Mazedonien, die EU und die Grundsätze der modernen Welt

Eine Rede für junge Eliten, in Ohrid, Nordmazedonien, 29. Sept. 2022

Von Dr. Václav Klaus, Präsident der Tschechischen Republik von 2003 – 2013

Vielen Dank für die Einladung. Dies ist meine zweite Reise in diese schöne Stadt und an ihren berühmten See und meine zweite Teilnahme an der von meinem langjährigen Freund und Kollegen, Präsident Gjorge Ivanov, organisierten Schule für junge Führungskräfte.

Ich finde die Idee, Schulen dieser Art zu organisieren, sehr positiv und produktiv. Vor siebenundfünfzig Jahren, im Jahr 1965, hatte ich die Gelegenheit, an einem ähnlichen Treffen in Frankreich, Annecy, teilzunehmen, einem Ort mit einem Alpensee, der fast so schön ist wie der in Ohrid. Ich muss gestehen, dass ich absichtlich das Adverb „fast“ verwendet habe.

Das Wichtigste an solchen Treffen sind nicht nur die Vorlesungen angesehener Professoren, sondern auch die unorganisierten Debatten unter den Teilnehmern in ihrer so genannten „freien Zeit“. Ich nehme an, Sie haben die gleiche Erfahrung gemacht.

Der Titel des Treffens in Annecy lautete „Wie kann man die Entwicklungshindernisse überwinden“, was heute nicht mehr so ein großes Thema ist wie damals. Aber die großen Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sind noch nicht verschwunden. Selbst zwischen den europäischen Ländern.

Meine Sommerschule fand in einer ganz anderen Zeit statt. Wir beide – wir in der Tschechoslowakei, der heutigen Tschechischen Republik, und Sie in Jugoslawien, dem heutigen Mazedonien oder vielleicht Nordmazedonien – waren Bürger des Konzepts der Staatsbürgerschaft, das das kommunistische System ablehnte. Es sah in Jugoslawien vielleicht etwas liberaler aus als in anderen kommunistischen Ländern, aber es war auch Kommunismus mit all seinen Problemen, Tragödien, Irrationalitäten und Ineffizienzen. Und mit all seinen Grausamkeiten, die mit der fatalen Unterdrückung der Menschenrechte verbunden waren.

Der Kommunismus ist vorbei. Wir sollten nicht den Fehler wiederholen, alte und damit völlig unangebrachte und fehlgeleitete Schlachten zu schlagen. Wir stehen jetzt vor anderen Problemen und anderen Herausforderungen, die jedoch in ihren Folgen dem alten Regime näher sind, als es das oberflächliche Denken vermuten lässt. Das politische System, in dem wir jetzt leben, ist sehr weit von einer klassischen politischen Demokratie entfernt, die auf parlamentarischem Pluralismus mit ideologisch klar definierten politischen Parteien beruht. Aufgrund dessen bewegen wir uns bereits seit vielen Jahren immer tiefer in die Welt der Postdemokratie. In ähnlicher Weise ist das Wirtschaftssystem, das wir heute erleben, keine klassische Marktwirtschaft, sondern eine weitgehend politisch kontrollierte und regulierte Mischwirtschaft.

Als Nicht-Experte für Mazedonien oder den gesamten Balkan frage ich mich, was die größte Herausforderung (oder Herausforderungen) für dieses Land und diese Region in der heutigen Zeit ist. Von außen betrachtet, sehe ich sie in den folgenden Punkten:

  1. in der immer wieder versprochenen, also lang ersehnten, aber immer noch nicht realisierten Mitgliedschaft einiger Länder des westlichen Balkans in der Europäischen Union;
  2. in der Position Mazedoniens als Transitland in der gegenwärtigen Ära der Massenmigration;
  3. in dem historisch schwierigen Zusammenleben der Nationen und Nationalitäten in dieser Region;
  4. in dem relativ neuen Problem der Auswirkungen und Folgen der gegenwärtigen Wirtschafts- und Energiekrise, die für ein Land wie Mazedonien eine importierte und keine hausgemachte Krise ist.

Ad 1: Ich bin mir der gemischten Gefühle vieler Mazedonier in Bezug auf die EU-Mitgliedschaft bewusst, was sich nur teilweise durch die Altersunterschiede erklären lässt – junge Menschen sind traditionell EU-freundlicher als ältere. Dies ist freilich nicht das Hauptproblem. Das Problem ist das Verhalten derjenigen, die für die Entscheidungsfindung in diesem Bereich zuständig sind.

Wir Tschechen haben damit unsere eigenen Erfahrungen gemacht. Außerdem sind wir seit 2004 Mitglied der EU, also schon seit mehr als 18 Jahren. Wir haben viel kürzer auf die Mitgliedschaft gewartet als Sie. Trotzdem hat es uns auch nicht gefallen, auf der Warteliste zu stehen. Wir waren nicht bereit, die „Lehrer gegen Schüler“-Position in unseren Verhandlungen mit der EU zu akzeptieren, und wir waren zutiefst verletzt, dass wir von den Westeuropäern offen und ausdrücklich bevormundet wurden. Ich denke, Sie wissen darüber ein wenig Bescheid.

Ich kann Ihnen versichern, dass dieses Gefühl bei uns immer noch vorhanden ist. Die Kluft zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern ist immer noch zu spüren. Wir haben unser politisches System und unsere Wirtschaft in den 1990er Jahren radikal umgestaltet. Sie unterscheiden sich jetzt nicht wesentlich von Westeuropa. Unser Pro-Kopf-BIP ist höher als in Griechenland, Portugal und Spanien und ähnlich hoch wie in Italien. Das scheint aber nicht auszureichen. Ich kann daher die Gefühle der Mazedonier mehr als verstehen, vor allem, wenn sie die Versprechungen sehen und hören, welche die EU der Ukraine kürzlich gemacht hat, um ihre Beitrittsgespräche mit der EU zu beschleunigen.

Wir haben sehr gemischte Gefühle, was die Auswirkungen unserer EU-Mitgliedschaft angeht, auch wenn unsere Erwartungen nicht allzu hoch waren. Ursprünglich wollte ich sagen „wir haben immer noch sehr gemischte Gefühle“, aber die jüngsten Veränderungen waren in dieser Hinsicht nicht positiv. Jetzt ist es noch schlimmer. In der hypothetischen Kosten-Nutzen-Gleichung bezüglich unserer Mitgliedschaft erleben wir eine negative Entwicklung. Wir spüren jetzt mehr die Kosten als den Nutzen.

Nach dem Fall des Kommunismus wollten wir Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft werden. Wir wollten freundlich und umfassend mit anderen EU-Mitgliedern zusammenarbeiten, aber wir wollten nicht nur ein kleiner und irrelevanter Teil einer straff organisierten politischen Union werden. Wir wollten keine Provinz sein. Die Entwicklungen in der EU sind zunehmend von der politischen Einigung geprägt, während die wirtschaftlichen Aspekte des Integrationsprozesses – als Folge der wiederholten wirtschaftlichen Schwierigkeiten im letzten Jahrzehnt – von vielen von uns als ein zunehmendes Problem gesehen werden.

