Wird das Herumreiten auf der globalen Erwärmung in ein neues Dunkles Zeitalter der Wissenschaft führen?
Paltridge war leitender Forschungswissenschaftler bei der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization (CSIRO). Letztere ist das australische Äquivalent zur National Science Foundation, unsere massive Agentur, in der alle Zweige regierungsnaher Wissenschaft konzentriert sind.
Paltridge spricht zunächst alle wohlbekannten Unsicherheiten der Klimavorhersage an. Diese enthalten unsere Unfähigkeit, Wolken angemessen zu simulieren, obwohl wir sie in der realen Welt immer sehen, ebenso wie das ärgerliche Fehlen der Erwärmung im nunmehr 17. Jahr und das Herumfummeln bei den Versuchen, dieses Fehlen hinweg zu erklären, häufig mit sich widersprechenden Äußerungen.
Während der politisch korrekte Name der letzten 17 Jahre der Begriff „Stillstand“ ist [the Pause], scheint sie eher so eine Art P-Welle zu sein, wie sie Bewegungen der Erdkruste vorangeht, bevor ein katastrophales Erdbeben (und der Tsunami, falls dies untermeerisch stattfindet) ausbricht. Menschen können diese P-Welle nicht fühlen, sehr wohl aber viele Tiere, weshalb Vögel kurz vor dem Losbrechen der Hölle auffliegen.
Klimawissenschaftler haben sich angesichts der bekannten Probleme ausgesprochen defensiv verhalten. Paltridge erklärt elegant, warum dies so sein muss, und beschreibt die wahrscheinlich schlimmen Konsequenzen, wenn der Tag der Abrechnung schließlich da ist.
Dieser Tag kommt immer näher, weil, wie Paltridge anmerkt, „…der Kleine Mann auf der Straße, der inzwischen die Anzeichen einer übertriebenen Umweltkampagne schon meilenweit im Voraus riechen kann, allmählich den Verdacht schöpft, dass es mehr die Politik als die Wissenschaft ist, die in dieser Angelegenheit treibend wirkt“.
Das wissenschaftliche Establishment hat sich selbst bzgl. der globalen Erwärmung in die Ecke manövriert. Paltridges Erklärungen hierfür kommen einem erschreckend bekannt vor.
In den siebziger Jahren hat sich die Wissenschaft dramatisch verändert, als sich die Struktur der Bezahlung um die Akquise massiver Förderungen seitens der Steuerzahler rankte, die über die normalen Budgets der Universitäten und öffentlichen Agenturen hinausgingen. Dies bedeutet in der Klimawissenschaft, dass man sich zu diesem Thema immer politisch korrekt ausdrücken musste und häufig Allianzen mit Umweltorganisationen einging. Wie vorherzusehen war, fielen die Wissenschaftler (und ihre Institutionen) der Gier nach Wohlstand, Ruhm und vielen Flugreisen anheim:
„Ein neuer und reiche Früchte tragender Forschungsstil entwickelte sich. Darunter fiel auch das Austeilen von Ratschlägen an alle Ebenen der Regierung, die Verbreitung nicht in Frage zu stellender Meinungen an die allgemeine Öffentlichkeit und die einfache Rechtfertigung der Teilnahme an internationalen Konferenzen – letzteres viel luxuriöser als bislang in der normalen wissenschaftlichen Erfahrung und mit einer zuvor nie gekannten Häufigkeit“.
Jeder neue Anreiz verstärkte dieses Verhalten, hat doch die selbst ernannte Gemeinschaft der Klima-Clowns [climate boffins] jetzt begonnen, sowohl für sich selbst als auch im Dienst drastischer regulatorischer Maßnahmen seitens der Politik zu sprechen. In der maßvollen Tonart der bemerkenswert klaren und präzisen Sprache, für die Paltridge bekannt ist, erklärt er, wie die Ecke ausgestaltet worden ist:
„Die Falle ist schon in vollem Umfang zugeschnappt, als viele der weltweit führenden nationalen Wissenschaftsakademien (z. B. die Royal Society in UK, die National Academy of Sciences in den USA sowie die Australian Academy of Science) sich selbst dazu hergegeben haben, die Schlussfolgerungen des IPCC unterstützende Berichte herauszugeben. Die Berichte wurden als nationale Zustandsbeschreibungen hinaus posaunt, die vermeintlich unabhängig vom IPCC und voneinander seien, vielfach aber mit Hilfe und auf Geheiß von Wissenschaftlern durchgeführt worden sind, von denen viele in die internationalen Verflechtungen des IPCC involviert waren. Im Endeffekt haben sich die Akademien, eigentlich die hervorragendsten Institutionen der Wissenschaften, formal in die Ecke des politisch Korrekten gestellt.
Seit dieser Zeit vor etwa drei oder vier Jahren gab es für die wissenschaftliche Gemeinschaft keinen bequemen Weg mehr, das Spektrum der ernsten Unsicherheiten hinsichtlich der Vorhersagen einer Klimakatastrophe zu beleuchten“.
Jedes weitere Jahr ohne eine signifikante Erwärmung erodiert die Glaubwürdigkeit nicht nur der Klimawissenschaft, sondern der Wissenschaft allgemein immer mehr:
„Im Lichte all dieser Umstände müssen wir die Möglichkeit zumindest in Betracht ziehen, dass das wissenschaftliche Establishment hinter dem Thema globale Erwärmung in eine Falle der ernsten Übertreibung des Klimaproblems gezogen worden ist – oder, was das Gleiche ist, einer ernsten Untertreibung der mit dem Klimaproblem verbundenen Unsicherheiten – in dem Bemühen, die Gründe zu erklären. Vor allem im Zusammenhang mit der Wissenschaft ist es eine sehr üble Falle, weil sie droht, möglicherweise mehrere Jahrhunderte lang, den einhelligen und hart erarbeiteten Ruf der Ehrlichkeit als Basis des Respektes der Öffentlichkeit für wissenschaftliche Forschungen zu zerstören“. (Hervorhebung hinzugefügt).
Das ist der beängstigendste Teil, und es ist offensichtlich, dass die Bloßstellung bereits begonnen hat. Ernstzunehmende Scholaren der Wissenschaft wie Daniele Fanelli von der University of Montreal und John Iaonnadis von Stanford veröffentlichen quantitative Analysen der Wucherungen wissenschaftlicher Fehler, die wie Geschwüre die professionelle Wissenschaft befallen, zumindest teilweise wegen des Hungers nach Förderung und Anerkennung. Wenn dies aktiv von Personen dieser Güte erforscht wird, ist es offensichtlich, dass die Krankheit der Klimawissenschaft nicht auf die Klimawissenschaft beschränkt ist.
Wenn der Tsunami der Klimawissenschaft hereinbricht, wird die Zerstörung massiv und universal sein. Man kann guten Gewissens sagen, dass wissenschaftliche Seismologen wie Garth Paltridge die P-Welle der Erdbebens bereits entdeckt haben, und zwar in Form der fehlenden Erwärmung, die sich jetzt wahrscheinlich noch auf 23 Jahre ausdehnen wird. Die S-Welle folgt nicht lange danach. Wissenschaftler, sucht Schutz! Jetzt!
Übersetzt von Chris Frey EIKE