Das Problem mit dem Klimawandel

Beispiel: dem Klimawandel-Minister Ed Davey zufolge sind die Abweichler von der Linie der globalen Erwärmung ausnahmslos „absichtlich ignorant“, und nach Ansicht des Prinz‘ of Wales sind wir „kopflose Hühner“. Nicht, dass „Dissident“ das von ihnen benutzte Wort ist. Wir werden regelmäßig als „Leugner des Klimawandels“ gebrandmarkt, einem Ausdruck, der absichtlich eine Verbindung herstellen soll zum Ausdruck „Holocaust-Leugner“ – als ob das Hinterfragen gegenwärtiger Politik und Vorhersagen der Zukunft gleichzusetzen ist mit bösartigen Zweifeln an einer historischen Tatsache.
Der Thronfolger und der Minister sind führende öffentliche Persönlichkeiten, die ihre Sprache sorgsam abwägen. Die Schmähungen, die mir nach meinem Auftritt in der BBC-Sendung Today im Februar d. J. entgegengeschlagen sind, waren weitaus weniger zurückhaltend. Sowohl die BBC, als auch ich selbst, mussten ein konzertiertes Bombardement von Klagen über uns ergehen lassen – des Inhalts, dass man mir erlaubt hat, das Thema in der Sendung überhaupt zur Sprache zu bringen. Und selbst das Science and Technology Committee des Unterhauses hat sich schamvoll dem Chor derjenigen angeschlossen, die danach trachten, die Debatte zu unterdrücken.
Obwohl ich vor über fünf Jahren ein sorgfältig recherchiertes Buch über die globale Erwärmung geschrieben habe, das glücklicherweise so etwas wie ein Bestseller wurde, und obwohl ich ein Jahr später eine Denkfabrik zu diesem Thema – die Global Warming Policy Foundation GWPF – gegründet habe, und obwohl ich von Today schon öfters eingeladen worden bin, um zu wirtschaftlichen Themen Stellung zu nehmen, war dies in der Tat das erste Mal jemals, dass man mich aufforderte, über den Klimawandel zu reden. Ich habe den starken Verdacht, dass es auch das letzte Mal war.
Die BBC erntete eine gut organisierte Flutwelle von Beschwerden – einige davon unvermeidlich von jenen mit Interessen an erneuerbarer Energie – in denen mir neben anderen Dingen vorgeworfen wurde, ein altersschwacher Politiker im Ruhestand und kein Klimawissenschaftler zu sein, und dass ich daher völlig unqualifiziert bin, um an dieser Diskussion überhaupt teilzunehmen.
Vielleicht sollte ich im Vorübergehen die häufigen Vorwürfe ansprechen von jenen, die von jeher vehement gegen jede Herausforderung jedes vorherrschenden Elementes der Klimadoktrin sind, nämlich dass die Weigerung der GWPF, die Namen seiner Sponsoren bekannt zu geben, Beweis dafür ist, dass es sich um eine durch und durch böse Organisation und eine Kampftruppe für die Industrie fossiler Treibstoffe handelt.
Wie ich bei allen möglichen Gelegenheiten schon betont habe, das Kuratorium der GWPF hat von Anfang an beschlossen, nie irgendwelche Gelder der Energieindustrie zu erbitten oder zu akzeptieren oder von irgendjemandem mit signifikanten Interessen an der Energieindustrie. Und all jenen, die bedauerlicherweise meinen Worten keinen Glauben schenken, möchte ich zurufen, dass ein Bischof der Church of England, ein ehemaliger Privatsekretär der Queen und ein ehemaliger Direktor des Civil Service Mitglied in unserem Kuratorium sind
Der Grund, die Namen unserer Sponsoren nicht zu nennen, die Privatpersonen mit menschenfreundlicher Gesinnung sind, ist in der Tat ziemlich offensichtlich. Würden wir das nämlich tun, wären höchstwahrscheinlich auch diese Personen Gegenstand von Verunglimpfungen und Beschimpfungen, die ich oben schon erwähnt hatte. Und verständlicherweise brauchen diese Personen das nicht so dringend.
Indem ich dies sage muss ich zugeben, dass ich stark versucht bin, der Ansicht zuzustimmen, dass ich von jetzt an zu diesem Thema schweigen sollte, da ich kein Klimawissenschaftler bin – allerdings klarerweise nur dann, wenn beide Seiten den gleichen Spielregeln folgen. Soll heißen: Keine Statements von Ed Davey mehr oder tatsächlich irgendeinem Politiker einschließlich Ed Milliband, Lord Deben und Al Gore. Kein Wort mehr hierzu vom Prinz of Wales oder von Lord Stern. Wie wohltuend das wäre!
Aber natürlich wird es so nicht kommen. Sollte es auch nicht, weil es im Grunde nicht um Wissenschaft geht. Das heißt, es geht nicht um Klimawissenschaft, sondern um Klimawissenschafts-Alarmismus und um die gewaltige Schäden verursachenden politischen Maßnahmen. Und Alarmismus ist keine Sache der physikalischen Welt, was die Klimawissenschaftler studieren, sondern eine Sache menschlichen Verhaltens; also eine Sache von Ökonomen, Historikern, Soziologen, Psychologen und -–ich wage es zu sagen – von Politikern.
Randbemerkung: Das Problem von Politikern und tatsächlich auch für Klimawissenschaftler mit abweichender Meinung, die es sicher gibt, ist es, dass der Dissens die Karriere bedrohen kann. Der Vorteil, altersschwach zu sein, ist es, dass meine Karriere hinter mir liegt: Bei mir gibt es nichts mehr, das bedroht sein könnte.
Aber zurück zum Thema: Das Klima ändert sich immer in unterschiedlicher und unvorhersehbarer Weise (mit Sicherheit unvorhergesehen), und dies tatsächlich oftmals auf verschiedenen Weise in verschiedenen Teilen der Welt. Es geht um die Frage, ob dies ein Grund für Alarm ist – und nicht nur moderaten Alarm. Den Alarmisten zufolge ist das Klima heutzutage die größte Bedrohung der Menschheit: viel schlimmer als alle Furchtbarkeiten, die wir rund um den Globus erleben und erlebt haben, die ihren Ursprung in etwas haben, das der Papst „die Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber den Menschen“ nennt.
Der Klimawandel-Alarmismus ist ein Glaubenssystem und muss als solches evaluiert werden.
Full essay (PDF, 24 Seiten)
Link: http://www.thegwpf.org/nigel-lawson-the-trouble-with-climate-change-2/
Anmerkung des Übersetzers: Vermutlich nach Bengtsson ein weiterer Fall von „Hexenjagd“.




