Warum BEST die Klimadebatte nicht lösen wird

Sie haben sich sofort der BEST-Ergebnisse angenommen, stellen sie doch ihre jüngste Hoffnung dar, ihre scheußlichen Schemata zur Kontrolle der Treibhausgasemissionen zu retten. Anführer dieser Meute war die Washington Post (WP, 25. Oktober), als dessen Kolumnist versuchte, die republikanischen Präsidentschaftsbewerber Bachmann, Cain und Perry als „zynische Betonköpfe“, Leugner, Idioten oder was immer zu brandmarken.
Ich habe an die WP einen Brief geschrieben, in dem ich auf die vielen offensichtlichen Fehler hingewiesen hatte, aber ich bekam eine eigenartige Antwort. Es stellte sich heraus, dass sie durchaus gewillt waren, meinen Brief abzudrucken, nicht aber meinen persönlichen Status als emeritierter Professor an der University of Virginia und früherer Direktor des US-amerikanischen Satellitenservice. Offensichtlich waren sie besorgt darüber, dass Leser den Eindruck bekommen könnten, dass ich etwas vom Klima verstehe.
Unglücklicherweise hat es sich eingebürgert (bei denjenigen, die das CO2 als den Grund für die Erwärmung verdammen), ihre Gegner zu verhöhnen, indem man sie als „Klimaleugner“ bezeichnet. Selbstgefällige und unaufmerksame Medien haben das Problem verschlimmert, haben sie doch den Eindruck vermittelt, dass jeder, der die CO2-Hypothese nicht glaubt, auch meint, dass sich das Klima gar nicht ändert und daher ein totaler Fortschrittsfeind ist. Selbst das WSJ (Wall Street Journal) wurde davon mitgerissen. Prof. Richard Muller, Initiator und Leiter der BEST-Studie, beklagte sich bei mir, dass irgendein übereifriger Editor die Originalschlagzeile seines Artikels vom 21. Oktober „Abkühlung der Debatte zur globalen Erwärmung“ geändert hatte zu „Der Fall gegen den Skeptizismus der globalen Erwärmung“.
Das (früher einmal angesehene) Magazin Nature reihte sich ein und verkündete in einem Editorial vom 26. Oktober, dass jedwedes Ergebnis, dass die „Klimaänderung“ (gemeint ist die anthropogene globale Erwärmung AGW) bestätigt, willkommen ist, selbst wenn es vor dem Prozess der Begutachtung veröffentlicht wird. Natürlich wissen wir seit vielen Jahren, dass Nature jedes entgegen gesetztes wissenschaftliche Ergebnis ablehnt, aber es ist schön, dass man diese Bestätigung hat.
Mit ihren Herzen voll überschäumender Freude und ihren umnebelten Gehirnen hat offensichtlich keiner der Warmisten den irgendwie skeptischen Aussagen von Prof. Muller zugehört. Er betont, dass die Studie sich ausschließlich auf Festlandsdaten bezieht, welche weniger als 30% der Erdoberfläche bedecken, auf denen die Messstationen sehr unregelmäßig verteilt sind und hauptsächlich in den USA und Westeuropa stehen. Außerdem räumt er ein, dass 70% der US-Stationen schlecht positioniert sind und nicht den von der Regierung gesetzten Standards entsprechen; in der restlichen Welt ist es möglicherweise noch schlimmer. Er bestreitet, den Grund der von BEST gefundenen Erwärmung zu kennen und bevorzugt natürliche Oszillationen des Systems Ozeane – Atmosphäre, die bisher kein Klimamodell simuliert oder erklärt hat.
Die Tatsache, dass die Ergebnisse von BEST mit den zuvor veröffentlichten Analysen des Erwärmungstrends an Landstationen übereinstimmen, könnte lediglich darauf hindeuten, dass mit allen diesen irgendetwas grundlegend nicht stimmt. Es gibt zwei völlig unterschiedliche Wege, diese Übereinstimmung der Erwärmung zu interpretieren. Es könnte auf eine wichtige Bestätigung hindeuten, aber die Logik gibt eine alternative Möglichkeit vor: Da beide Ergebnisse aus Thermometermessungen stammen, sind sie nicht wirklich unabhängig voneinander und könnten auch gleichermaßen Gegen­stand fundamentaler Fehler sein. Zum Beispiel können beide Datensätze durch urbane Wärmeinseln oder nicht-globale Effekte beeinflusst sein – wie z. B. die Abgaswärme an Flughäfen, an denen der Flugverkehr stetig zugenommen hat.
Aber der Hauptgrund dafür, dass ich ein Skeptiker geblieben bin, ist, dass sich Satellitenbeobachtungen und unabhängige Messungen von Wetterballonen zufolge die Atmosphäre, anders als die Landoberfläche, während der Schlüsselperiode (1978 bis 1997) nicht erwärmt hat, weder über dem Festland noch über dem Ozean. Und wussten Sie, dass sämtliche auf Hochgeschwindigkeitscomputern gerechneten Klimamodelle darauf bestehen, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmt als die Oberfläche – wie es auch die atmosphärische Theorie tut?
BEST hat keine Daten von den Ozeanen, die 71% der Erdoberfläche bedecken. Zwar weisen Ozeane keinen Wärmeinseleffekt auf, aber es gibt dort Probleme mit der Instrumentenbestückung.  Es ist sehr wahrscheinlich, dass die gemeldete Erwärmung von 1978 bis 1997 einfach künstlich ist – eher das Ergebnis einer bestimmten Art zu messen als eine echte Erwärmung. Wie auch immer, unterstützende Daten von den Ozeanen zeigen dort auch keinerlei Erwärmung.
Und schließlich haben wir Temperaturdaten, die nicht von Thermometerabmessungen stammen, sondern aus den sog. Proxies: Baumringe, Eisbohrkerne, Sedimente in Seen und Meeren, Stalagmiten. Die meisten davon haben seit 1940 keinerlei Erwärmung gezeigt!
