UN – Keine direkten Gesundheitsschäden durch Fukushima

Nach dem Atomunfall von Fukushima war die Angst vor Folgen wie vermehrtem Schilddrüsenkrebs groß. Jetzt gibt die UN (UNSCEAR-Report) Entwarnung: Nach einer ersten Untersuchung sind keine direkten Gesundheitsfolgen nachweisbar (hier), (hier), (hier), (hier), (hier).UNSCEAR ist die UN Organsiation zur Erforschung der biologischen Folgen radioaktiver Strahlung *).

Wegen des Atomunfalls von Fukushima werden nach UN-Einschätzung weder mehr Menschen sterben noch vermehrt an Krebs erkranken. Die Katastrophe vom März 2011 habe keine direkten Gesundheitsfolgen für die Bevölkerung, heißt es in einer ersten umfassenden Untersuchung der Vereinten Nationen.

Grund sei die schnelle Evakuierung des Gebiets durch die japanischen Behörden gewesen, sagte der Vorsitzende des wissenschaftlichen Komitees der Vereinten Nationen für die Folgen von Strahlung (UNSCEAR), Wolfgang Weiss, in Wien.
180 Wissenschaftler aus 27 Ländern haben bei UNSCEAR den Fukushima-Bericht erarbeitet. Der Abschlussbericht ist für den Herbst 2013, rund zweieinhalb Jahre nach dem Unfall bei den UN in New York vorgesehen.
Nach Einschätzung der Wissenschaftler leiden die Menschen psychisch unter der Evakuierung, nicht aber gesundheitlich infolge von Strahlenbelastung. «Die Erfahrungen von Tschernobyl haben uns gezeigt, dass neben einer möglichen direkten Auswirkung auf die Physis, die sozialen Folgen mit den einhergehenden Gesundheitseffekten in der betroffenen Bevölkerung besondere Aufmerksamkeit brauchten», sagte UNSCEAR-Chef Carl-Magnus Larsson.
«Wir sehen statistisch keine direkten Risiken oder Gesundheitsfolgen», sagte Weiss. Nach der Katastrophe habe die zusätzliche Strahlenbelastung durch den Unfall für die meisten Japaner

unter der natürlichen Umgebungsstrahlung

gelegen. Man gehe auch nicht davon aus, dass man künftig Krebserkrankungen auf den Unfall zurückführen könne. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sei die Strahlenbelastung deutlich höher gewesen.
Der Bericht ermittelt den statistischen Schnitt. Daher wollte Weiss nicht völlig ausschließen, dass einzelne Personen wegen einer zu hohen Strahlendosis an Krebs erkranken könnten: «Wir können nicht die Gesundheit von 60 000 Menschen individuell in jeder einzelnen Lebenszeit verfolgen.» Doch statistisch erhöhe sich die Rate nach den bsiherigen Untersuchungen nicht.
Der Großteil der Daten stammt von japanischen Behörden, aber auch die USA, die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hätten Informationen beigetragen. Die Aussagen des Berichts basierten hauptsächlich auf Rechenmodellen, Umweltmessungen und individuellen medizinischen Untersuchungen. «Das heißt nicht, dass wir alles haben was wir gerne hätten», sagte Weiss. In Tschernobyl hätten sich manche Auswirkungen erst fünf Jahre nach dem Unfall gezeigt.
Zur generellen Aussagekraft von Untersuchungen zur Auswirkung von Radioaktivität auf den Menschen sagte Weiss in einem dpa-Gespräch: «Wir haben uns 50 Jahre damit befasst, aber das heißt nicht, dass wir alles wissen. Das gilt sowohl für ganz hohe Strahlenexpositionen wie auch den niedrigen Dosisbereich.» Umstritten sei beispielsweise,

ob man bei niedrigen Dosen überhaupt von einem Effekt auf das Krebsrisiko sprechen könne:

Es sei wissenschaftlich nicht haltbar, einen Krebs, der 30 oder 40 Jahre später auftrete, mit einer lang zurückliegenden niedrigen Strahlenbelastung begründen zu wollen.
Kommentar von EIKE:
Zur schnellen Evakuierung und den entsprechenden Verlautbarungen von Wolfgang Weiss (UNSCEAR) sei eine Anmerkung erlaubt: die schnellen Evakuierungen waren politischem Druck geschuldet, sachlich waren sie weitestgehend unnötig – sowohl in Tschernobyl als auch in Fukushima (hier). Als Folgen der Evakuierungen waren im Übrigen tatsächlich Todesfälle zu beklagen. Dennoch ist für all diese Maßnahmen Verständnis zu fordern. Welche Behörde würde das Risiko eingehen, später wegen Untätigkeit an den Pranger gestellt zu werden, auch wenn die Gründe noch so sachgerecht gewesen waren. Auch die Verlautbarung von Wolfgang Weiss geht in Ordnung. Es ist sicher weder im Interesse, noch gehört es zur Aufgabenstellung der UNSCEAR, Behörden oder Regierungen wegen gut gemeinter Maßnahmen zu desavouieren.
Den Fachleuten war dies alles bereits seit langem bekannt (hier). Hierzu darf auf unsere unbedingt empfehlenswerte Reihe in den EIKE-News (Energie) "100 Gründe und 100 gute Antworten" verwiesen werden, die immer noch läuft, ferner auf die in EIKE veröffentlichten Artikel von Paul Schoeps (hier), (hier) und (hier). Aber auch der Autor geht in seinem jüngst erschienenen Buch "Energie und Klima, Chancen, Risiken, Mythen" besonders ausführlich auf die Strahleneinwirkungen der beiden Kernkraftwerksunglücke Tschernobyl, Fukushima und auf die der beiden Kernwaffenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki ein, aus denen die UNSCEAR ihre heute bereits sehr zuverlässigen Angaben über die reale Gefährdung radioaktiver Strahlung ableitet (hier).
Eine realistische Angabe zur Gefährdung durch radioktive Strahlung ist somit verfügbar, und das Stammtischniveau, mit dem grüne Politik die Bevölkerung über Kernkraftwerke, Endlagergefahren und weiteres mehr täuscht, könnte eigentlich einer rationalen, realistischen Betrachtung Platz machen. Infolge jahrhrzehntelanger Täuschungspropaganda von grünen Ideologen, unterstützt von den Medien – man braucht sich hierzu nur die Besetzungen der Leitungsfunktionen in den großen Rundfunk- und Fersehanstalten anzusehen – ist mit einer Änderung wohl erst in biologischen Zeitspannen, d.h. nach Ausscheiden dieser Leute aus Altersgründen zu rechnen.
Bleibt nur noch eine Anmerkung zur Aufgabe der weltweit sichersten Kernkraftwerke in Deutschland. Unsere Nachkommen werden sich über diese größte Dummheit der deutschen Energiepolitik aller Zeiten die Haare raufen. Die Verantwortlichen sind dann leider nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen, an erster Stelle eine Bundeskanzlerin mit – man staunt – naturwissenschaftlicher Promotion. Machtpolitisches Kalkül wurde von ihr entgegen dem Amtseid, dem Wohl des deutschen Volkes zu dienen, rationaler, sachgemäßer Politik vorgezogen und – entgegen geltendem Recht und von "grünem Zeitgeist" getrieben – zugelassen, dass inzwischen ganze Industriezweige, wie Kernenergie und Kohle diffamiert und abgewickelt werden **).
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
EIKE-Pressesprecher
*) Der Autor als ausgebildeter Kernphysiker kann es natürlich nicht lassen: Die Bezeichnung UNSCEAR, in der die letzten beiden Buchstaben "atomic radiation" besagen, ist etwas schräg. Richtig wäre "nuclear radiation". Dann hätte aber die Abkürzung UNSCEAR fünf Konsonanten in Reihe, dies war wohl der Grund.
**) Angesichts bekannter, zum Teil ausgsprochen amüsanter Diffamierungsversuche und zur Vermeidung von Missverständnissen erlaubt sich der Autor zu betonen, ohne Weiteres weder ein besonderer Freund der Kern- noch der Kohleindustrie noch irgendeiner anderen Industrie zu sein. Er ist vielmehr besonderer Freund JEDER Industrie, die unter den Kriterien von WIRTSCHAFTLICHKEIT, SICHERHEIT,  NATUR- und LANDSCHAFTSSCHUTZ zur Wertschöpfung und damit dem Wohlstand unseres Landes beiträgt. Kern- und Kohleindustrie mit Anlagen auf dem heutigen Stand gehören seiner Auffassung nach dazu, Windradindustrie generell nicht (Verfehlen der Wirtschaftlichkeit und des Natur- und Landschaftsschutzes). Die erforderlichen Kriterien der Nützlichkeit von Energie-Industrien sind in seinem o.g. Buch beschrieben und belegt.




