Das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg (iup) kommentiert ein Interview der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) mit EIKE-Pressesprecher Prof. Horst-Joachim Lüdecke

Ein wenig unglücklich formuliert erscheint uns insbesondere schon der erste Satz der Presseerklärung, in der implizit darüber Klage geführt wird, dass die BNN einem AGW-Gegner eine öffentlich Plattform „gewährt“ habe. Diese Formulierung lässt eine fragwürdige Auffassung von Presse- und Meinungsfreiheit vermuten, wobei wir davon ausgehen, dass dies dem iup nicht einmal auffiel. Die Pressemitteilung ist eine Mischung von Rechtfertigung (vor wem eigentlich?) und unnötiger Distanzierung zum Interview, denn es besteht kein Zusammenhang zwischen dem iup und Prof. Lüdecke. Sie enthält aber auch die altbekannte, übliche Mischung der Verfechter von einer menschgemachten Erwärmungshypothese (AGW), zusammengerührt aus Halbwahrheiten, Falschaussagen und komplettem Ausblenden der mehrheitlichen Gegenstimmen aus dem Lager der Forscher-Kollegen mit anderer Auffassung. 

Der mündige Leser soll sich aber selber informieren und urteilen. Zu diesem Zweck liegt das Interview „Interview_BNN.pdf“, die Presseerklärung des iup „Presseerklärung_iup.pdf“ sowie ein offenes Schreiben von EIKE-Pressesprecher an den Autor der Presseerklärung Prof. Aeschbach-Hertig und den Leiter des iup, Prof. Platt als „Erwiderung_lü.pdf“ bei. Wir wünschen viel Spaß beim lesen.

Michael Limburg EIKE

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Der öko-industrielle Komplex:Wie die EU grünen Lobbyismus finanziert!

Sie nennen sich Nicht-Regierungsorganisationen oder kurz NGOs (Non-Governmental Organisations).  Diese Bezeichnung für Umweltorganisationen wie zum Beispiel den “World Wildlife Fund” (WWF), das “Climate Action Network Europe” oder “Friends of the Earth” soll ihre Unabhängigkeit suggerieren.

Der Frage, wie unabhängig diese Organisationen wirklich sind, sind Caroline Boin und Andrea Marchesetti nachgegangen.  In ihrer vom „International Policy Network“ veröffentlichen Studie „Friends of the EU“ haben sie sich detailliert mit der Finanzierung der sogenannten “Green 10? auseinander gesetzt.  Die Green 10 sind eine Koalition der zehn größten und einflussreichsten Umweltorganisationen innerhalb der Europäischen Union, die mit der Europäischen Union zusammenarbeiten.  Im Einzelnen handelt es sich dabei um:

  • Birdlife International (deutscher Partner: Naturschutzbund Deutschland (NABU))
  • Climate Action Network Europe (CAN-E), selbst ein Dachverband anderer Organisationen
  • das CEE (Central and Eastern Europe) Bankwatch Network, Dachverband
  • das European Environment Bureau (EEB), Dachverband
  • European Federation for Transport and Environment (T & E), Dachverband
  • Health and Environment Alliance
  • Friends of the Earth Europe (FoEE) (deutscher Partner: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
  • Greenpeace Europe
  • International Friends of Nature (IFN) (deutsch: Naturfreunde)
  • WWF European Policy Office   

Ca. 80 Prozent der heute in den Mitgliedsstaaten der EU geltenden Umweltgesetze haben ihre Ursprünge in Brüssel.  Es ist daher nicht überraschend, dass die großen Umweltorganisationen –  genau wie andere Lobbyisten – versuchen, ihre Interessen direkt bei der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union durchzusetzen und auf Beschlüsse in ihrem Sinne hinzuwirken.  Bis auf das CEE Bankwatch Network und die International Friends of Nature sind die Green 10 ganz offiziell als Lobbyisten registriert.  Weniger bekannt ist dagegen, dass die Steuerzahler in den Mitgliedsstaaten nicht nur die Institutionen selbst, sondern auch die dort Einfluss nehmenden Lobbyisten bezahlen.  

Bis zu 70 Prozent EU-finanziertes Budget für NGOs

Alle der zu den Green 10 gehörenden Organisationen mit Ausnahme von Greenpeace beziehen Gelder aus den Fördertöpfen der EU – und zwar reichlich:  Bei acht von ihnen (alle außer Greenpeace und WWF) machen diese Gelder mehr als ein Drittel ihrer Einnahmen aus, bei fünf sind es sogar mehr als die Hälfte.  Spitzenreiter ist das CEE Bankwatch Network, das sich zu 64 Prozent aus EU-Geldern finanziert.  Damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht:  Derzeit dürfen bis zu 70 Prozent des Budgets einer Nicht-Regierungsorganisation aus von der EU zur Verfügung gestellten Geldern stammen.  Die Erhöhung dieses Anteils von 50 auf 70 Prozent ist bereits ein Ergebnis der Arbeit der Brüsseler Lobbyisten und zeigt, was für ein Kreislauf hier in Gang gesetzt wurde:  Die EU finanziert Umweltorganisationen wie die Green 10, diese nutzen einen Teil des Geldes um einen größeren Anteil des EU-Haushalts für Umweltprojekte zu erreichen, was dazu führt, dass wieder mehr Geld an die Umweltorganisationen fließt, die einige dieser Projekte realisieren, vor allem aber ihre erhöhten finanziellen Mittel nutzen, um ihren eigenen Einfluss zu vergrößern.    

Aus dem “DG Environment Programme for operating grants to European environmental NGOs” sind innerhalb eines Zeitraums von zwölf Jahren über 66 Millionen Euro an NGOs aus dem Umweltbereich geflossen.  Der jährliche Betrag hat sich dabei von 2,3 Millionen im Jahr 1998 auf 8,7 Millionen im Jahr 2009 erhöht.  