Im Gegensatz zu Behauptungen in manchen Kommentaren bestätigt BEST in keiner Weise den wissenschaftlich diskreditierten Hockeyschläger, der auf Analysen mehrer Proxies beruhte und der so begeistert von den Klimaalarmisten übernommen worden ist. Tatsächlich haben die Autoren des Hockeyschlägers ihre nach 1978 gewonnen Temperaturdaten nie veröffentlicht – nicht in der 1998 in Nature veröffentlichten Studie und auch nicht seitdem bis auf den heutigen Tag. Ihre Proxy-Aufzeichnungen hören 1978 einfach auf – und werden dann von Thermometeraufzeichnungen abgelöst, die eine rapide Erwärmung zeigen. Der Grund für das verstecken der Proxy-Daten nach 1978: Wahrscheinlich zeigen sie keine Erwärmung. Warum versuchen wir nicht das herauszufinden?
Keiner der Warmisten kann erklären, warum sich das Klima im 21. Jahrhundert nicht erwärmt hat, während der CO2-Anteil gleichzeitig rapide gestiegen ist. Es ist kein Wunder, dass Herman Cain, eine ehemalige Kapazität in Mathematik und Computerwissenschaft, sagt, dass die „vom Menschen verursachte globale Erwärmung Quatsch ist“ (NYT, 12. November). Er macht für die Klimaängste „Wissenschaftler“ verantwortlich, die „versucht haben, die Wissenschaft zu missbrauchen“ und die „unter Druck standen, weil sie versucht haben, die Daten zu manipulieren“.
Mr. Cain liegt nicht weit weg von der Wahrheit – zumindest wenn man Rich Muller zuhört. Muller vermeidet es sorgfältig, irgendeine Behauptung aufzustellen, dass die Erwärmung, die er gefunden hat, auf menschliche Einwirkung zurückgeht. Er sagt uns, dass ein Drittel der Stationen eine Abkühlung zeigt und nicht Erwärmung. Muller räumt ein, dass „die Ungewissheit (im Zusammenhang mit diesen Stationen) verglichen mit den Analysen zur globalen Erwärmung groß ist“. Nichtsdestotrotz besteht er aber darauf, dass er trotz schlechter Daten einen guten Mittelwert erhält, wenn der verwendete Datensatz nur groß genug ist. Da bin ich nicht so sicher.
Muller glaubt, dass er die Effekte lokaler Erwärmung eliminiert hat, wie zum Beispiel die städtischen Wärmeinseln. Aber das ist ein schwieriges Unterfangen, und viele bezweifeln, dass die BEST-Studie in dieser Hinsicht erfolgreich war. Einige vom Mullers stärksten Kritikern sind Physikkollegen: Lubos Motl in der Tschechischen Republik und Don Rapp in Kalifornien. In vielleicht sehr rauer Weise würde Rapp von BEST nach schlechtest ändern. [Unübersetzbares Wortspiel. Original: Rapp would change the study designation from BEST to “WORST” (World Overview of Representative Station Temperatures). A. d. Übers.]
Ich bin einer dieser Zweifler. Während viele die offensichtliche Übereinstimmung von BEST mit früheren Analysen als Bestätigung sehen, wundere ich mich über diese Logik. Es dürfte eine gute Idee sein, wenn BEST mal einige kluge interne Checks durchführen würde: [Im Original liegt hier offenbar ein Schreibfehler vor. Dort steht nicht „checks“ wie von mir übersetzt, sondern „Cheeks“. Die direkte Übersetzung hiervon ergäbe jedoch keinen Sinn. A. d. Übers.]
**Abbildung der Anzahl der Stationen zwischen 1970 und 2000, um sicherzustellen, dass es keine signifikanten Veränderungen bei dem, was ich „Demographien“ nenne, gegeben hat: Stationskoordinaten, -höhe oder irgendetwas, das einen künstlichen Erwärmungstrend zeitigen würde.
**Besondere Aufmerksamkeit würde ich dem Teil der Temperaturaufzeichnungen widmen, die von Flughäfen stammen – von denen man generell annimmt, dass sie die am besten gewarteten Stationen seien, die jedoch eine besonders starke Zunahme lokaler Erwärmung zeigen.
**Ich würde die globalen Aufzeichnungen von BEST auch regional anwenden, um zu sehen, ob die Ergebnisse bestehen bleiben.
Natürlich müssen die wichtigsten Checks von Aufzeichnungen kommen, die unabhängig von den Thermometern an Wetterstationen sind: Temperaturen in der Atmosphäre, von den Ozeanen und von nicht mit Thermometern gemessenen Proxy-Daten. Aber selbst dann dürfte es schwierig werden, die genauen Gründe der Klimaänderung festzumachen.
Daher komme ich zu der Schlussfolgerung, dass die Beweise insgesamt nur eine sehr geringe Erwärmung wenn überhaupt zwischen 1978 und 1997 stützen. Das widerspricht der Hauptschlussfolgerung des IPCC – d. h., die jüngste Erwärmung ist „sehr wahrscheinlich“ (Sicherheit 90 bis 99%) durch anthropogene Treibhausgase wie CO2 verursacht.
Und schließlich, was muss man tun, falls das CO2 wirklich der Hauptgrund wäre und falls eine moderate Erwärmung schlimme Folgen hätte – Aussagen, denen so viele blind hinterherlaufen? Ich befürchte, dass die BEST-Studie und Muller dabei keine große Hilfe sind.
Einerseits steht Muller politischen Maßnahmen, die CO2-Emissionen in den USA zu kontrollieren, ablehnend gegenüber – viel weniger in seinem Heimatstaat Kalifornien. In einem Interview vom 31. Oktober mit dem Capital Report of New Mexico stellte er fest:
…die Öffentlichkeit muss das wissen, und alles, was wir in den USA tun, wird die globale Erwärmung nicht signifikant beeinflussen. Und zwar weil alle Projektionen zeigen, dass das meiste des zukünftigen CO2-Ausstoßes aus China, Indien und den Entwicklungsländern  kommt… Wenn China und Indien unseren Maßnahmen nicht folgen, ist alles was wir tun, im Grunde Müll.
Andererseits sagte Muller im Morgenmagazin von MSNBC am 14. November:
Wir bekommen eine sehr starke Erwärmung… wir pumpen genug Kohlendioxid in die Atmosphäre, dass wir in einem gefährlichen Terrain arbeiten, von dem ich glaube, dass wir in den kommenden Jahrzehnten wirklich in Schwierigkeiten geraten könnten.
Also treffen Sie Ihre Wahl! Aber behalten Sie in Erinnerung – es gibt keinerlei Beweise für eine signifikante zukünftige Erwärmung! BEST ist ein ehrbares Unterfangen, aber es löst nicht das, worum es in der Klimadebatte geht.
Fred S. Singer 
Das Original finden Sie hier
Übersetzt von Chris Frey für EIKE




