Abwicklung des westlichen Energie-Klima-Paradigmas

*Das Wort realpolitik steht so auch im Original, mit Hyperlink zu Wikipedia!

Wenn es zum fundamentalen Schlüsselthema für jede Nation, also Energiesicherheit kommt, deuten alle Zeichen darauf hin, dass die führenden Ökonomien der westlichen Welt alles vergessen haben, was die Interessen der Bevölkerung angeht. Das haben sie getan, indem sie die (Energie-)Wirklichkeit und die (Klima-)Theorie als von gleicher Größenordnung seiend betrachtet haben. Wie Einstein gesagt hat: „In der Theorie sind Theorie und Praxis das Gleiche. In der Praxis sind sie es nicht“.

Der frühere Kanzler von UK Lord Nigel Lawson hat seinen Finger auf den Nagelkopf hiervon gelegt, und zwar mit einem Artikel im The House Magazine des Parlaments. Lawson schrieb: Als er vor etwa 30 Jahren Energieminister war, war es „das Ziel der Energiepolitik, eine zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen, sowohl für die Industrie als auch die Haushalte, und zwar zu den geringst möglichen Kosten“. Wie er richtig beobachtet, ist es heute „das einzige Ziel“ des neuen UK-Energiegesetzes – „dem schlechtesten seit Menschengedenken“ – die ambitionierten Ziele der Dekarbonisation zu erreichen, die im Climate Change Act [= Gesetz zur Klimaänderung] von Labour enthalten sind. Und das Befolgen der von der EU vorgegebenen Direktiven, könnten wir hinzufügen. Aber Lawsons Erkenntnisse haben ohne Weiteres auch Gültigkeit für die inhärenten Widersprüche des Energie-Klima-Glaubens von Barack Obama, Angela Merkel und den (nicht gewählten) Eliten in der Europäischen Kommission oder den UN.

Vor 30 Jahren, als Lawson UK-Kanzler war, bestand der Konsens der Klimawissenschaft in der Theorie, dass der Planet via einer globalen Abkühlung auf dem Weg in eine neue Eiszeit sei. Heute hat sich der Konsens umgekehrt und geht jetzt davon aus, dass wir uns unvermeidlich – dank der menschlichen Kohlenstoffemissionen – auf dem Weg der globalen Erwärmung befinden. In beiden Fällen blieb die Energiesicherheit eine stets präsente praktische Wirklichkeit für Regierungen. Die Klimatologie befand sich damals – und befindet sich auch heute noch – in der Kindergarten-Phase theoretischer Möglichkeiten. Man kann sich dann nur über die krasse Dummheit wundern, die an den Tag gelegt wird, wenn man Energiesicherheit und Klimatheorie als gleich wichtig und gleich einflussreich betrachtet.

UK hat sogar das DECC, also das Department of Energy and Climate Change [= ein Ministerium für Energie und Klimaänderung]. Man kann nicht erwarten, dass man das den Planeten bedrohende Thema Klimaänderung in den Händen von Spinnern [screw-ups] des Met. Office bei der BBC belassen sollte, oder? Ist es nicht viel besser, dieses Thema in die Hände ideologischer Politiker zu legen?

Wie also machen wir uns, wenn wir der Politik innerhalb des Energie-Klima-Paradigmas hinterher dackeln? Hier folgt eine kurze Übersicht der widersprüchlichen Ergebnisse, die all das hervorgebracht hat:

In den USA sind es Schiefergas und –öl, die allein einen äußerst positiven Einfluss auf die US-Wirtschaft hatten und die Industrie revitalisiert haben, trotz der Anti-Kohlenwasserstoff-Politik der Obama-Administration zusammen mit der Vorschriftswut der EPA. Der Umstieg von Kohle- auf Gaskraftwerke hat ebenfalls dazu beigetragen, dass der amerikanische Energieverbraucher derzeit die Hälfte dessen bezahlt, was ein europäischer Energieverbraucher berappen muss. Während die US-Kohleindustrie schwer beeinträchtigt worden ist, gibt es jetzt für die Kohlenexporte aus den USA einen lukrativen neuen Markt – in Europa, wo es hohe grüne Abgaben, Fracking-Verbote und Widerstand gegen die Ausbeutung heimischer Schiefer-Interessen gibt. Das hat dazu geführt, dass die Schwerindustrie von teurem Gas zu billiger amerikanischer Kohle gewechselt hat. Aus dem gleichen Grunde sind auch die Kohlenstoff-Emissionen der USA stärker zurück gegangen als in jedem anderen westlichen Land. Und die bürokratisch geregelten Emissions-Handelsmärkte in der EU sind inzwischen weitgehend zusammengebrochen.

Die dramatische Folge von all dem war, dass die USA Russland als führenden Förderer von Erdgas abgelöst haben. Bzgl. Öl sind die USA jetzt der weltgrößte Erzeuger und China der weltgrößte Importeur. Die Schiefergas- und -ölrevolution ist der einzige Grund, warum sich die USA schneller stabilisiert haben als die Anti-Schiefer- und Pro-Erneuerbare-Wirtschaft in Europa. Ironischerweise wird es fast mit Sicherheit der Anti-Kohlenwasserstoff-Amtsinhaber im Weißen Haus sein, der den politischen Ruhm für die von fossilen Treibstoffen befeuerte wirtschaftliche Erholung in Anspruch nehmen wird.

