Eine neue Methode, wie von Bürgerinitiativen Großwindradanlagen verhindert werden können

Windradanlagen können in einer modernen Industrienation allein schon wegen der geringen Leistungsdichte des Windes niemals wirtschaftlich sein. Sie sind fatal für unsere geschützten Greifvögel und Fledermäuse (hier). Die Propagierung von Windrädern weist daher die verantwortlichen Kommunalpolitiker als Umweltschädiger aus, die für den eigenen Profit oder für die Gemeindekasse billigend das Töten von Flugtieren, die Verschandelung ihrer Landschaftsumgebung und die Schädigung von Anrainern in Kauf nehmen. Bundes- und Landespolitiker, wie insbesondere die grüne Landesregierung in Baden-Württemberg, gehören ebenfalls zu den Umweltschädigern, denn sie schaffen die gesetzlichen Voraussetzungen für die Zerstörung unserer Natur.
Die Verlogenheit der grünen Windrad-Agenda geht schon daraus hervor, dass einschlägige grüne Aktivisten zwar den Schutz des Juchtenkäfers instrumentalisierten (um den Stuttgarter Hauptbahnhofneubau zu torpedieren), das tägliche Vogel- und Fledermaustöten durch Windräder aber bis heute schweigend und ungerührt billigen. Die Farbe „grün“ hat längst nichts mehr mit Umweltschutz zu tun, sondern steht heute ausschließlich für das ideologische Ziel der Gesellschaftsveränderung und der Deindustrialisierung Deutschlands.
Es bleibt zu hoffen, dass dies die deutschen Wähler bei der Bundestagswahl im September berücksichtigen und dem grünen Umweltzynismus, zu dem auch die extrem naturschädlichen Maismonokulturen für Biogas gehören, eine deutliche Absage erteilen. Da alle großen Parteien, einschließlich der inzwischen wohl verschwindenden FDP, den energiepolitischen Irrsinn der „Energiewende“ mittragen, ist die Auswahl auf dem Stimmzettel freilich nicht groß. Zur Zeit sieht es aber so aus, als ob die AfD eine sachgerechte Energie- und Klimapolitik in ihr Parteiprogramm aufnehmen wird. Es gibt also zumindest einen Hoffnungsschimmer für die wirtschaftliche Vernunft und den Schutz unserer Umwelt. 
Gegen die Bestrebungen der Bundes-, Landespolitikpolitiker sowie vieler Gemeinden, Windparks  zu errichten, formieren sich inzwischen immer mehr Bürgerinitiativen, ein stellvertretendes Beispiel unter unzähligen weiteren hier. Im vorliegenden Beitrag soll im Folgenden nur die Problematik der Wirtschaftlichkeit von Windparks im Binnenland beleuchtet werden. Die bereits angesprochene Nutzlosigkeit und Umweltschädigung von Windradanlagen wird nicht thematisiert. Vergessen oder nachrangig sind diese Aspekte deswegen nicht!
Um eine verlässliche Wirtschaftlichkeitsprognose für den Stromertrag aus Windrädern erstellen zu können, ist die Befolgung der nachstehenden Agenda gemäß anerkannter Praxis in der Windradbranche obligatorisch:
Es muss eine Messung mit einem fest installierten Mast über eine Zeitdauer von mindestens einem Jahr auf möglichst mindestens 2/3 der geplanten Nabenhöhe der Windkraftanlagen durchgeführt werden.
Ergänzend sind mastlose Messungen mittels Fernerkundungssystemen wie SODAR oder LIDAR zulässig. Die alleinige Verwendung von Fernerkundungssystemen (LIDAR oder SODAR) ohne Mastmessung erlaubt wegen der Fehleranfälligkeit dieser Messungen allerdings keine brauchbare Aussage über die Windhöffigkeit eines Standortes.
Auf diese vorbereitenden Messungen kann nur dann verzichtet werden, wenn Langzeitdaten von unmittelbar benachbarten Windparks vorliegen. Windatlanten, wie sie unter anderem vom TÜV Süd herausgegeben werden, lassen allenfalls eine erste (oft hoffnungslos falsche) Grobabschätzung für einen Standort zu. Die Herausgeber solcher Atlanten betonen denn auch zutreffend, dass die angegebenen Werte lediglich Näherungen sind, deren Verifizierung durch vor Ort durchgeführte Messungen unverzichtbar ist!
Bei allen einschlägigen Strömungsmaschinen, wie beispielsweise Turbinen, (rückwärts laufenden) Kreiselpumpen und schließlich auch Windrädern geht die Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmediums mit der dritten Potenz in die von der Strömungsmaschine erbrachte Leistung ein (Leistung = Energie / Zeit). Diese unabänderliche physikalische Naturgesetzmäßigkeit ist für die Wirtschaftlichkeit eines Windparks entscheidend.
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Bild 1: Nur ausreichend hohe Windgeschwindigkeiten erlauben eine akzeptable Leistungsabgabe des Windrads. Ein Windrad, wie z.B. die weiter unten erwähnte Enercon E-92 ist für die Nennleistung aus rund 14 m/s Windgeschwindigkeit ausgelegt (bei anderen Typen ändert sich dieser Wert). Weht der Wind nur halb so stark, also mit 7 m/s, liefert die E-92 nur noch den Bruchteil von 1/(2∙2∙2) oder 12,5% der Nennleistung.
Weil die hohen Strömungsgeschwindigkeiten überproportional zum Energieertrag des Windrads beitragen, wird nun auch noch die Häufigkeitsverteilung der unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten zu einem maßgebenden Faktor der Energieeffizienz. Es ist nützlich, sich diesen Zusammenhang einmal an einem, zum Zweck der Veranschaulichung vereinfachten Zahlenbeispiel vor Augen zu führen. Betrachten wir dazu zwei unterschiedliche Windradstandorte A und B, die beide die gleiche jahresgemittelte Windgeschwindigkeit von 4 m/s aufweisen mögen:
Im Standort A komme diese Windgeschwindigkeit konstant über das ganze Jahr vor. Im Standort B ergebe sich das Jahresmittel dagegen aus zwei konstanten unterschiedlichen Geschwindigkeiten, zum einen aus v = 7 m/s über die Zeitdauer eines halben Jahres und aus v = 1 m/s über die restliche Zeit. Der Jahresmittelwert von B ist daher der gleiche wie von A, nämlich 70,5+10,5 = 4 m/s. Die Energieerträge beider Standorte weichen jedoch dramatisch voneinander ab. Das Verhältnis der Jahresenergieerträge beträgt nach dem geschilderten Potenzgesetz [7∙7∙70,5 + 1∙1∙1∙0,5] / (4∙4∙4∙1) = 172/64 = 2,7. Der Standort B liefert daher rund den DREIFACHEN Jahresenergieertrag von A  – bei wohlgemerkt gleichen jahresgemittelten 4 m/s Windgeschwindigkeit. 
Das folgende Bild zeigt eine Messung aus der Praxis. Die beiden Standorte A und B unterscheiden sich praktisch nicht in ihrer mittleren Windgeschwindigkeit von rund 6 m/s. Der Standort B liefert aber das 1,35-fache des linken Standorts an elektrischer Energie. Der Grund ist sein Anteil an Windgeschwindigkeiten über 9 m/s, den Standort A nicht aufweist. Diesen Nachteil kann A auch mit seinem wesentlich höheren Anteil an v = 6 m/s nicht wettmachen.
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Bild 2: Eine konkrete Messung der Häufigkeitsverteilung für zwei Standorte
Fazit: Bei gleicher Durchschnittswindgeschwindigkeit, aber unterschiedlicher Häufigkeitsverteilung der Windgeschwindigkeiten zweier miteinander verglichener Standorte können sich starke Differenzen im Energieertrag ergeben. Die Kenntnis der jahresgemittelten Wind-Durchschnittsgeschwindigkeit alleine ist daher für die Abschätzung der Energieausbeute eines Windrades nicht ausreichend.  Der Standort mit größeren Windgeschwindigkeitsfluktuationen – wenn die Fluktuationsmaxima bei relativ großen Windgeschwindigkeiten liegen – liefern infolge des erwähnten Potenzgesetzes einen größeren Energieertrag. Es ist daher unverzichtbar, nicht nur die mittlere Windgeschwindigkeit, sondern auch die Häufigkeit der Geschwindigkeitsverteilung über das Jahr zu kennen, um den zukünftigen Energieertrag einer Windradanlage realistisch abschätzen zu können. Diese Forderung können nur Langzeitmessungen erfüllen.
Kein Planer, der am Energieertrag seiner Anlage ernsthaft interessiert ist, kommt somit um eine lang andauernde Messung herum (von mindestens einem Jahr). Da inzwischen von vielen Windparkplanern oft alle Bedenken bezüglich der Wirtschaftlichkeit beiseite geschoben und zunächst nur die DWD- oder TÜV-Karten für eine Vorabprognose herangezogen werden sind erhebliche Zweifel an der späteren Real-Wirtschaftlichkeit vieler derzeitig geplanter Projekte angebracht.
Sven Johannsen, einer der Autoren dieses Artikels, befasst sich im internationalen Rahmen mit der Bewertung und Prüfung von Investitionsgütern im Bereich erneuerbarer Energien und verfügt unter anderem auch über die erforderlichen professionellen Messeinrichtungen zur Windmessung. Als Fachmann für meteorologische Windmessungen und Windertragsgutachten hat er sein Handwerk in einer der windstärksten OnShore-Gegenden unserer Erde erlernt, der kanadischen Provinz Prince Edward Island. Er berät und unterstützt erfolgreich viele deutsche Bürgerinitiativen.
Ein konkretes Beispiel, die Gemeinde Birkenau im Odenwald, ist bestens geeignet, die wirtschaftliche Unsachgemäßheit aktuell geplanter Windradparks im deutschen Binnenland zu entlarven. Ein Planer möchte in Birkenau drei sogenannte Schwachwindanlagen des Typs Enercon E-92  aufstellen. Er ging gemäß Windatlas von einer vorhandenen Jahresdurchschnitts-Windgeschwindigkeit von 5,75 m/s auf einer Höhe von 140 m über Grund aus. Sven Johannsen hatte dort im Auftrag einer Bürgerinitiative mit einem 60 m Windmessmast und einer über 6 Monate andauernden Messung nachgewiesen, dass mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 3,6 m/s, bezogen auf die Nabenhöhe der geplanten WKA und unter Berücksichtigung der lokalen Häufigkeitsverteilung des Windes sich noch nicht einmal die Anschaffungskosten der drei geplanten Anlagen in 20 Jahren erzielen lassen! In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass aus Messungen in tieferer Höhe als der Windradnabenhöhe durch Umrechnung zuverlässig auf die Verhältnisse in Nabenhöhe geschlossen werden kann hier.
Mit diesen Sachargumenten konnte die ortsansässige Bürgerinitiative die Mehrheit der politischen Vertreter ihrer Gemeinde davon überzeugen, für die Aufstellung eines gemeindebezogenen Teilflächennutzungsplans zu stimmen, damit selber das Ruder in die Hand zu nehmen und den Windparkplaner erst einmal außen vor zu lassen.
Windmessergebnisse erlauben somit, eine konkrete Abschätzung des erwarteten Energieertrags vornehmen zu können, was die meisten Projekte schon im Vorfeld ausschließt und auch viele Gemeindemitglieder, bei denen die Profiterwartung an erster Stelle steht, stark ernüchtert. Dies hilft dann dem allgemeinen Bürgerwillen der betroffenen Gemeinden, die vielen Groß-Windkraftanlagen und Windparkbauvorhaben zu STOPPEN, die mit dem allseits berüchtigten § 35 des BauGB ermöglicht werden. Wie kann dies konkret erfolgen? Der HEBEL ist die Unvollständigkeit des § 35 des BauGB. §35 spezifiziert NICHT die GRÖßE von Windkraftanlagen. Die Gemeinde kann und darf somit, wenn die politische Mehrheit seiner Bürger es denn will, Größenbeschränkungen für Windkraftanlagen vorschreiben.
Im hier beschriebenen Beispiel „Birkenau“ wurde vom Autor Johannsen übrigens ebenfalls nachgewiesen, dass mit nur 10 bis 12 KLEIN-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 130 KW  (hier moderne, vertikale Windkraftanlagen, die nur für die direkte Versorgung mehrerer Häuser an Stelle einer Netzeinspeisung nach EEG in Frage kommen) und mit nur knappen 12% der Großanlagen-Errichtungskosten der gleiche Stromanteil OHNE Natur- und Bürgerbeeinträchtigung  produziert werden könnte. Ob sich solche Kleinanlagen rechnen und ob sich private Nutzer für diese Kleinanlagen finden lassen, ist eine andere Problematik, die hier nicht weiter verfolgt werden soll. Selbstversorgung mit Kleinwindanlagen bedeutet natürlich, dass diese Anlagen nur zusammen mit einem Batteriespeicher betrieben werden können, der in der Kostenrechnung eingeht.
Zurück zur Gemeindepolitik! Entscheidend ist, dass die grundsätzliche Entscheidungsfreiheit der Gemeinde, Größenbeschränkungen für Windkraftanlagen vorzuschreiben, zumindest bis heute durch keine Maßnahme beschränkt werden kann.
Da bei einen gemeindlichen, teilbereichsbezogenen Flächennutzungsplan die Gemeinde Größenbeschränkungen für Windkraftanlagen vorgeben darf, lassen sich auf diese Weise ohne Probleme die vielen Groß-Windkraftanlagen und Windparkbauvorhaben nach dem allseits berüchtigten § 35 des BauGB verhindern!
Es kommt jetzt nur noch darauf an, über eine vernünftige Gemeindepolitik die Profiteure von Groß-Windradparks aus dem eigenen Vorgarten herauszuhalten – das ist wohl der schwerste, weil gemeindepolitische Teil der Aufgabe (Geld verdirbt bekanntlich den Charakter). Der Schutz unserer Umwelt, unserer Landschaften und das Aufwachsen unserer Kinder in einer intakten Naturumgebung sollte es den betroffenen Gemeinden und ihren verantwortlichen politischen Gemeindevertretern wert sein.
Vielleicht helfen unser Beitrag und die unzähligen früheren EIKE-Beiträge über Windradanlagen dabei mit, dass sich Leser einmal näher über den wirtschaftlich-technischen Abersinn der deutschen Energiewende und insbesondere der Windrad-Aktion informieren. Viele Gutwillige, die die Energiewende immer noch emotional mittragen, werden mit verlässlicher Information über die Fakten ihre Meinung vermutlich schnell ändern.
Desweiteren empfehlen die Autoren den Landesregierungen Wirtschaftlichkeitsvorgaben (= nicht zu unterschreitende Jahres mittel-Windgeschwindigkeiten) in ihre Windpark-Genehmigungsverfahren aufzunehmen.
Mit dieser Maßnahme würde offenbar werden, dass fast alle Windradstandorte im deutschen Binnenland ungeeignet sind. Der für die deutsche Volkswirtschaft und die Natur schädliche Windrad-Spuk fällt dann von alleine in sich zusammen, und der in dieser EIKE-News beschriebene Umweg über die Gemeindepolitik würde sich erübrigen.
Kontaktdaten von Sven Johannsen für weiter technische Informationen: Tel.: 0152-53692510, Email: sven@z-1100r.com 




Klimaforscher Prof. Hans von Storch im SPIEGEL-Interview

Das v. Storch-Interview (im Internet momentan nur in Englisch unter http://tinyurl.com/lq4m869 verfügbar) wurde nicht zuletzt durch die fachkundige Interviewführung der SPIEGEL-Redakteure Olaf Stampf und Gerald Traufetter zu hoher Qualität gebracht. Ohne Umschweife ging es sofort zur Sache. Alle Fragen wurden von v. Storch in bemerkenswerter Offenheit und jedem Alarmismus abhold beantwortet. Fragen und Antworten waren wie bereits erwähnt in der Regel deckungsgleich mit den zugehörigen, wissenschaftlich ausgerichteten EIKE-News. Zu den den Ausnahmen kommen wir weiter unten. Die SPIEGEL-Redakteure hätten durchaus auch ein klimafachkundiges EIKE-Mitglied interviewen können, sie hätten überwiegend Gleiches gehört. Bei den zuerst angesprochenen Themen
– Ursachen von Überschwemmungen,
– Niederschläge und Klimawandelvorgänge,
– Extremwetter,
– Unmöglichkeit bzw. Unsinn von Klimaschutz,
– Klima-Alarmisten,
– Die fragwürdige Rolle Schellnhubers als Klimaberater der Kanzlerin,
– Die Ignoranz von Angela Merkel, Klimafakten zur Kenntnis zu nehmen
– Die Pause in der mittleren Globaltemperatur
passte buchstäblich kein Haar mehr zwischen die Antworten von v. Storch und die entsprechenden EIKE-Verlautbarungen. Die Spiegel-Redakteure können es in unserem News-Archiv überprüfen.
Insbesondere die Antwort v. Storchs auf die Frage, wo denn die Fehlerquellen der Klimamodelle in der falschen Vorhersage der globalen Erwärmung liegen könnten, ist so deutlich, schön und zutreffend, dass sie hier noch einmal wiederholt sei:
Erste Möglichkeit: Sie (gemeint ist die globale Erwärmung) fällt schwächer aus, weil  die Treibhausgase, insbesondere das CO2, eine geringere Wirkung haben als angenommen. Das bedeutet nicht, dass es keinen menschgemachten Treibhauseffekt gibt; nur wäre unser Einfluss aufs Klimageschehen nicht so stark, wie vermutet. Die andere Möglichkeit: In unseren Simulationen haben wir unterschätzt, wie sehr das Klima auf Grund natürlicher Ursachen schwankt".
Danach tauchen freilich die ersten Fragezeichen auf. Mit dem von v. Storch erwähnten Nachweis des Menscheneinfluss am Klimawandel (fingerprint method) kann man nicht mehr ganz einverstanden sein, weil in diesen Nachweis Modellannahmen eingehen (Originalton v. Storch: „die Stärke der Klimaschwankungen richtig einschätzen“). Ob die Methode für die hier in Rede stehenden Anwendungen überhaupt geeignet ist, ist nicht selbstverständlich. Die Fingerprintmethode war ursprünglich ein Verfahren zur Zeichenkettensuche in Computertexten (hier). Vielleicht spielt ja auch bei ihrer Anwendung auf klimatologische Fragen das bekannte Phänomen „rubbish in, rubbish out“ seine bekannten Streiche.
Bei dem von v. Storch ausgesprochenen und zutreffenden Verriss der UBA-Klimabroschüre ist von ihm leider der wichtigste Punkt übersehen worden. Die UBA-Broschüre haben blutige Laien, u.a. eine Kinderbuchautorin und grüne Aktivisten verfasst. Kein Klimaforscher war beteiligt (hier). Die UBA-Broschüre kann daher, wie v. Storch befürchtete, auch nicht das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Klimaforschung verspielen. Sie verspielt nur das Vertrauen ins UBA und da ist bekanntlich schon seit langem nichts mehr zu verspielen.
Das Vertrauen in die Klimaforschung verspielen ganz andere Leute, in Deutschland im Wesentlichen maßgebende Mitarbeiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). So etwa Stefan Rahmstorf mit seinem, einem Wissenschaftler unangemessen aggressiven Verhalten gegenüber denjenigen Kollegen und Medien, die nicht seiner Meinung sind. Aber auch Hans-Joachim Schellnhuber, dessen 2 °C Ziel bei vielen Fachleuten, leider nicht bei der auffallend blind-faktenverweigernden Politik, nur noch unter der Rubrik „Humor“ läuft. Das 2 °C Ziel ist in keinem begutachteten paper aufzufinden.
Gegen Ende des Interviews gibt es dann weitere Fragezeichen in den Interview-Antworten. V.  Storch sagt „Wir haben weiterhin überzeugende Hinweise auf einen menschgemachten Treibhauseffekt“. Genau dies darf füglich bezweifelt werden. Zumindest dem Autor sind keine ÜBERZEUGENDEN Hinweise aus der Fachliteratur bekannt. Nichts, aber auch gar nichts (die aktuell ansteigenden CO2-Konzentrationen ausgenommen) ist im Vergleich mit der Klimavergangenheit ungewöhnlich oder gar "noch nie dagewesen".
Überhaupt nicht kann man mit der Aussage von v. Storch einverstanden sein „Ja zwei oder drei Grad mehr werden wir wohl kriegen – bis Ende des Jahrhunderts wohlgemerkt. Das sagt mir mein Instinkt, weil ich ja nicht weiß, wie sich die Emissionen entwickeln werden“. „Instinkt“ zu bemühen erscheint hier nicht ganz angebracht, weil es ausreichend viele begutachtete Publikationen gibt, welche die von v. Storch angesprochene Problematik sehr gründlich behandeln. Sogar in den EIKE-News ist Einschlägiges zu finden. Zufällig erschien wenige Tage zuvor eine EIKE-News zum zukünftigen CO2-Anstieg der Atmosphäre (hier). Die dort vorgenommene Abschätzung kann zwar nur sehr grob sein, sie ist aber zuverlässig. Der Löwenanteil allen zukünftigen CO2 ist in den Kohleressourcen gespeichert. Werden diese VOLLSTÄNDIG verbrannt (was die Menschheit nicht machen wird), erzeugt man damit noch nicht einmal die doppelte CO2-Konzentration von heute. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Abschätzung den Fachleuten nicht bestens bekannt ist. Laut geäußert hat sie freilich noch kein Klimaforscher, zwei Mal darf man raten, warum.
Weiterhin ist die berühmte Klimasensitivität des CO2 nur mit der Wasserdampfrückkoppelung auf Werte über 1 °C zu steigern. Entsprechende begutachtete Klimapublikationen (basierend auf MESSUNGEN) haben aber gezeigt, dass es diese Rückkoppelungen in der Realität nicht gibt. Im Gegenteil, alle Messungen deuten auf Gegenkoppelungen hin, die dann die angegebenen Standardwerte der Klimasensitivität zwischen 0.45 °C (hier) und 1.1 °C (IPCC) noch verringern [2] bis [8]. Eine rein statistische Publikation [1] findet sogar überhaupt keinen Einfluss des anthropogenen CO2.
Auch hier ist nur schwer vorstellbar, dass v. Storch diese Veröffentlichungen unbekannt sind, ihr vollständiges Ignorieren erstaunt daher. Man hätte sich in seiner Antwort ein dem heutigen Stand der Messungen und der begutachteten Fachliteratur angemesseneres Caveat und keine Instinktaussage gewünscht. Nimmt man die hier zitierten Publikationen [1] bis [8] ernst, ist man mehr oder weniger gezwungen die zukünftige globale Erwärmung bis zum Jahre 2100 zumindest als UNMAßGEBLICH einzuschätzen. Schaut man sich auch noch die zum Teil heftigen Temperaturoszillationen der letzten 2000 Jahre an und nimmt zudem die seit Jahren beunruhigend fleckenfreie Sonne zur Kenntnis, liegt sogar eine kräftige Abkühlung (neue kleine Eiszeit) nahe. Nur die Zukunft kann uns die Realität zeigen. Immerhin ist v. Storch hoch anzurechnen, dass er deutlich auf die vom IPCC abweichenden Meinungen von Klimaexperten hingewiesen hat und damit die oft zu vernehmenden Unsinnsbehauptungen von einem wissenschaftlichen Konsens falsifizierte.
Was den Schutz gegen die Folgen von Klimaänderungen (natürliche oder menschgemachte, sei einmal dahingestellt)  angeht, besteht wieder volle Übereinstimmung von v. Storch mit EIKE.
Fragwürdig wird es dann wieder am Abschluss des Interviews, wenn v. Storch seiner Besorgnis zur "Meeresversauerung" Ausdruck verleiht. Er schränkt dabei allerdings ein, dass er vom Thema zu wenig verstehe. So ist es. Wer versteht schon etwas von diesem Spezialgebiet der Chemie. Auch der Autor gesteht hier seine Unkenntnis ein. Es gibt aber ausreichend viele Fachpublikationen, die sich mit dem Thema der "Meeresversauerung" durch CO2-Aufnahme beschäftigen. Nach Studium dieser paper kann zuverlässig Entwarnung gegeben werden. Das Meer ist und bleibt basisch. Die wohl gründlichste Zusammenstellung, nicht zuletzt, weil in ihr die zahlreichen maßgebenden begutachteten Paper zitiert werden, ist auf dem Blog von Vahrenholt/Lüning zu finden (hier). Leider unterstellte v. Storch seinem Chemie-Kollegen unwissenschaftliches Verhalten und brachte dies durch demonstratives Verlassen des ACATECH-Gremiums, das von Vahrenholt geleitet wurde,  zum Ausdruck (hier). Dies ist bedauerlich, stellt doch das Buch „Die kalte Sonne“ einen Meilenstein bester wissenschaftlicher Populärliteratur dar.
Die leider immer noch medienwirksamen Kuriositäten, die vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) der breiten Öffentlichkeit ungerührt angedient werden, hatten immerhin zur Folge, dass Fachleute unter der Hand äußern das PIK nicht mehr ernst zu nehmen. Daher wäre eine politisch stärkere Gegenposition gegen das PIK wünschenswert und kein Streit unter den Klimarealisten. Eine gute Idee könnte vielleicht sein, dass sich v. Storch und Vahrenholt bei einem guten Glas Wein einmal persönlich aussprechen. Beide würden von der Expertise des Gegenüber profitieren. Und beide sind respektable Wissenschaftler, keine Ideologen. Auf dieser Basis sollte man sich verstehen.
Résumée: Trotz der hier geschilderten Vorbehalte nicht nur ein sehr gutes Interview von ALLEN drei Beteiligten sondern auch ein Meilenstein in der deutschen Medienberichterstattung zur Klimafrage. Vergessen wir nicht, dass uns eine völlig unrealistische, überzogene und wissenschaftlich überaus wackelige Klima-Scheinproblematik die verhängnisvolle, Deutschland schwer schädigende Energiewende beschert hat. Daher soll hier größter Respekt für den Mut von v. Storch ausgesprochen werden, sein Institut ist schließlich auf öffentliche Forschungsmittel angewiesen. Großen Respekt auch für die respektlosen Fragen des SPIEGEL. Wenn das Blatt DIESEN kritischen und auf die wissenschaftlichen Fakten (nicht auf grüne Ideologien) hinzielenden Weg fortsetzt, wird es wieder DAS kritische Qualitätsperiodikum in der BRD werden. Mit grüner Ideologie durchtränkte Blätter wie die Süddeutsche Zeitung oder die ZEIT könnten sich daran ein Beispiel nehmen. Unser Land hat kritischen Journalismus bitter nötig.
