Major Tipping Points von WWF und ALLIANZ

Will man eine zuverlässige Antwort auf das „könnte“ von WWF und ALLIANZ geben, ist zwischen Vergangenheit/Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden. Die erste Frage lautet daher: Sind bereits Anzeichen für „Tipping Points erkennbar? Sie kann mit einem zuverlässigen NEIN beantwortet werden. Hauptzeuge hierfür ist das IPCC selber, das in seinem wissenschaftlichen Bericht des Jahres 2001 das umfangreiche Kapitel 2.7 dieser Frage gewidmet hat – Ergebnis negativ! Im IPCC-Bericht des Jahres 2007 brauchte das Thema der zunehmenden Extremwetterereignisse dann gar nicht mehr aufgegriffen zu werden, es ist inzwischen wissenschaftlich erledigt. Aber auch EIKE hat bereits mehrfach über dieses Thema in den News berichtet, zuletzt in dem Beitrag des Dipl.-Meteorologen Klaus Eckart Puls. Nicht, weil es zum Thema „Extremwetter“ Neues zu berichten gäbe, sondern weil die Medien penetrant und hartnäckig immer noch den gleichen Unsinn zunehmender Extremwetterereignisse kolportieren. Die einschlägigen Redakteure wollen die IPCC-Berichte ganz offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen, oder sie sind damit intellektuell überfordert, EIKE kann das nicht beurteilen. Ohne sachgerechte Information ist aber kein korrektes Berichten möglich, so wie es eigentlich die Aufgabe einer ordentlichen Presse wäre. Auf der Berliner Klimakonferenz vom 4.Dez.2009 berichtete der bekannte Glaziologe Prof. Patzelt, Emeritus der Univ. Inssbruck, von den historischen Zu- und Abnahmen der  temperatursensitiven Alpengletscher. Hieraus leitete er ab, dass es während mehr als 2/3 des Gesamtzeitraums der letzten 10.000 Jahre wesentlich wärmer war als in der Ende des 20. Jahrhunderts aufgetretenen Erwärmungsperiode, die inzwischen längst wieder in Abkühlung umgeschlagen ist. Tipping-Points wurden in allen historischen, starken Erwärmungsphasen niemals beobachtet.  

Was bietet nun der Blick in die trübe Glaskugel der Zukunft? Hier gibt es zunächst die vieldiskutierten Klimamodelle, über deren Gültigkeit als Prognose-Instrumente wiederum das IPCC selbst in seinem Bericht  vom Jahre 2001, Sec. 14.2.2.2, S. 774 schreibt: “…. we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible". Zur Verdeutlichung ist zu sagen: Klimamodelle sind zur Behandlung von Detailproblemen nützliche wissenschaftliche Hilfsmittel, als langfristige Prognose-Instrumente sind sie dagegen unbrauchbar.

Aber abgesehen von Klimamodellen, was hat der heutige Stand der Klimaforschung selber zum Thema zu bieten? Der CO2-Gehalt der Luft hat in 60 Jahren um etwa 8 Moleküle in 100.000 Luftmolekülen zugenommen, d.i. ein Anstieg von 300 auf 380 ppmV. Die von einer Verdoppelung des Treibhausgases CO2 direkt verursachte globale Erwärmung ergibt in weitgehendem Konsens der Klimaforschung aus spektralen Absorptions-Berechnungen etwa  0, 9 °C. Verdoppelung der CO2-Konzentration kann mit dem weitgehenden Verbrennen aller uns zur Verfügung stehenden fossilen Brennstoffe der Erde gleichgesetzt werden. Der geringfügige Temperaturwert von 0,9 °C, der mit großen Unsicherheiten behaftet ist und von vielen Experten mit guten Gründen sogar als zu hoch angesetzt gesehen wird, ist also unbedenklich und kommt als Trigger für Tipping-Points nicht in Frage. Hinzu kommt, dass jede weitere Verdoppelung immer nur die gleiche Temperatursteigerung verursacht (Beispiel: Vervierfachung der CO2-Konzentration – was praktisch unmöglich ist – liefert 1,8 °C und nicht 3,6 °C). Dies wird durch die vom IPCC bestätigte logarithmische Abhängigkeit der global gemittelten Temperatur von der CO2-Konzentration der Erdatmosphäre bewirkt (s. hierzu den IPCC-Bericht von 2001, TAR-06.pdf,  S. 358, Tab. 6.2).

