Zeigen die Daten aus Israel wirklich keinerlei Effektivität für COVID-19-Impfung mit Comirnaty (Pfizer/Biontech)?

Von Liselotte Kornstedt
Vor wenigen Tagen erschien hier auf dem EIKE-Blog ein Beitrag von Michael Klein, in dem die Infektionshäufigkeit für Geimpfte und Ungeimpfte in Israel verglichen wurde. In der Kalenderwoche 26 zeigte sich kaum ein Nutzen der Impfung im Hinblick auf die Infektionsrate. Aber ist die Datenanalyse korrekt, und ist das Ergebnis so ernüchternd wie behauptet?

Pixabay

Das israelische Gesundheitsministerium stellt hier regelmäßig aktualisierte Daten zur Verfügung, in denen die groß angelegte Impfkampagne gegen COVID-19 mit Cormirnaty, dem Impfstoff von Pfizer/Biontech, ausgewertet wird. Neben hebräischem Text sind die Excel-Tabellen international zugänglich.
Ich wurde durch die Analyse von Yair Lewis auf die Datensammlung aufmerksam, die vor wenigen Tagen von Michael Klein auf Sciencefiles und dann hier im EIKE-Blog präsentiert wurde. Verglichen wurden bedingte relative Häufigkeiten: Welcher Anteil der Geimpften infiziert sich mit SARS-CoV-2, und welcher Anteil der Ungeimpften infiziert sich mit SARS-CoV-2? Wenn die Impfung wirkt, sollte ersterer deutlich geringer sein. Yair Lewis analysierte verschiedene Altersgruppen separat: In der Kalenderwoche 26, d.h. vom 27. Juni – 3. Juli 2021, unterschieden sich diese Anteile aber kaum! Lediglich bei den über 70jährigen gab es eine leichten Vorteil für die Geimpften.

Michael Klein fasst zusammen:

„Die Ergebnisse zeigen, dass mit einer Impfung so gut wie keinerlei effektiver Schutz vor einer Infektion verbunden ist, der über den Schutz, der vom natürlichen und vom adaptiven Immunsystem ausgeht, hinausreicht. Auf Basis dieser Ergebnisse muss man zu dem Ergebnis kommen, dass Impfungen eine Geldverschwendung erster Güte sind, die keinen Schutz, aber die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen bieten.

Die Datenbasis der beiden Tabellen, die Daten stellt die israelische Regierung zur Verfügung, ist nicht sonderlich groß. Das Ergebnis muss vor diesem Hintergrund zurückhaltend interpretiert werden. Dessen ungeachtet ist das Ergebnis mit Sicherheit nicht das, was man von Impfstoffen erwartet, die angeblich eine mehr als 90%ige Effektivität haben“.

Das konnte ich nicht glauben. Sollten die klinischen Phase-III-Studien mit randomisierten Impfstoff- und Placebo-Stichproben, die die Zulassung von Comirnaty und anderen Impfstoffen in zahlreichen Ländern begründeten, so daneben gelegen haben? Oder hat sich Yair Lewis vielleicht einfach verrechnet?

Ich lud mir die Daten herunter und rechnete selbst. Das Prinzip ist nicht schwer: man erhält den Anteil der Geimpften, der sich infiziert, indem man in jeder Altersgruppe die Zahl der Menschen, die vollständig geimpft sind und sich infiziert haben, teilt durch die Anzahl aller Menschen, die vollständig geimpft sind. Dasselbe macht man dann für die Ungeimpften – da deren Anzahl in den israelischen Daten nicht genannt wird, bestimmte ich sie durch Subtraktion der einmal und zweimal Geimpften von der Gesamtpopulation der jeweiligen Altersgruppe in der Tabelle von Lewis – dass diese sicher nicht ganz konstant ist über die Zeit, ist ein vernachlässigbarer Fehler.

Ich stellte zunächst einmal fest, dass Yair Lewis sich nicht verrechnet hatte. Tatsächlich war in Kalenderwoche 26 der Anteil der Infizierten bei den Geimpften ähnlich hoch, oder besser niedrig, wie bei den Ungeimpften, und lediglich bei den Älteren ab 70 Jahren war er um ein Drittel bis die Hälfte reduziert. Von über 90-prozentiger Reduktion des Risikos konnte in der Tat keine Rede sein.

Allerdings fiel mir dann ein, dass die klinischen Phase-III-Studien nicht die „Infektion“ (d.h. einen positiven PCR-Test, der schon auf Virus-Partikel von SARS-CoV-2anspringt), sondern zusätzlich eine symptomatische Erkrankung an COVID-19 als Kriterium ausgewertet hatten (hier): „In der Zulassungsstudie wurde untersucht, wie gut die Impfung eine durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Covid-19-Erkrankung verhindern konnte. Covid-19-Erkrankung hieß: neben einem positiven PCR-Test musste mindestens ein Symptom wie beispielsweise Fieber, Husten oder Atemnot vorliegen.“ Das Ergebnis der Zulassungsstudie, nach dem die Impfung das Risiko einer solchen Erkrankung um ca. 95 % reduziert, kann also nicht mit Daten wiederlegt werden, welche einen ganz anderen Endpunkt auswerten, nämlich lediglich eine „infektion“ im Sinne eines positiven Tests.