Quellen:

[1] M. Beenstock, Y. Reingewertz, and N. Paldor: Polynomial cointegration tests of anthropogenic impact on global warming, Earth Syst. Dynam. 3, 173-188 (2012)

[2] R.P. Allen: Combining satellite data and models to estimate cloud radiative effect at the surface and the atmosphere, Meteorol. Appl. 18, 324-333 (2011)

[3] R.W. Spencer, and W.D. Braswell: Remote Sensing 3(8) (2011),http://tinyurl.com/9cvuz32

[4] R.W. Spencer, and W.D. Braswell: Journal of Geophysical Research, Vol. 115 (2010), tinyurl.com/8kd694d

[5] G. Paltridge et al.: Theor. Appl. Climatol. 98 (2009), www.drroyspencer.com/Paltridge-NCEP-vapor-2009.pdf

[6] F. Miskolczi: The stable stationary value of the Earth’s global average atmospheric Planck-weighted greenhouse-gas optical thickness, E&E, 21, No. 4 (2010)

[7] R.W. Spencer and W.D. Braswell: On the misdiagnosis of surface temperature feedbacks from variations in Earth’s radiant energy balance, Remote Sens. 3, 1603-1613 (2011)

[8] R.S. Lindzen and Y-S. Choi: On the Observational Determination of Climate Sensitivity and Its Implications, Asia-Pacific J. Atmos. Sci. (47(4), 377-390 (2011), tinyurl.com/3mbresk




Stefan Rahmstorfs Klage „Droh- und Schmähbriefe gehören leider zum Alltag von Klimaforschern“

In dem Blog-Artikel von Stefan Rahmstorf geht es zunächst um Prof. Michael Mann, der von weiten Teilen der Klimafachwelt als ehemaliger wissenschaftlicher Betrüger angesehen wird. Wie zumindest die Statistiker Steve McIntyre und Ross McKitrick an Hand detaillierter Untersuchungen und Belege in begutachteten Fachzeitschriften nachwiesen (ihre beiden Arbeiten sind hier als pdf angehängt), hat M. Mann bei der Erstellung seiner Kurve nicht die wissenschaftlich verbindlichen Regeln eingehalten. Zur Herausgabe seiner Daten war gemäß A.W. Montford (s. weiter unten) sogar ein Gerichtsbeschluss erforderlich.
Wer sich über die "Akte M. Mann" detailliert informieren möchte, dem sei das Buch von  A.W. Montford „The Hockeystick Illusion“ empfohlen. Eine ausführliche Übersicht über den Vorgang in etwas kürzerer Form ist bei Anthony Watts mit zahlreichen Beiträgen auf seinem Blog WUWT zu finden (hier). Die Zahl der WUWT-Artikel zur M.Mann-Affaire ist zu groß, um sie hier alle zu zitieren: Wir bitten daher interessierte Leser, in der Suchfunktion von WUWT den Suchbegriff „M. Mann inquiry“ einzugeben und dann selber die ihnen am interessantesten erscheinenden Artikel herauszugreifen.
All dies ist inzwischen Vergangenheit, denn M. Mann hat seine im IPCC-Bericht von 2001 veröffentlichte Hockeystick-Kurve inzwischen zahlreichen, nur noch schwer überschaubaren Revisionen unterzogen und damit dem heutigen Stand bzw. der Realität Tribut gezollt (grüne Kurve in Bild 1). Entschuldigt hat er sich nach Kenntnis des Autors freilich nicht. Ob hier von Läuterung und Rückkehr zur wissenschaftlichen Ehrlichkeit gesprochen werden darf, kann nicht entschieden werden. Wir wollen es zu seinen Gunsten einfach einmal annehmen.
Für Rahmstorf ist dagegen M. Mann ein „hochrespektierter“ Klimaforscher ohne jedweden Tadel und mit fast beliebig vielen Verdiensten und Ehrungen, kurz, ein lupenreines Unschuldslamm. Hiermit werden angesichts der oben angeführten fragwürdigen Vorgänge viele seiner Fachkollegen nicht ganz einverstanden sein. Der Autor möchte die etwas ungewöhnliche Sicht von Rahmstorf in Sachen M. Mann nicht weiter kommentieren. Immerhin hat sein prominenter Fachkollege Prof. Hans von Storch im SPIEGEL über die ursprüngliche, im IPCC-Bericht von 2001 instrumentalisierte Mann’sche Hockeystickkurve knapp und zutreffend gesagt: „Die Kurve ist Quatsch“ (hier).