Die weit höheren, vom IPCC kolportierten Temperatursteigerungen sind infolgedessen nur mit der sog. Wasserdampf-Rückkoppelung möglich. Diese stellt man sich so vor: Durch mehr CO2 in der Luft wird es minimal wärmer. Dadurch entsteht Wasserdampf, was zu noch mehr Wärme, folglich zu noch mehr Wasserdampf und wieder zu mehr Wärme führt, usw., denn Wasserdampf ist das weitaus stärkste Treibhausgas. Allerdings gab es bisher keinen Beweis dafür, dass die Wasserdampfrückkoppelung real einen maßgebenden Einfluss ausübt. Es gibt nämlich auch Gegenkoppelungen – beispielsweise führt zunehmender Wasserdampf zu vermehrter Wolkenbildung, die abkühlend wirkt. Bis vor kurzem war die Frage nach der Wasserdampfrückkoppelung nicht schlüssig zu beantworten, nur in den vom IPCC bevorzugten Klimamodellen spielte sie die ausschlaggebende, fiktive Rolle.

Diese unbefriedigende Situation ist inzwischen beendet, denn die von den Forschergruppen um R. Lindzen und um G. Paldridge veröffentlichten Messdaten beweisen eindeutig, dass  Gegenkoppelungen maßgebend sind. Aus den vorgenannten 0,9 °C Temperaturerhöhung bei CO2-Verdoppelung bleibt sogar nur noch die Hälfte übrig. EIKE hat über die Veröffentlichung der beiden Gruppen ausführlich berichtet.

Fazit: Zweifellos sind höhere Versicherungs-Schadensprämien unabdingbar, denn die Schäden steigen an. Grund ist der zunehmend höhere Wert der versicherten Güter, ferner Entwicklungen, wie das Siedeln in von Naturereignissen gefährdeten Gebieten (Lawinen, Hochwasser) aus Gründen immer knapperen Baulandes. Die von WWF und ALLIANZ menetekelhaft beschworenen „Tipping Points“ sind allerdings Chimären, die mit der Realität so viel zu tun haben, wie die berühmten grünen Männchen vom Mars. Aber immerhin, wie soll man beweisen, dass es grüne Marsmännchen nicht gibt? So etwas ist bekanntlich sehr schwer. Und deswegen werden „Tipping Points“ wohl noch lange durch die Gazetten geistern, unwissende Laien erschrecken und dafür sorgen, dass irgendwann einmal ein Teil der Schadensprämien der Versicherungen angesichts solch drohender „Klimagefahren“ auf die Solidargemeinschaft der Steuerzahler abgewälzt wird. Nichts anderes soll nämlich die Schrift von WWF und ALLIANZ politisch vorbereiten.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher)

Klaus-Eckart Puls

Dipl.-Meteorologe

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Wetterkatastrophen durch Klimawandel?

Daher ist es durchaus angebracht, die Fakten ebenso hartnäckig zu wiederholen und mit allen notwendigen Quellennachweisen allgemeinverständlich und gut aufbereitet zu schildern – ob es sich vielleicht doch einmal herumspricht? Dies hat Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls in einem Übersichtsartikel getan. Sein Beitrag, dem nichts hinzuzufügen ist, ist hier als pdf-File beigefügt.

Vielleicht ist zur Abwechslung, Wissenserweiterung und Ergötzung des geneigten Lesers auch einmal die erdhistorische Sicht interessant. Nicht jedem dürfte nämlich bekannt sein, dass wir noch in einem Eiszeitalter leben, in dem sich seit etwa 2 Millionen Jahren Warm- und Kaltzeiten periodisch abwechseln – in der letzten ca. 500.000 Jahren mit einer Grob-Periodenlänge von jew. 100.000 Jahren Eiszeit und nur 10.000 Jahren Warmzeit [1], [2]. Die Kaltzeiten mit katastrophalen, nicht endendwollenden Gletschervorstößen bis herunter nach Südspanien nahmen dabei fast 90% des Gesamtzeitraums ein! Unsere Vorfahren waren während der letzten Kaltzeit (Weichsel-Kaltzeit) immer wieder mit klimatischen Temperaturstürzen von mehreren 0C innerhalb eines Menschenlebens konfrontiert (Daansgard-Oeschger-Ereignisse) und all dies ohne unsere modernen Wohnungsheizungen! Heute wird uns dagegen die Angst vor harmlosen Erwärmungs-Zehntelgraden eingehämmert! Die vergangenen, für die wenigen Menschen der damaligen Zeit furchtbaren, weil kalten Klimaereignisse sind zwar inzwischen vorbei, sie werden es aber nur für eine kurze Zeitspanne sein! Wir leben nämlich seit einigen Jahrtausenden in dem seltenen Glücksfall einer halbwegs gleichmäßigen, bald zu Ende gehenden Warmzeit mit nur relativ schwach variierenden Temperaturen. Sieht man sich die Klimazyklen der Vergangenheit mit ihren periodischen Schwankungen an (Milankovitch-Zyklen), erkennt man, dass die nächste Kaltzeit unvermeidbar bevorsteht[1]. 