Nach dem Fall des Kommunismus haben wir alle Aspekte unseres politischen und wirtschaftlichen Systems radikal dezentralisiert, während das gegenwärtige europäische Integrationsmodell durch eine zunehmende Zentralisierung, durch die Bürokratisierung des gesamten europäischen Kontinents, durch das Vertrauen auf einen paternalistischen Wohlfahrtsstaat und durch die immer größere Rolle der grünen Ideologie gekennzeichnet ist. Unsere Transformation beruhte auf der Entpolitisierung, Deregulierung, Entsubventionierung und Dezentralisierung unserer Wirtschaft. Zu unserem großen Bedauern werden unsere Wirtschaft und Gesellschaft dank der Ideologie des Europäismus, die eine Harmonisierung und Vereinheitlichung fordert, repolitisiert, rereguliert, resubventioniert und rezentralisiert. Sie sollten auf diese Tendenzen achten. Sie können sie in den EU-Mitgliedsländern des Balkans, die nicht weit von Ihnen entfernt sind, selbst beobachten.

Ad 2. Im Jahr 2015 wurde Europa infolge einer bekannten Geste der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und als Folge des wachsenden Einflusses der Ideologie des Multikulturalismus zum Ziel einer riesigen Welle der Massenmigration aus dem Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Afrika. Einige europäische Länder wurden zum Endziel der Migranten, andere waren „nur“ Transitländer, was – wenn ich mich nicht irre – auf Mazedonien zutrifft.

Das Verhalten Westeuropas und der EU in dieser Frage war höchst irrational. Sie waren nicht in der Lage, mit dem grundlegenden Unterschied zwischen individueller und Massenmigration umzugehen (siehe mein Buch „Europe All Inclusive: A Brief Guide to Understanding the Current Migration Crisis“, das bereits in acht Sprachen veröffentlicht wurde) und versuchten, der Massenmigration mit Methoden zu begegnen, die der individuellen Migration angemessen sind.

Das Ergebnis ist bekannt: eine riesige Zahl außereuropäischer Migranten in unseren Ländern, ein zunehmender Verlust an Kohärenz innerhalb der europäischen Nationalstaaten, große Inseln unkooperativer und feindseliger Nachbarschaften in unseren Regionen und Städten, ein wachsendes Gefühl der Unsicherheit auf Seiten der normalen Europäer und nicht zuletzt erhebliche finanzielle Kosten.

Die Versuche progressiver Aktivisten, den Nationalstaat zu zerstören, der seit Jahrhunderten der Grundbaustein einer demokratischen europäischen Gesellschaft war, werden immer erfolgreicher. Sie helfen den EU-Politikern, die Rolle der einzelnen Mitgliedstaaten zu unterdrücken und die Entscheidungsfindung in Brüssel ohne großen Widerstand zu zentralisieren. Die Mazedonier sollten wissen, dass sie nicht in ein Europa der Nationalstaaten eintreten werden, sondern in ein Europa der zentralisierten Entscheidungsfindung auf kontinentaler Ebene. Ich vermute, dass Sie etwas Ähnliches in der Zeit des Osmanischen Reiches erlebt haben, aber diese Erinnerungen sind nicht mehr vorhanden. Sie sind vergessen.

Apropos Migration: Ich finde es irrational, dass mein Land – im Namen der EU – Polizisten und Zollbeamte schickt, um Ihnen zu helfen, Migranten aus einem anderen EU-Mitgliedstaat (der südlich von Mazedonien liegt) zu blockieren.

Ad 3. Wir in Mitteleuropa sind uns des schwierigen Zusammenlebens der Nationen und Nationalitäten auf dem Balkan bewusst, zumindest im Vergleich zu unserer Region. (Ich beeile mich zu sagen, dass wir die Ukraine nicht als Teil Mitteleuropas betrachten.) Das Balkanproblem hat seine historischen Ursachen, die nicht leicht zu überwinden sind. Es ist auch die Folge der gescheiterten Teilung Jugoslawiens vor dreißig Jahren, aber es ist in nicht geringerem Maße – nach meinem Verständnis – das Ergebnis der unglücklichen Einmischung westlicher Länder in die Ereignisse in der Region in den 1990er Jahren. Es ist heutzutage in Europa politisch nicht korrekt, dies so zu interpretieren, aber ich bin davon überzeugt.

Wie dem auch sei, dieses Erbe hat das Image der Region in den Führungsetagen der westlichen Welt erheblich beeinträchtigt. Ich habe versucht, die Balkanländer bei vielen internationalen Zusammenkünften zu verteidigen, jedoch mit sehr begrenztem Erfolg. Es ist schwierig, die apriorischen Haltungen zu ändern. Es wäre ein großer Erfolg, wenn dies gelänge.

Ad 4. Mazedonien und die gesamte Region sind indirekte Opfer des Chaos und der Selbstzerstörung des Westens, die in den letzten Jahrzehnten begonnen und sich in den letzten Jahren radikal beschleunigt hat. Die Energiekrise und die äußerst zerstörerische Inflation sind nicht ihre Ursachen, sondern ihre Folgen. Es ist eine importierte Krise für Ihre Region. (Das gilt auch für mein Land.)

Ich spreche sehr oft von der Selbstzerstörung des Westens (dies ist der Titel eines Buches, das im August 2020 von meinem Institut veröffentlicht wurde). Ich sehe sie in den Auswüchsen des Multikulturalismus, im Genderismus, im Kosmopolitismus und Transnationalismus, im Human-Rightismus, im Sieg der politischen Korrektheit, in der Absurdität der Cancel Culture usw. Ich sehe sie in der zerstörerischen Grünen Revolution, die durch die Erklärung der EU zum so genannten Green Deal in Schwung gekommen ist. Dier Green Deal – und nicht der Ukraine-Krieg – ist die wahre Ursache der aktuellen Energiekrise. Die jüngsten Preisschocks und die Zerstörung der Versorgungskette sind ein Alptraum für die Bürger der Tschechischen Republik bei dem nahenden Winter.

Die irrationale Finanz- und Geldpolitik, die nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008-2009 einsetzte und durch riesige Haushaltsdefizite, Nullzinsen und ein schnelles Geldmengenwachstum gekennzeichnet war, hat ein tiefes wirtschaftliches Ungleichgewicht geschaffen, ein makroökonomisches Ungleichgewicht, das unweigerlich zu Inflation führt. In meinem Land haben wir die höchste Inflationsrate, die ein lebender Tscheche je erlebt hat. Sie hat in diesem Sommer 17,5 % erreicht.

Ich weiß, dass die mazedonische Inflationsrate in der Nähe dieses Wertes liegt. Anstatt die Verantwortung für die Inflation zu übernehmen und zu versuchen, sie zu beseitigen, versuchen unsere Regierungen, sie auszugleichen, was ein hoffnungsloses Unterfangen und ein falsches und irreführendes politisches Projekt ist. Wir erwarten eine weitere Beschleunigung der Inflation, wenn alle Energiepreise in die Verbraucherpreisindizes „verschoben“ werden, was bald geschehen wird.

Nochmals: Die derzeitige Inflation ist kein Zufallsphänomen. Sie ist nicht nur die Folge von Fehlern in der Steuer- und Geldpolitik. Sie ist das logische Ergebnis einer Revolte gegen die Wirtschaft und ihre Gesetze, einer Revolte gegen die in der heutigen Zeit so angesagte neue wirtschaftliche Denkweise. Im Englischen hören wir manchmal den Begriff „entitlement society“, aber der deutsche Begriff „Anspruchsgesellschaft“ scheint mir verständlicher zu sein. Daran wird auch eine bessere Auswahl von Finanzministern oder Zentralbankgouverneuren nichts ändern. Es ist ein tiefer liegendes gesellschaftliches Problem.

