Der Erfinder des Hockeyschlägers der globalen Erwärmung demontiert sich selbst*

[*Original taucht in der Überschrift der Begriff „double down“ als Verb auf. Mir ist keine sinnvolle Übersetzung eingefallen.]

Seit seiner Veröffentlichung in den Jahren 1998 und 1999 durchlief der Hockeyschläger eine turbulente Geschichte. Er wurde vom IPCC für den 3. Zustandsbericht übernommen, um die Behauptung einer wesentlichen anthropogenen globalen Erwärmung (AGW) während des 20. Jahrhunderts zu untermauern. Seitdem hat sich das IPCC selbst von dieser Graphik distanziert, die inzwischen vollständig diskreditiert ist. Sie verschweigt nicht nur die MWP und die LIA, sondern passt auch nicht zu anderen Analysen von Proxy-Daten. Die meiste Kritik stammt von der Arbeit zweier kanadischer Statistiker, Steven McIntyre und Ross McKitrick, die den Missbrauch von Daten, einen verzerrte Kalibrierungs-Prozess und fundamentale Fehler in den statistischen Methoden aufgedeckt haben.

McKitrick, ein Ökonometriker [?] an der Guelph University in Kanada, hat einen beißenden Kommentar zu Manns Editorial mit dem Titel „If you see something, say something“ [etwa: wenn du etwas siehst, sage etwas!]:

„OK, ich sehe einen zweitrangigen Wissenschaftler, der sich wie ein Esel verhält und sich selbst zu einem öffentlichen Ärgernis macht“.

Mein eigener Kommentar dazu lautet: „OK. Ich möchte dazu auch etwas sagen: Ich sehe einen Ideologen, der verzweifelt versucht, eine Hypothese aufrecht zu erhalten, die durch Beobachtungen längst widerlegt ist. Während die Mehrheit der Klimaalarmisten versucht, einen physikalischen Grund zur Rettung der AGW-Hypothese zu finden, ignoriert Mann schlicht die ‚unbequeme Wahrheit‘, dass sich das Klima seit mindestens 15 Jahren nicht mehr signifikant erwärmt hat – obwohl sich die Treibhausgasemissionen global stark erhöht haben“.

Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass „Hide-the-decline“-Mike das getan hat. Man erinnere sich nur an seinen von seinen Klimagate-Kumpanen so bewunderten „Nature-Trick“. … [Hier folgt ein kurzer Abriss des Klimagate-Skandals].

Wir wissen nicht, worauf sich der „Nature-Trick“ bezieht – solange wir nicht Michael Mann dazu bringen können uns zu sagen, warum er es abgelehnt hat, seine nie veröffentlichten Proxy-Daten nach 1980 zu zeigen. Wir müssen wohl warten, bis wir ihn im Zeugenstand und unter Eid haben. Aber ich habe den starken Verdacht, dass es etwas mit dem Fehlen jedweden Temperaturanstiegs darin nach 1980 zu tun hat; deren Veröffentlichung hätte zu einem Konflikt mit den veröffentlichten (und problematischen) Thermometerdaten geführt vor dem Hintergrund, dass die Menschen für einen derartigen Temperaturanstieg verantwortlich sind.

Aktuell haben wir aber inzwischen Proxy-Daten aus anderen Quellen, vor allem von Fredrick Ljungqvist und David Anderson. Ihre getrennten Veröffentlichungen stimmen darin überein, dass es seit 1940 nur einen geringen Temperaturanstieg gegeben habe, wenn überhaupt einen. Allerdings gab es zwischen 1920 und 1940 einen echten Temperaturanstieg, der in verschiedenen Proxy-Daten genauso zum Ausdruck kommt wie in Thermometermessungen.

Anti-Wissenschaft

In einer Anhörung vor dem US-Senat (am 16. Januar 2014) musste Michael Mann etwas erleben, was er gar nicht gerne hatte, und zwar von der kämpferischen Klimawissenschaftlerin und Bloggerin Judith Curry, Professorin bei Georgia Tech. Also hat er sich entschlossen, in seinem NYT-Editorial dazu etwas zu sagen. Dabei hat er jedoch vergessen, dass es oftmals besser ist, gar nichts zu sagen, als Judith Curry vorzuwerfen, mit Anti-Wissenschaft hausieren zu gehen.

Curry hat keine Zeit verloren, Manns Fehdehandschuh aufzunehmen und seine Worte gegen ihn zu verwenden:

„Da Sie mir öffentlich vorgeworfen haben, in meiner Aussage vor dem Kongress ‚Anti-Wissenschaft‘ betrieben zu haben, erwarte ich, dass Sie (öffentlich) meine Statements benennen und widerlegen, die faktisch ungenau sind, oder wo meine Schlussfolgerungen nicht durch die von mir vorgelegten Beweise gestützt werden.

Während der Anhörung hat mich Senator Whitehouse gefragt, warum manch einer mich einen ‚contrarian‘ nennt. Ich habe etwa wie folgt geantwortet: Skeptizismus ist eine der Normen in der Wissenschaft. Wir gewinnen Vertrauen in unsere Theorien, wenn sie allen Herausforderungen durch Skeptiker standhalten. Wenn sie jedoch stattdessen ihre eigenen Theorien dadurch verteidigen, dass sie Andersdenkende beschimpfen, ist das ein klares Zeichen, dass diese eigenen Theorien in Schwierigkeiten stecken“.

Ihre finale Botschaft an Mann:

„Wenn Sie vermeiden wollen, selbst als ‚Anti-Wissenschaftler‘ apostrophiert zu werden, sind Sie jetzt verpflichtet, auf meine Aussagen zu antworten!“

Krieg gegen die Kohle

Es ist interessant, dass Mann jetzt die Rolle eines Opfers spielt, vermeintlich bedrängt von mächtigen Interessen, die er dunkel als von der Industrie der fossilen Treibstoffe ausgehend sieht. Tatsächlich kann aber das Gegenteil der Fall sein. Mann wurde zu einem starken Befürworter von Kontrollen der Emissionen von Kohlendioxid, was sehr gut zu dem laufenden Krieg gegen die Kohle seitens der EPA und des Weißen Hauses passt – und zu der politischen Haltung der NYT – wonach Kohle die größte CO2-Quelle ist.

Es ist eine Ironie: während die Verbrennung von Kohle in China und Indien rapide zunimmt, ist das auch in Europa der Fall, wo die Politiker in der Vergangenheit Anti-CO2-Fanatiker waren, aber trotzdem die Kernkraft ausgeschaltet haben, die keinerlei CO2 emittiert.

In den USA werden Vorschriften erlassen, das CO2 aus den Abgasfahnen der Kraftwerke herauszufiltern und unterirdisch einzulagern. Die Kohlenstoff-Sequestrierung ist ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen und wurde noch nie kommerziell durchgeführt. Es gab sogar Rufe nach dem Herausfiltern von CO2 aus der globalen Atmosphäre, was unmöglich erscheint – und in jedem Falle sehr, sehr teuer wäre.

Und wozu das Ganze? Wie schon oft erwähnt, ist CO2 sehr vorteilhaft für die Landwirtschaft. Als natürlicher Dünger beschleunigt es das Wachstum der Ackerpflanzen. Der tschechische Physiker Lubos Motl hat berechnet: falls es möglich wäre, den CO2-Gehalt auf seinen vorindustriellen Wert zu reduzieren, würde die globale Landwirtschaft schwer geschädigt, und Milliarden Menschen würden verhungern.

Aber vielleicht ist es ja diese Art der Bevölkerungskontrolle, hinter der die Klimafanatiker her sind. Sie haben immer behauptet, dass die Erde überbevölkert ist und dass eine Anzahl Menschen entfernt werden muss, um natürliche Werte zu schützen – ein wirklich misanthropisches Schema. Im Jahre 1974 hat der Club of Rome eine detaillierte Studie veröffentlicht mit der Vorhersage, dass eine Milliarde Menschen den Hungertod sterben wird, was in den achtziger Jahren beginnen und um das Jahr 2010 seinen Höhepunkt erreichen wird. Einer der Befürworter dieser These ist jetzt der Wissenschaftsberater des Weißen Hauses.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science & Environmental Policy Project SEPP. Er ist spezialisiert auf Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte für Fernerkundung und Satelliten diente er als Gründungsdirektor des US Weather Sattelite Service und jüngst als Vizepräsident des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist leitendes Mitglied am Heartland Institute und dem Independent Institute. Er war Mitautor des NYT-Beststellers Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Das NIPCC hat zahlreiche wissenschaftliche Berichte veröffentlicht (www.NIPCCreport.org).

Read more: http://www.americanthinker.com/2014/01/the_inventor_of_the_global_warming_hockey_stick_doubles_down.html#ixzz2rx0MAgo6
Link: http://www.americanthinker.com/2014/01/the_inventor_of_the_global_warming_hockey_stick_doubles_down.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




China stellt Klimakonsens in Frage

Während die CAS eine Plattform für Diskussionen zum Thema Klima anbietet, stimmt sie selbst den NIPCC-Ergebnissen nicht auf jeden Fall zu – stehen doch diese Ergebnisse im Gegensatz zu denen des IPCC. Vielmehr demonstriert die CAS eine anerkennenswerte Bereitschaft, eine offene Diskussion über wissenschaftliche Fragen zu ermutigen. Es ist wohl das erste Mal überhaupt. Keine solche Diskussion wurde bislang durch die Royal Society in UK oder der US Academy of Sciences zugelassen.

Allerdings scheint es innerhalb der CAS eine Meinungsgruppe zu geben, die den NIPCC-Ergebnissen folgt. Gezeigt hat das ein Workshop am 15. Juni in Peking. Ihm folgte ein Symposium im September, auf dem ganz klar die Ansichten des IPCC unterstützt wurden. Ich hoffe, dass die interne wissenschaftliche Debatte es der CAS ermöglichen wird, eine überarbeitete Meinung zu gewinnen, ob AGW eine Gefahr für das menschliche Wohlbefinden ist, wie es von den Alarmisten behauptet wird. (Einige bohrende Fragen folgen weiter unten).

Aber es geht hier um mehr als nur um eine Debatte zum Thema Klimawissenschaft. Viele persönliche Faktoren kommen ins Spiel, so wie es bei Wissenschaftlern überall der Fall ist. Ist ein Wissenschaftler erst einmal ein Rädchen im Getriebe des IPCC, wird er normalerweise an vielen Workshops und Symposien während des Jahres teilnehmen, üblicherweise an exotischen Orten (Bali, Cancun, Marrakesch) und in Erster-Klasse-Hotels wohnen. Es gibt auch die Kameradschaft, Teil einer internationalen wissenschaftlichen Forschung zu sein, interessante Kontakte herzustellen und wissenschaftliche und persönliche Freundschaften einzugehen. Und dann gibt es da noch ein gewisses Prestige, oftmals reflektiert durch professionelles Karriere machen, durch Gehaltssteigerungen und Auszeichnungen – und nicht zu vergessen lukrative Forschungszuwendungen durch willfährige Regierungsagenturen und großzügige private Spender (darunter oftmals auch Big Oil!).

Und schließlich gibt es da dieses Gefühl, dass die wissenschaftlichen Bemühungen dabei helfen, wichtige politische Maßnahmen festzulegen, die „das Klima retten“ und das menschliche Wohlbefinden steigern. Zumindest scheint das derzeit die in Europa und den USA vorherrschende Meinung zu sein. Aber es wäre übereilt zu sagen, dass diese idealistische Hoffnung auch zutrifft. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass wichtige Entscheidungen bzgl. der Zukunft ökonomischen Wachstums und der nationalen Entwicklung in China durch rein wissenschaftliche Meinungen in Geiselhaft genommen werden. Wenn überhaupt, dann tendiert die nationale Politik dazu, der vermeintlichen Gefahr von AGW konservativ und skeptisch gegenüber zu treten. In China werden solche Entscheidungen möglicherweise durch die National Development and Reform Commission getroffen, in deren Bereich auch die internationalen Verhandlungen bzgl. des Kyoto-Protokolls fallen (um Treibhausgase zu reduzieren). China war gegen Kyoto – und die USA haben anders als andere OECD-Nationen das Protokoll niemals ratifiziert.

Als Unterstützung für diese Ansicht kann man das Übereinkommen zwischen Präsident Obama und dem chinesischen Präsidenten bei ihrem jüngsten Treffen in Hawaii betrachten. Dabei ging es um die Reduktion der Emissionen von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (HFC), die in Kühlschränken anstelle von CFCs eingesetzt werden. Ihr Kommuniqué sagte nichts zu Kohlendioxid, dem wichtigsten Treibhausgas, das durch die Energieerzeugung aus fossilen Treibstoffen resultiert und für ökonomisches Wachstum unabdingbar ist.

Als Gegenbeispiel kann man natürlich die jüngst verkündete Klimapolitik von Präsdient Obama anführen, die von der Angst vor AGW getrieben scheint – oder, wahrscheinlicher, durch die Angst, die politische Unterstützung der Alarmisten zu verlieren. Obwohl diese nur einen kleinen Teil der US-Bevölkerung stellen, finden sich unter den Alarmisten ein großer Teil der Medien und anderer einflussreicher Meinungsbildender. Mr. Obama hat etwas versprochen, das in einen „Krieg gegen die Kohle“ mündet, der reichlichst und billigst vorhandenen Quelle zur Stromerzeugung. Aber alles deutet darauf hin, dass die Politik des Weißen Hauses politisch motiviert und nicht von der Wissenschaft getrieben ist. Ein guter Indikator für die wirklichen Motive ist die Möglichkeit, dass Obama gegen die Keystone-XL-Pipeline sein Veto einlegen wird. Durch diese Pipeline sollen kanadische Ölsande zu texanischen Raffinerien transportiert werden. Wie jeder erkennt, wäre ein solches Veto nichts weiter als eine Beruhigungspille für die Umweltaktivisten, da es kaum die Entscheidung der kanadischen Regierung beeinflussen dürfte, das Öl aus den Sanden zu extrahieren.

Andererseits hat China gerade verlauten lassen, dass es versuchsweise einen Zertifikate-Handel einführen möchte. Aber ich habe den Verdacht, dass dies nicht einfach darauf abzielt, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern dazu dienen soll, die Effizienz alter Kohlekraftwerke zu steigern, die derzeit nur 11% beträgt.