Quellen:

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/File:Vostok-ice-core-petit.png

[2] Berner, U.: Klimafakten, Der Rückblick – ein Schlüssel für die Zukunft, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (2004)

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher) 

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Die „lange Nacht des Klimas“ im ZDF – ein Tiefpunkt der Wissenschaftsberichterstattung

Die Sendung begann, wie inzwischen üblich geworden, mit den bekannten Horrorszenarien einer angeblich aus den Fugen geratenen Umwelt. Stürme, Überschwemmungsbilder, Dürren, riesige Waldbrände und kalbende Gletscher sollten den Zuschauer auf die Gefahren einer anthropogen verursachten Klima-Katastrophe einstimmen. Die ZDF-Redakteure und vor allem Harald Lesch haben folglich noch nicht einmal die wissenschaftlichen Berichte des IPCC gelesen. Denn: Im IPCC-Bericht vom Jahre 2001 findet sich im umfangreichen Kapitel 2.7 „Has Climate Variability, or have Climate Extremes, Changed?“ eine detaillierte Untersuchung zu genau den Fragen, die im ZDF als bereits begonnene Realität in der Natur dargestellt werden. Die unmissverständliche Antwort des IPCC: keine Spur davon! Zur Information des ZDF, von Harald Lesch und der Leser ist das besagte IPCC-Kapitel 2.7 hier als pdf-Dokument beigefügt [3].

In ihrem Buch "Risiko Wetter" stellen auch die Meteorologie-Professoren H. Kraus und U. Ebel anhand weltweiter Daten-Auswertungen fest [4]: "Es gibt keine Beweise dafür, dass die extremen Wetterereignisse – global betrachtet – im 20. Jahrhundert zugenommen haben……..gibt es keine schlüssigen Beweise für Änderungen bei den Mittelbreiten-Zyklonen, konnten keine Beweise für die Zunahme von Tornados, Gewittern, Staubstürmen und Sturmfluten gefunden werden". Im wissenschaftlichen IPCC-Bericht von 2007 brauchte das Thema "Extremwetterzunahmen" dann gar nicht mehr aufgegriffen zu werden, hier geht es nur noch um Mini-Effekte, wie veränderte Niederschlags-Spektren und ähnliches mehr, also Phänomene, wie sie im Rahmen von natürlichen Klimaveränderungen immer auftreten. Zu dem bis heute nicht entdeckten Einfluss des Menschen auf Meeresspiegel empfehlen wir den Übersichtsaufsatz von Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls [5], ferner [6], in der die realen Meerespegelmessungen der angeblich „versinkenden“ Pazifik-Inseln dokumentiert sind.

Aber damit nicht genug: Harald Lesch beschuldigte „Klimaskeptiker“ – der korrekte Ausdruck sollt besser „Klimarealisten“ sein -, die Naturgesetze zu missachten. Abgesehen davon, dass dieser Anwurf den Straftatbestand der Verleumdung streift, fragt sich der Zuschauer, wen er damit gemeint haben könnte. Die zehntausenden Naturwissenschaftler und Klimaforscher, die sich seit den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts in zahlreichen Manifesten und Petitionen gegen die vom IPCC gesteuerte Klimapolitik wandten und vermehrt immer noch dagegen wenden [7], können es nicht sein. Es befanden sich unter diesen Protestlern immerhin nicht nur hunderte hochrangige Klimaforscher und tausende fachnahe Naturwissenschaftler, sondern sogar Physik-Nobelpreisträger. Haben diese Leute die Naturgesetze missachtet? Oder meint Harald Lesch gar die drei hochrangigen Institutsdirektoren Prof. Karin Lochte vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhafen, Prof. Mosbrugger vom Senckenberg-Forschungszentrum in Frankfurt und Prof. Reinhard Hüttl vom Geoforschungszentrum in Potsdam, die sich im jüngsten FAZ-Interview [8], [9] gegen den Unsinn der politisch propagierten und auch in der ZDF-Sendung erwähnten „Zwei-Grad-Beschränkung“ aussprachen?  