Leider sind die Daten aus Israel nicht aufgeschlüsselt nach sympomatischer und asymptomatischer Infektion. Es liegen aber neben den Zahlen der „Infizierten“ die Zahlen der Hospitalisierten und der Toten vor, jeweils aufgegliedert nach Altersgruppen und Kalenderwochen. Also habe ich auch für diese die Anteile von Geimpften und Ungeimpften verglichen.

Des Weiteren infizieren sich, erkranken und sterben derzeit insgesamt nur wenige Menschen in Israel an SARS-CoV-2/COVID-19. Wie Michael Klein zu Recht einschränkt, sind die Fallzahlen in Kalenderwoche 26 gering. Ähnliches gilt auch für die Zulassungsstudie. Mehr Aufschluss über die Effektivität der Impfung ist zu erwarten, wenn man alle Kalenderwochen in Israel auswertet (ab KW 2 in 2021 gab es vollständig Geimpfte).

Mit den nun folgenden Grafiken tue ich das nun: Für jede Altersgruppe vergleicht die Grafik links wochenweise den Anteil der vollständig Geimpften und Ungeimpften an den „Infizierten“, die Grafik in der Mitte den Anteil der vollständig Geimpften und Ungeimpften an den Hospitalisierten, und die Grafik rechts vergleicht den Anteil der vollständig Geimpften und Ungeimpften an den Toten. Um die Vergeichbarkeit zur Analyse von Yair Lewis herzustellen, ist die Kalenderwoche 26 jeweils mit einer senkrechten roten Linie markiert, und die Anteile sind explizit genannt. In den linken Grafiken werden Sie die Zahlen der letzten beiden Spalten seiner Tabelle wiedererkennen – diejenigen, aufgrund derer Michael Klein dem Impfstoff die Wirksamkeit abgesprochen hat.

Grafiken: Vergleich von Ungeimpften (rote Kurven) mit Geimpften (blaue Kurven). Die X-Achsen jeder Eeinzelgrafik geben die Wochen in 2021 von 0 bis 26 an, Y-Achsen die Personenzahl pro 100 000. Linke Grafikreihe: Anzahl Personen, die mit Covid infiziert waren. Mittlere Grafikreihe: Anzahl Personen, die im Krankenhaus behandelt wurden. Rechte Grafikreihe: Anzahl Personen, die an Covid verstarben. Die Grafikzeilen von oben nach unten geben die zugehörigen Altersgruppen an (Zeile, Altersgruppe): (1, 20-29 ; 2, 30-39; 3, 40-49; 4, 50-59; 5, 60-69; 6, 70-79; 7, 80-89).

Bitte urteilen Sie selber an anhand der hier präsentierten vollständigen Datenbasis, mit der sich der Unterschied zwischen Ungeimpften (rot) und vollständig geimpften (blau) gut verdeutlichen lässt, ob die Impfung effektiv war oder nicht

 




ARD und ZDF verbreiten Falschinformationen über Madagaskar-Dürren

von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Hier und hier die Links zu den betreffenden Sendungen von ARD und ZDF. Obwohl man bereits ausreichend viele sachliche Falschmeldungen von diesen Leuchttürmen staatlicher Medien-Propaganda gewohnt ist, sah ich mich – weil persönlich betroffen – veranlasst, einmal genauer nachzusehen, was denn nun an der Meldung dran sei.

Erst vor kurzem erschien nämlich im renommierten Journal of Hydrology: Regional Studies als open Version des Elsevier-Verlags unsere Fachstudie „H.-J. Lüdecke, G. Müller-Plath, M.G. Wallace und S. Lüning: Decadal and multidecadal natural variability of African rainfall (hier). Sie hatte zum Ziel, die Einflüsse der Sonne und Ozeanzyklen auf die Regenereignisse der afrikanischen Länder zu analysieren. Gemäß Elsevier-Webseite des „Journal of Hydrology: Regional Studies“ steht sie aktuell sogar auf dem fünften Platz der am häufigsten heruntergeladenen Artikeln dieser Fachzeitschrift.

Da unsere Arbeit alle Länder Afrikas behandelt, ist Madagaskar mit dabei. Hier nun die Jahresregenmengen dieser großen Insel ab 1901 bis zum Jahre 2017 (Quelle der Regendaten: CRU):

Bild 1: Jahresregen von Madagaskar ab 1901 bis 2017. Die Dürrejahre sind klar erkennbar, wobei nur das Jahr 1909 überhaupt die Bezeichnung „Extremdürre“ verdient. Alle anderen Dürrejahre liegen am unteren Ende der natürlichen Wetter-Variabilität, die unabdingbar immer auch Dürren aufweist. Die Jahre mit Regenmengen unter 1281,12 mm Jahresniederschlag sind: 1909, 1910, 1911, 1912, 1930, 1942, 1943, 1955, 1957, 1960, 1962, 1990, 2016.

Um zur Meldung von ARD/ZDF zurück zu kommen, ist festzustellen:

Ein maßgebender Trend zu mehr oder stärkeren Dürren über die letzten 100 Jahre ist nicht auffindbar! Insbesondere sind in den letzten 50 Jahren Dürren sogar seltener geworden, vergleicht man diese Zeitspanne mit den Dürrehäufungen um die 1960.

Uns ist unbekannt, woher ARD und ZDF die Falschinformation über Madagaskar-Dürren bezogen haben, für eigene Recherchen fehlten offenbar Personal und Mittel. Da wir insbesondere Afrika als einen der interessantesten Erdteile für unsere Klima-Forschung ansahen, leiteten wir unsere Veröffentlichung an die entsprechenden deutschen Medien zur Kenntnisnahme weiter. Reaktion bzw. Interesse waren freilich gleich Null, statt dessen bevorzugte man bei ARD/ZDF fragwürdige Falschmeldungen.