Zum Vergleich, die meisten US-Kraftwerke haben eine Effizienz von mindestens 35% – d. h. 35% der durch die Kohleverbrennung entstandenen Wärme werden in nutzbaren Strom umgewandelt. Die „super-kritischen“ Kohlekraftwerke, die jetzt gebaut werden, kommen auf eine Effizienz bis 55%. Dies bedeutet, dass China Kohlekraftwerke bauen kann, die fünfmal soviel Strom erzeugen können (mit der gleichen Menge Treibstoff) wie die derzeit laufenden älteren Typen – mit Sicherheit ein lohnenswertes Ziel. Aber das wird kaum etwas für das globale Klima tun, wenn überhaupt, und sollte nicht als Klimapolitik bezeichnet werden.

Einige Fragen an das IPCC:

Wie oben schon angesprochen, plant die CAS im September ein Symposium in Peking, um die Pro-IPCC-Argumente zu sammeln und zu versuchen, ihre Regierung davon zu überzeugen, dass die Menschen einen wichtigen Beitrag zur globalen Erwärmung leisten. Im Vorfeld dieses Symposiums würde man den Organisatoren gerne folgende Fragen stellen:

1. Können Sie erklären, warum es während der letzten 15 Jahre keine signifikante Erwärmung gegeben hat – trotz einer rapiden Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes?

2. Kann jemand erklären, warum die tropischen Atmosphäre zwischen 1979 und 2000 keine Erwärmung gezeigt hat (abgesehen von dem einjährigen Temperatursprung im Jahre 1998, der einem Super-El Niño geschuldet war) und dann wieder zwischen 2002 und 2012 – während die Modelle vorhersagen, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmen soll als die Oberfläche?

3. Kann jemand erklären, warum es in der Antarktis immer kälter wird und das Meereis um die Antarktis stetig weiter zunimmt – während doch die Modelle eine besonders starke Erwärmung in höheren Breiten annehmen?

4. Warum gibt es einen so starken Unterschied der Temperaturtrends zwischen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre – was von den Klimamodellen nicht gezeigt wird?

5. Es gibt auch eine schreiende Diskrepanz zwischen der beobachteten und der modellierten  Breitenabhängigkeit bzgl. Wolken und Niederschlag. Wie kommt das?

6. Kann jemand die Ursachen der starken Erwärmung zwischen 1910 und 1940 erklären? Sie ist höchstwahrscheinlich nicht anthropogenen Ursprungs, war doch das Niveau von Treibhausgasen vor dem 2. Weltkrieg ziemlich niedrig.

7. Können gegenwärtige Klimamodelle die beobachteten multidekadischen Oszillationen in Pazifik und Atlantik abbilden?

8. Und schließlich, kann jemand die Existenz der so genannten Kleinen Eiszeit erklären zwischen 1400 und 1800 sowie das offensichtliche Zusammenfallen extremer Kälte mit niedrigen Sonnenflecken-Zahlen?

Es ist eindeutig, dass die Klimamodelle nicht erklären können, was tatsächlich beobachtet wird. Dabei ist es ein Prinzip der Wissenschaft, dass Beobachtungen immer vor allem anderen stehen müssen. Die Modelle sind durch aktuelle Beobachtungen nicht bestätigt worden und sollten daher nicht für Vorhersagen für die Zukunft herangezogen werden. Im jüngsten IPCC-Bericht wird behauptet, dass Modelle und Beobachtungen übereinstimmen, aber diese Behauptungen sind eindeutig sehr fragwürdig.

Die chinesische Akademie der Wissenschaften hat einen wichtigen Schritt unternommen zu versuchen, für eine rationale Klimapolitik essentielle Fragen zu beantworten. Die Welt wird diese Pionier-Bemühungen sicher mit großem Interesse verfolgen

Ein kurzes Wort zu Kohlendioxid: Es ist ein geruchloser, ungiftiger natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre. Als grundlegendes Nahrungsmittel für alle Pflanzen ist es absolut unabdingbar als Basis allen Lebens auf unserem Planeten. CO2 sollte nicht „Verschmutzer“ genannt werden. In der geologischen Vergangenheit lag das Niveau bis zu zehnmal höher als heute; tatsächlich entwickelten sich unsere Haupternten bestens bei einem bis zu fünfmal höheren CO2-Niveau. China ist derzeit der größte CO2-Emittent und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zu zunehmenden landwirtschaftlichen Erträgen, zu einer Zeit, wenn ein großer Teil der Weltbevölkerung nach wie vor hungert. Die Welt sollte China dankbar sein.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science&Environmental Policy Project SEPP. Seine Spezialgebiete sind Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte für Fernerkundung und Satelliten arbeitete er als Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und jüngst als Vizevorsitzender des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist leitendes Mitglied des Heartland Institute und des Independent Institute sowie gewähltes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Er war Mitautor des NYT-Bestsellers „Unstoppable Global Warming: Every 1500 Jahre“. Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC und war seitdem dessen Vorsitzender. Das NIPCC veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Studien (Siehe www.NIPCCreport.org) Seine letzten Arbeiten finden sich  hier und auch bei Google Scholar.

Link: http://www.americanthinker.com/2013/07/china_questions_climate_consensus.html  

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Romneys Chance – Billige Energie belebt US-Wirtschaft

Romney’s Historic Opportunity: Low-Cost Energie Fuels Economic Recovery

Gastbeitrag von Dr. Fred Singer (auf WUWT)
Energie, das Lebenselixier der Wirtschaft, ist Präsident Barack Obamas Achillesferse. Mitt Romney kann die Wahl im November gewinnen, wenn er seinen Wahlkampf auf eine vernünftige Energiepolitik konzentriert.

“Mr. Romney wird sich nicht nur mit Mr. Obamas Fehlern beschäftigen müssen, sondern auch mit einem besseren Plan zur Wiederherstellung der Prosperität.” [WSJ 4-26-12] Und mit einer “…optimistischen konservativen Vision, welche der Partei Zuversicht und den Wählern einen Anstoß zum Undenken gibt.  Er muss sein Regierungsprogramm ankündigen für den Fall, dass er im November gewinnt …”. (NYT)

Als Kandidat für die US-Präsidentschaft sollte Romney nun eine zusammenhängende Politik für billige und sichere Energie formulieren, welche der US-Wirtschaft einen Schub gibt und die Menschen aus der Armut befreit. Im Grunde muss er zusammen mit seinen Anhängern die Öffentlichkeit überzeugen und inspirieren.
Es sollte deutliche Ziele nennen: Niedrigere Benzinpreise; billigeren Strom; billigeren Dünger für die Farmer und niedrigere Nahrungsmittelpreise für jedermann; billigeren Treibstoff für den Luftverkehr und für das Speditionsgewerbe; niedrigere Rohstoffpreise für die Chemische Industrie. Auch sollte er nun die Köpfe benennen, die er in seiner Mannschaft haben möchte zur Besetzung der entscheidenden Posten, um seine Politik zu machen. Sein Partner für die Vizepräsidentschaft sollte sich zur Unterstützung dieser Ziele bereits bekannt haben.

Obama hat es Romney leicht gemacht

Romney kann gewinnen, Obama hat ihm schon das meiste an Munition geliefert:
**Unter Obama hat sich der Benzinpreis mehr als verdoppelt, von $1.80 (US-Durchschnitt) nähert er sich nun $5 pro Gallone. Sein Energieminister, Dr. Chu, wollte die Preise auf Europäischer Höhe von $8 – $10 sehen.” Das tut der Mittelschicht wirklich weh, besonders den Paaren mit zwei Autos, die zur Arbeit pendeln müssen. Aber alles, was Obama getan hat und noch tut, verschlimmert die Situation.
**Er hat sein Veto gegen die Keystone Pipeline eingelegt, die immer mehr Öl von Kanada zu den Raffinerien am Golf von Mexiko leiten sollte, die sofort verfügbare Jobs geschaffen und die Energiesicherheit erhöht hätte.
**Er hat eine Menge Gebiet in Bundesbesitz der Öl und Gasproduktion entzogen – besonders in Alaska und vor den Küsten. Die Alaska-Pipeline ist in Gefahr, auszutrocknen. Sogar dort, wo die Exploration erlaubt ist, können Fördergenehmigungen nur schwer erlangt werden wegen bürokratischer Hindernisse.
**Für Obama ist Öl ein “Treibstoff der Vergangenheit;” das ist nicht so bei den Millionen von Autofahrern. Er möchte ihnen gerne Algen in die Benzintanks füllen – das ist die letzte Bio-Treibstoff-Idee! In seinem 2008er Wahlkampf hat Obama versprochen, dass unter seiner Regierung die Strompreise durch die Decke schießen würden. Dieses Versprechen hat er eingehalten – mit Hilfe des fehlgehenden ‘Standards für Erneuerbare Elektrizität,’ welcher die Energieversorger verpflichtet, teure ‘Grüne ’ Energie von den Solar- und Windprojekten einzukaufen und so indirekt zu Steuer-Einnehmern zu werden.
**Er hat auch versprochen, dass potentielle Erbauer von kohlebefeuerten Kraftwerken pleite gehen würden. Das würde noch so kommen wegen der extrem belastenden Regulierungen aus der Umweltschutzbehörde EPA. Dem jüngsten EPA-Plan zufolge soll der Bau neuer kohlebefeuerter Kraftwerke gestoppt werden, indem unmöglich zu erreichende Emissionsgrenzwerte für Kohlendioxid gesetzt werden. Allerdings will die EPA Ausnahmen zulassen, wenn das Kraftwerk das CO2 abscheidet, die Technik dafür ist aber nicht da und die Kosten werden prohibitiv sein.
**Falls Obama wiedergewählt wird, wird wahrscheinlich seine EPA mit der CO2-Begründung auch bestehende Kohlekraftwerke schließen – und vermutlich überhaupt keinen Neubau von fossil-befeuerten Kraftwerken mehr zulassen, sogar die Erdgasbefeuerten, die nur etwa die Hälfte CO2 im Vergleich zu Kohle ausstoßen. Die kalifornische PUC hat schon Gaskraftwerke verboten (am 19. April 2012), um das unrealistische Ziel von 33% Grüner Elektrizität zu erreichen.
**Die Zeichen drohender EPA Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbeutung der Schiefergaslager durch das Horizontalbohren stehen schon an der Wand. Man behauptet, dass vom ‘fracking’ das Wasser verschmutzt würde.
Es gibt nur eine Erklärung für derartiges irrationales Vorgehen: Die Obama-Regierung scheint von Kopf bis Fuß von der pathologischen Angst katastrophaler Erderwärmung besessen zu sein, ohne an die Zukunft der Wirtschaft oder der Arbeitsplätze zu denken. Die CO2-Emission muss gestoppt werden!
Die stärkste Bestätigung dafür ergab sich aus Obamas Aussagen zum Klimawandel, als er versprach dieses Glaubensbekenntnis der (amerikanischen politischen) Linken zu einem zentralen Punkt im kommenden Wahlkampf zu machen. Das mag sich gut bei der Leserschaft von Rolling Stone machen. Aber angesichts der wachsenden Skepsis unter den normalen Amerikanern über das ideologische Kauderwelsch, das hierzu von den Mainstream Medien und aus dem Weißen Haus ständig herausgespuckt worden ist, könnte das für Obama keine Hilfe bei den Wechselwählern und den Wählern aus der Arbeiterschaft werden, die er im November ebenso braucht, wie die gebildete Elite, die ihn dazu gedrängt hat, den Bau der Keystone XL Pipeline zu stoppen. Dieser Konflikt offenbart einen Widerspruch im Zentrum seines Präsidentschaftswahlkampfes. (Commentary Magazine)
Die Situation ist wie gemacht für Romney, um eine angriffslustige Kampagne gegen die derzeitige Energiepolitik zu starten –  die noch übler würde, wenn Obama wiedergewählt wird.

Was Romney tun muss, um im November zu gewinnen

Romney muss den Wählern ganz klar machen, warum billige Energie absolut nötig für eine wirtschaftliche Erholung ist, für neue Arbeitsplätze, für einen Anstieg der Durchschnittseinkommen. Dies besonders für die Familien der Mittelschicht, die derzeit zu viel ihres Budgets für die notwendige Energie ausgeben müssen. Romney sollte auf die völlig realistische Aussicht auf amerikanische Energie-Unabhängigkeit setzen. Das ist oft versprochen, aber nie zuvor erreicht worden. Ja, er kann sogar darauf setzen, dass die USA zu einem Exporteur von Energie werden können.
**Romney kann mit Aussicht auf Erfolg versprechen, den Benzinpreis auf $2.50 pro Gallone oder noch weniger zu reduzieren, und dabei kann er Newt Gingrich dankbar sein, der dieses Ziel in einer seiner Wahlkampfreden vorgeschlagen hatte. Um es zu erreichen, müsste der Weltmarktpreis für Öl unter $60 pro Barrel von gegenwärtig $110 fallen.
**Dieses glänzende Energieversprechen ist möglich wegen des niedrigen Preises für Erdgas, der auf $2 pro mcf (1000 cubic feet) von seiner Spitze von $13 (2008) gefallen ist – mit  einer Tendenz nach unten. Alles, was Romney tun muss, ist, die Hindernisse aus der gegenwärtigen Regulierung so weit wie nur möglich zu beseitigen.
Drei wichtige Wirtschaftstatsachen sind zu bedenken:
**Da viele der neuen Bohrlöcher hochwertiges Öl liefern und flüssiges Erdgas (NGL – natural gas liquids) als Nebenprodukt, kann letzteres gewinnbringend zu noch niedrigeren Preisen verkauft werden.
**Erdgas wird derzeit für weniger als 15% vom Durchschnittspreis für Rohöl verkauft, bezogen auf Energie/BTU Basis. Das heißt, dass der Ersatz von öl-basierten Treibstoffen wie z. B. Diesel und Benzin, entweder mit Flüssig-Erdgas (Liquid Natural Gas – LNG) oder komprimiertem Erdgas (Compressed Natural Gas – CNG) gewinnbringend ist. Das kann der wirtschaftlichste und schnellste Ersatz für schwere Straßenfahrzeuge, Erdbewegungsmaschinen, diesel-elektrische Lokomotiven, Busse und Flottenfahrzeuge sein.
**Es wird auch profitabel, Erdgas direkt in Benzin oder Diesel durch chemische Prozesse ähnlich wie in Raffinerien zu wandeln. Methanol, Wasserstoff und andere Exoten kann man vergessen. Die direkte Konversion könnte die existierende Infrastruktur nutzen; sie ist kommerziell sinnvoll, die Technik ist erprobt, und das Gewinnpotential ist offensichtlich – selbst wenn die Konversions-Effizienz bei bescheidenen 50% liegt.
Dank des billigen Erdgases wird Romneys Versprechen auf niedrigere Benzinpreise leicht erfüllbar sein: durch sinkende Nachfrage und weltweit steigendes Angebot wird der Weltmarktpreis fallen und damit auch der Preis für die treibstoffabhängigen Transportkosten. Durch Absenken des Bedarfs für Treibstoff für den Transport müsste es möglich sein, rasch die Ölimporte aus Übersee zu senken; derzeit beträgt der Öl-Anteil 60% (in $) am gesamten Importvolumen. Zugleich kann die Ölförderung in ganz Nordamerika gesteigert werden. Die USA würden sich dann auf dem Weg in die Energie-Unabhängigkeit befinden und dazu noch Treibstoffe exportieren – mit der Folge einer gewaltigen Verbesserung der Zahlungsbilanz.

Der Öl-Milliardär Harold Hamm, Vorstandssprecher von Continental Resources und Entdecker der ausgiebigen Bakken Ölfelder in den nördlichen Great Plains, beklagt die derzeitige Energiepolitik als entwicklungshemmend. “Präsident Obama sitzt bei  der Energie auf dem falschen Pferd,” sagte er in einem Interview mit Stephen Moore. Angesichts des Ausmaßes der Energieerzeugung können wir überhaupt nicht an das Ziel einer Energie-Unabhängigkeit herankommen, wenn wir Steuerdollars in „Grüne  Energie” Quellen versenken, wie z. B. Wind und Solar. Sie (die Energie-Unabhängigkeit) muss aus dem Öl und Gas kommen. Hamm ist Energieberater für Romney. Gleichermaßen klagte Gouverneur Bob McDonnel, der beabsichtigt, Virginia durch die Entwicklung von offshore Öl und Gas zum Hauptsitz der Energie-Erzeugung an der Ostküste zu machen, in einem Gastbeitrag im Wall Street Journal, dass Obamas Worte „meilenweit von seinen Taten entfernt seien.”

Und noch ein Versprechen kann Romney zuversichtlich geben, nämlich, dass er den Preis für Elektrizität um die Hälfte senken kann – oder noch darunter. Das Versprechen kann erfüllt werden nicht nur aufgrund des niedrigen Erdgaspreises sondern auch wegen der viel höheren Energie-Effizienz von 60% und höher der Gaskraftwerke im Vergleich zu den derzeitigen Kohle- und Kernkraftwerken von 35-40%. Höhere Effizienz reduziert nicht nur die Brennstoffkosten (pro Kilowattstunde) sondern senkt auch deutlich die Kapitalkosten (pro Kilowatt).
Die Effizienz kann noch höher gesteigerte werden, wenn Elektrizität in einem verteilten Erzeugungssystem produziert wird: Wenn nämlich Gaskraftwerke in den verstädterten Zentren stehen und dabei die Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt wird. Dabei wird die Niedertemperatur-Abwärme genutzt, die normalerweise in die Umwelt abgeht und somit verschwendet wird. Sie liefert dann warmes Wasser für Raumheizungen, für das Abtauen von Schnee und Eis, für Wäschereien und sogar für Klima- und Entsalzungsanlagen. Auch das ist erprobte Technik und die Gesichtspunkte der Wirtschaftlichkeit können sehr vorteilhaft sein. Verteilte Energie-Erzeugung erhöht auch die Sicherheit (gegen Terrorismus) und vereinfacht das Problem der Ableitung von Abwärme.
Billiges Erdgas kann Grundstoff für billige Dünger für die Farmer sein: Damit gingen die Nahrungsmittelpreise nach unten, auch Rohstoff für chemische Fabriken, die Plastik und andere Vorprodukte herstellen. Dann könnten Industrien zurück in die Vereinigten Staaten kommen und heimische Arbeitsplätze bereitstellen – anstatt im Ausland zu sein, wo das Erdgas billig ist.
Die Zukunft wird noch glänzender aussehen als heute, wenn erst einmal die Technik zur zukünftigen Ausbeutung der riesigen Gashydrat-Lagerstätten zur Verfügung steht. Das muss Romney in einem optimistischen Ausblick der Wählerschaft vermitteln.
“Naturgas ist ein Eingangsrohstoff zu eigentlich jedem Industrie-Prozess,” und der Gaspreis in den USA ist nur ein Bruchteil dessen in Europa und Asien. Unser Land hat einen unglaublichen Vorsprung, wenn die Arbeitskosten in Asien ansteigen, wenn die Güter-Transportkosten von Asien nach den USA steigen, wenn der Ölpreis steigt, da die amerikanischen Arbeitskosten stagnierten oder gar heruntergegangen sind während der vergangenen 10 Jahre. Wir haben eine wirklich wunderbare Möglichkeit, eine industrielle Wiedergeburt in den USA zu entfesseln.” [Aubrey McClendon, CEO of Chesapeake Energie, WSJ 4-26-12]

Den „Grünen Drachen“ töten

Romney sollte deutliche Aussagen machen zur “Fopperei” (Senator Inhofes Wort) mit Klimakatastrophen aufgrund ansteigender CO2-Pegel. Er sollte klar sagen, dass kein Bedarf an einem hohen Umfang von Windenergie oder Sonnenenergie besteht – sogar der Bau neuer Kernkraftwerke kann aufgeschoben werden. Viele Umweltschützer werden erleichtert sein, wenn die Landschaft nicht mehr mit Sonnenpaneelen, Windmühlen und – auch das – Hunderten von Meilen von Überlandleitungen verunstaltet wird.
In seinem Buch „Werft sie alle raus“ (Throw Them All Out) berichtete Peter Schweizer, dass 80% der Multi-milliardenschweren Grünen Anleihen, Anleihegarantien und Zuwendungen an Obama-Unterstützer gingen. Romney sollte erklären, dass es fortan keine Solyndras oder andere Wohltaten mehr geben wird und keine weiteren Regierungssubventionen für ‚Grüne Energie’ und den Kumpelkapitalismus. Die Märkte sollen in Zukunft über neue Techniken entscheiden, wie z.B. über Elektroautos, Sonnenenergie usw. Viele Washingtoner Lobbyisten werden ihre gutdotierten Pöstchen verlieren.
Es gibt absolut keinen Bedarf für Bio-Kraftstoff. Ja, das gilt auch für Algen wie für Ethanol, das derzeit etwa 40% der amerikanischen Maisernte verbraucht. Der Weltmarktpreis für Mais hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht – auch weil die EPA den Ethanol-Anteil am Treibstoff von 10% auf 15% erhöhen will. Echte Umweltschützer wissen um die vielen Rückwirkungen von Bio-Treibstofffen, die Schäden, die sie an den Ackerflächen und Wäldern anrichten, in Amerika und anderswo, und um die weiten Gebiete, die natürlichen Lebensräumen gewidmet werden könnten.
Schließlich sollte Romney klarmachen, dass er im Falle seiner Wahl Minister für Energie, für das Innere, Leiter der NOAA, der EPA ernennen wird, die seine Überzeugungen in Energiefragen teilen. Und am wichtigsten: er sollte seine Mannschaft im Weißen Haus einschließlich seines Wissenschaftsberaters so zusammenstellen, dass sie das Versprechen billiger und sicherer Energieversorgung für die amerikanische Wirtschaft erfüllen.
Vielleicht wurde das am treffendsten im Wall Street Journal (27. April) formuliert: “Wenn Ihnen die vergangenen vier Jahre gefallen haben, dann können Sie noch mal vier davon haben”
——————-
S. Fred Singer ist Professor Emeritus der University of Virginia und Vorsitzender des Science & Environmental Policy Project (SEPP). Sein Spezialgebiet ist die Atmosphären- und Weltraumphysik. Als Experte auf dem Gebiet der Fernerkundung und der Satelliten war er Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und später Stellvertretender Leiter des US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist Senior Fellow am Heartland Institute und am Independent Institute. Obgleich er Physiker ist, hat er Wirtschaftswissenschaft für Ingenieure gelehrt und ein Buch über den Welterdölpreis geschrieben. Er arbeitete in verschiedenen Regierungspositionen und war Berater für Finanzminister Wm. Simon. Er war Mitautor am New York Times Bestseller “Unstoppable Global Warming: Every 1500 years.”  Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), das viele wissenschaftliche Berichte veröffentlichte. [Siehe www.NIPCC.org]. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen siehe  „http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/“ und Google Scholar.
Originalbeitrag hier.
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Climategate kommt vor Gericht!

Zunächst der wissenschaftliche Hintergrund:

Manns Besonderheit ergibt sich aus seinen Studien zum umstrittenen (und inzwischen gründlich diskreditierten) „Hockeyschläger“ (in den Zeitschriften Nature 1998 and Geophysical Research Letters 1999). Seine eigenwillige Analyse von Proxydaten (also keine Thermometerdaten) aus Datenquellen wie Baumringen, Eisbohrkernen, Sedimenten in den Ozeanen usw. beseitigte die gut dokumentierte Mittelalterliche Warmzeit MWP (900 bis 1200) sowie die Kleine Eiszeit LIA (1400 bis 1800) – dokumentiert von Prof. H. H. Lamb, dem Gründer der Climate Research Unit of East Anglia U (CRU-EAU) [siehe Bild rechts]. Mann erklärte dann das 20. Jahrhundert zum wärmsten seit 1000 Jahren. Sein Temperaturgraph in Form eines Hockeyschlägers wurde sofort zum Aushängeschild von Al Gore und dem IPCC, um deren Behauptung der anthropogenen globalen Erwärmung zu stützen.
Zwei kanadische Statistiker, Steven McIntyre und Ross McKitrick fanden schon bald ernste Fehler in Manns Analyse; sie konnten sogar zeigen, dass Manns Algorithmus immer zu einem „Hockeyschläger“ wird, selbst wenn man Zufalls-Werte eingibt. Was das Ganze noch schlimmer macht: Während im IPCC-Bericht 2001 Manns Ergebnisse noch als Bestätigung der AGW-Behauptungen aufgeführt worden waren, zeigt der jüngste Bericht aus dem Jahr 2007 nichts davon. Mann verteidigt seine Arbeit – in gewisser Weise – immer noch, ebenso wie einige seiner unkritischen Unterstützer. Von Al Gore gibt es dazu bisher keine Stellungnahme.
In seinem Buch verzerrt Mann die E-Mail-Aufzeichnungen des „Climategate“ Lecks; diese E-Mails wurden in keiner Weise verändert oder bearbeitet. Sie belegen eine Konspiration unter einer Clique britischer und amerikanischer Klimawissenschaftler zur Kontrolle dessen, was in den IPCC-Berichten erscheint und um die Veröffentlichung gegensätzlicher Ansichten durch Skeptiker in anerkannten wissenschaftlichen Journalen durch Manipulation des Begutachtungsprozesses zu verhindern.
Die vollständigste Diskussion der Climategate-E-Mails von Andrew W. Montford findet man hier. Eine mehr technische Behandlung gibt es auf dem Blog von McIntyre, www.climateaudit.org
Mike Mann versucht auch, Leser durch die Anführung von „Fakten“ in die Irre zu führen, und zwar durch die Verwechslung der Begriffe Temperaturniveau (gemessen in Grad Celsius) und Temteraturtrends gemessen in Grad Celsius pro Dekade, und hofft, dass niemand das bemerken würde. Während das gegenwärtige Niveau recht hoch ist (da sich das Klima immer noch von der Kleinen Eiszeit erholt), liegt der Trend seit einem Jahrzehnt bei Null – trotz der rasant steigenden CO2-Konzentrationen.
Bei der Lektüre von Manns Studien fand ich etwas sehr Seltsames: Seine Temperaturkurve (blaue Temperaturkurve im IPCC-Bericht) auf Basis von Proxydaten hört im Jahr 1978 abrupt auf und wird geglättet an die Thermometeraufzeichnungen angefügt (rote Kurve), die einen steilen Temperaturanstieg zeigen. Im Gegensatz dazu zeigen die von Satelliten gemessenen Temperaturwerte lediglich einen nicht signifikanten Anstieg zwischen 1978 und 1997 – ebenso wie unabhängige Daten von Wetterballonen aus der ganzen Welt.
Verwirrt durch dieses Missverhältnis habe ich Mann eine E-Mail geschrieben (damals war er noch an der University of Virginia) und ihn freundlich nach seinen Proxy-Daten nach 1978 gefragt. Alles, was ich darauf bekam, war eine harsche Antwort – was meinen Verdacht nur erhärtete, dass Mann die Daten zurückhielt, weil sie nicht mit den weithin akzeptierten Thermometerablesungen überein stimmten, die Hinweise auf die Existenz der globalen Erwärmung gaben. Ich glaube, dass dies die eigentliche Bedeutung der Bezeichnung „Mikes Nature Trick“ ist, die in den bekannt gewordenen Climategate-E-Mails aufgetaucht war – zusammen mit „hide the decline“. All das legt eine Manipulation grundlegender Daten nahe.
Natürlich war ich begierig zu erfahren, ob die von Mann zurück gehaltenen Daten nach 1978 eine Erwärmung zeigen. Falls sie das nicht tun, fällt der ganze IPCC-Fall AGW in sich zusammen – ebenso wie alle politischen Maßnahmen zur Kontrolle des Treibhausgases CO2. Diese Maßnahmen bestanden u. A. in der Einführung des Zertifikatehandels (Cap and Trade), der Kohlenstoffabscheidung in Kraftwerken sowie in zahlreichen kostspieligen Programmen zur Entwicklung alternativer „grüner“ Formen von Energie. Wir könnten bereits Hunderte Milliarden Dollar verschwendet haben – für nichts und wieder nichts. Falls das so sein sollte, müssten Mann und seine Unterstützer sehr viele Fragen beantworten.