Klimaänderung: Keine Wissenschaft, sondern Hokuspokus

Bild rechts: Eisig: Der Eisbär könnte stranden, wenn das IPCC bzgl. schmelzender Eiskappen recht hätte. Photo: ALAMY

Das IPCC ist eine zutiefst diskreditierte Organisation. Zwar geriert es sich selbst als die Stimme der Wissenschaft zu diesem wichtigen Thema, doch ist es in Wirklichkeit eine politisch motivierte Interessengruppe, die den guten Namen der Wissenschaft in Misskredit bringt.

Der zuvor erschienene Bericht aus dem Jahr 2007 war so grotesk falsch, dass sich die führende wissenschaftliche Institution der USA, das Inter Academy Council IAC dazu entschlossen hat, eine Untersuchung durchzuführen. Das IAC berichtete rechtzeitig im Jahr 2010 und kam zu dem Ergebnis, dass es „in jedem wesentlichen Schritt der IPCC-Prozesse zu massiven Fehlern“ gekommen war. Dem IAC zufolge hat sich das IPCC außerdem mit der Behauptung schuldig gemacht, „hohes Vertrauen in einige Statements zu haben, für die es praktisch keine Beweise gibt“.

Seitdem scheint sich nicht viel geändert zu haben, und der jüngste Bericht ist genauso betrügerisch wie sein Vorgänger.

Aber vielleicht ist das gar nicht so überraschend. Eine detaillierte Untersuchung des Berichtes 2007 hat ergeben, dass unter den Autoren von zwei Drittel der Kapitel solche mit Verbindungen zum World Wildlife Fund WWF waren, außerdem viele andere mit Verbindungen zu anderen ‚grünen’ Aktivisten-Gruppen wie Greenpeace.

