Warum die Zukunft des Klimas nicht berechenbar ist

1) Aus:
“Und sie erwärmt sich doch – Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel?”
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4419.pdf
Die Kernaussage aus obigem Link:

Zum besseren Verständnis dieser Thematik gehen wir auf einen wesentlichen Unterschied zwischen Wettervorhersage und Klimamodellierung ein. Bei der modellgestützten Wettervorhersage wird von einem Anfangszustand mit Hilfe eines physikalischen Gleichungssystems schrittweise in die Zukunft gerechnet. Dabei müssen die meteorologischen Größen (wie beispielsweise Druck, Wind und Temperatur) zum Anfangszeitpunkt der Simulation sehr genau bestimmt werden. Denn bereits kleine Änderungen in diesem Anfangszustand der Atmosphäre können große Änderungen in der Vorhersage bewirken (Anmerkung: Das ist „deterministisches Chaos“).

Bei der Klimamodellierung ist die Herangehensweise anders: 
Das Ergebnis von Klimasimulationen hängt weniger vom Anfangszustand der Atmosphäre, sondern vielmehr von den Randbedingungen im Simulationszeitraum ab. Zu den Randbedingungen zählen die zeitliche Entwicklung der atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen, die zeitliche Änderung der Solarstrahlung, die zeitliche Änderung der Beschaffenheit der Erdoberfläche und weiteren Faktoren. Diese Einflussfaktoren sind für die Zukunft meist nicht genau bekannt, aber sie können im Rahmen von Szenarien vorgegeben werden. Fachleute nutzen derartige Szenarien und rechnen dann mit den Klimamodellen verschiedene Fälle durch.