Das Umweltbundesamt – staatlich verordnete Klima-Doktrin. Faktencheck zur UBA-Broschüre “Und sie erwärmt sich doch“ Zweiter Teil

Was trägt die Sonne zu Klimaänderungen bei?

(Kap. 6 der UBA Schrift): Die UBA Aussage “Der größte Teil der globalen Erwärmung im Laufe der vergangenen 50 Jahre wurde nach heutigem Stand der Wissenschaft durch die steigenden Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre verursacht‘‚ ist an Hand der Fachliteratur nicht zu belegen und infolgedessen wohl frei erfunden. Von einem solchen Stand der Wissenschaft ist nichts bekannt. Entsprechend hat das UBA auch keine seriöse Quelle für diese Behauptung aufführen können.
In der Frage des Sonneneinflusses auf die Klimaentwicklung gehen das UBA, wie auch das IPCC, selektiv vor. Wie auch das IPCC bevorzugt das UBA, ohne dafür fachlich stringente Argumente angeben zu können, die AGW-Hypothese und verwirft alle anderen Hypothesen. Es ist nur vordergründig korrekt, dass die relativ geringfügige Variation der Sonnenleuchtkraft als Ursache für Klimaänderungen kaum in Frage kommt, weil Sekundäreffekte außer Acht gelassen werden.
Die Änderung des Sonnenmagnetfeldes, das über die Kette der kosmischen Strahlung und der Wassertröpfchenbildung (Wolken) das Klimageschehen beeinflusst, wird vom UBA und auch vom IPCC ausser acht gelassen. Eine ausführliche Zusammenstellung der zugehörigen wissenschaftlichen Fachliteratur ist im Buch von Vahrenholt/Lüning “Die kalte Sonne“ zu finden. Auch der Klimaeinfluss des Sonnenmagnetfeldes ist nur eine Hypothese. Sie wird zur Zeit intensiv untersucht – u.a. auch am CERN mit dem Cloud-Projekt (hier) – und kann Teilergebnisse vorweisen. Dass das UBA diese Hypothese verschweigt, belegt unwissenschaftliches Selektieren.

Änderungen der Gletschermassen

(Kap. 10 der UBA Schrift): Die selektiv ausgewählte sommerliche Abnahme der arktischen Meereisfläche wird nicht nur vom UBA als Beleg für eine ungewöhnliche globale Erwärmung angeführt, obwohl überall auf der Welt Gletschereis im Sommer abtaut. Dieses Argument hat zuerst einmal nichts mit einem anthropogenen Klimaeinfluss zu tun, denn Änderungen der Gletschermassen bestimmt seit Urzeiten die Natur. Es ist zu vermuten, dass dieser falsche Schluss dem Laien suggeriert werden soll. Da in den Medien, aber auch vom UBA mit besonderer Betonung auf das arktische Meereis abgehoben wird, sind doch einige Details zu behandeln.
Das relativ dünne Meereis der Arktis – der Unterschied zum arktischen Gletschereisvolumen, aber auch zum dicken Packeis und zu Eisbergen wird dabei im Allgmeinen verschwiegen – verschwindet weitgehend im Sommer und kommt im Winter wieder (hier). Es handelt sich um jahreszeitliche Schwankungen und um Wetterverhältnisse, die nichts mit den riesigen Eisvolumina der Arktisgletscher zu tun haben, wie sie zum Beispiel in einem ZEIT-Artikel angesprochen werden (hier). Das klimatisch maßgebende Eisvolumen des grönländischen Festlandgletschers beträgt rund 3 Millionen Kubikkilometer, das mit den Jahreszeiten schwankende Meereis wird vom UBA mit ca. 5000 Kubikkilometern angegeben. Dies ist ein vernachlässigbarer Bruchteil der Grönlandgletschereismasse. Die Aussage des UBA zum arktischen Meereis und Eises der Antarktis ist daher grob irreführend. Zur Problematik des Arktiseises kann am besten der renommierte Polarforscher Prof. Heinz Miller (AWI) Auskunft geben. Die ZEIT vom 7.6.2007 schrieb über seine Forschungsaktion 2006 Folgendes (hier):
Im November 2006 veröffentlichten über 80 Mitglieder des Europäischen Bohrprojekts Epica (European Project for Ice Coring in Antarctica), darunter die Bremerhavener, eine wichtige Entdeckung: Zwischen Nord- und Südpol schwingt eine Klimaschaukel. Steigen in Grönland die Temperaturen, dann sinken sie in der Antarktis – und umgekehrt. Globale Meeresströme transportieren gewaltige Wärmemengen von Pol zu Pol. “Wir konnten die Klimaschaukel äußerst präzise nachweisen und das Klima über 860.000 Jahre rekonstruieren“, berichtet Miller.
In diesem Zeitraum schwankte es heftig. “Es gab acht Kalt-Warmzeit-Zyklen“, sagt er. Dabei reagierte der Nordpol (mit Temperaturänderungen bis zu 15 Grad in 20 Jahren) viel sprunghafter als der stabile Kälteklotz in der Antarktis, der 90
Prozent allen Eises birgt. Diese Daten von Nord- und Südpol widerlegen düstere Prophezeiungen, der Meeresspiegel könne in kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen. “Bis das Grönlandeis schmilzt, vergehen mehr als tausend Jahre“, versichert Miller. Denn es war in der Vergangenheit auch deutlich wärmer als heute, ohne dass die riesigen Gletscher verschwanden. Auch die Befürchtung, der aktuelle Klimawandel lasse das Treibhausgas Methan aus Sümpfen und Meeren ausgasen und das Klima “kippen“, finden die Glaziologen nicht bestätigt: “Wir sehen auch in wärmeren Zeiten keinen entsprechenden Anstieg des Methans.“ ähnlich wie bei den Eisbären unterscheidet sich die reale Welt von der gefühlten medialen Wirklichkeit. “Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen“, mahnt Miller zu Bescheidenheit. …Schlagworte wie Klimakollaps oder -katastrophe hält er für
irreführend.

Zum Rückzug der Alpengletscher ist anzumerken: Der Rückgang der Gletscher in den Alpen wurde schon im Jahre 1885 im Alpinen Jahrbuch dokumentiert. Die Beobachtungen begannen in 1881, berichtet wurde von Prof. Eduard Richter aus Salzburg, sie betrafen verschiedene Gletscher in den Ötztalern, Zillertalern und die Pasterze. Man findet die genannte Zeitschrift in der Bücherei des Deutschen Alpenvereins auf der Praterinsel in München (Jahrgang 1885, Band XVI, Seite 54 bis 65). Eine Fortsetzung folgte im Jg. 1888 (Wir verdanken diese Informationen dem EIKE-Leser Dr. Lutz Niemann).
Der Glaziologe Prof. Gernot Patzelt von der Universität Innsbruck weist an Hand von Gletscherfunden wie z.B. Baumresten nach, dass in 65% der letzten 10.000 Jahre die Alpengletscher kleiner und die Temperaturen höher als heute waren. Wald ist in Höhen gewachsen, die heute noch vergletschert sind – dies ohne alles menschliche Zutun [1], (hier), (hier). Warmzeiten, in denen die Gletscher kleiner waren als heute (Hochmittelalter, Römerzeit), waren kulturelle Blütezeiten.