Ich sollte zumindest kurz auf den tragischen Ukraine-Krieg eingehen. Wie ich vor zwei Wochen auf einem wichtigen internationalen Forum in Polen sagte: „Die Ukrainer haben ihn nicht verdient. Auch die einfachen Russen haben ihn nicht verdient. Auch nicht die Länder in der Nachbarschaft, wie die Tschechische Republik“. Wir wissen, dass der Krieg langfristige Folgen für uns alle haben wird. Die Tschechische Republik steht weltweit an erster Stelle, was die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge pro Kopf der Bevölkerung betrifft. Und wir sind in hohem Maße von russischem Öl und Gas abhängig.

Der Krieg ist nicht vom Himmel gefallen. Er hat sich schon lange angebahnt. Das Problem hat dort nicht im Februar 2022 begonnen. Schon 2014 habe ich vor der Destabilisierung der Ukraine und vor der wachsenden Konfrontation zwischen dem Westen und Russland gewarnt. Zu meinem großen Bedauern hat sich die Konfrontation zu einem ausgewachsenen Krieg mit Tausenden von Opfern, mit massiven Zerstörungen in weiten Teilen des Landes und mit grundlegenden Veränderungen in der internationalen Atmosphäre entwickelt. Die Verhandlungen zwischen dem Westen und Russland hätten schon vor langer Zeit beginnen müssen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und habe versucht, in aller Kürze meine wichtigsten Ansichten und meine größten Sorgen über die heutige Welt zum Ausdruck zu bringen.

 

Anmerkungen der EIKE-Redaktion

Wir danken dem ehemaligen Tschechischen Staatspräsidenten Dr. Vaclav Klaus ganz herzlich für die freundliche Genehmigung, seine Rede in Nordmazedonien in den EIKE-News abzudrucken (Übersetzung des Englischen Originals von Prof. Dr. H.-J. Lüdecke). Die fett wiedergegebenen Sätze oder Begriffe sind deckungsgleich mit denen des englischen Originals.

Es dürfte unsere Leser kaum überraschen, dass EIKE den Inhalt der Rede von Vaclav Klaus vollumfänglich teilt, nämlich für klassische Demokratie in parlamentarischem Pluralismus, für souveräne freie Nationen in einer reformierten EU, gegen Planwirtschaft in Deutschland und der EU und für freie soziale Marktwirtschaft etwa im Sinne Ludwig Ehrhards. Auch in der entschiedenen Ablehnung von „Klimaschutz“, Energiewende und „Great Reset“  ( auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos propagierte Weltdiktaturbestrebungen, hier), hier), hier ) sind EIKE und Vaclav Klaus deckungsgleich. Zwei EIKE-Mitglieder, einer davon der Autor dieser Zeilen, sind mit Vaclav Klaus anlässlich von Vorträgen auf gemeinsamen Veranstaltungen bereits über viele Jahre persönlich bekannt.

 

 

 

 

 




Das Ende der Energiewende: Eine Anhörung im sächsischen Landtag

von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Als Vorbemerkung zum Titel dieses Beitrags sei darauf hingewiesen, dass sogar der sächsische Ministerpräsindent  Michael Kretschmer bereits von „gescheiterter Energiewende“ spricht (hier).

Bei einer inzwischen zweistelligen Anzahl von parlamentarischen Anhörungen in Landtagen und Bundestag fand meine jüngste im sächsischen Landtag am 9. Sept. 2022 in Dresden statt. Für alle Veranstaltungen luden mich jeweils nur die jeweiligen AfD-Fraktionen ein, andere politische Parteien waren nicht an kritischen Fachstimmen zu „Klimaschutz“ oder „Energiewende“ interessiert. In einer ordentlichen Demokratie ist so etwas eigentlich schwer vorstellbar, denn technische und naturwissenschaftliche Fakten sind parteilos. Kontroverse Diskussionen sind das Lebenselixier jeder guten Demokratie. Selbstredend wäre ich gerne auch Einladungen anderer parlamentarisch vertretener Parteien gefolgt.

Bei allen Anhörungen handelte es sich leider um Veranstaltungen in voneinander strikt getrennten Blasen. Von den Parlamentariern werden Fragen nur an die von der jeweils eigenen Fraktion eingeladenen Experten gerichtet. Damit wird leider sachlicher Meinungsstreit in dann sicher spannenderen Diskussionsrunden vermieden. Zudem wird übersehen, dass ohne kontroverse Diskussionen vernünftige politische Entscheidungen, die über das übliche Befolgen der vorgegebenen Parteilinien hinausgehen, erst gar nicht möglich sind.

Die hier besprochene Anhörung hatte zudem noch folgende Besonderheit, die sich aus der aktuell prekären Entwicklung des deutschen Energiesektors, aber auch aus einer leider fehlenden Konkretisierung der im AfD-Antrag formulierten Forderungen ergab. Die Eingangsstellungsnahmen, PPT-Präsentationen und Ausarbeitungen der geladenen Fachleute sowie insbesondere die Frage-Antwort-Phase behandelten zu viele unterschiedliche Sichtweisen und Partikularinteressen. Das eigentliche Kernthema „wie muss eine wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung Sachsens nach der gescheiterten Energiewende aussehen?“ kam daher zu kurz.

Die gesamte Anhörung wurde vom Landtag als Video aufgenommen, welches aber auf seinem Server leider nicht zur Verfügung steht. Die AfD-Fraktion hat sich deswegen vom Landtag mein 10-minütiges Eingangsstatements besorgt und auf ihrem eigenen AfD-Kanal veröffentlicht. Ich hatte dabei weder Einfluss, noch davon Kenntnis und betone, um Missverständnisse auszuschließen, dass ich mit dem Titel des Videos „Die Lüge vom Klimaschutz“ und der inzwischen weiter am Ende des Videos hinzugekommenen politischen Werbung nichts zu tun habe. Der Begriff „Lüge“ kam in meiner Anhörung nicht vor, und welche politische Strömung mit meinen Sachaussagen übereinstimmt oder nicht, gehört zu einem anderen Thema als meine fachlichen Aussagen in der Anhörung.

Dennoch wird hier nachfolgend dieses Video gezeigt (38 000 Aufrufe am 16.9.2022), welches dank der Bemühungen der AfD verfügbar ist. Der Zuschauer dieser EIKE-News erhält somit die Gelegenheit, wichtige Zusammenhänge über unsere Energieversorgung in einem nur 10-minütigen Kurzbericht zu erfahren.

Bemerkenswert an dieser, aber auch allen meinen vorangegangenen Anhörungen war, dass nicht wenige der anwesenden Parlamentarier die von den Experten geäußerte Fachkritik nicht hören wollten, weil sie unverkennbar dem grün-ideologischen Weltbild zuwiderlief. Vermutlich wurde wegen technischen Bildungsmangels die deutlich formulierte Fachkritik nicht einmal verstanden. Das ist schade, denn nur Zuhören, Verstehen und dann die eigene Position in fairer Diskussion verteidigen, sind die demokratischen Tugenden. Entsprechend wurde es leider auch nicht versucht, die von den anwesenden Fachkritikern gemachten Aussagen wenigstens einmal mit harten Fragen zu erschüttern, so dass sich eine zielstellende Diskussion hätte entwickeln können. Kurz, die Kritik wurde ignoriert, so als sei sie nie erfolgt, und nur die eigenen geladenen Experten wurden mit bestätigenden Fragen beschäftigt.