Ende des Zitats.
Zu dem eine kurze Erläuterung:
Wie kann man nun Chaos unter anderem definieren?
Man gibt einen Anfangszustand, im einfachsten Fall eine Zahl, z.B. einen Temperaturwert, in eine Formel ein und berechnet aus diesem Anfangszustand den nächsten.
Diesen nächsten gibt man nun in dieselbe Formel ein und berechnet den übernächsten, das nennt sich Iteration und das Ergebnis nennen wir Trajektorie. Und so iterieren wir weiter und generieren so eine Zahlenreihe, solange wir wollen. Meist macht man das mit einem gewissen Sinn unterlegt, wie die Berechnung von Temperaturreihen und obige Formel ist eben so gestrickt, dass sie das widerspiegelt.
Nun muss dabei nichts Schlimmes passieren, kann aber. Hier kommen die sensiblen Anfangsbedingungen ins Spiel, die Chaos kennzeichnen.
Ändert man obigen Startwert ein bisschen, sagen wir ein Millionstel ab, und iteriert ein zweites Mal, so laufen die Zahlen ein paar Iterationen ähnlich zum ersten Versuch, beginnen dann aber sehr schnell voneinander abzuweichen, bis die zwei Reihen nichts ähnliches mehr gemeinsam haben. Auf dem Rechner lassen sie beide Reihen wieder reproduzieren, sind also deterministisch, aber untereinander bleiben die zwei Zahlenreihen nach ein paar Iterationen nicht mehr vergleichbar. Übrigens, lässt man beide Zahlenreihen auf einem anderen Prozessor mit einer anderen internen Zahlenrepräsentation laufen, passt schon wieder nichts mehr.
Beim Wetter müssen wir nun diese eindimensionale Zahlenreihe auf drei Dimensionen erweitern, dargestellt durch ein dreidimensionales Gitter, das Raumelemente definiert. Und man schaut sich auf diesen nicht nur die Temperatur an sondern alles was beim Wetter eine Rolle spielt, wie Vektoren, die den Wind repräsentieren, usw., usw.
Doch der Einfachheit halber wieder zum eindimensionalen Fall: Kleinste Differenzen der Eingangswerte beginnen also plötzlich bei der Iteration auseinanderzulaufen und zwar tun sie das exponentiell, also maximal schnell. Genau diese „exponentielle Divergenz der Trajektorien“ definiert Chaos.
Für das Wetter heißt das, man kann es nur ein paar Tage vorausberechnen, dann ist Schluss und zwar total Schluss.
Übrigens, will man berechnete Werte und Messwerte anpassen, ist es oft gut möglich, die Parameter obiger Formel so zu fitten, dass Messwerte und berechnete Trajektorie passen … zurück in die Vergangenheit. Um ab heute in die Zukunft zu rechnen hilft das, natürlich unter der Annahme, dass das Model perfekt ist, genau … nix. Es hat sich nichts zu oben geändert.
Im Gegensatz tu einer weiteren Aussage aus obigem Link, Zitat: „Um die Wettervorhersage wesentlich präziser zu gestalten, bräuchten die Fachleute ein dichteres Beobachtungsnetz mit geringeren Abständen zwischen den Stationen“ hilft so eine Präzisierung der Eingangswerte auf Grund der exponentiellen Divergenz der Trajektorien nur minimal. Das heißt, macht man das Netz zehn Mal präziser, das heißt man hat 1000 mal mehr Raumelemente und auch 1000 mal mehr Messstationen und macht man auch die Messwerte zehn Mal präziser, so kann man in keinster Weise zehn Mal weiter in die Zukunft rechnen sonder sagen wir mal anstelle von fünf Tagen fünf Tage und ein paar Stunden.
Nun kann man sich noch überlegen: Wie schnell exponentiell laufen Trajektorien auseinander, oder wie groß ist der Exponent der exponentiellen Divergenz? Das kann man heraus rechnen durch Mittelung über eine begrenzte und vernünftige Anzahl der Iterationen, das ist der Lyapunov Exponent. Ist der positiv, explodiert die Divergenz exponentiell und es gibt Chaos.
Aus „Und sie erwärmt sich doch“ entnehmen wir nun, dass Wetter auf kurzen Zeitskalen (paar Tage) chaotisch ist, beim Klima macht das aber nichts, weil sich Chaos auf der Skala von Jahrhunderten bis Jahrhunderttausenden heraus mittelt, z.B. genauso wie man Mitteln kann oder Rauschen abschneiden kann, wie beim Rausch (oder noise) Knopf beim alten Analogradio. Darum kann man mit Randbedingungen arbeiten.  Das ist nun nicht einsichtig.
Dazu:
2) Aus:
Weather, Chaos, and Climate Change
http://www.drroyspencer.com/2009/03/weather-chaos-and-climate-change/
Zitiert und übersetzt in Teilen aus obigem Link:
… es kann jedes auf kleinsten Raumskalen nicht durch Messung erfasste Wetter große Unterschiede in der Vorhersage des Wetters verursachen. Das ist das klassische Beispiel chaotischer, nicht-linearer Variabilität, die atmosphärischer Dynamik inhärent ist. …
Mathematisch gesagt ist das die sensitive Abhängigkeit von Anfangsbedingungen (sensitive dependence on initial conditions).
Im Gegensatz dazu sei die Vorhersage einer globalen Erwärmung möglich, da sie auf kleinen Änderungen der Regeln beruht, nach denen die Atmosphäre sich verhält. Das zusätzliche Kohlendioxid, das wir in die Atmosphäre abgeben, ändert den Treibhauseffekt etwas, was wiederum den Mittelwert des Wetters oder das Klima mehr oder weniger ändert. Mathematisch betrachtet ist das eine Änderung der Randbedingungen (change in boundary conditions).

Bei näherer Betrachtung musste ich erkennen, dass die zwei Arten der Variabilität – Wetter und Klima – überhaupt nicht so unterschiedlich sind. Der einzige wesentliche Unterschied zwischen beiden ist nur die Zeitskala.
So mag mancher argumentieren, dass die Variabilität der Klimas ein ebenfalls so gutes Beispiel für Chaos wie die Variabilität des Wetters ist. Mathematisch gesagt, die „sensitive Abhängigkeit von Anfangsbedingungen“ was wir mit Chaos assoziieren kann man genauso „sensitive Abhängigkeit von sich kontinuierlich ändernden Randbedingungen“ nennen. In der Tat unterscheidet die Natur nicht zwischen der Änderung von Anfangsbedingungen und Randbedingungen … es ist alles Wandel.
… Z.B. wird eine chaotische Änderung von Niederschlagsmustern im Pazifik dessen Salzgehalt ändern. Dies wird im Laufe der Zeit dann wiederum die Zirkulation des Wassers in die Tiefsee ändern, was wiederum über hundert Jahre als eine Änderung des Oberflächenwassers auftauchen wird und wiederum das Wetter beeinflussen wird.
Sind das Änderungen von Anfangsbedingungen oder Randbedingungen?