In Deutschland war die reflexhafte Entscheidung nach Fukushima, der Kernkraft den Rücken zu kehren und auf Wind- und Solarenergie zu setzen, eine Katastrophe [die leider, leider immer noch weiter geht! A. d. Übers.]. Zerquetscht in einer Zange zwischen Dekarbonisations-Zielen sowie nationalen grünen Abgaben und Vorschriften schrumpfen die Energiegiganten des Landes rasch. RWE schließt 6% seiner Energie-Erzeugungskapazität. E.ON überlegt sich den gleichen Schritt. Der dramatische Verlust von Marktanteilen und Marktwert hat ihnen kaum eine andere Wahl gelassen. Der Financial Times zufolge ist der Wert von RWE seit 2007 um ein Drittel gefallen, der Wert von E.ON um 15 Prozent. Letzterer überlegt sich ernsthaft, sich vollständig aus Deutschland zurückzuziehen. Citi Research zufolge wird mindestens bis zum Jahr 2022 keiner der beiden ein Wachstum am Markt zeigen. Angesichts der grünen Subventionen, die sich nach wie vor ein einem Runaway-Modus befinden, ist der ganze Wechsel zu einer grünen Energie-Revolution zu einem umstrittenen politischen Thema geworden. Alles, was es braucht, um Deutschland in den vollen Rückwärtsgang zu werfen, ist ein Scheitern der überdehnten Energieerzeugung im kommenden Winter.

In UK liegen die Dinge ähnlich. Als einzige unter seinen EU-Nachbarn hat UK der Entwicklung der potentiell größten Schiefergas-Reserve des Kontinents grünes Licht gegeben. Unglücklicherweise jedoch – während Schatzkanzler George Osborne unter Leitung der Konservativen darauf brennt, massive grüne Subventionen zu reduzieren (welche die Stromrechnung aller Haushalte um 10 Prozent verteuert haben) und der aufkeimenden Schieferindustrie starke Steuernachlässe zu gewähren, werden die Fäden der Energieerzeugung vom liberaldemokratisch geführten Energieminister am DECC gezogen. Während die Schiefergas-Entwicklung mit viel Radau voran getrieben wird, bleiben die Ziele der Dekarbonisierung und nicht die Energiesicherheit im Brennpunkt des DECC-Ministers (und damit UK). Während des kommenden Winters rechnet man damit, dass lediglich magere vier Prozent mehr als der erwartete Verbrauch erzeugt werden können, eine direkte Folge der Schließung vitaler Kohlekraftwerke und eine Über-Abhängigkeit von Windenergie.

Unter dem Strich bleibt, dass in allen führenden Ökonomien die politischen Maßnahmen hinsichtlich Energiesicherheit und theoretischer Klimaobjektiven offensichtlich unvereinbar sind. Tatsächlich favorisieren die europäischen Demokratien immer noch den Klima-Idealismus und stellen die Dekarbonisierung über ökonomischen Wohlstand und Energiesicherheit – während man gleichzeitig dringend versucht, von der Abhängigkeit russischer Gasimporte wegzukommen.

Ironischerweise hat nur in den USA, die es als Einzige abgelehnt haben, dem Kyoto-Protokoll beizutreten, der freie Markt für etwas gesorgt – trotz der sozialistisch nach Europa-Art anmutenden Steuerung seitens des Weißen Hauses und der EPA –, was die Sackgasse der europäischen Bürokratie und deren zahlreiche Regierungen nie geschafft hat: ein  ökonomisch stabiler Umstieg auf sauberere Energiequellen (in diesem Falle Schiefergas) und wirtschaftliche Erholung mit der gleichzeitig stärksten Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen aller industrialisierten Länder.

Am Ende wird die Notwendigkeit von Energiesicherheit und der Einfluss des freien Marktes gewinnen, genauso wie es beim Zusammenbruch der lähmenden Politik des Kommunismus der Fall war. Aber in Europa sieht es so aus, als ob es noch wesentlich größerer wirtschaftlicher Notlagen und Blackouts bedarf, bevor das falsch zusammen geschusterte westliche Energie-Klima-Paradigma – jedes einzelne Teil genauso obszön wie die Berliner Mauer in seinen sozialen Auswirkungen – schließlich abgewickelt wird.

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Übersetzt von Chris Frey EIKE




Windenergie: Verschwörung der ‚Grünmafia’

Der Bericht mit dem Titel Threat Assessment: Italian Organised Crime beschreibt die Aktivitäten einer ganzen Reihe von Mafia-ähnlich organisierten kriminellen Gruppen (OCGs) als eine „klare und gegenwärtige Bedrohung für die Europäische Union“ und eine Bedrohung, „wie sonst von keiner anderen organisierten Kriminalität in Europa“.

Die Autoren fühlen sich auch verpflichtet darauf hinzuweisen, dass der Bericht „eine Beschreibung des Zustands der Bedrohung ist und nicht eine historische Studie“. Er zeigt, wie moderne Bosse der Kriminalität es seit den zwanziger und dreißiger Jahren bevorzugen, „die legale Wirtschaft zu infiltrieren“. Und dies wird der Studie zufolge erreicht durch „sorgfältige Investitionen in bestimmten Bereichen“ sowie „fortgeschrittenen Methoden der Geldwäsche“. Und ein Industriezweig sticht aus der Menge der anderen besonders als Ziel hervor: der „Markt grüner oder alternativer Energie, zum Beispiel Investitionen in Windenergie-Parks“. Im Besonderen finden Mafia-Familien leichte Beute in „großzügigen Garantien und Steuersubventionen seitens MS [?] und EU“. Methoden, die unabhängige Unternehmen in der ersten Reihe erzeugen, getrennt von „der Ausbeutung umweltfreundlicher Anreize zu finanziellen Fortschritten“ und die es ihnen ermöglicht, „die Prozesse der Kriminalität via legaler Geschäftsstrukturen zu waschen“.