„Skeptiker“ sollen gemäß Harald Lesch sogar den Klimawandel leugnen. Das ist absurd! Jedem Schulkind ist bekannt, dass Klimawandel ein ständiger natürlicher Prozess ist. Klimawandel findet immer statt – auf jeder Zeitskala. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ein Konstantes Klima, so wie es Harald Lesch und die ZDF-Redakteure unterschwellig den Zuschauern als Wunschoption suggerierten, gibt es nicht und kann es niemals geben.

Und noch etwas: Dass Alpengletscher gegen Ende des vorigen Jahrhunderts deutlich abgenommen haben, ist neben weiteren Effekten, etwa der zunehmenden Verschmutzung der Eisoberflächen durch Ablagerungen aus Verkehr, Hausheizung und Industrie, die das Eis erwärmen und Gletscher schneller abtauen lassen, unbestritten ein Indiz und Beweis für eine lokale Klimaerwärmung. Es ist aber kein Beweis dafür, dass das zunehmende anthropogene Kohlendioxid der Verursacher ist. Es besteht verbreitet Konsens – auch bei EIKE -, dass CO2 einen Treibhauseffekt bewirkt. Aber darum geht es hier nicht! Es geht darum, ob und in welchem Maße zunehmendes anthropogenes CO2 den Treibhauseffekt verstärkt. Und hier deutet der heutige wissenschaftliche Stand der Messungen und Beobachtungen darauf hin, dass zunehmendes CO2 nur einen vernachlässigbaren Einfluss ausübt. Es zeigt sich immer mehr, dass die Verursacher die komplexen Vorgänge in unserer Sonne sind [10].

Zu den ebenfalls in der ZDF-Sendung angesprochenen Horrorszenarien neuer Völker-Migrationen infolge Klimawandels wollen wir auszugsweise zitieren: “…IPCC has predicted that impoverished Bangladesh, criss-crossed by a network of more than 200 rivers, will lose 17 percent of its land by 2050 because of rising sea levels due to global warming.” und weiter a.a.O.: “New data shows that Bangladesh’s landmass is increasing, contradicting forecasts that the South Asian nation will be under the waves by the end of the century, experts say. Scientists from the Dhaka-based Center for Environment and Geographic Information Services (CEGIS) have studied 32 years of satellite images and say Bangladesh’s landmass has increased by 20 square kilometres … annually.”[9]

Entgegen den in den Medien verbreiteten Nachrichten einer angeblichen Wüsten-Ausdehnung berichtet das Magazin National Geographik soeben [9]: “Wüstenausdehnung, Trockenheit und Verzweiflung, das ist es, was die Erderwärmung bereit hält für die meisten Teile von Afrika  –  zumindest ist es das, was wir hören. Die sichtbar werdenden Tatsachen zeichnen eine sehr viel differenziertes Bild  – eines, in welchem steigende Temperaturen eine Wohltat sein kann für Millionen von Afrikanern in den trockensten Gebieten des Kontinents … Wissenschaftler sehen jetzt Signale, dass die Sahara und die angrenzenden Regionen ergrünen aufgrund zunehmenden Regens.“

Diese wissenschaftlichen Ergebnisse sind bereits schon populären Medien geläufig, etwa dem ZDF-Magazin “Abenteuer Wissen“, womit sich also das ZDF jetzt selber widerspricht: "Die Erderwärmung schreitet voran, die Wüsten werden wachsen und die Menschen vor dieser lebensfeindlichen Umwelt fliehen. Doch dieses Szenario stimmt nicht überall: Die Sahara nämlich wird feuchter und damit grüner werden als sie heute ist. Beweise dafür liefert die Wüste selbst – mitten in Libyen". Daraus ergibt sich schon jetzt: "Das Re­sul­tat [9] … ist eine Aus­wei­tung der Grün­flä­che zu Las­ten der Wüs­te Sa­ha­ra. Diese schrumpfte in den letzten 20 Jahren um ca. 300.000 km2 , d.h. … ein Gebiet fast so groß wie Deutschland (357.000 km2)".