Die Auswirkungen von (anthropogenem) CO2

(Kap. 7, 12, 15 der UBA Schrift): Das UBA ignoriert die Rolle des CO2 für die Ernährung der Menschheit. Höhere CO2-Konzentrationen führen zu deutlich mehr Pflanzenwuchs (hier), (hier). Die von einigen Medien bevorzugte Diffamierung des Naturgases CO2 als eines vom Menschen erzeugten Schmutzgases ist absurd und falsch. Hierzu werden gerne Bilder weißer Wasserdampfwolken aus Kraftwerkskühltürmen oder gar Rußwolken aus Fabrikschloten gezeigt, beide haben mit dem unsichtbar-durchsichtigen CO2 überhaupt nichts zu tun. CO2 wird bei allen Verbrennungsvorgängen erzeugt, biologischen und industriellen gleichermaßen (Bild 3). Ohne CO2 gäbe es kein Leben, denn CO2 ist der Hauptbestandteil der Photosynthese. Bestrebungen von sachunkundigen Bürgermeistern, eine CO2-freie Stadt oder Wirtschaft anzustreben, sind an Absurdität nicht mehr zu übertreffen.
Die Ausführungen des UBA in Kap. 12 sind grob irreführend. Ein Vergleich mit der Venusatmosphäre ist unzulässig. Dort beträgt die CO2-Konzentration über 95%, es herrschen Drücke in Bodennähe von etwa 100 bar, und die Sonneneinstrahlung ist einer kürzeren Entfernung der Venus zur Sonne wegen mehr als doppelt so stark.
http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Atmung.jpg
Bild 3: CO2 ist für unser aller Leben unabdingbar. Mehr CO2 lässt bei ausreichender Wasserzufuhr Pflanzen (Getreide) besser wachsen. CO2 ist weder klimaschädlich noch ein industrielles “Schmutzgas“. Nebenbei: knapp 7 Milliarden Menschen atmen – der CO2-Erzeugung bei der Nahrungsmittelherstellung wegen nicht naturneutral – etwa doppelt soviel CO2 aus, wie es die weltweite Benzinverbrennung durch Autoverkehr erzeugt [2].
In der Erdatmosphäre ist dagegen CO2 nur ein Spurengas mit heute 0,04%, und der Luftdruck beträgt bekanntlich 1 bar. Die sich aus den physikalischen Gesetzen ergebenden Auswirkungen dieser extrem unterschiedlichen Bedingungen haben so gut wie nichts miteinander zu tun und sind nicht vergleichbar. Oder anders ausgedrückt: Aus den Verhältnissen der Venus kann man nichts über die Auswirkungen des Spurengases CO2 in der Erdatmosphäre lernen.
Nach der gängigen Treibhausgas-Theorie ist CO2 in der Erdatmosphäre das zweitwirksamste Treibhausgas nach dem Wasserdampf (Methan ist zwar ein stärkeres Treibhausgas als CO2, weist aber eine wesentlich kleinere Konzentration als dieses auf). Hier interessiert allerdings ausschließlich der Betrag an globaler Erwärmung, der von einer ERHöHUNG der CO2-Konzentration verursacht wird. Er ist extrem gering, nicht direkt messbar und kann daher nur aus spektralen Labormessungen hergeleitet werden. Angegeben wird der Bereich zwischen 0,45 °C (hier) bis 1,1 °C (IPCC) globaler Erwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration (“Klimasensitivität“). Diese Erwärmung ist unbedenklich. Das Szenario einer CO2-Verdoppelung ist zudem unrealistisch, denn erst durch Verbrennung aller fossilen Brennstoffressourcen kann die CO2-Konzentration der Erdatmosphäre verdoppelt werden (Abschätzungsrechnung in [3]). Das oft beschworene 2 °C Ziel ist daher rein politischer Natur und unter wissenschaftlichen Kriterien blanker Unsinn. Dies wird u.a. von dem Klimaforscher Prof. Hans von Storch bestätigt [4].
In Kap. 7 schneidet dann das UBA das Thema der Wasserdampfrück- bzw. Gegenkoppelung an. Diese Effekte könnten die geringe globale Erwärmungswirkung von zusätzlichem CO2 erhöhen oder vermindern. Im ersten Fall besagt die Rückkoppelungshypothese, dass der durch leichte Erwärmung in Äquatornähe aus den Weltmeeren erzeugte Wasserdampf als stärkstes Treibhausgas den Erwärmungseffekt des CO2 verstärkt. Die Gegenkoppelungshypothese sagt dagegen aus, dass der erzeugte Wasserdampf zu Wolken kondensiert, welche abregnen und die Sonneneinstrahlung abschirmen. Dieser Mechanismus kühlt also ab.
Was zutrifft, können nur MESSUNGEN entscheiden, nicht die vom UBA bevorzugten Klimamodelle. Eine Reihe von Fachpublikationen haben an Hand von Messauswertungen nachgewiesen, dass die Natur tatsächlich die Gegenkoppelung bevorzugt (hier, hier, hier, hier, hier).
Damit verringert sich noch die vorgenannte Klimasensitivität des CO2, was auch erklärt, warum ein temperatursteigernder Einfluss der zunehmenden CO2-Konzentrationen bis heute nicht auffindbar ist [5]. Auf dem Blog der Autoren Vahrenhaolt/Lüning der „Die kalte Sonne“ werden jüngste Veröffentlichungen zur Klimasensitivitäät besprochen, die dem UBA offenbar komplett unbkannt sind (hier).
Das UBA hat die vorgeschilderten Messungsauswertungen ignoriert und dafür fiktive Ergebnisse aus Klimamodellrechnungen vorgezogen. Modelle ohne Bestätigung durch Messungen erlauben selbst bei geringer Komplexität der Modelle kaum verlässliche Vorhersagen. Es ist daher das ZENTRALE PRINZIP der  Naturwissenschaften, nur durch Messungen überprüfte Modelle zu akzeptieren. Vorhersagen auf Grund von nicht überprüften Modellen waren in der mittelalterlichen Scholastik üblich, die bekanntlich nie zu verlässlichen Ergebnissen kam. Solche Vorhersagen sind daher als “nichtwissenschaftlich“ einzuordnen. Die Hypothese einer Wasserdampfverstärkung ohne ausreichende Messbelege, genauer, mit Messbelegen, die dieser Hypothese deutlich widersprechen (Beispiel: nicht messbarer, von den Modellen geforderter “Hot Spot“), beruht auf einem mittelalterlichen Paradigma.
[1] Veröffentlichungen von Prof. G. Patzelt in Google Scholar unter “G. Patzelt“ googeln
[2] Abschätzungsrechnung in H.-J. Lüdecke: Energie und Klima, Chancen, Risiken, Mythen, expert-Verlag (Mai 2013), Kap. 3, S.29
[3] Energie und Klima, Chancen, Riskiken, Mythen, expert-Verlag (2013), daselbst im Anhang 6.3 die Abschätzungsrechnung “Energiereserven und CO2-Anstieg“,
ferner Abschnitt 4.9.2 “Wie weit steigt atmosphärisches CO2 noch an?“
[4] DIE ZEIT, 20.08.2009, S. 29
[5] M. Beenstock, Y. Reingewertz, and N. Paldor: Polynomial cointegration
tests of anthropogenic impact on global warming, Earth Syst. Dynam. 3, 173-188 (2012)
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Kernenergie: 100 Gründe und 100 gute Antworten. Fortstzung #46 bis #49

Seitdem führt das BfS auch eine aufwendig gestaltete Webseite, die ausschließlich die Gefährlichkeit der Asse darstellt.
Auf der Suche nach dem eigentlichen Skandal verliert sich die Spur aber schnell. Warum das Einsickern von Wasser (#46), wie es in praktisch jedem Bergwerk passiert, plötzlich eine Gefahr darstellen soll, wird nirgendwo, auch nicht auf den BfS-Seiten zur Asse, erläutert. Ebensowenig wird erklärt, warum plötzlich nur noch die Rückholaktion in Frage kommt. In einer etwas kuriosen „Fachlichen Bewertung” kommt man zu dem Schluss (S. 194), dass praktisch alle Indikatoren für eine Vollverfüllung sprechen – und empfiehlt deshalb die milliardenteure Rückholung. Diese Logik alleine macht schon deutlich, dass gesunder Menschenverstand beim Thema „Asse” schon lange keine Rolle mehr spielt.
Auch Ursula und Michael Sladek lassen sich dieses Thema natürlich nicht entgehen, lässt sich doch daraus für ihre von allen Bürgern subventionierten Elektrizitätswerke Schönau (EWS) so herrlich Profit schlagen. Natürlich muss man auch gleich verallgemeinern, dass es ein Endlager überhaupt nicht geben kann (#47). Und als Beleg wird auch gleich noch nachgeschoben, dass niemand so etwas vor seiner Tür haben will (#48). Und sollte das Thema Endlager langweilig werden, amüsieren Sie sich mit Grund/Antwort #49, wenn Leute, die keinen Bezug zu Technik haben, eben darüber mutmaßen. Viel Vergnügen wünscht KRITIKALITÄT.
Nun zu Hundert gute Antworten #42 – #45, die bisherigen Antworten finden Sie in den EIKE-News (Energie) vom 29.3.2013, 3.4.2013, 7.4.2013, 10.4.2013, 16.4.2013, 19.4.2013, 26.4.2013, 3.5.2013, 9.5.2013, 18.5.2013 und 24.05.2013.
Hundert gute Antworten #46 – #49

#46: Atommüllkippe Asse II

Behauptung: Das Versuchsendlager Asse säuft schon nach 20 Jahren ab.

