Sieben grandiose Fehlprognosen von Umweltaktivisten

Seit dem ersten Earth Day sind inzwischen 45 Jahre vergangen. Man könnte glauben, dass innerhalb dieses Zeitrahmens zumindest eine der großen prophezeiten Umweltkatastrophen eingetreten sein müsste, und zwar vor dem Hintergrund der Dringlichkeit, mit der uns gesagt wurde, dass wir uns den vermeintlichen Bedrohungen für die Umwelt stellen müssen, hat uns doch der Harvard-Biologe George Wald gesagt: „Die Zivilisation wird innerhalb der nächsten 15 bis 30 Jahre enden, sofern nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden“. Vor 15 Jahren hat ein Artikel im Journal Reason einmal näher Behauptungen betrachtet wie dieser vom ersten Earth Day im Jahre 1970. Die betrachteten Zitate wurden dankenswerterweise hier zusammengefasst. Sie wurden während der letzten Tage im Internet umfassend herumgeworfen und in konservativen Radiodiskussionen besprochen. Es ist eine komische Litanei über in die Irre gehende Vorhersagen.

Der Autor jenes alten Artikels in Reason war übrigens Ronald Bailey, der seitdem ins Lager der Alarmisten gewechselt ist, und zwar im Stile wie beschrieben in dem Film Invasion of the Body Snatchers, und der jetzt derjenige ist, der fragt, unter welchen Umständen wir die Realität der globalen Erwärmung akzeptieren würden.

Er sollte sich daran erinnern, was er damals geschrieben hatte und sich dann vor Augen führen, wie gründlich und endgültig die Umweltaktivisten ihre wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zerschlagen haben.

Als Hilfe für ihn wollen wir im Folgenden sieben große Vorhersagen von Umweltaktivisten betrachten, die sich als so grandios falsch erwiesen haben.

[Einfügung des Übersetzers: Die Punkte 2 und 3 der folgenden Liste haben an sich nichts mit Klima und Energie zu tun. Erst wollte ich sie zusammenfassen, aber dann habe ich doch alles übersetzt – einfach um zu zeigen, was Prognosen wert sind, die man als todsichere Realität in der Zukunft verkauft. – C. F.]

1) Globale Abkühlung

Eine Liste wie diese muss beginnen mit der „Klimawandel“-Katastrophe, vor der die Umweltaktivisten in den siebziger Jahren in vielfacher Weise gewarnt haben: globale Abkühlung und der Abstieg in eine neue Eiszeit. Ich persönlich sage eine weitere Eiszeit vorher (hier) – irgendwann während der nächsten 10.000 Jahre oder so – auf der Grundlage geologischer Abläufe, die zeigen, dass die Erde durch natürliche glaziale und interglaziale Zyklen läuft. Derzeit befinden wir uns in einer Warmzeit, was sehr gut für uns ist, aber man kann davon ausgehen, dass sich dies ändern wird und dass Kanada (falls es noch existiert) eines Tages in Gefahr sein wird, von vordringenden Eisschilden von der Landkarte radiert zu werden.

Aber bei der Behauptung in den siebziger Jahren war es anders. Wir sollten der Grund für die Eiszeit sein und die Gletscher auf unsere eigenen Köpfe lenken. Entwaldung sollte die Reflektivität der Erdoberfläche erhöhen, was wiederum dafür sorgen sollte, dass die Sonnenstrahlung einfach zurück ins All reflektiert wird, ohne die Erde zu erwärmen. Außerdem sollten Emissionen von „Partikeln“, d. h. Rauch aus Industrieschornsteinen, dafür sorgen, dass die Sonnenstrahlen die Erde gar nicht erst erreichen. Nein, wirklich: Das Life Magazine berichtete im Jahre 1970, dass „bis zum Jahr 1985 die Luftverschmutzung die Menge der auf die Erdoberfläche treffenden Strahlung halbiert haben würde“. Das ist witzig, ich erinnere an die Zeit Mitte der achtziger Jahre, und die Zukunft war so hell, dass wir für Schatten sorgen mussten.

Aber man hatte keinen vorgeschlagenen physikalischen Mechanismus für die Katastrophe an der Hand. Man hatte den Beweis der Temperaturaufzeichnung, welche zeigte, dass die globale Temperatur allgemein von 1940 bis 1970 abgenommen hatte. Das führte zu hitzigen Prophezeiungen wie die Folgende vom Ökologie-Professor Kenneth Watt: „Die Welt hat sich seit etwa zwanzig Jahren stark abgekühlt. Falls sich der gegenwärtige Trend fortsetzt, wird es auf der Welt bis zum Jahr 1990 um vier Grad kühler sein und 11 Grad kühler bis zum Jahr 2000. Das ist etwa doppelt so viel wie ausreichend wäre, uns in eine Eiszeit zu stürzen“.

Noch im Jahre 1980 präsentierte Carl Sagan eine globale Abkühlung als eine von zwei möglichen Untergangs-Szenarien, die wir uns aussuchen konnten. [Der Link datiert von Februar 2014. Absolut lesenswert, wer des Englischen mächtig genug ist! Anm. d. Übers.]

Als die globalen Temperaturen zu steigen begannen, schalteten die Alarmisten um auf das andere Szenario. Das einzige, was sie nicht änderten, war die Hypothese, dass die industrielle Zivilisation irgendwie den gesamten Planeten zerstören würde.