Und sogar der SPIEGEL weiß inzwischen Bescheid – das will bei der inzwischen überwiegend „links-grün“ durchsetzten Redaktion etwas heißen -, wenn er schreibt [9]: „Noch weitreichender sind die positiven Veränderungen hinsichtlich eines Ergrünens im Süden der Sahara, im afrikanischen Armenhaus SAHEL : Ground Zero ergrünt: Dürren, Hunger, Wüstenbildung – die Sahelzone gilt als Inbegriff einer Katastrophenregion. Nun gibt es gute Nachrichten: Viele Millionen Bäume wachsen in kargem Sandboden heran…. Auch seriöse Organisationen behaupten immer wieder, dass sich die Sahara Jahr für Jahr weiter nach Süden frisst, aber das stimmt so nicht. Seit 20 Jahren kommen allein im Niger jedes Jahr etwa eine viertel Million Hektar Baumbestand dazu.“ Das sind etwa 5 Millionen Hektar in den 20 Jahren, und abgeschätzt für die gesamte SAHEL-Zone etwa 300.000 km2 “.

All diese Fakten war der ZDF-Sendung keiner Erwähnung wert. Aber nicht nur geballten Quatsch, sondern auch Amüsantes hatte Prof. Lesch in seinem ununterbrochenen Redefluss, der keine sinnvolle Struktur erkennen ließ, zu bieten. Seine Schilderung des schmelzenden Polareises führte ihn nämlich aufs Glatt-Eis. Seine Begeisterung für die angeblich gefährlich abnehmende Eismasse des Nordpols ließ ihn zielgerichtet auf den Punkt zusteuern, wo durch schmelzendes Nordpoleis der Meeresspiegel steigt. Plötzlich jedoch wurde es Lesch – dem genauer beobachtenden Zuschauer deutlich erkennbar – siedend heiß. Man wartete nämlich jetzt gespannt darauf, wie er mit dem archimedischen Prinzip fertig werden würde (schmelzendes Eis in Wasser erhöht nicht dessen Volumen, man probiere es mit einem fast überlaufenden Wasserglas, in dem Eiswürfel schwimmen, selber aus!), das bewirkt, dass durch im Meer schwimmendes, schmelzendes Eis eben keine Meeresspiegelsteigerung erfolgt. Sein Kehrtschwenk aus der selbst gestellten Falle war zirkusreif. Zunächst war nur das schnelle „Bloß weg“ von diesem unangenehmen Punkt und hin zu irgendeinem neuen Thema – die schmelzenden Alpengletscher – zu beobachten. Dieser Schwenk war aber so unmotiviert, dass Lesch sich darauf noch in einer albernen Erörterung über nicht der Politik folgenden Naturgesetze sowie eine für Laien unverständliche und unnötige  Beschreibung des Dipolmoments des Wassermoleküls verhaspelte.

Was soll man zu dem Unsinn, den das ZDF und Harald Lesch in dieser Sendung verzapft haben, noch weiter sagen? Man ersetze „Klimaskeptiker“ durch „Klassenfeind“, dann wird die Ähnlichkeit der ZDF-Sendung mit entsprechenden Propaganda-Machwerken des ehemaligen DDR-Fernsehens unübersehbar. Besitzt Harald Lesch, immerhin Physik-Professor an einer deutschen Universität, überhaupt kein Gefühl für Peinlichkeit?

Viele Zuschauer werden nach Ansehen des ZDF-Machwerks, falls sie nicht schon vorher „weitergezappt“ haben, mit Wehmut an die fachlich und didaktisch hervorragenden Wissenschaftssendungen des Diplom-Physikers Joachim Bublath zurückdenken, der inzwischen leider in Rente weilt – oder der vielleicht gar in Rente „geschickt wurde“, weil seine Berichterstattung nicht mehr dem „Zeitgeist“ entsprach? Ob das öffentlich rechtliche Fernsehen jemals wieder das Niveau der Wissenschafts-Sendungen von Joachim Bublath erreichen wird, ist angesichts der aktuellen Entwicklung zu bezweifeln. Zum „Fall“ Harald Lesch erlaubt sich EIKE folgende Empfehlung: Er möge es mit seinen durchaus guten Wissenschaftssendungen zur Astro-Physik und Quantenmechanik bewenden lassen, getreu dem alten Handwerker-Grundsatz „Schuster – bleib bei deinen Leisten!“ Unsinn zum Thema „Klima“ gehört nicht in eine TV-Sendung, die sich die Bezeichnung „Wissen“ auf die Fahne geschrieben hat. Solche Dinge haben vielmehr ihren unverrückbaren Platz in der Politik, denn schon der Volksmund weiß es: „Der natürliche Feind des Politikers ist der Sachverstand“.