Die Klimaleute nehmen an, so etwas (Chaos) gibt es nicht in der Variabilität des Klimas … zumindest nicht auf Zeitskalen jenseits von zehn Jahren. In der Tat glauben sie, Chaos existiert nur beim Wetter, nicht beim Klima. Aber diese Sicht ist total willkürlich und es gibt eine Fülle an Hinweisen, dass dieses einfach falsch ist. Chaos existiert auf allen Zeitskalen.
3) Aus:
The Chaos theoretic argument that undermines Climate Change modelling
http://wattsupwiththat.com/2011/06/13/the-chaos-theoretic-argument-that-undermines-climate-change-modelling/
Zitiert und übersetzt in Teilen aus obigem Link:
Das Argument, welches Gläubige in den Klimawandel benutzen ist, dass wir das Chaos (des Wetters) wie Rauschen (noise) behandeln können, also raus mitteln können.

Es gibt hierzu viele Beispiele aus der Elektronik und anderen Bereichen. Es ist verständlich, dass Klimamodellierer hoffen, dass das auch für Chaos gilt. In der Tat, sie behaupten, dass das geht so.

Also, kann man Chaos heraus mitteln? Wenn ja, dann müssten wir erwarten, dass Langzeitmessungen des Wetters kein Chaos zeigen.

Als ein Team italienischer Forscher mich fragte, meine Chaosanalysis-Software auf eine Zeitreihe von über 500 Jahre gemittelter Wintertemperaturen anzuwenden ergab sich die Möglichkeit, dieses zu testen.

(Das Ergebnis ist) um es umgangssprachlich auszudrücken, der gemessene Lyapunov Exponent war 2.28 Bits pro Jahr. Der Fehler einer Temperaturvorhersage vervierfacht sich jährlich. Was bedeutet das? Chaos mittelt sich nicht raus. Wetter ist auch auf der Skala von hunderten von Jahren chaotisch.

So, um zusammenzufassen, Klimaforscher haben Modelle auf der Basis ihres Verständnisses von Klima konstruiert, die man anpassen, kalibrieren kann; sie bestätigen ihre Modelle indem sie auf sehr lange Zeitskalen schauen, aber wir wissen, dass auch das Klima (nicht nur das Wetter) chaotisch ist. Sie wissen nicht, sind ihre Modelle zu einfach, zu komplex, oder genau richtig, denn auch wenn sie perfekt wären, wenn das Wetter auch auf diesen Zeitskalen chaotisch ist, können sie ihre Modelle nicht der echten Welt anpassen, denn der kleinste Fehler in den Anfangsbedingungen würde total andere Ergebnisse liefern.
Alles was sie sagen können ist:“Wir haben Modelle gebaut, welche wir bestens versucht haben an die reale Welt anzupassen (an die Vergangenheit mit den vielen Parametern gut anzufitten, die Vergangenheit gut zu reproduzieren), aber wir können nicht beweisen, dass sie richtig sind. Wir erkennen an, dass kleine Fehler in unseren Modellen wesentlich unterschiedliche Vorhersagen (im Unterschied zu oben jetzt in die Zukunft) machen und wir können nicht sagen ob wir Fehler haben oder nicht.“ In unseren Modellen“ scheinen die Verhältnisse, wie wir sie publiziert haben, richtig“.
Es ist meine Ansicht, dass Regierungspolitiker nicht auf der Basis dieser Modelle handeln sollen. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie so viel Ähnlichkeit mit der echten Welt gemein haben wie The Sims, oder Half-life.
Eine abschließende Bemerkung, es gibt andere Wettervorhersagen, dass das Klima von der Variabilität der Sonnenstrahlung abhängt. (Das kann natürlich sein, aber) nichts bestätigt oder verneint diese Hypothese, denn Langzeitbeobachtungen der Sonnenflecken haben gezeigt, dass die Sonnenaktivität auch chaotisch ist.
4)
Zum prinzipiellen der Klimamodelle à la „Anpassen an die Vergangenheit ja, Prognose vorwärts nein“: Für diejenigen, die lesen können, Text hier:
http://www.drroyspencer.com/2013/04/global-warming-slowdown-the-view-from-space/
ansonsten Bild (s. oben rechts) hier:
http://www.drroyspencer.com/wp-content/uploads/CMIP5-global-LT-vs-UAH-and-RSS.png

Dr. Rupert Reiger arbeitet da in einem Forschungszentrum der Luft- und Raumfahrtindustrie an Software und Algorihmen.
Zuerst erschienen bei ACHGUT hier




Energiewende in Aktion!

