer Bewölkungsmenge und Windgeschwindigkeiten sowie geringerer Sonnenscheindauer schwächer als in Deutschland sein dürfte.

Betrachtet man nur die letzten 31 Jahre, so fällt die Stagnation der Juli- Werte in Zentralengland auf:

Abb. 5: Die „Schere“ zwischen der Entwicklung der Juli- Werte in England (fast Stagnation) und Deutschland nach DWD (leichter Anstieg) öffnet sich seit über 30 Jahren.

Neben stärkeren WI- Effekten kommen auch noch zwei andere Faktoren in Betracht, welche die Begünstigung Deutschlands im Juli erklären- eine längere, erwärmend wirkende Sonnenscheindauer sowie eine größere Häufung erwärmend wirkender Großwetterlagen, von denen das von Seewasser umgebene Zentralengland weniger profitieren konnte. Anhand der Werte der Station Potsdam wollen wir das verdeutlichen:

Abb. 6: In Potsdam stiegen Sonnenscheindauer und die Häufigkeit erwärmender Großwetterlagen im Juli an, was zu höheren Lufttemperaturen führte.

Die höhere Sonnenscheindauer und die WI- Effekte sind teilweise voneinander abhängig. Eine Trockenlegung oder Versiegelung („Entsorgung“ des Niederschlagswassers in die Vorfluter) führt nämlich außer zu weniger Verdunstungskälte auch zu weniger Wolkenbildung. Andererseits begünstigt eine höhere Sonnenscheindauer die Aufheizung von Asphalt, Beton oder trockenen Böden.

Wir gehen davon aus, dass diese 3 Ursachen den größten Teil der im Juli vom DWD gemessenen Erwärmung erklären, CO2 spielt praktisch keine Rolle.

Deshalb unsere Feststellung: Der Juli wurde in den Städten und Gemeinden Deutschlands nur dank des WI- Effekts, einer geänderten Großwetterlagenhäufigkeit und einer höheren Sonnenscheindauer etwas wärmer. In der freien Landschaft Deutschlands – das sind fast 90% der Gesamtfläche- gibt es sogar einzelne Stationen die sich seit 35 Jahren praktisch nicht erwärmten.

Ergebnisse:

1.) Die Natur und die Vegetation Deutschlands spürt außerhalb der DWD-Wärmeinseln nicht viel von der angeblichen Juli-Klimaerwärmung.

2.) Die angebliche Julierwärmung der letzten 35 Jahre gab es vorwiegend in den wachsenden Gemeinden und Städten Deutschlands oder an den Flughäfen sowie auf meliorierten Flächen, also dort, wo auch die DWD-Messstationen stehen und wo die Menschen leben und arbeiten.

3.) Hätte sich Deutschland seit 35 Jahren nicht verändert, dann gäbe es eine wesentlich geringere Juli-Erwärmung. Auch höhere Besonnung und geänderte Häufigkeitsverhältnisse bei den Großwetterlagen trugen zur wohltuenden, keinesfalls katastrophalen Erwärmung bei.

4.) Auch dieser Artikel zeigt wieder: Der Kohlendioxidgehalt der Luft hat seit 35 Jahren zugenommen, die Temperaturen des Monates Juli sind in der freien Fläche Deutschlands jedoch gleich geblieben. CO2 hat also keinen oder fast keinen Einfluss auf die Temperaturen.

5.) Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. Der immer wieder genannte korrelierende Beweis der steigenden DWD-Temperaturen mit den zunehmenden Sommer- und Tropentagen ist in Wirklichkeit ein Beweis für den zunehmenden Wärmeinseleffekt.

Fazit: Wir sind weit entfernt von einer besorgniserregenden Klimaerwärmung und wir sind schon gar nicht mittendrin.

Wie es mit den Temperaturen und dem Klima weitergeht, weiß niemand, denn viele Faktoren bestimmen die ständigen Klimaänderungen. Nur CO2 hat daran keinen oder kaum einen Anteil wie wir anhand dieses Artikels erneut zeigen konnten. Das einzig Beständige allen Lebens auf der Erde ist der Wandel.

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Der Monat Juli wurde wärmer, in Deutschland aber nur wegen des Wärmeinseleffektes (WI), einer höheren Sonnenscheindauer und geänderter Wetterlagenhäufigkeiten

Abb.1: Die Julitemperaturen der deutschen Klima-Stationen zeigen seit 1982, also seit 35 Julimonaten einen aufsteigenden Trend. Man könnte sagen, der Juli wurde in diesem Zeitraum um 1 Grad wärmer. Wie es weitergeht, weiß niemand. Stimmt diese Grafik wirklich?

Wurde es tatsächlich wärmer in Deutschland im Hochsommermonat Juli?