Übrigens, es ist einer Bemerkung wert, dass das, was diese so genannten grünen Gruppen und viel zu viele der ihnen folgenden Kommentatoren fälschlich als ‚Verschmutzer’ beschreiben, in Wirklichkeit ultimativ grün ist: nämlich das Kohlendioxid – ein farb- und geruchloses Gas, dass sich vorteilhaft auf das Pflanzenleben und alle Arten von Vegetation auswirkt; tatsächlich könnten sie ohne dieses Gas gar nicht überleben. Es ist eine bewiesene wissenschaftliche Tatsache, dass die Erde während der letzten 20 Jahre grüner geworden ist, hauptsächlich dank des gestiegenen Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre.

Wie auch immer dem sei, bereits im Jahre 2009 hat der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri – der Eisenbahn-Ingenieur und von der Ausbildung her Wirtschaftsfachmann ist und kein Wissenschaftler, geschweige denn ein Klimawissenschaftler – vorhergesagt: „Bei Erscheinen des 5. Zustandsberichtes 2013 oder 2014 wird es eine massive Wiederauferstehung des Interesses an erforderlichen Maßnahmen geben. Die Leute werden sagen ‚Oh mein Gott, wir müssen viel schneller handeln als geplant’“. Dies sagte er, noch bevor die wissenschaftlichen Untersuchungen, auf denen der jetzige Bericht vermeintlich beruht, überhaupt begonnen hatten. So viel zum Thema wissenschaftliche Methode.

Es gibt da jedoch eine unbequeme Tatsache, die zu erwähnen der neue Bericht – sehr zögerlich – verpflichtet war. Nämlich die Tatsache, dass die globale Erwärmung augenscheinlich zum Stillstand gekommen ist: Es gab während der letzten 15 Jahre bei der offiziell aufgezeichneten Temperatur keine Zunahme. Dies wurde als ein zeitweiliger Wimpernschlag vom Tisch gewischt, und sie haben gesagt, dass die Erwärmung sehr wohl weitergegangen sein könnte, aber anstatt an der Erdoberfläche in den (sehr kalten) Tiefen der Ozeane – wofür es zufälligerweise jedoch keine ernsthaften empirischen Beweise gibt.

Eine wachsende Zahl von Klimawissenschaftlern kommt inzwischen zu dem Ergebnis, dass zumindest ein Teil der Antwort in der so genannten Klimasensitivität des Kohlenstoffs liegt – die Erwärmung, die man bei einer gegebenen Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre erwarten kann (verursacht durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe: Kohle, Öl und Gas). Diese Klimasensitivität könnte signifikant geringer sein als bislang angenommen.

Zweifellos ist es die widerwillige Akzeptanz hiervon, dass die Bemerkung Eingang in den Bericht gefunden hat, dass die Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts möglicherweise viel geringer ist als ursprünglich vom IPCC vorhergesagt: vielleicht nur um 1,5°C. Jedoch haben sie es unterlassen zu akzeptieren, dass sich die Computermodelle, auf deren Grundlage sie all ihre Prognosen gestellt haben, als irreführend herausgestellt haben. Diese Modelle haben allesamt eine Beschleunigung der Erwärmung während des ganzen 21. Jahrhunderts angenommen, waren doch die Kohlendioxidemissionen rasant gestiegen. Aber in Wirklichkeit gab es einen Stillstand.

Die echte wissenschaftliche Methode basiert auf empirischer Beobachtung. Wenn eine Theorie – egal ob in einem Computerprogramm eingebettet oder nicht – Prognosen erzeugt, die dann durch nachfolgende Beobachtungen falsifiziert werden, dann müssen die Theorie und die sie umgebenden Computermodelle zurückgezogen werden.

Das gilt jedoch nicht für das IPCC, das versucht hat, diese fundamentale Sache zu verschleiern mit der Behauptung, dass man sich jetzt zu 95% sicher ist, dass der größte Teil der (sehr leichten) Erwärmung seit den fünfziger Jahren seine Ursache in den anthropogenen CO2-Emissionen hat. 2007 hatte es diese Wahrscheinlichkeit noch mit 90% angegeben.

Das ist nicht Wissenschaft, sondern Hokuspokus. Weder die 90 noch die 95 Prozent haben irgendeine objektive wissenschaftliche Basis: Es sind aus der Luft gegriffene Zahlen zum Vorteil für gutgläubige Politiker und Journalisten.