250 000 Euro für einen Arbeitsplatz, das müssen „wir“ bezahlen, was wir gerne tun wenn Produkt und Preis stimmen, wenn die Werschöpfung es uns wert ist.  Aber je mehr Arbeitsplätze in der Photovoltaik zu 250 000 Euro entstehen, desto teurer wird das Produkt bei gleicher Qualität. Da ist doch was falsch mit „diesen“ Arbeitsplätzen. 

Wenn wir ein Auto kaufen, da ist das doch irgendwie anders: Da ist es gut wenn „pro Auto“ weniger Arbeitsplätze dranhängen, dann ist das Auto billiger. Laufend wird versucht, bei gleicher Qualität billiger zu produzieren. Ja … verlieren wir hier Arbeitsplätze? Nein, wenn sich jeder dann ein Auto leisten kann, dann sind es in der Summe mehr. „Diese“ Arbeitsplätze scheinen von anderer Qualität, „diese“ Arbeitsplätze haben uns letztlich aus dem Mittelalter heraus in den Wohlstand geführt. 

Aber beim Produkt „Energie“ ist alles anders und die Situation wird noch verschlimmert durch die Tatsache, dass sich Subventionskosten potenzieren: 
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/strompreise_elektrisieren_betriebe/ 
Nicht die Eurokrise, sondern steigende Energiepreise nennen die Unternehmen als ihr größtes Problem. Diese hier verlorenen Arbeitsplätze sind natürlich gegenzurechnen. 

Und das alles für 3% Solarstromanteil ! 
Was passiert, wenn sich der Anteil verzehnfacht? 
Wollen wir das? 
Oder anders gefragt: 
Geht das überhaupt? 

Man mag einwenden, dass sich teurere Energie rechnet gegen die Gefahren, die von der Atomenergie ausgehen. Man kann nicht immer die billigere Variante wählen, wenn sie mit gesundheitlichen Gefährdungen (auch Arbeitsschutz macht Arbeitsplätze teurer) oder Umweltgefahren einhergeht. Das ist richtig, aber zur Photovoltaik gibt es Alternativen. 

Thema 2: Superbenzin E10 

In Europa soll bis zum Jahr 2020 der Anteil von E10 auf 10 % gesteigert werden, was eine Anbaufläche von knapp 70.000 km² bedeutet – die zweifache Fläche Belgiens. 
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,749055,00.html 
Überschlagen wir mal: 
10% vom Sprit für E10 und 
E10 hat wiederum 10% Ethanol, 
also benötigen wir für 1% Ethanol im Gesamtsprit. 
Bafür brauchen wir als Anbaufläche zwei mal die Fläche Belgiens = 60.000 km2, vollständig als landwirtschaftliche Monokultur. Zwei mal die Fläche Belgien heisst nicht zwei mal die landwirtschaftliche Anbaufläche Belgiens, nein … vollständig die Fläche mit allem was drauf ist, bebaut in Fruchtfolge für maximalen Ertrag an Stärke und Zucker. 
Und wir brauchen Kunstdünger: 
Der Einsatz von Düngern ist heute etwa beim Maisanbau in den USA der Haupt-Energieverbraucher, und hat noch mehr als die Mechanisierung dazu beigetragen, dass die Landwirtschaft mehr Energie verbraucht als sie in Form von Lebensmitteln erzeugt. Das macht zumindest dahingegen noch Sinn, dass man Dünger nicht essen kann. Und wir haben ja neben der Energiebilanz auch noch die Kostenbilanz. 

