Warum die Klimaänderung für die Welt gut ist

Zunächst dachte ich, dass dies ihre übliche Art ist. Aber dann merkte ich, dass sie echt ahnungslos sind. Gute Nachrichten sind keine Nachrichten, weshalb die Mainstream-Medien weitgehend alle Studien ignorieren, aus denen insgesamt die Vorteile der Klimaänderung hervorgehen. Und Akademiker waren nicht gerade erpicht darauf, solchen Analysen Rückenwind zu geben. Also folgt hier, möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte, ein ganzer Artikel in der nationalen Presse über die Vorteile der Klimaänderung.

Es gibt viele wahrscheinliche Auswirkungen der Klimaänderung: positive und negative, ökonomische und ökologische, humanitäre und finanzielle. Und wenn man sie alle zusammenwirft, ist die Auswirkung insgesamt heute positiv – und wird wahrscheinlich bis zum Jahr 2080 positiv bleiben. Zu diesem Ergebnis ist Prof. Richard Tol an der Sussex University gekommen, nachdem er 14 verschiedene Studien über die Auswirkungen zukünftiger Klimatrends begutachtet hatte.

Um genau zu sein, Prof. Tol berechnete, dass die Klimaänderung bis zu einer Erwärmung von 2,2°C ab dem Jahr 2009 vorteilhaft wäre (da hat er seine Studie geschrieben). Dies bedeutet etwa 3°C seit vorindustrieller Zeit, da es bereits etwa 0,8°C während der letzten 150 Jahre wärmer geworden ist. Die jüngsten Schätzungen der Klimasensitivität zeigen, dass derartige Temperaturen nicht vor Ende dieses Jahrhunderts erreicht werden – wenn überhaupt. Das IPCC, dessen Berichte den Konsens definieren, klebt jedoch an älteren Hypothesen, was Vorteile bis etwa 2080 bedeutet. Wie auch immer, es ist noch ein langer Weg.

Jetzt hat Prof. Tol eine neue Studie veröffentlicht, und zwar als Kapitel in einem neuen Buch mit dem Titel How Much have Global Problems Cost the World?, welches von Bjorn Lomborg, Direktor des Kopenhagener Konsens-Zentrums, herausgegeben und von einer Gruppe führender Ökonomen begutachtet worden ist. In dieser Studie richtet er den Blick zurück auf das vorige Jahrhundert. Er folgert, dass die Klimaänderung tatsächlich das Wohlergehen der Menschheit und des Planeten während des 20. Jahrhunderts erhöht hat.

Es steht Ihnen frei, den Studien von Prof. Tol nicht zu glauben. Oder Sie können sagen, dass der Gesamt-Vorteil klein ist (was stimmt), Sie können argumentieren, dass sich die Vorteile mehr auf die reichen Länder beschränken als auf arme Länder (was stimmt) oder Sie können betonen, dass die Klimaänderung nach dem Jahr 2080 insgesamt schädlich für die Welt wäre (was auch stimmen könnte). Sie können sogar sagen, dass Sie den involvierten Modellen nicht trauen (obwohl sie sich als zuverlässiger erwiesen haben als die Modelle zur Berechnung der Temperatur). Aber was Sie nicht tun können ist zu bestreiten, dass dies der gegenwärtige Konsens ist. Wenn Sie wollen, dass man den Konsens hinsichtlich der Temperaturmodelle akzeptiert, sollten Sie auch den Konsens der ökonomischen Vorteile akzeptieren.

Alles in allem findet Prof. Tol, dass die Klimaänderung im vorigen Jahrhundert das menschliche Wohlergehen verbessert hat. Um wieviel? Er rechnet mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 1,4, das bis 2025 um 1,5 Prozent steigen soll. Für einige Menschen macht diese Differenz den Unterschied aus zwischen Verhungern und Überleben.

Bis 2050 werden es immer noch 1,2 Prozent sein, und der Trend wird nicht vor 2080 negativ werden. Kurz gesagt, meine Kinder werden sehr alt sein, bevor die globale Erwärmung aufhört, für die Welt vorteilhaft zu sein. Wenn die Welt weiterhin um 3 Prozent pro Jahr wächst, wird ein normaler Mensch im Jahr 2080 etwa neunmal so reich sein wie heute. Das tief liegende Bangla-Desh wird also dann in der Lage sein, 2080 die gleichen Flutschutzmaßnahmen zu ergreifen, die die Holländer heute schon haben.

Unter den hauptsächlichen Vorteilen der globalen Erwärmung sind: weniger Tote im Winter, niedrigere Energiekosten, bessere Ernten, möglicherweise weniger Dürren, vielleicht größere Biodiversität. Es ist eine wenig bekannte Tatsache, dass es im Winter mehr Todesfälle gibt als im Sommer – nicht nur in Ländern wie UK, sondern auch in Ländern mit heißen Sommern, einschließlich Griechenland. Sowohl UK als auch Griechenland weisen im Winter eine um 18 Prozent höhere Sterberate auf. Vor allem in kalten Wintern kommt es zu einem Anstieg von Herzstillständen, weit mehr als der Anstieg bei Hitzewellen.

Kälte, nicht Wärme, ist der größte Killer. Im letzten Jahrzehnt gab es in UK durchschnittlich 29.000 zusätzliche Todesfälle pro Winter durch die Kälte. Man vergleiche dies mit der Hitzewelle vor zehn Jahren, die in Frankreich 15.000, in UK lediglich 2000 Todesopfer forderte. In den zehn Jahren seitdem gab es im Sommer überhaupt keine Spitzenwerte hinsichtlich Todesfälle. Exzessive Todesfälle im Winter haben ärmere Bevölkerungsschichten viel stärker betroffen als reichere, und zwar aus einem offensichtlichen Grund: die Ärmeren konnten sich die Heizung nicht leisten. Und in Gefahr sind nicht diejenigen, die von einer moderaten Erwärmung profitieren. Die globale Erwärmung hat bislang die Heizungsrechnungen stärker gedämpft als Rechnungen für Kühlung. Falls die Erwärmung nach dem 17-jährigen Stillstand erneut einsetzt und sich die Energieeffizienz unserer Wohnungen verbessert, werden vielleicht die Kosten für Kühlung diejenigen der Heizung übersteigen – möglicherweise ab 2035, schätzt Prof. Tol.

Der größte Vorteil kommt aber nicht durch die Klimaänderung, sondern durch das Kohlendioxid. Das ist kein Verschmutzer, sondern das Rohmaterial, aus dem Pflanzen Kohlenwasserstoffe und in der Folge Proteine und Fette erzeugen. Da es ein nur sehr gering in der Atmosphäre vorhandenes Spurengas ist – weniger als 0,04 Prozent der Luft – gieren die Pflanzen danach, es zu absorbieren. An einem windstillen, sonnigen Tag kann ein Maisfeld die Hälfte des Kohlendioxids aus der Luft holen. Kommerzielle Betreiber von Gewächshäusern pumpen daher Kohlendioxid in ihre Treibhäuser, um das Pflanzenwachstum anzuregen.

Die Zunahme des mittleren CO2-Gehaltes der Luft während des vorigen Jahrhunderts von 0,03 Prozent auf 0,04 Prozent hat bereits messbare Auswirkungen auf die Wachstumsrate von Pflanzen. Sie ist verantwortlich für eine erstaunliche Änderung der Grünmenge auf dem Planeten. Wie Dr. Ranga Myneni von der Boston University mittels drei Jahrzehnten Satellitenbeobachtung dokumentiert hat, sind 31% der bewachsenen Fläche des Planeten grüner geworden sind und nur 3 Prozent weniger grün. Dies bedeutet übertragen eine Zunahme der Produktivität des Ökosystems um 14 Prozent und gilt für alle Pflanzenarten.

Dr. Randall Donohue und seine Kollegen vom CSIRO Land and Water Department in Australien haben ebenfalls Satellitendaten analysiert und festgestellt, dass die Ergrünung eindeutig zumindest teilweise dem Dünungseffekt von Kohlendioxid zugeordnet werden kann. Die Ergrünung ist besonders ausgeprägt in trockenen Gebieten wie der Sahel-Zone, wo die Satelliten eine starke Zunahme grüner Vegetation seit den siebziger Jahren festgestellt haben.

Oft wird gesagt, dass die globale Erwärmung die Ärmsten der Welt am stärksten betreffen wird. Nur selten hört man dagegen, dass die Hungersnöte in der Sahel-Zone während der letzten Jahre abgenommen haben, teils wegen stärkerer Regenfälle durch die moderate Erwärmung, und teils auch durch mehr Kohlendioxid selbst: Mehr Grünzeug für die Ziegen bedeutet, dass mehr Grünzeug für die Gazellen übrig bleibt. So haben ganze Ökosysteme profitiert.

Selbst Eisbären blühen bislang auf, hauptsächlich jedoch wegen des Einstellens der Jagd. Nichtsdestotrotz, es ist erwähnenswert, dass in den drei Jahren mit der geringsten Eisbären-Population in der westlichen Hudson Bay (1974, 1984 und 1992) das Meereis zu dick war, um es den Ringelrobben zu ermöglichen, in größerer Zahl im Frühjahr aufzutauchen. Bären brauchen gebrochenes Eis.

Nun ja, könnte man einwenden, aber was ist mit all den von der Klimaänderung verursachten Wetterkatastrophen? Das ist komplett mythisch – bislang jedenfalls. Der jüngste IPCC-Bericht ist in dieser Hinsicht bemerkenswert offen, wird doch darin festgestellt, dass es keinen Trend hinsichtlich extremer Ereignisse wie tropischer Wirbelstürme oder auch kleinräumigen Wettersystemen wie Gewitter und Hagel gibt.

Tatsächlich ist die Todesrate durch Dürren, Überschwemmungen und Stürme seit den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts um 98 Prozent zurückgegangen. Dies geht aus einer sorgfältigen Studie des unabhängigen Wissenschaftlers Indur Goklany hervor. Nicht weil das Wetter weniger gefährlich geworden ist, sondern weil die Leute im Zuge größer werdenden Reichtums Schutzmaßnahmen immer mehr verbessert haben: Man betrachte den bemerkenswerten Erfolg von Warnungen vor einem Tropensturm in Indien aus jüngster Zeit. Darum geht es bei der Klimaänderung – wir werden wahrscheinlich die Vorteile einsacken und einige Nachteile durch Anpassung abschwächen. Zum Beispiel stimmen die Experten jetzt überein, dass die Malaria ihren weltweiten rapiden Rückgang fortsetzen wird, egal wie sich das Klima entwickelt.

Und doch ist die Rosinenpickerei schlechter Nachrichten immer noch weit verbreitet. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür bot der IPCC-Bericht 2007, in dem es geheißen hatte, dass es ‚hunderte Millionen Menschen geben wird, die zunehmendem Wetterstress ausgesetzt sind, und zwar unter vier verschiedenen Szenarien zukünftiger Erwärmung‘. Es wurde eine Studie zitiert, die auch die Anzahl der Menschen mit reduzierter Wasserknappheit auflistete – und in jedem Fall war diese Zahl größer. Das IPCC hat diese positiven Zahlen einfach weggelassen.

Warum ist das von Bedeutung? Selbst wenn die Klimaänderung noch etwas mehr Wohlstand während der nächsten 70 Jahre verspricht – warum dann das Risiko auf sich nehmen, dass der Schaden danach immer größer wird? Dafür gibt es einen offensichtlichen Grund: Die Klimapolitik verursacht schon jetzt enorme Schäden. Das Errichten von Windturbinen, immer mehr Biotreibstoffe und das Ersetzen von Kohle durch Holz in Kraftwerken – alles explizite Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels – haben vernachlässigbare Auswirkungen auf die CO2-Emissionen. Aber sie haben die Menschen in Energiearmut getrieben, die Industrien weniger wettbewerbsfähig gemacht, die Preise für Nahrungsmittel verteuert, die Zerstörung der Wälder beschleunigt, seltene Paradiesvögel getötet und Gemeinden geteilt – um nur einige wenige zu nennen. Mr. Goklany schätzt, dass global fast 200.000 Menschen jedes Jahr sterben, weil wir 5 Prozent der Welt-Getreideernte in Motorenöl verwandeln anstatt in Nahrungsmittel: dies treibt die Menschen in Mangelernährung und den Tod. Christine Liddell von der University of Ulster zufolge sterben in diesem Land 65 Menschen pro Tag, weil sie es sich nicht leisten können, ihre Wohnungen angemessen zu heizen. Und doch plant die Regierung, die Stromkosten der Verbraucher bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.

Bjorn Lomborg hat darauf hingewiesen, dass die Europäische Union in jedem der nächsten 87 Jahre für seine gegenwärtige Klimapolitik 165 Milliarden Pfund ausgeben will. Die Klimapolitik in UK – Subventionen für Windmühlen, Holzöfen, Elektroautos und alles weitere – wird uns 1,8  Billionen Pfund im Verlauf dieses Jahrhunderts kosten. Im Austausch für diese exorbitante Summe hoffen wir, die Lufttemperatur um 0,005°C zu erniedrigen – was mit normalen Thermometern jenseits der Messbarkeit liegt. Der akzeptierte Konsens unter Ökonomen lautet, dass man für jede 100-Pfund-Note, die man zur Bekämpfung des Klimawandels ausgibt, einen Vorteil von 3 Pfund zurück bekommt.

Wir richten also jetzt echte Schäden an, um eine Änderung aufzuhalten, die noch 70 Jahre lang von Vorteil für uns ist. Das ist so, als ob man sich einer Radiotherapie unterzieht, weil es einem zu gut geht. Ich teile einfach nicht die Sicherheit, die so Viele im grünen Establishment an den Tag legen, dass es das wert ist. Das kann sein, muss es aber nicht.

Offenlegung: Als Aktien- und Landbesitzer habe ich ein Interesse an fast allen Formen der Energieerzeugung: Kohle, Holz, Öl und Gas, Wind (ungern), Kernkraft, sogar Biotreibstoffe. Ich könnte wohl viel mehr Geld verdienen, wenn ich die grüne Energie enthusiastisch begrüßen würde anstatt mich gegen sie zu stellen. Ich bekunde hier also keine spezielle Befürwortung von irgendwas, sondern ehrliche Neugier.

Dieser Artikel erschien zum ersten Mal in der Druckausgabe des Magazins The Spectator am 19. Oktober 2013.

Link: http://www.spectator.co.uk/features/9057151/carry-on-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klima-Alarm im Rückwärtsgang

Es sind bereits Teile dieses 31-seitigen Dokuments durchgesickert, in dem 1914 Seiten wissenschaftlicher Diskussion zusammen gefasst sind, aber dank eines führenden Klimawissenschaftlers konnte ich einen ersten Blick auf die zentrale Prognose in der Mitte des Dokuments werfen. Die große Nachricht ist, dass man diesmal zum ersten Mal seit Erstellung dieser Berichte im Jahre 1990 den Alarm herunter fährt. Es heißt darin, dass der zu erwartende Temperaturanstieg durch die anthropogenen Treibhausgase niedriger ist als vom IPCC 2007 eingeschätzt.

Zugegebenermaßen ist die Änderung gering, und wegen veränderter Definitionen ist es nicht einfach, die beiden Berichte miteinander zu vergleichen, aber ein Rückzug ist es in jedem Falle. Das ist wichtig, weil es auf die sehr reale Möglichkeit zuläuft, dass während der nächsten Generationen die Gesamtauswirkung der Klimaänderung positiv sein wird für die Menschheit und für den Planeten.

Im Einzelnen heißt es in dem Bericht, dass die „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ (ECS) – also die eventuelle Erwärmung durch eine Verdoppelung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre, was hunderte Jahre dauern wird – „höchstwahrscheinlich“ über 1°C, „wahrscheinlich“ über 1,5°C und „sehr wahrscheinlich“ unter 6°C liegen wird. Im Jahre 2007 hieß es seitens des IPCC, dass sie „wahrscheinlich“ über 2°C und „sehr wahrscheinlich“ über 1,5°C liegen würde ohne obere Begrenzung. Da „höchst-„ und „sehr“ hier unterschiedliche spezifische und statistische Bedeutungen haben, ist der Vergleich schwierig.

Aber dennoch ist der Abwärtstrend seit 2007 eindeutig, vor allem am Ende der „wahrscheinlich“-Skala. Der wahrscheinlichste Wert (beim letzten Mal 3°C) wird aus irgendwelchen Gründen dieses Mal gar nicht genannt.

Eine unmittelbarer relevante Maßzahl einer wahrscheinlichen Erwärmung wurde ebenfalls zurück gefahren: „Transient Climate Response“ – die erwartete tatsächliche Temperaturänderung in 70 Jahren von jetzt an bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes ohne die verzögerten Auswirkungen im nächsten Jahrhundert. [?] Im neuen Bericht wird es heißen, dass diese Änderung „wahrscheinlich“ 1 bis 2,5°C betragen wird und dass es „extrem unwahrscheinlich“ ist, dass dieser Wert über 3°C liegt. Auch dies ist niedriger als die letzte Schätzung aus dem Jahr 2007 („sehr wahrscheinliche“ Erwärmung um 1 bis 3°C auf Basis von Modellen oder 1 bis 3,5°C auf der Basis von Beobachtungen).

Die meisten Experten sind der Ansicht, dass eine Erwärmung um weniger als 2°C verglichen mit dem vorindustriellen Niveau insgesamt keine ökonomischen oder ökologischen Schäden verursachen würde. Daher sagt der neue Bericht im Endeffekt (basierend auf den Mittelwerten der Bandbreite der IPCC-Emissions-Szenarien), dass es eine mehr als 50-prozentige Chance gibt, dass bis zum Jahr 2083 die Vorteile der Klimaänderung deren Schäden bei Weitem überwiegen werden.

Eine Erwärmung bis zu 1,2°C während der nächsten 70 Jahre, wovon 0,8°C bereits eingetreten sind und wovon das meiste in kalten Gebieten sowie nachts stattfinden wird, würde den Ackerbau weiter nach Norden ausdehnen, die Ernteerträge verbessern, zu etwas höheren Regenmengen vor allem in ariden Gebieten führen, das Wachstum von Wäldern verbessern und weniger Todesopfer im Winter fordern. Ein zunehmender Kohlendioxidgehalt hat schon jetzt die Wachstumsraten der Pflanzen und das Ergrünen der Erde verursacht und wird das auch weiterhin tun – weil Pflanzen bei höheren Kohlendioxid-Konzentrationen schneller wachsen und weniger Wasser brauchen.

Bis zu zwei Grad Erwärmung – deren Vorteile werden eventuelle schädliche Auswirkungen wie extremeres Wetter oder steigende Meeresspiegel deutlich überwiegen. Von Letzterem nimmt selbst das IPCC an, dass er lediglich noch um 1 bis 3 Fuß [ca. 30 bis 90 cm] während dieses Zeitraumes steigen soll.

Und selbst diese jüngsten IPCC-Schätzungen der Klimasensitivität könnten noch zu hoch sein. Sie reflektieren nämlich nicht angemessen die jüngste Reihe von veröffentlichten Studien, in denen es um die „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ und die „Transient Climate Response“ auf der Basis von Beobachtungen geht, von denen die meisten auf eine noch geringere Erwärmung zeigen. Bereits im vorigen Jahr wurde dies in zwei Studien deutlich – von Wissenschaftlern an der University of Illinois und der Oslo-University in Norwegen – die eine geringere ECS ergaben als von den Modellen angenommen. Seitdem kamen drei weitere Studien zu dem Ergebnis, dass ECS deutlich unter der von den Modellen angenommenen Bandbreite liegt. Die wichtigste dieser Studien, die in Nature Geoscience von einem Team veröffentlicht worden ist, in dem auch 14 Leitautoren des demnächst erscheinenden AR 5 mitarbeiten, kam zu dem Ergebnis, dass „der wahrscheinlichste Wert der Gleichgewichts-Klimasensitivität auf der Basis des Energiehaushaltes des letzten Jahrzehnts 2,0°C ist“.

Zwei jüngere Studien (eine im Journal of the American Meteorological Society, die andere im Journal Earth System Dynamics) schätzen, dass der TCR möglicherweise um 1,65°C liegt. Das liegt unheimlich dicht an der Schätzung von 1,67°C aus dem Jahr 1938 von Guy Callendar, einem britischen Ingenieur und einem der ersten Studenten des Treibhauseffektes. Ein kanadischer Blogger und Mathematiker namens Steve McIntyre hat darauf hingewiesen, dass Callendars Modell besser die Temperaturen der Welt zwischen 1983 und jetzt vorhergesagt hat als die „Nachhersage“ der gleichen Daten durch moderne Modelle.

Die Bedeutung hiervon liegt darin, dass Callendar angenommen hat, dass das Kohlendioxid allein agiert, während die modernen Modelle allesamt davon ausgehen, dass dieser Effekt durch Wasserdampf modifiziert wird. Es gibt kaum Zweifel an der Stärke der Erwärmung, die Kohlendioxid verursachen kann. Viel mehr Zweifel gibt es hinsichtlich der Frage, ob die Gesamt-Modifizierung durch Wasserdampf tatsächlich stattfindet oder durch Niederschlag sowie einen Abkühlungseffekt durch Wolken kompensiert wird.

Seit dem letzten IPCC-Bericht 2007 hat sich viel verändert. Seit nunmehr über 15 Jahren ist die Temperatur gar nicht mehr gestiegen. Tatsächlich hat der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri eingeräumt, dass der „Stillstand“ sogar schon seit 17 Jahren im Gange sein könnte, abhängig davon, welchen Datensatz man betrachtet. Eine kürzlich in Nature Climate Change veröffentlichte Studie von Francis Zwiers et al. an der University of Victoria in British Columbia hat ergeben, dass die Modelle die Erwärmung während der letzten 20 Jahre um 100% überschätzt hatten.

Die Erklärung dieses Fehlschlags ist jetzt eine Hausaufgabe der Klimawissenschaft. Zuerst hatte man gehofft, dass eine Unterschätzung der Sulfat-Verschmutzung durch die Industrie (welche die Luft abkühlen kann durch Reflexion von Wärme in den Weltraum) den Stillstand erklären könnte, aber die Wissenschaft bewegte sich in die andere Richtung – sie reduzierte die geschätzte Abkühlung durch Sulfate. Die Daten zur Stützung dieser These kommen von Bojen im Ozean, die auf hundertstel Grad genau messen können und deren Messungenauigkeit viel größer ist als die Messung selbst. Außerdem hat sich die Wärmeaufnahme der Ozeane während der letzten acht Jahre verlangsamt.

Die plausibelste Erklärung des Stillstands ist einfach, dass die Klimasensitivität in den Modellen überschätzt worden war, und zwar infolge falscher Hypothesen über die Gesamtbeeinflussung durch Wasserdampf-Rückkopplung. Dies wird Thema einer hitzigen Diskussion auf der politischen Sitzung sein, die am 23. September in Stockholm beginnt und auf der auch andere Themen als der aktuelle Stand der Klimawissenschaft zur Debatte stehen.

—Mr. Ridley is the author of "The Rational Optimist" and a member of the British House of Lords.

Link: http://online.wsj.com/article/SB10001424127887324549004579067532485712464.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Warum niemals jemand das Wetter ‚normal’ nennt

Teil des Problems war, dass irgendwann zum Ende der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts immer klarer wurde, dass die Temperatur der Erde nicht mehr fortwährend angestiegen war. Allerdings wurden an die Thermometermessungen zahlreiche „Korrekturen“ angebracht, um es so aussehen zu lassen, als verlaufe der Anstieg genauso schnell wie die Modelle simulieren.
Also haben diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Alarm verdient haben – und das waren damals sehr viele – ihre Taktik geändert und angefangen, jedes ungewöhnliche Wetterereignis für sich zu vereinnahmen, egal ob das ein Sturm, eine Dürre, ein Blizzard oder eine Überschwemmung war, indem sie die Ursache hierfür den vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen in die Schuhe schoben. Dies erwies sich als lohnende Taktik, weil die Menschen – tatkräftig unterstützt von Journalisten – einen unstillbaren Appetit nach dem Glauben haben, dass die Wettergötter rachsüchtig sind. Die Industrie der fossilen Treibstoffe wurde an Stelle von Zeus als Sündenbock der Wahl eingesetzt (Wissenschaftler sind die Priester).
Die Tatsache, dass das Gedächtnis der Menschen hinsichtlich von Wetterereignissen sehr kurz ist, ermöglichte es, dieses Spiel zu spielen. Die lange australische Dürre von 2001 bis 2007, die Überschwemmungen in Brisbane der Jahre 2009 und 2010 und der ‚wütende Sommer’ 2012/2013 sind im Gedächtnis der Menschen verankert. Die Menschen ordnen das nur sehr widerwillig als Zufall ein. Selbst hier im beschaulichen England sagen die Leute immer „ich habe noch nie erlebt, dass es so kalt/heiß/windig/nass/trocken/veränderlich war wie in diesem Jahr“. Eines Weihnachtstages bemerkte ich, dass die Jahreszeiten das ganze Jahr über ziemlich durchschnittlich gewesen waren, weder zu trocken noch zu nass, weder zu kalt noch zu warm. „Ich habe noch nie so normales Wetter erlebt“, habe ich jemandem gesagt. Er war völlig perplex. Niemand nennt das Wetter jemals normal.
Also ist es zutiefst erfrischend, das neue Buch zu lesen mit dem Titel Besteuerung der Luft: Fakten und Trugschlüsse [facts and fallacies] über die Klimaänderung des international angesehenen Geologen Bob Carter, illustriert durch den Cartoonisten John Spooner. Das Buch stellt die Klimaänderung genau dorthin, wo sie hingehört – nämlich in die richtige Perspektive. Nach dem Zerriss vieler anderer Argumente für Kohlenstoffsteuern und Klima-Alarm geht Carter durch jüngste Wetterereignisse und zeigt, dass nichts an ihnen außergewöhnlich, geschweige denn beispiellos ist. Das gilt für Dürren, Hochwasser, Hitzewellen, Zyklone oder Änderungen am Great Barrier Reef in jüngster Zeit.
Wie kommt es dann, dass die WMO in der vorigen Woche einen atemlosen Bericht geschrieben hat, in dem sie behauptet, dass „die dekadische Rate der Zunahme der Welt-Temperatur zwischen 1991 und 2000 und 2001 bis 2010 ohne Beispiel war“? Professor Ed Hawkins von der Reading University brauchte ein paar Minuten, um zu zeigen, dass dies nicht stimmte, wenn man es mit den Zehnjahreszeiträumen 1993 bis 2002 und 2003 bis 2012 vergleicht, d. h. wenn man also die aktuellsten Zeitreihen heranzieht. In diesem Fall zeigt die jüngste Dekade einen geringeren Anstieg im Vergleich mit der Dekade zuvor als während jeder anderen vorhergehenden Dekade. Mit anderen Worten, der Temperatur-Stillstand der letzten 16 Jahre hat begonnen, auch in den Daten Dekade für Dekade zu erscheinen.
Und das, noch bevor man die Übertreibung betrachtet, die die Temperaturaufzeichnungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergiftet zu haben scheint – infolge Verstädterung, selektiver Auswahl von Wetterstationen und unerklärter „Korrekturen“. Zwei griechische Wissenschaftler haben vor Kurzem berechnet, dass 67% der 181 global verteilten, von ihnen untersuchten Wetterstationen diese Korrekturen den Temperaturtrend haben anwachsen lassen. Darum haben sie ihre Schätzung der aktuellen Erwärmung im späten 20. Jahrhundert halbiert.
Wie auch immer, „ohne Beispiel” heißt bei der WMO seit 1850, was eine Mikrosekunde für einen Paläo-Klimatologen wie Carter ist. Er betrachtet die langzeitliche Perspektive und weist darauf hin, dass sich die Erde seit 17000 Jahren erwärmt, sich seit 8000 Jahren wieder abkühlt, sich seit 2000 Jahren wieder abkühlt, sich seit 1850 erwärmt und sich kaum verändert seit 1997. Folglich „hängt die Antwort auf die Frage ‚findet eine globale Erwärmung statt’ fundamental von der Länge des betrachteten Zeitraumes ab“. Er fährt fort: „Ist die heutige Temperatur ungewöhnlich warm? Nein – ohne Wenn und Aber“.
Carter ist ein mutiger Mann, weil diejenigen unter den Akademikern, die nicht akzeptieren, dass die Klimaänderung gefährlich ist, oftmals verleumdet werden.
Carter ist von der James Cook University zurück getreten, bevor er sich für die Debatte um die globale Erwärmung interessiert hat, bleibt aber emeritiertes Mitglied. Er hat sich kürzlich tatsächlich benachteiligt gefunden in einer E-Mail von Kollegen, die wegen seiner Weigerung, der Linie zu folgen, aufgebracht waren. Wie der alte Witz sagt: Was ist das Gegenteil von Diversität? Universität!
The Australian, 10 July 2013
Link: http://www.thegwpf.org/matt-ridley-calls-weather-normal/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Beweise zählen, nicht irgendein Konsens

Abgesehen davon, Wissenschaft nimmt auf Konsens keine Rücksicht. Es gab einst eine weit verbreitete Übereinstimmung über Phlogiston, (ein nicht existierendes Element, von dem man behauptete, es sei ein Schlüsselpart der Verbrennung), Eugenik [?], der Unmöglichkeit driftender Kontinente, dass Gene aus Proteinen bestehen (und nicht aus DNA), Magengeschwüre wurden durch Stress verursacht und so weiter – allesamt haben sich diese Dinge als falsch herausgestellt. Richard Feynman hat einmal gesagt: „Wissenschaft ist der Glaube an die Ignoranz von Experten“.
Mein Freund machte geltend, dass ich der Herde zu Themen wie der Realität der Evolution und der Sicherheit gentechnisch verändertem Getreide gefolgt sei, warum also nicht beim Thema Klimaänderung? Aha, sagte ich, aber das bin ich nicht. Ich stimme der Mehrheitsmeinung zu, aber nur, weil ich auf die Beweise geschaut habe. Es sind die Daten, die mich überzeugt haben, und nicht die Existenz eines Konsens’.
Mein Freund sagte weiter, dass ich unmöglich die Zeit gehabt haben könnte, all die Beweise für und gegen die Evolution zu checken, so dass ich mich auf das Wort von Anderen habe verlassen müssen. Nein, sagte ich, ich vertraue auf das Wort der anderen, dass ihre Fakten korrekt sind, aber die Interpretation beurteile ich für mich selbst, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie populär sie gerade sind. (So sehr ich Charles Darwin bewundere, ich werde kiesetig, wenn seine Fans anfangen, ihn als unfehlbar hinzustellen. Wenn ich wirklich Unfehlbarkeit haben will, trete ich der katholischen Kirche bei).
Und genau da liegt das Problem beim Thema Klimaänderung. Vor einem Jahrzehnt wurde ich durch zwei Graphiken dazu gebracht, meinen Skeptizismus fallen zu lassen und zu akzeptieren, dass eine gefährliche Klimaänderung wahrscheinlich ist. Die erste, auf dem Wostok-Eisbohrkern basierende Graphik zeigte den Verlauf von Temperatur und Kohlendioxid, die während der letzten 500000 Jahre gleichlaufend schwankten. Die zweite, die berühmte „Hockeyschläger“-Graphik, zeigte einen Temperatursprung am Ende, stärker als zu jeder Zeit im vergangenen Jahrtausend.
Innerhalb nur weniger Jahre jedoch habe ich entdeckt, dass die erste dieser Graphiken das Gegenteil von dem zeigte, was man mir suggerieren wollte. Aus den Eisbohrkernen geht klar hervor, dass die Temperatur den CO2-Gehalt beeinflusst, und nicht umgekehrt.
Was die „Hockeyschläger”-Graphik betrifft – die wurde effektiv von Steven McIntyre zerpflückt, einem kanadischen Geschäftsmann mit mathematischem Interesse an Klimatologie. Er zeigte, dass die Graphik erheblich auf unzuverlässigen Daten beruhte, vor allem Baumringdaten von Grannenkiefern, deren Wachstum oftmals überhaupt nicht mit dem Temperaturverlauf in Zusammenhang zu bringen war. Sie basierte außerdem auf einem Typus statistischen Filter, der alle Beispiele scharfer Temperaturanstiege im 20. Jahrhundert ausblendete.
Ich habe das Ganze danach weiter verfolgt, und jene, die die verschiedenen Hockeyschläger-Graphiken verteidigten, konnten mich nicht mehr überreden. Sie kamen mit den Sedimentablagerungen aus einem See in Finnland, den man umkehren müsste, um eine Temperaturspitze im 20. Jahrhundert zu zeigen; sie fügten ein Beispiel von Lärchen aus Sibirien an, doch stellte sich heraus, dass das Beispiel von einem einzigen Baum stammte, der während der letzten Jahrzehnte schneller gewachsen war, weil sein Nachbar abgestorben ist. Gerade in der vorigen Woche waren die Daten der sibirischen Lärchen final korrigiert worden von der University of East Anglia, wobei alle hockeyschläger-ähnliche Spitzen entfernt worden sind, was eine wortlose Zustimmung bedeutet, dass McIntyre auch damit recht hatte.
Also – ja, es sind die Beweise, die mich davon überzeugen, ob eine Theorie richtig oder falsch ist, und nein, nichts interessiert mich weniger als das, was der „Konsens“ sagt.
Link: http://rationaloptimist.com/blog/i-may-follow-the-crowd,-but-not-because-it%27s-a-crowd.aspx
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erdgas für immer und ewig?