Schlussbemerkung und Fazit

Jedes System – hier der kaum noch überschaubare Komplex „Energiewende“ – bricht zusammen, wenn die Widersprüche zwischen Realität und Narrativ oder Propaganda unüberbrückbar geworden sind. Genau dies passiert gerade in Deutschland. Es ist kaum vorstellbar, dass die Energiewende noch eine Zukunft hat, weil sie sich ohne begründbaren Sachbezug einzig auf das religiös-ideologische und volkswirtschaftlich unbezahlbare Konstrukt „Klimaschutz“ stützt, weil sie absolut keinen Nutzen erbringt, weil sie extrem umweltschädlich ist und weil sie Deutschland in der schwersten Krise seit 1945 zurücklässt.

Stenografisches Protokoll der Anhörung inkl. Eingangsstatements und meine schriftliche Stellungnahme

Die Dokumentation des sächsischen Landtags umfasst jedes gesprochene Wort, jede schriftliche Stellungnahme und jede ppt-Präsentation und wurde vom Landtag allen eingeladenen Fachexperten als pdf zugesandt. Die Anhörung war öffentlich, so dass der gesprochene Teil der Dokumentation  hier veröffentlicht ist. Darauf folgt noch meine eigene schriftliche Stellungnahme, leider aber nicht die der Expertenkollegen, weil sie deren geistiges Eigentum ist und mir ihr Einverständnis zur Veröffentlichung nicht vorliegt. Der Landtag bzw. die Expertenkollegen sind aber vermutlich bereit, auf persönliche Anfrage hin selber ihre PPT-Präsentation oder Stellungnahme zur Verfügung zu stellen.

Update 4.10.2022: auf Wunsch von Lesern steht meine Stellungnahme inzwischen auch als pdf (herunterladbar) auf meiner Webseite – mit Dank an meinen Freund Siegfried Hettegger, Ersteller/Manager meiner Webseite (hier).

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Die Beurteilung des konventionellen Narrativs zur globalen Erwärmung

von Prof. Dr. Richard Lindzen

Vorbemerkung von EIKE:

  • der Beitrag von R. Linzen erschien vor Kurzem als Presseerklärung der Global Warming Policy foundation (GWPF), einem EIKE nahe stehenden klimakritischen think tank in Großbritannien. Er ist in Englisch verfasst. Von uns wurde nur die Zusammenfassung frei ins Deutsche übersetzt, weil Interessierte an den physikalischen und meteorologischen Einzelheiten in aller Regel genug Englisch beherrschen, um den Text von R. Lindzen problemlos im Original zu lesen.
  • Lindzen ist einer der renommiertesten und bekanntesten Klimawissenschaftler weltweit (hier). Er ist Professor am MIT und seit 2013 im Altersruhestand. Sein Beitrag ist kein begutachteter Fachaufsatz, sondern eine weitgehend verständlich gehaltene Zusammenstellung zum „Treibhauseffekt“, der seit 1850 gemessenen globalen Erwärmung und der tatsächlichen Wirkung des anthropogenen CO2.
  • Der Bericht sei insbesondere auch den zahlreichen Amateuren empfohlen, die der Versuchung nicht widerstehen können, ihre eigenen bahnbrechenden Geistes-Ergüsse zum Thema „Treibhauseffekt“ der Öffentlichkeit anzudienen – bei fehlenden physikalischen Grundlagen, Unkenntnis der Fachliteratur und Weigerung einer eigenen Publikationseinreichung in einem begutachteten Fachjournal .

Zusammenfassung des Berichts von R. Lindzen in Deutsch

Das eindimensionale Bild des Treibhauseffekts und der Rolle des Kohlendioxids in diesem Mechanismus dominiert die aktuellen Darstellungen über das Klima und die globale Erwärmung. Wir überprüfen kurz dieses Bild. Anschließend erörtern wir die Unzulänglichkeiten dieses Ansatzes, weil wir es tatsächlich mit einem dreidimensionalen Klimasystem zu tun haben. Ein Problem dabei ist die Bestimmung welche Temperatur auf der realen Erde der Temperatur in einem eindimensionalen Modell entspricht. Dies wiederum führt zu der traditionellen Erkenntnis, dass es auf der Erde in der Tat viele Klimazonen gibt. Darüber hinaus gab es profunde Veränderungen in der Temperaturdifferenz zwischen den Tropen und den Polarregionen über Jahrtausende hinweg, wobei sich die Temperatur der Tropen nur wenig veränderte.

Das populäre Narrativ nimmt an, dass kleine Änderungen in den Tropen in höheren Breiten verstärkt werden. Es gibt keine Grundlage für diese Annahme. Vielmehr wird der Unterschied durch dynamische Wärmeflüsse in der Atmosphäre und den Ozeanen bestimmt und dieser Fluss von der baroklinen*) Instabilität der Atmosphäre kontrolliert. Änderungen der mittleren Erdtemperatur sind in erster Linie auf Veränderungen der Tropen-Pol-Temperaturdifferenz zurückzuführen und nicht auf Veränderungen des Treibhauseffekts. Die Stabilität der tropischen Temperaturen angesichts stark schwankender Wärmeströme aus den diesen Breitengraden deutet auf die Existenz starker negativer Rückkopplungen in der radiativ-konvektiven Reaktion der Tropen hin. Zum Schluss, werden wir auf die so genannten Auswirkungen des Klimawandels eingehen.

*) Anm. EIKE: Unter Baroklinität versteht man, dass Flächen jeweils gleichen Druckes und jeweils gleicher Temperatur nicht parallel zueinander liegen, sondern dass sie sich schneiden. Auf einer Temperaturfläche existiert daher ein Druckgradient und umgekehrt (Wikipedia). An dieser Stelle sei auch auf das von Lindzen empfohlene Video (hier) über den Wärmetransfer durch Baroklinität am Beispiel eines rotierenden Tanks hingewiesen.

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Scholz in Prag und seine unerwartete Rede: Das wollen wir Tschechen nicht hören!

Der langjährige ehemalige tschechische Ministerpräsident Dr. Vaclav Klaus hat in der Schweizer Weltwoche Ausgabe 25/2022 vom 1. September 2022 die Rede von Bundeskanler Olaf Scholz, die dieser am 29. August 2022 (hier) in der Karlsuniversität von Prag hielt, kritisch kommentiert. Da es bei dieser Kritik auch maßgebend gegen die aberwitzige „Green-Deal-Politik“ der EU geht, die EIKE entschieden ablehnt und bekämpft, drucken wir die Kritik von Vaclav Klaus hier vollständig ab. Wir warteten mit unserem Abdruck auf Bitte von Herrn Vaclav Klaus das Erscheinen in der Weltwoche erst einmal ab und danken herzlich für die Zurverfügungstelung seiner Kritik an EIKE.

Von Vaclav Klaus

Bundeskanzler Scholz ist in Prag zum schlechtesten Moment angekommen. Der Sommer geht zu Ende, die Kinder kehren aus den Ferien zurück, die Eltern sind auf der Suche nach verschiedenen Schulsachen für den ersten Schultag, und dazu herrscht die Inflation. Die Inflation in der Höhe von 17,5 % ist die höchste in unserer Geschichte. Deutschland hat andere Erfahrungen. Wir hatten noch nie eine so hohe Inflation. Besonders die Energiepreise brechen alle Rekorde. Einige tschechische Politiker, insbesondere Politikerinnen, empfehlen, zu Hause dicke Pullover für die Winterkälte zu stricken (nicht zufällig haben dieselben Politiker vor zwei Jahre vorgeschlagen, die Covid-Masken zu Hause zu nähen). Dazu kommt Scholz nach Prag und hält da seine deutsche, aber als „europäisch“ bezeichnete Rede.

Scholz kam nach Prag als – für die meisten Tschechen – neuer, relativ unbekannter Bundeskanzler, der bisher kein Thema der tschechischen politischen und medialen Debatten war. Im Vergleich zu Namen wie Kohl oder Merkel ist er kein Objekt der Stammtischgespräche. Ich weiß nicht, ob er Prag wirklich kennt. In seiner Rede an der Karlsuniversität, die ein paar Stunden vor dem Treffen mit dem tschechischen Ministerpräsidenten stattfand (absichtlich oder aus Zeitmangel?), bewies er gute Kenntnisse der Details der tschechischen Geschichte und der Stadt Prag.

Waren das seine Worte oder die Worte seiner Redenschreiber? Sprach er aufrichtig ober wollte er den Pragern schmeicheln? Als ein authentischer Prager habe ich Prag wirklich sehr gern. Trotzdem war ich mehr als überrascht zu hören, als er sagte, dass gerade Prag eine Stadt ist, „deren Erbe und Gestalt so europäisch sind wie die kaum einer anderen Stadt unseres Kontinents.“ Was sagen die Bürgermeister verschiedener deutscher Städten dazu?

Die Hauptbotschaft von Scholz‘ Rede war die leere Floskel: „Unsere Zukunft ist Europa“. Was soll dieser Satz bedeuten? Was wollte Scholz damit sagen? Dass unsere Zukunft nicht in Asien oder Amerika liegt? Dass wir nicht zu Russland gehören? Nein, er wollte sagen, dass wir „mehr“ Europa brauchen, daß wir mehr über uns in Brüssel, nicht in Prag, Berlin oder Rom entscheiden sollten.

Das wollen die Tschechen nicht hören. Lange Zeit wurde über sie in Wien und in Moskau (sechs Jahre lang auch in Berlin) entschieden. Sie sind deshalb sehr froh, daß sie zusammen mit dem Fall des Kommunismus endlich ihre Selbstständigkeit und Freiheit gewonnen haben, ihre eigene Geschichte selbst zu gestalten. Scholz hat in Prag dramatisch und radikal vorgeschlagen, in Europa „zu Mehrheitsentscheidungen überzugehen“. Das hat uns so erschrocken, daß wir sein ergänzendes Adverb „schrittweise“ überhört haben. Was bedeutet das Wort „schrittweise“? Morgen, ab dem ersten Januar nächstes Jahres, oder vielleicht später?

Scholz will nicht schrittweise, aber sofort – als vereintes Europa – auf der internationalen Bühne „mit einer Stimme“ sprechen. Dazu missbrauchte er die russische Aggression in der Ukraine. Nicht zum ersten Mal wurde ein Krieg oder eine Krise genutzt, um die  Demokratie einzuschränken.  Das haben wir schon erlebt. Scholz erwähnte den inhaltslosen Begriff „Europa als Friedensprojekt“, bedauerte aber, dass es nur „innerhalb der Europäischen Union“, nicht außerhalb, d.h. nicht gegenüber dem Rest der Welt angewendet wird. Europa ist aber kein Friedensprojekt. Diese Terminologie ist nur der Ausdruck eines schlechten deutschen Gewissens. Authentische europäische Demokraten und Liberalen – wie die Schweizer – brauchen keine Festung Europas, die sich gegen andere Länder und Kontinente richtet.

Verschiedene „Kleinigkeiten“ seiner Rede möchte ich nicht kommentieren. Was kann man zu dem Gedanken sagen, dass „es ein Glück für uns alle ist, dass heute Präsident Biden im Weißen Haus sitzt“. Ist dessen Unentschlossenheit und Unsicherheit wirklich so gut für uns alle? Ist er wirklich ein Glück? Wir sind schon lange Zeit Opfer der Green-Deal-Politik der Europäischen Union. Können vernünftige Menschen die Idee „mehr Tempo beim Klimaschutz“ gerade heute begreifen und unterstützen? Gibt es „illiberale Demokratie“ gerade in einigen osteuropäischen Ländern oder in der gesamten Struktur der Europäischen Union? Usw.

Scholz schlagt vor, „Brücken zu bauen statt Gräben aufzureißen“. Kann seine Rede in Prag dazu beitragen?

 

 




Luisa Neubauer wirft Kanzler Olaf Scholz „Klimauntätigkeit“ vor: Wer ist denn nun ein Klimaleugner?

Die Frage erscheint paradox, denn Neubauer und Scholz gerieren sich beide als „Klimaretter“ und hören beide angeblich auf die Wissenschaft. Wirklich?

Von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Luisa Neubauer wirft Kanzler Olaf Scholz Klimauntätigkeit vor (hier). Ist deswegen Kanzler Scholz ein „Klimaleugner“? Mal langsam: Zunächst ist „Klimaleugner“ semantischer Unfug, denn „Klima“ ist ein von der Welt-Meteorologie-Organisation WMO wohldefinierter Begriff, der gar nicht geleugnet werden kann. Was meinen aber dann Klimaaktivisten, wenn sie diesen Begriff gegen Leute in Stellung bringen, die ihre totalitäre und zum Teil verfassungsfeindliche Agenda nicht teilen – Luisa Neubauer sprach von „Pipelines in die Luft jagen“? Die von den Wortschöpfern „Klimaleugner“ gewollte Assoziation mit „Holokaust-Leugnern“ wird hier nicht angesprochen. Man kann aber den Begriff „Klimaleugner“ einmal hilfsweise ernst nehmen und versuchen seinen Kern zu ergründen. Dazu einige Vorbetrachtungen und eine korrekte Definition von „Klimaleugner“.

Nur taube Zeitgenossen können den „anschwellenden Bocksgesang“ (Zitat Botho Strauß) über eine für uns immer bedrohlichere „Klimakrise“ überhören. „Klimaneutral“ sollen wir werden – welcher einfache Bürger versteht eigentlich, was damit gemeint ist? Mit Klimawarnungen verhält es sich inzwischen wie mit einem Medikament, dessen Wirksamkeit infolge immer höherer Dosen nach lässt.

