Öl: geopolitisch geht es rund!

Vorhersagen des Ölpreises gleichen heute einem Roulette-Spiel oder einem Marktschreier vergangener Tage; es geht rund und runder, und niemand weiß, wo das Spiel aufhört.

Vor einigen Wochen schrieb ich zur Notwendigkeit zu offenem Zugang zu mittelatlantischen Ölreserven:

Angesichts des gegenwärtigen Überflusses an Öl könnte dies eine unpassende Zeit sein, nach noch mehr Öl zu trachten. Allerdings rollen die legalen Räder, die den begrenzten Zugang zu riesigen, noch nicht angetasteten Ölreserven erlauben, nur sehr langsam. Die heutigen Marktbedingungen werden zwischen jetzt und dem Jahr 2035 fluktuieren. Um das Jahr 2035 ist eine deutliche Steigerung der Energienachfrage zu erwarten. Und nicht vergessen darf man die zunehmend volatile Lage im Nahen Osten, wo sich schon jetzt neue Koalitionen bilden: Iran und Irak, Saudi Arabien und Südkorea – um nur zwei zu nennen. Falls noch eine Enthauptung mehr stattfindet oder eine Bombe das richtige (oder falsche) Ziel trifft, könnte die Region explodieren und die gesamte Energiedynamik würde sich ändern. Betrachtet man die Variablen, ist die amerikanische Energiesicherheit etwas, nach dem man unbedingt streben sollte“. [Und die Energiesicherheit in Deutschland? Anm. d. Übers.]

Nun, inzwischen hat sich die „gesamte Energiedynamik“ geändert.

Zunächst zum Offensichtlichen: Krieg im Nahen Osten.

Unruhen im Nahen Osten haben Ölpreise traditionsgemäß immer stark steigen lassen. Diesmal jedoch sind die Ölpreise weiterhin gefallen, trotz der jüngsten regionalen Konflikte unter Einschluss des ISIS. Grund hierfür ist die gestiegene Versorgung mit OPEC-Öl, geführt von Saudi Arabien als Reaktion auf den neuen amerikanischen Energie-Überfluss, welcher die gesamte Energiedynamik verändert hat.

Diese Dynamik hat sich jüngst erneut geändert.

Unter Verweis auf den ISIS und den zunehmenden Terrorismus in der gesamten Region sagte der jordanische König Abdullah im Dezember: „Dies ist unser Dritter Weltkrieg“. Zu jener Zeit reagierten die Kritiker mit so etwas wie „na ja, vielleicht“. Aber das war damals. Jetzt bombardiert Saudi Arabien mit Rückendeckung durch König Abdullah – der erklärt hat, dass „Jordanien in vollem Umfang hinter den arabischen militärische Bemühungen im Jemen steht“ – sowie eine arabische Koalition einschließlich der Vereinigten Arabischen Emirate, Qatar, Bahrain, Ägypten und Kuwait plus Marokko und Pakistan, das sein Interesse bekundet hat beizutreten, die jemenitischen Huti-Rebellen, unterstützt durch Geheimdienst- und logistische Unterstützung durch die USA. Die Huti-Rebellen bekamen Training, Waffen und Berater aus dem Rivalen Iran.

Über ein Ergebnis der Offensive berichtete CNN Money: „Ölpreise sind am Dienstag gestiegen parallel zu Luftschlägen seitens Saudi Arabiens im Jemen. Dies ließ Besorgnisse aufkommen, dass ein regionaler Konflikt die Versorgung unterbrechen könnte“. Weiter hieß es dort: „Saudi Arabien ist der größte Ölproduzent der Welt, und Investoren fürchten, dass die Unruhen negative Auswirkungen auf die Erzeugung haben“.

Auch die Financial Times nahm sich des Themas an. In einem Artikel schreibt das Blatt: „Es ist nicht zu erwarten, dass der Angriff zu wesentlichen Unterbrechungen der Versorgung führt“. Und in einer anderen Aufmachung: „Selbst wenn Einige ihrer Besorgnis Ausdruck verleihen, blieben Andere ruhiger wegen der geringen Menge von Öllieferungen aus Jemen“.

Es ist offensichtlich, niemand weiß, wo „das Spiel aufhört“. Aber der Faktor „Risiko“, den die Märkte Richard Mallinson zufolge, einem geopolitischen Analysten an der in London ansässigen Beratungsfirma Energy Aspects, „im vorigen Jahr aufgegeben haben noch Aufmerksamkeit zu widmen“ ist wieder da. Die FT zitiert ihn mit den Worten: „Realität ist, dass das geopolitische Risiko wieder genauso hoch ist wie lange Zeit nicht mehr“. Zunehmendes Risiko bedeutet höhere Preise.

Aber jetzt wird es noch komplizierter.

Die Obama-Administration verhandelt weiterhin mit Iran in der Absicht, ein Abkommen zu Kernkraft zu erreichen, das ultimativ zur Aufhebung der Sanktionen gegen das Öl produzierende Land führen soll – womit dem Land erlaubt würde, seine Ölexporte zu steigern. Wegen der Sanktionen haben sich die Exporte halbiert – mit der Folge einer „erheblich geschwächten Ökonomie“. Schon jetzt hat Iran riesige Mengen Öl auf Lager und wird der FT zufolge „für seine Anteile am Markt kämpfen“.

[Das Abkommen soll angeblich inzwischen stehen, was zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels natürlich noch nicht abzusehen war. Aber wenn man diesen Beitrag liest, erscheint das Interesse Irans an einem solchen Abkommen in einem ganz neuen Licht. Anm. d. Übers.]

Iran möchte die Sanktionen ab sofort aufgehoben haben. Falls dies passiert, wird es einem Bericht der FT zufolge „eine Injektion von hunderttausenden Barrel pro Tag in den Ölmarkt geben, der schon jetzt mit einem Überhang an Rohöl kämpft“ – was „die Preise noch weiter drücken könnte“. Zunehmende Versorgung bedeutet niedrigere Preise.

Der Energieökonom Tim Snyder erklärt es so: „Den Iranern steht es frei, dem Weltmarkt eine weitere Million Barrel Öl zukommen zu lassen. Die iranische Produktion wird zu einer Verdoppelung der gegenwärtigen Überversorgung führen und den Abwärtsdruck auf den Rohölpreis verstärken“.

Iran nennt uns immer wieder den „großen Satan“ und hasst die USA weiterhin. Fallende Ölpreise könnten als Totenglocke dienen für den amerikanischen Öl-Überfluss (um nicht die Länder zu nennen, die von Öleinkommen abhängig sind wie z. B. Venezuela). Allerdings wären die niedrigen Ölpreise alles in allem gut für die westlichen Ökonomien – und schlecht für Iran und dessen Freund Russland.

Der bessere Weg, der iranischen Wirtschaft zu helfen wäre es, nach Aufhebung der Sanktionen für steigende Ölpreise zu sorgen – was Iran via des Krieges im Jemen machen kann.

Vielleicht waren die Angriffe Saudi Arabiens im Jemen überstürzt. Vielleicht hat Iran gedacht, es hätte das Abkommen mit der P5 + 1-Gruppe unterzeichnet, bevor die Unruhen die Preise treiben.

Wenn Iran im Jemen das Sagen hätte, könnte es die Meerenge Bab El-Mandeb kontrollieren und damit die Millionen Barrel Rohöl, die jeden Tag durch diese Meerenge transportiert werden, um die Güter aus Fernost, die diese Meerenge als Transit nutzen, nicht zu erwähnen. CNN Money schreibt: „Die Unsicherheit wird verstärkt durch Jemens strategische Lage an einer Schiffsroute, welche das Mittelmeer mit dem Indischen Ozean verbindet“. Jeden Tag fließen bis zu 3,8 Millionen Barrel Öl und raffinierte Petroleum-Erzeugnisse durch die Meerenge in das Rote Meer – was die Meerenge zu einem der Schlüsselpunkte der Welt bzgl. Öl macht. Eine Blockade der Enge könnte eine wesentliche Störung der globalen Ölpreise zur Folge haben.

Aber da ist noch mehr.

Iran kann den Verkehrsfluss durch die Straße von Hormuz behindern, ist diese doch der wichtigste Öl-Durchflusspunkt der Welt mit 17 Millionen Barrel Öl pro Tag (was über 30% der Öltransporte über das Meer ausmacht).

Mit der Möglichkeit, beide Meeresstraßen zu unterbrechen, hätte Iran die Möglichkeit – falls die Sanktionen wegen der Begierde der Obama-Administration für ein Abkommen aufgehoben würden – die Ölpreise auf 200 Dollar pro Barrel steigen zu lassen – was nicht nur die Geopolitik, sondern auch die Ökonomien der Welt drastisch ändern würde. (Man erinnere sich, Iran hat die OPEC-Entscheidung vom November, die Produktion hoch und die Preise niedrig zu halten nicht unterstützt {hier}). Iran würde einen großen Teil der weltweiten Ölflüsse kontrollieren, und die hohen Preise würden nicht nur des Landes eigene Wirtschaft, sondern auch die von Russland massiv fördern – während der begrenzte Zugang Saudi Arabien sowie die westlichen Ökonomien schädigt. Und weder Iran noch Russland müssten für diese Förderung die Produktion erhöhen – aber falls sie es doch tun, würde ihre ökonomische Renaissance sogar noch größer werden.

Wird Iran das Abkommen unterzeichnen, und werden die Sanktionen aufgehoben? Wird dem Land damit gestattet, Millionen Barrel Öl in einen jetzt schon übersättigten Markt zu injizieren? Ob es den Vertrag nun unterzeichnet oder nicht – Iran kann immer noch die USA und Saudi-Arabien bestrafen und als Folge davon auch die übrige Welt – was Jemen zu einem Ort auf der Landkarte macht, den wir alle beachten sollten.

In der Geopolitik geht es rund und runder, und niemand weiß, wo das aufhört. „Betrachtet man die Variablen, ist die amerikanische Energiesicherheit etwas, nach dem man unbedingt streben sollte“.

Marita Noon

Link: http://news.heartland.org/editorial/2015/03/30/geopolitics-oil-go-round-and-round

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Solarenergie-Propaganda kontra reale Welt

Wenn ein ehemaliger „leitender Kommunikations-Funktionär im Weißen Haus“ einen Blogbeitrag für U.S. News and World Report schreibt, sollte man dem vertrauen können. Aber wenn der Autor feststellt, dass die Keystone-Pipeline (sollte sie je genehmigt werden) nur 19 Wochen lang zeitweilige Arbeitsplätze mit sich bringen werde, ist alles andere, was er schreibt, höchst verdächtig – einschließlich der Behauptung, dass unsere „Energie-Infrastruktur bis zum Jahre 2030 zu 100% solar sein wird“.

Ich habe sowohl mit einem Repräsentanten der Gewerkschaft und einem von TransCanada Kontakt aufgenommen – das ist das Unternehmen hinter der Keystone-Pipeline. Beide bekräftigten, dass der 19-Wochen-Zeitrahmen reine Phantasie ist. Das noch zu bauende Teilstück der Keystone-Pipeline ist 1179 Meilen [ca. 1900 km] lang – der weitaus größte Teil davon in den USA – dessen Bau etwa zwei Jahre lang dauern wird.

Der Sprecher von TransCanada Mark Cooper beantwortete meine Anfrage so: „Während einige Leute diese Arbeitsplätze als zeitweilig verniedlichen, wissen wir, dass wir ohne zeitweilige Jobs beim Bau – und ohne die harte Arbeit der Männer und Frauen, die diese Arbeit leisten – keine Straßen, Autobahnen, Schulen oder Krankenhäuser hätten. Wir würden nicht das Empire State Building haben, die Golden Gate Bridge oder den Hoover-Damm. Ich würde also diesen Verleumdern zurufen: ;Schon in Ordnung, wenn ihr Keystone XL nicht mögt oder unterstützen wollt – aber hört auf, genau die Leute in den Schmutz zu ziehen, die geholfen haben, Amerika zu schaffen!’“.

Die Prämisse des Blogbeitrags On The Edge lautet, dass wir Keystone nicht als einen Erzeuger von Arbeitsplätzen betrachten sollten. Stattdessen, behauptet der Autor, befinden sich die Arbeitsplätze in einer „Solarenergie-Störung [disruption]“. Er ist frustriert, dass die „GOP-Führer* nahezu einhellig diese sich entwickelnde Energiewirtschaft ignorieren oder missachten“. Er schreibt weiter: „Ein Drittel der gesamten neuen Stromerzeugung im Jahre 2014 stammt von Solar. Eine neue Solarinstallation oder ein entsprechendes Projekt ist jetzt irgendwo in den USA im Gange – gebaut von einem Team amerikanischer Arbeiter, die im am schnellsten wachsenden Energiesektor der Welt beschäftigt sind – alle 3 Minuten“.

[GOP = Grand Old Party = die Republikaner]

Das mag ja stimmen, aber wir man sehen wird, werden dabei absichtlich viele wichtige Details übersehen. Es gibt viele Gründe für die Gesetzgeber der Republikaner, das Wachstum erneuerbarer Energie zu „missachten“. Falls „ein Drittel allen erzeugten Stromes im Jahre 2014 aus Solar stammt“, gibt es dafür Gründe – aber eine gesunde Wirtschaftspolitik ist nicht Teil davon.

Erstens, effiziente und effektive Grundlast: Kohlestrom, der den weitaus größten Anteil an Amerikas Strom hat, wird primär durch Vorschriften ausgebremst, die von Umweltlobbyisten angestoßen und von der Obama-Administration verbreitet worden sind. Es ist derzeit praktisch unmöglich, ein neues Kohlekraftwerk in den USA genehmigt zu bekommen. Selbst Gaskraftwerke wie das geplante Werk bei Salem Harbor, um das dort befindliche Kohlekraftwerk zu ersetzen, treffen auf den Widerstand von Gruppen wie Grassroots Against Another Salem Plant, welche sich auf die Fahnen geschrieben hat, „zivilen Ungehorsam an den Tag zu legen, um den Bau des Gaskraftwerkes zu blockieren“. Und natürlich, man versuche mal, ein Kernkraftwerk zu errichten, und alle Angsterzeuger kriechen aus ihren Löchern.

Was bleibt übrig? Erneuerbaren wie Wind und Solar wird eine begünstigende Behandlung zuteil in Gestalt einer Kombination von Verfügungen und Subventionen. Selbst industrielle Wind und Solar haben ihre eigene Opposition innerhalb der Umwelt-Lobbygruppen, weil sie Vögel und Fledermäuse zerschmettern – einschließlich streng geschützter Weißkopf- und Steinadler.

Der brandneue Bericht Solar Power in the U.S. (SPUS) präsentiert eine umfassende Übersicht über die Auswirkungen der Solarenergie auf die Verbraucher der Nation.

Eines geht daraus ganz klar hervor: Ohne die Verfügungen und Subventionen würde es um die „Solarenergie-Disruption“ stockdunkel werden.

Wir haben erlebt, dass Unternehmen wie Solyndra, Abound Solar und Evergreen Solar bankrott gehen, selbst mit Unterstützung von Millionen Dollars seitens staatlicher Stellen (also des Steuerzahlers). Ich habe ausführlich etwas dazu geschrieben (hier) und auch zu der Story um Abengoa – welche die größte staatliche Kreditbürgschaft (2,8 Milliarden Dollar) erhalten hatte, und welche zu fragwürdigen Geschäftspraktiken gegriffen hat, um die Türen offen zu halten (Abengoa ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen zahlreicher staatlicher Agenturen).

SPUS zeigt, dass erneuerbare Projekte ohne die Subventionen und Förderungen nicht überlebensfähig sind. Beispiel Australien: Dort gingen die Verkäufe von Solarsystemen „stark zurück, nachdem die Anreize stark gekürzt worden waren“. Seit die australische Regierung angekündigt hat, ihre Ziele bzgl. erneuerbarer Energie zu überdenken, „haben die Investitionen angefangen auszutrocknen“.

Sich der Bedeutung dieser „Anreize“ wohl bewusst wurde die Solarindustrie mittlerweile zu einem massiven Kampagnen-Finanzierer. Sie übt politischen Druck aus und gibt Geld an Kandidaten, die mehr Anreize, Subventionen und Steuervorteile auf den Weg bringen wollen. Jene Kandidaten sind im Allgemeinen Demokraten, ist doch einer der Hauptunterschiede zwischen den beiden Parteien dergestalt, dass die Demokraten dazu tendieren, die Einmischungen der Regierung zu unterstützen.

Im Gegensatz dazu wollen die Republikaner den Einfluss der Regierung zurückdrängen und bestehen auf dem freien Markt. Die Republikaner „missachten“ Solar nicht, aber sie wissen, dass Solar nur wegen der Regierungs-Verfügungen überleben kann, die einen bestimmten Prozentsatz an erneuerbarem Strom und besonders Solarstrom am Energiemix vorschreiben, plus die Subventionen und Steuervorteile, die diesen Strom attraktiv machen. Daher können sie nicht in Begeisterung ausbrechen über die Arbeitsplätze, die erzeugt werden als Folge der unfreiwilligen Investitionen der Steuerzahler oder auch höhere Energiekosten. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen der Ablehnung von Solarenergie und der Ablehnung der regierungsamtlichen Einmischung, die der Solarenergie auf dem Markt einen unfairen Vorteil verschafft.

In dem Blogbeitrag wird die „Solarenergie-Disruption“ verglichen mit dem, was „passiert, wenn direcTV and Dish anfangen würden, mit dem Kabelfernsehen im Wettbewerb zu stehen. Es würde sich eine größere Auswahl ergeben, und eine Menge neuer Arbeitsplätze würde geschaffen werden“. Allerdings würden diese Arbeitsplätze durch private Investitionen geschaffen und den freien Markt – eine Tatsache, die zusammen mit der Abhängigkeit von Solar von Anreizen niemals erwähnt wird. Auch die Arbeitsplätze beim Bau der Keystone-Pipeline wären privat geschaffen.

Der Autor des Blogs wirbt für diese Behauptung, aus dem Buch Clean Disruption: „Sollte Solar seiner exponentiellen Trajektorie weiter folgen, wird die Energie-Infrastruktur bis zum Jahre 2030 zu 100% solar sein“ – also in 15 Jahren. Selbst falls die Regierung weiterhin Geld in Solarenergie steckt – wobei, wie aus SPUS hervorgeht, die Subventionen schon an verschiedenen Fronten zurückgefahren werden – gibt es in absehbarer Zeit keine Lösung für die Periodizität von Solar.

SPUS erwähnt ausdrücklich das Beispiel von Deutschland, welches weltweit führend war in Solar und anderen Erneuerbaren. Mit der Zeit hat die hohe Durchdringung mit Erneuerbaren dazu beigetragen, dass sich die Strompreise der Bürger mehr als verdoppelt haben. Erneuerbare erhielten einen bevorzugten Status, „Einspeise-Vorrang“ genannt. Dies bedeutet, dass bei Verfügbarkeit erneuerbarer Energie diese zuerst ins Netz gespeist werden muss, was die Leistung thermische Kraftwerke deutlich verändert. Viele moderne heutige Gaskraftwerke können ebenso wie Kohlekraftwerke nicht mehr profitabel betrieben werden. Als Folge wurden viele davon geschlossen, während viele andere dieser Kraftwerke „Kapazitäts-Zahlungen“ der Regierung (also eine Doppelsubvention!) erhalten, um als Backup am Netz zu bleiben, um die Stabilität des Netzes zu gewährleisten. In Deutschland treibt man einen Anteil von 80% erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2050 voran, doch hat sich jetzt herausgestellt, dass trotz dieses hohen Anteils von Erneuerbaren angesichts ihrer inhärenten Periodizität eine große Menge an Kohle- und Erdgasstrom erhalten bleiben muss, um die Zuverlässigkeit des Netzes zu erhalten (Kernkraft wird dabei ausgeschlossen).

Wie das deutsche Experiment eindeutig zeigt, ist „100% Solar bis zum Jahre 2030“ ohne einen wesentlichen technologischen Durchbruch bei der Speicherung von Solarstrom nichts weiter als eine Phantasterei mehr.

Der Blogbeitrag endet mit diesen Worten: „Die republikanische Mehrheit im Kongress ignoriert diese neuen Jobs innerhalb eines innovativen, trennenden [disruptive] Energiesektors, der dabei ist, das Land zu überschwemmen – zugunsten einer verschwindend kleinen Anzahl mythischer Keystone-„Arbeitsplätze“, die sich vielleicht niemals materialisieren. Das lässt einen mit der Frage zurück: Warum?“

Die Antworten kann man in SPUS finden, werden doch darin die Politik, Vorschriften und Verbraucherschutz angesprochen, die sich selbst manifestiert haben durch den rapiden Anstieg von Solarenergie und Deals mit noch vielen weiteren Elementen, die hier nicht angesprochen wurden. Die Schlussfolgerung lautet: „Solar ist ein bedeutender Teil unserer Energiezukunft, aber man muss dabei vorausdenken: Zukünftige Kosten, Arbeitsplätze, Energie-Zuverlässigkeit und die Energie-Infrastruktur allgemein müssen bedacht werden. Diese Technologie muss einhergehen mit den Bedürfnissen der Steuerzahler, der Verbraucher und der Stromzahler im Hinterkopf anstatt der Solarindustrie Priorität einzuräumen“.

CFACT policy analyst Marita Noon is the author of Energy Freedom.,

Link: http://www.cfact.org/2015/03/10/solar-power-propaganda-vs-the-real-world/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schub für Windenergie – vom Winde verweht

Am 6. Januar haben National Grid und Northeast Utilities, die beiden Energieunternehmen, die zugestimmt haben, den meisten von Cape Wind erzeugten Strom zu kaufen und zu verbrauchen, ihre Verträge mit den Entwicklern gekündigt wegen nicht eingehaltener Eckpunkte. Den Verträgen zufolge war Cape Wind verpflichtet, die Finanzierung sicherzustellen und den Verbrauchern bekannt zu geben, dass die Arbeit am 31.Dezember 2014 beginnt. Keins von beiden geschah, und beide Unternehmen beantragten, die Verträge bzgl. des Stromverbrauchs zu annullieren. Amy Grace zufolge, einer Analystin der Windindustrie bei Bloomberg New Energy Finance, befindet sich „das Projekt im Herzstillstand“.
 
Cape Wind ist von Anfang an ein steifer Wind der Opposition entgegen geschlagen, seit das Projekt im Jahre 2001 zum ersten Mal ins Spiel gebracht wurde. Die Bemühungen von Senator Edward Kennedy und seiner wohlhabenden Freunde, Cape Wind auf den Weg zu bringen, waren die am meisten publizierten Dinge, aber eingeborene Amerikaner, Fischer und lokale Gemeinden haben ebenfalls gegen die Industrialisierung des Nantucket Sound mobil gemacht. Die Stadt Barnstable war in diesem Kampf besonders aktiv. Die Cape Cod Times berichtet, dass Charles McLaughlin, Assistenz-Bürgermeister von Barnstable gesagt hat: „Zu den Bedenken der Stadt gehört die Möglichkeit, dass eine Kollision zwischen einem Schiff und der riesigen elektrischen Serviceplattform, deren Bau das Projekt erfordert, zu einer Ölpest mit tausenden Gallonen Öl in den Sound führen könnte“.
[Was im Nationalpark Wattenmeer an der deutschen Nordseeküste neben dem Schifffahrtsweg nach Hamburg natürlich völlig ausgeschlossen ist! Anm. d. Übers.]
Der Gouverneur von Massachusetts Deval Patrick (Demokraten) stellte Cape Wind in den Mittelpunkt seiner Ziele bzgl. erneuerbarer Energie und hat beträchtliches politisches Kapital investiert, um den Vorschlag zu stützen – einschließlich des NStar-Energievertrages zur Genehmigung der Zusammenlegung von NStar und Northeast Utilities (angesichts der unvorteilhaften Vertragsbedingungen haben die Unternehmen nach einem gesichtswahrenden Ausweg gesucht). Und doch hat Ian Bowles eingeräumt, dass das Ende des Vertrages zum Stromverbrauch „das Ende von Cape Wind“ eingeläutet habe. Ian Bowles war der Erste Energie- und Umweltsekretär von Gouverneur Patrick.
Die Ankündigung kam zwei Tage, bevor Patrick aus dem Amt schied. Während er behauptet: „wir haben seitens der Regierung des US-Bundestaates alles getan, um sie über die vorgeschriebenen Linien zu bringen“, räumt er jetzt ein, dass es „dem Markt überlassen“ ist. Der Cape Cod Times zufolge weiß der ehemalige Gouverneur nicht, „ob das Projekt überleben kann ohne diese Verträge“.
Selbst das Department of Energy DOE, welches wahllos Geld in jedwedes politisch genehmes Projekt grüner Energie zu werfen scheint, war in seiner Unterstützung für Cape Wind sehr zögerlich. Die Kreditbürgschaften des DOE erstrecken sich allgemein im Mittel über etwa 60% der Kosten, aber die Cape Wind angebotenen 150 Millionen Dollar machten bloße 6% der Kosten aus – und auch das kam erst, nachdem das Projekt Verpflichtungen für die Hälfte der Finanzierung erhalten hatte. In den meisten Fällen kommt die Garantie der Regierung und Signale an die Investoren ,weitermachen!’vor der privaten Finanzierung.
Während sowohl Unterstützer als auch Kritiker glauben, dass das Projekt auf der Kippe steht, haben Umweltaktivisten und Cape Wind Associates LLC noch nicht die Weiße Flagge geschwenkt. Kit Kennedy zufolge, Direktor des Energy and Transportaion Program am National Resources Defense Council, „kann Cape Wind unten liegen, ist aber noch nicht vom Tisch“. Der Boston Globe berichtet, dass der Präsident von Cape Wind James Gordon glaubt, dass der endlose Prozess „zu einer Klausel in den Verträgen geführt hat, die Cape Wind mehr Spielraum verleiht, die Fristen einzuhalten“. Nachdem jedoch das Unternehmen bereits 50 bis 70 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt hatte, signalisierte die Tatsache, dass Gordon den Versorgern nicht die bloßen 2 Millionen Dollar gezahlt hat, die diese für eine Verlängerung um sechs Monate benötigten, dass er kein Vertrauen mehr in das Projekt habe.
 
Außerdem hat der politische Wind seine Richtung geändert. Während sich Gouverneur Patrick für Cape Wind eingesetzt hat, sagt man vom neuen Gouverneur von Massachusetts Charlie Baker (Republikaner), dass er standhaft gegen das Projekt ist – und es sogar Patricks „persönliches Haustier“ sei. Während seiner Wahlkampagne „ließ Baker seine Opposition gegen Cape Wind fallen“, weil er glaubte, dass es ein „vollendeter Vertrag“ sei. Jetzt, da der Vertrag sehr gut nie zustande kommen könnte, sagt Baker: „Ich werde nicht versuchen, das Ergebnis des legalen Prozesses um Cape Wind zu beeinflussen“.
Die Annullierung des Vertrags ist ein „nahezu tödlicher Stoß“ gegen Cape Wind, jedenfalls der Präsidentin der Alliance to Protect Nantucket Sound Audra Parker zufolge, einer in Cape Cod ansässigen Gruppe, die den Kampf gegen Cape Wind angeführt hat.
Die Zukunft der Windenergie steht auch über Massachusetts hinaus vor Problemen
Während die Versorgungsunternehmen in Massachusetts beantragten, Strom-Verkaufsabkommen zu annullieren, haben sich zwei Windparks in Minnesota, die sich als die Minwind Companies zusammen geschlossen haben, für bankrott erklärt, weil die 11 Turbinen umfangreicher Reparaturarbeiten bedurften und sich die 360 Farmer und Landbesitzer, die in das Projekt investiert hatten, die Kosten nicht leisten können. Minwind-Direktor Mark Willers erklärte: „Minwind Companies haben während der letzten Jahre eine relative Blütezeit erlebt, aber der Eissturm im April vorigen Jahres hat von der Ausrüstung seinen Zoll gefordert – ebenso wie vom Budget“. Auf einer Versammlung am 17. Dezember sagte er den Aktionären: „Die Kosten für diese Reparaturen würden 200 bis 300% unseres Budgets ausmachen“.
Die neun separaten Unternehmen mit beschränkter Haftung von Minwind erlaubten den Investoren, die öffentlichen Windenergie-Darlehen (USDA-Zuwendungen) sowie die Zuwendungen des jetzt stillgelegten State Assistence Program zu nutzen. Der Star Tribune berichtet: „Die Eigentümer sind dabei, ihre Investitionen abzuschreiben, und die Windparks müssen wahrscheinlich geschlossen werden“.
Auf nationaler Ebene hat die American Wind Energy Association (AWEA) weiterhin Lobbyarbeit zugunsten einer Verlängerung der Production Tax Credit (PTC) für Windenergie geleistet, die Ende 2013 ausgelaufen war. Zur Enttäuschung der AWEA hat der Kongress einer neunten Verlängerung zwar zugestimmt – aber gerade mal bis Ende 2014. AWEA-Direktor Tim Kiernan nörgelte: „Unglücklicherweise wird die Verlängerung bis lediglich Ende 2014 nur minimal neue Wind-Entwicklungen gestatten und wird bei Antritt des neuen Kongresses erneut ausgelaufen sein“. Als Antwort auf die „bloße Minimal-Verlängerung“ sagte Luke Lewandowski, Forschungsmanager bei Make Consulting: „Dies sät Zweifel auf den Willen oder die Fähigkeit des Kongresses, das PTC 2015 zu überarbeiten“.
Was die Schmerzen für den industriellen Windstrom weiter verstärkt: die Installation von Windturbinen steht auf der Liste der 10 zugrunde gehenden US-Industrien an dritter Stelle – nur noch die Computer- und die Medien-Aufzeichnungs-Industrie rangieren davor. All dies verheißt nichts Gutes für den Industriezweig Windenergie, wohl aber für Steuerpflichtige und jene, die an den freien Markt glauben und die der Ansicht sind, dass nicht die Regierung Gewinner und Verlierer bestimmen sollte. Regierungen, seien es die der US-Bundesstaaten oder die Zentralregierung, haben der Windenergie jeden möglichen Vorteil verschafft. Noch einmal Gouverneur Patrick: „Jetzt ist es Sache des Marktes“ – und selbst Warren Buffet räumt ein, dass Steuerbegünstigungen der einzige Grund sind, Windparks zu errichten [was in D natürlich genauso ist! Anm. d. Übers.]
Link: http://www.cfact.org/2015/01/12/wind-energys-bluster-peters-out/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutschlands „Energiewende“: unhaltbare Subventionen und ein instabiles System

Als Europas größte Wirtschaftsmacht hat sich Deutschland auch den größten Reduktionen von Kohlendioxid verschrieben mittels eines Programms mit dem Namen „Energiewende“ [ or, in English, also called energy change, shift, or transformation]*. Die Energiewende wurde im Jahre 2000 auf den Weg gebracht unter Merkels Vorgänger, der jedem grüne Energie erzeugenden Unternehmen Subventionen angeboten hatte.
[*Das Wort „Energiewende“ steht so auch im Original. Die vom Autor des Artikels angebotene Übersetzung des Begriffs ins Englische wollte ich den deutschen Lesern nicht vorenthalten. Den in UK und anderswo üblichen Begriff „Energy Transition“ habe ich nicht im Artikel gefunden. Im weiteren Verlauf des Artikels taucht im Original weiterhin ausschließlich der Terminus „Energiewende“ auf. – Anm. d. Übers.]
Während sich die EU verpflichtet hat, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 40% zu reduzieren, war es das Ziel Deutschlands, diese Marke schon ein Jahrzehnt früher zu erreichen – was im Frühstadium des Programms auch erreichbar aussah. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gingen die Emissionen im Zuge der Modernisierung ostdeutscher Firmen augenblicklich zurück. Allerdings hat das Programm alles in allem zu steigenden Kosten und auch Emissionen geführt, die das Programm doch eigentlich beschneiden sollte.
Vor einigen Monaten berichtete Bloomberg, dass infolge des gestiegenen Kohleverbrauchs „Deutschlands Emissionen sogar gestiegen sind, obwohl die Erzeugung von flatterhaftem Wind- und Solarstrom während des letzten Jahrzehnts um das Fünffache zugenommen hat“. Darum also Merkels potentielle Empörung auf der globalen Bühne, hatte sie sich doch als Führerin hinsichtlich der Reduktion von Emissionen ins Rampenlicht gestellt.
Am 3. Dezember stimmte Merkels Kabinett einem Paket zu, dem zufolge Deutschlands optimistisches – aber unrealistisches – Ziel für Maßnahmen zur Beschneidung von Emissionen mittels weiterer Subventionen erreicht werden soll. Zur gleichen Zeit hatten sich 190 Regierungen zwei Wochen lang in Lima getroffen, wo man nach 30 Überstunden einen Kompromiss erzeugt hat, den Umweltgruppen als „von schwach nach schwächer gehend“ ansehen. Hinsichtlich des deutschen „Klimaschutz-Paketes“ hat Umweltministerin Barbara Hendricks eingeräumt: „Falls keine zusätzlichen Schritte unternommen werden, würde Deutschland seine Ziele um fünf bis acht Prozentpunkte verfehlen“ [Rückübersetzung aus dem Englischen].
Die Ergebnisse der Beschlüsse in Deutschland werden die Betreiber von Kohlekraftwerken zwingen, die Emissionen um mindestens 22 Millionen Tonnen zu reduzieren – äquivalent zur Schließung von acht derartigen Kraftwerken. Die Financial Times (FT) glaubt, dass der Plan „zu Spannungsabfällen in deutschen Wohnungen führen wird“.
Mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 80% der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken, ist Deutschland aggressiv einem grünen Traum nachgejagt mit unhaltbaren Subventionen, die ein instabiles System erschaffen haben, das von der FT am 25. November beschrieben wurde als „eine Lektion, wie man im Bereich Energiepolitik zu viel zu schnell tun kann“.
 