Auch in anderer Hinsicht hat man Staub in die Augen der Medien gestreut. Darunter ist der Ersatz des Begriffes globale Erwärmung als Folge des allgemein akzeptierten Treibhaus-Effektes durch die Begriffe ‚Klimaänderung’ oder ‚Klimastörung’. Leichtgläubige Journalisten (die vor allem bei der BBC die große Mehrheit stellen) waren zum Beispiel beeindruckt, als man ihnen sagte, dass es in weiten Gebieten Europas und vor allem in UK nicht wärmer, sondern kälter werden würde, und zwar als Folge einer Verschiebung des Golfstromes infolge zunehmender CO2-Emissionen.

Diese Ente ist nichts Neues, wurde sie doch schon während der vergangenen 10 Jahre oder so in die Welt posaunt. Tatsächlich gehe ich schon explizit in meinem Buch zur globalen Erwärmung An Appeal to Reason [etwa: Ein Appell an die Vernunft] darauf ein. Das Buch war vor fünf Jahren erschienen. Tatsächlich gab es keinerlei wie auch immer geartete Störung des Golfstromes, und es ist auch unwahrscheinlich, dass es demnächst dazu kommt. Wie der bedeutende Ozeanograph Prof. Karl Wunsch beobachtet hat, ist der Golfstrom ein zum großen Teil durch Wind getriebenes Phänomen. Folge: „Solange die Sonne die Erde erwärmt und die Erde sich dreht, wird es Winde geben und damit auch einen Golfstrom“.

Wie also ist es wirklich, und was müssen wir diesbezüglich tun?

Die Wahrheit ist, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre tatsächlich stetig zunimmt, und zwar als Folge der Verbrennung fossiler Treibstoffe vor allem in rasch wachsenden Ökonomien der Entwicklungsländer wie China. Wissenschaftliche Tatsache ist auch, dass dies ebenso wie andere Dinge die Welt wärmer macht. Aber es gibt zwei wesentliche ungelöste wissenschaftliche Fragen: Erstens, sind andere Dinge gleich? Zweitens, selbst wenn das so ist, wie stark wird sich unser Planet noch erwärmen? Es gibt keinerlei wissenschaftliche Basis für das Gerede von einer ‚katastrophalen Klimaänderung – und es herrscht allgemein Übereinstimmung, dass – wenn der gegenwärtige Stillstand erst einmal vorbei ist – sich die Welt in der Tat bis zum Ende des Jahrhunderts um 1,5°C erwärmt, dies allgemein eine sehr gute Sache wäre: vorteilhaft sowohl für die globale Produktion von Nahrungsmitteln als auch für das globale Wohlergehen.

Was wir also in dieser Hinsicht tun sollten – falls überhaupt die Notwendigkeit irgendwelcher Aktivitäten besteht – ist uns darauf einzustellen, uns an irgendwelche Änderungen anzupassen, zu denen es in ferner Zukunft kommen könnte. Das bedeutet, dass wir alle technologischen Ressourcen für die Menschheit erschließen müssen – die definitiv Ende dieses Jahrhunderts viel größer sein werden als heute – um irgendwelche Schäden, die durch die Erwärmung hervorgerufen werden könnten, zu begrenzen, während wir alle Vorteile nutzen, die die Erwärmung mit sich bringen wird.

Was wir definitiv nicht tun sollten ist das, was Dr. Pachauri, Lord Stern und die restliche Bande fordern, nämlich die globale Wirtschaft durch die Verbannung fossiler Treibstoffe zu dekarbonisieren.

Vor der industriellen Revolution musste sich die Menschheit für ihre Energieversorgung auf große Lasten und Windkraft verlassen. Die industrielle Revolution und der mit ihr einher gegangene enorm wachsende Wohlstand waren nur möglich, weil der Westen der Windkraft abgeschworen und sich den fossilen Treibstoffen zugewandt hat. Jetzt wird uns – unglaublicherweise – gesagt, dass wir den relativ billigen und hoch zuverlässigen fossilen Treibstoffen abschwören und uns wieder der Windkraft zuwenden müssen, die sowohl unzuverlässig als auch extrem teuer ist.

Das ist eindeutig ökonomischer Irrsinn, der uns völlig unnötigerweise einen drastischen Rückgang unseres Lebensstandards bringen würde.