Somit exportieren wir das Problem dahin, wo sich das Problem noch rechnet, das hier sind die Glücklichen: 
Brasilien baut Zuckerrohr für Ethanol an, Indonesien gewinnt Biodiesel aus Palmöl. Mais aus Mexiko wird in den USA in großen Mengen zu Biosprit verarbeitet. 
Ja: „Wir müssen uns überlegen, ob wir mit 200 Kilo Mais einen Kleinwagen 1000 Kilometer antreiben oder davon die 700.000 Kalorien gewinnen, um einen Menschen ein Jahr lang zu ernähren.“ 
http://www.rp-online.de/politik/ausland/Ein-Menschenleben-fuer-1000-Kilometer-mit-Biosprit_aid_554661.html 
So packen wir das Brot für den Tank: 
Der grüne Zeitgeist fordert Energie vom Acker und ökologisch korrekte Ernährung. Während der Nutzen für Klima und Natur umstritten ist, schießen die Agrarpreise in die Höhe, und der Hunger breitet sich weltweit aus. Die Zeit drängt, die teure Förderung von Bioenergie zu stoppen. 
Ein Großteil der Inflation in Deutschland geht inzwischen auf das Konto von Nahrungsmitteln. Die Bundesbürger können es verschmerzen. Ihr Einkommen ist global gesehen hoch, der Anteil der landwirtschaftlichen Rohstoffe am Endverbraucherpreis gering. Von den 25 Cent, die der Bäcker für eine Schrippe erhält, entfällt auf den Rohstoff Weizen weniger als ein Cent. 
Fast eins zu eins schlagen die Preissteigerungen dagegen in den Ländern mit der ärmsten Bevölkerung durch, in denen die Menschen nicht 14 Prozent wie in Deutschland, sondern 70 bis 95 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Nahrungsmittel verwenden müssen. 
http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/brot-fuer-den-tank-458874/ 
Landenteignung durch Biosprit-Boom am Beispiel Brasilien: 
Auch im brasilianischen nordöstlichen Bundesstaat Bahia ist die „Agrosprit-Welle“ angekommen. Die dort geplanten Biodiesel-Projekte stellen eine große Gefahr für die artenreichen Cerrado- und Caatinga-Wälder, für die traditionellen Weiden in Gemeindebesitz, Küstenwälder und die kleinbäuerliche Landwirtschaft dar. 
Von Landraub und Existenzverlust ist auch das sich im baianischen Bezirk Casa Nova befindende traditionelle Weidegebiet Areia Grande betroffen. Dort eskalierte nun am 7. Februar 2009 der Konflikt zwischen den in diesem Gebiet lebenden traditionellen Gemeinschaften und den Biodiesel-InvestorInnen: Die Leitfigur des Widerstands – der Kleinbauer José Campos Braga – wurde erschossen. 
Seitdem das Gebiet von Areia Grande in Bezug auf das geplante Agrosprit-Projekt zur Diskussion steht, kommt es laut der „Bischöfliche Kommission für Landpastoral“ (CPT Comissão Pastoral da Terra) immer wieder zur gezielten Zerstörungen von Häusern, Stallungen und Zäunen der dort ansässigen Familien vonseiten sogenannter Schlägertruppen, mit dem Ziel, die Bevölkerung einzuschüchtern und zu vertreiben. 
http://www.oneworld.at/start.asp?ID=231503 
Pater Tiago: Rund eine Million Menschen arbeiten jetzt schon für Brasiliens Ethanol-Industrie, etwa 400.000 davon sind Zuckerrohrschneider. Mit dem Ökoboom werden es täglich mehr. Aber sehr viele von ihnen werden gehalten wie Sklaven. 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602457,00.html 

Und das alles für 1% Anteil am Sprit ! 
Was ist der Effekt? 
Auch 1 %? 
Was passiert, wenn sich der Anteil verzehnfacht? 
Wollen wir das? 