2) Überbevölkerung

Wenn Umweltaktivisten sagten, dass wir die Erde zerstören, meinten sie es direkt und buchstäblich. Das größte Problem war die bloße Existenz des Menschen; die Tatsache, dass es verdammt viel zu viele von uns gibt. Wir werden uns unkontrolliert ausbreiten und die Oberfläche der Erde wie Heuschrecken – alles und jedes auf unserem Weg zerstörend, bis nichts mehr da ist.

Es würden bis zum Jahr 2000 unvorstellbare 7 Milliarden Menschen auf der Erde geben – und es gibt einfach keine Möglichkeit, dass wir sie alle unterstützen können.

Nun ja.

Erstens, augenblickliche Trends haben sich nicht fortgesetzt (und das ist ein Trend, der sich sehr wohl fortsetzen wird). Also dauerte es etwas länger, nämlich bis zum Jahr 2012, bis die globale Bevölkerung auf sieben Milliarden angewachsen war – denen es besser geht als der Weltbevölkerung jemals zuvor.

Wendell Cox bei New Geography hat sorgfältig den Trend herausgearbeitet, den er beschreibt als „schnelles Bevölkerungswachstum und noch schnelleres wirtschaftliches Wachstum“. Er fasst es zusammen in der folgenden Graphik. Die Graphik beginnt im Jahre 1820, etwa zu Beginn der industriellen Revolution, und was wir im Grunde sehen ist, dass das Wachstum von Produktion und Wohlstand das Wachstum der Bevölkerung im Verlauf von zwei Jahrhunderten überflügelt hat.

Und ja, das ist natürlich eine Katastrophe. Eindeutig.

Um vollständig zu erfassen, wie grandios die Vorhersagen einer „Bevölkerungsbombe“ gescheitert sind, muss man sich vor Augen führen, dass die größte demographische Herausforderung heute eine abnehmende Bevölkerung ist. Japan steht vor einer demographischen Todesspirale, in der eine abnehmende Bevölkerung und weniger Arbeiter zu wirtschaftlicher Stagnation geführt haben, was die Menschen entmutigt, weiter Kinder zu zeugen, was das Problem verschlimmert. Nach Jahrzehnten einer „Ein-Kind-Politik“ beginnt auch Chinas Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter abzunehmen, und es ist Allgemeinwissen, dass das Land „alt wird, bevor es reich wird“.

Es ist gut möglich, dass die demographische Implosion nicht stattfindet oder nicht so schlimm ausfällt wie befürchtet. Aber es ist wichtig, die tatsächlichen Konsequenzen der gescheiterten Vorhersagen bzgl. „Überbevölkerung“ zu erfassen. Länder, die diese Vorhersagen ernst genommen haben, und davon besonders die Schwellenländer wie China, werden unter realen Konsequenzen leiden, weil sie auf die gescheiterten Theorien westlicher Alarmisten gehört haben.

3) Massen-Hungersnot

Prophezeiungen einer globalen Hungersnot waren Bestandteil der Hysterie um das Bevölkerungswachstum, jedoch ein so großer, dass sie hier gesondert betrachtet werden sollen.

Meine gescheiterte Lieblingsvorhersage ist Folgende von Peter Gunter, Professor an der North Texas State University, der 1970 im Magazin The Living Wilderness geschrieben hatte:

Demographen stimmen fast einstimmig dem folgenden düsteren Zeitablauf zu: Bis zum Jahr 1975 werden verbreitete Hungersnöte in Indien einsetzen. Diese werden sich bis zum Jahr 1990 auf alle Gebiete in Indien, Pakistan, China und dem Nahen Osten ausbreiten. Bis zum Jahr 2000, vermutlich früher, werden Süd- und Mittelamerika unter Hungerbedingungen existieren … Bis zum Jahr 2000, also in dreißig Jahren, wird die gesamte Welt mit Ausnahme von Westeuropa, Nordamerika und Australien unter Hunger leiden.

Ich liebe die Sequenz „Demographen stimmen fast einstimmig zu“. Kommt einem das irgendwie bekannt vor? Ich weiß nicht, ob das 1970 wirklich so war, aber wenn ja, lagen sie alle fast einstimmig falsch.

Nehmen wir nur das Beispiel Indien, von wo die Hungersnöte ausgehen sollten, Im Jahre 2013 wurde Indien zum „siebtgrößten Exporteur von landwirtschaftlichen Produkten“ (hier). China ist wohlhabend und relativ gut ernährt – viel besser als unter Maos verheerenden Experimenten. Die meisten lateinamerikanischen Länder, in denen der Hunger vor 15 Jahren einsetzen sollte, sind ebenfalls insgesamt Exporteure von Getreide, Früchten, Fleisch und so weiter.