Quellen:

[1] „ZDF lange Nacht des Klimas“ googeln

[2] www.eike-klima-energie.eu (rechts die Medien-Enten anklicken)

[3] alle IPCC-Berichte können aus der Internet-Seite www.ipcc.ch heruntergeladen werden

[4] Kraus H.; Ebel U.: Risiko Wetter, Springer Berlin, 2003, S.8

[5] K.-E. Puls: Anthropogener Meeresspiegel-Anstieg – vom Konstrukt zur Panik? Nat.Rdsch. 11/2008, 566-574

[6] http://www.globaleducation.edna.edu.au/globaled/go/pid/3111

[7] a) Stichwort "US Senate Minority Report 650" googeln

     b) www.kepplinger.de/files/Der_Einfluss_der_Medien_auf_die_Klimaforschung.pdf

     c) www.climatescienceinternational.org

     d) http://www.sepp.org/publications/NIPCC-Feb%2020.pdf

     e) http://en.wikipedia.org/wiki/Leipzig_Declaration

     f) http://en.wikipedia.org/wiki/Heidelberg_Appeal

     g) http://en.wikipedia.org/wiki/Oregon_Petition

     h) http://www.nationalpost.com/story.html?id=3711460e-bd5a-475d-a6be-4db87559d605

[8] „Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn“, FAZ vom 28.10.2009

[9] http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/die-umkehr/ , hier sind alle weiteren genannten Quellen zu finden

[10] www.eike-klima-energie.eu und in der EIKE-Suche den Begriff Sonne eingeben

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

EIKE-Pressesprecher

Dipl.-Ing. Michael Limburg

EIKE-Vizepräsident

Dipl. Met. Klaus-Eckart Puls

stellv. EIKE-Pressesprecher

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Historische CO2-Konzentrationen – hat sich das IPCC geirrt?

Der Zeitraum von gut 50 Jahren ist für langfristige Aussagen und Analysen allerdings zu kurz. Für CO2-Werte vor 1950 bemühte das IPCC daher sog. Proxies, hier insbesondere Gaseinschlüsse in Eisbohrkernen der Antarktis. Aus diesen Daten leitete es dann einen ansteigenden CO2-Gehalt seit ca. 1880 ab, ausgehend von etwa konstanten 280 ppm in allen Jahren davor.

Bereits der polnische Klimaforscher Prof. Jaworowski wies im Jahre 2007 in einem ausgezeichneten Übersichtsaufsatz mit dem Titel „CO2 the greatest scientific scandal of our time“ [1] auf Ungereimtheiten der vom IPCC favorisierten Eisbohrkern-Analysen und sogar der IPCC-Datenbearbeitung hin. Aus der korrekten Mittelung von zahlreichen direkten, historischen Konzentrationsmessungen hochrangiger Universitätsinstitute des 20. und 19. Jahrhunderts hätten sich andere Werte ergeben müssen – an Stelle von 280 ppm vielmehr der höhere Mittelwert von 330 ppm  [2], [3]. Jaworowski sprach zudem von einer fragwürdigen „Datenmanipulation“ des IPCC, die erforderlich war, um die zu tiefen historischen Wert an die Mauna-Loa-Messungen gewaltsam anzupassen. Schlussendlich wurden von Jaworowski langfristige chemische Prozesse benannt, die die Messung der Gaseinschlüsse im Eis längerfristig verfälschen können. Eine detaillierte Schilderung dieser Zusammenhänge und Geschehnisse in Deutsch kann dem Buch des Autors entnommen werden [4].

Tatsächlich besteht das Problem von zuverlässigen CO2-Konzentrationsmessungen darin, dass zahlreiche Effekte die CO2-Werte in Bodenhöhe extrem variieren lassen, so etwa der Wind, die mit der Tageszeit wechselnden atmosphärischen Inversionsschichten u.a.m. Aus diesem Grund erfolgten die modernen Messungen schließlich auf dem ca. 4000 m hoch gelegenen Mauna Loa.  Nur der weitgehend konstante CO2 Untergrund interessiert nämlich. Sind nun aber angesichts dieser Sachlage zehntausende von historischen CO2-Konzentrationsmessungen auf Bodenhöhe wertlos geworden?