Aber was mich am meisten bewegt ist, was das alles für die Entwicklungsländer bedeutet. Wenn sie die billigste verfügbare Energiequelle aufgeben und nachfolgend ernsthaft den Pfad ökonomischen Wachstums und steigenden Wohlstands verlassen würden, auf dem sich die meisten Entwicklungsländer jetzt befinden, würde es für sie bedeuten, Hunderte Millionen ihrer Einwohner völlig unnötig zu Armut, Entbehrungen, vermeidbaren Krankheiten und vorzeitigem Tod zu verdammen.

All das im Namen ferner zukünftiger Generationen, die in späteren Jahrhunderten vielleicht etwas besser dran sind (da gibt es keine Gewissheit), als es sonst der Fall wäre.

Das ist kein Klopfen auf den Busch, das ist moralisch höchst empörend. Die Welt wäre schlecht beraten, auch nur einen winzigen Augenblick auf den neuen IPCC-Bericht zu verschwenden.

Link: http://www.telegraph.co.uk/earth/environment/climatechange/10340408/Climate-change-this-is-not-science-its-mumbo-jumbo.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Lord Lawson kritisiert:..Die industriefeindlichste Energiepolitik aller britischer Regierungen in der Geschichte

Meine Lords, lassen Sie mich zuerst meine Interessenlage als Vorsitzender der Global Warming Policy Foundation kundtun. Darüber habe ich weitere Einzelheiten in diesem Hause am 2. November dargelegt. Ich muss feststellen, dass ich überhaupt nicht überrascht bin, dass dieses Gesetz die Billigung der Opposition findet. Es ist die dirigistischste Gesetzgebung, die die gegenwärtige Regierung je hervorgebracht hat.

Ich schlage vor, dass man auf die Politik und das Konzept hinter dem Gesetz schaut. Der Minister wies in seinen Eingangsbemerkungen darauf hin. 

Es ist ein Gebiet, auf dem ich sozusagen zu Hause bin. Wie der Staatssekretär für Energie und Klimawandel, mein ehrenwerter Freund Mr. Huhne, im Daily Telegraph am 16. Dezember schrieb: "So wird also heute die Koalition die Beratungen zu einer Reform einleiten, welche diesen Markt stärker verändern wird als jemals seit 1980, als die Lawson-Reform Vorbote der Deregulierung in Europa war."

Keineswegs waren jene Reformen einfach nur Angelegenheiten der Energieprivatisierung, obgleich das ein wichtiger Bestandteil war. Sie gingen weit darüber hinaus. Wie der Oxford-Professor Dieter Helm 1979 in seinem Standardwerk "Energy, the State, and the Market: British Energy Policy since 1979" geschrieben hat:
"… die Grundsätze der Energiepolitik wurden neu festgelegt, besonders nachdem Nigel Lawson ins Energieministerium gekommen war. Seine Neuformulierung der Energiepolitik in seiner 1982er Rede zum Thema "Der Energiemarkt" kann im Rückblick als eine Umsteuerung angesehen werden. Ein neues Konzept wurde beschrieben, Ausgangspunkt für vieles, was danach kam. Die Abkehr von der Planung und viele Folgemaßnahmen im damaligen Energieministerium waren revolutionär."

Der neue Ansatz sorgte ein Vierteljahrhundert lang für verlässliche Energieversorgung zu niedrigstmöglichen Preisen. Das sollte nicht ohne sehr gute Gründe über Bord geworfen werden.
Worin besteht die Begründung? Folgen wir Mr. Huhne, wie er in seiner Erklärung zur sogenannten "Elektrizitätsmarktreform" in der vergangenen Woche sagte: 

"Der derzeitige Energiemarkt hat uns wohlversorgt, aber er macht keine Langzeitinvestitionen in einem Umfang, wie wir sie brauchen, noch führt er zum günstigsten Angebot. Wenn es dabei bliebe, würden Kohlenstoffemissionen für Jahrzehnte festgeschrieben werden."