Aber es gibt zunehmende Zweifel daran, ob all das Erdgas (das zu 90% Methan ist) wirklich aus fermentierten fossilen Mikroben stammt. Einiges davon könnte aus chemischen Prozessen tief im Inneren der Erde kommen. Falls das so wäre, könnten die Implikationen für die Klima- und Energie-Diskussionen erheblich sein.
Während der Entstehung der Erde bestanden die auf die Oberfläche prallenden Meteoriten gewichtsmäßig zu 3% aus Kohlenstoff. Einiges von diesem Kohlenstoff lag in Gestalt einfacher Kohlenwasserstoffe vor. Gase wie Methan hätten sich aus den Felsen verflüchtigt, als sich der Erdkern aufheizte. Dieses „Ausgasen“ ist auf Planeten immer noch im Gange. Das erklärt möglicherweise, warum es Seen aus flüssigem Methan und Äthan auf der Oberfläche des Saturnmondes Titan gibt.
Als Geologen damit begonnen haben, nach Öl und Gas zu bohren, begannen sie darüber zu spekulieren, woher diese kommen könnten. Allgemein gesagt, die Amerikaner stützten die Fossil-Theorie, während die Häresie des Ausgasens von einigen Russen vertreten worden ist, geführt von dem großen Chemiker Dmitri Mendeleev. Dieser Gedanke ist später von dem Astrophysiker Tommy Gold wiederbelebt worden. Bis heute hat die Fossil-Theorie gut funktioniert bei der Vorhersage von Öl- und Gasvorkommen dort, wo historisches Meeresplankton in der dünnen Schale eingeschlossen worden ist.
Im Gegensatz dazu erwies sich eine Reihe von Bohrungen bis zu einer Tiefe über 20000 Fuß [über 6000 m] in den achtziger Jahren in Schweden an einer Stelle, an der ein Meteorit die Granitkruste durchbrochen hatte und Methan aus dem geschmolzenen Mantel aus der Tiefe hätte aufsteigen lassen können, als ein teurer Fehlschlag. Die Russen haben Mendeleev jedoch am Leben gehalten, und auf einer kürzlichen Konferenz in Kazan in Russland erhielt der Gedanke, dass einige Gasfelder chemischen und nicht fossilen Ursprungs sind, einige Unterstützung.
Auf der Konferenz wurde auch über ein anderes Thema gesprochen: Das viel Erdgas chemischer Natur ist, aber dass das Leben als eine der Zutaten auch eine Rolle spielt. Der Grund des Ozeans akkumuliert nicht nur die Weichteile des Planktons, sondern auch deren Schalen und Skelette, im Endeffekt aus gelöstem Kohlendioxid entstanden, die sich zu dicken Schichten von Karbonat-Felsen aufgebaut haben (wie die weißen Klippen bei Dover in England).
Wenn der Ozeanboden in den sog. Subduktionszonen tief in den geschmolzenen Mantel gedrückt wird, wo die Kontinente sich ihren Weg über die ozeanische Kruste bahnen, wird dieses Karbonat aufgeheizt und unter hohen Druck gesetzt. Im Jahr 2004 hat Henry Scott mit seinen Kollegen an der Indiana University entdeckt, dass es dabei ideale Bedingungen dafür gibt, dass das Karbonat seinen Sauerstoff verliert und sich stattdessen Wasserstoff anreichert, was zur Methanbildung in großem Umfang führt.
Im Endeffekt würde dieser Vorgang das Kohlendioxid der Erde recyceln, indem es in den Treibstoff zurück verwandelt wird, aus dem es bei der Verbrennung oder durch das Atmen entstanden ist. Vielleicht erklärt dies, warum so viel Methan durch hydrothermische Schlote am Ozeanboden ausgast. Mehr noch, in einer neuen Studie von Vladimir Kutcherov vom Royal  Institute of Technology in Stockholm zeigt er, dass dies auch erklären kann, warum große Mengen von Methanhydraten (bekannt als brennendes Eis) unter dem Meeresboden an den Rändern der Kontinente gefunden worden sind: Vielleicht sind sie aus dem Erdmantel aufgestiegen. Vor Kurzem haben die Japaner bekannt gegeben, dass ein Pilotprojekt zur Extrahierung einiges dieses Methans als Energiequelle erfolgreich verlaufen ist.
Dr. Kutcherov glaubt, dass die Beweise „die Existenz riesiger, unerschöpflicher Ressourcen von Kohlenwasserstoffen in unserem Planeten bestätigen“. Wenn er recht hat – und das neue Deep Carbon Observatory in Amerika hat sich zum Ziel gesetzt, diese Frage während der nächsten Jahre zu beantworten – könnte es sein, dass Erdgas im Endeffekt niemals zur Neige geht.
By: Matt Ridley | Tagged: rational-optimist, wall-street-journal
Link: http://www.rationaloptimist.com/blog/is-gas-made-in-the-earth%27s-mantle.aspx
Übersetzt von Chris Frey EIKE