Klimawandel-Konsens unter Desinformierten ist nicht viel wert

Bild rechts: © Alan Caruba (www.anxietycenter.com)

Wie bei so vielen Themen der Klimawandel-Debatte muss man lediglich die Zahlen eingehend betrachten. Erstens, worin stimmen diese 97 Prozent aller Experten überhaupt vermeintlich überein? Im Jahre 2013 hat Präsident Obama ein Tweet verbreitet mit der Behauptung, dass 97 Prozent aller Klimaexperten glauben, dass die globale Erwärmung „real, vom Menschen verursacht und gefährlich“ ist. Wie sich aber herausstellt, ist danach in der Umfrage gar nicht gefragt worden, also hat er das erfunden. Auf einer Debatte in New Orleans habe ich kürzlich den Klimaaktivisten Bill McKibben behaupten hören, dass Konsens darüber bestehe, dass Treibhausgase „eine schwere Gefahr“ seien. Aber als man ihn nach der Quelle für seine Behauptung fragte, ruderte er sehr schnell zurück.

Das IPCC verbreitet seine Schlussfolgerung, dass der größte Teil der Erwärmung nach dem Jahr 1950 (über 50%) menschlichen Aktivitäten geschuldet ist, hauptsächlich durch Treibhausgasemissionen und Änderungen bei der Landwirtschaft. Aber es befragt nicht seine eigenen Autoren, geschweige denn irgendjemanden sonst, so dass wir gar nicht wissen, wie viele Experten dem zustimmen. Und das Statement, selbst falls es wahr wäre, impliziert nicht, dass wir vor einer Krise stehen, die eine massive Umstrukturierung der Weltwirtschaft erfordert. Tatsächlich ist es konsistent mit dem Standpunkt, dass die Vorteile des Verbrauches fossiler Treibstoffe die klimabezogenen Kosten weit überkompensieren.

In einer verbreitet angeführten Umfrage wurde gefragt, ob Kohlendioxid ein Treibhausgas ist und ob menschliche Aktivitäten zum Klimawandel beitragen. Aber das sind triviale Behauptungen, denen viele IPCC-Skeptiker zustimmen. Und noch einmal, beide Statements sind konsistent mit dem Standpunkt, dass der Klimawandel harmlos ist. Es gibt also keine politischen Implikationen aufgrund derartiger Umfragen, unabhängig vom Niveau der Zustimmung.

Die am allermeisten zitierte Studie fand angeblich, dass 97 Prozent aller veröffentlichten Studien die vom Menschen verursachte globale Erwärmung bestätigen. Aber zusätzlich zu dem minderwertigen Umfrage-Verfahren wird diese Auflistung oftmals falsch interpretiert. Die meisten Studien (66 Prozent) nehmen dazu überhaupt nicht Stellung. Von den verbleibenden 34 Prozent unterstützen 33% zumindest einen geringen menschlichen Beitrag zur globalen Erwärmung. Man teile also 33 durch 34, und man bekommt 97 Prozent, aber dies ist in keiner Weise bemerkenswert, da sich unter den 33 Prozent viele Studien befinden, die zentrale Elemente der IPCC-Haltung kritisieren.

Zwei Studien aus jüngerer Zeit warfen mehr Licht auf das, was Atmosphärenwissenschaftler wirklich denken. Man behalte im Hinterkopf, dass bei einem Thema, das so komplex ist wie der Klimawandel, eine Umfrage kaum ein verlässlicher Weg zu wissenschaftlicher Wahrheit ist, aber falls man wissen möchte, wie viele Leute dem eigenen Standpunkt zustimmen, ist eine Umfrage der einzige Weg, dies herauszufinden.

Im Jahre 2012 hat die American Meteorological Society AMS ihre 7000 Mitglieder befragt und 1862 Antworten bekommen. Von diesen sagten nur 52 Prozent, dass ihrer Ansicht nach die globale Erwärmung im 20. Jahrhundert stattgefunden habe und hauptsächlich dem Menschen geschuldet ist (die IPCC-Position). Die übrigen 48% denken entweder, dass diese Erwärmung zwar stattgefunden habe, aber zumindest zur Hälfte natürlichen Ursachen geschuldet ist, oder dass die Erwärmung gar nicht stattgefunden habe, oder sie wussten es nicht. Außerdem stimmten 53 Prozent der Ansicht zu, dass es unter den AMS-Mitgliedern in dieser Frage einen Konflikt gibt.

Keinerlei Anzeichen also eines Konsens‘ von 97%. Nicht nur, dass etwa die Hälfte die IPCC-Schlussfolgerungen zurückweisen, sondern auch, dass über die Hälfte der Ansicht sind, dass ihr Tätigkeitsbereich in dieser Frage gespalten ist.

Die Umweltagentur der Niederlande veröffentlichte vor kurzem eine Umfrage von internationalen Klimaexperten. 6550 Fragebögen wurden versandt, und 1868 Antworten gingen ein, war also alles in allem von ähnlicher Größenordnung wie die AMS-Umfrage. In diesem Falle bezogen sich die Fragen ausschließlich auf den Zeitraum nach 1950. 66 Prozent stimmten dem IPCC zu, dass die globale Erwärmung stattgefunden habe und hauptsächlich die Menschen dafür verantwortlich sind. Die Übrigen wussten es nicht oder glauben, dass der menschliche Einfluss nicht dominant sei. Also auch hier kein Konsens von 97% hinter dem IPCC.

Aber die Umfrage aus Holland ist sogar noch interessanter, ging doch das Niveau des Wissens der Befragten mit ein. Obwohl sie allesamt als „Klimaexperten“ bezeichnet worden waren, arbeitet ein großer Teil in Bereichen, die lediglich einen Bezug zu Klima haben, wie politische Analyse, Gesundheit und Ingenieurswesen; und Viele sind mit der primären wissenschaftlichen und physikalischen Literatur gar nicht vertraut.

Hinsichtlich der jüngsten Verlangsamung der Erwärmung sagte das IPCC Folgendes: „Die gemessene globale mittlere Temperatur (GMST) hat während der letzten 15 Jahre einen viel geringeren zunehmenden linearen Trend an den Tag gelegt als während der letzten 30 bis 60 Jahre“. Und doch glauben 46 Prozent der niederländischen Antwortgeber – also fast die Hälfte –, dass der Erwärmungstrend gleich geblieben oder zugenommen hat. Und nur 25 Prozent stimmten zu, dass die globale Erwärmung hinter der projizierten Erwärmung während der letzten 15 bis 20 Jahre zurück geblieben ist. Und das, obwohl das IPCC eingeräumt hatte, dass 111 der 114 Projektionen die Erwärmung seit 1998 deutlich überschätzt haben.

Drei Viertel der Antwortenden lehnten die Aussage ab, dass „das Klima chaotisch ist und nicht vorhergesagt werden kann“. Dabei heißt es im IPCC-Bericht aus dem Jahr 2003: „Bei der Klimaforschung und der Modellierung des Klimas sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass wir es mit einem gekoppelten, nicht linearen und chaotischen System zu tun haben, und dass daher eine langfristige Vorhersage des zukünftigen Klimas nicht möglich ist“.

Schaut man noch detaillierter hin, gibt es andere interessante Wege, um festzustellen, dass den so genannten Experten die ungelösten Diskrepanzen zwischen Modellen und Beobachtungen gar nicht bewusst ist, wie der Erwärmung der tropischen Troposphäre und der Klimasensitivität.

Was können wir aus all dem lernen? Erstens, viele Menschen werden „Klima-Experten“ genannt und tragen zum Erscheinungsbild des Konsens‘ bei, ohne dass sie unbedingt hinsichtlich zentraler Aspekte Bescheid wissen. Ein Konsens unter Nicht-Informierten ist nicht viel wert.

Zweitens, es ist offensichtlich, dass das Mantra der „97 Prozent“ unwahr ist. Die zugrunde liegenden Teilbereiche sind so komplex, dass es lächerlich ist, hier Einstimmigkeit zu erwarten. Die nahezu 50/50-Teilung unter den AMS-Mitgliedern zur Rolle der Treibhausgase ist ein viel genaueres Bild der Lage. Die verlogene Behauptung eines 97-Prozent-Konsens‘ ist nichts weiter als politische Rhetorik, die darauf abzielt, die Debatte abzuwürgen und Menschen zum Schweigen zu bringen.

Die kanadische Regierung hat die wenig beneidenswerte Aufgabe, die Interessen der Energieerzeuger und Verbraucher in einem kalten, dünn besiedelten Land gegen den betäubenden Lärm eines wilden Klimaalarmismus‘ zu verteidigen. Einige der schlimmsten Anteile hierzu stammen von höchsten Stellen. Auf der Website von Barack Obama (barackobama.com) ist zu lesen: „97 Prozent aller Klimawissenschaftler stimmen darin überein, dass der Klimawandel real und vom Menschen verursacht ist… Finden Sie die Leugner in ihrer Nachbarschaft – und benenne sie noch heute“. Wie nett! Aber was wir wirklich benennen müssen, ist der Gebrauch falscher Propaganda und Demagogie, um die faktische Debatte und sorgfältige Abwägung aller Gesichtspunkte des komplexesten und politischsten Themas unserer Zeit abzuwürgen.

Ross McKitrick is a professor of economics at the University of Guelph, a senior fellow at the Fraser Institute and an adjunct scholar of the Cato Institute.

Link: http://www.thegwpf.com/ross-mckitrick-climate-change-consensus-among-the-misinformed-is-not-worth-much/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die IPCC-Modelle werden schwammig

Bild rechts: Quelle: www.STOPGREENSUICIDE.COM

Bei dem Bild rechts handelt es sich um Abbildung 1.4 aus Kapitel 1 einer Version des 5. Zustandsberichtes des IPCC. Die Initialen oben repräsentieren den Ersten Zustandsbericht FAR aus dem Jahr 1990, den Zweiten (SAR) aus dem Jahr 1995. Schattierte Flächen zeigen die Bandbreite eines jeden der vier Klimamodelle, die in allen vier Zustandsberichten seit 1990 verwendet worden sind. Der letzte dieser Berichte wurde 2007 veröffentlicht. Modellläufe nach 1992 wurden nachträglich angepasst, um der vorübergehenden Abkühlung nach dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahre 1991 Rechnung zu tragen. Die schwarzen Quadrate zeigen mit den Fehlergrenzen die gemessene mittlere Temperatur im gleichen Zeitraum. Die Bandbreite der Modellläufe wurde in den vertikalen Säulen gebündelt. Die hellgrauen Flächen oben und unten sind nicht Teil der Bandbreite der Modellvorhersagen. Die endgültige Version des AR 5 wird Ende dieses Monats veröffentlicht werden.

Die Graphik stammt aus derjenigen Version, die im vergangenen Winter einer Experten-Begutachtung unterzogen worden ist. Sie vergleicht Klimamodell-Simulationen der globalen mittleren Temperatur mit den Beobachtungen seit dem Jahr 1990. Während dieser Zeit ist der atmosphärische Kohlendioxidgehalt um 12% gestiegen, nämlich von 355 ppm auf 396 ppm. Die IPCC-Graphik zeigt, dass die Klimamodelle korrespondierend damit im gleichen Zeitraum einen Temperaturanstieg zwischen 0,2 und 0,9°C vorhergesagt haben. Aber die tatsächliche Temperaturänderung hat nur 0,1°C betragen, was innerhalb der bandbreite um Null liegt. Mit anderen Worten, die Modelle haben den Erwärmungseffekt der CO2-Emissionen während der letzten 22 Jahre erheblich überschätzt.

Kapitel 9 der IPCC-Version zeigt, dass eine Überschätzung der Erwärmung selbst über längere Zeiträume beobachtet worden ist, nämlich im Vergleich mit Daten von Satelliten und Wetterballonen über den Tropen. Wegen der dominanten Rolle der Tropen für die planetare Verteilung von Energie und Niederschlag müssen die Modelle die Verhältnisse in den Tropen richtig abbilden, wenn sie glaubwürdig sein sollen hinsichtlich der Simulation des globalen Klimasystems. Basierend auf allen vom IPCC verwendeten Klimamodellen sollte es in dieser Region (vor allem in der mittleren Troposphäre der Tropen) zu der stärksten Treibhauserwärmung kommen. Jedoch zeigen die meisten Daten seit über 30 Jahren praktisch keinerlei Temperaturänderung.

Der Wissenschaft des IPCC zufolge, die seit den neunziger Jahren konstant aufrecht erhalten wird, ist das CO2 der Haupttreiber der derzeitigen Klimaänderung, und die natürliche Variabilität ist zu gering, um im Vergleich damit mithalten zu können. Dies ist auch die Ansicht des „Mainstream“ hinsichtlich der Klimawissenschaft, und dies wurde in alle modernen Klimamodelle hineinprogrammiert. Die Ergebnisse der Modelle wiederum haben die außerordentlich kostspielige globale Klima-Agenda der letzten Jahrzehnte befeuert. Aber jetzt wird immer klarer, dass die Modelle die Erwärmung erheblich übertrieben haben, und darin liegt ein Problem.

Ebenso wie die Diskrepanz zwischen Modellen und Realität größer geworden ist, ist auch die Anzahl der Mainstream-Wissenschaftler gestiegen, die behutsam darauf hinzuweisen beginnen, dass die Klimamodelle demnächst einer Art Überarbeitung bedürfen. In einer vor Kurzem erschienene Studie einiger gut bekannter deutscher Klima-Modellierer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass die Modelle gegenwärtig mit den Beobachtungen in Übereinstimmung gebracht werden können, mit unter 2% angegeben, und es heißt darin, dass bei weiteren fünf Jahren ohne eine größere Erwärmung die Wahrscheinlichkeit auf Null fallen wird.

Das IPCC muss jeden für einen Dummkopf halten

Mehr noch, das Haupt-Klimamodellierungs-Labor in UK hat gerade in diesem Sommer seine langfristigen Wettervorhersagen revidiert um zu zeigen, dass es für mindestens die nächsten fünf Jahre keine Erwärmung vorhersagt. Falls dieses Modell richtig liegt, beweist es selbst, dass alle anderen Modelle seiner Art fundamental falsch liegen.

Für jene von uns, die die Klimadebatte seit Jahrzehnten verfolgt haben, werden die nächsten fünf Jahre elektrisierend sein. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir Zeuge des Zusammenbruchs eines der einflussreichsten wissenschaftlichen Paradigmas des 20. Jahrhunderts werden, und die Auswirkungen auf Politik lokal und global könnten gravierend sein.

Es ist die Aufgabe der gigantischen UN-Organisation IPCC, die Führer der Welt über die Entwicklungen auf diesem Gebiet immer aktuell auf dem Laufenden zu halten. Dieser in wenigen Tagen fällige Bericht wäre doch die Chance, über diese erstaunlichen Entwicklungen zu berichten, nicht wahr? Nun, raten Sie noch einmal!

Beurteilt man das nach den Versionen, die in diesem Jahr in Umlauf gekommen sind, befindet sich das IPCC noch voll im Stadium des Leugnens. Seine eigene Graphik enthüllt eine Diskrepanz zwischen den Modellen und den Beobachtungen, und doch sagt es in der Diskussion etwas ganz anderes. Auf Seite 9 in Kapitel 1 erklärt es, woher die Werte stammen, es spricht über die zahlreichen Herausforderungen durch die Modelle und fasst dann die Graphik so zusammen: „Die global gemittelte Temperatur liegt deutlich innerhalb der Unsicherheits-Bandbreite aller früheren IPCC-Projektionen und generell in der Mitte der Bandbreite der Szenarien“. Weiter hinten, in Kapitel 9, wird mit „sehr hoher Zuversicht“ festgestellt, dass die Modelle die globalen Temperaturtrends korrekt simulieren können.

Das IPCC muss jeden Menschen für einen Dummkopf halten. Seine eigene Graphik zeigt, dass die beobachteten Temperaturen nicht innerhalb der Unsicherheits-Bandbreite der Projektionen liegen; sie sind unter die unterste Grenze der gesamten Spanne gefallen. Auch simulieren die Modelle Erwärmungstrends falsch; stattdessen übertreiben sie sie erheblich. (Sie passen sie auch nicht an regionale Maßstäbe an, wo sie typischerweise nicht besser passen als die Randwerte).

Dies ist nicht die Zeit für kostspielige und permanente klimapolitische Maßnahmen

In dem Abschnitt des Berichtes, in dem die Fehlvorhersagen der Modelle in den Tropen diskutiert werden, räumt das IPCC ein (mit „hoher Zuversicht“), dass die Modelle die Erwärmung in den Tropen überschätzen. Dann sagt es mit einem Schulterzucken, dass der Grund für diese Abweichung „schwer fassbar“ ist und lässt das Ganze prompt unter den Tisch fallen. Was ist mit den Implikationen dieser Abweichung? Das IPCC ist zu diesem Punkt nicht nur auffällig schweigsam, sondern kommt trotz aller gegenteiligen Beweise auch zu dem Ergebnis, dass es „sehr hohes Vertrauen“ hat, dass die Klimamodelle die atmosphärischen Auswirkungen sich ändernder CO2-Gehalte korrekt repräsentieren.