Ein großer Teil hiervon ist der Grünen Revolution geschuldet, bei der neue Zusammensetzungen von Ernten, Düngern, Pestiziden und verbesserte landwirtschaftliche Abläufe die Ernteerträge in genau den Ländern verdoppelt und verdreifacht haben, die in den Untergangs-Prophezeiungen besonders hervorgehoben worden waren: Indien, Südostasien und Lateinamerika. All dies war bereits vor dem ersten Earth Day im Gange; der Terminus „Grüne Revolution“ wurde von einem amerikanischen Diplomaten im Jahre 1968 geprägt, der damit beschreiben wollte, was vor sich ging. Aber die Umweltaktivisten haben das alles ignoriert. Hier folgt, was der König der Überbevölkerungs-Hysterie Paul Ehrlich von der Stanford University feststellte: „Die Bevölkerung wird unvermeidlich und vollständig die geringe Zunahme der Versorgung mit Nahrungsmitteln übertreffen. Die Todesrate wird steigen, bis mindestens 100 bis 200 Millionen Menschen pro Jahr während der nächsten zehn Jahre den Hungertod sterben“.

Schauen wir unterdessen mal auf die „geringe Zunahme“ von Nahrungsmitteln (hier):

4) Ressourcen-Erschöpfung

Zusätzlich zum vermeintlichen Ausgehen von Nahrungsmitteln sollten uns auch die natürlichen Ressourcen ausgehen wie Nickel und Kupfer, aber über allem steht, dass uns das Öl ausgeht.

Hier noch einmal unser Freund Kenneth Watt mit seinen sich fortsetzenden gegenwärtigen Trends: „Bis zum Jahr 2000, falls sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, werden wir Rohöl mit einer Rate verbrauchen, dass es praktisch kein weiteres Rohöl mehr geben wird. Man fährt an einer Tankstelle vor und sagt ,Auffüllen, bitte!‘, und der Tankwart wird sagen ,Tut mir sehr leid, wir haben kein Benzin mehr’“.

Keine dieser Vorhersagen ist eingetroffen. Der Ökonom Julian Simon wettete mit Paul Ehrlich darum, ob die Preise von fünf grundlegenden Metallen, „Nickel, Kupfer, Chrom, Zinn und Wolfram“ während der nächsten zehn Jahre entsprechend Simons Vorhersage sinken würden, oder ob die Preise der Theorie von Ehrlich zufolge wegen Verknappung immer weiter steigen würden. Ehrlich hat die Wette grandios verloren und würde sie auch über praktisch jeden längeren Zeitraum verlieren.

Mark Perry zeigt eine Graphik des langzeitlichen Trends, der zeigt, wie ein Warenindex, der die Preise von Dingen wie Öl, Metallen und Vieh reflektiert, um über die Hälfte zurückging mit der gleichzeitigen Vermehrung der Bevölkerung von 2 Milliarden auf 7 Milliarden.

Das ultimative Beispiel für diesen Trend ist das spektakuläre Ende von Peak Oil, also der Theorie, der zufolge wir möglicherweise eine Spitze der globalen Ölproduktion erleben, wonach wir dem Untergang geweiht wären angesichts immer weiter schwindender Vorräte. Es ist eine Theorie, die durch die Fracking-Revolution erschüttert worden ist, welche die US-Ölvorräte nach Jahrzehnten der Abnahme wieder aufgefüllt hat. Grund hierfür war eine Reihe von Innovationen bei der Bohr- und Extraktionstechnik, die den Zugang zu riesigen neuen Reserven ermöglichte, was zuvor nicht möglich war.

Das ist die Antwort auf alle Fragen bzgl. Überbevölkerung, Massen-Hungersnot und Hysterien um zu Ende gehende Reserven: Die menschliche Innovationsfähigkeit kann jedes Hindernis überwinden. Wie der Petroleum-Ökonom Phil Verleger zusammenfasst: „Die Technologie macht heute so rasante Fortschritte, dass jede herauf dämmernde Ressourcen-Knappheit nicht mehr als ein kleiner Blitz ist. Wir passen uns an“.

Und das war der ganze Punkt hinter der Wette von Julian Simon. Seine Theorie lautete, dass der menschliche Geist die ultimative Ressource ist, und dass eine zunehmende Bevölkerung einfach nur eine Zunahme dieser Geister bedeutet, die in der Lage sind, noch mehr Probleme zu lösen.

Was diese Vorhersage viel zutreffender macht als jede der von den Umweltaktivisten hinausposaunten Theorien.

5) Massen-Aussterben

Am ersten Earth Day warnte dessen politischer Sponsor Senator Gaylord Nelson: „Dr. S. Dillon Ripley, Sekretär am Smithonian Institute, glaubt, dass in 25 Jahren zwischen 75% und 80% aller lebenden Spezies ausgestorben sein werden“.

Um das mal in die richtige Perspektive zu setzen: ein Massen-Aussterben von 75% bis 80% aller Spezies liegt auf dem Niveau des Kataklysmus‘, der vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier tötete – verursacht durch eine „Umwelt“-Katastrophe eines ca. 10 km breiten Meteors, der auf der Erde einschlug und eine gewaltige Asche- und Staubwolke in die Luft blies. Offensichtlich hat sich zwischen 1970 und 1995 nichts dergleichen auch nur annähernd ereignet.

Es gibt immer noch jene, die dem Narrativ anhängen, dass wir mitten im Prozess der Sechsten Großen Aussterbewelle stecken. Es war also nicht geschehen, als sie es zum ersten Mal gesagt haben, aber es wird demnächst geschehen, vielleicht schon morgen.