Dem Bericht zufolge besteht eines der Probleme darin, dass OCGs „sich selbst auf dem Markt als starke Wettbewerber präsentieren, die es sich leisten können, ‚mit Verlust’ zu operieren, was langfristig zu einer Quasi-Monopoly-Situation führt, die die grundlegenden Prinzipien des freien Marktes unterminiert“. Und er zitiert anonym einen „weithin bekannten italienischen Staatsanwalt“ mit der Erklärung: „Die OCGs in Italien sind heutzutage die einzigen EU-Wirtschafts-Mitbewerber, die unter dem entgegen gesetzten Problem aller anderen Unternehmer leiden: zu viel Geld und nicht genug Möglichkeiten, dieses zu re-investieren“.

Fette Profite”

Die Beteiligung der Mafia an der Windindustrie wurde zum ersten Mal schon im Jahr 1996 identifiziert, als der sog. „Lord des Windes“ Vito Nicastri wegen unsauberer Zahlungen in Höhe von 15 Millionen Euro und wegen Bestechung öffentlicher Funktionäre im Zusammenhang mit Windpark-Betrug verurteilt worden ist. Nicht dass das verhindert hätte, dass Nicastri weitere Lizenzen erworben hat. Im Jahr 2010 hat Nicastri fast 2 Milliarden Euro Firmenvermögen beiseite geschafft. Diese Holdings enthielten u. a. 43 Wind- und Solarunternehmen, 100 Immobilien, 66 Bankkonten, sieben Sportautos und Luxusyachten [Was macht er eigentlich mit all dem? A. d. Übers.].

Man glaubt, dass zahlreiche Zweige der Mafia stark in Wind- und anderen erneuerbaren Energie-Projekten in Europa involviert sind, mit Ablegern in Spanien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Ein früherer Bericht aus dem Jahr 2009 brachte Nicastri, den mutmaßlichen Boss der Cosa Nostra Oresto Vigorito und die gescheiterte [state-forfeited] italienische Vento Power Corporation in Verbindung mit zwei Windenergie-Unternehmen in Boston, USA.

Ein italienischer Verfassungsrechtler hat gegenüber [dem Sender] Al Jazeera eine Schlüsselstrategie der modernen Mafia beschrieben: „sie investiert überall dort, wo es eine gut geeignete Möglichkeit gibt, die wahrscheinlich hohe Profite verspricht“. Die kanadische Spezialistin im Kampf gegen Geldwäsche Christine Duhaime weist darauf hin, dass der European Regional Development Fund (ERDF) massive 295 Milliarden Euro als Darlehen für erneuerbare Energie bereit gestellt hat. Aber sie hat auch herausgefunden: Die EU verlangt von jedem Mitgliedsland die Einrichtung einer Behörde mit regulatorischen Funktionen für Legalität und Zahlungen. In der Praxis jedoch ist das in den meisten Staaten nur ein Lippenbekenntnis, „liegen gelassen am Straßenrand“. Duhaimes Untersuchungen zufolge „sind in geschätzten 50 Prozent der von der ERDF gezahlten Subventionen für mit der Windenergie zusammen hängende Infrastruktur-Maßnahmen Betrug oder andere Unregelmäßigkeiten im Spiel“. Im Einzelnen betrachtet sie Windenergieprojekte als „hohes Risiko“, vor allem, wenn es darum geht, die Front der Unternehmen in erneuerbarer Energie zu benutzen, um illegale Gewinne zu waschen.

Einer von der UK Remewable Energy Foundation veröffentlichten separaten Studie mit dem Titel The Performance of Wind Farms in the UK and Denmark zufolge ist es eine Tatsache, dass die Windindustrie jetzt „ausgereift“ sein müsste. Stattdessen ist sie selbst nach Jahrzehnten in Betrieb immer noch vollständig von öffentlichen Subventionen abhängig [hier], bleibt sie doch kommerziell nicht überlebensfähig und unattraktiv für private Investoren ohne umfangreiche Garantien der Regierung. Aber die Tage der großen Regierungsbeteiligungen könnten gezählt sein. Im vorigen Jahr hat das UK Public Accounts Committee die Kappung der „generösen“ und langzeitlichen Lizenz-Abkommen verlangt. Und es verdammte die Regierung wegen deren Garantie über läppische 17 Milliarden Pfund an nur zwei Ingenieurs-Unternehmen.

Wie ich zuvor schon in meinem Beitrag The Corruption of Wind Energy geschrieben habe, befinden sich alle Wind-Unternehmer nicht unter den „Sopranos“. Aber die Tage, an denen grüne Tarife auf Energierechnungen verschleiert werden, könnten gezählt sein. Die UK-Regierung beispielsweise verlangt gegenwärtig mehr Offenheit hinsichtlich der Elemente, aus denen sich die Energierechnungen für Industrie und Haushalte zusammen setzen. Das sollte helfen, die immer weiter zunehmende ökonomische „Sozialabgabe“ ans Tageslicht zu bringen, die die grüne Energie dem Steuern zahlenden Energieverbraucher aufbürdet. Ebenso dürfte auch ans Tageslicht kommen, in welch riesigem Umfang Wind- und erneuerbare Industrien weiterhin vom ‚Melken der Freundlichkeit der Regierung’ abhängig ist.