BEST Studie: Das wissenschaftliche Ergebnis, das die Debatte um die Klimaänderung nicht beendet

Sehr geehrte Herausgeber von Nature:

Was für ein merkwürdiges Editorial – und wie aufschlussreich Sie Ihren Bias enthüllen!

http://www.nature.com/nature/journal/v478/n7370/full/478428a.html?WT.ec_id=NATURE-20111027

Scientific climate.  Nature 478, 428, (27 October 2011)  doi:10.1038/478428a  Published online           26 October 2011.
„Ergebnisse, die die Klimaänderung bestätigen, sind willkommen, selbst wenn sie vor der wissenschaftlichen Begutachtung veröffentlicht werden” (Hervorhebung hinzugefügt)

Sie implizieren, dass entgegen gesetzte Ergebnisse bei Nature nicht willkommen sind. Aber das ist schon seit vielen Jahren offensichtlich.

Warum bejubeln Sie die Ergebnisse des Berkeley Climate Project so enthusiastisch, dass Sie sich kaum fassen können? Was glauben Sie wird dadurch bewiesen? Sie haben mit Sicherheit nur wenig zur gegenwärtigen Debatte um den Mensch als Ursache der Klimaänderung beigetragen.

Sie schließen Daten von den gleichen Wetterstationen ein, die auch die Climategate-Leute benutzt haben, von denen jedoch ein Drittel eine Abkühlung zeigte – keine Erwärmung. Sie überdeckten das gleiche Landgebiet – weniger als 30% der Erdoberfläche – Beobachtungsstationen mit spärlicher Verteilung, vor allem in den USA und Westeuropa. Sie stellen fest, dass 70% der Stationen in den USA schlecht platziert sind und nicht den von der Regierung festgelegten Standards entsprechen; in der übrigen Welt ist es vermutlich noch schlimmer.

Aber anders als die Landoberfläche hat die Atmosphäre keinen Erwärmungstrend gezeigt, weder über Land noch über dem Ozean – jedenfalls nach Satellitenbeobachtungen und unabhängigen Daten von Wetterballonen. Dies bedeutet für mich, dass irgendetwas bei den Daten der Landstationen sehr erheblich nicht stimmt. Und haben Sie gewusst, dass Klimamodelle, gerechnet auf Supercomputern, alle darauf bestehen, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmt als die Oberfläche? Und das tut auch die Theorie.

Und schließlich haben wir auch die nicht an Thermometern gemessenen Temperaturdaten aus den sog. „Proxies“: Baumringe, Eisbohrkerne, Sedimente in den Ozeanen, Stalagmiten. Sie alle zeigen keinerlei globale Erwärmung seit 1940!

Die Ergebnisse von BEST (Berkeley Earth Surface Temperature) bestätigen in keiner Weise den wissenschaftlich diskreditierten Hockeyschläger, der so begeistert von den Klimaalarmisten übernommen worden war. Tatsächlich haben die Autoren des Hockeyschlägers niemals Temperaturen nach 1978 in ihrer Studie von 1998 in Nature veröffentlicht – und auch nicht danach. Gründe, diese zu verheimlichen? Es ist wahrscheinlich, dass auch diese Proxy-Daten keine Erwärmung zeigen. Warum fragen Sie sie nicht?