Die EWS behaupten

126.000 Fässer Atommüll entsorgten Atomindustrie und Atomforscher zwischen 1967 und 1978 nahezu kostenlos im »Versuchsendlager« Asse II. Das ehemalige Salzbergwerk sei jahrtausendelang sicher, beteuerten Experten, ein Wassereinbruch ausgeschlossen.
20 Jahre später fließen täglich 12.000 Liter Wasser in die Stollen. Inzwischen sind die ersten Fässer undicht, die Grube einsturzgefährdet.
Um eine großräumige Verseuchung des Grundwassers zu vermeiden, muss der ganze Müll nun wieder raus. Die Kosten dafür – die Rede ist von bis zu 4 Milliarden Euro – müssen nicht etwa die Verursacher, sondern die Steuerzahler tragen. Dafür änderten CDU und SPD im Jahr 2009 eigens das Atomgesetz.
Asse II galt offiziell als »Pilotprojekt« für das geplante große Endlager im Salzstock Gorleben.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Nicht die Anzahl der Fässer zählt, sondern die eingelagerte Aktivität. Die ist nämlich mit 4.600 Terabecquerel gerade mal so groß wie die natürliche Radioaktivität des umgebenden Salzes plus Erdreich. Auch handelt es sich nicht um einen „Wassereinbruch”, sondern um ein tief unterirdisches Einsickern, verursacht durch den seitlichen Gebirgsdruck und die hundert Jahre betriebene Aushöhlung. Die Deckschichten hemmen den Durchtritt zur Biosphäre. Ein Einsturz der Grube, verursacht durch das eingedrungene und dann abtragende Wasser, würde diese Verhältnisse deutlich verbessern.
Die Wasserzuflüsse waren in der Vergangenheit schon deutlich höher, bis zu 100.000 Liter pro Tag vor 70 Jahren, im Bergbau nichts Ungewöhnliches und in allen Asse-Studien immer bekannt gewesen. Dagegen sind die heutigen Zuflüsse eher gering, gut unter Kontrolle und unter ständiger Beobachtung.
Die Asse war auch kein »Pilotprojekt« für Gorleben, sondern diente der Erprobung von Einlagerungstechniken anhand schwach- bis mittelradioaktiver Abfälle. Der Zustand des Bergwerks war dabei von Anfang an bekannt, deshalb wurde die Asse auch nie als Endlager für größere Mengen hochradioaktiven Abfalls in Betracht gezogen. Aber selbst, wenn das jetzige Inventar auf völlig undenkbaren Wegen schlagartig freiwerden und sich gleichmäßig im Umkreis von 1 km in der Erdkruste verteilen würde, stiege dort die natürliche Radioaktivität gerade auf das Doppelte an – was völlig ungefährlich wäre. Von einer „großräumigen Verseuchung” kann überhaupt keine Rede sein. Selbst eine vollständige Einleitung in den Bodensee ergäbe eine Aktivität von 100 Bq je Liter – ebenso unbedenklich. Eine Verlagerung des Abfalls ist also völlig unnötig, doch wenn man es trotzdem täte, ließen sich die Kosten ohne Probleme einpreisen: Es wären weniger als 0,1 Cent je kWh.
Der völlig unberührte und in seiner gesamten Ausdehnung ungleich größere Salzstock Gorleben ist von diesen Problemen nicht im Geringsten betroffen. Die unzähligen Studien belegen dies.
Quellen von KRITIKALITÄT


#47: Kein Endlager

Behauptung: Weltweit gibt es bis heute kein sicheres Endlager für hochradioaktiven Müll.

Die EWS behaupten

Ein Atommüll-Endlager müsste ein geologisch über sehr lange Zeiträume stabiler Ort sein. Seine Umgebung dürfte chemisch möglichst nicht mit dem eingelagerten Müll und den Behältern reagieren. Der Ort müsste weit weg von der Biosphäre, von potenziellen Rohstoffquellen und von menschlichen Einflüssen liegen. Das Gebiet dürfte nicht ins Meer entwässern.
Weltweit hat bisher niemand einen solchen Ort gefunden. Ob es ihn gibt, ist mehr als fraglich.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Weltweit gibt es unzählige Orte für eine sichere Endlagerung hochradioaktiven Mülls, ob in Salzgestein, in Granit, in Eis oder in der Wüste.
Beispielsweise ist das geplante Gorleben-Endlager geologisch über sehr lange Zeiträume stabil. Das Salz reagiert chemisch kaum mit dem eingelagerten Müll und Behältern (z.B. HAW-Kokillen). Eine Einlagerung tief im Salzgestein ist weit weg von der Biosphäre, von potentiellen Rohstoffquellen und von menschlichen Einflüssen. Die Entwässerungsrichtung des Gebietes ist dafür irrelevant. Ständiges Wiederholen des Gegenteils ändert nichts an den wissenschaftlichen Fakten, wie sie in einer Vielzahl begutachteter geologischer, chemischer und radiologischer Publikationen veröffentlicht wurden. Allein in Deutschland gibt es zahlreiche derartige Orte.
Ob man sie angesichts von Brutreaktoren, wie sie weltweit entwickelt aber in Deutschland von der Antiatombewegung blockiert werden, nutzen will, ist mehr als fraglich.
Quellen von KRITIKALITÄT


#48: St. Florian

Behauptung: Niemand will den Atommüll haben.

Die EWS behaupten

Seit 2005 wandern abgebrannte Brennelemente in Castor-Hallen direkt bei den Atomkraftwerken. Das brachte und bringt nicht wenige Atom-Fans zwischen Brunsbüttel und Ohu in schwere Argumentationsnöte. Der Atommüll dürfe keinesfalls in ihrer Nachbarschaft gelagert werden, fordern sie. Nur der Reaktor (der Geld in die Gemeindekassen spült), der müsse unbedingt weiterlaufen …
Auch die CSU will unbedingt Atomstrom – aber keinesfalls Atommüll in der Nähe Bayerns. Mit Diskussionen über mögliche Endlagerstandorte, warnt sie, „zünden wir die ganze Republik an“.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Die Bedenken dürften sich weniger gegen angebliche Gefahren durch den „Atommüll” als gegen gefährliche Aktionen radikaler Kernkraftgegner richten. Diese haben ja in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie für den „guten Zweck” gerne mal Menschenleben gefährden.
Wer sich richtig informiert, z.B. durch die 100 guten Antworten, findet schnell heraus, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bevölkerung durch Zwischen- oder Endlager nicht zu erwarten sind und auch noch nie nachgewiesen wurden – weltweit. Auch trifft die Behauptung, Endlager möchte man weit weg haben, zumindest auf Schweden und Spanien gar nicht zu. Dort ist die Mehrheit der Bevölkerung dafür, mehrere Gemeinden haben sich als Standort beworben und Olkiluoto betreibt neben mehreren Kernkraftwerken auch gerne noch ein Endlager .
Im Übrigen ist eine unzugängliche Endlagerung gar nicht sinnvoll, enthalten die Stoffe doch noch 100 mal so viel nukleare Energie, wie ihnen bisher entnommen wurde. Schnellspaltreaktoren, wie sie bereits in der Erprobungsphase sind, können diese Energie nutzen – eine Zwischenlagerung in Castor-Hallen ist also sehr sinnvoll.
Quellen von KRITIKALITÄT


#49: Castor-Tricks

Behauptung: Atommüll-Behälter sind nur unzureichend getestet.