Thema 3: Biodiesel 

Das Umweltbundesamt lehnt in einem Bericht vom 1. September 2006 die Herstellung von Biodiesel ab und stellt fest: „Potenzial Biodiesel: Wegen der beschränkten Ackerflächen kann mit in Deutschland angebautem Raps maximal etwa fünf Prozent des im Verkehrssektor benötigtem Dieselkraftstoff ersetzt und ein bis vier Prozent der Treibhausgasemissionen in diesem Bereich vermieden werden. Hierzu müsste aber bereits die Hälfte der gesamten deutschen Ackerfläche zum Biodiesel-Rapsanbau in vierjähriger Fruchtfolge genutzt werden, was eher unrealistisch ist. Das tatsächliche Potential liegt deshalb eher in der Größenordnung von 1 bis 2 % der Dieselmenge.“ (Anmerkung: Die Nahrungsmittelindustrie schlägt hier auch zu) Somit exportieren wir das Problem dahin, wo sich das Problem noch rechnet, das hier sind die Glücklichen (Hatten wir das nicht schon mal?): Die glücklichen Menschen: Innocence Dias starb einen grausamen Tod. Die Mörder schnitten ihm die Kehle durch, und er hatte sieben Messerstiche im Körper. Sein Fehler war, dass er sein Land nicht an eine Gruppe von Paramilitärs verkaufen wollte, die eines Tages in seinem Dorf Llano Rico im kolumbianischen Departement Antioquia auftauchte. Nach dem Mord gab Dias` Familie auf und floh. Heute wachsen auf dem Land der Vertriebenen Ölpalmen der Biokraftstoff-Firma Urapalma. http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/tid-6666/biokraftstoffe_aid_64512.html Die glücklichen Nashörner: Palmöl-Boom und “Naturheilkunde” vernichten die letzten Nashörner http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/palmoel_boom_und_naturheilkunde_vernichten_die_letzten_nashoerner/Die glücklichen Orang-Utans: Blutiges Palmöl: http://www.faszination-regenwald.de/initiative/download/download_palmoel.php Letzte Orang-Utans durch Ölpalmen-Plantagen akut bedroht: Indonesien ist das Land, in dem die Urwaldvernichtung am schnellsten voranschreitet. Seit 1950 sind 74 Millionen Hektar Wald zerstört worden – eine Fläche, die doppelt so groß wie Deutschland ist. Besonders dramatisch für das Klima und die Artenvielfalt sind die Rodung und anschließende Trockenlegung der Torfwälder, nachdem die rund zehnmal mehr Kohlenstoff speichern als andere Urwälder und zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans, Sumatra-Tiger oder Java-Nashörner beheimaten. Aufgrund seiner extremen Urwaldzerstörung ist Indonesien mittlerweile bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen – unmittelbar hinter China und den USA. http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1049021 Der glückliche Lobbyist: Joschka Fischer wird den Handelskonzern Rewe beraten. Der frühere Vizekanzler soll bei der Vermarktung von Bio-Lebensmitteln behilflich sein. http://www.welt.de/wirtschaft/article9436192/Joschka-Fischer-wird-Oeko-Berater-bei-Rewe.html Sich der Problematik das Palmöls bewusst, hat die Industrie den RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) gegründet, der Palmöl zertifiziert. Umweltschützer werfen dieser Organisation zu lasche Regeln vor. Zahlreiche Palmölproduzenten seien Mitglieder, die gar nicht oder nur in geringem Umfang nachhaltig arbeiteten. http://www.wwf.de/presse/details/news/industrie_pfeift_auf_nachhaltiges_palmoel/ So hat die RSPO-Zertifizierung überhaupt keine Aussagekraft, sagt Peter Gerhardt, Agrarreferent der Umweltschutzorganisation Robin Wood. So sei es nach Kriterien des RSPO erlaubt, „weiterhin Wald in Ackerflächen umzuwandeln“. Gerhardt appelliert an die Konzerne, überhaupt kein Palmöl einzusetzen, und an die Verbraucher, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen. http://www.taz.de/!43988/ RSPO -Zertifikat praktisch wirkungslos: Zahlreiche Untersuchungen wie von Greenpeace oder Rettet den Regenwald e.V. belegen die praktische Wirkungslosigkeit des RSPO. Monokulturen können nicht nachhaltig sein, so die Argumentation der Gegner des RSPO. Zudem sind Landraub, Vertreibung indigener Völker und die Zerstörung von Primär-Regenwald an der Tagesordnung, da die Auflagen des RSPO zu schwach sind und keine wirkungsvollen Sanktionen vorgesehen sind. Täuschung der Verbraucher durch Greenwashing: Das Vertrauen von Verbrauchern wird durch Unternehmen missbraucht, indem sie Produkte aus “umweltfreundlicher Produktion” anbieten und Palmöl aus RSPO-zertifizierter Produktion als nachhaltig ausweisen. Der Dokumentarfilm “Der Pakt mit dem Panda”, der im Juni 2011 in der ARD lief, zeigt Auswirkungen der RSPO und greift die hier beschriebenen Kritikpunkte auf. http://de.wikipedia.org/wiki/Roundtable_on_Sustainable_Palm_Oil Seit 2007 gilt in Deutschland eine Beimischungspflicht von 4,4 % Biodiesel zu herkömmlichem Diesel, das alles für: Ja das alles für 4,4% Anteil am Sprit ! Was ist der Effekt? Auch 4,4 %? Was passiert, wenn sich der Anteil verzehnfacht? Wollen wir das? Achso ja: 

Thema 4: 