Man bedenke: Die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes haben alle einen mehr oder weniger großen WI-effekt=Wärmeinseleffekt in diesem Zeitraum entwickelt, der täglich zunimmt, schließlich zerstören wir 110 ha täglich an freier Natur durch weitere Bebauung. Eine Urbanisierung in die Natur hinein. Das schwarze Band jeder neuen Straße, der Beton jedes weiteren Gebäudes trägt Zusatzwärme in die bestehende Wärmeinsel ein.

Dazu dient ein Beispiel: Am 30 Juli hat einer der Autoren den Straßenbelag vor seinem Haus um 13 Uhr bei mäßigem Sonnenschein und leichter Schleierbewölkung mit 43°C gemessen. Fünf Meter weiter auf dem Rasen vor dem Haus betrug die Temperatur nur 25°C. Eigentlich logisch, denn die Verdunstung von Wasser aus dem Boden, aber auch bei der Fotosynthese der Pflanzen, kühlen den Boden.

Wichtig sind die Unterschiede abends und in der Nacht. Die Straße heizt sich auf und gibt schon tagsüber, aber vor allem nachts die gespeicherte Wärme wieder ab. Mehr Straßen und Beton bedeutet in der Stadt eine Zunahme der Sommer- aber auch der Tropentage, und genau auf diese Zunahme der warmen Tage verweisen die CO2-Erwärmungsgläubigen mit schöner Regelmäßigkeit als einen Beweis ihres Irrglaubens.

Doch wie hoch ist nun dieser Anteil des zunehmenden Wärmeinseleffektes an der Erwärmung von 1 Kelvin bei den deutschen Stationen in den letzten 35 Jahren, speziell im Juli? Und wir fragen weiter: Wie wäre der tatsächliche Temperaturverlauf der Abbildung 1, wenn sich Deutschland seit 1982 überhaupt nicht verändert hätte und alle Klimastationen noch am selben Ort stehen würden? Wir wissen, im Sommer sind die WI-effekte besonders groß. Täuscht die steigende Trendlinie der Grafik 1 etwa nur eine Erwärmung vor, eine Wärmeinselerwärmung aufgrund zunehmender Urbanisierung?

Dazu suchen wir uns eine Station, deren Umgebung möglichst unverändert blieb, und wir wurden findig. Die Station Amtsberg im Teilort Dittersdorf mit 450 E steht seit 35 Jahren am gleichen Fleck in dem größeren Garten des Amtsleiters. Aus diesem Grunde haben wir auch den Betrachtungszeitraum 35 Jahre gewählt. Es sind fast keine Häuser in Dittersdorf dazugekommen, weil die Bevölkerung stagniert. Nur in der Nähe des Ortes wurde eine neue Bundesstraße gebaut, ebenso die dunklen Asphaltbänder der Straßen im Ort sind verbreitert und der Autoverkehr hat sich verzigfacht in dieser Zeit wie überall in den neuen Bundesländern. Einzig der Autoverkehr und die Straßen bringen zusätzlich Wärme in den Ort. Dann hat sich die Sache aber schon. Womöglich sagen sich immer noch die gleichen Füchse und Hasen "Gute Nacht". Im Juli kann es auch keinen zusätzlichen WI-effekt aufgrund vermehrter Heizung geben, da in der Regel im Juli überhaupt nicht geheizt wird. Also blieb in diesem Ort der bestehende Wärmeinseleffekt fast gleich seit 1982 und die Messungen der Station sind somit mit sich selbst vergleichbar, weil die Messbedingungen sich kaum verändert haben. Bei Amtsberg-Dittersdorf handelt es sich also um eine fast WI-freie Messstation.

Abb. 2: Das Ergebnis ist überraschend: Die Klimastation Amtsberg zeigt seit 1982 bis 2016 eine leicht fallende Trendlinie. Man beachte auch: Juli 1982: 19C, Juli 2016: 17,8C.

Anmerkung: Die Trendlinie ist sogar negativ, aber die y = – 0,0048x sind nicht signifikant, wir reden deshalb von einer ebenen Trendlinie. Diese Trendlinie zeigt: Keine Erwärmung des Monates Juli in Amtsberg und Umgebung.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Die Region am Fuße des Erzgebirges könnte sich auch gegensätzlich zu Deutschland entwickelt haben. Mit Schneifelforsthaus ganz im Westen der Republik an der belgischen Grenze haben wir eine weitere WI-arme DWD-Messstation gefunden, deren Regionsumgebung nur geringe Änderungen in den letzten 35 Jahren erfahren hat. Die Station liegt an der Kreuzung einer Bundes- und Landstraße. Lediglich der KFZ-Verkehr mit entsprechenden Straßenverbreiterungen dürfte auch hier seit 1982 zugenommen haben

Abb. 3: Auch Schneifelforsthaus, diese Station ganz im Westen Deutschlands an der belgischen Grenze zeigt seit 35 Jahren keine Julierwärmung. Die Trendlinie ist nicht signifikant steigend.