Sind NGOs regierungsfern?

Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass supranationale Behörden Organisationen finanzieren, die nach eigenen Angaben so viel Wert auf ihre politische Unabhängigkeit legen?  Die Ursache hier liegt in der Idee der „demokratischen Partizipation“ der EU-Bürger an den politischen Entscheidungsprozessen.  Die Europäische Kommission ist angehalten, zivilgesellschaftliche Gruppen zu konsultieren, bevor Entscheidungen getroffen werden.  Nur: damit daraus so etwas wie eine demokratische Teilnahme entsteht, müssten diese Gruppen unabhängig sein.  Wenn Umweltorganisationen von der EU selbst finanziert werden, sind sie nicht nur finanziell gegenüber anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen im Vorteil, es steht auch ihre Unabhängigkeit in Frage.  Dies wird zwar sowohl von der EU als auch von den betroffenen Umweltorganisationen bestritten,  Finanzielle Zuwendungen durch nationale Regierungen werden jedoch von NGOs in der Regel abgelehnt, weil man die Abhängigkeit von politischen Verbindungen und die daraus resultierende Bereitschaft, sich bestimmte politische Vorstellungen zu eigen zu machen, befürchtet.  Laut Boin und Marchesetti erschließt sich nicht, warum das auf europäischer Ebene nicht der Fall sein sollte. Zudem repräsentierten die NGOs nach eigenen Angaben nur ca. 20 Millionen Menschen innerhalb der EU, die Union habe aber über 500 Millionen Einwohner, weshalb dem Demokratieargument nur sehr bedingt zu folgen sei.    

Umwelt contra Industrie greift zu kurz

Auch die Argumentation, die Finanzierung von NGOs aus dem Umweltbereich sei notwendig, um ihre Interessen im Verhältnis zu den Interessen von Industrie- und Wirtschaftsinteressen angemessen zu berücksichtigen, greife nicht, so die Autorinnen.  Die Gleichung Industrie und Wirtschaft auf der einen, grüne NGOs auf der anderen Seite sei zu einfach.  Denn gerade große Konzerne würden in der Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen oft die Chance sehen, kostenintensive Regulierungsmaßnahmen durchzusetzen, die dazu geeignet sind, kleinere Wettbewerber vom Markt zu drängen.  Für einen Großkonzern ist es weniger problematisch, seine Fahrzeugflotte zu modernisieren als für einen Mittelständler.  Dies wirke sich auf Verbraucherinteressen häufig negativ aus, da weniger Wettbewerb zu höheren Preisen führe.          

Die Kosten für die Steuerzahler in diesem Zusammenhang werden in Zukunft noch weiter steigen.  So arbeiten die Green 10 darauf hin, noch mehr Kontrolle über den Kohäsionsfonds der Europäischen Union zu gewinnen, über den Projekte aus dem Umweltbereich finanziert werden.  Für die Zukunft wollen die Green 10 nicht nur eine Erhöhung des derzeit bei über 300 Milliarden liegenden Budgets, das für die Kohäsionspolitik innerhalb der EU vorgesehen ist.  Sie wollen auch über die Verwendung großer Teile dieses Budgets selbst entscheiden können.         

Boin und Marchesetti weisen darüber hinaus darauf hin, dass es neben den erhöhten Kosten grundsätzlich problematisch ist, wenn die EU Organisationen finanziert, die es als ihre Aufgabe sehen, ein kritisches Auge auf die Beschlüsse der europäischen Behörden zu werfen.

Autor Peter Heller, Fabian Heinzel; Dieser Beitrag wurde von Science Sceptical Blog übernommen und erschien zuerst in Ökowatch

 zur Studie

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DWD widerspricht sich:Extremwetter nehmen zu! und: Extremwetter nehmen nicht zu! Ist der deutsche Wetterdienst (DWD) wetterwendisch wie das Wetter?

Doch Professor Adrian, ebenfalls Teilnehmer der Runde, und neuer Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), will die Kurve hin zur Klima-Katastrophe noch rasch kriegen und meint:

.“… Zudem sei die Durchschnittstemperatur in Deutschland von 1881 bis 2009 um 1,1 Grad Celsius angestiegen. Sie könne sich am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um zwei bis vier Grad erhöhen.“… und dann weiter: "Wir werden es künftig mit ganz anderen Extremen zu tun haben, das ist die Bedrohung."

Was will uns Adrian damit sagen? Dass es in Deutschland etwas wärmer geworden ist? Damit wird er wohl Recht haben, denn bis 1850 war es über etwa drei Jahrhunderte lang (vgl. Abbildung 1 und Anhang aus Johann Peter Hebbels Wetterchronik um 1800) ziemlich kalt  –  mehr oder weniger. Etwa um 1850 ging nämlich die unangenehme(!) kleine Eiszeit zu Ende: Mit Hunger, Not und Elend. Ein europa- wie weltweit gut dokumentierter Prozess. (Siehe auch Städteauswahl im nebenstehenden Bild) Aber wie kommt Adrian auf seine Prognose von zwei bis vier Grad? Oder ganz anderen Extremen als Bedrohung? Aus den Daten? Aus deren Trend? Oder aus Modellen?

Adrian drückt sich ja sehr, sehr vorsichtig aus, sicherheitshalber immer schön im Konjunktiv : Es könnte… es könnte aber auch nicht … und die Spannbreite seiner Prognose ist riesig, Zitate hier :

(Die Temperatur) …. könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden…. Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen wir zum Beispiel mit einer Zunahme von etwa 15 bis 27 zusätzlichen Sommertagen pro Jahr 

Was zeigen die Beobachtungen?