Eine Million Elektroautos würden gerade 0,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs benötigen, das führt nicht zu merklichen Mehrbelastungen bei Kraftwerken und Netzen: http://www.vde.com/de/verband/pressecenter/pressemeldungen/fach-und-wirtschaftspresse/seiten/2010-35.aspx Wir haben in Deutschland 57 Millionen gemeldete Kraftfahrzeuge, wir sprechen also von 2% aller gemeldeten Kraftfahrzeuge. Keine merklichen Mehrbelastungen bei Kraftwerken und Netzen führen also auch zu keinen merklichen positiven Effekten. Geht man von 100% elektrischer Fahrzeuge aus (wenn’s mit Elektrofahrzeugen so gut geht, künftige Batterieentwicklungen eingeschlossen, warum soll dann noch einer mit Verbrennungsmotor fahren), dann sind es schon fast 30% plus an Stromverbrauch. Ich erwarte, dass das schon in die aktuellen Netzausbaupläne eingeplant ist, wie auch die Erzeugung des Stroms … an der Stelle möge der geneigte Leser oben wieder zu lesen beginnen … 

Anmerkung dazu: Wie soeben berichtet stellt GM für Wochen die Produktion von Elektroautos ein. 

General Motors stoppt Produktion von E-Autos

Dr. Rupert Reiger arbeitet da in einem Forschungszentrum der Luft- und Raumfahrtindustrie an Software und Algorihmen. 





Ich bin bald reich! Warum nicht mal die Wirtschaftsentwicklung so berechnen wie den Klimawandel?

Will der Experimentalphysiker einen Effekt messen, so isoliert er diesen, ist der Effekt nur bei tiefen Temperaturen da, dann kühlt er.  D.h. er will keine Dreckeffekte mitmessen sondern nur den Effekt den er haben will, über den er Erkenntnis haben will. So stellt er das experimentelle Umfeld ein. Damit soll die Theorie verglichen werden.

Schwierigkeiten ergeben sich, wenn es im Experiment nicht sinnvoll ist, den gewünschten Effekt zu isolieren, weil sozusagen alles zusammenspielt sozusagen alles zusammen den Effekt ergibt.

Typische Bereiche hieraus sind das Klima wie auch die Wirtschaft.

Diese Schwierigkeiten sind aber noch nicht das gemeinste, es gibt noch die prinzipiellen Schwierigkeiten.

Die prinzipiellen Schwierigkeiten ergeben sich aus den Modellen, die den Bereichen Klima und Wirtschaft adaptiert sind, den Dynamischen Systemen.

Dynamische Systeme sind deterministisch (wenn man sie nicht gezielt stochastisch macht), man rechnet aus einem Anfangszustand, von dem man so viel wie möglich kennt wie Temperatur, Ort, Bewegung von Teilchen, beliebige Folgezustände aus. Das kann man auf dem Computer in diskreten Schritten machen, z.B. siehe das Grundformelchen als ein auch prinzipiell vereinfachtes Beispiel; besser sieht man hier  wie ein Zustand zum Folgezeitpunkt sich genau aus einer beliebigen so auch nicht linearen Funktion des aktuellen Zustands berechnet. Dabei beschreibt Zustand eben alles was er beschreiben soll, von Temperatur, Ort, Bewegung von Teilchen abhängig vom Ort usw.

Das Problem mit den Dynamischen Systemen für Klima wie auch Wirtschaft ist, dass sie hochgradig nichtlinear sind, das führt uns zur Chaostheorie und allen Problemen, die damit einher kommen.

Wunderbar dargestellt ist das hier bei the resilient earth , wo wir auch richtigerweise lesen können:  In his paper, “Irreducible imprecision in atmospheric and oceanic simulations,” McWilliams identifies two types of endemic modeling error—sensitive dependence and structural instability. As a result of these errors, “there is a persistent degree of irreproducibility in results among plausibly formulated atmospheric and oceanic simulation models. I believe this is best understood as an intrinsic, irreducible level of imprecision in their ability to simulate nature.

Das Hauptargument ist, dass geringste Unterschiede in den Anfangszuständen zu beliebigen Unterschieden in den Ergebnissen führen können, siehe  „sensitiveness to initial conditions“
und so in der Mitte: „sensitive dependence“.  Hier sieht man sehr schön wie beliebig nahe liegende Zustände zu beliebig entfernten Zuständen in der Zukunft führen können. Für beliebig nahe aber nicht gleich genügt hier schon die begrenzte Darstellungsgenauigkeit von Zahlen in einem Computer.