In scharfem Kontrast dazu sind die Steuerbefreiungen, die der Schiefergas-Industrie in UK angeboten worden sind, nicht mehr als eine Spuren-Förderung. Und einige Energie-Insider fragen, ob Schiefergas überhaupt diese Steuerbefreiungen braucht, wenn man die enormen ökonomischen Aspekte von Schiefergas betrachtet. Es ist an der Zeit, dass man die Windindustrie den gleichen Regeln der freien Märkte unterwirft wie die Mitbewerber. Oder, wie ich anderswo gesagt habe, „die Übernahme des Jargons eines ‚Grünmafia’-Filmes „sollte mit einem Versuch hinweg gepustet werden“. Inzwischen werden die den freien Markt verzerrenden Wind- und erneuerbare Energien-Subventionen nicht nur grüne Energieunternehmer-Milliardäre und Landbesitzer hervorbringen, sondern auch weiterhin leicht mitnehmbare Gelder bereitstellen, die abzusahnen die organisierte Kriminalität nicht widerstehen kann.

Mehr: http://www.energytribune.com/78768/wind-energy-the-greenfellas-connection#sthash.bjxQAzf8.B4UM1UZc.dpuf

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Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die andere Krise in Europa – Energie

Der ideologisch motivierte Energiefahrplan der EU priorisierte ‚grüne’ erneuerbare Energie, um von russischen Erdgaslieferungen unabhängig zu werden sowie um Energie- und Umweltbelange in Einklang zu bringen. Das Ergebnis: ein verheerendes Energie-Durcheinander mit der Gefahr kontinentweiter Stromausfälle, in Deutschland sogar schon im kommenden Winter, wie Die Welt kürzlich, genauer am 10. Mai, berichtet hat.
Kurz gesagt, die Energiepolitik der EU hat zu einer unhaltbaren, mit Steuergeldern finanzierten und die Märkte verzerrenden ‚grünen’ Energieblase geführt, um eine Politik zugunsten billiger fossiler Energie und realistischen Alternativen zu russischen Gasimporten zu vermeiden. Zusammen hat diese gescheiterte Politik zu einem doppelten Doppel-Pech [original: double double-whammy] infolge rasant steigender Energiepreise geführt, die jüngsten Berichten zufolge die europäische Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.
Wir wollen diese Dinge hier der Reihe nach betrachten.
Die ‚grüne’ Energieblase war von Beginn an ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben. Energie-Insider und jene, die die Gesetze der Physik verstehen, wussten schon lange, dass die Energiedichte von Wind, Wasser und der Sonne kein Ersatz für Energie aus Kohlenwasserstoff [Kohle?] ist. Darum wurden Segelschiffe durch Dampfschiffe ersetzt, die viel zuverlässiger und kosteneffektiver sind (besonders wenn man nicht will, dass Passagiere und Fracht im Kalmengürtel vor sich hin dümpeln). Nur die Reichen – oder die hoch Subventionierten – können es sich leisten, mit Jachten und Windenergie als Transportmittel herumzuspielen. Jeder, der verstehen möchte, wie die erneuerbare Energierevolution, zumindest mit der derzeitigen Technologie, immer zum Scheitern verurteilt war, sollte William Tuckers ausgezeichneten Artikel ‘Understanding E=mc2’, [auf Deutsch bei EIKE hier] lesen.
In guten Zeiten konnten die politischen Eliten hohe Steuern und Subventionen in einen Markt einführen, von denen sie glaubten, dass sie in unserem besten Interesse seien. Aber die hart unter Druck stehende Wirtschaft in ganz Europa, einschließlich DeutschlandUKItalien und Spanien, stolpern gerade über sich selbst, indem sie die generösen Subventionen für erneuerbare Energien drastisch kürzen, die es deutlich sichtbar nicht vermochten, ein tragbares Verhältnis zwischen Energieerzeugung und Investitionen zu erzeugen. Sie waren auch nicht in der Lage, die globalen Kohlenstoffemissionen zu beeinflussen, und sie haben oft dort, wo grüne Arbeitsplätze geschaffen worden waren, bewiesen, dass diese auf Kosten realer Arbeitsplätze gehen. Und wenn das alles noch nicht genug war – die USA, die es abgelehnt haben, ihre Wirtschaft mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zu zerstören, lassen die Europäer um Längen hinter sich hinsichtlich des Zurückfahrens von CO2-Emissionen, und zwar mit Hilfe neuer Technologien und der Hinwendung zu Erdgas (hauptsächlich Schiefergas).
In Deutschland dürften sich die Strompreise während der nächsten zehn Jahre verdoppeln. Deutschen Banken wurden auch von der Finanzierung von Offshore-Windfarmen ausgeschlossen [wurden sie ausgeschlossen, wie es im Original heißt, oder haben sie sich von sich aus zurückgezogen {Tennet}? A. d. Übers.], weil es sich dabei um eine „unerprobte Technologie“ handelt. Die Wahrheit ist, dass wir nur zu genau wissen, wie ineffizient, lückenhaft und unzuverlässig alle Windturbinen sind, nicht zuletzt deswegen, weil sie bei jeder Umdrehung teure Gasturbinen als Back-up brauchen; zwei Einrichtungen – vorher war es nur eine und noch dazu eine viel billigere, die den Job extrem effizient geleistet hatte.