Trotzdem wird die Dosis ständig erhöht. Ob eine harmlose Natursendung, eine schlichte Wettervorhersage (inzwischen werden normale Sommertemperaturen bereits auf TV-Wetterkarten in drohendem rot gezeigt), oder eine Ernährungsberatung, kein Sender des öffentlich rechtlichen Rundfunks/Fernsehens, keine Zeitung und kein politisches Statement vergisst die bereits zur öffentlichen Pflicht gehörenden Warnungen vor „Klimakatastrophen“, „Klimakrisen“, „Gletscherschmelzen“, „steigenden Meeresspiegeln“. Begleitet wird dies von angeblich unabdingbarer Klimaneutralität“, „Klimaschutz“, „CO2-Neutralität“ etc. – bei näherem Hinsehen sämtlich unerreichbaren Zielen. Im Folgenden sei für den „Klimakatastrophen-Komplex“, bestehend aus Öffentlich-Rechtlichem Rundfunk, Zeitungen und Politik, der Einfachheit halber das Kürzel „der KÖZP“ verwendet. Nur wenige, nicht zum KÖZP gehörende Medien, wie die Junge Freiheit, die Preußische Allgemeine, die Schweizer Weltwoche und Servus TV erwehren sich noch der Übermacht.

An dieser Stelle sollte vielleicht eine historische Beobachtung erwähnt werden. Was früher Fürsten und Könige, später Minister und Staatspräsidenten mit aller Gewalt dem tumben Volk eintrichterten, stellte sich am Ende immer als Unsinn heraus. Von dieser Regel gab es praktisch keine Ausnahmen. Entsprechend schrieb der Diplomat und Schriftsteller Jean Giraudoux (1882-1944) „Einen Irrtum erkennt man daran, dass alle Welt ihn teilt„. Ähnlich urteilte der Philosoph und Lyriker Paul Valery (1871-1945) „Was von allen akzeptiert wird, ist aller Wahrscheinlichkeit nach falsch„. Auch der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) wusste gut Bescheid, „Es ist nichts schwerer als gegen Lügen vorzugehen, die die Leute glauben wollen„.

Natürlich leben wir nicht mehr in Zeiten vergangener Obrigkeiten. Schließlich sei heute doch die Wissenschaft maßgebend. Absolut einverstanden, dann definieren wir doch „Klimaleugner“ folgendermaßen:

Klimaleugner ignorieren die begutachtete Klima-Fachliteratur, insbesondere auch die Sachstandsberichte des IPCC und machen entsprechend unzutreffende Aussagen“.

Nun ist das mit der Fachwissenschaft und auch den IPCC-Sachstandsberichten aber so eine Sache. Welcher wissenschaftliche Laie hat schon Zeit fürs Lesen, wer verfügt über die erforderlichen Kenntnisse, das Gelesene auch sachgerecht einzuordnen? Vielleicht hilft bei dieser Problematik eine bemerkenswerte Warnung des ehemaligen deutschen Physik-Nobelpreisträgers Werner Heisenberg (1901-1976) weiter. Sie lautete:

Wer die Wahrheit einer Aussage erfahren möchte, sollte sich zuerst die Methoden des Aussagenden ansehen“ [1].

Folgt man diesem Ratschlag, kommen sofort Zweifel an den Klimakatastrophen des KÖZP auf. Sind sie nicht übertrieben? Welche Interessen stecken dahinter? Warum muss ein von der Klimawissenschaft im angeblichen Konsens geforderter „Klimaschutz“ mit derartigem Aufwand dem unwissenden Volk eingetrichtert werden? Die Situation erscheint doch klar. Leidet nicht ganz Europa wieder einmal unter Wetterextremen wie Dürre und hohen Temperaturen. Ist der Mensch, oder sind natürliche meteorologische Phänomene dafür verantwortlich? Zeitgenossen, die das eigene Nachdenken partout nicht lassen können, enden sogar mit ihren Zweifeln bei der einem Sakrileg gleichkommenden Frage „Hat Klimaschutz vielleicht gar nichts mit seriöser Klimawissenschaft zu tun, und erzählt uns dies alles nur der KÖZP auf fehlender Sachgrundlage“?

Um das Dickicht solch anstößiger Betrachtungen zu lichten, greifen wir jetzt aus der fast unendlichen Vielfalt von Klima-Themen der begutachteten Klimafachliteratur [2] nur wenige maßgebende heraus, in deren Aussagen sich so gut wie alle Klimawissenschaftler einig sind. Sie reichen erstaunlicherweise aus zu entscheiden, wer denn nun „Klimaleugner“ ist und wer nicht. Und man erfährt nebenbei noch, was es mit dem Begriff „Klimaschutz“ auf sich hat. Es ist aber ein caveat zu beachten, wenn soeben von „fast alle Klimawissenschaftler einig“ die Rede war: Diese Aussage ist nämlich im Allgemeinen falsch. Wissenschaftler sind sich niemals einig, und von Konsens kann grundsätzlich keine Rede sein. Wissenschaft ist immer heftiger Streit um die wissenschaftliche Wahrheit. Wer von „95, 98, 100% …Konsens“ redet, verbreitet die Unwahrheit (hier). Man findet auf jedem wissenschaftlichen Fachgebiet unzählige begutachtete Fachveröffentlichungen, die sich in ihren Kernaussagen voneinander unterscheiden und nicht selten sogar deutlich widersprechen. Das muss auch so sein, sonst gäbe es keinen wissenschaftlichen Fortschritt. Der naive Wunsch nach einem wissenschaftlichem Konsens, damit man endlich „sicher über die wissenschaftliche Wahrheit sein kann“, ist prinzipiell unerfüllbar. Glücklicherweise, denn sonst würde sich jede Wissenschaft erübrigen.

Die Klimawissenschaft macht hier keine Ausnahme. Wir haben es hier aber ausnahmsweise ein wenig leichter und zwar in Gestalt des IPCC [3], der in extremer Fleißarbeit und historisch einmalig die inzwischen fast unendlich vielen Detail-Erkenntnisse der Klimafachliteratur akribisch zusammenträgt und in Sachstandsberichten frei herausgibt. Diese Sachstandsberichte des IPCC sind ernst zu nehmen. Wohlgemerkt die IPCC-Sachstandsberichte, nicht die IPCC-Berichte für Politiker! Die IPCC „reports for policymakers“ werden nämlich von den interessegeleiteten Regierungen mitverfasst und sind infolgedessen nicht neutral: in ihnen fehlen stets die für die betreffende Regierung unerwünschten Aussagen des zugehörigen IPCC-Sachstandsberichts. Der KÖZP informiert leider ausschließlich auf Basis der IPCC-Berichte für Politiker, also auf einer fehlerhaften Grundlage, die dem aktuellen Wunsch der jeweiligen Regierung, aber im Allgemeinen nicht dem Stand der Klimaforschung entspricht.

Um ganz korrekt zu sein, sind auch die IPCC-Sachstandsberichte nicht frei von außerwissenschaftlichen Interessen und geben daher den wissenschaftlichen Stand nicht völlig ausgewogen-neutral wieder. Schließlich hat der IPCC den politischen Auftrag, die Klimawirkung des anthropogenen CO2 nachzuweisen. Neutrale Wissenschaft darf aber niemals ein Forschungsergebnis vorwegnehmen. Vermutlich als Folge seines Auftrags verweigert der IPCC, seine Klimamodelle insbesondere auch an Zeiten vor 1850 zu justieren, so als ob es vor der Industrialisierung gar keinen Klimawandel gegeben hätte und wundert sich auch noch darüber, dass seine Klimamodelle komplett versagen. Trotzdem wollen wir uns im Folgenden auf herausgegriffene maßgebende Beispiele in den IPCC-Sachstandsberichten stützen, denn sie reichen für die hier verfolgte Aufgabenstellung trotz  der erwähnten Bedenken aus. Dabei wird folgendermaßen verfahren:

Die nachfolgenden Klimaaussagen sind entweder direkte Wiedergaben aus den IPCC-Sachstandsberichten [7], oder es sind ihre logisch-unabdingbaren Folgerungen, die nicht explizit in den IPCC-Sachstandberichten stehen müssen. Diese Textteile sind in blau, um sie von den vom Autor verfassten Kommentaren zu unterscheiden.