Wir gehen davon aus, dass beide Trendlinienverläufe erst recht für die freie Natur Deutschlands gelten, in der leider keine Messstationen stehen.

Leider gibt es für beide Stationen keine längerfristigen, verlässlichen Daten der Sonnenscheindauer. Um kritisch zu prüfen, ob es in anderen Regionen eine merkliche Juli- Erwärmung gab, sehen wir uns die Entwicklung in Zentralengland an. Diese (relativ verlässliche) Messreihe reicht gute 350 Jahre zurück- bis 1659:

Abb. 4: Seit über 350 Jahren stiegen die Juli- Temperaturen in Zentralengland nur um knapp 0,5K, das sind lächerliche knapp 0,15K pro Jahrhundert. Wir gehen davon aus, dass es dort ebenfalls einen WI- Effekt gibt, der aber wegen höherer Bewölkungsmenge und Windgeschwindigkeiten sowie geringerer Sonnenscheindauer schwächer als in Deutschland sein dürfte.

Betrachtet man nur die letzten 31 Jahre, so fällt die Stagnation der Juli- Werte in Zentralengland auf:

Abb. 5: Die „Schere“ zwischen der Entwicklung der Juli- Werte in England (fast Stagnation) und Deutschland nach DWD (leichter Anstieg) öffnet sich seit über 30 Jahren.

Neben stärkeren WI- Effekten kommen auch noch zwei andere Faktoren in Betracht, welche die Begünstigung Deutschlands im Juli erklären- eine längere, erwärmend wirkende Sonnenscheindauer sowie eine größere Häufung erwärmend wirkender Großwetterlagen, von denen das von Seewasser umgebene Zentralengland weniger profitieren konnte. Anhand der Werte der Station Potsdam wollen wir das verdeutlichen:

Abb. 6: In Potsdam stiegen Sonnenscheindauer und die Häufigkeit erwärmender Großwetterlagen im Juli an, was zu höheren Lufttemperaturen führte.

Die höhere Sonnenscheindauer und die WI- Effekte sind teilweise voneinander abhängig. Eine Trockenlegung oder Versiegelung („Entsorgung“ des Niederschlagswassers in die Vorfluter) führt nämlich außer zu weniger Verdunstungskälte auch zu weniger Wolkenbildung. Andererseits begünstigt eine höhere Sonnenscheindauer die Aufheizung von Asphalt, Beton oder trockenen Böden.

Wir gehen davon aus, dass diese 3 Ursachen den größten Teil der im Juli vom DWD gemessenen Erwärmung erklären, CO2 spielt praktisch keine Rolle.

Deshalb unsere Feststellung: Der Juli wurde in den Städten und Gemeinden Deutschlands nur dank des WI- Effekts, einer geänderten Großwetterlagenhäufigkeit und einer höheren Sonnenscheindauer etwas wärmer. In der freien Landschaft Deutschlands – das sind fast 90% der Gesamtfläche- gibt es sogar einzelne Stationen die sich seit 35 Jahren praktisch nicht erwärmten.

Ergebnisse:

1.) Die Natur und die Vegetation Deutschlands spürt außerhalb der DWD-Wärmeinseln nicht viel von der angeblichen Juli-Klimaerwärmung.

2.) Die angebliche Julierwärmung der letzten 35 Jahre gab es vorwiegend in den wachsenden Gemeinden und Städten Deutschlands oder an den Flughäfen sowie auf meliorierten Flächen, also dort, wo auch die DWD-Messstationen stehen und wo die Menschen leben und arbeiten.

3.) Hätte sich Deutschland seit 35 Jahren nicht verändert, dann gäbe es eine wesentlich geringere Juli-Erwärmung. Auch höhere Besonnung und geänderte Häufigkeitsverhältnisse bei den Großwetterlagen trugen zur wohltuenden, keinesfalls katastrophalen Erwärmung bei.

4.) Auch dieser Artikel zeigt wieder: Der Kohlendioxidgehalt der Luft hat seit 35 Jahren zugenommen, die Temperaturen des Monates Juli sind in der freien Fläche Deutschlands jedoch gleich geblieben. CO2 hat also keinen oder fast keinen Einfluss auf die Temperaturen.

5.) Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. Der immer wieder genannte korrelierende Beweis der steigenden DWD-Temperaturen mit den zunehmenden Sommer- und Tropentagen ist in Wirklichkeit ein Beweis für den zunehmenden Wärmeinseleffekt.

Fazit: Wir sind weit entfernt von einer besorgniserregenden Klimaerwärmung und wir sind schon gar nicht mittendrin.

Wie es mit den Temperaturen und dem Klima weitergeht, weiß niemand, denn viele Faktoren bestimmen die ständigen Klimaänderungen. Nur CO2 hat daran keinen oder kaum einen Anteil wie wir anhand dieses Artikels erneut zeigen konnten. Das einzig Beständige allen Lebens auf der Erde ist der Wandel.

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher