Grüne Schwarzseher

Auf Panik machen bringt Stimmen: Die Grünen lernten es im Hitzesommer 2003, die Grünen aller Parteien in der Energiewende-Erregung nach der Naturkatastrophe von Fukushima 2011. Die Grüne Partei buhlte deshalb um die Stimmen der Schweizer, indem sie ihnen den schönen Sommer vermieste. Die Glace, die der Wissenschaftler Bastien Girod «kurzfristig gegen die Klima-
erwärmung» anbot, brachte allerdings kaum Erfolg, auch nicht die Kampagne mit einer Glace, auf der die Welt als Schoggiüberzug schmilzt. Deshalb dreht die Partei die Wahlwerbung in den schrillen Bereich: Sie nötigt das Parlament, sich in der Session ab nächster Woche «dringend mit dem Klima zu befassen».
 Und sie fordert vom Bundesrat «eine Zusammenstellung der volkswirtschaftlichen Kosten der Klimaerwärmung und der Wetterextreme». Wie immer, wenn es um Panikmache geht, leugnen die Grünen dabei die Fakten.

Findet die Erderwärmung statt?

«Der Sommer 2015 bricht voraussichtlich alle Rekorde», behaupten die Grünen – mit einem bemerkenswert eng gefassten Horizont. Ihre Behauptung gilt nicht einmal für die Schweiz: In diesem heis­sen Sommer fielen kaum Hitzerekorde, insgesamt schlug das Thermometer nicht stärker aus als 2003.

Und rund um die Arktis herrschte eine Kälte wie seit zwanzig Jahren nicht mehr.

Das Dänische Meteorologische Institut stellt denn auch fest, das Eis über Grönland habe 
innert einem Jahr um 200 Kubikkilometer zugelegt. Weltweit schrauben die Meteorologen zwar an ihren Daten, um 2015 zum wärmsten Jahr zu erklären. Die Satellitenmessungen, die sich schwerer manipulieren lassen, zeigen aber: Seit mehr als achtzehn Jahren erwärmt sich die Erde nicht mehr.

Droht aufgrund des Klimawandels Unheil?

Die «weltweit katastrophalen Folgen», vor denen die Grünen warnen, zeigten sich in diesem Sommer vermeintlich auch in der Schweiz bereits: Einerseits litten vor allem ­Ältere unter der Hitze und starben in Einzelfällen deswegen, andererseits richteten Unwetter und Dürren Millionenschäden an. ­Eine weitere «Zusammenstellung», wie sie die Grünen fordern, braucht es jedoch nicht. Allein aus der Bundesverwaltung liegen schon Tausende von Studienseiten vor, die weissagen, dass in Zukunft aufgrund der Klimaerwärmung Stürme, Dürren oder auch Zecken wüten werden.

Die wenigen Studien zur Vergangenheit zeigen dagegen: Bei den Schäden aufgrund von Naturereignissen gibt es keinerlei Trend –

obwohl sich die Schweiz seit dem 19. Jahrhundert um 1,5 Grad erwärmt hat. Und eine Studie in der führenden Medizinzeitschrift The Lancet stellte kürzlich fest: Bei den untersuchten 74 Millionen Todesfällen starben die Menschen zu 7,3 Prozent aufgrund von Kälte – und zu 0,4 Prozent wegen der Hitze.

Tut die Schweiz in der Klimapolitik zu ­wenig?

Der Beitrag unseres Landes sei 
«schlicht ungenügend», schimpfen die Grünen. Ihr Messias ist Präsident Barack Obama, der die USA am Parlament vorbei dazu zwingen will, ­ihren CO2-Ausstoss bis 2025 um 28 Prozent zu senken. Das würde gemäss den Modellen seines Umwelt­amtes die Erderwärmung bis 2100 um 0,03 Grad verringern. Die Schweizer stossen pro Kopf ein Drittel so viel CO2 aus wie die Amerikaner, insgesamt ein Promille des globalen Ausstosses – sie zahlen schon jetzt die mit Abstand höchsten CO2-Steuern der Welt.

Die Klimaerwärmung findet also nicht mehr statt. Die Klimakatastrophe zeigt sich nicht. Und die Klimapolitik bringt nichts.

Kein Wunder, dass die Grünen sicherheitshalber noch ein anderes Wahlkampfthema suchen: Sie warnen vor Panikmache wegen des real existierenden Asylchaos.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich: Grüne Schwarzseher | Die Weltwoche, Ausgabe 36/2015 | Mittwoch, 2. September 2015http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus Schär für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Übersicht über WELTWOCHE – Artikel zur "Klima-Skepsis"  seit 2002 : 

http://vademecum.brandenberger.eu/themen/klima-1/presse.php#weltwoche

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Wetter: Seichtes Wasser

Die hochgehende Aare kam wie gerufen: So konnte sich Reto Knutti auch für «10 vor 10» in Pose werfen.

Der ETH-Professor leidet seit fünfzehn Jahren darunter, dass sich die Rea­lität hartnäckig nicht an seine Modelle hält, mit denen er der Welt die Klimakatastrophe androht.

Erst letzte Woche erregte er wieder einmal Aufsehen, weil er mit einer Studie weissagt, er könne die stark steigende Wahrscheinlichkeit von Extremereignissen berechnen. Prompt öffneten sich über der Schweiz oder wenigstens über dem Berner Oberland die Schleusen.

«Wir sehen heute schon weltweit eine Zu­nahme der starken Niederschläge», sprach also der Klimaprophet vor dekorativ schäumenden Fluten in die Kamera. Wir sähen dies anhand der Beobachtungen und «in den Modellen» – mit denen Reto Knutti bisher zuverlässig falsch lag. «In der Schweiz ist die Sache etwas schwieriger, die Schweiz ist klein», räumte er ­allerdings ein. «Es wird länger dauern, bis man das sieht; aber wir erwarten auch hier eine Zunahme der starken Niederschläge.»

Immer schön unverbindlich

Dabei hat das wissenschaftliche Experiment längst stattgefunden, halt nicht mit Modellen, sondern in der Realität. Zumindest gemäss den Daten von Meteo Schweiz hat sich das Schweizer Klima seit dem 19. Jahrhundert um 1,7 Grad erwärmt, also doppelt so stark wie weltweit.

Und die Zunahme der Extremereignisse betrug: null.

2009 gaben Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) eine Schadens­bilanz seit 1972 heraus; darin stellten sie fest: «Ein statistisch signifikanter Trend für den gesamten Schaden in den Jahren 1972 bis 2007 liess sich in den Daten nicht ausmachen.» Das fanden sie angesichts allen Unheils, mit dem die Klimaforscher drohen, «erstaunlich». Und seither kam es für die Katastrophenwarner nur noch schlimmer: Die Jahre 2009 bis 2014 waren gemäss WSL «ausgesprochen schadenarm».

Aber eben: Reto Knutti äusserte sich ja nur unverbindlich zur Schweiz.

Deshalb drängt sich ein Blick nach Deutschland auf.

Dort pfiff im letzten Sommer der Deutsche Wetterdienst die Potsdamer Klimaforscher zurück, die gleich gern Alarm schlagen wie jene der ETH: Der statistische Nachweis von stärkeren und häufigeren Niederschlägen sei «grundsätzlich schwierig». Eine kalte Dusche also, doch auch sie wird den ETH-Professor nicht davon abhalten, seine Rechner weiter zu quälen.

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Anmerkungen der EIKE-Redaktion :

(1)

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich: Wetter: Seichtes Wasser | Die Weltwoche, Ausgabe 19/2015 | Samstag, 9. Mai 2015  ; http://www.weltwoche.ch/ ; EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus Schär für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

(2)

Markus Schär hat vorstehend aufgezeigt, daß es in der Schweiz und in Deutschland keine Trends zu Niederschlags-Katstrophen gibt. Solche finden auch die weltweiten Wetterdienste nicht, auch nicht für alle anderen Extremwetter-Ereignisse. Fairerweise muß man dazu erwähnen, daß sich auch der Klimarat IPCC in seinem jüngsten Report 2013/14 von allen Extremwetter-Trends in Gegenwart und Modell-Zukunft "verabschiedet" hat, bzw. alledem eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit einräumt:  ==>  h i e r :

(1) http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ipcc-2014-synthese-kontra-messungen-und-fakten/  ; 05.11.2014   PDF im Anhang zum Download
(2) http://notrickszone.com/2014/11/05/eike-ipcc-synthesis-report-in-crass-contradiction-to-almost-every-measurement-and-trend-in-nature/#sthash.Pk7mw7x4.dpbs ; 05.11.2014

Allerdings – diese in den umfangreichen(!) Grundlagen-Berichten des IPCC dargestellten recht nüchternen Tatsachen fanden keinen Eingang in die Kurzfassung für Politiker, die sgn. SPM. Dabei spielt sich immer das Gleiche ab: Unter politischen Randbedingungen und Vorgaben wird dieser SPM erstellt, um die alarmistischen politischen Aktivitäten und Ziele von Regierungen, NGO’s und einigen Instituten zu rechtfertigen:

Dazu schreibt z.B. SPIEGEL-ol [1] : "Finaler Bericht des IPCC: Beim Weltklimarat geht Alarm vor Genauigkeit" … "Das Dokument soll nüchtern über Forschung informieren – aber es unterschlägt zentrale Widersprüche." … "Kenntnisse unterschlagen" … "Doch während die vorigen Klimaberichte (Anm.: vorlaufende ausführliche Teilberichte des AR5 2013/2014) über weite Strecken streng den Sachstand mit all seinen Widersprüchen darstellen, unterschlägt der neue Synthese-Report wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse."

Beim Weltklimarat geht Alarm vor Genauigkeit ; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-finaler-bericht-des-ipcc-a-1000432.html

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