Zusätzlich haben die Klima- und Peak-Oil-Alarmisten konspiriert, um zu versuchen, uns davon zu überzeugen, dass wir keine Alternative zur grünen Revolution haben, da die begrenzten Ressourcen der Erde, vor allem Öl und Gas, zu Ende gehen. Aber, worauf einige von uns schon lange hingewiesen haben, die Ölvorräte der Erde sind für alle Zwecke praktisch unbegrenzt. Das Aufkommen der Fracking-Revolution, um Schiefergas und -öl auszubeuten, hat sich dabei als schlimmer globaler Spielverderber erwiesen. Und noch darüber hinaus zerblasen Methanhydrate auch noch das, was Schiefergas- und -ölquellen bieten. Die Green-River-Formation in den USA allein enthält Ölvorräte noch für 200 Jahre, wenn man den gegenwärtigen Verbrauch in den USA zugrunde legt. Kanadische Ölsande bieten sogar eine noch größere Ausbeute – deswegen machen die USA über die Keystone-Pipeline Furore, um das Öl nach Süden über die Grenze zu transportieren. In China, UK, Argentinien, um nur einige von Vielen zu nennen, gibt es erstklassige Erdgasvorkommen, die der Ausbeutung harren. Noch einschlägiger für unser Thema hier ist jedoch die Ausdehnung europäischer Schiefergasreserven, die mindestens genauso ergiebig sind wie in den USA; ein Faktum, das uns zum zweiten Themenkomplex bringt.
Die europäische Verweigerung seiner heimischen, entwicklungsfähigen und ökonomischen fossilen Treibstoffe.  Angetrieben von der irrationalen Angst vor dem harmlosen Spurengas CO2, ziehen es die ideologischen Eliten der EU stattdessen vor, hohe Steuern und umfangreiche Regulierungen einzuführen, um die ‚grüne’ Energie zu fördern. Eingesponnen in den Kokon verschwenderischen Glanzes in Brüssel und Strassburg haben die politischen Eliten kein Problem damit zu sehen, wie immer mehr Menschen in DeutschlandUK und anderswo in die Energiearmut getrieben werden, um ihren grünen Traum zu bezahlen. Inzwischen werden die riesigen Kohle- und Schieferreserven in Europa nicht ausgebeutet, da die Regierungen, schwer unter Druck durch sinnlose und ineffektive Emissionsziele, in einer idiotischen Verzögerungstaktik gefangen sind hinsichtlich des Fracking-Prozesses; eines Prozesses, der für die meisten Bergbauaktivitäten seit über 60 Jahren angewendet wird.
Die EU hat ein Jahrzehnt lang Geld und Arbeit in seine große Pipeline-Hoffnung gesteckt – das Nabucco-Pipeline-Projekt. Nabucco war lange Zeit ein Projekt, um Europa von der Abhängigkeit von russischem Gas abzunabeln, indem man gasreiche Staaten am Kaspischen Meer mit Europa verbinden wollte, was für die Umgehung russischen Gebietes und russischer Kontrolle unabdingbar war. Ein Jahrzehnt später ist Nabucco nicht nur immer noch ein Traum, es gibt auch keine vertraglich gesicherten Gaslieferungen, und die RWE, der zweitgrößte Investor, scheint drauf und dran zu sein, sein Engagement hierfür zurückzuziehen. Mittlerweile ist die konkurrierende russische North-Stream-Pipeline im vorigen Jahr geöffnet worden. Obendrein ist North Stream ein direktes Ergebnis der EU-Politik zur Unterminierung der russisch-deutschen ‘Sonderbeziehung’. Während also die deutsche Bundeskanzlerin damit beschäftigt war, das politische Spiel der EU mitzuspielen, waren frühere Politiker und deutsche Industrielle damit beschäftigt, nationale Interessen über die EU-Interessen zu stellen.
Aber die Kombination der grünen Politik Europas und deren totales Scheitern, Vorteile aus seinen eigenen natürlichen Energieressourcen zu ziehen, während die Schiefergasrevolution in den USA immer mehr Fahrt aufnimmt (trotz, nicht wegen der Bemühungen von Präsident Obama), hat unvermeidlich zu Brüchen geführt. Es wird jetzt darüber berichtet, dass die europäische Industrie den Preis für die brüchige Energiepolitik zahlt, unserem dritten Themenkomplex.
Der Grund ist ganz einfach: Die Energiekosten in den USA sind dramatisch gesunken bis auf etwa ein Drittel der Preise in Europa – eine direkte Folge der frühen Ausbeutung der reichlichen heimischen Schiefergas- und -ölvorräte in den USA. Jean-Pierre Clamadieu, der neue geschäftsführende Direktor des internationalen Chemiekonzerns Solvey, hat in einem Interview mit der Financial Times die steigenden Energiekosten in Europa und die europäische Wettbewerbsfähigkeit mit der Krise der Eurozone gleichgestellt. Das Problem ist, sagt Clamadieu, „dass es kaum eine europäische Koordination gibt“. Die FT berichtet auch, dass der Direktor eines der größten europäischen Energiekonsortien davor warnt, dass die EU „der Wettbewerbsfähigkeit Null Aufmerksamkeit widmet“, wenn es um Energiepolitik geht. Clamadieu beobachtet weiter, dass es „sehr schwierig ist, die Kernkraft, die zu einem Preis von 40 Euro pro Megawatt Strom erzeugte, durch eine Windturbine weit draußen auf See zu ersetzen, die Strom zu einem Preis von 200 Euro pro Kilowatt erzeugt“ [und auch das natürlich nur, wenn der Wind weht! A. d. Übers.] Das hält die europäischen Politiker aber nicht davon ab, sich über die ‚Gesetze’ des Marktes hinwegzusetzen, die sie ganz klar nicht verstehen.
In ihrer Verfolgung ihrer antifossilen Politik nörgeln die Eurokraten gerne über die ‚Exzesse’ der amerikanischen Energieverbraucher. Aber diese oft wiederholte Kritik am Energieverbrauch in den USA basiert auf dem Trugschluss, dass der amerikanische Energiehunger das Ergebnis seines nationalen Wohlstands ist. In Wirklichkeit sind die Nachfrage und der Verbrauch von Energie in den USA der Grund des Wohlstands der Nation – ebenso wie für alle anderen Großverbraucher von Energie. Diese ökonomische Lebenstatsache muss viel besser verstanden werden.
 