Die Lage lässt sich in fünf Schlüsselpunkten zusammenfassen

Erstens, etwas Großes wird demnächst geschehen. Die Modelle zeigen etwas und die Daten etwas ganz anderes. Die zahlreichen Versuche während der letzten Jahre, diese Differenzen zu überspielen, sind zersetzend. Während der nächsten paar Jahre kommt es entweder zu einer plötzlichen, rapiden Erwärmung, die die Temperaturen auf die von den Modellen vorhergesagten Niveaus schießen lässt, oder das Mainstream-Paradigma der Klimamodellierung fällt in sich zusammen.

Zweitens, da wir unmittelbar vor der Erkenntnis stehen, dass die aktuellen Daten die Fundamente der Mainstream-Klimatologie zum Einsturz bringen können, ist jetzt offensichtlich nicht die Zeit, kostspielige und permanente klimapolitische Maßnahmen zu ergreifen, die auf gescheiterten Modellvorhersagen beruhen. Die wirkliche Botschaft der Wissenschaft lautet: Man warte noch ein wenig, es werden bald Informationen kommen, die unser Verständnis dieses Themas radikal verändern können.

Drittens, alles, was gemeinhin als die „Mainstream“-Sichtweise der Klimawissenschaft genannt wird, basiert auf den Ergebnissen von Computermodellen. Was gemeinhin als „skeptisch“ oder „Leugner“ verunglimpft wird, steht in Übereinstimmung mit den Beobachtungen in der realen Welt. Sie wissen jetzt, wie man diese Ausdrücke interpretieren muss, wenn sie genannt werden.

Viertens, oftmals hören wir Slogans (von keinem Geringeren als Obama selbst sowie vielen anderen), dass 97% aller Klimaexperten, 97% aller veröffentlichten klimawissenschaftlichen Studien und alle führenden Wissenschaftsgesellschaften der Welt darin mit der Mainstream-Wissenschaft, wie sie in den Modellen zum Ausdruck kommt, übereinstimmen. Aber die Modelle zeigen nicht die Wirklichkeit. Die klimawissenschaftliche Gemeinschaft hat sich eine schlechte Zeit ausgesucht, mit der Uniformität des Gruppendenkens unter ihnen anzugeben.

Fünftens und letztens, das IPCC hat wieder einmal bewiesen, dass es unfähig ist, objektiv zu sein. Die kanadische Journalistin Donna Laframboise hat akribisch das Ausmaß dokumentiert, mit dem das IPCC durch Umweltaktivisten während all der Jahre unterwandert worden ist, und jetzt sehen wir das Ergebnis. Dass die Diskrepanz zwischen Modell und Wirklichkeit immer größer und deutlicher wird, wird man in den IPCC-Berichten zuallerletzt erwähnt finden.

Link: http://opinion.financialpost.com/2013/09/16/ipcc-models-getting-mushy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Temperaturdaten stark beeinflusst durch lokales Bevölkerungswachstum