Was für Lektionen sind das also? Was sollten die USA und andere Länder aus Deutschlands generösem Subventionsprogramm und der rapiden Entwicklung und Integration erneuerbarer Energie in großem Maßstab in das Energiesystem lernen? Diese Fragen sollten sich die Gesetzgeber in den USA selbst vorlegen, wenn sie über eine Ausweitung des Steuersystems nachdenken, das eine rückwirkende Ausweitung der inzwischen ausgelaufenen Steuerbegünstigungen für Windenergie enthält.
Glücklicherweise sind die Antworten leicht zu finden. Die Firma Finadvice, eine in der Schweiz ansässige Beratungsfirma für Stromversorger und Betreiber von Erneuerbaren, hat eine erschöpfende Studie durchgeführt mit dem Titel [übersetzt] Entwicklung und Integration erneuerbarer Energie – Lektionen, die man von Deutschland lernen kann. Die einführenden Kommentare zu der Studie enthalten u. A. das folgende Statement: „Die Autoren dieses Weißbuches legen Wert auf die Feststellung, dass sie Erneuerbare als Teil des Energie-Portfolios in vollem Umfang unterstützen … einige der Autoren haben direkte eigenkapitalnahe Interessen an Erneuerbare-Projekten“. Der Standpunkt der Autoren ist eine wichtige Erwägung [consideration], vor allem hinsichtlich ihrer Ergebnisse. Sie wollen, dass das deutsche Experiment funktioniert, und doch leiten sie ihre Executive Summary mit den Worten ein:
„Während des vorigen Jahrzehnts haben wohlmeinende politische Entscheidungsträger in Deutschland und anderen europäischen Ländern politische Maßnahmen bzgl. erneuerbarer Energie in Kraft gesetzt mit generösen Subventionen, die sich inzwischen selbst allmählich als unhaltbar erwiesen haben, was zu ausgeprägten, unbeabsichtigten Konsequenzen für alle industriellen Interessengruppen geführt hat. Während diese Maßnahmen einen eindrucksvollen Aufschwung von Ressourcen erneuerbarer Energie zeitigten, haben sie auch eindeutig ein Ungleichgewicht in den Energiemärkten erzeugt, was zu einer bedeutenden Steigerung der Energiepreise für die meisten Verbraucher sowie zu Wertevernichtung für alle Interessengruppen geführt hat: Verbraucher, Unternehmen erneuerbarer Energie, Stromversorger, Finanzinstitutionen und Investoren“.
Nach der Lektüre des gesamten 80 Seiten starken Weißbuches war ich von drei eindeutigen Beobachtungen betroffen. Das deutsche Experiment hat die Energiekosten für Haushalte und Industrie steigen lassen, die Subventionen sind unhaltbar, und als Folge ist die Energieversorgung ohne Eingriffe von außen instabil.

Kosten

 
Uns hier in den USA wird andauernd weisgemacht, dass erneuerbare Energie hinsichtlich der Kosten gleichauf liegt mit traditionellen Energiequellen wie Kohle und Erdgas. Und doch zeigt die Studie eindeutig, dass das deutsche Experiment zu „bedeutenden Energiekosten-Steigerungen für die meisten Verbraucher“ geführt hat – welche „ultimativ an die Stromverbraucher weitergegeben werden“. Die deutschen Preissteigerungen bis zu 50% sind hausgemacht und nicht den Märkten geschuldet – und zwar durch Vorschriften, nicht durch Erzeugungskosten. Die hohen Preise treffen die Armen unverhältnismäßig, was zu einem neuen Terminus geführt hat: „Energiearmut“.
Die höheren Kosten schmerzen – nicht nur in den Brieftaschen. Die Autoren verweisen auf einen Bericht der International Energy Agency: „Es ist zu erwarten, dass die Europäische Union während der nächsten beiden Jahrzehnte bis zu einem Drittel ihres Anteils am globalen Energiemarkt wegen der hohen Energiepreise verlieren wird“.
Subventionen und Instabilität sind bedeutende Faktoren hinsichtlich der hohen Preise in Deutschland.

Subventionen

Um Deutschlands grüne Ziele zu erreichen, wurden Einspeisetarife (FIT) eingeführt als ein Mechanismus, der es ermöglicht, „eine Technologie voranzubringen, die noch nicht kommerziell erfolgreich ist“. FITs sind „Anreize zur Ausweitung der Erzeugung erneuerbarer Energie“. Hinsichtlich der FITs stellt der Bericht fest: „Diese Subvention ist sozialisiert und wird hauptsächlich durch ortsansässige Verbraucher finanziert“. Und weiter: „Wegen ihrer Großzügigkeit haben sich die FITs als fähig erwiesen, den Anteil erneuerbarer Energie rasch zunehmen zu lassen“.
Die deutschen Original-FITs „hatten kein Limit hinsichtlich der Quantität der zu installierenden Erneuerbaren“ und „führten zu einem unhaltbaren Wachstum der Erneuerbaren“. Als Folge mussten Deutschland und andere EU-Länder „wegen der sehr hohen Kosten ihrer Unterstützungsmaßnahmen für Erneuerbare“ihr Programm modifizieren und ggf. aussetzen“.
Deutschland hat auch begonnen, „Abgaben für Selbsterzeuger“ einzuführen für Haushalte und Industrien, die ihren eigenen Strom erzeugen – typischerweise mittels Solarpaneelen auf dem Dach, um „sicherzustellen, dass die Kosten der Netzbetreibung von allen Verbrauchen gezahlt werden und nicht nur von jenen ohne Solarpaneele auf dem Dach“. Diese Abgaben verringern die Kosten einsparenden Anreize für teure Solar-Installationen.
Abschnitt vier in dem Bericht mit dem Titel [übersetzt] „Unbeabsichtigte Konsequenzen der deutschen Politik bzgl. Erneuerbarer“ kommt zu dem Ergebnis: „Haushalts-Hindernisse, Überversorgung und Verzerrung von Energiepreisen, geschäftsspezifische operationelle Durchführung, Marktökonomie (d. h. Deutschland schlägt vor, alle Unterstützungen für Biogas zu streichen), Schulden und Rückschläge für die Verbraucher in Gestalt weiter steigender Preise sind alles Faktoren, die der Einführung einer Flut von Vorschriften geschuldet sind. Auch über das Jahr 2014 hinaus werden diese Faktoren während der nächsten Jahre bestimmend sein“.