Die EWS behaupten

Castor-Behälter sind sicher, heißt es. Aber nicht jedes Modell wird realen Tests unterzogen. Oft fallen und brennen nur verkleinerte Modelle. Oder es gibt nur Simulationen.
Manchmal jedoch passen deren Ergebnisse nur schlecht mit der Realität zusammen. So wie im Frühjahr 2008 bei einem neuen Castor-Typ. Da hatte der Hersteller, damit seine praktischen und theoretischen Messergebnisse besser übereinstimmten, »frei gewählte Parameter « eingeführt. Das ging selbst dem Bundesamt für Materialforschung (BAM) zu weit. Es verweigerte zunächst die Zulassung. Deswegen konnte 2009 kein Castor-Transport rollen.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Die Gesetze der Mechanik sind bekannt und müssen nicht immer wieder aufs Neue getestet werden. Man baut auch nicht Häuser und Brücken im Maßstab 1:1 „zum Testen” auf. Simulationen können hier sehr viel genauer und aufschlussreicher sein. Wo das Optimum zwischen Simulationen, Modelltests und Realtests liegt, entscheiden die Experten.
Diesen Experten als Laie eine bessere Vorgehensweise zu empfehlen mag einfach nur naiv sein. Dreist und peinlich ist es hingegen, mitten aus einem laufenden Zulassungsverfahren den Begriff „freier Parameter”, aus dubioser Quelle aufgeschnappt, zu zitieren. Ohne einen entsprechenden wissenschaftlich-technischen Kontext, der in keiner der Quellen genannt wird, ergibt dieser Begriff überhaupt keinen Sinn.
Die Behälterzulassung erfolgte schließlich im September 2009.
Quellen von KRITIKALITÄT





Das Umweltbundesamt – staatlich verordnete Klima-Doktrin. Faktencheck zur UBA-Broschüre “Und sie erwärmt sich doch“ Erster Teil

Veranlassung und Inhalt der EIKE Replik

Im “Daily Online“ thematisierte David Rose am 25. Mai 2013 einen kürzlich veröffentlichten Bericht des regierungsamtlichen britischen Met Office, der feststellt, dass die
globale Erwärmung vor 16 Jahren geendet hat“,
was bedeutet, dass
die Pause nun schon etwa so lange andauert wie die vorhergehende Warmphase zwischen 1980 und 1996“.
Die UBA-Schrift “Und sie erwärmt sich doch“ vom Mai 2013 (hier) spielt auf eine Aussage von Galilei an, der sie als Querdenker gegen den Zeitgeist formulierte. Hier ist dieses Zitat angebracht, denn das Umweltbundesamt bewegt sich NICHT.
Der von der profitierenden Klimawissenschaft den Medien und der Politik angediente Zeitgeist von der globalen Erwärmung wird unbekümmert aller neuen Erkenntnisse beibehalten. Dies soll angesichts der immer massiveren Kritik nachdenkender Bürger offenbar helfen, dem Alarmismus über anthropogene Klimakatastrophen neue Nahrung zu geben und irrationale Urängste zu schüren (s. Titelbild). Widersprechende Fakten bleiben, weil unerwünscht, nach wie vor unerwähnt. Sie werden in unserem Faktencheck der regierungsoffiziellen Agitation gegenübergestellt. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen werden die maßgebenden Aussagen des UBA in den folgenden 10 Abschnitten besprochen:
1. Allgemeines zum Begriff Klima und Klimaänderungen.
2. Die Änderung der globalen Mitteltemperatur im 20. Jahrhundert.
3. Extremwetterzunahmen?
4. Wie groß ist der menschgemachte (anthropogene) Beitrag zur jüngsten
Klimaänderung?
5. Was trägt die Sonne zu Klimänderungen bei?
6. Äderungen der Gletschermassen.
7. Die Auswirkungen von anthropenem CO2.
8. Sind Klimamodelle zuverlässig?
9. Erwärmung oder Abkühlung, was ist vorteilhafter?
10. Gibt es einen wissenschaftlichen Konsens?
Wir bringen unseren Faktencheck in 3 Folgen: Folge 1 – Themenschwerpunkte 1 bis 4, Folge 2 – Themenschwerpunkte 5 bis 7, Folge 3- Themenschwerpunkte 8 bis 10. Die vollstängige EIKE-Replik auf die UBA-Broschüre ist in jedem Teil als pdf angehängt.
Die Autoren

Allgemeines zum Begriff Klima und Klimaänderungen

(Kap. 1, 2 der UBA Schrift): Das UBA zählt vermutete und bekannte physikalische Antriebe von Klimaänderungen auf. Es unterlässt allerdings zu erwähnen, dass es bis heute weitestgehend unbekannt ist, wie diese Antriebe die beobachteten
Klimaänderungen bewirken. Dazu ist das globale System von Atmosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre, Kryosphäre und Pedosphäre zu komplex. Von Details, wie beispielsweise kurzfristigen klimatischen Auswirkungen von extremen Vulkanausbrüchen abgesehen, sind bis heute die einzigen bekannten Ursachen von Klimaänderungen die berühmten Milankovitch-Zyklen [1], [2]. Die Milankovitch-Theorie erklärt aber lediglich die in grob 100.000 Jahren Periodenlänge auftretenden Warm- und Kaltzeiten, wobei selbst hier keine völlige wissenschaftliche Einigkeit besteht [3].
Die UBA Aussage über die Buschbrände in Australien ist sachlich falsch. Diese Brände haben mit Klimaänderungen nichts zu tun. Tatsächlich ist die australische Natur auf die Buschfeuer angewiesen, denn viele Pflanzen brauchen die große Hitze zur Fortpflanzung: erst durch Buschfeuer springen die Samenkapseln auf (hier). Buschbrände sind in Australien völlig normal und natürlich. Für die ungewöhnliche Stärke der Brände und ihre Todesopfer der jüngsten Jahre im Bundesstaat Victoria waren dagegen "politische" Gründe verantwortlich. In dem betreffenden Zeitraum regierten die Grünen in Victoria mit. Das Abräumen des Unterholzes (fuel) nahe an Wohnsiedlungen wurde gesetzlich verboten und das Siedeln in unmittelbarer Nähe des Buschs gefördert. Obwohl Forstfachleute in der renommierten australischen Zeitschrift "The Australian" eindringlich vor den Folgen dieser unsachgemäßen Umweltpolitik warnten, blieb die Regierung Victorias bei ihrer Linie – mit den bekannten Folgen (hier).
Die vom UBA am Ende von Kap. 2 suggerierte Auffassung, dass die ohnehin geringfügigen Temperaturänderungen des 20. Jahrhunderts generell schädlich seien, entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Hierzu weisen wir auf das neue Ergrünen der Randgebiete der Sahara hin. Die größte Trockenwüste der Welt schrumpft. Dieser Effekt ist einem regionalen Klimawandel, aber auch dem ansteigenden CO2-Gehalt der Luft zu verdanken (hier) und (hier).