Umfassende Tests sozio-ökonomischer Signale in den Klimadaten der Erdoberfläche: Bei Climate Change habe ich eine neue Studie abgelegt zur Frage, ob die Klimadaten an der Erdoberfläche durch nicht-klimatische Faktoren hinsichtlich sozio-ökonomischer Entwicklungen verzerrt werden:
Ich versuche nicht, diese Debatte ein für allemal zu klären, sondern konzentriere mich stattdessen auf die Frage, warum die vielen Versuche, die zeigen sollen, dass die Daten nicht verunreinigt sind, nicht das Ergebnis widerlegen, sondern im Gegenteil, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Das Problem hatte darin bestanden, dass die Autoren sich nicht überlappende Datensätze sowie unterschiedliche Methoden verwendet haben und am Ende nur erreicht haben, dass sie übereinander reden. Ich argumentiere, dass der Weg zur Klärung dieser Frage darin besteht, ein umfassendes Rahmenwerk zu übernehmen, in dem beide Arten der Ergebnisse mit dem gleichen Datensatz gezeigt werden können, wobei man in einer begrenzten Untermenge eines anderen Modells landen kann und die Begrenzungen formal getestet werden können.
Ich zeige zwei Beispiele. In einem davon habe ich eine Äquivalenz nach Parker zwischen nächtlichen Minimum-Trends unter windigen und windschwachen Bedingungen nachgebildet. Danach habe ich gezeigt, dass dies in einen Temperatur-Datensatz mündet, von dem man zeigen kann, dass er mit dem Bevölkerungswachstum korreliert. Ich habe auch die Ergebnisse nach BEST nachgebildet, dass nämlich ländliche Trends etwas größer sind als städtische, und habe gezeigt, dass dieses Ergebnis in einer begrenzten Untermenge eines größeren Modells auftaucht, in dem sozio-ökonomisches Wachstum signifikant mit Temperaturtrends korreliert. In beiden Fällen werden die Restriktionen, die erforderlich sind, um das Modell keine Verunreinigung der Daten zeigen zu lassen, widerlegt. Datenarchiv hier.
Beitrag gepostet bei: http://www.rossmckitrick.com/.
McKitrick, Ross R. (2013) Encompassing Tests of Socioeconomic Signals in Surface Climate Data
[
Umfassende Tests sozio-ökonomischer Signale in den Klimadaten der Erdoberfläche]
Climatic Change doi 10.1007/s10584-013-0793-5
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10584-013-0793-5
Abstract
Die Diskussion darüber, ob die Verstädterung und die damit verbundenen Sozio-ökonomischen Entwicklungen großräumige Klimatrends an der Erdoberfläche beeinflussen, wird mit nicht vergleichbaren Argumenten in die Sackgasse geführt. Jede Seite kann für sich beanspruchen, auf statistischen Modellen basierende Beweise zu stützen, die sich nicht überlappen und Rückschlüsse zulassen, die miteinander im Konflikt stehen, wobei jedoch das eine nicht das andere widerlegt. Ich argumentiere, dass derartige Diskussionen nur innerhalb eines umfassenden Rahmens geführt werden können, in dem man zeigen kann, dass die Ergebnisse beider Arten restriktive Formen des gleichen statistischen Modells sind, und die Restriktionen kann man testen.
Die hier zur Diskussion stehenden Themen machen die Konstruktion solcher Datensätze zu einer Herausforderung, aber ich zeige zwei anschauliche Beispiele.
Erstens, unbedeutende Unterschiede hinsichtlich der Erwärmungstrends in städtischen Temperaturdaten bei windigen und windschwachen Bedingungen werden in einem begrenzten Modell gezeigt, dessen allgemeine Form Temperaturdaten zeigt, die stark vom lokalen Bevölkerungswachstum beeinflusst sind.
Zweitens, es wird gezeigt, dass eine offensichtliche Äquivalenz zwischen Trends in einem Datensatz, der durch eine statische Messung der Verstädterung geschichtet ist, ein restriktives Ergebnis in einem Modell ist, dessen allgemeine Form einen signifikanten Einfluss lokaler sozio-ökonomischer Entwicklungen auf die Temperaturen zeigt.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/06/17/new-paper-by-ross-mckitrick-temperature-data-strongly-affected-by-local-population-growth/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Den IPCC – Prozess verbessern! Es gibt zu viele Interessenkonflikte bei der Erstellung der Berichte

Ich war einer der Hunderte von Leuten, die man um Antworten auf einen Fragenkatalog bzgl. dieser Untersuchung gebeten hat. Die Fragen sowie meine Antworten darauf sind auf meiner Website zu ersehen (rossmckitrick.weebly.com). Hier folgt eine Zusammenfassung von einigen meiner Ausführungen.

Die Grundsätze des IPCC, wie z. B. die Anforderung nach einem „objektiven, offenen und transparenten“ Erstellungsprozess klingen eindrucksvoll, aber nach meiner Erfahrung folgt man diesen schriftlich vorgegebenen Grundsätzen nicht immer, und offensichtlich hat es keine Konsequenzen, wenn sie gebrochen werden. Zum Beispiel legt eine Regel fest: „Begutachter sollen eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass bei signifikanten Meinungsverschiedenheiten bzgl. wissenschaftlicher Zusammenhänge diese in einem Anhang an den Bericht aufgelistet werden sollen.“ Doch kein einziger solcher Anhänge wurde erstellt. Ich war in zahlreichen Gebieten involviert, in denen es solche signifikanten Meinungsunterschiede bei wissenschaftlichen Dingen gab, wie beispielsweise fehlerhafte Temperaturdaten auf der Erde, untaugliche Abschätzungen der Ungewissheiten von Trends und methodische Irrtümer der paläoklimatologischen Forschung. Keine dieser Unterschiede wurde in dem Prozess der Begutachtung gelöst, keine Anhänge wurden je veröffentlicht, was den falschen Eindruck eines Konsens‘ hinterließ. Nach der Veröffentlichung des 4. Assessment Reports (AR4) fand ich heraus, dass wichtige Textpassagen nach dem Ende des Begutachtungsprozesses zurückgehalten oder gelöscht worden waren. Außerdem wurde mir klar, dass führende Autoren des 3. Kapitels Beweise konstruiert hatten (auf Seite 244 des Berichts der Arbeitsgruppe I), indem sie behaupteten, dass statistische Beweise in zwei wissenschaftlich begutachteten Artikeln über die Kontamination von Bodendaten statistisch nicht signifikant waren, obwohl die Artikel nichts dergleichen gezeigt hatten. Dieser Abschnitt wurde nach Abschluss der Begutachtung eingefügt und war niemals Gegenstand einer externen genauen Prüfung. Dass es führenden Autoren nach der Begutachtung noch möglich ist, Beweise zu ändern und Texte umzuschreiben, macht den Gedanken, dass die Berichte des IPCC wissenschaftlich begutachtet sind, zu einem Witz und unterminiert die Behauptung, dass diese Berichte einen Konsens der Experten spiegeln.