Eine interessante Lösung dieses Problems liefern die beiden Autoren Dr. Francis Massen und Dipl.-Biologe Ernst-Georg Beck in ihrer Veröffentlichung „Accurate estimation of CO2 background level from near ground measurements at non-mixed environments“*, die auf der internationalen Konferenz vom 2.-9.Nov. 2009 in Hamburg – unter der Schirmherrschaft der Welt Meteorologie Organisation (WMO) mit den Partnern UNEP, IPCC und GTZ – vorgestellt wurde und hier vollständig sowie in Kurzform als pdf-File angefügt ist [5]. Die beiden Autoren nutzten bei ihrem Verfahren die charakteristische Abhängigkeit der bodennahen CO2-Konzentrationen von der herrschenden Windgeschwindigkeit, deren Graph einem Hockey-Schläger ähnelt (s. Bild). Erst bei stark zunehmender Windgeschwindigkeit nähert sich die CO2-Konzentration asymptotisch dem gesuchten Untergrund-Wert und kann daher aus den zahlreichen Messwerten bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten extrahiert werden. Der gefundene Zusammenhang wurde von F. Massen und E.-G. Beck mit einem numerischen „Least-Squares-Fit“-Verfahren analysiert, aus einer Vielzahl von Datensätzen nachgewiesen und schließlich in eine einfache Formel destilliert. Nunmehr ergeben sich die drei folgenden Fragen:

–         Unter welchen Bedingungen ist das Verfahren anwendbar?

–         Wie genau ist es?

–         wie groß waren die historischen CO2-Untergrund-Konzentrationen des 20. und 19. Jahrhunderts tatsächlich?

Die erste Frage beantwortet sich fast von selbst. Überall dort, wo zusätzlich zu den bodennahen, historischen CO2-Konzentrationsmessungen auch die zugehörigen Windgeschwindigkeiten mitgemessen wurden, kann jetzt auch der gesuchte CO2-Untergrundwert zuverlässig ermittelt werden. Die zweite Frage wurde von den Autoren durch Vergleiche mit den sehr genauen Mauna Loa – Werten beantwortet. Es werden von ihnen nur etwa 3% Fehlerabweichung genannt.

Natürlich ist man jetzt auf die Antwort der dritten, wichtigsten Frage gespannt. Die überraschende Antwort: die historischen CO2-Konzentrationen waren in der Tat wesentlich höher als die vom IPCC aus Eisbohrkernen abgeleiteten Werte. Ein Beispiel: die in Fachkreisen gut bekannten Messwerte des Forschers Kreutz, die zwischen 1939-1940 gewonnen wurden, konnten mit der Methode von F. Massen und E.G. Beck nunmehr mit hoher Genauigkeit zu einem realen CO2-Untergrund von rd. 390 ppm verdichtet werden. Das IPCC gibt dagegen den sehr viel tieferen Wert von nur 310 ppm für die entsprechende Zeit an.

Die Ergebnisse von F. Massen und E.-G. Beck zeigen, dass Jaworowski mit seiner Kritik recht hatte. Da zu den bereits weitgehend ausgewerteten historischen CO2-Werten vermutlich in vielen Fällen auch noch die zugehörigen Windgeschwindigkeiten zur Verfügung stehen, werden zur wichtigen Problematik der näheren historischen CO2-Vergangenheit bald weitere interessante Antworten zu erwarten sein. 

* Gewinner des Best Paper Award "Best Paper Award ";  wird auch International Journal of Climate Change Strategies and Management  und in einem speziellen Buch veröffentlicht.

Quellen:

[1] Jaworowski,Z.: CO2: the greatest Scientific Scandal of our Time, EIRscience, 16. März (2007), im Internet Titel und Autor „googeln“

[2] Hebert, H.: Kohlendioxid – Lebenselixir oder Klimakiller, TU Bergakademie Freiberg,

http://www.schmanck.de/hb_kohlendioxid.pdf

http://tu-freiberg.de/fakult2/angph/forschung/hb/hb_kohlendioxid.pdf

[3] Callendar,N. et al.: On the amount of Carbon Dioxide in the atmospere , tellus 10, S. 243-248 (1958)

[4] Lüdecke, H.J.: CO2 und Klimaschutz, Fakten, Irrtümer, Politik, Bouvier (2008)

[5] Massen, F., Beck, E.G.: Accurate estimation of CO2 background level from near ground measurements at non-mixed environments, Climate 2009, http://www.klima2009.net/de/papers/4/6

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher)  

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Atlantische Wirbelstürme: Ein Beitrag von Dipl.-Meteorologen Klaus-Eckart Puls, sowie die erstaunliche Wandlung des US-Klimaforschers Michael Mann

Unser neben dem Autor dieser Zeilen weitere Pressesprecher, Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls, hat zum Thema "tropische Wirbelstürme" jüngst einen an den Klima-Laien gerichteten Übersichtsartikel verfasst, der im Laufpass 0309 vom August 2009 veröffentlicht ist. Der Inhalt dieses Beitrags (hier als pdf-File) spricht für sich und braucht nicht weiter kommentiert zu werden. Interessant auch ein weiterer zum Thema gehörender Artikel aus dem Tagesanzeiger. Dieser Beitrag liegt ebenfalls als pdf-File bei. Weitere Weblinks zum Thema "Wirbelstürme" hier und hier.