Was ist Klima – im Gegensatz zu Wetter?

  1. Klima definiert die Weltmeteorologieorganiation (WMO) als Wetterstatistik über mindestens 30 Jahre wie von Temperatur, Regen, Luftfeuchte, Luftdruck, Extremwetterhäufigkeiten, …

Kommentar: Der KÖZP verwechselt regelmäßig „Klima“ mit „Wetter“, zweifellos der Hauptgrund seiner vielen Klima-Falschaussagen.

  1. Klima ist zudem ein lokales Phänomen – aus der Schule kennt jeder die Klimazonen von tropisch bis polar. Extrembeispiel: Teneriffa-Nord ist klimatisch kühler und feuchter als Teneriffa-Süd, beide Klimazonen liegen, durch den höchsten Berg Spaniens getrennt, nur etwa 100 km auseinander. Ein „Globalklima“ gibt es nicht. Alle Klimata der Erde verändern sich unaufhörlich, Klimastillstand gab es noch nie, seit die Erde besteht. „Klimaschutz“ müsste daher logischerweise zuerst das „Wetter schützen“. Dies widerspricht aber den Naturgesetzen.

Kommentar: Die am 27.Juni 2022 vom KÖZP gebrachte Meldung, der G7-Gipfel in Elmar hätte u.a. beschlossen, den Klimawandel zu begrenzen oder sogar aufzuhalten, widerspricht den Naturgesetzen und darf daher sachlich zutreffend als grober Unfug bezeichnet werden. Man frage doch einmal einen „klimaschützenden“ Politiker, welche Klimata er (oder sie) denn nun „begrenzen“ oder „schützten“ wolle! Das zu warme von Florida, oder das zu kalte von Sibirien, oder welches sonst?

Mit „Klimaschutz“ sei CO2-Vermeidung gemeint: Was bewirkt dann das Spurengas CO2 in unsere Luft?

  1. CO2 ist das für die Biosphäre wichtigste Spurengas in unserer Luft, mit einen Anstieg von 280 ppm bis 416 ppm ab 1850 bis heute (ppm = Teile pro Million, 400 ppm sind daher 0,04% Volumenprozent, CO2 ist nur ein Spurengas). Der CO2-Anstieg ist menschgemacht (anthropogen). Ferner wirkt CO2-Zunahme leicht global erwärmend in der tieferen Atmosphäre. Die Stärke dieses Effekts ist aber leider unbekannt wie weiter unten noch näher ausgeführt.

Kommentar: Hier berichtet der KÖZP ausnahmsweise und teilweise korrekt.

  1. Durch mehr CO2 in der Luft hat sich der Pflanzenwuchs auf der Erde verstärkt, die Wüstenränder ergrünen. Die Welternten fast aller Nahrungspflanzen nahmen und nehmen weiter zu [4], wobei die Menscheit die Sättigung dieses Effekts in Folge begrenzter Ressourcen an fossilen Brennstoffen nicht erreichen kann.

Kommentar: Weitgehende Fehlanzeige darüber in den Berichten des KÖZP, von extrem wenigen Ausnahmen abgesehen (hier). Warum werden die positiven – im Gegensatz zu den nur vermuteten negativen – Auswirkungen des CO2-Anstiegs verschwiegen?

  1. Es gibt keinen direkten Beleg für einen anthropogenen Klimawandel durch Messungen, denn es ist bis heute unmöglich, den erwärmenden Einfluss des anthropogenen CO2 aus dem natürlichen Klimarauschen messtechnisch herauszufiltern. Oder anders herum: „Kamen vor dem Jahre 1850 Klimawerte oder deren Veränderungen vor, welche sogar den angeblich katastrophalen Rahmen der Zeit nach 1850 sprengen?“ Die Antwort ist ein eindeutiges „Ja“ und zwar sogar sehr oft [5]. Dies bedeutet, dass es ohne menschgemachtes CO2 vor 1850 weit heftigere und schnellere Klimaveränderungen als in der jüngsten Zeit gab.

Kommentar: Haben Sie diese Fakten jemals vom KÖZP erfahren? Der Wiederanstieg der globalen Mitteltemperatur von grob etwa 1 °C nach 1850, dem Ende der kleinen Eiszeit [LIA], bis heute darf daher nicht salopp dem Menschen zugeordnet werden. Ein Wiederanstieg der Temperaturen nach der längsten und stärksten Kälteperiode im gesamten Holozän (kleine Eiszeit) war wahrscheinlich, anderenfalls hätten wir auch heute noch eine über viele Jahre im Winter zugefrorenen Ostsee und wären auf dem Weg in eine neue große Eiszeit. Natürlich ist damit noch kein Beweis für das Nichtvorhandensein einer anthropogenen Klimaerwärmung vorgelegt. Das moderne Wissenschaftsparadigma schneidet lediglich die bunten Blumen solcher Erwägungen und Spekulationen rabiat ab, denn es sagt kurz und bündig:

  1. „Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können“ (Karl Popper, Logik der Forschung).

Das heißt, eine Hypothese, die grundsätzlich nicht durch Messungen falsifizierbar ist, ist wissenschaftlich sinnlos. Dieser zentrale Punkt ist anscheinend immer noch nicht in aller Deutlichkeit und Konsequenz allgemein bekannt. Die Beweislast einer Hypothese liegt nicht beim Skeptiker, weil es unmöglich ist zu beweisen, dass es etwas nicht gibt (hier die Hypothese einer anthropogenen globalen Erwärmung). Die Beweislast liegt grundsätzlich beim Vertreter dieser Hypothese! Bekanntes Beispiel: Die bisherige Beobachtung legt nahe, alle ausgewachsenen Schwäne seien weiß, beziehungsweise alle Klimaveränderungen seien natürlichen Ursprungs. Wer also vom Gegenteil überzeugt ist, hat die Beweislast. Er muss positiv einen nichtweißen Schwan präsentieren (das ist möglich), beziehungsweise er muss positiv Messungen präsentieren, die den anthropogenen Klimawandel nachweisen (die gibt es aber nicht).

Es ist sinnlos eine bestimmte Hypothese zu favorisieren – sinnlos nach unserem immer noch gültigen Paradigma der Naturwissenschaft – wenn keine eindeutig-bestätigenden Messwerte für sie beigebracht werden können. Man kann sich mit dieser Hypothese beschäftigen, man kann sie in den Mittelpunkt seiner Forschung stellen, man kann auch fest an sie glauben und man kann politische Agenden daraus schmieden. Man sollte sie aber besser nicht zur Grundlage jedes rationalen Handelns machen, oder gar behaupten, sie gebe den aktuellen wissenschaftlichen Stand wieder. Daraus folgt zwingend:

Wenn wir nichts Ungewöhnliches an der Klimaänderung seit 1850 im Vergleich mit den Zeiten vor 1850 durch Messungen wissen (auch Proxydaten sind zulässig), müssen wir seit 1850 bis heute von einer überwiegend natürlichen Klimaänderung ausgehen!