Die Änderung der globalen Mitteltemperatur im 20. Jahrhundert 

Für die Periode des 20. Jahrhunderts zeigt die globale HadCrut-Kurve (hier) eine Temperatursteigerung von grob 0,8 °C, von 1980 bis 2010 von 0,5 °C an (Bild 2). Die UBA-Aussage in Kap. 3 über das 20. Jahrhundert “Das Tempo der Erwärmung hat in dieser Periode deutlich zugenommen“ sowie auf S. 38 in Kap. 6 “Zumindest seit Ende der 1070er Jahre ist die Änderung der bodennahen globalen Mitteltemperatur mit natürlichen Einflüssen allein nicht zu erklären“ widerspricht dem Vergleich der HadCrut-Kurve mit historischen Proxi-Temperaturreihen und ist infolgedessen falsch. Offenbar ist dem UBA das Datenmaterial unbekannt, das von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) der USA der wissenschaftlichen Gemeinde und jedem interessierten Laien frei zugänglich ist (hier).
Die zur Zeit qualitativ wohl beste Proxy-Reihe, die knapp 2000 Jahre von 1973 bis zum Jahre 0 zurückreicht, wurde aus 91 Einzelreihen (Analysen von Baumringen, Stalagmiten, Sedimenten,Eisbohrkernen usw.) destilliert und von den Autoren Christiansen und Ljungqvist im Jahre 2012 veröffentlicht (hier). Sie wird von weiteren Reihen weltweit bestätigt. Aus ihr sind stellvertretend folgende Temperaturschwankungen zu entnehmen (alle Werte aus üblicher linearer Regression in den angegebenen Zeitbereichen):
Temperatursteigerung in 5 Jahren von 930 bis 935 n.Chr.: +1,3 °C
Temperatursteigerung in 87 Jahren von 903 bis 990 n.Chr.: +1,9 °C
Temperaturabfall in 5 Jahren von 1637 bis 1643 n.Chr.: -1,9 °C
Tatsächlich sind zumindest in den letzten 2000 Jahren aus der Reihe von Christiansen/Ljungqvist, aber auch aus weiteren Proxy-Reihen in zahlreichen Zeitperioden Temperaturänderungen aufzufinden, die zumindest ähnlich stark, oft aber auch stärker und schneller waren als die Temperaturänderungen im 20. Jahrhundert. 
http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/HadCRUT4.jpg
Bild 2: Globalweite Mitteltemperaturen, veröffentlicht vom CRU, die jüngste globale Abkühlung geht aus den Darstellungen bereits deutlich hervor.
Die Aussagen des UBA über eine ungewöhnliche Schnelligkeit und Stärke der globalen Erwärmung im 20. Jahrhundert ist daher sachlich falsch. Alle Änderungen des 20. Jahrhunderts liegen im  Rahmen NATÜRLICHER Fluktuationen.
Seit ca. 16 Jahren wird wieder globalweite Abkühlung gemessen. Es ist folglich zu betonen, dass sowohl die Abküh-lungsperioden im 20. Jahrhundert als auch die neue und noch andauernde Abkühlung der jüngsten 16 Jahre nicht mit dem stetig ansteigenden CO2 Gehalt der Atmosphäre zusammenpassen.

3. Extremwetterzunahmen?

(Kap. 4 der UBA Schrift) Die Kernaussage des UBA von Kap. 4 ist sachlich falsch. Sie widerspricht nicht nur der gesamten meteorologischen Fachliteratur, stellvertretendes Beispiel [4], sondern auch noch dem IPCC. Kaum etwas ist statistisch sorgfälter untersucht, als die vermuteten Veränderungen in den Häufigkeiten von Extremwetterereignissen der letzten Jahrzehnte (Stürme, Tornados, Starkregen, Überschwemmungen usw.). Hier sagt die Fachliteratur und das IPCC absolut Eindeutiges aus: Es sind bis heute keine Extremwetterzunahmen aufzufinden (hier) und (hier).
Insbesondere bei der Überschwemmungsproblematik verwechselt das UBA offenbar die tatsächlich auftretenden höheren Schäden mit angeblich größeren Überschwemmungshöhen. Diese gehören freilich, wie alle historischen Marken auf europäischen Flusspegelwänden belegen (hier), in den Bereich der Mythen. Da die Vermögenswerte weltweit zugenommen haben und zudem aus Platzgründen vermehrt in hochwassergefärdeten Gebieten gesiedelt wird, sind Schadenszunahmen unvermeidbar. Mit Klimaänderungen hat das nichts zu tun. Dies ist nebenbei auch der nachvollziehbare Grund, warum die großen Versicherungen zu ausgesprochenen Befürwortern der AGW Hypothese (Anthropogenic Global Warming =Hypothese von einer menschgemachten globalen Erwärmung) geworden sind. Die Attraktivität eines solchen Geschäftsmodells ist nachvollziehbar.

Wie groß ist der menschgemachte (anthropogene) Beitrag zur jüngsten Klimaänderung?

Das UBA sagt wissenschaftlich Unbelegbares aus, denn das Heranziehen von Klimamodellen kann keine Antwort auf die Frage des menschgemachten Einflusses auf das Klimageschehen geben. Wir betonen: Es ist bis heute KEINE begutachtete Fachveröffentlichung bekannt, die auf die Frage nach dem anthropogenen Klimaeinfluss eine zuverlässige ANTWORT gibt. Wahrscheinlichkeitsaussagen, wie die des UBA, aber auch des IPCC, sind ohne ordentliche Signifikanzanalysen sinnlos. Solche Analysen gibt es nicht!
Der Bedeutung eines anthropogenen Einflusses wegen soll etwa ausgeholt werden. Dazu wird der Stand der Klimaforschung ab 1997 an Hand von begutachteten (Peer-Review) Fachpublikationen nachfolgend zusammengefasst:
1. Im Jahre 1997 veöffentlichte der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung (WGBU) das Sondergutachten “Klimaschutz“ (hier). In diesem heißt es auf S.8, Abschnitt 2.1, letzter Absatz: “Wegen der hohen natürlichen Klimavariabilität ist es sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaänderung mit verursacht hat“. Einen solchen Nachweis gibt es bis heute nicht.
2. Eine erste maßgebende, systematische Untersuchung von Temperaturreihen weltweit verstreuter Stationen wurde im Jahre 2003 veröffentlicht (hier). Im Ergebnisteil dieser Fachpublikation, die auch der Direktor des WBGU, Prof. Hans-Joachim Schellnhuber als Koautor zeichnete, ist unter (iii) nachzulesen: “In der weit überwiegenden Anzahl aller Stationen konnten wir keine globale Erwärmung im 20. Jahrhundert auffinden“.
3. Im Jahre 2011 erschienen zeitgleich zwei weitere Studien, die erste von der US Universität Berkeley mit den Autoren R. Muller et al. (hier), die zweite von den EIKE-Autoren Lüdecke, Link, Ewert (hier). Das wichtigste Ergebnis der Berkeley Studie war, dass ein Viertel aller Temperaturreihen weltweit im 20. Jahrhundert Abkühlung zeigen.
Die Grundlage der EIKE-Publikation bestand in der Anwendung einer maßgeblichen, von Lennartz und Bunde (Univ. Gießen) veröffentlichten Weiterentwicklung [5] der Analysemethode, die bereits in der oben erwähnten Publikation des Koautors H.-J. Schellnhuber vom Jahre 2003 eingesetzt wurde. Es ergaben sich keine maßgebenden Ergebnisunterschiede aller drei hier in Rede stehenden Studien. Neu in der EIKE-Arbeit war, dass zum ersten Mal für einen solch großen Datensatz (über 2000 Messtationen) die Wahrscheinlichkeit angegeben wurde, welche Temperaturreihen durch einen externen Trend geprägt waren. Es wurde nachgewiesen, dass nur etwa ein Drittel aller untersuchten 100-Jahre langen Temperaturreihen nicht durch natürliche Verläufe erklärbar sind. Die verantwortlichen Antriebe konnten mit dem verwendeten Verfahren nicht bestimmt werden. Es kommen ungewöhnliche Veränderungen der Sonnenaktivität, Messverfälschungen durch städtische Wärmeinseln, aber auch anthropogene Treibhausgase und weiteres mehr in Frage.
Auch im Jahre 2011 hat sich folglich am Erkenntnisstand der Jahre 1997 und 2003 nichts geändert. In der Fachliteratur wird die bisher vergebliche Suche nach einem anthropogenen Einfluss auf Erdtemperaturen als das “Attribution and Detection Problem“ bezeichnet. Die Aussage des UBA über einen maßgebenden anthropogenen Einfluss auf Erdtemperaturen ist nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand daher UNHALTBAR.