Noch ein Wort zum Schluss: Sie haben ganz offensichtlich die vier wissenschaftlichen, zur wissenschaftlichen Begutachtung eingereichten BEST-Studien nicht gelesen. Darin streiten die Berkeley-Wissenschaftler ab, den Grund für die von ihrem Projekt herausgestellte Temperaturzunahme zu kennen. Ich empfehle sie für ihre Ehrlichkeit und ihren Skeptizismus.

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S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Leiter des Science & Environmental Policy Project. Er ist leitendes Mitglied am Heartland Institute und am Independent Institute. Seine Spezialgebiete sind atmosphärische und Weltraumphysik. Als Experte der Fernerkundung und von Satelliten diente er als Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und kürzlich als Vizevorsitzender des US National Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist Mitautor von Climate Change Reconsidered [2009 and 2011] und Unstoppable Global Warming [2007].

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE




Falsche Klimaprognosen: Langzeitbeobachtungen des Klimas und Klimamodelle des IPCC im Vergleich!

Gerade erschien die BEST Studie, die angibt, dass es auf der Landfläche der Erde im letzten Jahrhundert eine Erwärmung um 0,9 °C gegeben hätte. Die Landfläche der Erde macht gerade mal 29 % der Oberfläche aus. Mit einem deutlichen Übergewicht auf der Nordhalbkugel. (ca. 40 % der Fläche). Zur Ursache der Erwärmung äußert sich das BEST Team bisher nicht. Projektleiter Dr. Richard Muller sagte aber kürzlich sybillinisch: "Der anthropogene Anteil erschiene ihm als etwas überbewertet (durch das IPCC)".

Für diese Studie hat das BEST Team die Daten von nahezu 39.000 landbasierten Temperaturmessstationen über die letzten 200 Jahre (sofern vorhanden und brauchbar) nach einem neuen statistischen Ansatz ausgewertet.

Interessanterweise deckt sich der ermittelte Trend zu einem großen Teil mit den der CRU-Hadley und dem NOAA-GISS.

Abb. 1 (mit Dank an Willis Eschenbach): Vergleich der Trendlinien nach BEST, Satelliten UAH & RSS gemittelt, GISS, CRU und GHCN. Details zum obigen Vergleich hier

Allerdings zeigen die jahrzehntelangen Satellitenmessungen und die Millionen von Wetterballonsdaten diesen Trend nicht. Irgendetwas muss also an den Daten aus den Wetterstationen anders sein, da sie einen Anstieg -speziell in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jhh zeigen- während dies weder Satelliten noch die Wetterballons tun. Immerhin tasten Satelliten ca. 90 % der Planetenoberfläche ab, mit mehr als 60.000 Messungen pro Tag. Auf diesen bemerkenswerten Unterrschied geht die neue Broschüre von Fred Singer ein.

Abb. 2 (mit Dank an Willis Eschenbach) BEST Trendschätzung mit Fehlerbalken (graue) bei 95 Vertrauensbereich für jeden Datenpunkt.Details zur obigen Darstellung hier 


Die BEST-Studie selbst versucht auch die unvermeidliche Unsicherheit neu einzugrenzen, auch wenn sie nur zwei Arten von Fehlern ("statistische (?)" und "ungenügende Abdeckung") und dazu noch nur modellhaft  -nicht nach realen Messfehlern, sondern nach ihren Modellvorstellungen- behandelt. Auch deswegen steht der verwendete statistische Ansatz derzeit unter massiver Kritik von fachkundigen Statistikern wie z.B. W. Brigg (Universität Ithaca USA) und D. Keenan (London).

Wird fortgesetzt

Michael Limburg EIKE




Über Wissenschaft und Dreckschleudern!

Sie ist allerdings eine gestandene Polemikerin, die Zeit für weltweite Vorlesungsreisen hat, für ihr Buch wirbt wie auch für ihre Ideologie. Dabei wird sie von den Bürgern Kaliforniens bezahlt. Ihr Buch versucht vier gestandene Wissenschaftler mit Dreck zu bewerfen – davon bin ich der einzige noch unter den Lebenden Weilende. Ich sehe mich daher verpflichtet, den Ruf meiner verstorbenen Kollegen und guten Freunde gegen ihre lügnerischen Behauptungen zu verteidigen. Oreskes ist seit ihrem 2004er Artikel in SCIENCE bekannt, in dem ein vollständiger wissenschaftlicher Konsens über den menschenverursachten Klimawandel behauptet wurde. Damit begann ihre Karriere als Polemikerin. Ihre Behauptung beruhte auf der Auswertung der Kurzfassungen von rund 900 Veröffentlichungen. Leider hatte sie über 11.000 Papiere wegen einer fehlerhaften Internet-Suche übersehen. Sie veröffentlichte eine diskrete „Korrektur“, doch ihre ideologisch begründeten Behauptungen über den Konsens hat sie nie zurückgezogen. Al Gore zitiert immer noch ihre Ergebnisse, die von vielen gründlicheren Studien widerlegt worden sind (von Peiser, Schulte, Bray, von Storch, Lemonick im SCIENTIFIC AMERICAN und anderen).
Schauen wir erst einmal auf ihre „Wissenschaft“: in ihrem Buch wird die Versauerung des Meeres besprochen, gemessen mit dem pH-Koeffizienten. Sie behauptet, dass ein pH-Wert von 6,0 als neutral gälte (Merchants of Doubt, S. 67). Seien wir gnädig, und rechnen wir das einem nachlässigem Lektorat zu.
An anderer Stelle im Buch (S. 29) behauptet sie, dass Beryllium ein „Schwermetall“ sei und versucht das mit Referenzen zu belegen. Ich frage mich, ob sie weiß, dass das Atomgewicht von Beryllium nur 9 beträgt, im Vergleich dazu hat Uran meist 238. Schon der Vergleich dieser beiden Zahlen sollte jedermann zeigen, welches das Schwermetall ist.
Ihr Verständnis des Treibhauseffekts ist schon komisch. Sie sagt, dass CO2 in der Troposphäre „gefangen“ sei – deshalb würde die Stratosphäre abkühlen. Ebenso falsch ist ihr Verständnis dessen, wozu Klimamodelle taugen. Sie glaubt tatsächlich, dass damit Waldbrände in Sibirien, Überschwemmungen in Pakistan oder China vorhergesagt werden könnten – überall nur Katastrophen – und dann predigte sie Klimawissenschaftlern noch in einem kürzlichen Vortrag: Wenn die Vorhersagen der Klimamodelle sich bewahrheitet haben, warum glauben die Menschen es nicht? [hier nachsehen] Vielleicht weil die Menschen nicht naiv sind.
Aber der Gipfel an wissenschaftlichem Unsinn in ihrem Buch ist ihre Hypothese wie Zigarettenrauchen Krebs erzeugt (S. 28).  Sie macht den Sauerstoff-15 dafür verantwortlich, ein radioaktives Isotop des allgegenwärtigen Sauerstoff-16.  Ich glaube, sie weiß nicht, dass die Halbwertzeit des O-15 nur 122 Sekunden beträgt. Natürlich sagt sie nichts darüber, wie O-15 in den Zigarettenrauch gelangt, ob aus dem Papier oder aus dem Tabak. Wenn letzteres zuträfe, meint sie dann wirklich, dass O-15 durch die Verbrennung des Tabaks entsteht?  Falls ja, wäre das eine phantastische Entdeckung, würdig eines Alchemisten. Vielleicht sollte ihr mal einer klar machen, dass es einen Unterschied zwischen „radioaktivem“ und „reaktivem“ Sauerstoff gibt. Beide Wörter klingen ja so ähnlich. 
Ich bin sicher, dass weitere Beispiele wissenschaftlicher Unkenntnis bei sorgfältiger Lektüre ihres gesamten Buches zu finden sind. Warum sich darum kümmern?
Nachdem gezeigt wurde, wie es um ihren wissenschaftlichen “Sachverstand” steht, wie sieht es mit ihrem historischen Sachverstand aus? Jeder sorgfältige Historiker benutzt Primärquellen und würde zumindest versuchen, die betroffenen Wissenschaftler zu befragen, bevor sie mit Dreck beworfen werden. Dafür gibt es in Oreskes Buch keine Hinweise. Sie hat niemals versucht, Dr. Robert Jastrow zu befragen, Gründer des NASA-Goddard Institute for Space Studies und späterer Direktor des Mt. Wilson Astronomical Observatory, auch Gründungspräsident des berühmten George C Marshall Institute in Washington, DC.  Ich kann keine Belege dafür finden, dass sie jemals Dr. William Nierenberg interviewt hätte, Direktor des Scripps Institution of Oceanography, der in San Diego gewohnt hat und leicht erreichbar gewesen wäre. Und ich zweifle, ob sie jemals Dr. Frederick Seitz getroffen hat, Hauptziel ihrer Gehässigkeiten. Seitz ist der verdienstvollste der Gruppe von Physikern, die in ihrem Buch angegriffen werden.  Er war Präsident der US National Academy of Sciences und der American Physical Society, später auch Präsident der Rockefeller University. Viele Ehrendoktorhüte von hiesigen und ausländischen Universitäten wurden ihm verliehen, wie auch die hochgeschätzte National Medal of Science vom Weißen Haus.
Anstatt nach der herkömmlichen historischen Methode Information aus erster Hand zu suchen, verlässt sich Oreskes auf sekundäre und tertiäre Quellen und zitiert Menschen, die mit ihrer Ideologie übereinstimmen. Eine schönes Beispiel ist ihre Abhandlung über den sauren Regen, und wie sie das White House Fachgremium (während der Reagan-Regierung 1982) darstellt, dem Bill Nierenberg vorsaß, und in dem auch ich Mitglied war. Da verlässt sie sich auf die Erzählung von Dr. Gene Likens, dessen Forschungsfinanzierung davon abhängig ist, dass es ihm gelingt, den sauren Regen als sehr ernstes Umweltproblem darzustellen. Höchstwahrscheinlich ist er das nicht – er entschwand auch aus der Aufmerksamkeit, nachdem ein Gesetz zur Verminderung seiner Auswirkungen den Kongress passiert hatte.
Erstaunlich: Oreskes lobt (oder rügt) mich für die Erfindung des “Emissionshandels”, wobei es um den Handel mit Emissionsrechten geht, wenn gleichzeitig eine Höchstmenge von Emissionen festgesetzt worden ist (S. 91 – 93). Dafür habe ich nie die Urheberschaft beansprucht, weil ich wirklich nicht weiß, ob diese Idee nicht schon an anderer Stelle veröffentlicht worden war. Es schien die natürlichste Sache von der Welt zu sein, um zu Verminderungen der Gesamtbelastung zu kommen – nachdem eine Obergrenze gesetzt worden wäre. Mein Beispiel betraf Metallschmelzen, die reichlich SO2 emittieren im Vergleich mit Stromerzeugern, die Kohle mit etwas Schwefelgehalt verbrennen. Ich hatte sogar so etwas wie eine „Versorgungskurve“ konstruiert, wo die Masse der Emissionskontrolle anfänglich von den Einheiten mit den niedrigsten Kosten getragen wird. Selbstverständlich wollten Likens und einige andere Gegner der Kohle verbrennenden Stromerzeuger im Gremium meine Darlegungen nicht im Abschlußbericht sehen. Nierenberg löste das Problem ganz einfach, indem er meinen Beitrag in einen unterschriebenen Anhang platzierte und damit einigen Gremiums-Mitgliedern einen Gefallen tat. Sie wollten nicht für einen Bericht verantwortlich sein, der einige Stromerzeuger von [Reduzierungs-] Verpflichtungen ausnehmen würde.
Soweit wissen wir nun, dass Oreskes überhaupt keine Wissenschaftlerin ist, auch keine sorgfältige Historikerin. Sie ist aber eine „Pop-Psychologin“. Sie scheint zu wissen, welche Gründe die vier erfahrenen Physiker bewegten, die sie in ihrem Buch verleumdet. Es ist „Antikommunismus“. Ja, ja! Es wird nicht nur ausdrücklich gesagt, sie bezeichnet sie auch durchgängig als „Kalte Krieger.“
Damit wissen wir auch, wo Oreskes im politischen Spektrum steht.
Prof. Dr. Fred S. Singer
Atmosphärenphysiker S. Fred Singer war Pionier der Ozonmessungen der oberen Atmosphäre mit Raketen. Er entwarf später die Satelliten-Messgeräte für die Ozon-Überwachung. Er ist Professor Emeritus der Environmental Sciences an der University of Virginia und Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service (heute NESDIS-NOAA). Er ist Fellow am Heartland Institute und am Independent Institute.  Sein Buch Unstoppable Global Warming – Every 1500 Years (Rowman & Littlefield, 2007) präsentiert die Beweise für natürliche Klimazyklen von Erwärmung und Abkühlung und war ein NY Times Bestseller.  Er ist der Organisator des NIPCC (Non-governmental International Panel on Climate Change), und Herausgeber seines 2008er Berichts "Nature – Not Human Activity – Rules the Climate" <http://www.sepp.org/publications/NIPCC_final.pdf>, dazu Ko-Autor von "Climate Change Reconsidered," 2009, dessen Schlussfolgerungen denen des IPCC widersprechen <http://www.nipccreport.org/>.  Als Gutachter von IPCC-Berichten teilt er sich vermutlich den 2007er Nobel Friedenspreis mit Al Gore und 2000 anderen.
Der originalartikel erschien im American Thinker hier




Der Schwindel mit der Nachhaltigen Entwicklung

Der Ausdruck selbst wurde von Gro Harlem Bruntland geprägt, einer norwegischen sozialistischen Politikerin und ehemaligen Premierministerin. Nach ihrer Amtszeit dort landete sie in Paris, und zusammen mit dem Veteran des Club of Rome Alexander King begann sie, den Begriff zu publizieren. Tatsächlich ist dieses Konzept der Nachfolger der Neo-Malthusianischen Thematik* des Club of Rome, welches sich um das Jahr 1970 manifestierte und zu dem berüchtigten Buch „Grenzen des Wachstums“ führte. Das Konzept „Grenzen des Wachstums“ wiederum wurde einige Jahre früher von US-Geologen wie Preston Cloud und King Hubbert entwickelt. In einem Bericht, der von einem Fachbereich der Nationalen Akademie veröffentlicht worden ist, vertraten sie die Ansicht, dass der Welt die Ressourcen ausgehen: Nahrung, Treibstoffe und Mineralien. Ihren Ansichten zufolge sowie denen des Club of Rome und Grenzen des Wachstums würden die wichtigsten Metalle noch vor Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr verfügbar sein.

(King Hubbert ist natürlich am besten bekannt durch sein Konzept des „Peak Oil“, welches während der letzten paar Jahre eine weit verbreitete Popularität erlangte. Der Geologe Kenneth Deffeyes von Princeton hatte einen flüchtigen Erfolg mit seinem Buch „Hubberts Peak“, welches prognostizierte, dass die gesamte Ölerzeugung der Welt im Jahre 2008 ihren Höhepunkt erreichen werde. Natürlich muss dieser Höhepunkt irgendwann erreicht werden, aber der Zeitpunkt wird durch ökonomische und technische Faktoren bestimmt, die nur schwer vorherzusagen sind).

Diese Neo-Malthusianischen* Bedenken wurden wiederum durch die sogenannten „Cornucopians“* abgelehnt. Deren führender Apostel war zweifellos der ältere Julian Simon, der irgendwie in die andere Richtung über das Ziel hinaus schoss. Viele werden sich an die berühmte Wette von Julian Simon mit Paul Ehrlich erinnern, dem renommierten Untergangspropheten der Stanford University hinsichtlich der ab 1990 nicht mehr verfügbaren Mineralien. Simon hat die Wette gewonnen, aber er hatte mit seiner Prognose, dass das Rohöl der Erde niemals zu Ende gehen würde, sicherlich irgendwie abgehoben. Fossile Brennstoffe sind natürlich logischerweise nicht erneuerbar. Unabhängig davon, wie lange es dauert, alles zu verbrauchen; wenn es einmal alle ist, ist es weg und kann in absehbarer Zukunft nicht wieder aufgefüllt werden.