Da haben wir es. Bei allem Respekt, Mr. Huhne, im Markt kann sicher angemessen investiert werden unter der Voraussetzung, dass der Markt frei von willkürlichen Regierungsauflagen und von Ungewissheiten über die zukünftige Energiepolitik ist. Er kann den Kunden die besten Angebote machen, wie es seit mehr als einem Vierteljahrhundert der Fall ist. Natürlich würde er Kohlenstoffemissionen für Jahrzehnte festschreiben, um Mr. Huhnes Ausdruck zu gebrauchen. Und das genau deswegen, weil kohlenstoffbasierte Energie heute und für die absehbare Zukunft für die Energieverbraucher auf industrieller wie privater Seite das beste Angebot ist. Mr. Huhne hat später aber auch freimütig zugegeben:

"Derzeit gibt es eine Bevorzugung für billige fossile Energieerzeugung mit niedrigen Risiken."

So ist es, außer dass dies richtigerweise kein Bevorzugung ist. Es ist der Markt, der den englischen Energieverbrauchern das billigste Angebot macht.

Der Zweck dieses Gesetzes, oder besser, der dahinterstehenden Politik ist, mit Besessenheit die englischen Kohlenstoffemissionen zu beenden. Lassen Sie mich noch einmal aus seiner Erklärung zitieren, und das zum letzten Mal. Mr. Huhne sagte, dass "… wir mit steigender Nachfrage rechnen müssen, sinkendem Angebot und ehrgeizigen Emissionsverminderungszielen", – [Official Report, Commons, 16/12/10; col. 1064.]

Mit steigender Nachfrage haben wir es in der Tat zu tun, obwohl die massive Belastung durch die mit dem Gesetz verbundene Energiepolitik die Wirtschaft sicherlich ausreichend schädigen wird, um zu einer Abnahme der Nachfrage zu führen. Zweifellos werden wir von selbstauferlegten einseitigen Emissionsverminderungszielen behindert. Die Erwähnung eines "sinkenden Angebots" ist kompletter Unsinn. Das Gegenteil ist wahr. Und Mr. Huhne hat das ja auch zugegeben, als er vor dem Britischen Unternehmerverband CBI sagte: "Wenn wir nichts dagegen tun, wird der Elektrizitätsmarkt dem Gas einen neuen Auftrieb geben."

Ja, so sollte es auch sein.

Der dramatischste technische Durchbruch auf den Energiemärkten seit meiner Zeit als Staatssekretär vor fast 30 Jahren ist die Neuentwicklung des horizontalen Bohrens und der hydraulischen Zerlegung, wodurch die Gasförderung aus Schieferlagern wirtschaftlich und höchst wettbewerbsfähig wurde. Immerhin hat das U.S.-Energie-Informations-Büro EIA beispielsweise in der vergangenen Woche verlautbart, dass Amerikas technisch und wirtschaftlich ausbeutbare Schiefergasreserven zweimal so hoch sind, wie bislang geschätzt. Ja, die Vereinigten Staaten sind dabei, Russland als weltgrößten Gaserzeuger zu überholen – wenn das nicht schon passiert ist. Und das ist erst der Anfang.

Amerika war zuerst auf diesem Gebiet tätig – ein Ergebnis eines technischen Durchbruchs auf dem privaten Sektor, nebenbei bemerkt, völlig ohne Regierungsunterstützung oder technologische Anreize – Schiefergas gibt es im Überfluss auf der Welt, in Kanada, Europa, Asien und Australien. Wir wissen heute, dass wir in einer Welt leben, die einen Überfluss an Gas hat bis weit in die absehbare Zukunft und noch darüber hinaus. Weil es überall in der Welt vorkommt, brauchen wir nicht länger die strategische Unsicherheit zu fürchten, von Russland oder dem Mittleren Osten allzu abhängig zu sein.

Wenn es überhaupt ein Energie-Sicherheitsproblem in England gibt, so rührt das vollständig von der Besessenheit der Regierung her, mit massiven Subventionen Sicherheit erzeugen zu wollen, dazu kommen die ansteigenden Strafzahlungen und Einschränkungen für den Einsatz von Gas und die größer werdende Abhängigkeit von der Windenergie. Die von der Regierung erzeugte Unsicherheit  hat drei Dimensionen. Erstens wohnt dem Wind die Unzuverlässigkeit inne, manchmal bläst er, manchmal nicht. Zweitens ist da das Problem der Machbarkeit: ob Windturbinen in dem Ausmaß installiert werden können, wie vom Energiebedarf gefordert, ganz abgesehen von den damit verbundenen hohen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten. Drittens ist es eine Tatsache, dass ein unverzichtbarer Bestandteil von Windturbinen Neodymium ist, ein seltenes Mineral, das auf höchst umweltverschmutzende Weise nur in China gefördert und aufbereitet wird. Damit sind wir vollständig von China abhängig.

Welche Folgen wird nun die neue, hinter dem Gesetz stehende Energiepolitik haben, deren wesentlicher Zweck ist, die englischen Energiekosten fühlbar zu steigern, indem wir uns vom billigen Gas ab- und der mit höheren Kosten verbundenen Kernkraft zuwenden, und der mit noch viel höheren Kosten verbundenen Windenergie? Es gibt drei Folgewirkungen, zwei davon werden mit Sicherheit eintreten, die Dritte nur wahrscheinlich.

Erstens: Durch die erhebliche Anhebung der Energiekosten wird die Politik in der gesamten Wirtschaft großen Schaden anrichten, ganz besonders in der Industrie. Und dies zu einer Zeit, da es klar wird, dass unsere weltweiten Wettbewerber nicht die leiseste Absicht haben, uns zu folgen. Es ist doch, gelinde gesagt, merkwürdig, dass eine Regierung an die Macht gekommen ist, weil sie angekündigt hatte, unsere Wirtschaft dadurch ins Lot zu bringen, dass die Abhängigkeit von den Finanzdienstleistungen vermindert werden sollten. Das bedeutet mehr Gewicht auf dem produzierenden Sektor. Und genau diese Regierung scheint entschlossen zu sein, eine denkbar produktionsschädigende Energiepolitik zu verfolgen, wie sie noch keine britische Regierung je verfolgt hat.

Zweitens: Trotz der Vorkehrungen in dem uns vorliegenden Gesetz wird der massive Anstieg der Energiekosten – das ist der Zweck dieser Politik – zu einer starken Zunahme der brennstoffbedingten Armut führen, in einer Zeit, wo die Lebensumstände für die Bezieher niedriger Einkommen schon hart genug sind.

Diese beiden Folgen treten mit Sicherheit ein.

Drittens: Und das ist nicht sicher aber sehr wahrscheinlich. Die dysfunktionale Energiepolitik der Regierung wird nicht zu genügend verlässlicher Elektrizität führen, um den nationalen Energiebedarf zu befriedigen. Die Lichter werden ausgehen. Der edle Lord McFall hat mit seiner Einlassung vorhin schon davor gewarnt. Alles das nur, weil englische Kohlenstoffemissionen verhindert werden sollen.

Darüber hinaus gibt es eine weitere Ironie. Pro Kilowatt erzeugter Elektrizität emittiert Gas nur die Hälfte an Kohlenstoff im Vergleich mit Kohle. Also ist gut möglich, dass England in die Lage kommen könnte, seinen Zielen für 2020 zur Verminderung der Kohlenstoffemissionen sehr nahe zu kommen, so wie sie im Klimawandelgesetz festgezurrt worden sind. Es wird unmöglich sein, die nahezu totale Entkarbonisierung zu erreichen, die für 2050 beabsichtigt ist, aber 2020, sehr wahrscheinlich noch davor, wird völlig klar sein, dass die globale Dekarbonisierung ganz einfach nicht stattfinden wird und dass es ausgesprochen absurd und nicht mehr begründbar sein wird, wenn unser Land eine einseitige nationale Dekarbonisierungspolitik weiter verfolgen würde.

Nun, während wir unter dem kältesten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 100 Jahren leiden, könnte es auch weit vor 2020 selbst den grün-besessenen Ministern dämmern, dass es keinen Grund mehr für eine solche Energiepolitik gibt.

Derzeit muss die Koalitionsregierung mit Entschiedenheit und Härte eine wenig beneidenswerte Finanzerbschaft in rauem Wirtschaftsklima angehen. Ich wünsche ihr dazu alles Gute. Aber es ist Torheit, diese Aufgabe noch härter zu machen durch eine kaum begründbare Energiepolitik mit den damit verbundenen selbstauferlegten massiven wirtschaftlichen Belastungen.

Nigel Lawson, Brit. Oberhaus, 22 Dezember 2010 Lord Lawson of Blaby Vorsitzender der Global Warming Policy Foundation

mit freundlicher Genehmigung

Die Übersetzung besorgte Dankenswerterweise Helmut Jäger EIKE

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