Stabilität

Hoffentlich verstehen die meisten Menschen – vor allem meine Leser – dass die flatterhafte und unberechenbare Natur von Wind- und Solarenergie bedeutet, dass jedes Mal, wenn wir das Licht anknipsen, jedes Kilowatt Stromkapazität auch dann zur Verfügung stehen muss, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Aber woran die Meisten von uns nicht denken und was der Bericht beleuchtet ist, dass wegen der Bevorzugung der Erneuerbaren – das heißt, dass wenn Strom aus Erneuerbaren erzeugt wird, müssen Versorgungsunternehmen diesen kaufen und verbrauchen anstatt auf verfügbaren Kohle-, Erdgas- oder Kernkraftstrom zurückzugreifen – die traditionellen Kraftwerke ineffizient und unökonomisch arbeiten. „Grundlastfähige Kraftwerke sind darauf ausgelegt, auf kontinuierlicher Grundlage zu arbeiten … sie wurden errichtet, um mit ihrer höchsten Effizienz 24 Stunden pro Tag und sieben Tage in der Woche zu funktionieren“. Jetzt arbeiten diese Kraftwerke wegen der Erneuerbaren nur zu einem Bruchteil der Zeit – obwohl die Kosten für Betreibung und Wartung konstant hoch bleiben. „Der Effekt von weniger Betriebsstunden muss kompensiert werden durch höhere Preise während dieser Stunden“.
Vor der großflächigen Integration erneuerbarer haben die Kraftwerke das Meiste verdient, wenn die Nachfrage hoch war – zur Tagesmitte (was auch die Zeit mit der am meisten erzeugten Solarenergie ist). Das Ergebnis beeinflusst die Kostenerholung. „Es gibt weniger Stunden, in denen die konventionellen Kraftwerke mehr verdienen als die marginalen Kosten, da sie weniger Stunden in Betrieb sind als ursprünglich geplant und in vielen Fällen nur Backup-Energie zur Verfügung stellen“.
 
Übersetzt bedeutet dies finanzielle Schwierigkeiten für die Versorger, die zu niedrigeren Aktienkursen und Kredit-Ratings geführt haben. (Man beachte: Aktien von Versorgern machen oftmals einen großen Teil der Pensionsfonds aus). Viele Kraftwerke werden vorzeitig geschlossen – was bedeutet, dass die ursprünglichen Investitionen nie zurück geflossen sind.
Weil der reduzierte Verbrauch die Kraftwerke daran hindert, ihre vollen Kosten zu decken, obwohl sie 24/7 verfügbar sein müssen, trachten die Betreiber dieser Kraftwerke danach, Subventionen in Form von „Kapazitäts-Zahlungen“ zu erhalten. Der Bericht erklärt, dass dies für ein wegen „ökonomischer Probleme“ von der Schließung bedrohtes Kraftwerk gilt. Allerdings wird „dieses Kraftwerk per Verordnung“ am Laufen gehalten wegen dessen Bedeutung zur „Erhaltung der System-Stabilität“. Die Fixkosten des Betreibers werden in diesem Falle ausgeglichen.
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Jeder, der diese Studie mit dem Titel [original] Development and Integration of Renewable Energy liest, wird zu der Schlussfolgerung kommen, dass die Bereitstellung effizienter, effektiver und ökonomischer Energie viel mehr erfordert als die Märchenerzähler der Erneuerbaren die Verbraucher glauben machen wollen. Ein Solarpaneel auf das Dach pappen enthält viel mehr als lediglich die Installation. Das deutsche Experiment beweist, dass Schmetterlinge, Regenbögen und Koboldstaub die Welt keineswegs mit Energie versorgen – Kohle, Erdgas und Kernkraft sind allesamt wichtige Teile des Energie-Portfolios.
Warum bloß hat Merkel Deutschlands Hinwendung zu einem energie- und wirtschaftlichen Selbstmord fortgesetzt? Das ist alles Bestandteil der globalen Schande [shaming], die auf Klima-Gipfeltreffen wie jüngst in Lima zu Ende gegangen stattfindet.
Wenn doch bloß die US-Gesetzgeber diese Studie lesen würden, bevor sie für mehr Subventionen für erneuerbare Energie stimmen, aber, zum Kuckuck, sie lesen nicht einmal die Rechnung – weshalb Rufe von gebildeten Auftraggebern so wichtig sind. Ich bin optimistisch. Vielleicht können wir aus dem deutschen Experiment lernen, was sie selbst noch nicht gelernt haben.
Link: http://www.cfact.org/2014/12/16/germanys-energy-transformation-unsustainable-subsidies-and-an-unstable-system/
Übersetzt von Chris Frey EIKE