Ein wenig kaltes Wasser ergoss sich über dieser Theorie aus einer unerwarteten Quelle: Steward Brand, Gründer des Whole Earth Catalog, schreibt:

Viele nehmen jetzt an, dass wir inmitten einer vom Menschen verursachten „Sechsten Massen-Aussterbe-Welle“ stecken, die es mit dem Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren aufnehmen kann. Aber das ist nicht der Fall. Die Fünfte große historische Massen-Aussterbe-Welle eliminierte 70% oder mehr aller lebenden Spezies in relativ kurzer Zeit. Dies ist derzeit nicht der Fall.

Er weist darauf hin, dass atemberaubende Statistiken über die Anzahl der verloren gegangenen Spezies zum großen Teil das Aussterben von schon jetzt sehr seltenen Arten enthalten, die sich in der Isolation und in kleinen Zahlen auf Ozeaninseln entwickelt und die den Kontakt mit der äußeren Welt und mit invasiven Spezies nicht überlebt haben.

Der Inselschützer Josh Donlan schätzt, dass Inseln, die nur etwa 3% der Erdoberfläche ausmachen, Schauplatz von 95% aller aussterbenden Vogel-Spezies sind seit dem Jahr 1600, 90% Reptilien- und 60% Säugetier-Spezies. Das sind erschreckende Zahlen, aber die Verluste sind extrem lokal. Sie haben keine Auswirkungen auf die Biodiversität und die ökologische Gesundheit der Kontinente und Ozeane, die 97% der Erdoberfläche ausmachen.

Außerdem haben viele dieser Aussterbe-Ereignisse bereits stattgefunden, da die meisten Inseln der Welt schon erkundet und besiedelt worden sind.

Ich vermute, man kann dies als Todesfälle der Globalisierung ansehen, die man mit den vielen Vorteilen der Globalisierung aufrechnen muss. Aber sie sind keine Bedrohung des Lebens auf der Erde. Vielmehr zeigt sich hier ein weiteres Mal, dass Statistiken nicht immer das aussagen, was sie auszusagen scheinen, und dass gegenwärtige Trends sich nicht immer bis in alle Ewigkeit fortsetzen.

6) Erneuerbare Energie

Dies ist keine Prophezeiung über eine Katastrophe, die nicht eingetreten ist. Es ist eine Prophezeiung über eine Lösung, die sich nie materialisiert hat. Wir sollten uns keine Sorgen darum machen, dass wir uns das Ende fossiler Treibstoffe und schmutziger Kohle wünschen, sagte man uns, weil es eine strahlend helle neue Zukunft aus „erneuerbarer Energie“ gibt.

Aber alle der Alternativen, die man uns versprochen hat, fallen in zwei Kategorien. Da sind jene, die immer noch zu unzuverlässig und teuer sind; Deutschland ist dabei, zerdrückt zu werden von den massiven Kosten [paywalled] seines Erneuerbare-Energien-Wahns. Und dann gibt es jene, die sich gewandelt haben – Alternativen, die sich von Champions der Umweltaktivisten zu Angriffszielen der Umweltaktivisten gewandelt haben. Dies ist mit Abstand die verbreitetste Trajektorie.

Sie wissen, wie alt ich bin? Ich bin so sehr antik, dass ich mich an eine der Großen Antworten von Jimmy Carter erinnere, und zwar auf das Problem der drohenden Verknappung von Öl. Er wollte die Forschungen hinsichtlich des Vorhabens, Öl aus Schiefer zu extrahieren, mit zusätzlichen Kosten fördern. Es endete, wie zu erwarten war: im Nichts. Aber einige Jahrzehnte später fanden private Ölunternehmen einen Weg, Öl aus Schiefer ökonomischer zu extrahieren – und prompt haben die Umweltaktivisten diese Technik zum öffentlichen Feind Nr. 1 gemacht.

Ich bis sogar alt genug, um mich vage an die Zeit zu erinnern, als Kernenergie – jenes Rote Tuch der Grünen – als eine Alternative zu fossilen Treibstoffen angepriesen wurde. Oder als Staudämme als emissionsfreie, strahlungsfreie und Wohlfühl-Energiequelle gefeiert wurden anstatt als Tötungsmaschinen für Fische und Hindernisse, natürliche Flüsse frei fließen zu lassen (hier). Oder als Windparks als die Energiezukunft verkauft wurden, bevor sie als Vogelmörder und Schandflecken für die Landschaft gebrandmarkt wurden. Inzwischen wird sogar die Solarenergie in großem Maßstab angegriffen. Und ich warte immer noch auf Umweltaktivisten, die herausfinden, welche Ausgangsstoffe Eingang in jene Solarpaneele finden.

Alles in allem sind jetzt 45 Jahre seit dem ersten Earth Day vergangen, und die Alternativen zu den Energiequellen, gegen die sie opponieren, erzeugen jetzt etwa 12% des Stromes in den USA – und auch das nur mit massiven Subventionen, Förderungen und Steuernachlässen.

Und all das nur, um ein Problem anzugehen, das gar nicht existiert:

7) Globale Erwärmung

Dies bringt uns zurück zur globalen Erwärmung. Vor ein paar Tagen habe ich wie viele andere auch darauf hingewiesen, dass nach einem Jahrzehnte langen Plateau der globalen Temperaturen diese derzeit bei oder unter der untersten Grenze der Bandbreite aller Computermodelle liegen, die die globale Erwärmung prophezeit haben.

Falls wir einen vollen Kreis schlagen bis zurück zu den gescheiterten Prognosen einer globalen Abkühlung, können wir den größeren Trend erkennen. Nach zwei oder drei Jahrzehnten der Abkühlung, nämlich von den vierziger Jahren bis 1970, projizierten die Umweltaktivisten einen Abkühlungstrend – nur um zu erleben, wie der Klimawandel auf sie zurückschlägt. Nach ein paar Jahrzehnten wärmerer Temperaturen, nämlich von 1970 bis Ende der neunziger Jahre, sind sie alle auf den Zug der Projektion eines sich fortsetzenden Erwärmungstrends aufgesprungen – und dieser verdammte Klimawandel hat es ihnen wieder gezeigt, war doch der Temperaturverlauf seit etwa 1998 flach.

Kein Wunder, dass all diese umweltlichen Hysterien mit dem Satz zu beginnen scheinen: „Falls sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen“. Aber gegenwärtige Trends setzen sich nicht fort. Die globalen Temperaturen sinken, dann steigen sie, dann bleiben sie gleich. Das Bevölkerungswachstum schwächt sich ab, während landwirtschaftliche Erträge mit sogar noch höheren Raten zunehmen. Wir sitzen nicht einfach nur herum und brauchen unsere gegenwärtig verfügbaren Ölreserven auf; wir gehen hinaus und finden neue Reserven von Öl und neue Wege, dieses zu extrahieren.

Und darum geht es wirklich. Die umweltlichen Untergangspropheten extrapolieren nicht einfach blind gegenwärtige Trends. Sie extrapolieren ausschließlich die Trends, die zu ihrer apokalyptischen Version passen, während sie alle Trends ignorieren, die dazu nicht passen. Sie projizieren die gegenwärtige Rate, mit der wir unsere Ressourcen verbrauchen, ignorieren aber die Historie unserer Fähigkeit zu Innovation und Kreativität. Sie alle geraten schier aus dem Häuschen durch 20 Jahre steigende Temperaturen oder steigende Ölpreise – ignorieren aber zwei Jahrhunderte lang zunehmenden Wohlstand und Lebensdauer.

Es ist fast so, als ob sie mit einer vorgefassten Schlussfolgerung anfangen und nur nach Beweise dafür suchen.

Das sind hier nur die Höhepunkte. Die nicht ganz so dramatischen Behauptungen habe ich ausgelassen, wie zum Beispiel den Gedanken, dass uns demnächst der Platz auf Mülldeponien ausgeht, um unseren ganzen Abfall aufzunehmen. (Diese Behauptung habe ich seit einiger Zeit nicht mehr gehört, vielleicht weil er lächerlich ist und auf totaler mathematischer Ignoranz beruht über die schiere Größe der Erdoberfläche). Auch habe ich ein paar Behauptungen ausgelassen, die aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden sind. Dazu gehört das mit dem „sauren Regen“ (nein, es war kein Hit von Prince!), Entwaldung oder die allgemeine Hysterie darüber, wie „Chemikalien“ uns alle an Krebs erkranken lassen. Und auch ein paar noch kontroversere Behauptungen habe ich ausgelassen wie das Ozonloch oder die vermeintlich destruktiven Auswirkungen von DDT. Weil dieses erfolgreich verbannt worden ist, können wir keine Beweise für tatsächliche langzeitliche Auswirkungen von DDT vorlegen – selbst falls wir auf die Millionen Menschenleben verweisen können, die das Mittel einst im Kampf gegen Malaria gerettet hat und die Millionen von Menschenleben, die nicht gerettet wurden (hier) nach der Verbannung.

Aber inzwischen kann man eine Ahnung von den wesentlichen Umrissen einer umweltlichen Hysterie bekommen. Die Schritte dorthin sind:

a) Man beginne mit der Hypothese, dass die Menschen „die Erde verwüsten“,

b) man klammere sich an eine nicht bewiesene wissenschaftliche Hypothese, die zu dieser vorgefassten Hypothese passt,

c) man extrapoliere wahllos mittels halbgarer Theorien und kurzfristiger Trends, um eine zukünftige Apokalypse zu prophezeien,

d) man zwinge einen Haufen Menschen mit einem „PhD“ hinter dem Namen, dies zu bestätigen, so dass man sagen kann, es sei ein Konsens unter Experten,

e) man bringe die Presse dazu, dieses noch weniger nuanciert zu berichten; und einen Haufen Hollywood-Größen dazu, darüber zu lamentieren, und schließlich

f) man lasse das gesamte Thema fallen, wenn es irgendwie aus der Welt verschwindet – und wechsle mit unvermindertem Enthusiasmus zum nächsten Umwelt-Untergangs-Szenario.

Wenn Menschen so vollständig scheitern, wie es hier der Fall war – nun, ich werde sie nicht auffordern, sich in ihre Schwerter zu stürzen. Aber wir könnten sie auffordern zu verstehen, warum wir nicht bereit sind, ihnen auch nur ein einzelnes Wort zu glauben, wenn sie uns wieder versichern, dass ihre neuesten Untergangs-Prophezeiungen diesmal wirklich, wirklich wahr sind.

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Link: http://www.thegwpf.com/seven-big-failed-environmentalist-predictions/

http://thefederalist.com/2015/04/24/seven-big-failed-environmentalist-predictions/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Noch während ich diese Übersetzung in Arbeit hatte, hat EIKE-Präsident Holger Thuss hier etwas über den ersten Earth Day im Jahre 1970 geschrieben. Wie oben schon erwähnt, habe ich hier auch die Ausführungen von Prognosen übersetzt, die nichts mit Klima und Energie zu tun haben. Ich ziehe daraus ein allgemeineres Fazit: Immer wenn irgendwelche Größen etwas von Katastrophe faseln, die mit Sicherheit keine Ahnung von gar nichts haben (und davon viel), weiß ich, was ich davon zu halten habe. Diese meine Aussage möchte ich ausdrücklich auch auf die Medien ausgeweitet wissen, allen voran die „Süddeutsche“.

C. F.




Das Ende einer Illusion

Bei Forbes datiert Harry Binswanger den Beginn der Kampagne auf das Jahr 1979 und stellt sie in eine amüsante Perspektive.
„Erinnern Sie sich an das Jahr 1979? Es war das Jahr mit dem Hit ‚We Are Family’ von Sister Sledge, den ‚Dukes of Hazard’ im Fernsehen und Kramer vs. Kramer im Kino. Es war das Jahr, in dem der Schah aus Iran vertrieben worden war. Es war vor dem Internet, vor PCs, vor den Handys und vor Anrufbeantwortern. Aber es lag nicht vor der Kampagne zur globalen Erwärmung.
Im Januar 1979 erschien in der New York Times ein Artikel mit der Schlagzeile: ‚Experten: Wie das Eis in der Antarktis weit verbreitete Überschwemmungen verursachen könnte’…
Wo also ist die Erwärmung? Wo sind die Gondeln auf dem Weg zum Capitol? Wo ist das in Florida eindringende Meer? Oder sonst wo? Wo ist die Klimaänderung, die seit 33 Jahren um die Ecke schielt?”
Er schließt: „Ich bin über das Warten auf die versprochene globale Erwärmung alt geworden”. Buchstäblich: „Ich war 35 Jahre alt, als die Vorhersagen einer drohenden neuen Eiszeit durch die Angst erzeugende Wärmeprognosen abgelöst worden sind. Jetzt bin ich 68, und es gibt immer noch keine Anzeichen für wärmeres Wetter!“
Er drückt das Ganze als Beobachtung mit dem gesunden Menschenverstand aus. Aber man kann es auch durch gemessene harte Daten ausdrücken. Wir kommen jetzt an den Punkt, an dem die Vorhersagen lange genug im Raum standen, um signifikante Vergleiche mit aktuellen Daten durchzuführen, und wir sind jetzt in der Lage, definitiv zu sagen, dass die Vorhersagen entsetzlich übertrieben waren.
Steven Hayward verweist auf Anzeichen, dass selbst die Befürworter der Hysterie um die globale Erwärmung anfangen, zum Rückzug zu blasen.
„Die neue Ausgabe des Economist enthält ein langes Feature über das abnehmende Vertrauen in die Schätzungen der hohen Klimasensitivität. Dass dies im Economist erscheint, ist bedeutsam, weil dieses erhabene britische Nachrichten-Magazin seit Jahren voll auf der Welle des Klimaalarmismus’ mitgeschwommen ist. Ein Korrespondent in Washington hat privat mir gegenüber zugegeben, dass die leitenden Herausgeber in London anhaltende und reguläre Abdeckung der alarmistischen Klimavorhersagen angeordnet haben.
Das Problem wird für die Klimateure immer schlimmer. Wie der Economist in seiner ersten Graphik zeigt, fällt der gegenwärtige Temperaturverlauf eindeutig bis zum untersten Ende seiner vorhergesagten Bandbreite und könnte bald sogar ganz daraus herausfallen, was bedeutet, dass die Modelle falsch sind, oder zumindest, dass irgendetwas vor sich geht, dass in der vermeintlich ‚eindeutigen’ [settled] Wissenschaft nicht eindeutig war“.
Eine bessere Version dieser Graphik findet sich hier, und sie zeigt ganz klar, dass die aktuellen Prognosen nur bis 2006 gehen – und dass sie sich schon jetzt als falsch erwiesen haben.
Man kann einen Graphen wirklich so manipulieren, dass die Daten verzerrt werden, beispielsweise durch Manipulationen der Skala mit ‚Zoom in’ um etwas größer aussehen zu lassen, oder mit ‚zoom out’ um es kleiner aussehen zu lassen. Wir sind an die Zoom-In-Version der globalen Temperaturmessungen gewöhnt, so dass es reizvoll ist, die Zoom-Out-Version zu betrachten: siehe oben rechts!
Anstatt der Verkleinerung der Messungen der Variationen um das vieljährige Mittel, die jährliche Änderungen um wenige Zehntel enorm groß aussehen lässt, dient diese Vergrößerung dazu, uns die Daten in Gestalt absoluter Temperaturmessungen zu zeigen, in der die jährlichen Variationen der letzten 15 Jahre genauso unbedeutend aussehen wie sie wirklich sind.
Im Grunde ist also alles, was die Befürworter der globalen Erwärmung als Beweisbasis für ihre Theorie haben, dass die globale Temperatur Ende der neunziger Jahre etwas höher als normal gelegen hat. Das ist alles. Und beweist nichts. Das Klima variiert, und so weit wir das sagen können, bewegt es sich durchweg im Bereich der normalen Bandbreite.
Das habe ich von Anfang an hinsichtlich der Angstmache um die globale Erwärmung beklagt. Wir verfügen über systematische globale Temperaturmessungen erst seit etwa 150 Jahren, was in relevanten Zeiträumen – einer geologischen Zeitrechnung – lediglich ein Wimpernschlag ist. Mehr noch, die Messmethoden dieser globalen Temperaturen waren nicht immer konsistent, was sie anfällig für Änderungen aufgrund vieler Effekte macht, als da wären unterschiedliche äußere Anstriche der Wetterhütten, der „Wärmeinseleffekt“, der auftritt, wenn beispielsweise eine ursprünglich mitten in Äckern stehende Wetterhütte mit der Zeit immer mehr von Parkplätzen umgeben wird. Und irgendwie scheint unter all den für die Erforschung der globalen Erwärmung ausgegebenen Milliarden nicht viel Geld seinen Weg in enorme internationale Bemühungen gefunden zu haben, die erforderlich sind, um die genaue und konsistente Temperaturmessung sicherzustellen.
Also waren wir nicht in der Lage, etwas zu installieren, was eigentlich der Startpunkt für jedwede Theorie über globale Temperaturen sein sollte: Eine Grundlinien-Definition, was eine normale globale Temperatur überhaupt ist und was eine natürliche Temperaturvariation ist.
Im Bemühen, diese Lücke zu füllen – ohne jemals zuzugeben, was für ein fundamentales Problem das ist – haben die Alarmisten viele Versuche unternommen, eine viel längere Reihe globaler Temperaturen zusammen zu schustern, die viele tausend Jahre zurückreicht. Michael Mann hat den Tenor vorgegeben mit seinem infamen „Hockeyschlager“, wonach die Temperaturen angeblich 1000 Jahre zurück reichen sollten, wobei die gegenwärtigen Temperaturen auf ominöse Art wie das Blatt eines Hockeyschlägers nach oben springen.
Aber Manns Hockeyschläger geriet schon bald unter Feuer wegen seiner fragwürdigen statistischen Methoden und der selektiven Datenauswahl. Sie wurde seitdem fallen gelassen. Das hat aber die Warmisten nicht davon abgehalten, es wieder zu versuchen, diesmal mit einer neuen Graphik, benannt nach dem Leitautor der entsprechenden Studie, Shaun Marcott. Sie soll angeblich die Temperaturen der letzten 11300 Jahre zeigen, dieses Mal mit einem neuen, sogar noch größeren „Blatt“ am Hockeyschläger, der den vermeintlichen Aufwärtstrend der Temperaturen während der letzten 100 Jahre zeigen soll.
Außer dass sich das Ganze in einem neuen Fiasko aufgelöst hat.
Das Problem bei der Verwendung historischer Rekonstruktionen der Temperaturen in der Vergangenheit besteht genau in der Tatsache, dass wir über keine direkten Messungen verfügen, die weiter als 150 Jahre zurück reichen. Also müssen die Wissenschaftler auf „Proxies“ schauen – also andere Dinge, die dazu tendieren, mit der Temperatur zu variieren und die wir messen können. Dazu gehören die Dicke von Baumringen in sehr alten, langsam wachsenden Bäumen, die die jährliche Wachstumsrate des Baumes von Jahr zu Jahr reflektieren. Man beachte, dass ich gesagt habe, diese Messungen tendieren dazu, mit der Temperatur zu variieren. Aber sie werden auch durch viele andere Dinge beeinflusst, von der Regenmenge bis hin zu grasenden, die Rinde abnagenden Schafen.
Diese Proxies sind also nicht sehr genau, und der normale Weg, dies zu kompensieren besteht darin, diese Daten zu „glätten“, um Änderungen nicht nur über sehr lange Zeiträume zu zeigen, sondern auch, den Lärm von Jahr zu Jahr vermutlich auszumerzen. Aber in der Marcott-Studie waren die Daten über so lange Zeiträume geglättet worden, dass man hinsichtlich von Änderungen der letzten 100 Jahre gar nichts sagen kann.
Roger Pielke Jr. berichtet, was passiert ist, als die Autoren dieser Studie über diesen Punkt bohrend ausgefragt worden sind.
In einem später der Studie beigefügten FAQ-Abschnitt, der jüngst bei RealClimate erschienen war, haben Marcott et al. folgendes verblüffendes Zugeständnis gemacht:
„Frage: Was zeigen die Rekonstruktionen der Paläotemperaturen für die letzten 100 Jahre?“
Antwort: „unsere globale Rekonstruktion der Paläo-Temperatur schließt einen sog. „Aufwärtstrend“ [uptick] der Temperaturen während des 20. Jahrhunderts ein. Allerdings stellen wir in der Studie klar, dass dieser Einzelfall von kürzerer Dauer ist als die inhärente Glättung unserer statistischen Mittelungsprozedur, und dass er lediglich auf wenigen verfügbaren Paläo-Rekonstruktionen beruht, die wir verwendet haben. Folglich ist der Abschnitt unserer Paläotemperatur während des 20. Jahrhunderts nicht statistisch robust, kann nicht als repräsentativ für globale Temperaturänderungen angesehen werden und ist daher nicht die Grundlage für auch nur eine unserer Schlussfolgerungen.