Die untere Abbildung 1 zeigt die langjährige Berliner Temperaturentwicklung, dargestellt als „Dahlemer Reihe“. Sie zeigt alle Messwerte von 1701 bis 2008. Dieser Zeitraum umfasst zehn Klimaperioden denn eine Klimaperiode umfasst 30 Jahre. Die Dahlemer Reihe enthält also in 310 Jahren zehn Klimaperioden. Die Reihe des Herrn Adrian gerade mal drei. Was zeigt die langjährige Klimaentwicklung besser? Die mit drei Klimaperioden oder die mit zehn?

Schaut man sich die Reihe genauer an, so  erkennt man sofort den Tiefpunkt um 1855 und den darauf folgenden um 1892, also just zu der Zeit, von dem Adrian seine  "anthropogene" Erwärmung startet.

Abbildung 1: Anomalien der Dahlemer Reihe bezogen auf die WMO Klimareferenz von 1961-1990.

Man erkennt auch, dass derzeit in Berlin eine Temperatur herrscht, (symptomatisch für Deutschland; folgt man den Regeln des Goddard Institute for Space Sciences GSS, -mit der CRU,  das maßgebliche Klimainstitut des IPCC- ) wie am Ende des 18. Jahrhunderts. Ganz ohne CO2-Korrelation, wie Abbildung 2 zeigt.

Abbildung 2: CO2 Konzentration und Temperaturanomalie der Berlin Dahlem

Mal fiel die Temperatur, mal stieg sie. Wie immer. Über 300 Jahre!

Noch deutlicher: Der lineare Trend der Dahlemer Reihe zeigt über die 300 Jahre hinweg nur einen Anstieg von 0,08°C/Jahrhundert. Die absolute Temperatur stieg in diesen 300 Jahren von ca. 8,75°C auf  9°C. Das ist statistisch völlig irrelevant.

Nur wenn man – wie Adrian- vom deutlich sichtbaren Kältetief um 1892 ausgeht, beträgt der Anstieg auf das heutige Niveau etwa 1 °C. Haben wir nun damit einen Hinweis auf den Treibhauseffekt? Oder nur auf einen eigenen DWD-Treibhauseffekt? Vielleicht misst man beim DWD hauptsächlich den städtischen Wärmeinseleffekt mit?

Das alles weiß auch Herr Professor Adrian. Die Daten stammen aus seinem Haus. Daher stellt sich die dringende Frage nach seinen Motiven. Was  also ist das für ein Wissenschaftler der elementare Erkenntnisse und  Zusammenhänge einfach verschweigt? Ist er wirklich noch Wissenschaftler oder mehr Polit-Agitator? Wir können es nur vermuten, eines ist aber sicher, wissenschaftlich sind seine Prognosen nicht.

Hingegen kann man als gesichert festhalten:

 Abbildung 3: Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre 

(1) Vor 1850 ist es auf der Nordhalbkugel über etwa drei Jahrhunderte während der “kleinen Eiszeit“ mehr oder weniger kälter gewesen, mit mehreren Minima, einem markanten Minimum aber eben um 1850 !

(2) Seit 1850 ist es trendmäßig – mit kurzen Kälteperioden zwischendurch- wärmer geworden, seit 1998 nicht mehr.

(3) Der Grund für die Erwärmung ist ungeklärt, die CO2-Hypothese reicht dafür nicht aus

(4) Die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts hat ihr "Zentrum" (abgesehen von der Arktis) ausgerechnet in Deutschland  (ca. + 1 ° im 20. Jh., ansonsten +0.6 – +0.7 ° "global"). Bisher ist keine schlüssige Antwort bekannt geworden auf die Frage, warum ausgerechnet in Deutschland  die Erwärmung mit +1 ° erheblich über fast allen anderen Regionen der Erde liegt ! Ohnehin: Eine globalen Temperaturtrend zu definieren , ist wissenschaftlich schon problematisch genug, wenn nicht sogar grundsätzlich falsch, vgl. d a z u  insbes. Puls.Lp.Nr. 21 – Abb. 2+3+4(!) "Viel Wind um Nichts" ).

(5)

(a) Der DWD sagte noch vor kurzem klipp und klar:: "Bei extremen Wetterereignissen sind in Deutschland hingegen bisher keine signifikanten Trends zu beobachten gewesen. Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas."(Quelle: Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2).

(b) Und der DWD bestätigte alles dieses nochmals in einer großen Presse-Konferenzen 2007: "Bislang (noch) keine Zunahme von Extremereignissen:  Bislang sind jedoch – mit Ausnahme der bereits erwähnten sommerlichen Starkniederschläge – keine systematischen Veränderungen oder Verschiebungen der Extremwerte nachweisbar".  ( DWD-Pressekonferenz 24.04.2007, Berlin, Vortrags-Manuskript Müller-Westermeier; sowie http://metportal.dwd.de/bvbw/generator/Sites/DWDWWW/Content/Presse/Pressekonferenzen/2007/PK__20070424/20070424b,templateId=raw,property=publicationFile. pdf/20070424b.pdf, S.5, Abs.3, mit umfangreichen Daten und Papieren)

(c) …und zum Hochwasser: Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas." (Quelle: Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2).

Zum Schluß noch ein Blick über den Atlantik ins Jahr 1910. Dort wüteten Waldbrände wie vor kurzem in Russland. Nur hatte Herr Flassbarth in Geschichte nicht aufgepasst.

Das eigentliche Problem liegt woanders :

Es ist die totale Ideologisierung und Politisierung des Klima-Themas  – gegen die Fakten und zum erheblichen Teil gegen die eigenen Erkenntnisse, unter Mitwirkung aller "Mächtigen"  wie Politiker, Medien, Institute  – wobei früher seriöse Institute wie DWD, UBA, AWI … neuerdings bei der Vermittlung von Klima-Hysterie kräftig mitmachen; möglicherweise geht es auch hier inzwischen um Forschungs-Gelder, öffentliche Reputation und politische Anbiederung … ?

Die Faktenlage hingegen ist klipp und klar: Die Wetterdienste dieser Erde finden (fast) nichts von dem, was vom DWD und anderen interessierten Kreisen ständig behauptet wird (vgl. insbes. "Viel Wind um Nichts"  Puls.LP. 21 und Puls.LP. 22 !).

Michael Limburg EIKE (unter Verwendung von Arbeiten von. H.J. Lüdecke und K.E. Puls)

* mit freundlicher Genehmigung entnommen aus einer noch unveröffentlichten Arbeit von H.J. Lüdecke

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Völliger Realitätsverlust: Fehlerliste des IPCC wird jeden Tag länger; trotzdem attestiert Umweltminister dem IPCC Qualitätsarbeit!

Die Minister beziehen sich dabei auf auf eine Untersuchung eines "unabhängigen Gremiums" namens InterAcademy Council , dass in einem Bericht zu dieser Aussage über das IPCC gelangte. Sicher, man kann bestätigen, dass die große Mehrheit der am IPCC Bericht beteiligten Wissenschaftler ehrliche und fundierte Arbeit geleistet haben, bzw. dass deren zitierte Literatur den objektiven Kritierien an gute wissenschaftliche Arbeit genügen. Aber das war leider nicht entscheidend. Entscheidend war, dass das IPCC entgegen der Behauptung seines Chairmans des Multifunktionärs Pachauri, ungeniert und häufig, dubiose Quellen von Ökogruppen benutzt hatte, entscheidend aber war vor allem der Einfluss, den die Gruppe der Leitautoren um Phil Jones und Michael Mann ausgeübt und die politische Färbung die von den paar Dutzend Autoren  in den IPCC Bericht gebracht wurde. Diese Gruppe, die sich in den Emails auch schon mal "die Gang" nennt, sorgte dafür, dass die Aussagen des IPCC in weiten Teilen maßlos übertrieben und in wichtigen Bereichen auch schlicht falsch, vor allem aber politisch gefärbt sind. Ein Umstand den der Präsident des IPCC auch unbedingt beibehalten will, so berichtet es heute das CCnet (Pachauri: IAC Got It Wrong – Next IPCC Report Will Be Even More Political) Also, was treibt nun Politiker diese Erkenntnisse einfach vom Tisch zu wischen, trotz dieser -uns allen bekannten und offensichtlichen- Tatsachen? 

Jeder normale Bürger dieses Landes weiß, dass politische Aussagen häufig alles mögliche bedeuten können, nur nicht das, was jeder Bürger normalerweise unter den verwendeten Begriffen versteht. So steht in der Pressemitteilung wörtlich die folgende Mitteilung des Bundesumweltministers Dr. Norbert Röttgen: 

 „Nun ist auch von unabhängiger Seite bestätigt, dass die Arbeit des IPCC von höchster Qualität ist. Ich habe daran nie einen Zweifel gehabt. Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Den Erkenntnissen des IPCC Taten zur Bewältigung des Klimawandels folgen zu lassen. In Cancún im Dezember müssen wir ein Paket von Entscheidungen verabschieden. Dazu gehören solche, beispielsweise in den Bereichen Anpassung und Technologie, die sofort praktisch umgesetzt werden können sowie solche, mit denen wir die Grundlagen für ein internationales Regelwerk schaffen, das Transparenz über die Minderungsbeiträge aller Staaten sichert.“

und Frau Theologin Schavan will da auch nicht zurückstehen und erklärt forsch:

 „Wir können auf die wichtige Arbeit des IPCC nicht verzichten, wenn wir eine verantwortliche Klimapolitik betreiben wollen. Die Vorschläge der Expertengruppe müssen deshalb zügig geprüft und umgesetzt werden. Mit der deutschen Klima- und Energieforschung werden wir auch weiterhin wichtige Beiträge zur Arbeit des Weltklimarates leisten. Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit müssen auch weiterhin die Basis dieser Zusammenarbeit bilden. Mit dem Energieforschungsprogramm wird die Bundesregierung Anfang des kommenden Jahres eine Forschungsagenda aufstellen, die insbesondere auch sicherstellen wird, dass Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele erreicht.“

Liest man diesen jubelnden Aussagen und vergleicht sie mit den massiven Verfäschungen, Tricks, Manipulationen und Behinderungen von Wissenschaftlern die anderer Meinung sind, wie sie z.B. durch die ClimateGate Mails bekannt wurden, dann kann man wohl getrost von kollektivem Realitätsverlust der politischen Akteure sprechen.

Beispiele gewünscht? 

16, November 1999: email 0942777075) von Phil Jones an Ray Bradley, Mike Mann, Malcolm Hughes, Keith Briffa, and Tim Osborn, bezüglich eines Diagrammes für ein WMO Statement:

Ich habe gerade Mikes Nature Trick vollendet, indem ich den reale Temperaturen zu einer jeden Serie für die letzten 20 jahre (.d.h. von 1981 an aufwärts) und in den Daten von Keith ab 1961 an hinzuaddiert, um den Rückgang zu verstecken.

I’ve just completed Mike’s Nature trick of adding in the real temperatures to each series for the last 20 years (i.e. from 1981 onwards) and from 1961 for Keith’s to hide the decline.

Diese E-Mail wurde weniger als zwei Monate ( email 0938018124 ) nach der von Keith Briffa – vom 22 September 1999- an Mike Mann, Phil Jones, Tom Karl, and Chris Folland, abgeschickt. Briffa gab darin zu, dass seine Daten problematisch seien[2]. Er wurde noch deutlicher, indem er schrieb: I believe that the recent warmth was probably matched about 1000 years ago.“:  "Ich glaube, dass die jüngste Erwärmung vermutlich der vor etwa 1000 Jahren entsprach."

oder July 5, 2005: email 1120593115 von Phil Jones an John Christy

Wie Sie wissen, bin ich nicht politisch. Wenn überhaupt, möchte ich den Klimawandel geschehen sehen, so könnte die Wissenschaft Recht behalten, ungeachtet der Konsequenzen. Dies ist nicht politisch, das ist egoistisch.

Jones ist da sehr konsequent. Er würde es tatsächlich vorziehen, dass eine katastrophale globale Erwärmung tatsächlich auftreten sollte, nur damit er  behaupten könnte es sei "bewiesen"! Dabei ignoriert er allerdings die Tatsache, dass, falls es zu einer katastrophalen Erderwärmung kommen würde, dadurch keinesfalls bewiesen wäre, ob das anthropogene Kohlendioxid dabei ein ursächlicher Faktor wäre. So bietet Jones’s "Ego-Trip" uns nur noch eine weitere Einsicht in den Charakter dieses Mannes und damit in die -maßgeblich von ihm beeinflusste- Qualität der IPCC Arbeit.

Und die Liste der IPCC Fehler, Verdrehungen und Manipulationen ist lang, sehr lang. EIKE hat sie schon des öfteren aufgelistet. Sie finden sie z.B. hier. Wir fassen die wichtigsten Aussagen nun noch mal zusammen 

Zusammenfassung: Das IPCC und die Wirklichkeit

Es wird von vielen IPCC Wissenschaftlern und ihnen treu ergebenen Medien sowie NGOs immer wieder gestreut, dass innerhalb des über 2000 Seiten starken Berichtes AR4 nur einige wenige Fehler bekannt geworden seien[1]. Fehlerfrei könne schließlich – bei aller Sorgfalt- niemand arbeiten. Diese Fehler seien überdies nur in den Berichten der Arbeitsgruppe II und Arbeitsgruppe III gefunden worden. Die naturwissenschaftlichen Grundaussagen, umfassend im Bericht der Arbeitsgruppe I dokumentiert, seien nicht in Frage gestellt und nach wie vor uneingeschränkt gültig.

Dies ist falsch!

Und deswegen ist es wichtig und erleichtert unser Verständnis, wenn wir nochmals die IPCC Behauptungen im Bericht der Arbeitsgruppe I und die beobachtete Realität zusammenfassend gegenüber stellen.

  1. Das IPCC behauptet, dass Welttemperatur der letzten 1000 (später sogar auf die letzten 1300 Jahre erweitert) seien sehr gleichmäßig verlaufen sei, um plötzlich im 20. Jahrhundert stark nach oben auszubrechen.

Diese Behauptung ist falsch.

Die weltweiten Beobachtungen zur Mittelalterlichen Warmzeit (MWP) sind sehr zahlreich. Sie zeigen Temperaturen, die deutlich höher waren als die heutigen. Sie schwankten auch innerhalb weniger Jahre stärker als heute. Die Mann´sche Hockeystick-Kurve , die die MWP schlicht verschwinden liess, wurde bereits 2004 als Fälschung entlarvt.

  1. Das IPCC verteidigt die Mannsche Hockeystickkurve bis heute.

Die Kurve ist auch für das 20. Jahrhundert falsch.

Denn deren Datensätze zeigen ab ca. 1960 einen deutlichen Temperaturabfall. Diesen hatte Michael Mann einfach ohne jede Erläuterung abgeschnitten. Bekannt geworden unter dem Begriff „Hide the decline“.

  1. Die aus terrestrischen  Messungen erstellte Temperaturreihe zeigt eine starke Erwärmung ab Anfang 1980, dies setzt sich bis heute fort.

Diese Aussage ist falsch.

Nach einer leichten Erwärmung von Ende der 70er bis Ende der 80 Jahre (1988 erfolgte die Gründung des IPCC) war keine wesentliche Erwärmung mehr festzustellen. der führende IPCC Autor Kevin Trenberth schrieb dem Hockey-Stick-Schöpfer Michael Mann am Ende der Dekade im Jahr 2009: "Tatsache ist, dass wir das Fehlen der Erwärmung im Moment nicht erklären können und es ist ein Hohn, daß wir nicht können." Beachten Sie das Datum: "2009", es ist letzte Jahr des Jahrzehnts. Und CRU Chefwissenschaftler Phil Jones sagte dann in einem BBC Interview 2010, dass es seit 1995 "keine statistisch signifikanten Erwärmung"  mehr gegeben hätte.

Im Interview gab Jones dann zu, das sich der Planet von 2002-2009 leicht abgekühlt hatte (-0.12C pro Jahrzehnt), obwohl er sofort behauptete, dass "dieser Trend nicht statistisch signifikant ist."  Jones wusste also im Februar 2010  (als der Wächter der Hadley-CRU Oberflächentemperaturdaten), dass sich der Planet im Durchschnitt des Jahrzehnts nicht erwärmt hatte.

Zwei starke El Niño Ereignisse 1998 und 2010 sorgten jeweils für kurze Spitzen. Von gleichmäßigem Anstieg keine Spur. Der hingegen monotone Anstieg der CO2 Konzentration wird eben nicht begleitet von einem gleichlaufenden Temperaturanstieg. Die dies zeigenden Temperaturreihen basieren auf speziell (mithin manipulierten) ausgesuchten Daten.

  1. Die Modellprognosen zeigen einen stetigen Anstieg des CO2 zwischen 362 bis 652 ppm/Jahrhundert.

Dies ist falsch!

Der gemessene Anstieg liegt bei nur 200 ppm/Jahrhundert. Also um den Faktor 3,26 bis 1,81 unter dem prognostizierten Wert. Wenn die These vom CO2 abhängigen Temperaturanstieg stimmen sollte, bedeutet dieser geringe Wert allein eine Halbierung der Temperatur-Prognose des IPCC.

  1. Die Modellprognosen zur Temperatur zeigen einen monotonen Anstieg der Globaltemperatur im betrachteten Zeitraum zwischen 2,4 °C bis 5,3 °C/Jahrhundert.

Diese Prognose ist falsch!

Die aus terrestrisch gemessenen Werten errechnete Globaltemperatur steigt de facto nicht an. Der ermittelte Wert von Januar 2001 bis Juni 2010 beträgz nur belanglose 0,2 °C/Jahrhundert. (Details dazu hier)  Er ist damit statistisch nicht relevant. Die Satellitenmessungen z.B. der RSS zeigen für den gleichen Zeitraum sogar nur einen Anstieg von 0,1 °/Jahrhundert. Also noch weniger relevant, falls das ginge. Ohne die beiden El Niño Ereignisse wäre er sogar negativ. Die Welt wird (leider) wieder kühler statt wärmer. 

  1. Die Widerlegung vieler anderer Behauptungen (bis auf den Meeresspiegel, alle aus den Berichten II und III) des AR4 listen wir hier nicht noch einmal auf. Sie sind oft genug widerlegt worden, (z.B. hier)  mit dem Ergebnis, dass ungeachtet aller Weißwaschversuche und politischer Pirouetten, einmal mehr die Glaubwürdigkeit des IPCC erschüttert ist.

    Aber vielleicht ist dieses, von uns als Realitätsverlust gesehene Vorbeireden an den Tatsachen gewollt? Denn man kann wohl nicht mehr ausschließen, dass eingetroffen ist, was der große Schriftsteller George Orwell  in seinem seherischen Buch "1984" beschrieben hat. Er zeigt darin, was ein "Wahrheitsministerium" mit Propaganda alles erreichen kann. Es kann u.a.  erreichen, dass viele Begriffe in ihr Gegenteil umgedeutet werden: Aus Hass wird Liebe, aus Liebe wird Hass, aus Frieden wird Krieg, aus Krieg wird Frieden. Aus Lüge wird Wahrheit, aus Wahrheit wird Lüge. Und aus schlechter Arbeit wird Qualitätsarbeit. So wie jetzt beim IPCC.

    Michael Limburg EIKE; Wird forgesetzt

     


[1] z.b. hier im Wissenslog: Fehler im IPCC-Bericht? von Stefan Rahmstorf, Michael Mann, Ray Bradley, William Connolley, David Archer, Caspar Ammann et al., 20. Februar 2010, 20:13; http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/medien-check/2010-02-20/fehler-im-ipcc-bericht


[2] Die andere Temperaturkurve, bei der ebenfalls dieser “Trick” angewendet wurde, stammt von Keith Briffa (CRU). Die Briffa-Rekonstruktion aus dem Jahre 1998 (sowie 2000, 2001) reicht nur bis ins Jahr 1960, obwohl die rekonstruierten Daten eigentlich von 1402-1995 reichen. In einer internen Mail wird das wie folgt begründet: "Die Daten werden an diese E-Mail angehängt. Sie gehen von 1402 bis 1995, obwohl wir in der Regel 1960 aufhören, aufgrund der bisherigen Nicht-Temperatur-Signal, die den Baum-Ring-Daten, die wir verwenden, überlagert sind." Aus der Datei briffa_sep98_d.pro. und„ pl_decline.pro“:HilfstexT: " Nun verwenden Sie eine völlig künstliche Anpassung für den Rückgang, aber nur dort, wo Koeffizient positiv ist! "" Verwenden Sie eine sehr künstliche Korrektur des Niedergangs!“ gefolgt von den Worten "Fudge Faktor" (Daumen Faktor)

 




Vorsätzlicher Begriffsmissbrauch bei ARD und ZDF: Warum nennen sie ständig Strom aus Kernkraftwerken „Atomstrom“?

Sehr geehrter Herr Schönenborn, 

In Ihrer Presseclub-Sendung zu dem wichtigen Thema unserer Energieversorgung sind Sie leider Ihrem eigenen Anspruch: „Für das Publikum ein Angebot von Meinungen, die sich in der Diskussion überprüfen lassen müssen und auf diese Weise ihre Glaubwürdigkeit und Plausibilität unter Beweis stellen müssen…“ in nur unzulänglicher Weise gerecht geworden. Vielleicht darf ich Ihnen mit den folgenden Begründungen eine kleine Anregung geben, zukünftig diese Thematik auf etwas höherer Sachbasis und fachlich realer und weniger visionärer Bestimmtheit dem Zuschauer anzubieten:

Bereits in Ihrer Moderation wurde die korrekte, in der Begriffsnorm DIN/IEC 393-18-44 festgelegte Benennung: „Kernkraftwerk“ durch die zwar vielfach gebräuchliche Benennung „Atomkraftwerk“  oder noch schlimmer „Atommeiler“ ersetzt. Ein Kernkraftwerk ist nach IEC ein Kraftwerk, in dem elektrische Energie oder Wärmeenergie mit Hilfe eines oder mehrerer Kernreaktoren erzeugt wird (ISO 921/834). Es macht schon Sinn dass der Begriff „Kernkraftwerk“ in DIN/ IEC „393-18-44 Kernkraftwerk“ für öffentlich rechtliche Kommunikationen auf dem Gebiet der elektrischen Energieerzeugung eindeutig definiert ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine bestimmte Klientel den festgelegten Begriff „Kernkraftwerk“ aus politischem Kalkül gerne zu „Atomkraftwerk“ umbenennen möchte, um damit auch sprachlich die Nähe zu menschenverachtenden Atomwaffen stets präsent zu machen.

Leider fallen viele unbewusst auf diesen Trick herein und denken sich nichts Schlimmes dabei, aber das wäre für in öffentlich rechtlichen Medien tätigen Journalisten eine primitive Entschuldigung. In „Kernkraftwerken“ erfolgt die Energieerzeugung aus dem Massendefekt infolge von Kernspal•tungsprozessen gemäß der Einstein-Gleichung E = m c2 mit rd. 50.000 kWhe je kg Natururan. Bei Kohlekraftwerken erfolgt die Energieerzeugung dagegen aus der Vereinigung von einem Kohlen•stoffatom mit zwei Sauerstoffatomen zu einem CO2 Molekül, also durch Verlagerung der Elektronen in der Atomhülle mit rd. 3,5 kWhe/kg Steinkohle. Bei Kohlekraftwerken allerdings mit wesentlich hö•herem Brennstoffmassebedarf (15.000 fach mehr!). Demnach wäre bei Kohlekraftwerken die Be•nennung „Atomkraftwerke“ physikalisch noch eher begründet.  Daher ist die richtige, im internationalen Wörterbuch des DIN und IEV festgelegte Benennung für Kraftwerke, bei denen die Energie aus der Kernspaltung gewonnen wird: „Kernkraftwerk“ und nicht Atomkraftwerk. 

Zu den inhaltlichen Ausführungen über den Mangerappell möchte ich vorweg folgendes anmerken: Herrn Grossmann ist als Manager des größten deutschen Stromerzeugers RWE sehr zu danken, – als früherer Großkunde für Strom sowie Sanierer und Chef der Georgs-Marienhütte weiß er sehr gut, wovon er spricht – wenn er sich für eine global wettbewerbsverträgliche Energieversorgung einsetzt und diese Position gegenüber absurden Visionen aus der Politik und vieler Medien verteidigt.  Wieso Politiker der Grünen wie Herr Trittin oder Frau Künast u.a. entgegen aller Erkenntnis an deutschen Hochschulen noch immer behaupten, dass eine bezahlbare, sichere und Bedarfsdeckende Energieversorgung ohne Kohle- und Kernenergie möglich sei, ist einfach peinlich für unser Land  – 2 -und für alle studierenden in den Fachbereichen Energietechnik oder Energiewirtschaft an unseren Hochschulen. Unsere Bundeskanzlerin wird das als Physikerin schon richtig verstehen.  

Der kräftige Sprung nach oben beim Steinkohleverbrauch für die Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2010 um 23 % – deutlich stärker als die Konjunktur -, zeigt die Realität gegenüber den absurden Visionen vieler Politiker auf dem Energiesektor. Wenn die Kernkraftwerke in Deutschland einmal abgeschaltet sind, erübrigen sich die Gespräche, wie und an wen die 2,3 Mrd. € Kostenvorteil aus der Stromerzeugung mittels Kernenergie jährlich zu verteilen sind. Stattdessen werden jedoch wohl Gespräche notwendig, wer die dann auf uns alle zukommenden Mehrkosten für die Stromerzeugung von jährlich 27 Mrd. € übernehmen kann. Das ist mehr als zehnmal soviel, aber nicht zu bekommen, sondern zu bezahlen!  Die Autoren des Appells dieser Presse-Initiative möchten das verhindern, da könnte auch der Kommentar des Presseclubs doch nur heißen: Herzlichen Dank dafür.

Aber nein, hier wurde neben auch sehr vernünftigen Ansätzen wie z.B. von Martina Fietz, „Focus online“: „….ja die Thematik ist komplex, man muss es daher nur richtig erklären“ auch unwidersprochen heftiger Unsinn verkündet. Die von Frau Fietz angemahnte sachlich begründete Erklärung wurde auch von Seiten der EVU`s in der Vergangenheit tatsächlich nur unzureichend gegeben, daher konnte sich in der Bevölkerung ein Wust von Irrtümern aufbauen, bis hin zu der absurden Meinung: dass bei genügend großer Zahl von Wind- und Sonnenanlagen die Kern- und Kohlekraftwerke verzichtbar wären. Diesen Unfug glauben ja sogar einige Politiker aller Parteien, für einen in dieser Technik tätigen Fachmann einfach un•glaublich naiv. Ja so unglaublich, dass man die dauernde Berichtigung gegenteiliger Auffassungen leider vernachlässigt hat.  

Herr Bernd Ulrich, „Die Zeit“, meinte dazu problemlösend naiv: „ ….Speicher liegen in Norwegen und Österreich“ so dass erheblicher Netzausbau erforderlich sei. Das stimmt, denn er meinte damit wohl Wasserspeicher in Form vom Pumpspeicherkraftwerken, so wie sie bei uns in Vianden, Goldisthal und vielen anderen Orten seit Jahrzehnten bestimmungsgemäß betrieben werden. Aber warum bezieht Österreich wohl Kernenergiestrom aus Tschechien, nachdem das KKW Zwentendorf nicht in Betrieb gegangen ist, wenn dort noch ungenutzte Wasserkraftpotenziale vorhanden wären?

Warum bezieht Norwegen inzwischen mit zunehmender Tendenz von uns zu Schwachlastzeiten, insbesondere in der Nacht, Strom um die eigenen Wasserreserven zu schonen und dafür am Tage, wenn die Börsenpreise besonders hoch sind, den Wasserkraftwerksstrom an uns teuer zu verkaufen? Da fehlt wohl, wie so häufig, jedes Faktenwissen, leider. 

Herr Günter Bannas, „FAZ“ sagte: „…. Baden Württemberg hängt mehr von der Kernenergie ab, als NRW“ das ist zwar bezüglich der Kraftwerks-Standorte richtig, sagt aber – abgesehen von örtlich gebundenen Arbeitsplätzen -, energietechnisch überhaupt nichts aus. Wenn das Gleichgewicht in jeder Minute zwischen Erzeugung und Bedarf nicht erfüllbar ist, schalten sich automatisch im schlimmsten Fall alle Kraftwerke Deutschlands, möglicherweise sogar im gesamten UCTE Netz ab, auch in den Bundesländern, die nur über Gaskraftwerke oder ganz viele Windenergieanlagen verfügen. Durch solche Ereignisketten war z.B. auch schon mal ganz Nordamerika stromlos, bei uns in Europa war das gebietsweise z.B. ganz Italien, schon mal der Fall. Falls die Betreiber der 17 deutschen Kernkraftwerke alle dies Kraftwerke z.B. am Sonntag den  5. Dezember nachmittags um 4 Uhr abschalten würden, würde das wahrscheinlich keiner merken, die Stromversorgung ginge unbeschadet zur Freude der Grünen weiter, bis an einem folgenden kalten Werktag so etwa bei – 10° Außentemperatur ab 11 Uhr vormittags das Leistungsgleichgewicht nicht mehr zu halten wäre und innerhalb weiniger Minuten ganz Deutschland sich aus dem Verbundnetz verabschieden würde, sofern es den Technikern gelingt, den Zusammenbruch des gesamten UCTE Netzes von Portugal bis Polen zu verhindern, ganz sicher wäre das allerdings nicht.  

Frau Ulrike Winkelmann, „Der Freitag“ meinte, es ginge um Profite von 3 – 4 Mrd. € pro Jahr. Auch Sie hat recht, aber Sie hat nicht die Zuschauer darüber informiert, dass es ohne Kernkraftwerke um jährliche Mehrkosten von mindestens 27 Mrd. € pro Jahr gehen wird. Da ist das Verteilproblem von Profiten doch viel angenehmer. –

3 -Sehr geehrter Herr Schönenborn, Sie sehen das Gebiet ist in der Tat wichtig genug im Sinne von Frau Fietz analysierend den Fernsehzuschauern darzubieten, aber bitte sachgerecht und nicht mit unsinnigen Visionen, sondern in fachlicher Verantwortlichkeit des real machbaren. Was passieren würde, wenn wir bei der Stromversorgung vom Wind abhängig wären, können Sie den beigefügten Anlagen aus meiner energiewirtschaftlichen Vorlesung an der FH Aachen entneh•men. Aus den als Anlage dargestellten Ganglinien der Windleistung im Monat Juli 2010 kann wohl jeder zweifelsfrei erkennen, dass ein Ersatz der Kohle- und Kernkraftwerke durch Windanlagen niemals auch nur ansatzweise möglich ist und auch in langfristig absehbarer Zukunft niemals sein wird. Die Unwissenheit bei vielen Politikern ist doch erschreckend. Mit Alpa Ventus wird die Problematik nur noch schlimmer, es ist wissenschaftlich fast peinlich, worauf manche unserer Politiker ihre Zuversicht gründen, siehe Blatt 79-5. 

Die Freude der Kernenergiegegner, dass bei Abschaltung der Kernkraftwerke der Strom weiter verfügbar wäre, ist zu Schwachlastzeiten – aber auch dann ohne jede Reservesicherheit – sogar richtig. Zu Starklastzeiten in den Wintermonaten ist die Aufrechterhaltung der Versorgung jedoch technisch unmöglich und es würde so etwa ab 11 Uhr Vormittags zu dauernden Ausfällen der Versorgung in ganz Deutschland kommen, so wie man das zu DDR Zeiten auch gewohnt war. 

Herr Kohler hat in der DENA-Netzstudie einen gesicherten Leistungsanteil der Windstromeinspeisung bei 99 % iger Sicherheit mit rd. 6 % angegeben. Auch das ist richtig, aber wenn die Lufthansa mit 99 % iger Sicherheit fliegen würde, wäre jeder hundertste Flug der letzte. Eine sehr missliche Situation, keiner würde mehr fliegen.  Ebenso misslich wäre dies für die Stromversorgung, von 365 Tagen wäre im Mittel an 3,65 Tagen die Stromversorgung ausgefallen. Die BZ würde nicht gedruckt und S und U Bahn ständen auf der Strecke.

In der Stromversorgung rechnet man mit einer Sicherheit von mindestens 99,9999 % also noch mindestens vier Neunen hinter dem Komma. Nun wäre jeder Millionste Flug rein statistisch der Letzte, darüber ließe sich so langsam reden, da kaum einer mehr als 10.000 Flüge in seinem Leben absolviert, also noch 990.000 weitere Flüge ebenso unfallfrei zu erwarten wären. Der Worte kurzer Sinn besagt, dass durch die regenerativen Energieeinspeisungen nahezu nur die elektrische Arbeit in den vorhandenen Kraftwerken, aber nicht die Kraftwerke selbst ersetzt werden. Das ist der eigentliche Pferdefuß bei derartigen Behauptungen, einer vermeintlichen Versorgung mit regenerativer Energie mittels Wind oder Sonne.

Bei Windstille reichen auch beliebig viele Windanlagen nicht aus, die Versorgung sicher zu stellen, denn Null mal Null ist Null und bleibt Null, auch wenn Grüne das anders sehen. Sehr geehrter Herr Schönenborn, in diesem Sinne des Versuches, ein wenig Sachwissen in die Diskussionen Ihrer immer interessanten Presseclubrunde einzubringen, verbleibe ich gerne mit den besten Wünschen zu einer stetigen qualitativen Verbesserung Ihrer ARD – Sendung „Presseclub“. Für eine Weiterleitung an die angesprochenen Persönlichkeiten Ihrer Runde wäre ich Ihnen dankbar. Mit freundlichen Grüßen,&nb

gez. Helmut Alt 
PS: Weitere Informationen mögen Sie den Anlagen oder meiner FH Aachen-homepage entnehmen.