  1. Die globale Temperaturerhöhung bei jeder CO2-Verdoppelung (Klimasensitivität) liegt nach theoretischen Rechnungen zwischen 1,5 °C – 4,5 °C (gemäß jüngstem IPCC-Sachstandsbericht AR6). Die untere Grenze in der begutachteten Fachliteratur liegt sogar bei 0,6 °C [6], was vom IPCC unberücksichtigt blieb.

Kommentar: Auch diese riesige Unsicherheitsspanne der Klimasensitivität wurde vom KÖZP noch nie thematisiert. Auf einer höchst brüchigen Kenntnisbasis von vielen Hundert Prozent Unsicherheit und gegen das gültige naturwissenschaftliche Paradigma zerstört grüne Klima-Ideologie unsere Industrie und unseren erarbeiteten Wohlstand durch Verbote von fossilen Brennstoffen und paradoxerweise sogar von CO2-freien Kernkraftwerken.

Nehmen Extremwetter zu?

Diese Frage ist primär unabhängig von anthropogenem CO2. Denn würden Extremwetter weltweit zunehmen oder abnehmen, könnte der Grund dafür auch natürlicher Klimawandel sein.

Die Problematik einer eventuellen Zunahme von Wetterextremen nach 1950 beantwortet der IPCC-Sachstandsbericht AR5 von 2013 erschöpfend. Dort findet sich als Zusammenfassung des umfangreichen Kapitels 2.4 des AR5 die unmissverständliche Entwarnung über eine mögliche Zunahme von Extremwettern. Im neuesten AR6 hat sich, von unwesentlichen Details abgesehen, an dieser Aussage des AR5 nichts Maßgebendes geändert [7]. Die Zusammenfassung im Originaltext des AR5 lautet:

There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century“.

Alle noch existierenden Pegelwände europäischer Flüsse bestätigen diese Entwarnung. Die stärksten Überschwemmungen gab es im 18. Jahrhundert (hier). Damals gab es noch kein menschgemachtes CO2. Auch die Ahrtal-Katastrophe hatte 1804 einen noch stärkeren Vorgänger (hier). Inzwischen hat sich auch zu den aktuellen auffälligen Dürren eine wissenschaftlich kompetente Stimme in einem allgemeinverständlichen Sachartikel geäußert: Der Klimawandel ist es jedenfalls nicht, aber der bauende sowie Land- und Forstwirtschaft betreibende Mensch hat eine Mitschuld (hier)!

Kommentar: Wurden Sie jemals korrekt vom KÖZP über die Extremwetterfrage unterrichtet?

 

Warum werden vom KÖZP Klimafakten ausgeblendet, und was folgt daraus?

Der KÖZP macht sich nicht die Mühe, in seinen Klima-Aussagen das IPCC oder gar die Fachwissenschaft zu berücksichtigen. Man bevorzugt vielmehr, die in fragwürdige Mode gekommene postmoderne Haltung den wissenschaftlichen Fakten vorzuziehen. Das Klimathema ist nur ein Beispiel unter vielen anderen. Stellvertretend kann an die ideologisch-biologische Verirrung in der Anzahl von Geschlechtern erinnert werden. Die Biologie als seriöse Wissenschaft kennt zumindest für Primaten nur zwei Geschlechter. Der Megaunsinn „Geschlechtervermehrung“ hat inzwischen bereits die Gesetzgebung und damit die Justiz beschädigt. Es ist ein Weg weg von der Wissenschaft hin zu neuem mittelalterlichen Glauben. Auf weitere Fehlentwicklungen einzugehen wie Gender (in Deutschland beträgt die Anzahl von Genderprofessuren bereits 20% derjenigen von Chemieprofessuren und hat die der Altphilologie schon überschritten), oder Woke, Cancel-Culture u.w.m. würde hier zu weit führen.

Volksgemeinschaften und Länder, die derart unwissenschaftlichen Agenden folgen, beschreiten einen abschüssigen Weg, Historiker sprechen von Dekadenz. Eine Energiewende allein aus ideologischen Gründen, ohne Beachtung verbindlicher technischer Regeln für Großprojekte wie akribische Planung, vorherige Analyse der Auswirkungen auf Energiesicherheit und Naturschutz, vorheriger Praxistest in kleinem Maßstab etc., ist Musterbeispiel für Dekadenz.

 

Gehören auch Luisa Neubauer und Kanzler Olaf Scholz zu den Klimaleugnern?

Der Leser kann gemäß der hier vorgenommenen Definition von „Klimaleugner“ jetzt selber urteilen. Zu wählen ist zwischen

  1. Klimaleugner sind sich sorgsam informierende, selber nachdenkende Zeitgenossen, die als Folge davon den Klimawarnungen des KÖZP skeptisch gegenüberstehen, oder
  2. Klimaleugner sind Klimaaktivsten wie Luisa Neubauer, der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk, fast alle überregionalen/regionalen Zeitungen und die herrschende Politik, kurz der KÖZP. Ihnen sind die Inhalte der IPCC-Sachstandsberichte sowie die Veröffentlichungen der Klimafachliteratur entweder unbekannt, oder völlig egal. Gläubige – oder diejenigen, welche den Klimaunsinn für grün-kommunistische Gesellschafts-Umformungen nutzen – nehmen wissenschaftliche Fakten grundsätzlich nicht zur Kenntnis. Man bedient sich ausschließlich der Aussagen von wenigen Advokatenwissenschaftlern der Klimakatastrophen-Zunft, welche pflichtgemäß jeden gewünschten sachlichen Unsinn bestätigen.

Quellen

[1] entnommen dem Buch von Werner Heisenberg: „Der Teil und das Ganze“ (hier)

[2] „begutachtet“ heißt wissenschaftliches Peer Review (hier)

[3] IPCC (hier)

[4] Indur M. Gloklany, Carbon Dioxide: The Good News (hier). Diese Arbeit ist nicht begutachtet, führt aber fast alle relevanten begutachteten Fachstudien zum Thema auf.

[5] Höhere Temperaturen im Mittelalter, der Römerzeit und dem Atlantikum (ca. 4500 und 6500 Jahre vor uns) sind durch unzählige begutachtete Facharbeiten der Klimaforschung belegt, ferner die kleine Eiszeit von 1450 bis 1850 als stärkste Kaltzeit des gesamten Holozäns. Ein schönes Einzelbeispiel für besonders schnelle Temperaturänderungen vor 1850 bietet die berühmte mittelenglische Thermometer-Reihe CET, die bis 1659 lückenlos zurückreicht. Hier beträgt die schnellste 50-jährige Temperatursteigerung gemäß lin. Approximation von 1688 bis 1737 etwa 1,87 °C. Der stärkste gleichlange Temperaturanstieg in jüngster Zeit fand zwischen 1958 bis 2007 statt und betrug nur 1,19 °C.

[6] Stellvertretend die Studie Stefani, F., Solar and Anthropogenic Influences on Climate: Regression Analysis and Tentative Predictions. 2021. Climate, 9, 163.

[7] https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar5/