Die Gerichtsphase

Im Jahre 1999 trat Mann der Fakultät an der U. of Virginia [UoV] als Assistenzprofessor bei und hatte Penn State sechs Jahre später nach dem Scheitern seines Versuchs, eine Anstellung zu erlangen, verlassen. Tatsächlich war er Mitglied meines Departements of Environmental Sciences, obwohl wir uns nicht begegnet sind.
Im Jahre 2010 hat der gerade gewählte Generalstaatsanwalt Kenneth Cucinelli aufgrund des Gesetzes FATA (Fraud Against Taxpayer Act, etwa: Gesetz gegen den Betrug des Steuerzahlers) im Rahmen einer zivilrechtliche Untersuchung die E-Mails von Mann angefordert, zusammen mit Arbeitsnotizen und anderen Dokumenten. Die Universität, eine vom Staat unterstützte Institution, hat dieser Forderung unter Hinweis auf die „Freiheit der Wissenschaft“ und ähnlichen Entschuldigungen abgelehnt. Sie haben dafür eine private Anwaltskanzlei beauftragt und bislang eine Million Dollar ausgegeben.
Ich bin ziemlich enttäuscht über die Weigerung meiner Universität, Manns E-Mails an den Generalstaatsanwalt (GA) von Virginia zu übergeben. Diese E-Mails könnten das Mysterium um „Mikes Nature Trick“ aufklären und zurück gehaltene Daten enthüllen. Mir wurde gesagt, dass es keine Probleme seitens der Univ. geben würde, wenn Greenpeace die E-Mails einer skeptischen Fakultät anfordern würde – einschließlich meiner eigenen – und zwar unter dem Gesetz zur freien Information (Freedom of Information Act FOIA). So viel zur „prinzipiellen Verteidigung“ der akademischen Freiheit seitens der Universität.
Der oberste Gerichtshof von Virginia hat AG Cucinellis Forderung inzwischen aufgrund einer technischen Auslegung in der Interpretation des Gesetzes in Virginia eine Absage erteilt. Aber das American Tradition Institute versucht, Manns E-Mails aus der Univ. unter dem FOIA zu extrahieren. Die Chancen dafür stehen gut – vor allem, seit die Universität nicht nur zugegeben hat, dass etwa 12 000 E-Mails existieren (von denen zuvor behauptet worden war, dass sie gelöscht worden seien) – sondern auch, dass sie diese E-Mails an Michael Mann übergeben hat, obwohl er nicht mehr Mitglied der Fakultät ist.

Wie Tom Jackman in der Wash Post am 21. März berichtet:

Der ATI-Fall begann im Stillen im Januar 2011 mit einer FOIA-Anfrage an die UoV nach den E-Mails an und von Mann sowie 39 anderen Personen, die in fünf staatlich geförderten Programmen tätig waren. Sieben Monate später gab die UoV fast 1800 E-Mails frei, sagte aber, dass sie weitere 12 000 E-Mails zurückhalte, die ihrer Ansicht nach nicht öffentlich oder vom FOIA-Gesetz 2.2-3705.4(4) gedeckt seien. Der Fall steht am 16. April zur Verhandlung an in Manassas (in Price William County, Virginia), einem Vorort von Washington Stadt. Von dort wird der Fall wahrscheinlich durch die Instanzen gehen und eindeutig festlegen, wie das FOIA-Gesetz dazu kommt, E-Mails vor einigen zu verstecken und vor anderen zu übergeben. Auch würde es einen internationalen Skandal hervorrufen– wenn Manns E-Mails zeigen, dass er die Daten zur Klimaänderung manipuliert hat, eine Anklage, von der er behauptet bereits freigesprochen zu sein.

Wie Jackman weiter berichtet, hat Mann gesagt, dass sein gemeinsames Interesse mit der UoV in seinen E-Mails bedeutet, dass die E-Mails an ihn übergeben werden können, aber nicht an Klimaskeptiker. Das American Tradition Institute, die konservative Gruppe, die hofft beweisen zu können, dass Klimawissenschaftler wie Mann ihre Daten manipuliert haben, sagt, dass die Universität die E-Mails nicht an eine Person übergeben kann und an eine andere nicht. Indem die Universität die E-Mails an Mann übergeben hat, hat sie alle Ausnahmen, die sie im Rahmen des FOIA anführte, selbst beiseite gewischt. Das sagt jedenfalls der Anwalt des ATI, David Schnare.
Schnare verwies dann auf die folgende Ansicht eines Generalstaatsanwaltes von Virginia aus dem Jahr 1983: "Wenn eine öffentliche Institution irgendeine Aufzeichnung verbreitet hat, „verlieren diese Aufzeichnungen ihren Ausnahmestatus im Rahmen“ des FOIA. Klarer scheint das Gesetz der USA zu sein, wonach die „selektive Auswahl … ein Angriff auf die dem FOIA zugrunde liegenden Ziele und als politische Maßnahme nicht tolerierbar ist“.
Inzwischen hat sich in diesem Fall ein anderer Weg aufgetan. Der kanadische Klimatologe Tim Ball schrieb witzelnd, „Mann sollte nicht bei Penn State, sondern bei einer staatlichen Besserungsanstalt“ sein*. Mann hat Ball daraufhin sofort verklagt. Aber das öffnete bei Mann eine Flanke im Vorspiel zu dem Prozess, einschließlich einer Aussage unter Eid.
Wir werden sehen, wie sich dieser Fall entwickelt. Tim Ball hat viele Möglichkeiten zu seiner Verteidigung. Ich hoffe, dass er sich auf die unterdrückten Daten nach 1978 konzentriert. Es würde passen, wenn Manns eigene Daten den IPCC-Antrieb für AGW zerstören würden.
*unübersetzbares Wortspiel! Original: „Mann should not be at Penn State but in a State Pen[itentiary]”
So oder so, die Wahrheit wird ans Licht kommen. Und wenn das geschieht, werden wir Zeuge eines gewaltigen Erdbebens sein, das die IPCC-Wissenschaftler, aber auch die Politiker in Amerika und Europa sowie die UN umfassen wird. Wollen wir hoffen, dass wir darauf nicht mehr zu lange warten müssen!
S. Fred Singer
S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project.  His specialty is atmospheric and space physics.   An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere.  He is a senior fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute.  In 2007, he founded and chaired NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change).  For recent writings, see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.  With about 2,000 other scientists who participated in the Intergovernmental Panel on Climate Change, including Michael Mann, he jointly received the Nobel Peace Prize in 2007.
Link: http://www.americanthinker.com/2012/04/climategate_heads_to_court.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Hinweis des Übersetzers: Am Ende folgt eine ausführliche Biographie von S. Fred Singer. Weil diese aber schon in früheren, für EIKE übersetzten Artikeln erschienen ist, wird sie hier aus Zeitgründen nicht mit übersetzt.