Verstehen Sie das?
Falls nicht, wiederhole ich: … Der Abschnitt unserer Paläotemperatur während des 20. Jahrhunderts ist nicht statistisch robust und kann nicht als repräsentativ für die globale Temperatur angesehen werden…
Das bedeutet, dass diese Studie nichts mit einem ‘Hockeyschläger’ zu tun hat, da sie nicht in der Lage ist, die Temperaturen im 20. Jahrhundert auf eine Art und Weise zu reproduzieren, die ‚statistisch robust’ ist. Der neue ‚Hockeyschläger’ ist kein solcher, da Marcott et al. kein Blatt haben…
Die Studie zeigt also eigentlich das Folgende, nachdem ich die statistisch nicht ‚robuste’ Periode des 20. Jahrhunderts aus der Graphik entfernt habe“.
Pielkes amendierte Graphik zeigt einen langen und stetigen Rückgang der mittleren globalen Temperatur während der letzten 1000 Jahre und … das ist alles! Mehr zeigt sie nicht.
Aber Pielke weist darauf hin, dass die Daten aus dem 20. Jahrhundert, dieses dramatische Blatt des Hockeyschlägers, im Mittelpunkt der offiziellen Pressemitteilung und auch der Berichterstattung in den Medien hierzu gestanden hat. Und die Autoren der Studie haben diese Daten in die Graphik gesteckt und veröffentlicht. Übrigens ist dies die Standard-Prozedur der Alarmisten der globalen Erwärmung: man veröffentliche eine Studie, die hinsichtlich der Fakten zurückhaltend und vorsichtig ist – dann verpacke man sie in eine sensationelle Presseerklärung mit übertriebenen Behauptungen und einem Blickfang in Gestalt einer grellbunten Graphik, um den Journalisten ein öffentlichkeitswirksames Bild zur Veröffentlichung in die Hand zu geben.
Pielke ist sehr zurückhaltend hinsichtlich der Verwendung des Ausdrucks „wissenschaftliches Fehlverhalten“, was an sich ein zurückhaltender Begriff für „Betrug“ ist. Aber das muss er nicht. Als mir dieses Ereignis in den Nachrichten vor Augen kam, habe ich es meiner Frau erklärt, und sie sagte: „Also haben sie einfach die Zahlen frisiert“. Nun, nicht ganz, habe ich versucht zu erklären, sie haben schon reale Zahlen verwendet. Es ist nur – sie sind hinsichtlich der relevanten statistischen Methodik nicht signifikant, und – dann unterbrach sie mich und wiederholte: „Also haben sie einfach die Zahlen frisiert“. Darauf wusste ich keine Antwort. Meine Frau ist in gewisser Weise ungeduldig hinsichtlich der Stepptanz-artigen Abstraktionen der Intellektuellen im Elfenbeinturm, und es gibt ihr das Geschenk, in der Lage zu sein, ihre höflichen Vernebelungen zu zerreißen und zum Grund der Dinge zu kommen. In der Wissenschaft ist es so: Wenn die Zahlen nicht durch eine ordentliche Methode validiert worden sind; falls man nicht sicher sagen kann, ob sie echt und bedeutsam sind, dann ist das Einzige, was man tun muss, sie auszusortieren. Falls man über ungültige Zahlen verfügt und diese in irgendeiner Weise verwendet, gibt es keinen moralischen oder erkenntnistheoretischen Unterschied zwischen ihnen und irgendwelchen Phantasiezahlen.
Der Spielstand der Klimawissenschaft nach einem Drittel eines Jahrhunderts der Klimahysterie ist also Folgender: Sie haben keine verlässliche Grundlage globaler Temperaturmessungen, die es ihnen erlauben würde zu sagen, was normal ist und was nicht. Ihre Projektionen der zukünftigen Erwärmung scheitern definitiv bei der Vorhersage der tatsächlichen Daten. Und jetzt wurden sie wieder einmal dabei erwischt, wie sie an den Zahlen herum fummelten und die Graphen manipulierten, um eine rapide Erwärmung im 20. Jahrhundert zu zeigen, die sie gerne haben möchten, die aber durch tatsächliche Beweise nicht gestützt werden kann.
Eine Theorie mit so vielen Löchern darin hätte schon vor langer Zeit verworfen werden sollen, und sei es nur wegen der Tatsache, dass sie den Politikern sehr gelegen kommt, die damit die fossilen Treibstoffe als den Planeten zerstörendes Teufelszeug brandmarken können und die es radikalen Umweltaktivisten erlaubt, ihrem Primitiv-Kreuzzug für die Schließung der industriellen Zivilisation eine moderne, wissenschaftliche Maske aufzusetzen.
Aber können wir alle nicht mal damit aufhören, das „Wissenschaft“ zu nennen?
Robert Tracinski
Robert Tracinski is editor of The Tracinski Letter and a contributor to RealClearMarkets.
Link: http://www.realclearpolitics.com/articles/2013/04/04/the_end_of_an_illusion_117795.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE