Es gibt ihn-Inhärent sicherer Kernreaktor: “Die Technik der Hochtemperaturreaktoren”

Vor allem wird der 2malige Test-Supergau beschrieben, zum Nachweis, daß mit einem HTR keine "Kernschmelze" möglich ist. Mit diesen Erfahrungen wurde der Konzeptvorschlag eines neuen HTR erarbeitet, bei dem nichts "strahlendes" mehr das KKW- Betriebsgelände verlassen muß. Auch die Endlagerung  und Behandlung aller "strahlenden" Teile ist damit konstruktiv lösbar.

Vortrag von Dr. U. Cleve gehalten am 15.7.2011

Die Technik der Hochtemperaturreaktoren. Kolloquium an der RWTH Aachen.

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Gudenau, liebe Studentinnen/en und Studierende, meine sehr verehrten Damen und Herren,

einige werden sich über das Thema wundern, wurde doch gerade erst die KKW-Technik in Deutschland abgeschafft. Aber außer der BRD tut das  kein Land in der Welt, deshalb können wir auch international weiter arbeiten.

Preiswerte und vor allem sichere Energie ist die Grundlage zum Betrieb auch aller Werke der Eisen- und Stahlindustriem, sowie aller Werke mit hohem Strombedarf. Kernkraftwerke werden sich weltweit hierzu als unverzichtbar erweisen. Leider habe ich nur eine sehr kurze Vortragszeit. Ich habe zahlreiche Vorträge in den letzten Monaten über dieses Thema gehalten, zuletzt auf Einladung des EU-FZ-Petten bei einem Internationalen Kongress  in Nizza. Erlauben Sie mir daher bitte, daß ich heute nur kurze „Statements“ vortrage. Ich erwähne nichts, was ich nicht schon veröffentlicht habe, mit detaillierter Erläuterung.

Kurz zu meiner Person:

1964 übernahm ich die Leitung der Hauptabteilung Technik der BBC/Krupp Reaktorbau GmbH. Prof.Dr. Schulten ging als Professor zur KFA Jülich.  Ich frug meinen Vorstand warum ich das machen solle, ich verstände doch davon überhaupt nichts. Er meinte nur, ich sei noch jung genug, um etwas dazu zu lernen. Meine Verantwortung war Konstruktion, Bauleitung, Prüfungen, E-Technik und Inbetriebnahme des AVR. Beim THTR habe ich an der Erstellung der ersten baureifen Unterlagen mitgewirkt.

2008, nach 40 Jahren, in denen ich mich mit dieser Technik nicht mehr befaßt hatte, wurde ich zunächst von der KTG, später auch von Minister Prof. Dr.Pinkwart und Frau Bundesministerin Prof. Dr. Schavan gebeten, meine Erfahrungen zusammenzufassen, als letzter noch Lebender aus der oberen Führung von ehemals BBC/Krupp. Das habe ich jetzt vollendet, alles ist veröffentlicht. Es hat mich viele hundert Stunden an Arbeit gekostet, aber es hat Spaß gemacht. Dies ist also praktisch mein kurzgefaßter Abschlußbericht.

Nun meine Statements, zunächst zum AVR:

–       Prof.Dr. Schulten erdachte den HTR – Kugelhaufenreaktor mit den Grundlagen Kugelförmiges BE; He als Kühlgas; Uran und Thorium als Brennstoffe; Grafit als Kugel- und  Core-Werkstoff und Moderator; Hohe Betriebstemperaturen von 850grd später sogar 950 grd. C; ein integriertes geschlossenes Kühlgassystem;

–       Es waren geradezu visionäre Überlegungen aus den 50iger Jahren, die zum Erfolg dieser Technik führten. Alle diese Grundlagen sind auch heute noch uneingeschränkt gültig. Schulten war ein Vordenker, dessen Leistung eigentlich nur mit der von Wernher von Braun vergleichbar ist.

–       Diese Prämissen waren die Grundlage zum Ziel eines „katastrophenfreien“ KKW.

–       Mit dem AVR wurde der „Supergau“ zweimal erprobt, erstmals 1967. Es war  der weltweit erste „Testgau“. Alle Sicherheitseinrichtungen wurden blockiert, die gesamte Anlage stromlos gemacht, also im Prinzip der gleiche Zustand wie in Fukushima 2011. Tschernobyl hatte völlig andere Ursachen.

–       Nichts passierte, der Reaktor ging von alleine aus. Er ist damit der weltweit einzige Reaktor, bei dem ein „Test-Supergau“ zweimal erfolgreich durchgeführt worden ist. Mit keinem anderen KKW-Typ hat man das gewagt, es wäre auch nicht gut gegangen.

–       Mit Grundlage für diesen Erfolg war vor allem auch die erfolgreiche  Entwicklung der „coated particles“ in großartiger internationaler Zusammenarbeit mir maßgeblicher finanzieller Unterstützung des BMFT. In einer BE-Kugel sind etwa 15.000 „CP“ eingelagert.

–       Die dreifache Beschichtung der nur 0,9 mm großen Partikel verhindert den Durchtritt von Spaltprodukten bis etwa 1.600 grdC.

–       Dadurch sank die  Primärgas- Radioaktivität von zunächst geplanten 10 hoch 7 Curie auf auf nur noch 360 Curie.

–       Bei Bruch eines BE erhöhte sich die Primärgasaktivität nicht, da die Coated Particles zu hart sind.

–       Die Kugel-BE haben sich als die besten und sichersten BE aller bisher bekannter Kernkraftwerke erwiesen.

–       Erstmals kritisch wurde der Reaktor am 28. August 1966. Am 18. Dezember 1966 wurde erstmals Strom erzeugt.

–       In 22 erfolgreichen Betriebsjahren gab es nur eine Störung nach Iness 1 „Abweichung vom Normalbetrieb“.  Von mehreren tausend  Schweißnähten im Dampferzeuger wurde eine undicht. Die erhöhte Feuchte wurde gemessen. Wie vorausgeplant und in der Betriebsanweisung, Betriebsgenehmigung und dem Sicherheitsbericht beschrieben, wurde der Reaktor kaltgefahren. Dann wurde durch Abdrücken der 4 getrennten Systeme der undichte Strang gefunden, abgedichtet, das eingedrungene Wasser entfernt, und die Anlage problemlos weitere 11 Jahre betrieben.

–       Trotz der vollständig neuen Konstruktionen für alle weiteren Komponenten ist keine größere Störung mehr eingetreten. Schwierigkeiten und Reparaturen bei einzelnen Komponenten konnten z. T. während des laufenden Betriebes behoben werden. Alle „Ereignisse“ wurde nach Iness „0“ – „Keine oder nur sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung“- bewertet.

–       Herausragend war die Funktion des Brennelementekreislaufs. /Abb. 5/Nur 220 BE sind in 22 Betriebsjahren gebrochen. Gefördert wurden 2.400.000 Elemente, eine Bruchrate von nur 0,0092%.

–       Die Grafiteinbauten, ursprünglich wegen fehlender Erfahrung als besonders kritisch angesehen, blieben stabil und haben sich ausgezeichnet bewährt.

–       Es gab keine „Strahlenunfall“, weder im Betrieb, vor allem aber nicht „nach außen“.

–       Der Reaktor erfüllte vor allem auch seine Aufgabe als international genutzter Reaktor zur Erprobung und Weiterentwicklung verschiedener Brennelemente hervorragend.

–       Trotz der Arbeit als Versuchsreaktor erreichte er eine durchschnittlich Verfügbarkeit von 66,4 % , im Jahre 1976  sogar 92%. Dies war sicher ein Weltrekord für eine in allen Details völlig neu konstruierte Kraftwerksanlage.

–       Der Betrieb des AVR war damit eine wohl einmalige Erfolgsgeschichte. Er wurde am 31.12.1988 auf Weisung der Landesregierung stillgelegt, obwohl zahlreiche BE-Erprobungen aus verschiedenen Ländern noch durchgefürt werden sollten………..

 den ganzen Vortrag können Sie undefinedhier abrufen

………Das neu erarbeitete HTR-Konzept, basierend auf den positiven und negativen Erfahrungen mit AVR und THTR, sieht wie folgt aus, erstmals vorgetragen in Varel bei der KTG am 27. März 2010, veröffentlicht jetzt in atw 6/2011 und in Nizza beim ICAPP am 3.5.2011.

–       Kugelförmige Brennelemente, diese sind den „Stäben“ weit überlegen, aber auch allen anderen BE-Konstruktionen.

–       Spannbetonbehälter, aus Sicherheitsgründen./Abb. 6/

–       Ringcore, also die Konstruktion, die ich 1967 als Alternative zu den „Stäben ins Kugelbett“ vorgeschlagen hatte.

–       Abschalt- und Regelstäbe in den Grafiteinbauten, wir wissen heute, daß dies problemlos geht.

–       He-He-Wärmetauscher anstelle des Dampferzeugers innerhalb des Primärgassystems.

–       Gebäude mit der Möglichkeit, das gesamte Primärgasvolumen aufzufangen, so daß nichts nach außen dringen kann.

–       Schnellabzug von Brennelementen.

–       Großer, erdbebensicherer,gas- und wasserdichter Betonunterbau.

–       Dort Platz zur Dekontamination defekter Komponenten, deren Reparatur und Lagerung; Lager für abgebrannte Brennelemente.

Dann wird nichts „strahlendes“ mehr das KKW verlassen. Alles geschieht in der Anlage. Die frischen BE könnte man in der Aktentasche ins KKW tragen. Castor-Transporte entfallen bei BE, die im Reaktor vollständig abgebrannt werden.

Damit ist die Konstruktion eines katastrophenfreien KKW ohne jegliche Gefährdung der Umwelt möglich. Ebenso der sichere Einschluß bei Betriebsende, also keine Kosten für Endlagerung irgendwo, wohin man noch nicht weiß.

Das klingt alles so einfach, ist es aber gar nicht. Der Weg dorthin ist und war steinig, viel steiniger und schwerer als man zu glauben vermag. Viel Rückschläge und Pannen waren zu verkraften. Ich wollte einmal „die Brocken hinschmeißen“, ich sagte meinem BBC-Vorstand, was ich denn nun machen solle, Kosten und Termine einhalten oder „einen Reaktor bauen, der läuft“, beides ginge nicht. Er lächelte nur und sagte, „doch beides“.

Auch international gab es schwere Rückschläge. So wurde in SA zu spät erkannt, daß der PMBR, ein KKW, in dem eine mit Primärgas-He zu betreibende HE- Gasturbine sicherheitstechnsich nicht geht. Dieses Konzept war  bei BBC/Krupp schon 1967  in einer AR-Sitzung als sicherheitstechnisch nicht realisierbar eingeschätzt worden.

Ob der neue 450 MWth- Reaktor in China in Betrieb gehen wird, weiß ich auch nicht. Ich bin  skeptisch. Er hat m.E. größere Schwachstellen. Meine Vortragskonkurrenten aus China sind beim ICAPP nicht erschienen, ich hatte mich als alter „Leistungssportler“ auf diesen „Wettkampf“ eigentlich gefreut. Von den von mir vorerwähnten 9 wesentlichen Konstruktionskriterien erfüllt er nur 2 bis 4.

Die ingenieurtechnische Umsetzung der Schultenschen Visionen war langwierig und kompliziert. Aber dieses neue  Konzept ist nach meiner Einschätzung das richtige Konzept, mit dem seine Visionen erfüllt werden können, alle anderen, weltweit in 40 Jahren erdachte Lösungen erfüllen nicht alle Kriterien , die ich mir bei der Planung eines nach außen absolut störungssicheren KKW gestellt habe.

Ich bin mir sehr sicher, daß für alle genannten Kriterien die erforderlichen Erfahrungen für Berechnung und Konstruktion vorliegen und auch alles planungstechnisch gut zusammengefügt werden kann.

Alle, ich betone alle, Sicherheitskriterien, die für Wasserreaktoren gestellt werden, sind einhaltbar. Ja man könnte sogar darüber hinausgehen. Alles ist detailliert in den atw 12/2009 und 6/2011 beschrieben.

Vielen Dank, daß Sie mir so geduldig zugehört haben.

Dr. Urban Cleve

 




Wirklich ergebnisoffene Suche nach einem Endlager-Standort? Märchen Nr. 15

An der bayerischen Landesregierung konnte man das besonders schön sehen: Der urplötzlich ergrünte Ministerpräsident Seehofer spielte eine schwierige Doppelrolle, indem er die Pläne der Kanzlerin, jetzt überall nach geeigneten Atommüll-Endlagerstätten zu suchen, wärmstens befürwortete, aber zugleich durchblicken ließ, daß doch wohl Bayern nicht gemeint sein könne. Auch andere Ministerpräsidenten bezeugten zähneknirschend ihre Freude über das Kuckucksei.

Weshalb ist dies alles ein Märchen ?

Die Antwort lieferte am 17.6.2011 Dr. Klaus Tägder in einem "Aufgabe erfüllt" getitelten Leserbrief an den Bonner Generalanzeiger.

Zitat: "Diverse Politiker haben die Debatte um einen Endlagerstandort wieder angestoßen. Alle geologischen Aspekte müssten auf den Prüfstand, Deutschland müsse erst mal ausgeleuchtet werden. Ihnen sei gesagt – und eigentlich sollten sie es wissen: Diese Aufgabe hat das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe bereits vor Jahren erfüllt. In seinem im August 2006 vorgelegten Bericht fasst das Amt die Forschungsergebnisse über Regionen mit den in Deutschland potenziell geeigneten Gesteinsformationen Steinsalz, Kristallin und Tongestein zusammen. Als Grundlage der Bearbeitung dienten alle verfügbaren Daten aus Karten, Archivmaterial und Bohrungen, heißt es in dem Bericht. Fernerhin: "Für die Auswahl von potenziellen Wirtsgesteinen für die Endlagerung ….in tiefen geologischen Formationen in Deutschland wurden international anerkannte geowissenschaftliche Auswahlkriterien und Mindestanforderungen sowie zusätzliche aus geowissenschaftlicher Sicht als maßgeblich zu betrachtende Kriterien herangezogen."

Die Eigenschaften potenzieller Wirtsgesteine wurden vergleichend bewertet. In einer Karte sind die untersuchungswürdigen Regionen mit Steinsalz- und Tonformationen zusammengestellt. Kristallgestein (zum Beispiel Granit) wurde wegen eindeutiger Nachteile gegenüber Steinsalz- und Tonformationen in der Karte nicht mit aufgenommen."

Für diesen Artikel hat Klaus Tägder nun weitere, ausführlichere Informationen über die bald unendliche deutsche Endlagergeschichte beigesteuert:

Zitat: "Die bereits in den frühen 60er Jahren getroffene Empfehlung für Salz als Wirtsgestein für die Endlagerung basiert vorrangig auf der Undurchlässigkeit und der Kriecheigenschaft (Konvergenz) des Steinsalzes und somit auf dem vollständigen Einschluß der Abfälle, ferner auf der guten Wärme(ab)leitfähigkeit – eine für hochradioaktive und daher wärmeentwickelnde Abfälle wesentliche Eigenschaft.

Überdies sind die Kenntnisse über Steinsalzvorkommen in Deutschland im Vergleich zum Kenntnisstand über Tongesteins- und Kristallinvorkommen (z.B. Granit) nach Aussage des Bundesamtes BGR wesentlich größer.

Erinnert sei auch an die Erklärung der Bundesregierung zur Salzstockerkundung in Gorleben, die sie im Rahmen der Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen vom 14.06.2000 abgab. Darin heißt es (Zitat): "Die bisherigen Erkenntnisse über ein dichtes Gebirge und damit die Barrierefunktion des Salzes wurden positiv bestätigt. Somit stehen die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer Eignungshöffigkeit (Nutzung des Salzstocks für den vorgesehenen Zweck) des Salzstocks Gorleben ….nicht entgegen." Gleichwohl erließ die Regierung ein mindestens dreijähriges, höchstens zehnjähriges Moratorium (d.h. Untätigkeit) in der Salzstockerkundung zur zwischenzeitlichen Klärung sicherheitstechnischer Fragen. Diese Klärung lieferte im Ergebnis keine neuen Erkenntnisse. Dieses Moratorium war somit ein politischer Schachzug, um das Argument der fehlenden Endlagerung so lange wie möglich aufrecht erhalten zu können.

Wieso war die Wahl auf Gorleben gefallen ?

Die Standortsuche, die bereits 1964 einsetzte, war ein 12-jähriger mehrstufiger Prozess, an dessen Ende von ursprünglich 166 in Augenschein genommenen Standorten nach zuvor festgelegten, breit gefächerten Auswahl- und Ausschlusskriterien nur zwei gleichwertige Standorte, beide in Niedersachsen, übrig blieben. Einer davon war der Standort Gorleben, für den sich die Niedersächsische Landesregierung 1976 entschied. Die Entscheidung fiel im

Konsens zwischen Bund, Land, Standortregion und –gemeinde ! Über Einzelheiten des Entscheidungsprozesses gibt die vom Niedersächsischen Umweltministerium 2010 vorgelegte Expertise zur Standortauswahl ausführlich Auskunft.

Sind sich die Politiker, die Deutschland auf weitere Standorte hin "durchleuchten" lassen wollen, eigentlich darüber im Klaren, daß sie eine Kette von Untersuchungen fordern, von denen jede einzelne auf die Erarbeitung des umfassenden Kenntnisstandes hinausläuft, den man gegenwärtig über den Salzstock Gorleben hat? Nur so ließe sich ein wirklicher Vergleich durchführen. Ein derartiger Vergleich bedeutet nichts anderes als die vielfache Anwendung der gleichen Untersuchungstiefe, die nach Absolvierung der Standort-Vorauswahl schließlich bei Gorleben angewendet wurde. Und das würde sehr teuer werden:

Die Kosten allein der Salzstockerkundung in Gorleben belaufen sich bisher auf ca. 1,6 Milliarden Euro, die nach dem Verursacherprinzip fast vollständig von den Abfallverursachern bereits aufgebracht werden mußten. Angesichts der von der Bundesregierung bestätigten positiven Untersuchungsergebnisse zum Salzstock Gorleben hätten sie nun wohl gute Aussichten, sich gerichtlich gegen die erneute Kostenübernahme von alternativen Standort-Intensivuntersuchungen zu wehren, die in jedem Einzelfall abermals um eine Milliarde kosten können.

Eine intensive Suche nach anderen Standorten könnte unter Umständen dazu führen, daß man einen findet, der gewisse Vorteile gegenüber Gorleben hat, aber ebenso auch wieder Nachteile. Auf jeden Fall würde viel Zeit vergehen und sehr viel Geld verbraucht werden.

Wie müßte die Regierung vorgehen, um möglichst rasch und mit dem geringsten Geldaufwand zu einer Entscheidung über ein Endlager zu kommen?

Sehr einfach: Die Prüfung von Gorleben zu Ende bringen. Eine endgültige Entscheidung über die Eignung dieses Standortes ist in Kürze möglich und würde ca. eine weitere Milliarde Euro kosten. Bei einem "ja" wäre die Hängepartie zu Ende.

Nur bei einem "nein" müßte man eine Suche nach alternativen Standorten beginnen."

(Zitat Ende). 

Aber bei diesem Vorgehen hätte man ja in absehbarer Zeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, die sich aus den  bisherigen gründlichen Vorarbeiten ergibt, das geeignete Endlager gefunden: Gorleben. Es wäre der Abschied von dem Dauerargument der ungelösten Endlager-Frage und es sieht nicht danach aus, daß jemand ehrlich eine Antwort wünscht.

Dr. Günter Keil, Dr. Klaus Tägder

Die gesamten Märchen (Dreizehn & zwei) finden Sie als pdf Datei im Anhang. Die Anhänge in den Vorläuferartikeln (s. o.)wurden entsprechend erneuert.

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Energiearmut kommt- Studien zeigen: Energiewende kostet mindestens 335 Milliarden Euro

Dabei hat Deutschland heute schon -nach Dänemark- die höchsten Strompreise in Europa. Die Studien unterstellen zudem, dass  alle ihre Annahmen zutreffen, u.a. die, dass der "Umbau" hin zum "erneuerbaren Zeitalter" (Originalton Merkel) reibungslos vonstatten geht. Davon ist jedoch nicht auszugehen, verstößt doch u.a. die damit verbundene Landschaftszerstörung gegen fast alle Naturschutzgesetze. Beonders aber auch gegen wichtige Grundrechte, wie dem besonderen Schutz des Eigentums. Mit Widerstand ist also fest zu rechnen.
Hinzu kommt, dass die damit einhergehende, politisch gewollte, rapide Preissteigerung der Elektrizität Millionen Haushalte mit niedrigeren Einkommen dazu bringen wird, dass sie ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können. Entweder, weil die Hauptverdiener ihren Arbeitsplatz z.B. in der Grundstoffindustrie (rd. 1 Mio Arbeitsplätze stehen dort kurz vor ihrer Vernichtung) verlieren werden, oder weil ihre sonstigen Einkünfte z.B. aus Transferzahlungen nicht mehr ausreichen. Dies ist heute schon bei ungefähre 800.000 Haushalten ganz oder zeitweise die Regel.
"Der zu erwartende Anstieg der Industriestrompreise gefährdet ganze Industriezweige", sagte VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der "Welt". "Das können wir nicht hinnehmen."
Der VBW (Verband der Bayerischen Wirtschaft) ist der Auftraggeber der Gutachten.
Das Gespenst der Energie-Armut macht sich bald in Deutschland breit. Dies ist politisch zwar so gewollt, aber wenn es erst mal losgelassen ist, kann es nicht wieder -wie weiland bei Goethes Zauberlehrling- eingefangen werden. Politische Rattenfänger werden dann noch mehr Umverteilung fordern. Wir alle werden die extrem teure Rechnung zu bezahlen haben. Wollen wir das wirklich?
Michael Limburg EIKE
Diverse Hinweise und Kommentare hierzu finden Sie hier
Lesen Sie auch den aktuellen Beitrag in -Welt Online-

Ausstieg aus der Realität

von Sonja Margolina




Dümmer gehts nümmer! UN Sicherheitsrat: Klimawandel bedroht den Weltfrieden!

Deutschland hatte im vergangenen Jahrhundert zweimal maßgeblich dazu beigetragen den Weltfrieden – so es den je gegeben hat- massiv zu zerstören. Beide Male durch von Deutschland ausgehende bzw. maßgeblich unterstützte Weltkriege. So gesehen ist es verständlich und von der überwältigenden Mehrheit der Deutschen gewünscht und unterstützt, dass sich Deutschland für eine Verbesserung der Weltfriedenssituation einsetzt. Zumindest für eine Verminderung der ständigen Kriege. Dies tut man am Besten durch Stärkung der Friedlichen und durch Sanktionierung der Kriegerischen. An sich ganz einfach! Aber nicht immer, jedenfalls nicht für den deutschen Außenminister: Die deutsche Stimmenthaltung bei der Unterstützung der libyschen Aufständischen ist noch in schlechter Erinnerung.
Auch deswegen hält sich leider kaum ein Staat an diese simple Regel. Es gibt dafür viele, manchmal sogar akzeptable, Gründe.
Nur muss man sich fragen, welcher Teufel den deutschen Außenminister geritten hat die edle Unterstützung des Weltfriedens mit der Frage nach den Gründen, gar der Vermeidung des Klimawandels, zu verbinden. Die Antwort gibt sein Statement dass man auf der Website des Außenministeriums abrufen kann:
O-Ton Westerwelle in einer PM vom 21.7.11 des Auswärtigen Amtes:

„Knappe Ressourcen und Verteilungskämpfe infolge des Klimawandels können den Frieden in vielen Regionen der Welt nachhaltig gefährden. Schon jetzt sind solche Folgen der Klimaveränderungen spürbar. Sie werden weiter zunehmen. Dass jetzt auch der Sicherheitsrat die Gefahren des Klimawandels anerkannt hat, ist ein wichtiger Erfolg der deutschen Klimadiplomatie“.

Folgt man der darin formulierten Gedankenkette, dann ist, weil der Klimawandel nach gängiger Politmeinung ja menschgemacht ist, die Klimawandelvermeidung eine Aufgabe für den UN-Sicherheitsrat. Der hat nun die vom Klimawandel ausgehenden (menschgemachte) Gefahren endlich anerkannt und das dank des unermüdlichen Einsatzes der deutschen Politik. Gratuliere! Wie blind waren wir alle zuvor!
Hier wird sogar postuliert, dass beide voneinander abhängen. Der Mensch erzeugt den Klimawandel, dieser erzeugt Gefahren durch Verteilungskämpfe und die muss der UN-Sicherheitsrat als solche erkennen und ggf. bekämpfen. Oder besser: der Klimawandel selbst muss bekämpft werden.
Die Frage lautet: Wie kann jemand auf diese absurde, jeder historischen Erfahrung widersprechende Idee kommen, gar als Bundesregierung?
Vielleicht liegt es daran, dass gesunder Menschenverstand, geschult durch naturwissenschaftliche Erziehung humboldtscher Prägung nicht unbedingt zur Primärausstattung erfolgreicher Politiker gehört. Auch bei Journalisten soll diese Erziehung heute seltener anzutreffen sein, als man es sich wünschen würde. Deswegen wohl verschreibt man sich diesem Ziel und feiert sich für diesen „Durchbruch“.
 
Ausriss aus die Welt vom 22.7.11
Nun kann niemand leugnen, dass der Klimawandel – aber immer nur dann wenn es kalt wurde- eine Gefahr für Wohlergehen und die Gesundheit vieler Menschen bedeuten kann. Das belegen sämtliche geschichtlichen Erfahrungen. Ob nun die ollen Germanen durch die Kaltzeit (Klimapessimum genannt), ab dem  4. Jahrhundert  mittels der Völkerwanderung nach Süden getrieben wurden, oder ob das  nächste Klimapessimum zwischen 1500 und 1850 -auch die kleine Eiszeit genannt …große soziale Unruhen, Missernten und Hungersnöte sowie eine Anzahl umwälzender Ereignisse (Dreißigjähriger Krieg, Französische Revolution)… auslösten, immer waren es Kaltzeiten die Anpassungsbewegungen an den Klimawandel erforderten. Die Ernten gingen drastisch zurück, die Menschen hungerten und verhungerten; Krieg und Not und Wanderung waren die Folge.
Wenn es also das war, was die Deutsche Regierung beim Verlesen Ihrer bahnbrechenden Erklärung im UN Sicherheitrat vertrat, dann fragt man sich, ob hier nicht nur schlicht die Vorzeichen verwechselt wurden? Der Klimawandel solle also keine kalte Periode zur Folge haben: Nein, das war es wohl nicht. Zuvor nämlich hatte – wieder auf Betreiben der deutschen Regierung, namentlich der seitdem Klimadonna genannten Kanzlerin, Frau Dr. Merkel-  die Staats- und Regierungschefs beim G8-Gipfel im Juli 2009 im italienischen L’Aquila einheitlich dem Erdklima (Gaia lässt grüßen) versprochen, dass es sich um nicht mehr als 2 ° C erwärmen dürfe, dafür werde man schon sorgen.  Also nicht etwa eine Abkühlung solle verhindert werden, sondern eine Erwärmung! Warum die schädlich sein soll, besonders aber wie man das anstellen will, konnte bisher niemand darlegen. Schließlich fährt halb Europa im kühlen nassen Winter gern mal in den warmen Süden. Die CO2 Konzentration steigt ungebremst mit knapp 2 ppm/Jahr, aber die Erdtemperatur steigt nicht mit, sondern fällt sachte.
Ungeachtet dieser klaren Signale hat das deutsche Parlament, wegen des Klimaschutzes, die umgehende Vernichtung der deutschen konventionellen Energieversorgung  beschlossen. Einfach mal so! Und nur mit 7 Gegenstimmen aus der Koalition! Alternativen -zwar per „Anreiz“ massivst auf Kosten der Verbraucher gefördert-  sind an keiner Stelle (außer als massive Störung) vorhanden, oder auch nur sichtbar.
Aber so funktioniert Politk eben, sagt man. Besonders die deutsche Welt- und -Klima- und Schutzpolitik.
Wer denkt dabei nicht an Heinrich Heine …denk ich an Deutschland in der Nacht…bin ich um den Schlaf gebracht.
Michael Limburg EIKE
Wie die Medien über diesen Geniestreich berichten hier




Zur Radioaktivität und Strahlen– einige Fakten!

Erhellendes hat auch die Bundestagsabgeordnete und atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, beizutragen.

In einem Interview sagte sie:
„Wir haben außerhalb der Schutzzone gemessen, weil es dort eine breite Schneise von Fukushima-Daiichi aus Richtung Nord-Westen gibt, die stark kontaminiert ist. Wir waren an einem Ort, an dem noch ungefähr zehn Prozent der Menschen leben. Es sieht aber nicht so aus, als wären die Verbliebenen schon am Packen, sondern sie verrichten ganz normal ihren Alltag. Wir haben dort elf Mikrosievert gemessen, unter einem Abflussrohr sogar 500. Wenn ein Mensch ein Jahr lang dort leben würde (unter einem Abflussrohr?), käme er auf eine Jahresdosis von 89 mSv. Das ist mehr als das Vierfache der Grenzwertdosis, der ein Arbeiter in Atomkraftwerken ausgesetzt sein darf.“

Nach ihrer Meinung beträgt der Grenzwert wohl 20 mSv.

Auf den Punkt bringt es infamerweise der Umweltminister:

„Das war eine Gelegenheit, und wir haben zugegriffen“, sagte Röttgen. (2)

Ziehen wir ein kurzes Zwischenfazit.

Frau Merkel hat neue fundamentale physikalische Erkenntnisse gewonnen. Deren Wert betrachten wir gleich.
Für den Grünen Untersteller sind Tschernobyl und Fukushima gleich, Dies beweist entweder völlige Unkenntnis oder totale Volksverdummung. Seine Parteifreundin hat revolutionäre Messungen durch- und wundersame Rechnungen ausgeführt, denn weder 11 µSv, 500 µSv noch 511/2 µSv ergibt pro Jahr 89 mSv.
Der Tod von 25.000-27.000 Opfern, primär durch den Tsunami verursacht, war für Röttgen die herbeigesehnte Gelegenheit. Man liest förmlich zwischen den Zeilen, mit ein paar Nukleartoten wäre dies noch besser gewesen.
Bevor wir uns den physikalischen Aspekten zuwenden, sei zum Anfang an eine Aussage von Paracelsus erinnert.
Nach Paracelsus ist jeder Stoff ein Gift für den Körper, es kommt nur auf die Dosis an.
Auf den folgenden Seiten bis zum Kasten auf Seite 6 werden physikalische Grundlagen betrachtet. Wer will kann diese erst einmal überspringen und sie später lesen.
Die wenigen englischen Passagen stammen aus dem Buch „Radiation and Reason“ von Prof. Wade Allison. Er lehrt seit mehr als 40 Jahren medizinische und Strahlenphysik an der Universität von Oxford in England.

Eindringtiefe und Wechselwirkung von α-Strahlung mit Materie

Ein α-Teilchen ist ein zweifach ionisiertes He-Atom, welches auf seinem Weg eine Ionisierung von anderen Atomen bewirkt. Die Reichweite ist ziemlich gering, wie der nachstehenden Tabelle entnommen werden kann, deshalb ist es leicht abzuschirmen, aber mögliche Sekundärstrahlung muss beachtet werden.

Eindringtiefe und Wechselwirkung von β-Strahlung mit Materie

Ein β-Strahler emittiert Elektronen, die bei einer Kernspaltung freigesetzt wer-den. Deren Wechselwirkung mit Materie ist kleiner als die von  α-Strahlung und folglich ist die Anzahl der erzeugten Ionenpaare pro Länge geringer und die Rechweite größer.

Eindringtiefe und Wechselwirkung von  γ-Strahlung mit Materie


Die γ-Strahlung besteht aus hochenergetischen Photonen, die durch Absorption ein oder mehrere Elektronen aus einem Atomverband lösen können (Photoeffekt). Auf Grund der Energie geschieht dies bevorzugt für die inneren Niveaus. Dieser Prozess dominiert bei relativ geringen Energien. Bei mittleren Energien überwiegt die Comptonstreuung, bei der das Photon ein Elektron entfernt und seine Richtung ändert.Bei hohen Energien (E > 1.022 MeV) tritt Paarbildung auf, bei der ein Elektron-Positronpaar gebildet wird. Hierzu ist minimal eine Energie von 1.022MeV notwendig. Die restliche Energie geht in die kinetische Energie der Teilchen ü-ber. Die Eindringtiefe ist material- und energieabhängig, wie die folgende Ta-belle der Halbwertsschichten, die Hälfte der Strahlung wird absorbiert, zeigt.

Eindringtiefe und Wechselwirkung von Neutronen mit Materie

Die Wechselwirkung von Neutronen mit Materie erfolgt entweder durch elastische und inelastische Stöße oder durch das Einfangen eines Neutrons im Kern. Beim elastischen Stoß bleibt für die Stoßpartner die Gesamtenergie erhalten. Der „ruhende“ Atomkern kann dabei aber soviel Energie erhalten, dass er den Atomverband verlässt und dabei andere Atome ionisiert. Beim inelastischen Stoß erfolgt eine Anregung des Kerns und eine Abbremsung des Neutrons. Durch Relaxation geht der Kern später wieder in den Grundzustand, wobei ein gamma-Quant ausgestrahlt wird. Die Abbremsung ist dann am größten, wenn die Stoßpartner gleiche Massen haben. Deshalb wird in den meisten AKW Wasser als Moderator verwendet. Als elektrisch neutrale Teilchen dringen Neutronen tief in Materie ein – viele Zentimeter in den typischen technischen Strukturmaterialien. Als freie Teilchen sind Neutronen allerdings aufgrund der schwachen Wechsel-wirkung nicht stabil und zerfallen in ein Proton, ein Elektron und ein Antineutrino mit einer Halbwertszeit von ca. 890 s.

Kernspaltung

Wir beschränken uns hier auf die Kernspaltung von 235U, weil dies das wichtigste Reaktormaterial ist. Bei der Kernspaltung von Uran-235 wird durch Einfan-gen eines Neutrons der Urankern zur Spaltung angeregt. Dabei entstehen im Allgemeinen zwei – seltener drei – Spaltprodukte, zwei bis drei Neutronen und Energie. Dies ist schematisch in der folgenden Graphik dargestellt.

235U hat eine natürliche Halbwertszeit von 703,8 Mio. Jahre. Es steht am Beginn der Uran-Actinium-Reihe und tritt mit einem Anteil von etwa 0,7 % in natürlichem Uranvorkommen.
Die Spaltung erfolgt, weil die Bindungsenergie für die Nukleonen in den Spalt-produkten größer als im Uran ist.

Energie wird bei dem Prozess freigesetzt, weil es einen Massendefekt gibt (Delta E=  Delta m· c2). Je größer der Massendefekt ist, desto stabiler ist der Atomkern, da mehr Energie zu seiner Zerlegung aufgewendet werden muss. Die dabei frei werdende Energie ist gegenüber chemischen Prozessen, die durch Elektronen-austausch erfolgen, um Größenordnungen höher.

Bei der Spaltung von einem Kilogramm 235U wird somit eine nutzbare (abzüglich der Neutrinos, die extremst selten eine Wechselwirkung mit Materie zeigen) Energie von rund 21 Millionen kWh freigesetzt. Dies entspricht einer Verbrennungsenergie von 2600 Tonnen kg Steinkohle (1 Steinkohleeinheit = 7000 kcal pro kg). Eine Tonne Steinkohle kostete im 4. Quartal 2010 rund 93€, was für 2600 t rund eine viertel Million ergibt. Der Preis pro kg Uran betrug ungefähr 120 $, was annähernd den Preis einer Tonne Steinkohle entspricht. Nach einer amerikanischen Studie gibt ein 1GW Kohlekraftwerk pro Jahr bis zu 5.2t Uran und 12.8t Thorium an die Umwelt ab. (3) In Ungarn zeigten Messungen in der Umgebung von KKW eine bis zu fünfmal über den natürlichen Anteil liegende Konzentration von den Radionukliden 238U, 226Rn, 232Th, 137Cs und 40K. 4 Dies übersteigt die Belastungen in der Nähe von Kernkraftwerken um ein Vielfaches, wie durch die nächste Abbildung für die Schweiz demonstriert wird.

Trotzdem demonstrieren die Grünen gegen AKW wegen der Radioaktivität aber nicht gegen KKW, obwohl sie doch generell gegen Radioaktivität sind. Die KKW werden von ihnen verteufelt wegen des Ausstoßes des lebenswichtigen CO2, aber nicht wegen der radioaktiven Materialien. Logik ist offensichtlich kein Bestandteil grüner Politik. Obwohl die Kernenergie billig und zuverlässig ist, steigt Deutschland komplett und unumkehrbar, die Welt wundert sich und die Zukunft wird darüber lachen, aus. Begründet wird dies stets mit Tschernobyl und als Anlass dient Fukushima. In Japan gab es bis heute keinen Strahlentoten und vermutlich auch keinen bedrohlich Verstrahlten.
Der letzte UN-Bericht („The Chernobyl Forum“) zu Tschernobyl stammt vom Februar 2011. In ihm steht:

„Some of the reactor staff and emergency workers received, on 26 April 1986, high doses of external gamma radiation estimated to vary from 2 to 20 Gy, and as a result 28 of them died within first four months from radiation and thermal burns, and another 19 died over the years up to 2004.”

GREENPEACE macht aus 47 Opfern 90.000 Tote.

Soviel zu deren Glaubwürdigkeit. Die Dosis und die Mortalität der in Tschernobyl eingesetzten Arbeiter sind in der folgenden Graphik abgebildet. Man beachte, dass ein nichtlinearer Zusam-menhang besteht und dass ganz klar ein Schwellwertverhalten vorliegt. Von den 140 Verstrahlten mit einer Dosis kleiner 2000 mSv starb keiner und von den 55, die eine Dosis zwischen 2.000 und 4.000 mSv erhalten haben, überlebten 54.

Wir erinnern uns an die grüne atompolitische Sprecherin, die von dramatischen 11 µSv (5 Größenordnungen kleiner!) bzw. 500 µSv unter einem Rohr berichtet. Wie sie allerdings daraus 89 mSv pro Jahr errechnet, bleibt ihr Geheimnis. Ohne Angabe, was die Strahlung verursacht (Jod hat eine Halbwertszeit von 8 Tagen, was bedeutet, dass es relativ viel Energie (Sv) in kurzer Zeit von sich gibt, während Cs mit 30 Jahren wenig über lange Zeiten emittiert), ist die Aussage Null und Nichtig.
Dies wird auch deutlich, wenn man sich die Strahlendosis für die Ukraine und Weißrussland ansieht.
Im UN-Bericht steht dazu:

„Doses that could only be estimated some time after they occurred by careful evaluation of all available information were 17mSv on average to Ukrainian evacuees, with doses to individuals ranging from 0.1 to 380mSv. The average dose to Belarusian evacuees was 31mSv, with the highest average dose in two villages being about 300mSv.”

Es sei hier erwähnt, dass die Dosen niedriger sind, als die natürliche in vielen bekannten Gebieten in der Welt (China, Indien Iran, Brasilien). In Bad Gastein (Österreich), z.B., beträgt die natürliche in der Ortsmitte 20-80 mSv. Für das Personal der Badebetriebe ist der Wert noch deutlich höher. Ob den grünen Kur- und Badegästen dies schon einmal aufgefallen ist?
Weiterhin wird festgehalten:

“Because of the generally low doses received, however, there of any measurable effect of Chernobyl radiation exposures general population except for childhood thyroid cancer, since gland were received by children in contaminated areas.”“For the 1152 thyroid cancer cases diagnosed among children in Belarus during1986–2002 and treated, the survival rate was 98.8%. Eight patients (0.7%) died due to progression of the thyroid cancer, and 6 children (0.5%) died from other causes.”

Es ist zu vermuten, dass auch diese Kinder hätten gerettet werden können, wenn erstens die Russen ihre Nachbarn informiert und diese den Betroffenen rechtzeitig Jodtabletten gegeben hätten.
Die Tabletten hätten die Inkorporation des radioaktiven Jods in die Schilddrüse verhindert. Da sie aber zu spät verabreicht wurden, bewirkten sie das Gegenteil, denn nun wurde das Ausscheiden vermindert.
Die Zahl der möglichen zukünftigen Strahlentoten durch Tschernobyl wird durch die UN auf 4.000 beziffert. Da aber in den betroffenen Gebieten (gesamte betroffene nördliche Hemisphäre) in den nächsten 70 Jahren rund 650 Millionen an natürlichen Krebs sterben werden (5) , können nur grüne Rechenkünstler diese statistisch herausfiltern.
Aber selbst diese relativ kleine Zahl von potentiellen Opfern, einer auf 162.500 (0.006‰) natürlichen Krebsopfern, könnte noch zu groß sein, wenn man die Erfahrungen, die durch Hiroshima und Nagasaki gesammelt wurden, ins Kalkül zieht.
Die folgende Tabelle zeigt die Krebstoten durch die Bombenabwürfe verglichen mit einer Bevölkerungsgruppe, die den Einwohnern der beiden Städte entspricht, aber nicht von der Strahlung betroffen wurde. Die erste Spalte gibt die Dosis wieder, die die einzelnen Gruppen der Überlebenden der Abwürfe erhalten haben. Die dritte Spalte beinhaltet die an Krebs gestorben in Hiroshima und Nagasaki, während die 4., die an Krebs gestorbenen in der nicht betroffenen Region enthält. Der gesamte Unterschied beträgt 480 oder rund 0.5% der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki starben infolge der Strahlung an Krebs. 6

Im vergangenen Jahrhundert waren Uhren deren Ziffern nachts leuchteten in Mode. Die Luminosität wurde hierbei durch alpha-Strahlung emittierendes Radium erzeugt. Gefährlich wurde dies für die Ziffernblattmaler deshalb, weil sie den Pinsel mit dem Mund anspitzten. Dadurch gelang das Radium in den Körper, wo es sich in den Knochen ablagerte und in dem die komplette Energie absorbiert wurde.
Untersuchungen zeigten nun, dass von den 191 Arbeitern, die mehr als 10 Gy (100Sv, D=10) im Laufe ihres Arbeitslebens akkumulierten 46 an Knochenkrebs starben. Jedoch unter den 1339 Arbeitern, die weniger als 10 Gy erhielten, gab es keinen Fall von Knochenkrebs. Ein vielleicht noch erstaunlicheres Ergebnis fand man für eine große Anzahl von Beschäftigten (174.541), die in diversen Berufen einer erhöhten Strahlendosis von 24.9 mSv im Mittel über der normalen pro Jahr, ausgesetzt waren.
Die Sterblichkeitsrate an Krebs betrug unter diesen 81-84% (!) gegenüber der vergleichbaren Bevölkerung. Also, Strahlung kann sogar gesund sein. Viele Heilbäder beruhen auf den Effekt, siehe Bad Gastein, Bad Karlsbad (Karoly Vary) etc.
Wie kann man dies verstehen? Es kommt eben immer auf die Dosis an. Strahlung an sich führt nicht zu irreparablen Schäden. Leben hat sich in einer strahlenden Umgebung entwickelt und daran angepasst. Die Natur hat Reparaturmethoden entwickelt, welche ganz effektiv sind, falls nicht kritische Schwellwerte überschritten werden und genügend Reparaturzeit zur Verfügung steht. Deshalb kann ein „Training“ durch unterkritische Bestrahlung zu einer Erhöhung des Schwellwertes führen.
So ein Mechanismus ist in der Physik wohlbekannt und firmiert dort unter den Namen optisches Härten. Dabei wird der Zerstörschwellwert von optischen Materialien gegenüber Laserstrahlung durch gezieltes, vielfaches Bestrahlen mit unterkritischer Laserstrahlung gegenüber unbehandelten Proben erhöht.
So wie der Schwellwert für optische Strahlung stark zwischen den verschiedenen Materialien variiert, gibt es in der Natur auch keinen einheitlichen Wert bezüglich der radioaktiven Strahlung. Die Dosis, bei der nach kurzzeitiger Ganzkörperbestrahlung 50% der Individuen innerhalb von 30 Tagen sterben beträgt für den Mensch 7 Sv, für den Hamster 9 Gy, für die Schnecke 200 Gy und für die Amöbe 1000 Gy. 7Selbst diese hohen Dosen sind keine Absolutwerte. In der Chemotherapie werden häufig viel höhere Dosen eingesetzt um das Leben der Patienten zu retten und nicht um sie umzubringen.
Herr W. (ich habe seinen Bericht vorliegen, möchte aber seine Anonymität wahren) erhielt z.B. vor 2 Jahren 44 Gy ins Gesicht und erfreut sich inzwischen bester Gesundheit. 44 Gy, dieser Wert ist 4 Millionen Mal höher als die von der grünen Expertin gemessene und als dramatisch empfundene Dosis von Fukushima.
Es wäre sicher hilfreicher gewesen, wenn sie statt auf Steuerkosten nach Fukushima zu jetten, man denke nur an den CO2-Ausstoß, eine Strahlenklinik in Deutschland besucht hätte.

Ziehen wir ein Fazit: Der Mensch hat kein Organ zur Wahrnehmung von radioaktiver Strahlung.

Deshalb hat er Jahrtausende furchtlos mit ihr Leben können. Nach deren Entdeckung durch die Curies, den Bau und Einsatz von Atombomben und der poli-tisch gewollten Verknüpfung von atomaren Waffen und AKW hat sich dies grundlegend geändert. Dies ist aber ein politisches und kein physikalisches Problem.
Fukushima hat keine neuen physikalischen Erkenntnisse gebracht. Es hat aber bewiesen, dass ein AKW unbeschädigt ein Erdbeben der Stärke 9 überstehen kann, obwohl es „nur“ für eine Stärke von 8.2 konzipiert war. Das Problem war der Tsunami, der zu dem Ausfall der elektrischen Versorgung führte, und die Knallgasexplosion, welche durch den Einsatz elektrischer Rekombinatoren ver-ursacht wurde. In deutschen AKW werden autarke Rekombinatoren eingesetzt.
Übrigens hat die Bundesregierung gerade eine Gefährdung der unteririschen CO2-Speicherung durch Erdbeben in Deutschland ausgeschlossen. (8)
Aber für oberirdische AKW besteht sie. Frau Merkels Logik wird wohl immer grüner. Eine Verteufelung der Radioaktivität per se ist wider die Natur. Radioaktivität gibt es überall und zwar mit einer ganz großen Bandbreite. Mehr noch, Radioaktivität kann in milden Dosen, die aber ein Vielfaches der angeblichen grünen Grenzwerte betragen, gesundheitsfördernd sein, wie Heilbäder seit Jahrhunderten bezeugen.
Aber auch in sehr hohen Dosen, wie sie in der Krebsbekämpfung verwendet werden, kann sie lebensrettend eingesetzt werden.Der unmotivierte Ausstieg aus der Kernenergie ist wissenschaftlich nicht begründbar und volkswirtschaftlich ein Desaster.
Dr. rer. nat. Bernd Hüttner für EIKE

Ergänzung: Leser Dr. Hinsch – des Japanischen mächtig schreibt uns zu den Berichten über die Strahlenopfer in Fukushima folgendes:

An alle Ungläubigen gegenüber der heutigen Öko-Staatsreligion!  

Am 24. März 2011 ging durch alle Medien ein Bericht, drei AkW-Arbeiter in Fukushima wären schwer verstrahlt worden. Aber was hatte das für Folgen? Nach meiner Kenntnis wurde das von den deutschen Medien unterschlagen. Falls es doch Berichte gibt, die mir entgangen sind, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
Da ich aus dem Japanischen übersetzen kann, habe ich die Ereignisse von Fukushima auch anhand der Internetausgabe der "Asahi Shimbun" verfolgt, Japans zweitgrößter Tageszeitung. Da wurde folgendermaßen berichtet:
"Im Block 3 des Kernkraftwerks Fukushima 1 wurden die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung fortgeführt. 3 mutige Arbeiter setzten sich bei der Verlegung von Kabeln erheblichen Strahlenbelastungen aus"
Und weiter:
"Die Strahlendosen in der oberen Körperhälfte lagen im Bereich von 173 bis 180  mSv (Als Maximalwert hatte man 250 mSv festgesetzt). Bei zwei Arbeitern zeigten sich jeweils an beiden Füßen Symptome, welche auf eine Strahleneinwirkung hindeuteten. Man brachte alle drei in ein Krankenhaus der Stadt Fukushima."
Soweit die Zeitung. 2 Arbeiter waren ohne Gummistiefel in 30 cm hohem Wasser herumgewatet.
Drei Tage später, am 27. März 2011, konnte "Asahi Shimbun" berichten:
"Die 3 Arbeiter, welche mit radioaktivem Wasser in Berührung gekommen waren, werden aus dem Krankenhaus entlassen. Sie hatten Dosen von 2 – 3 Sievert abbekommen.
Das auf Strahlenmedizin spezialisierte Krankenhaus Hoiyaken gab heute bekannt: Die 3 Arbeiter, welche eingeliefert wurden, nachdem sie bei Wiederherstellungsarbeiten im Kernkraftwerk Fukushima 1 mit stark radioaktivem Wasser in Berührung gekommen waren, werden am 28. März 2011 entlassen. Ihre Körper sind gänzlich ohne medizinischen Befund. Zunächst angenommene verbrennungsähnliche Symptome, über die man sich Sorgen gemacht hatte, existieren nicht.
2 von den 3 Arbeitern waren mit ihren Füßen in radioaktivem Wasser gewesen. Die Dosis, welche ihre Füße dabei erhalten hatten, wurde so genau wie möglich ermittelt. Sie lag wahrscheinlich im Bereich von 2 bis 3 Sievert. In den Richtlinien für Arbeitssicherheit ist der obere Grenzwert bei Katastrophen auf 1 Sievert festgesetzt (Anmerkung: Für Hände und Füße); dieser Grenzwert wurde hier um das zwei- bis dreifache überschritten. Bei der Einlieferung ins Krankenhaus hatte man zunächst eine Dosis von 2 bis 6 Sievert angenommen. Durch das Herumlaufen in radioaktivem Wasser könnte auch Radioaktivität in die Körper der betreffenden Arbeiter gelangt sein. Im Krankenhaus wurde berechnet, wie viel das sein kann. Für einen merklichen Einfluss auf die Gesundheit ist es zu wenig."
Wer kann dazu etwas sagen?
Dr. Hermann Hinsch 

Quellen zum Beitrag von Dr. Hüttner:

1 http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Rede/2011/06/2011-06-20-bkin-jahreskonferenz-rat-nachhaltige-entwicklung.html
2 http://www.tagesspiegel.de/politik/merkel-einsichten-die-ich-heute-teile/4306078.html
3 A Gabbard ORNL Review 26 (1993) 3 and 4
4 Papp et al. – J. of environmental radioactivity 59 (2002) 191
5 PSI Energiespiegel Nr. 13 (2005)
6 D L Preston et al. –Radiation Research 162 (2004) 377-389
7 http://www-user.tu-chemnitz.de/~mhie/Kerne_Elementarteilchen/KP_ET_10.pdf
8 Deutscher Bundestag Drucksache 17/6149
Der Beitrag kann als pdf im Anhang heruntergeladen werden

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