Das Herumfummeln der Eurokraten mit einer ganzen Palette inkohärenter und unrealistischer Energiepolitik riecht nach einem Wiederaufbau der Liegestühle auf der Titanic. Falls ich einen EU-Staat führen würde, würde ich jetzt beginnen, die ‚Rettungsboote klar zu machen’ und das nationale Selbstinteresse an der Energiesicherheit an die erste Stelle zu setzen. Ohne eine realistische EU-Strategie bzgl. Energie, effiziente und billige Kohlenwasserstoffe, mit der die Erde reichlich gesegnet ist, auf Priorität eins zu setzen, könnten sich die demokratischen Regierungen Europas sehr bald ohne jede Macht wiederfinden – in mehr als nur einer Hinsicht.
Peter C Glover, Energy Tribune
Peter C Glover is co-author Energy and Climate Wars (Continuum), Power Politics: The Inside Track On Energy (e-book, HardWired Books). www.petercglover.com
Link: http://thegwpf.org/energy-news/5760-peter-glover-europes-other-power-crisis-energy-.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE




76 Billionen Dollar: Die Kosten der UN für das “Ergrünen” explodieren

Dem Bericht und der Presseerklärung der UN zufolge (welche aktuell durch das UNO-Büro in Genf veröffentlicht werden) muss die „Menschheit“ während der nächsten 40 Jahre etwa 76 Billionen – Billionen! – Dollar blechen. Dies gilt jedenfalls, wenn die Welt die globale von der Bürokratie angeführte „große grüne Technologietransformation“ erreichen will. Dieses „wir-wissen-was-für-die-Welt-gut-ist“-Gefasel ist wohl der arroganteste Blödsinn, der jemals von den UN gekommen ist. Und das hat sie ausgiebig getan. Es ist auch der teuerste Blödsinn.
Gerade mal vor zwei Jahren konnte das globale „Ergrünen” noch mit Kosten in Höhe von etwa 600 Milliarden Dollar pro Jahr während der nächsten Dekade erreicht werden. Dem Bericht zufolge braucht  die Welt dringend  unter Anderem „vermehrt saubere Energietechnologien“, um eine „technologische Runderneuerung … von einer Größenordnung ähnlich der ersten industriellen Revolution“ durchzuführen. Nicht durch individuelle kapitalistische Innovation und Brillanz angeführt, sondern durch strategische Planung seitens der UN. Wetten, dass dies das erste Mal wäre, dass Sie „strategisch“ und „Planung der UN“ in einem Satz zusammen sehen? Dafür gibt es triftige Gründe– wie ein genauerer Blick auf Behauptungen im Bericht zeigt.
Wenn Sie zum Kern des Berichtes vorstoßen, offenbart sich das  gesamte Spektrum des UNO-Kauderwelschs Was die Autoren mit „Ergrünen“ meinen, ist nicht nur mehr Investition in „saubere Energie“. Die Bewegung dorthin beansprucht auch, die „Armut zu beenden“ (nanu, alle Armut?), den Hunger in der Welt, die „katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels“ (die wären?) und die „Umweltzerstörung“ (was immer das sein soll). Das Auslöschen der Armut und des Hungers in der Welt sind nun in den Kampf gegen die Klimaänderung eingebracht worden. Wir erfahren, dass „etwa 40 Prozent der Menschheit oder 2,7 Milliarden Menschen von traditioneller Biomasse wie Holz, Dung und Kohle für ihren Energiebedarf abhängig sind. Und 20 Prozent haben keinen Strom, hauptsächlich in Südasien und in Afrika südlich der Sahara“. Die Autoren des Berichtes fordern einen „viel größeren ökonomischen Fortschritt“ im Krieg gegen den Klimawandel, welcher diese historischen Missstände heilen wird, so die Behauptungen
Aber genauso wenig, wie man gute Leute niederhalten kann, kann man eine schlechte Bürokratie von Sozial-Ingenieuren davon abhalten, eine ganze Menge Geld anderer Leute auszugeben. Der UN-Bericht will die Agenda für die Sause anläßlich der „Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung“ in Rio de Janeiro 2012 setzen. Mit dieser Konferenz im Hinterkopf hat Rob Vos, leitender Autor des Berichtes, festgestellt, dass „Weitermachen wie bisher keine Option ist“. Vos meint damit nicht den Hofstaat der UNO und die politischen Würdenträger, die nach Rio fliegen wegen ein bisschen Ruhe und Erholung in den Fünf-Sterne-Hotels, müssen Sie wissen.  Vos meint den Rest der Welt – ausgenommen Konferenzteilnehmer und die Bonus-Meilen-Sammler der UNO, wie es scheint – der Rest der Welt muss mit dem Umher-Jetten und dem Emittieren von Tonnen von Kohlenstoff in die Atmosphäre aufhören und mit dem Ferienmachen, besonders mit Fernreisen wie z. B. … na ja, zum Beispiel nach Rio.
Obwohl der Bericht einen Schub hin zur „grünen Ökonomie” fordert, räumt er ein, dass es keine übereinstimmende Definition dafür gibt, was das eigentlich ist. Trotzdem wird die „grüne Ökonomie“ grandios als „das neue Paradigma“ gestempelt, das „auf der Überzeugung beruht, dass die Vorteile der Investition in Umwelt-Nachhaltigkeit die Kosten des Nichtstuns übersteigen werden“. Im Klartext: Es dürfte hier keine Überlegungen zu einer ‚Schuldenobergrenze’ geben; gebt einfach die Dollars her und wir werdenden Job schon erledigen. Wer wird die Zeche begleichen ? „Für eine Hälfte”, heißt es im Bericht, „müssen die Entwicklungsländer aufkommen”.  Erinnern wir uns: es sind schiere 38 Billionen Dollars an Zuwendungen, die an die Entwicklungsländer gehen müssen. Selbst für die UN-Bürokraten ist das des Guten zuviel. Es scheint, dass sie nichts vom griechischen und jetzt vomitalienischen“Über-die-Verhältnisse-leben“ gehört haben, geschweige denn von den Debatten in den USA, die einen historischen Knall hinterlassen werden.
Und, um das Maß voll zu machen, falls die Emissionsminderungsziele nicht erreicht werden, dann könnten „Obergrenzen für den Energieverbrauch… notwendig werden“. „Das könnte nicht gerade attraktiv sein“, wie der Bericht zugibt, Richtig! Vor allem für die Millionen Menschen, die  unter Brennstoffknappheit leiden und die vermutlich als direkte Folge erfrieren werden.
Darin steckt eine große Ironie. Falls die Beseitigung von Hunger und Armut in der Welt aufrichtige Ziele der UN wären, würde der gleiche billige Strom aus der Kohleverbrennung, der zur ersten industriellen Revolution geführt hatte, das gleiche für „Südasien“ und die „Afrika südlich der Sahara“ tun, was er für die übrige Welt getan hat. Aber das würde einfach eine Kombination von billigem Strom und eines freien Marktes für die Menschen in Asien und Afrika erfordern, damit das geschieht, was wir hier in den westlichen Staaten erlebt haben. Und dazu müsste man der icht gewählten Oligarchie der UN in den Hintern treten, die bürokratischen Pläne und all das hinausfeuern.
Aber wir wissen alle, das wird nicht geschehen!
Nicht, wenn die UN die einmalige Gelegenheit erhält, auf der populären Welle der „sauberen Energie“ zu reiten und mal eben so 76 Billionen Dollar plus einzustreichen, um ihren erweiterten Status als eine  „windige“ Welt-Regierung zu finanzieren. Das macht die Agenda 21 der UN – und ihr anderer, weniger bekannte „strategischer Umweltplan“ – nur allzu klar. Die Agenda-21-Ziele fußen auf der UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 ebenfalls in Rio . Ihre Ziele wurzeln, wie der Bericht 2011 bestätigt, vollständig im „Vorsorgeprinzip“. Dekodiert: Es spielt keine Rolle, wie die wahre Wissenschaft zum Klimawandel aussieht, wir sollten das Geld für den Kampf dagegen ausgeben, um ‚für alle Fälle’ gerüstet zu sein.
Wie arrogant und wie heimtückisch von Leuten, die vorgeben,  für das öffentliche Wohl zu arbeiten!
Peter Glover
Original hier Link: http://www.energytribune.com/articles.cfm/7993/$76-Trillion-UNs-Cost-of-Going-Green-Soars
Übersetzt von Chris Frey für EIKE. Dazu HINWEIS: im Original wurde ein sehr „verslangtes“ Englisch benutzt. Ganz herzlich möchte ich mich bei Herrn Helmut Jäger bedanken, der mir bei der Übersetzung sehr geholfen hat!   C. F.




Riesige Energiequelle Schiefergas: Die Hits reißen nicht ab

Weltweite Schiefergasreserven  

Die schiere Größenordnung dessen, was der jüngste EIA-Bericht (World Shale Gas Resources: An Initial Assessment of 14 Regions Outside the United States) enthält, kann gar nicht überschätzt werden. Hier folgt ein Auszug aus diesem richtungweisenden Bericht der schmackhaften Perspektiven:

Obwohl sich die Schätzungen über die Vorkommen von Schiefergas vermutlich mit der Zeit noch ändern werden, wenn zusätzliche Informationen eingehen, zeigt der Bericht, dass die internationale Basis für Schiefergas als Energiequelle riesig ist. Die erste Schätzung des technisch abbaubaren Schiefergases in den 32 Staaten beläuft sich auf 5760 Billionen (trillions) Kubikfuß (ca. 163 Billionen m³)… Fügt man die in den USA verfügbaren Mengen von 862 Billionen Kubikfuß (ca. 24 Billionen m³), ergibt sich für die USA und die 32 anderen Staaten eine Gesamtsumme von 6622 Billionen Kubikfuß (ca. 188 Billionen m³).

Um diese Menge an Schiefergasreserven anschaulich zu machen: Die bis zum 1. Januar 2010 belegten Reserven von Erdgas betragen etwa 6609 Billionen Kubikfuß (ca. 187 Billionen m³), die weltweiten technisch abbaubaren Reserven grob geschätzt 16000 Billionen Kubikfuß (ca. 453 Billionen m³), also weit mehr als Schiefergas. Addiert man die bekannten Schiefergasvorkommen zu den anderen technisch verfügbaren Gasvorkommen nimmt die weltweit verfügbare Reserve um über 40% zu auf 22600 Billionen Kubikfuß (ca. 640 Billionen m³).