Die Auswahl der Vorsitzenden der jeweiligen Arbeitsgruppen und der leitenden Autoren scheint von einem kleinen Kreis von Leuten kontrolliert zu werden, die einer im Voraus festgelegten Sicht der globalen Erwärmung verpflichtet sind. Zusammen mit der Tatsache, dass der Begutachtungsprozess zahnlos ist, garantiert dies, dass die Inhalte der Berichte vorhersehbar sind, sofern man nur die Namen der leitenden Autoren kennt. Tatsächlich gibt es dann keinen wesentlichen Grund mehr, die Berichte überhaupt zu veröffentlichen: Ist die Liste der leitenden Autoren einmal bekannt, können wir alle voraussehen, welche Schlussfolgerungen darin enthalten sind. Ich bin sicher, dass es viele Bereiche im Bericht des IPCC gibt, in denen die Schlussfolgerungen keine Überraschung darstellen. Jedoch, in den Gebieten, in denen ich über detailliertes Wissen und Erfahrungen verfüge, war dies nicht der Fall.

Ein Hauptproblem beim IPCC besteht darin, dass zu den Aufgaben der leitenden Autoren oft nicht nur die Begutachtung ihrer eigenen Arbeit, sondern auch die Begutachtung der Ansichten ihrer Kritiker gehört. Daher gibt es zu viele Interessenkonflikte bei der Erstellung der Berichte, und die wenigen unabhängigen Begutachter sind ineffektiv.

Ein Beispiel hierfür ist die Behandlung von Rekonstruktionen des Klimas auf der Basis von Baumringdaten im dritten Bericht des IPCC. Zu der Zeit gab es drei Studien über den Temperaturverlauf bis zurück zum Mittelalter. Eine stammte von Michael Mann, den der IPCC als leitenden Autor benannt hat. Die anderen waren Keith Briffa und Phil Jones (mit Mitarbeitern).

Die Studie von Briffa unterstützte in keiner Weise die Meinung, dass die Neunziger Jahre die wärmste Dekade des Jahrtausends war. Im Prinzip stellt so etwas kein Problem dar. Die Aufgabe des IPCC ist es eigentlich, die wissenschaftlichen Ergebnisse zusammenzufassen, und falls diese Ergebnisse unterschiedlich ausfallen, soll dies in dieser Zusammenfassung zum Ausdruck gebracht werden. Das Problem besteht darin, dass die Studie von Mann die Neunziger Jahre als die wärmsten festlegte, und er war so umsichtig, eine Beurteilung dieser Studie zu veranlassen, was ihn in einen Interessenkonflikt stürzte. Mann (und Jones) bearbeiteten Briffas Gegenbeweis dergestalt, dass sie die abweichenden Daten in seiner Studie aus dem Graphen einfach entfernten, ohne jede Erklärung. Im Bericht des IPCC 2007 wurde der gleiche Trick angewendet. Diesmal jedoch gab es mindestens einen begutachtenden Experten, der das bemerkte (Stephen McIntyre) und den Bericht zurückwies, jedoch wurden seine Einwände abgewiesen.

Der Prozess der „Begutachtung” beim IPCC ist nicht vergleichbar mit dem von wissenschaftlichen Zeitschriften, bei denen Begutachter die Autorität haben, Berichte abzulehnen oder Änderungen zu verlangen. Satt dessen gleicht er mehr einer öffentlichen Kommentierung durch einen begrenzten Kreis Freiwilliger. Seit der IPCC den leitenden Autoren das alleinige Recht zugesteht, den Inhalt zu beeinflussen oder Kommentare zuzulassen oder abzulehnen, gleicht das alles mehr einem Weblog als einem akademischen Bericht.

Außerdem gibt es niemanden, der bestimmte Abschnitte oder Kapitel begutachtet. Es ist absehbar, dass manche Teile des Berichtes überhaupt nicht von irgendeinem Begutachter gelesen werden: Keine der IPCC – Verfahren verhindert das.

Obwohl mehr als 140 Regierungen am IPCC beteiligt sind, haben nur 23 davon irgendwelche begutachtenden Kommentare zum Bericht des IPCC aus dem Jahre 2007 übermittelt, und über die Hälfte dieser Kommentare stammten von zwei Staaten: Den USA und Australien. Nicht ein einziger afrikanischer Staat gab einen Kommentar ab, auch kein arabischer oder Nahoststaat; auch nicht Russland oder einer der früheren Teilstaaten der Sowjetunion. Brasilien übermittelte Kommentare zu drei Kapiteln und Chile zu einem Kapitel. Es gab keine Kommentare von Regierungen in Osteuropa. Die Tatsache, dass alle Mitgliedstaaten den Bericht und dessen Schlussfolgerungen „akzeptierten“ wird routinemäßig als Beweis für seine Gültigkeit angeführt. Es ist schwer zu verstehen, warum die Begutachtung durch die Regierungen überhaupt existiert, außer um als Aushängeschild zu fungieren.

Letztendlich, falls das IPCC überhaupt über einen Begutachtungsprozess verfügen soll, muss es einige gegenwärtige Autoritäten zu Begutachtern ernennen, anstatt diese als Dummköpfe zu diffamieren und ihre Eingaben auszugrenzen. Außerdem muss es in diesem Prozess der Begutachtung einen Punkt geben, an dem ein Text nach seiner Begutachtung eingefroren wird und nicht noch durch leitende Autoren umgeschrieben werden kann, nachdem die Begutachter verabschiedet wurden. Das IPCC nahm die Arbeit auf, bevor das Internet dies tat, und seine Strukturen sind inzwischen überholt. Es errichtete eine starre Bürokratie, die einige Bedeutung hatte, bevor das Internet für eine durchgreifende Transparenz öffentlicher Organisationen sorgte. Aber die Zeiten haben sich geändert und die Erwartungen der Öffentlichkeit haben sich entwickelt. Künftig wird die Erstellung und Begutachtung eines Kapitels von Beginn an unter der intensiven Aufmerksamkeit internationaler Blogger stehen, und jeder Aspekt bei der Erstellung eines Berichtes wird durch eine starke Lupe betrachtet. Ohne grundlegende Reformen der Prozeduren wird der nächste Bericht (Assessment Report) den Autoren einfach um die Ohren fliegen [im Original: will simply explode on impact]. Alles, was es dazu braucht, ist ein einziger Irrtum, eine einzige e-mail, die nach außen dringt, eine einzige Graphik, die manipuliert wurde. Dann ist der gesamte Bericht diskreditiert. Und zwar nicht deshalb, weil es draußen eine Armee von üblen und unvernünftigen Bloggern gibt. Sondern weil das IPCC einseitig agiert und morsch geworden ist und keine wirkliche Fähigkeit hat, mit legitimen abweichenden Meinungen umzugehen. Dies wird unvermeidlich dazu führen, dass es eine immer weiter wachsende Zahl von Kritikern geben wird, die die Berichte des IPCC als verzerrt und einseitig brandmarken. Die Alternative besteht darin, entweder einfach so weiterzumachen wie bisher in der Hoffnung, dass der IPCC seinen alten Glanz wiedergewinnt, oder zu überlegen, ob die Kritik vielleicht berechtigt ist. Sollte dies der Fall sein, braucht die Prozedur berichtigende Änderungen.

Von Ross McKitrick Financial Post Redaktion   27.August 2010 – 19:20

Ross McKitrick ist Professor der Ökonomie an der University of Guelph. rossmckitrick.weebly.com

Weiterführende Artikel: http://opinion.financialpost.com/2010/08/27/fix-the-ipcc-process/#ixzz0yOvnmMUF

Übersetzt von Chris Frey