Klimakonferenz in Durban: Der Traum verblasst

Was die fast 200 Delegationen zusammenbringt, ist ein Traum – die aussichtslose Hoffnung, dass entwickelte Nationen, die das Protokoll ratifiziert haben, mit einem Hilfsprogramm in Höhe von 100 Milliarden Dollar pro Jahr anreisen. Damit soll es den Entwicklungsländern ermöglicht werden, sich an die vermeintlichen Klimakatastrophen anzupassen, die das IPCC seit mehr als 20 Jahren vorhersagt. Von den USA, die Kyoto nie ratifiziert haben, wird erwartet, dass es den Löwenanteil zu dieser Subvention beiträgt. Keine Chance; man betrachte die Umfragen und lausche den Aussagen führender republikanischer Präsidentschaftskandidaten, die die Katastrophenvorhersagen als „Ente“ oder „Unsinn“ verurteilen.
Aber die 10 000 Delegierten oder so in Durban – offizielle Delegierte, Regierungs- und UN-Funktionäre, Journalisten, NGO’s und andere Mitläufer – werden eine wunderbare Zeit haben: Zwei Wochen lang schlemmen, Parties feiern, in Luxushotels leben und alte Freunde auf diesem 17. Treffen grüßen – alles auf Kosten von irgendjemand anderem. Staatsmänner werden am letzten Tag anreisen, um wichtig klingende Kommuniqués zu unterzeichnen und rasch wieder verschwinden, noch bevor sie zu erklären haben, wie sie „das Klima retten“ wollen und die Menschheit gleich mit.
Entwickelte Nationen sind auf der Schuldschiene, überzeugt davon, dass ihre industrielle Entwicklung am meisten zum raschen Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre beigetragen hat. Aber ist das schlimm? Haben die Klimaextreme wirklich zugenommen? Können wir einen messbaren anthropogenen Effekt auf das Klima aufspüren und beweisen? Oder, was viel wahrscheinlicher ist, hat ein höheres CO2-Niveau Ernteerträge verbessert und eine Massenhungersnot einer wachsenden Weltbevölkerung verhindert? Was sagt die Wissenschaft dazu?
An dieser Stelle sollte das IPCC ins Spiel kommen. Aber dessen Glaubwürdigkeit ist mittlerweile irreparabel geschädigt – vor allem während der letzten zwei Jahre. Ich persönlich tendiere dazu, die jüngsten Enthüllungen durch „Klimagate“ als Beweis für die Inkompetenz und den Vertrauensverlust des IPCC zu sehen. Diese e-mails sagen mir nichts Neues. Man sieht die „üblichen Verdächtigen“, wie sie „den Fall“ durch tricksen und drehen unterstützen – selbst wenn einige von ihnen inzwischen anfangen zu zweifeln. Und doch verstecken sie weiter Informationen, manipulieren Daten und unterwandern den Begutachtungsprozess, den Grundstein wissenschaftlicher Integrität. Der Schaden, den sie der Wissenschaft generell damit zufügen, kann kaum überschätzt werden.
Aber unabhängig vom unethischen Verhalten der IPCC-Oberen, was ist mit der Wissenschaft selbst? Möglicherweise ist sich nach alldem die Wissenschaft gar nicht so sicher – obwohl im IPCC-Bericht aus dem Jahr 2007 behauptet wird, dass man sich zu 90 bis 99% sicher sei, dass das meiste der behaupteten Erwärmung zwischen 1978 und 2000 anthropogenen Ursprungs ist, verursacht durch die Erzeugung von Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Energieträger.
Als Atomsphärenwissenschaftler bin ich verwirrt durch die Ergebnisse des BEST-Projektes, von dem es heißt, dass es die Ergebnisse der Temperaturanalysen seitens des IPCC „bestätigt“. Tatsächlich scheinen sie alle eine rapide Erwärmung von Landflächen zwischen 1978 und 2000 zu zeigen. Daraus wird dann die Behauptung abgeleitet, dass die „globale Erwärmung real sei“.
Aber ich wundere mich über die Logik dieser Aussage. Schließlich sind BEST und IPCC nicht wirklich unabhängig voneinander; sie alle verlassen sich auf Ablesungen von Thermometern an Wetterstationen auf dem Festland. Obwohl bei BEST fünf mal so viele Stationen verwendet worden sind, überdeckten  diese die gleichen Landgebiete – weniger als 30% der Erdoberfläche – mit Stationen, die sehr unregelmäßig verteilt sind, hauptsächlich in den USA und Westeuropa.
Die Warmisten haben offensichtlich nicht genau einigen irgendwie skeptischen Bemerkungen von Prof. Richard Muller zugehört, dem Urheber und Leiter der gut dokumentierten und transparenten BEST-Studie. Er stellt fest, dass 70% aller US-Stationen schlecht positioniert sind und nicht den von der Regierung gesetzten Standards entsprechen; in der übrigen Welt ist es wahrscheinlich schlimmer.
Aber anders als auf dem Festland zeigte sich in der Atmosphäre kein Erwärmungstrend, weder über Land noch über den Ozeanen – jedenfalls Satellitenbeobachtungen und unabhängigen Daten von Wetterballonen zufolge. Dies ist für mich ein klarer Hinweis darauf, dass irgendetwas mit den Daten der Landoberfläche in hohem Maße nicht stimmt. Alle Klimamodelle, gerechnet auf Supercomputern, bestehen darauf, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmen muss als die Oberfläche – und auch in der Theorie ist das so.
Wie kann man sich aber dann das Fehlen jeglicher Erwärmung in der Atmosphäre erklären? Ich habe echte Zweifel an der berichteten Erwärmung der Ozeane während des gleichen Zeitraumes. Und es bestehen wenig Zweifel, dass Proxy-Daten (also nicht solche von Thermometern) nach 1978 fast keinen Erwärmungstrend zeigen. Ich stelle fest, dass die mit Multi-Proxy-Daten erstellte Analyse, die 1998 von Mann et al. in Nature veröffentlicht worden ist, 1978 plötzlich endet. Ich möchte fast darauf wetten, dass diese Analyse keine Erwärmung nach 1978 zeigt – was der Grund dafür sein könnte, diese Daten zurückzuhalten.
Keiner der Warmisten kann erklären, warum sich das Klima im 21. Jahrhundert nicht erwärmt hat, während der CO2-gehalt rapide gestiegen ist. Muller ist vorsichtig und stellt keine Behauptungen auf, dass die von ihm gefundene Erwärmung aufgrund menschlicher Einflüsse erfolgt war. Er sagt uns, dass ein Drittel aller von BEST genutzten 39 000 Stationen einen Abkühlungs- und keinen Erwärmungstrend zeigen – und er räumt ein, dass „die Unsicherheit (hinsichtlich dieser Stationen) groß ist im Vergleich zu den Analysen der globalen Erwärmung“. Nichtsdestotrotz besteht Muller darauf, dass er einen guten Mittelwert erhält, wenn die Anzahl der schlechten Daten nur groß genug ist. Da bin ich nicht so sicher.
Es könnte eine gute Idee sein, dass BEST einige umsichtige interne Checks durchführt, um mögliche Fehlerquellen zu eliminieren. Natürlich müssen die wichtigsten Checks mit den Aufzeichnungen durchgeführt werden – Atmosphäre, Ozeane und Proxies – die unabhängig von Thermometern an Wetterstationen sind. Selbst dann könnte es schwierig werden, die genauen Gründe für einer Klimaänderung zu erkennen.
Daraus schließe ich also, dass die Beweislage insgesamt nur eine geringe Erwärmung zwischen 1978 und 2000 ergibt, wenn überhaupt; sie widerspricht den wesentlichen Schlussfolgerungen des IPCC – d. h. dass die jüngste Erwärmung „sehr wahrscheinlich“ (Gewissheit 90 bis 99%) durch anthropogene Treibhausgase wie CO2 herrührt. Es gibt überhaupt keinen Beweis für eine signifikante zukünftige Erwärmung. BEST ist eine wertvolle Mühe, aber es löst nicht die Klimadebatte.
Also werden wir mit einem Puzzle allein gelassen: warum unterscheiden sich die Daten auf dem Festland von allen anderen Klimaergebnissen? Gibt es wirklich eine substantielle globale Erwärmung, die die vom IPCC propagierte AGW stützt? Dies sind fundamentale Fragen, auf die man sich in Durban konzentrieren sollte – und nicht auf eine Verlängerung des sterbenden Kyoto-Protokolls.
S.F. Singer
Link: http://www.americanthinker.com/2011/11/durban_climate_conference_the_dream_fades.html
Übersetzt von Chris Frey für EIKE