Auf seiner exzellenten Website No Hot Air schreibt Nick Grealy enthusiastisch: „Hier wachsen die weltweiten Vorräte an Gas durch die zusätzliche Quelle Schiefergas um 40%, was im Bericht des Potential Gas Committee der USA schon 2009 anklang. Das scheint heute veraltet, aber wer will sich schon darüber streiten?“

Nun, ich denke, höchstwahrscheinlich die Spitzenalarmisten unter den Angstpropheten – die alle Gefahr laufen, lukrative Buchgeschäfte zu verlieren.

Machen Sie sich keine Illusionen, das Phänomen der Schiefergas- und –ölvorkommen wird die Parameter der Debatte um die globale Energie verändern, wie die unten stehende Karte des EIA klar genug macht. Und man erinnere sich, hierbei handelt es sich um ‚abbauwürdige Ressourcen’.

Karte 1. Quelle: ‘EIA, 2011’

Aber sogar der Bericht des EIA selbst zeigt lediglich eine zurückhaltende Schätzung, denn es fehlen einige grundlegende potentiell maßgebliche Beteiligte. Wenn die Karte 1 oben allein die verfügbaren Energiereserven verändert, dann müsste man diese Angaben erheblich nach oben erweitern, wenn es gelänge, andere große Lieferanten von Schiefer wie z. B. Russland, Indien und besonders China mit zu berücksichtigen. Siehe hier:

Karte 2. Quelle: ‘No Hot Air, 2011’

Sehen Sie, was ich mit realistischeren und potentiell gigantischen neuen Energiereserven meine?

Übergangsbrücke  (Transitional Bridge)

Besonders faszinierend an der ganzen Sache ist, dass – wie sich herausgestellt hat – Europa neben der Kohle über signifikante Energiereserven verfügt, die großzügig verteilt sind. Die Liste reicht von 8 Billionen Kubikfuß (ca. 0,2 Billionen m³) in Deutschland bis 180 Billionen Kubikfuß (ca. 5 Billionen m³) in Frankreich und die enorme Menge von 187 Billionen Kubikfuß (ca. 5,2 Billionen m³) in Polen. Aber selbst bei großen Verbrauchern von Gas wie UK mit projizierten 20 Billionen Kubikfuß (ca. 0,5 Billionen m³) bedeutet es mehr als eine Verdoppelung der Energiereserven aus den Nordseeressourcen.

Die Karte der EIA zeigt abbauwürdige Ressourcen in einer schwindelig machenden Größenordung rund um den Globus. China mit seinen 1275 Billionen Kubikfuß, Argentinien mit 774 Billionen Kubikfuß, Mexiko mit 681, Südafrika mit 485, Kanada 388, Algerien… Nun, Sie haben die Botschaft verstanden. Und wer weiß, wie viel Schiefergas oder –öl unter den bisher nicht untersuchten Ländern des Nahen Ostens liegen?

Eines ist klar. Sehr bald werden wir Schiefergas nicht mehr als unkonventionelle Energiequelle bezeichnen, weil sie bald wirklich sehr konventionell sein wird. Ebenso müssen wir verstehen, dass diese Beurteilung der EIA nur eine erste Übersicht darstellt und eine gänzlich konservative Schätzung darstellt, jedenfalls wenn sich diese Informationen als unsicher herausstellen. Es sollte auch klar sein, dass die Abschätzung der EIA nicht potentielle Lagerstätten von Schieferöl wie die massiven Vorkommen von Ölsand in Athabasca oder die kürzlich von Israel bekannt gegebenen Lagerstätten vor seiner Küste einschließt, ebenso wie Lagerstätten unter dem Meeresboden.

Alles in allem bestätigt der Bericht, dass fossile Treibstoffe noch Hunderte von Jahren zur Verfügung stehen. Genauso signifikant ist der Umstand, dass sich sehr viel davon in den ‚Hinterhöfen’ der jeweiligen Staaten befindet – und außerhalb des Bereiches diktatorischer Regimes liegt, die gegenwärtige Reserven als geopolitische Waffe einsetzen.

Also können wir es jetzt wie Frankreich machen. Das geht so: ignorieren, es im Boden belassen und verzweifelt nach Alternativen zu russischem Gas suchen. Oder wir machen es auf vernünftige Weise – die Prozesse zum Abbau und SAGD (für Ölsand) wurden probiert und man kann ihnen vertrauen, egal was die Öko-Medien da hineininterpretieren wollen – wir beginnen zu bohren und sparen Milliarden Dollar für unnötige Öl- und Gasimporte.

Starke Sache, meinen Sie nicht?

Peter C. Clover den Originalartikel finden Sie in der Energy Tribune hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Update:

Offensichtlich um eine billige Energieversorgung zu verhindern wurde wieder postnormale Wissenschaft bemüht. Unter der Überschrift:

Forscher erklären Erdgas zum Klimakiller

berichet Spiegel Online über prompte "Warnungen"  von "Forschern" über diese unkonventionelle Energiequelle hier:

Die Einleitung liest sich so:

Neben Windkraft soll auch Erdgas den raschen Atomausstieg in Deutschland erleichtern – doch eine neue Studie lässt Zweifel aufkommen: US-Wissenschaftler halten den Energieträger für viel klimaschädlicher als bisher angenommen. In bestimmten Fällen soll er sogar gefährlicher sein als Kohle.