[*Neomalthusianer: z.B. Malthus (1785): durch Bevölkerungswachstum ausgelöste Knappheit an Lebensmitteln (Wasser), Lebensgrundlagen, 1972: Club of Rome: Grenzen des Wachstums. Fokus: Environmental Scarcity

Cornucopians: (griech. Füllhorn des Überflusses), B. Lomborg: Lösung durch Innovation (z.B. in der Landwirtschaft, Düngemittel, Intensivierung usw., genetic engineering usw.). Probleme des Mangels sind durch den Menschen lösbar und Konflikte vermeidbar.

Quelle: http://www.afes-press.de/pdf/HGB_Einfuehrung_17112003.pdf A. d. Übers.]

Aber in gewisser Weise spielt das keine Rolle. Öl kann zur Neige gehen – zumindest billiges Öl – aber seine grundsätzliche Funktion ist die Energieerzeugung. Und hier haben wir eine Vielfalt von Möglichkeiten, Energie für viele Millennien oder sogar noch länger zu erzeugen – auf Grundlage der Kernspaltung.

Die Debatte zwischen den Neo-Malthusianern und den Cornucopianern erreichte 1969 einen Höhepunkt auf einem Symposium der AAAS, als Buch mit dem Titel „Is there an optimal level of population?”veröffentlicht [etwa: „Gibt es eine optimale Bevölkerungszahl?“]. Beide Seiten gaben zu, dass Bevölkerungszahl und –wachstum gleich wichtig sind, wenn man über die Erschöpfung von Ressourcen spricht. Diejenigen, die eine größere Bevölkerung befürworten, wie Julian Simon, scheinen auch die Umweltkosten zu vergessen, die rapide steigen würden, wenn die Fähigkeit der Natur, Abfälle aufzunehmen, überschritten wird.

Aber all das ist Geschichte. SD lebt weiter, weil es für die Durchführung verschiedener Politikmaßnahmen nützlich ist. Einige Beispiele sind:

1) Einschränkungen des Verbrauchs fossiler Brennstoffe unter der Maxime, „das Klima zu retten“.  

  • 2) Transfer von Ressourcen an weniger entwickelte Nationen – inzwischen gerechtfertigt durch Klimagründe (aber natürlich ziemlich im Gegensatz zum sparsamen Umgang mit Ressourcen)
  • 3) Das Streben nach einer Weltregierung unter Souveränität der UN – alles für die „Nachhaltigkeit“,  
  • 4) das Verkünden einer grünen Energiezukunft durch Sonne und Wind,
  • 5) Befürwortung eines negativen Bevölkerungswachstums, usw.

Unter den schlimmsten politischen Maßnahmen, die mit Hilfe von SD vorangetrieben werden, ist ein Schema, das sich Contraction & Convergence
(C & C) nennt. Die dahinter stehende Idee ist, dass jeder Mensch berechtigt ist, die gleiche Menge CO2 zu emittieren. Dies bedeutet natürlich, dass jedes einzelne Individuum auf der Erde die gleiche Menge Energie verbraucht – und in der Folge das gleiche Einkommen hat. Mit anderen Worten, C & C ist im Grunde eine Politik für eine gigantische globale Umverteilung des Einkommens.

Seit das SD-Konzept populär geworden ist, wurde es zu einem Modethema für Forschungsarbeiten, besonders in den Sozialwissenschaften. Wir könnten noch erleben, dass trendige Universitäten SD–Lehrprogramme einführen – und eventuell sogar Fachbereiche für SD und ausgestattet mit Lehrstühlen. Man unterschätze niemals den Trieb zur Expansion in der akademischen Welt.

Für den Earth Day 2011 hat die National Association of Scholars (NAS), die sich zumeist aus konservativen Akademikern zusammen setzt, eine Verlautbarung veröffentlicht, die die Nachhaltigkeitsbewegung auf dem Campus kritisiert. Der Präsident der NAS Peter Wood sagt:

 „Nachhaltigkeit klingt nach Recycling und sauberem Trinkwasser. Aber ihre Propagandisten haben viel ehrgeizigere Ziele. Für sie ersetzt eine nachhaltige Gesellschaft die Marktökonomie durch eine Regulierung von oben nach unten. Sie präsentieren den Studenten eine Angst machende Geschichte, in der die Erde am Rande einer Katastrophe steht und sofortige Aktionen unabdingbar sind. Dies ist eine Taktik, die darauf zielt, Kritiker ruhig zu stellen, die Debatte zu beenden und die Studenten zu mobilisieren, die niemals die Gelegenheit haben, oppositionelle Stimmen zu hören.“

Hier folgen einige Auszüge aus dem Statement selbst:

„Nachhaltigkeit“ ist eines der Schlüsselworte unserer Zeit. Wir leben seit sechs Jahren in der von den UN ausgerufenen „Dekade zur Unterweisung für eine nachhaltige Entwicklung“ [link: "Decade of Education for Sustainable Development“]. In den Vereinigten Staaten haben 677 Colleges und Universitäten sich selbst zu einem auf Nachhaltigkeit basierenden „Klimabekenntnis“ [link: "Climate Commitment]  zusammen geschlossen. Nachhaltigkeit ist in einem großen Maßstab die populärste soziale Bewegung in den höher gebildeten amerikanischen Kreisen. Es ist natürlich nicht nur eine Bewegung des Campus, sondern auch eine allgegenwärtige Präsenz im K-12-Studienplan sowie eine Klammer für Gruppen in den Gemeinden, für politische Plattformen, Anreize für Konsumenten und politische Richtlinien.