Literaturquellen

[1] A. Berger, Milankovitch theory and climate, Reviews of Geophysics,
Vol. 26, No. 4, p. 624 (1988)
[2] A. Berger, and M.F. Loutre, Insolation values for the climate
 of the last 10 Million years, Quaterny Science Rev., Vol. 10, p. 297 (1991)
[3] C. Wunsch, Quantitative estimate of the Milankovitch-forced
contribution to observed Quaternary climate change, Quaternary
Science Rev. 23, 1001-1012 (2004)
[4] H. Kraus, U. Ebel: Risiko Wetter, Springer
[5] S. Lennartz and A. Bunde: Distribution of natural
trends in long-term correlated records: A scaling approach, Phys.
Rev. E84, 021129 (2011)
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Kernenergie: 100 Gründe und 100 gute Antworten. Fortsetzung #42 bis #45

Die Erfindung des nuklearen Abfallproblems fußt auf 3 Geboten, die für die ökoreligiöse Bewegung unantastbar sind.
– Nuklearer Abfall ist unglaublich gefährlich und unvorstellbar giftig, jenseits aller bekannter Stoffe, die uns umgeben.
– Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem dieser Abfall dauerhaft gelagert werden könnte.
– Es gibt auch keine technische Möglichkeit, diesen Abfall unschädlich zu machen.
In der realen Welt ist jede einzelne dieser Prämissen falsch, denn die Toxizität endzulagernder nuklearer Abfälle ist eher moderat, die Mengen lächerlich gering, mit der zusätzlichen angenehmen Eigenschaft, sich von selbst aufzulösen. Auch Methoden der Entschärfung waren von Anfang an bekannt. In der phantastischen Welt von Ursula und Michael Sladek und ihren Elektrizitätswerken Schönau (EWS), Kumulationspunkt allen ökologistischen Irrsinns, wird hingegen alles getan, diese Mythen aufrecht zu erhalten – für die Ökoreligion würde sonst ein Weltbild zusammenbrechen.
Die Atommüll-Gebote müssen um jeden Preis verteidigt werden. Ähnlich den ausufernden Institutionen der katholischen Kirche im Mittelalter gibt es dafür inzwischen spezialisierte inquisitorische Einrichtungen wie das „Öko-Institut e.V.” oder das IPPNW, die zu jedem wissenschaftlichen Beleg ein pseudowissenschaftliches Gegenargument konstruieren. Solange der Laie (und inzwischen sogar der ein oder andere fachverwandte Experte) dies nicht unterscheiden kann, stimmt die Balance, und die Gelder fließen zugunsten der Ökoreligion.
Der mittellose Verein KRITIKALITÄT versucht, dieser in Jahrzehnten hauptsächlich durch die Ökoreligion vorangetriebenen und perfektionierten Imitation wissenschaftlicher Methoden durch klare, überprüfbare sowie offen diskutierbare Aussagen entgegenzuwirken. Die gut entlohnten öffentlich-rechtlichen Medien, sowie Bildungseinrichtungen und Politik können oder wollen dies offensichtlich nicht leisten.
An Originalität mangelt es den Ökologisten hierbei nicht. Der im Jahre 2008 kreierte „Asse-Skandal” ist dabei zweifelsohne die beste Erfindung. Sie wurde nur dadurch möglich, dass das Bundesamt für Strahlenschutz, ehemals eine neutrale Aufsichtsbehörde, inzwischen von einem grünen Atomkraftgegner geleitet wird. Andere amtliche Einrichtungen wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) oder die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) konnten sich gegen derartige Politisierungen bisher erfolgreich wehren und sind den Ökologisten folglich ein Dorn im Auge. Dies führt sogar dazu, dass ehemaligen verdienten Mitarbeitern von den Grünideologen Worte in den Mund gelegt werden, die sie heute vehement abstreiten.
Alles beginnt aber mit der eigentlichen „Abfall”-Menge, die in der Antwort zu Grund #42 in eine anschauliche Relation gesetzt wird. Bereits hier wird klar, dass es das „Atommüllproblem” eigentlich gar nicht gibt. Zur Aufrechterhaltung des bösen Images der „Atomlobby” gehört natürlich auch, dass diese sich angeblich um die Endlagerung drückt (#43). Auch Ursachenforschung ist nicht gerade eine Spezialität der EWS, denn von Endlagerkonzepten nimmt man immer häufiger Abstand, nicht weil sie „technisch ungelöst” sind (#44), sondern weil sie immer überflüssiger werden. Dies alles wird natürlich wieder begleitet von Übertreibungen, die so grob sind, dass man sie nur noch als Falschaussagen bezeichnen kann (#45).
Nun zu Hundert gute Antworten #42 – #45, die bisherigen Antworten finden Sie in den EIKE-News (Energie) vom 29.3.2013, 3.4.2013, 7.4.2013, 10.4.2013, 16.4.2013, 19.4.2013, 26.4.2013, 3.5.2013, 9.5.2013, 18.5.2013.
Hundert gute Antworten #42 – #45

#42: Atommüllberge

Behauptung: Atomkraft erzeugt jede Menge Atommüll.

Die EWS behaupten

Rund 12.500 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente sind in den deutschen Atomkraftwerken bisher angefallen. Jedes Jahr kommen rund 500 Tonnen hinzu. Plus Tausende Kubikmeter schwach- und mittelaktiven Mülls. Plus alles, was in Luft und Wasser landet. Plus die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung. Plus die Abfallhalden des Uranbergbaus. Plus das abgereicherte Uran aus der Anreicherungsanlage. Plus die Atomanlagen selbst, denn auch die müssen irgendwann »entsorgt« werden.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

12.500 Tonnen Abfall – pro Bundesbürger sind das gerade 160 Gramm. Keine Industrie erzeugt so wenig und so gut handhabbaren Abfall.
2,6 Millionen Tonnen chemischer Sondermüll lagern hingegen allein in Herfa-Neurode, der größten Gifmülldeponie der Welt – das ist die 200-fache Menge des gesamten produzierten hochradioaktiven „Atommülls”, der weitaus harmloser ist und außerdem mit der Zeit immer ungiftiger wird.
Im Gegensatz zu nuklearen Endlagern schert man sich um die Lagerung des weitaus giftigeren und in viel größeren Mengen produzierten chemischen Sondermülls herzlich wenig. So wurde Herfa-Neurode damals von Joschka Fischer (Bündnis 90/Grüne) kurzerhand genehmigt, während der Streit um Gorleben noch heute läuft.
Dabei könnte man die ohnehin äußerst geringen nuklearen Abfallmengen praktisch komplett verschwinden lassen. Die dafür nötige Technik, zum Beispiel den „Schnellen Brüter” SNR-300, hatte man schon in den 80er Jahren fertig gebaut. Ausgerechnet dieser extrem umweltfreundliche Reaktor, der aus den „Abfällen” auch noch Energie gewonnen hätte, wurde von der Antiatom-Bewegung noch vor der Inbetriebnahme abgerissen. Nun steht dort ein Vergnügungspark.
Die heute üblichen, radiologisch relevanten genutzten Bauteile eines Kernkraftwerks strahlen wesentlich schwächer als frühere Materialien, sodass der größte Teil nur wenige Jahre bis Jahrzehnte während der Rückbauphase abklingen muss – ohne Zwischen- oder Endlagerung. Lediglich etwa ein Drittel des Reaktordruckbehälters, was zusammengerechnet gerade einmal einem Sechstel des anfallenden hochaktiven „Abfalls“ entspricht, muss länger gelagert werden. Dieses Material strahlt nun aber schwächer als Natururan und muss nicht über geologische Zeiträume endgelagert werden. Alles andere kann konventionell entsorgt oder verwendet werden.
Das abgereicherte Uran (über 99% U-238 mit einer Halbwertszeit von 4,5 Mrd. Jahren) ist nun weniger als schwach radioaktiv und somit alles andere als gefährlicher Müll. Es kann problemlos wie Blei gehandhabt werden.
Quellen von KRITIKALITÄT


#43: Entsorgungslüge

Behauptung: Noch kein einziges Gramm Atommüll ist schadlos entsorgt.