Besonders kritische Blogger werden vielleicht immer noch nicht zufrieden sein. Daher wird hier ergänzend ein absolut ofenfrischer, nur wenige Tage alter Artikel vom 13.August 2009 über das Thema "tropische Wirbelstürme" vorgestellt. Der Hauptautor ist Michael Mann, und der Aufsatz ist in der renommierten Fachzeitschrift nature als LETTER erschienen. Klimaforscher Michael Mann ist uns bestens von seiner berühmt-berüchtigten Hockey-Stick-Kurve her bekannt, deren starke Fehlerhaftigkeit inzwischen nachgewiesen wurde und zur Korrektur durch M. Mann selber führte. Er galt, zumindest bis heute, als einer der rigidesten IPCC-Advokaten.

Sein Aufsatz trägt den Titel "Atlantic hurricanes and climate over the past 1500 years". Aus urheberrechtlichen Gründen wird hier nur die erste Seite als pdf-File angegeben. Wir finden dort gleich am Anfang die Sätze "Antlantic tropical cyclone activity, as measured by annual storm accounts, reached anomalous levels over the past decade.The short nature of the historical record and potential issues with its reliability in earlier decades, however has prompted an ongoing debate regarding the reality and significance of the recent rise". Der zweite Satz trifft in der Tat den Punkt! Eine Dekade sind für Klima-Aussagen zu kurz, ferner hat unser guter M. Mann punktgenau die Dekade besonders vieler und starker Stürme, unter ihnen den berühmten Kathrina, erwischt. Danach war es dann bekanntlich ungewöhnlich ruhig geworden (s. auch den Bericht von Puls). War die Wahl dieser speziellen Dekade Zufall oder Absicht, schließlich gibt es auch noch vor und nach Kathrina Hurrkane-Statistiken? Wir wollen und können dies nicht entscheiden. Dass seine Klima-Kollegen und natürlich auch EIKE die Signifikanz des von M. Mann benannten Anstiegs bezweifeln, ist daher nachvollziehbar. Von dieser Seite her bietet der Aufsatz gegenüber der umfassenderen Zusammenstellung von Klaus-Eckart Puls nichts Neues: Eine Zunahme von tropischen Wirbelstürmen über ausreichend lange Zeiträume ist definitiv nicht nachweisbar.

Etwas anderes ist aber höchst bemerkenswert: Der Wirbelsturm-Aufsatz von M. Mann et al. erwähnt den Begriff "CO2" oder gar "anthropogenes CO2" mit keinem Sterbenswort. Als Ursache von tropischen Wirbelstürmen werden ausschließlich natürliche Fluktuationen, wie z.B. die NOA, der El Nino etc. angesehen. Mit anderen Worten: Die von M. Mann in seiner Einleitung erwähnte Zunahme von Hurrikanen wird mit menschgemachtem CO2 nicht mehr in Verbindung gebracht. Wir haben hier also neben vielem anderen den allerjüngsten Beleg dafür, dass die seriöse Klimawissenschaft sich längst von der ehemaligen Arbeitshypothese einer maßgebenden Beeinflussung von Extremwetterereignissen durch anthropogene CO2-Emissionen verabschiedet hat. Und noch ein weiteres gibt zu denken: In einer kleineren Wiener Klima-Fachkonferenz in 2009 hat M. Mann einen Vortrag gehalten, in dem er von 60% Sonneneinfluss auf Klimawerte sprach (persönliche Mitteilung eines Konferenzteilnehmers an den Autor). Bekanntlich sind die wissenschaftlichen IPCC-Berichte dem inzwischen wohl unbestrittenen Einfluss der Sonne auf Klimawerte nicht sonderlich freundlich gesonnen. Was ist von all dem zu halten? Beginnt etwa M. Mann die Fronten zu wechseln? Wie auch immer: Wenn die Entwicklung des ehemaligen IPCC-Advokaten Michael Mann in dieser Geschwindigkeit weitergeht, werden wir ihn in spätestens zwei Jahren bei EIKE als neues Mitglied begrüßen dürfen.

Prof. Dr. rer.nat. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

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