Die Nachhaltigkeitsbewegung ist hauptsächlich auf Einladung von Collegepräsidenten und der Verwaltung in Bereichen wie studentische Aktivitäten und residence life [?] auf dem Campus angekommen. Dies bedeutet, dass sie großenteils dem prüfenden Blick von Mitgliedern der Fakultät entgangen ist und dass es sich weiterhin einer Position unverdienter Autorität erfreut. In vielen Fällen kommt die Bewegung voran durch administrative Ermächtigungen, unterstützt von außen durch Fördervereine und Studenten, die wegen ihrer Begeisterung gewählt wurden, diese Bewegung anzutreiben. Von der Agenda getriebene Organisationen – wie die Association for the Advancement of Sustainability in Higher Education (AASHE) und die American College and University Presidents‘ Climate Commitment(ACUPCC) – haben Vorteile aus akademischen Empfindsamkeiten gezogen, Nachhaltigkeit in etwas zu verwandeln, was es in vielen Fällen ist: ein Fetisch des Campus. Nachhaltigkeit wird auch durch Gelegenheiten vorangetrieben wie Gelöbnisse, Spiele, Wettbewerbe und eine Vielzahl von psychologischen Mätzchen, die an einer ernsthaften intellektuellen Untersuchung vorbeigehen.

Einige Ergebnisse sind relativ trivial. Zum Beispiel wurden an gewissen Institutionen die Tabletts in der Cafeteria verbannt (cafeteria trays have been banned), um Nahrung, Wasser und Energie zu sparen. Also mussten die Studenten und die Bediensteten mit Tellern, Tassen und anderen Utensilien jonglieren, wenn sie zwischen den Tischen hindurch laufen. An vielen anderen Universitäten wurde der Verkauf von Einweggeschirr gestoppt, um den Plastikmüll zu reduzieren. Obwohl lächerlich, haben diese kleinen Ärgernisse einen bösen Schatten. Sie zeigen eine Tendenz der Einschüchterung, die insgesamt zu allgemeinen Versuchen der Einschüchterung führen, die auch auf andere Bereiche übergreift.

Praktisch heißt das, dass Nachhaltigkeit  als Mittel benutzt wird, um den Studenten den Standpunkt aufzudrängen, dass Kapitalismus und Individualismus „unhaltbar“ und moralisch wertlos sind sowie eine Gefahr für die Zukunft unseres Planeten darstellen.

Die Faszination von Rückschritt und Ruin sind im westlichen Gedankengut nichts Neues. Die Nachhaltigkeitsbewegung kombiniert bürokratische und regulatorische  Impulse mit einer aktualisierten Version der Endzeit, womit sich Romantiker beschäftigen, und mit Hinweisen auf die christliche apokalyptische Tradition. Dies ist die „Endzeit“ für einige Advokaten der Nachhaltigkeit – oder zumindest potentiell in den Augen vieler anderer. Die Bewegung hat ihre eigenen Versionen von Sünde und Erlösung und hat in vielen anderen Aspekten einen quasi-religiösen Charakter. Für einige der Anhänger wird die Erde selbst als empfindsame Gottheit behandelt; andere geben sich damit zufrieden, nach der Transzendenz in der Natur zu suchen.

Als ein Glaube unter vielen setzt Nachhaltigkeit noch eins drauf auf den ideologischen Einsatz. Feminismus, Afrokultur, glückliche Befreiung und verschiedene andere Marotten und Doktrinen aus jüngerer Zeit, was immer sie sind, waren säkular und richteten sich meistens an die Politik und die Kultur. Die Nachhaltigkeitsbewegung reicht darüber hinaus und hat nichts weniger im Herzen als die Erhaltung des Lebens auf der Erde  

Die religiösen Überzeugungen von Fakultätsmitarbeitern und Studenten gehen niemanden etwas an, aber wir haben Grund zur Sorge, wenn Dogmen in den Lehrplan geschmuggelt werden und zu einer Basis für Programme auf dem Campus werden, als ob sie lediglich Ausdruck für wissenschaftliche Fakten seien.

Die Nachhaltigkeitsbewegung ist, in einem Wort, unhaltbar. Sie steht zu sehr im Gegensatz zu den bleibenden Zielen höherer Bildung; sie enthält zu viele innere Widersprüche; und sie steht zu sehr gegen die Umwelt- sowie ökonomischen und sozialen Fakten, als dass sie für immer andauert.

Der Atmosphärenphysiker S. Fred Singer ist emeritierter Professor für Umweltwissenschaften an der University von Virginia und Gründungsvater des US-Wettersatellitenprogramms. Sein Buch „Unstoppable Global Warming – Every 1500 Years“ (Rowman & Littlefield 2007) präsentiert die Beweise für natürliche Klimazyklen von Erwärmung und Abkühlung und wurden zum Bestseller der New York Times. Er ist Organisator und Vorsitzender des NIPCC (Non-governmental International Panel on Climate Change), dessen Berichte zu Schlussfolgerungen kommen, die denen des von den UN gestützten IPCC widersprechen. Andere Bücher, die er geschrieben oder dessen Herausgeber er war, befassen sich mit Energie und ähnlichen Ressourcenfragen.

http://www.americanthinker.com/2011/04/the_sustainable_development_ho.html

Übersetzt von Chris Frey für EIKE