Nun könnte man sagen: Warum rechnet man solche Systeme überhaupt?
Ja, um über ihr Verhalten etwas zu lernen, das ist klar. Und berechnet man die Entwicklung eines solchen Systems, wobei bei jedem Schritt im Rechner die Empfindlichkeit von den Ausgangssituationen schon allein durch die begrenzte Genauigkeit der Zahlendarstellung im Rechner verletzt wird, so ergibt sich doch eine mögliche Entwicklung des Systems, wenn auch nicht die zur Ausgangssituation gehörige.

Es ist also nicht so, dass nahe zusammen liegende Ausgangszustände zu nahe zusammen liegenden Endzuständen führen werden, es ist prinzipiell anders:
Eine minimale Varianz des Ausgangszustands wie auch jeden Zwischenzustands in der Berechnung wird zu verschiedenen und zwar total verschiedenen Ergebnissen führen.

Nun kann man auch in jeweiligen Bereichen linearisieren oder andere (adiabatische?) Näherungen anwenden und zu durchaus brauchbaren Ergebnissen kommen.

Es ist nun äußerst erfreulich, dass das in der Klimaforschung gelungen ist und zu wunderbar konsistenten Ergebnissen geführt hat, wie man schon allein hier sieht:

Der Golfstrom dreht Europas Fernheizung auf:
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13845405/Der-Golfstrom-dreht-Europas-Fernheizung-auf.html
Versiegt der Golfstrom?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/odenwalds-universum_aid_133386.html
Golfstrom erwärmt sich sogar schneller als der Atlantik:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/europas-heizung-wird-waermer-golfstrom-erwaermt-sich-schneller-als-der-atlantik_aid_708502.html
Klimawandel ist schuld am Kälteeinbruch:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/tid-25053/erstaunlicher-zusammenhang-klimawandel-ist-schuld-an-kaeltewelle_aid_714594.html
Versiegt der Golfstrom, und droht Europa eine Eiszeit?
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/tid-20791/es-wird-waermer-gut-so-4-versiegt-der-golfstrom-und-droht-europa-eine-eiszeit_aid_582721.html

Ob dieser bahnbrechenden Ergebnisse der Klimamodelle, die schon allein deshalb ihren wissenschaftlichen Wert bewiesen haben da sie alle zum selben Ergebnis führen, machen sich auch kluge Köpfe aus der Wirtschaft-Versager-Fraktion Gedanken, siehe:

Robert Murphy (The Politically Incorrect Guide to Capitalism) :
Professional climatologists are aware of the analogy between economic and climate models, and they (correctly) point out that the social sciences are far less susceptible to mathematical description and computer simulation than are the natural sciences. Even though there are some loose joints in climate models, they are still built up from the laws of physics. In contrast, there is nothing analogous in a macroeconomic model … yet ?
In the case of economics, this hubris led to horrible government policies. We can only hope the same doesn’t happen because of the climate models. It is true that science must start somewhere, and a bad model is better than no model. But this truism does not mean governments should expand their powers whenever the “best guess” says it would be a good idea. A wise student of history should also be able to say, “We really don’t understand this very well yet.”

Hmmmm?
Wie obige Beispiele bzgl. des Golfstroms zeigen, bringen doch selbst verschiedenste Klimamodelle beste konsistente Ergebnisse …

Deshalb muss man das Ganze vernünftig so zu Ende denken: Die Übertragung der erfolgreichen Klimamodelle auf die Wirtschaft und die entsprechende Adaption an die Wirtschaftmodelle. Es ist wunderbar wenn diese Klimamodelle auch im volkswirtschaftlichen und ökonomischen einmal ihre präzisen Vorhersagen machen. Etwas Anpassung ist nötig, Klima und Wirtschaft ist nicht dasselbe, aber das sollte es uns Wert sein.

Ich denke da vor allem an den Aktienhandel. So kann man den Zockern endlich eins auswischen und die Wissenschaftler würden in Forschungsmitteln schwimmen. Ich würde aber schon erwarten, dass ich ob des Vorschlags mit 10 % an den Profiten beteiligt werde!

Sollte das nicht funktionieren, dann erinnern mich die Verfechter der Klimamodelle an die Journalisten von Börsenblättern, die immer noch schreiben müssen, da sie mit Aktien keinen Erfolg hatten.

Autor Dr. Rupert Reiger arbeitet da in einem Forschungszentrum der Luft- und Raumfahrtindustrie an Software und Algorihmen. 

Zuerst erschienen auf ACHGUT