Ob die im Gefängnis sitzenden Verweigerer des Bezahlens von Rundfunkbeiträgen dort zu Recht sitzen (hier) liegt in der Verantwortung der Rundfukanstalten als Gläubiger (hier, hier). Ob es aber auch einmal jemanden in den Sinn kommt, umgekehrt die Verantwortlichen von ARD und ZDF wegen leichtfertiger Falschinformationen zur Rechenschaft zu ziehen, wird wohl leider ein Wunschtraum bleiben. Denn es gilt immer noch: Wo kein Kläger, da kein Richter.“




Wann ist es mit dem deutschen Wohlstand zu Ende?

Die Mene Tekel an der Wand sind nicht mehr zu übersehen. Die deutsche Infrastruktur hinkt zunehmend der von vergleichbaren Ländern hinterher. Ein stellvertretendes Beispiel unter vielen: Schon vor einer Woche am 18.Juni 2021 fiel die Salzbachtalbrücke über die A66 teilweise in sich zusammen und muss nun wohl gesprengt werden. Unter dieser Brücke verlaufen so gut wie alle Bahngleise, welche die Landeshauptstadt Wiesbaden mit Frankfurt verbinden (hier). Man kann sich die daraus wohl entstehende Verkehrskatastrophe vorstellen. Bemerkenswerterweise war dieses Mene Tekel den großen Medien bis jetzt (25.06.2021) keine Erwähnung wert, weil es, wie viele andere Vorzeichen, der Kenntnisnahme der Öffentlichkeit besser vorbehalten wird.

Die Fußball-Em ist wichtiger. Wer wagt es da noch, mit zusammenfallenden Brücken zu kommen! Noch wichtiger war es der Bundesregierung, sich auf fragwürdigen Wegen ein Verfassungsschutzurteil zu „bestellen“ (hier), um schärfere Klimaschutzmaßnahmen leichter gesetzlich durchzusetzen. Weil schon genug über Kosten und Wirkung dieser Klima-Maßnahmen geschrieben wurde, möge die zutreffende  Charakterisierung „Kosten gegen unendlich, Wirkung gegen Null“ ausreichen. Statt für Renten zu sorgen, die wenigstens thesaurierte Einzahlungen erreichen, will man die Kohlenutzung sowie das Diesel- und Benzinbetriebene Auto abschaffen. Mit der Kernenergie ist die Entsorgung bereits erledigt. Die entsprechenden Arbeitsplätze sind glücklicherweise nicht verloren, sie wandern bloß in andere Länder, in die sich die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferer zurückziehen.

Aber was sind schon verlorene Arbeitsplätze von deutschen Arbeitnehmern und Mitbürgern: Hat nicht während einer Demo 1990 die Grünenpolitikerin  Claudia Roth „Deutschland du mieses Stück Scheiße“ von sich gegeben (hier), eine Politikerin, der sogar das deutsche Grundgesetz unbekannt ist (hier). Und hat nicht die aktuelle zweite Hauptfigur der Grünen, Robert Habeck, geschrieben „Vaterlandsliebe fand ich stets zum kotzen, ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen“ (in seinem Buch „Patriotismus – Ein linkes Plädoyer“, hier)? Dennoch liegen die Grünen nach der CDU auf dem zweiten Platz der Wählergunst – zweifellos von Wählern, deren Arbeitsplätze staatsversorgt/sicher sind, denn wer zu dem Teil der arbeitenden Bevölkerung gehört, der echte Realwerte schafft, wie beispielsweise gute Handwerker, ist vermutlich klüger. Das Bonmot Lenins vom „Strick liefern, an denen wir sie aufhängen werden…“ drängt sich hier auf (hier). Ein letztes Beispiel, welches fast jeden betrifft, liefert uns die Deutsche Bahn, die trotz erkennbarer Bemühungen nie mehr an die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit anknüpfen konnte, welche sie einmal besaß, als sie noch rein staatlich war.

Nun kann man für all diese schädlichen Entwicklungen mit etwas Recherche unschwer ihre zugehörigen individuellen Ursachen finden. So sind beispielsweise die marode Infrastruktur und die Bahnprobleme Folgen ungeeigneter Privatisierungen von Funktionen, die um jeden Preis verlässlich sein müssen und daher besser wie früher in Staatshand bleiben. Die Finanzindustrie hatte zudem auch in Deutschland zu viel Vorrang vor der Schaffung von Realwerten.

Es verbleibt dennoch eine Kernfrage: Gibt es vielleicht einen tieferen Grund aller Übel, die Deutschland zur Zeit heimsuchen, also einen Hauptmangel, der in wenigen Worten beschrieben werden kann und den jeder versteht? Ja, es gibt ihn! Er wird in einem sehr guten informativen Video des Youtube-Kanals von Roland Tichy (hier) deutlich ausgesprochen und beschrieben. Man stimmt sofort zu: genau, dies ist der Hauptmangel. Roland Tichy diskutierte hier mit seinen drei Gästen Thilo Sarrazin, dem Verfassungsrechtler Ulrich Vosgerau und dem CDU Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch.

Eigentlich kennt den maßgebenden Hauptmangel jeder, der sich hinreichend illusionslos und mit klarem Kopf durch die Zeitläufte hangelt. Kaum jemand macht sich aber seine ungeheure Wirkung in allen Ausmaßen und Folgen klar. Jetzt ist er im Tichy-Video wohl am besten beschrieben und am deutlichsten artikuliert worden. Damit es nicht zu langweilig wird, soll der besagte Hauptmangel hier nicht genannt werden. Schauen Sie sich das Video einfach selber an, die etwa eine Stunde Zeit lohnt wirklich ! Wer es zu eilig hat, kann ihn ab etwa Minute 47 finden, vom Gast Thilo Sarrazin ausgesprochen und mit Beispielen belegt. Er ist leider nicht so einfach und rasch zu beheben. Wenn die Politik mit Unterstützung des Großteils der Bevölkerung es wirklich will, aber auch nur dann, wird dies eine Sache von mehreren Jahrzehnten werden.

Thilo Sarrazin? Sie wissen schon, der unverzichtbare Analytiker und Buchautor, einer der hellsten Köpfe unserer Republik. Seine Bücher werden von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel gemäß eigenem Eingeständnis nicht gelesen, aber dennoch als „nicht hilfreich“ bezeichnet. Gibt es eigentlich einen schöneren Ritterschlag für einen Buchautor als dieses Urteil?

 




Natur

von Carl-Otto Weiss und Horst-Joachim Lüdecke

Natur und Gott sind Begriffe, deren Realität bzw. Wichtigkeit für das Überleben von den beherrschten Bevölkerungen nicht überprüft werden kann. Womit jeder Willkür der Herrschenden Tür und Tor geöffnet werden. Denn wie aus der Logik bekannt, lässt sich mittels EINER falschen Vorrausetzung JEDE Behauptung beweisen.

Die Mittel zur Beherrschung von Bevölkerungen sind intelligenten und gleichzeitig skrupellosen Herrschenden bekannt, seit es die Menschheit gibt. In der Renaissance hat diese Mittel zum ersten Mal der italienische Diplomat und Schriftsteller Machiavelli systematisch analysiert und beschrieben (hier). Insbesondere nimmt die Behauptung nicht existierender Gefahren – welche die Bevölkerungen nicht nachprüfen können – und damit die Verängstigung der Bevölkerungen – eine zentrale Rolle unter den Beherrschungsinstrumenten ein.

So bedient man sich heute des Vorbildes der Religionen und behauptet, analog zum „Zorn Gottes“, reihenweise angebliche „globale Gefahren“: Klimakatastrophe durch CO2, Pandemien, Bedrohung der Artenvielfalt, etc. etc.   Alle diese Gefahren sind natürlich in den Fachwissenschaften weitgehend widerlegt worden, aber man vertraut darauf, dass die Bevölkerungen wissenschaftliche Fachliteratur nicht liest.

Die geforderte Verarmung der Bevölkerungen wird begründet damit, dass angeblich der Lebensstandard der Bevölkerungen die „Natur“ schädige, wobei gleichzeitig behauptet wird, das Überleben der Menschheit hänge davon ab, dass „der Mensch“ die Natur nicht durch seine Aktivitäten (also sein Überleben) „schädige“.

Tatsächlich ist das Gegenteil korrekt: Solange der Mensch „von der Natur lebte“, wie etwa im Altertum oder im Mittelalter, waren die Landschaften kahl, entwaldet, die Städte erstickten in Fäkalien mit der Folge immer wieder tödlicher Epidemien, und der Boden erodierte. Ein Beispiel ist der Einfluss der australischen Aborigines auf ihre Umwelt (hier). Sie, die doch gemäß der grünen Propaganda „in vollendeter Harmonie mit der Natur lebten“ – sprich sie ernährten sich von der Natur – verursachten durch ihre „natürliche Lebensweise“ die historisch größte Umweltkatastrophe. Vor ihrer Einwanderung war der Kontinent, abgesehen von den zentralen Wüsten, blühend subtropisch.  Die  Aborigines nutzten Brände u. A., um mit der Asche zu düngen, auch um die jagbaren Tiere aus ihren Verstecken zu scheuchen. Wenn die Flächen abgebrannt waren, zog man weiter.  Der restliche Boden wurde von den Flüssen ins Meer gespült mangels Zusammenhalt durch Pflanzen. So wurde in einigen zehntausend Jahren ein blühender subtropischer Kontinent im wahrsten Sinne zu einem Betonklotz auf dem so wenig gedieh, dass selbst die ganz nahe lebenden Einwohner der dichtbesiedelten indonesischen Inseln niemals den Versuch einer Besiedlung unternahmen. Auch die taiwanesischen Fischer, die jährlich den Fischreichtum im Golf von Carpentaria nutzten, zogen den langen, gefährlichen, jährlich zurückzulegenden Seeweg dem Bleiben an der australischen Küste vor. Erst den europäischen Einwanderern, die die Techniken nutzten, welche letztlich erst die Verbrennung von fossilen Rohstoffen ermöglichten, gelang es, den Kontinent wieder zu dem fruchtbaren Paradies zu machen, der er vor Einwanderung der Aborigines gewesen war .

Die Behauptung: wir lebten von und durch die „Natur“, ist grundsätzlich falsch: Man weiß aus der Physik, dass jedes strukturbildende System ( und ein solches sind die Menschen ) die Tendenz hat, sich von den Umweltbedingungen unabhängig zu machen ( siehe etwa das Beispiel von Solitonen, die die Wechselwirkung ihrer Konstituenten nutzen um weitgehend unabhängig von den Eigenschaften des umgebenden Medium existieren zu können ).

Der Mensch, wie jedes strukturbildende System, hält seine körperliche Struktur aufrecht durch permanente Umwandlung von Energie in Wärme. Zunächst benutzte er die chemische Energie, die die Biosphäre bereitstellt. Damit ließ sich über Jahrhunderte hinweg lediglich eine begrenzte Anzahl von Menschen am Rande des Verhungerns ernähren. Dies ist unvermeidlich. In allen Systemen mit begrenzten Ressourcen entwickeln sich die Populationen stets bis zur gerade noch ernährbaren Anzahl, so dass alle an der Grenze zum Hungertod leben.  Erst der Zugriff auf Energiequellen außerhalb der Biosphäre ermöglichte einen befriedigenden Lebensstandard für eine stets wachsende Weltbevölkerung. Man erinnert sich an die enorme Erhöhung des Lebensstandards seit dem 2. Weltkrieg.

Die Bemühung um Unabhängigkeit von der Natur beginnt schon in der Tierwelt. Man baut zum Schutz für sich und die aufzuziehenden Nachkommen „Nester“ um den klimatischen Wechselfällen zu entgehen und legt Vorrat an für Zeiten des Nahrungsmangels.

Der Mensch baut sich analog zuerst ein „Haus“ um vor den Unbilden der Witterung und Naturkatastrophen geschützt zu sein. Er entwickelt Agrartechniken um die unregelmäßige „natürliche“ Nahrungsanlieferung zu verstetigen und planbar zu machen. Mit Hilfe der fossilen Energien baut er Maschinen, Kommunikationssysteme, Verkehrssysteme und Gesellschaftsstrukturen welche  eine reichliche  Versorgung der Bevölkerung mit „Lebensmitteln“ im weitesten Sinne, erlauben.

Die Unabhängigkeit  des Menschen von der „Natur“ schreitet dabei stetig fort. Es dürfte der Zeitpunkt nicht fern liegen, wo unsere Nahrungsmittel synthetisch aus Wasser, CO2 und Spurenelementen hergestellt werden und etwa die Tötung von Tieren für unsere Ernährung unnötig sein wird. Alles durch Verwendung von Energie außerhalb der „Natur“

Der Einwand der „Endlichkeit“ der Resourcen ist auch nur ein Scheinargument: Rohstoffe werden nicht „verbraucht“ sondern können ( durch Aufwand von Energie ) vollständig recycled werden. Was wir wirklich „verbrauchen“ ist Energie. Indem wir unumkehrbar Energie in Wärme umwandeln. Zur Ernährung, zum  Bilden und Aufrechterhalten unserer Körper, aber auch zum Aufrechterhalten der gesellschaftlichen Strukturen etc.

Glücklicherweise ist Energie für uns verfügbar für lange Zeiten. Alleine die Energie aus Kernspaltung dürfte für Millionen von Jahren reichen. Nicht zu reden etwa von Kernfusion etc.

Die Überwindung der Abhängigkeit von den Gegebenheiten der „Natur“ durch Nutzbarmachung der „unnatürlichen“ Energiequellen stellt den Königsweg zum Paradies auf Erden  für die Gesamtbevölkerung dar. Es gibt keinen Grund zur Annahme, die Lebensumstände der Bevölkerungen könnten, durch weitere Forschung und Entwicklung, nicht ALLEN Wünschen gerecht werden, wie heute schon die stetige Abnahme der Armut weltweit durch die Industrialisierung zeigt.

Die Grundvoraussetzung dafür ist  die Nutzbarmachung von „nichtnatürlichen“ Energiequellen. Und dies wurde und wird durch die menschliche Kreativität ermöglicht.

Kreativität ist also DIE für unser Leben maßgebliche Ressource. Und keineswegs der Rückschritt zu einer „natürlichen“ Lebensweise – einer Mangelwirtschaft, die letztlich zum Verhungern des allergrößten Teils der Weltbevölkerung führt – wie er von den herrschenden Eliten den Bevölkerungen eingeredet wird, zwecks Beherrschung und Ausbeutung, sowie Vernichtung der Mehrheit der Weltbevölkerung.

 

 




Indoktrination von Schülern an der Universität Hamburg?

Im Internetauftritt des Projekts der Universität Hamburg (hier) erklärt eine der beiden Verantwortlichen des Projekts, Prof. Sandra Sprenger,  Folgendes (Originalzitate, Hervorhebungen in fett von EIKE):

Warum funktioniert das genau beim Thema Klimawandel oder der Klimaforschung so gut? Das hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite werden im UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verschiedene Inhaltsfelder ausgewiesen – und eins davon ist Klimawandel. Allein dadurch hat es schon eine Bedeutung für Bildungsprozesse. In der Geografie sind Klima und Klimawandel schon seit vielen Jahrzehnten Gegenstand der Lehrpläne. Auf der anderen Seite gibt es Befunde, die zeigen, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch viele Lehrkräfte nicht über das notwendige Wissen zum Klimawandel verfügen, um zum Beispiel Klimaschutzkonzepte zu verstehen. Daher ist es notwendig, „informierte Entscheider“ auszubilden: Schülerinnen und Schüler sollten am Ende der Sekundarstufe I das Wissen haben, das sie befähigt, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sinnvoll teilzunehmen.“

Und etwas später ….

Dass es den Klimawandel gibt, ist wissenschaftlicher Konsens. Dieser Konsens ist beispielsweise im Klimareport IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) festgehalten. Unsicherheit ergibt sich aber bezogen auf Bildung an verschiedenen Stellen.

Bereits diese Aussagen reichen aus, um das Projekt als Mogelpackung und versuchte Indokrinierung von Jugendlichen zu erkennen.

Zunächst ist festzuhalten, dass Frau Sprenger ersichtlich nicht einmal selbst über das nötige Klima-Basiswissen verfügt. Dazu gehören, dass unter „Klima“ das mindestens 30-jährige lokale statistische Mittel von Wetterparametern verstanden wird, dass es kein Globalklima gibt, sondern nur Klimazonen (von tropisch bis polar) und dass jedes Klima jeder Klimazone sich seit Bestehen der Erde unablässig wandelt, Klimastillstand gab es noch nie. In begrifflich ordentlicher akademischer Ausdrucksweise hat daher der von Frau Sprenger verwendete Begriff „Klimaschutz“ keinen Platz, denn ein statistisches Mittel kann man logischerweise nicht schützen – das Wetter, als Grundlage des Klimabegriffs noch weniger.

Für eine Hochschulprofessorin etwas peinlich ist dann die Feststellung

Dass es den Klimawandel gibt, ist wissenschaftlicher Konsens. Dieser Konsens ist beispielsweise im Klimareport IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) festgehalten.

Die Aussage hat den gleichen Aussagewert wie „die Erde bewegt sich um die Sonne“. Dass es Klimawandel gibt, ist eine Binse, die nur Verrückte bestreiten. Dem Autor dieser News ist nicht bekannt, dass die Existenz von Klimawandel in einem Klimareport (mit dem Namen „IPCC“?, es ist vermutlich „des“ IPCC gemeint) ausdrücklich betont und festgehalten wird. Wo hat Frau Sprenger  so etwas her? Es gibt auch nicht „den“ Klimareport, sondern regelmäßig erscheinende IPCC-Berichte, die IPCC-Sachstandsberichte und die verkürzten zensierten IPCC-Berichte für Politiker. Zensiert, weil in ihnen oft unliebsame Fakten der zugehörigen Sachstandsberichte fehlen.

Der Grund: Bei den IPCC-Berichten für Politiker schreiben die zugehörigen Regierungen mit. Ein Beispiel für Diskrepanzen zwischen beiden Berichtsarten des IPCC ist der AR5 des IPCC von 2013, der im Kapitel 2.6 (hier) ausführlich auf die interessante Frage eingeht, ob seit 1950 Extremwetter zugenommen hätten. Die Antwort des IPCC ist negativ. Im englischsprachigen und dann übersetzten deutschen IPCC-Bericht für Politiker (hier) ist von dieser, angesichts der deutschen „Klimafurcht“ wohl kaum zu vernachlässigenden „Entwarnung“ nichts zu finden.

Auf das „allein dadurch“ (gemeint ist das UNESCO-Weltaktionsprogramm) als Rechtfertigung für die Bedeutung des Themas „Klima“ braucht hier nicht näher eingegangen zu werden. Es gibt wahrlich wichtigere Themen als den Klimawandel, weltweite Pandemien beispielsweise. Pandemien sind nämlich reale Bedrohungen, dagegen ist der angeblich anthropogene Klimawandel nur eine unbelegte Fiktion. Nicht umsonst verlegt ihn das IPCC vorsichtshalber in die Zukunft. Hätte die westliche Welt die unzähligen verschwendeten Milliarden zur CO2-Vermeidung (Nutzen unbekannt, Naturschädigung durch Windräder dagegen extrem) für die Virenforschung und prophylaktischen Pandemieverhinderung ausgegeben, würde die Welt im Laufe dieses Jahres noch vermutlich viele Millionen an Corona-Opfern weniger zählen.

Zurück zum Projekt der Uni Hamburg! Jungendliche sind Ende der Sekundarstufe I. noch nicht wahlberechtigt, daher ist die weitere Aussage über Projektziele

Schülerinnen und Schüler sollten am Ende der Sekundarstufe I das Wissen haben, das sie befähigt, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sinnvoll teilzunehmen

fragwürdig. Was sind „gesellschaftliche Entscheidungsprozesse“? Der Autor kennt nur politische Entscheidungsprozesse in einer funktionierenden Demokratie. Entscheidungsprozesse „gesellschaftlicher Art“ gehören zu Diktaturen. Und wie soll diese Teilnahme an Entscheidungsprozessen denn nun erfolgen? An Demonstrationen, die ein Kind und die dahinter stehenden Erwachsenen mit ideologischem Auftrag anführen und planen? Wes Geistes Kind sind eigentlich die beiden Projektleiterinnen?

Formulierungen und Agenda der beiden Projektverantwortlichen bezeugen  nicht nur undemokratische Vorhaben, sie bewegen sich auch noch auf einem intellektuellen Niveau, welches an die Kommunikation von Kindergärtnerinnen mit ihren Schützlingen erinnert. Von wissenschaftlicher Sorgfalt, von Denken außerhalb der aktuellen medialen und politischen Richtungsanweisungen keine Spur. Der Verdacht ist nicht unbegründet, dass es bei dem Projekt um die gezielte ideologische Beeinflussung von Jugendlichen geht, aber nicht um deren Wissenserweiterung .

Im Übrigen: Von welchem „wissenschaftlichen Konsens“ reden diese beiden Frauen eigentlich? Die Absicht von Frau Sprenger und Frau Schauß ist unübersehbar,  die Selbstverständlichkeit immerwährenden Klimawandels mit dem angeblichen Konsens zu verschmelzen, der Mensch sei alleiniger Verursacher der rezenten Klimaänderung. Diesen wissenschaftlichen Konsens gibt es nicht, er soll den unwissenden Schülern und Gymnasiasten aber offenbar von den beiden Projektleiterinnen eingetrichtert werden. Daher für alle Schüler, Lehrer, Studenten und inzwischen leider auch viele Hochschullehrer zum mitschreiben über den anscheinend in Vergessenheit geratene Sinn und Zweck von Forschung:

Wissenschaft lebt von immerwährendem Zweifel am bestehenden Wissen und von der Verbesserung dieses Wissens. Es gibt keinen Konsens in der Wissenschaft.

Überflüssig zu erwähnen, dass die permanenten Beteuerungen von Medien und Politik über 97%, oder gar noch mehr, als angeblichem Konsens aller Klimaforscher, ein Unsinn sind (wegen der zu vielen einschlägigen Artikel zu diesem Thema im Suchfenster der EIKE-News „97% Konsens“ eingeben). Wissenschaft im Konsens ist „postmoderne“ Wissenschaft, oder im Klartext, gar keine Wissenschaft.

Die Schüler-Aktion der Universität Hamburg, hier von Frau Sprenger und Frau Schauß verantwortet, fügt sich leider nahtlos in den aktuell zu beobachtenden Qualitätsverfall deutscher Hochschulen ein, der von einer für die freie Lehre und Forschung höchst schädlichen Politisierung begleitet wird. Geschwätzwissenschaften wie „Gender“ haben Hochkonjunktur und nehmen seriösen Fächern wie Chemie, Physik, Pharmazie, Ingenieurwissenschaften etc. die dringend benötigten Mittel weg. Die bereits erwähnte Aktion eines Kindes (Greta), eingeflüstert von dahinter stehenden Erwachsenen mit ideologischer Mission, wird inzwischen sogar im Hochschulbereich oft mit der Lösung sachlicher Probleme verwechselt, toleriert oder gar gefördert.

Der Autor wagt die Wette, das dieser Qualitätsverfall deutscher Hochschulen und Forschung bald ein weiteres Ereignis nach sich ziehen wird. Das irgendwann verfügbare Mittel gegen die neue Corona-Pandemie wird nicht mehr, wie oft in vergangenen Zeiten, aus Deutschlands Pharma- oder Chemie-Industrie kommen, sondern …. Dafür haben die deutschen Grünen mit gezielter Fortschrittsverhinderung einen erfolgreichen mittelalterlichen Kampf geführt gegen Gentechnik, Pflanzenschutz, Kernenergie, motorisierte Fortbewegung, kurz gegen alles, was zum wissenschaftlich/technischen Fortschritt gehört. Dass sich die Grünen auch noch überbordender Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung erfreuen, wird später einmal die Historiker über die Gründe rätseln lassen.

Wie muss eine sachgerechte Aktion „Jugendliche und Klimawissenschaft“ aussehen?

Die länger zurückliegende Klimavergangenheit muss an erster Stelle stehen, die alleinige Sicht auf die kurze Periode nach 1850 führt in die Irre. Die beiden Projektleiterinnen sollten sich daher besser dafür verwenden, das hervorragende Buch „U. Berner und H. Streif, Klimafakten: Der Rückblick – Ein Schlüssel für die Zukunft“ wieder Jugendlichen zugänglich zu machen.

Es wurde von einem größeren Experten-Team von Geowissenschaftlern der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verfasst, auf politischen Druck hin nicht mehr verlegt und vermutlich den weisungsgebundenen Mitarbeitern der BGR (leider keine weisungsfreien Professoren) untersagt, die dringende Neuveröffentlichung selber in die Hand zu nehmen. Dieses Buch war zu gut, zu objektiv, zu lehrreich für den politisch gewünschten Klima-Hype. Zurzeit ist es nur noch auf dem freien Markt für etwa 300 Euro zu haben. Vielleicht kennt einer der EIKE-Kommentatoren eine Lösung, manchmal gibt es erstaunliche Quellen für politisch unerwünschte Bücher.

In wissenschaftlich einwandfreier Kenntnisvermittlung über die Klimavergangenheit können sich die beiden Projektleiterinnen dann beispielsweise aus den unzähligen Artikeln der „kalten Sonne“ informieren. Das Buch gleichen Namens von F. Vahrenholt und s. Lüning ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen, man hört aber gelegentlich von Bemühungen um eine Neuauflage. Ähnliches gilt für das Buch von H.-J. Lüdecke, Energie und Klima. Chancen, Risiken, Mythen, für welches die vierte Auflage vor dem Druck steht.

Nicht verkehrt wäre es auch, Jugendliche mit den Kalendergeschichten von Peter Hebel im Rheinischen Hausfreund bekannt zu machen, in welchen die extreme Variabilität des Wetters der Vergangenheit unter „warme Winter“ geschildert wird (hier, hier). Sie sind schön zu lesen und bestens geeignet zu zeigen, was die Natur an Extremen für uns bereit hält.

Eine sehr gute Übersicht der nacheiszeitlichen Klimaentwicklung bietet die Stellungnahme von S. Lüning, der als Experte im Bayerischen Landtag zum Thema „Klimaschutz – Bayern muss handeln!“ aussagte und die als Drucksache 18/3689 des Bayerischen Landtags frei verfügbar ist (hier).