Die EWS behaupten

»Zur Frischhaltung von Lebensmitteln« würde er dienen – mit solchen Versprechen wischten Experten Mitte der 1950er Jahre kritische Fragen nach der Entsorgung von Atommüll beiseite. Ohne sich um das Entsorgungsproblem zu kümmern, bauten sie einen Reaktor nach dem anderen. Von den vielen Millionen Tonnen strahlenden Abfalls ist bis heute noch kein Gramm schadlos entsorgt.
Rechtlich gesehen darf in Deutschland überhaupt kein Atomkraftwerk betrieben werden, solange die Entsorgung des Atommülls nicht gesichert ist. Als ›Entsorgungsvorsorgenachweis‹ dienten wahlweise die undichte und einsturzgefährdete Atommüllkippe Asse II, die Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben, der Bau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf, die Atommüll-Transporte ins Ausland sowie aktuell die ›geordnete Zwischenlagerung‹ der abgebrannten Brennelemente in Castor-Behältern in oberirdischen Hallen.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Tausende von Tonnen schwach- und mittelaktiven Abfalls sind in der Asse bereits schadlos entsorgt – deutlich mehr als „kein Gramm”. Die Asse ist in Bezug auf die eingelagerten Stoffe auch keineswegs „undicht”, wie zahlreiche Gutachten klar belegen. Der Bau selbst ist so eingesturzgefährdet wie jedes andere alte Bergwerk, mit der Sicherheit der bereits eingelagerten Stoffe hat dies jedoch überhaupt nichts zu tun.
Bereits 1959, lange vor Inbetriebnahme der ersten deutschen Leistungsreaktoren, empfiehlt die Bundesanstalt für Bodenforschung die Einlagerung radioaktiver Abfälle in Salzformationen. Sechs Jahre und mehrere Studien später wird die Asse als Forschungsbergwerk gekauft. Dieser kurze Abriss plus die enormen Rücklagen der Energieversorger zeigt bereits, wie unsinnig die Behauptung ist, man hätte Fragen nach der Entsorgung „beiseite gewischt”. Sie war vielmehr von Anfang an Teil des Gesamtkonzepts.
Wiederaufarbeitungsanlagen hätten die ohnehin sehr geringe Abfallmenge nochmals deutlich reduzieren können. Deren Bau wurde aber aus rein politischen Motiven verhindert; Transporte ins Ausland waren die Folge. Ebenso verhindert wurde der „Schnelle Brüter”, der die Abfallmenge um einen Faktor 100 (!) reduziert hätte. Auch das Endlager Gorleben, obwohl durch zahlreiche Gutachten und Erkundungen immer wieder als sicher eingestuft, wurde durch die Suche nach dem „Haar in der Suppe” seitens der Antiatombewegung massiv verzögert. Bis dahin lagert der Abfall eben oberirdisch in Castoren – so wollen es anscheinend die Kernkraftgegner.
Übrigens: Die Bestrahlung von Lebensmitteln gehört zu den ältesten, etabliertesten und effektivsten Methoden der Konservierung.
Quellen von KRITIKALITÄT


#44: Technisch ungelöst

Behauptung: Die Endlagerung ist noch nicht einmal technisch gelöst.

Die EWS behaupten

70 Jahre nach Entdeckung der Kernspaltung ist noch nicht einmal klar, wie man den hochradioaktiven Abfall lagern müsste, damit er nicht zur Gefahr für Mensch und Umwelt wird – geschweige denn, wo.
Anders als die Atomlobby glauben machen will, sind viele Sicherheitsfragen in puncto Endlager weiterhin völlig ungeklärt. So nahmen die USA wegen schwerwiegender Gefahren für Mensch und Umwelt unlängst Abstand von ihrem Endlager-Projekt in den Yucca Mountains. Das schwedische Konzept der Endlagerung in Granit-Urgestein steht ebenfalls vor dem Aus (siehe auch # 61). Und was den Salzstock in Gorleben angeht: Der ist in weiten Teilen von Grundwasser überströmt. Nach den Erfahrungen mit den Wassereinbrüchen in der Atommüllkippe Asse II sollten sich weitere Diskussionen über die ›Eignung‹ Gorlebens als Endlager eigentlich erübrigt haben.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Wer behauptet, die Lagerung hochradioaktiven Abfalls sei ungelöst, stellt die Ergebnisse von Jahrzehnten radiochemischer und geologischer Forschung mit hunderten von begutachteten Publikationen in Frage. Bereits auf der Genfer UN-Konferenz zur friedlichen Nutzung der Kernenergie im Jahre 1955 wurden Salzformationen als Enlagerstätten, die Millionen Jahre sicher sind, vorgeschlagen – dies wurde durch unzählige Gutachten immer wieder bestätigt.
Von der Antiatombewegung wird das Eindringen kleiner Wassermengen in einen Salzstock wie in Asse immer wieder als grundlegendes Sicherheitsproblem dargestellt. Dabei wurde dies von Anfang an in sämtlichen Gutachten berücksichtigt und als irrelevant eingestuft. Daran ändert auch das Überströmen durch Grundwasser nichts.
Dass über Jahrzehnte aufgrund von Erkenntnisgewinn oder veränderten ökonomischen Umständen eine Endlageroption zugunsten einer anderen aufgegeben wird, hat mit der geologischen Eignung nicht das geringste zu tun. Die Beendigung des Endlager-Projekt in den Yucca Mountains beispielsweise hatte keine sicherheitstechnischen, sondern infrastrukturelle und konzeptionelle Gründe, wie das amerikanische Energieministerium ausdrücklich betont. Hier ist in den letzten Jahren vor allem die Weiterverwendung der „Abfälle” in Brutreaktoren vorgesehen, wie sie in Deutschland von der Antiatombewegung boykottiert wurde. Diese Technik macht eine Endlagerung ohnehin überflüssig.
Das schwedische Konzept steht mitnichten „vor dem Aus”. Vielmehr passt man sich auch hier dem internationalen Trend einer Abkehr von Endlagerkonzepten hin zur Rückholbarkeit für Brutreaktoren an. Schade, dass diese Entwicklung an Deutschland vorüber geht, war es doch einst mit dem „Schnellen Brüter” führend.
Bei ASSE II ist objektiv kein radiologisch relevantes Problem vorhanden, siehe auch die Antwort zu #46.
Quellen von KRITIKALITÄT


#45: 1.000.000 Jahre

Behauptung: Atommüll ist eine Million Jahre lang eine strahlende Gefahr.

Die EWS behaupten

Bis die Strahlung der radioaktiven Abfallstoffe aus den Atomkraftwerken einigermaßen abgeklungen ist, dauert es ungefähr eine Million Jahre. So lange muss der Atommüll von Mensch und Biosphäre ferngehalten werden.
Hätten die Neandertaler vor 30.000 Jahren Atomkraftwerke betrieben und ihren Atommüll irgendwo vergraben, so würde er heute noch tödlich strahlen – und wir müssten wissen, wo wir unter keinen Umständen graben dürften.
„Weiterführende Informationen” der EWS und „Quellen” der EWS

Richtig ist …

Das Abklingen dauert nicht eine Million, sondern gut 100.000 Jahre. Und dies auch nur wegen des Plutoniums, welches aber keinesfalls Müll, sondern wertvoller Brennstoff für Schnellspalt-Reaktoren ist. Deren Inbetriebnahme hat die Anti-Atombewegung in der 80er Jahren allerdings erfolgreich zu verhindern gewusst (Kalkar).
Da die Beseitigung und gleichzeitige Nutzung von Plutonium technisch längst gelöst ist bleiben nur die Spaltprodukte als tatsächliches Abfallproblem. Hier ist die Lagerzeit nur noch einige 100 Jahre. Die Abfallmenge ist dabei extrem gering: Ein Mensch, der sein ganzes Leben lang seinen Strom ausschließlich aus Kernenergie bezieht, hinterlässt dabei gerade einmal 100 Gramm. Und die strahlen mit 1 TBq so schwach, dass man sie sich sogar, geschirmt mit einigen Zentimetern Blei, unters Bett legen könnte.
Die in etwa 1 Millionen Jahren dominierenden, wenigen beweglichen Spaltprodukte, die dann vollständig in die Biosphäre übertreten könnten, erhöhen die Belastung um maximal 50% der natürlichen Belastung, wenn sie komplett in die Menschen verteilt gelangen würden – dies ist ungefährlich. Da dies aber eine Überschreitung von radiobiologisch unbegründbaren, politisch motiverten Grenzwerten bedeuten könnte, gibt man mehrere Milliarden Euro für unnötige Endlagersuchen aus und wirft den Energieversorgern auch noch vor, dass sie dafür nicht aufkommen wollen.
Quellen von KRITIKALITÄT