Es wäre insbesondere sinnvoll, Jugendliche mit der Alpinen Gletscherforschung bekannt zu machen, denn hier sind sowohl Methoden als auch Ergebnisse relativ gut verständlich. Die Projektleiterinnen könnten für interessierte Jugendliche Fach-Exkursionen zu den Alpengletschern organisieren. Aus Baumresten, welche von den heute wieder  zurückgehenden Gletscherzungen freigelegt werden, sind mit der 14C-Altersbestimmung und dem Fundort sichere Rückschlüsse auf das Klima der Vergangenheit ableitbar. Hier bietet insbesondere das Buch von G. Patzelt (em. Prof. an der Universität Innsbruck) „Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart“ im Hatje Cantz-Verlag, 2019 einen beeindruckenden wissenschaftlichen und künstlerischen Überblick (hier).

Die Glaziologie belegt, dass die beiden Holozän-Temperaturmaxima nicht nur deutlich wärmer waren als heute, sondern zudem, dass danach bis heute ein langfristiger Temperaturabfall stattfindet, der uns allmählich in eine neue Eiszeit führt. Insbesondere die lange Wärmephase 9500 bis 5500 Jahre vor heute ist zu erwähnen, in welcher die Temperaturen 1 bis 3 °C über den heutigen Werten lagen und die Alpengletscher kürzer als heute waren. Angesichts dieser Entwicklung ist die rezente Warmphase ab 1850 leider nur ein kurzes Interludium. Auf der negativen Seite (nur Warmzeiten sind positiv, weil stets vorteilhaft für die Menschen) ist auch die sogenannte kleine Eiszeit zu nennen, die von Mitte des 15. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte. Viele Jungendliche werden das berühmte Winterbild „Heimkehr der Jäger“ von Breughel kennen, welches von dieser Kaltzeit berichtet.

Den beiden Projektleiterinnen sind wenigsten Datenunsicherheiten geläufig, denn Frau Schauß schreibt

„Wissenschaftsverständnis“ ist im Prinzip eine Kompetenz, die zeigt, inwieweit Schülerinnen und Schüler ein Verständnis von wissenschaftlichen Daten haben: dass die Daten immer mit Unsicherheiten behaftet sind, dass sie sich laufend weiterentwickeln, dass sie nie 100% und für alle Zeit richtig sind, dass sie immer einem Prozess unterworfen sind und dass man damit in der Wissenschaft umgehen muss. Und das ist ja gerade auch in der Klimawissenschaft ganz wichtig, weil dort modellierte Daten der Zukunft vorliegen und man nicht in eine Glaskugel schauen kann. Das ist Wissenschaft, und dieses Verständnis soll auch bei Schülerinnen und Schülern gefördert werden.“

Dies ist teilweise richtig. Die Kernaussage jedoch, dass „modellierte Daten“ die Glaskugel der Klimazukunft ersetzen könnten, ist sachlicher Unsinn. Globale Klimamodelle sind ohnehin das Letzte an Seriosität, was die Klimawissenschaft zu bieten hat (um nicht missverstanden zu werden; der Einsatz von numerischen Modellen für Spezialfragen in der Klimaforschung kann durchaus hilfreich sein, hier sind aber Klimamodelle zur allgemeinen Prognose der Klimazukunft gemeint).

Zu Klimamodellen gibt der bereits oben erwähnte Experte Sebastian Lüning in seiner gutachterlichen Stellungnahme im Bayerischen Landtag erschöpfende Auskunft, genauer gesagt, zu den neuesten Erkenntnissen über Klimamodelle im Vorfeld des 6. IPCC-Berichts.

Lüning scheibt:

Sie liefern unrealistische Resultate, die sich nicht mit den Messdaten der letzten 140 Jahre in Einklang bringen lassen„………

Mittlerweile raten die Kimamodellierer selber, ihre neuen Simulationsergebnisse nicht zu verwenden und im derzeit entstehenden IPCC-Bericht dafür andere Argumentationszweige stärker in den Vordergrund zu stellen (Voosen, 2019) [1]. In Forster et al. (2019) [2] heißt es zu den nun viel zu viel Erwärmung suggerierenden neuen Klimamodellen (Generation CMIP6):

„However, the higher values seen in CMIP6 are not supported by other lines of evidence and may eventually be proven wrong”. Übersetzt: Höhere Werte als die vom älteren Sachstandbericht werden von anderen Untersuchungen nicht gestützt und werden sich letztendlich wohl als falsch erweisen. Zum Ende der Arbeit hin folgen weitere unmissverständliche Worte:

„As we have shown that raw projections of surface temperature from CMIP6 should not be used directly in creating policy related to achieving temperature targets, a way of translating the model results to improve their policy relevance is needed.“

Die Resultate der neuesten Klimamodelle sollten nicht als Grundlage für politische Entscheidungen verwendet werden. Eine klare Empfehlung der Wissenschaft an die Politik.“

(Zitatende S. Lüning).

Ob die beiden Projektleiterinnen dies wohl verstehen?

 

Literaturnachweise:

[1] Voosen, P., 2019, New climate models predict a warming surge: Science, v. 16 April 2019.

[2] Forster, P. M., Maycock, A. C., McKenna, C. M., and Smith, C. J., 2019, Latest climate models confirm need for urgent mitigation: Nature Climate Change.