Mächtig überrascht dann Rahmstorfs Behauptung, eine jüngste Fachveröffentlichung des PAGES 2k Konsortiums (hier) würde den Hockeystick von M. Mann BESTÄTIGEN. Dies können wir nicht nachvollziehen. Die vom PAGES 2k Konsortium gelieferten Proxy-Daten zeigen nämlich zumindest in der heute wohl besten Temperaturrekonstruktion der Nordhemisphäre von Christiansen und Ljungqvist (die Kurve ist aus 91 Proxy-Datensätzen erstellt), dass das mittelalterliche Klimaoptimum dem aktuellen Optimum gegen Ende des 20. Jh. in etwa gleichkam oder es sogar übertraf. Die rote Kurve in Bild 1 ist aus solchen und weiteren in der PAGES 2k Arbeit angegebenen Rekonstruktionen, an denen der Autor Ljungqvist beteiligt war, erstellt. Alle in Bild 1 veröffentlichten Temperaturganglinien, inklusive einer von M. Mann angepassten neuen Kurve (grün), bezeugen, dass von einer Bestätigung der ursprüglichen Kurve von M. Mann (Bild 2) wohl nicht gesprochen werden kann.
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Bild 1:Bildausschnittt aus Fig. 4 der Publikation des PAGES 2k Konsortiums
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Bild 2: Die ursprüngliche Hockey Stick Kurve von M. Mann. Quelle: IPCC-Bericht des Jahres 2001
In der ursprünglichen Hockeystickkurve von M. Mann, die Rahmstorf in seinem Blog-Artikel gleich in Abb. 1 zeigt und um die es ihm daher offensichtlich geht, ist die Sonderstellung des mittelalterlichen Klimaoptimums nicht zu erkennen, auch nicht das tiefe Minimum der kleinen Eiszeit. Der lange Griff des Hockeysticks ist bemerkenswert gerade und unstrukturiert, nur das Schlägerblatt zeigt dann steil nach oben. Allenfalls der meist übersehene, blau schattierte Unsicherheitsbereich erscheint m.E. realistisch. Die beiden Darstellungen in Bild1 und Bild 2 lassen wenig Ähnlichkeit zwischen der ursprünglichen Hockeystickkurve von M. Mann und den Ergebnissen des PAGES 2k Konsortiums erkennen.
Bei den Schmähungen Rahmstorfs (das Wort "Schmähungen" sei hier als Erinnerung an seinen eigenen Vorwurf gewählt), sind zunächst Prof. Hans von Storch und Dr. Eduard Zorita an der Reihe. Rahmstorf zitiert als Beleg für deren angeblich wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten eine Internet-Blog Realclimate. In diesem Blog wird begutachtete Fachliteratur salopp mit technischen Kommentaren (technical comments, hier) durcheinandergeworfen, was durch die Betonung "important comment" noch skurriler wird. Vielleicht schwingt bei "Realclimate" ja ein wenig die Hoffnung mit, der Leser als Laie schaue sich ohnehin die so zahlreich-imponierend zitierten Quellen nicht an und falls doch, dann sei er beispielsweise von „Science“ so beeindruckt, dass er den dort veröffentlichten technischen Kommentar mit einer peer review Publikation verwechselt. Einen technischen Kommentar kann jeder schreiben, mit Peer Review hat dies nichts zu tun. Falls man die kuriosen Belege und Ausführungen von Rahmstorf überhaupt ernst nimmt, sollte man die angegebenen Quellen näher ansehen. 
Die weiteren Abschnitte des Blog-Artikels von Rahmstorf sind mit „Politischer Druck auf Forscher“, „Griff in die Mottenkiste“ und "PAGEAS 2k im SPIEGEL" getitelt. Insbesondere der „Griff in die Mottenkiste“ trifft Rahmstorfs eigenen Artikel erstaunlich genau, wenn er die von allen AGW-Polemikern regelmäßig bemühte Nähe von Forscherkollegen zur Erdölindustrie hervorholt. Man kann hier übrigens umgekehrt auch einmal nach der Nähe von Rahmstorf zur Versicherungswirtschaft fragen. Eine im Ton peinlichen Fachkollegenschelte und ein abschließender Verriss derjenigen deutschen Medien, die die von Rahmstorf angedienten Fragwürdigkeiten durchschaut haben, rundet seine Philippika ab.
In „Ergänzende Anmerkungen“ bekommt schließlich auch noch der Autor sein "Fett weg". Seine und seiner Mitautoren Publikation (hier) in „climate of the past“ wird von Rahmstorf als „methodisch unsinnig“ bezeichnet. Zum Beleg dieser Beurteilung heißt es, die Darstellung einer Kurve mittels Fourier-Transformation sei mit jeder Kurve möglich. Dies ist jedem Physikanfänger geläufig und zweifellos völlig korrekt, aber als Sachkritik ebenso wertvoll wie die ebenfalls korrekte Anmerkung „Die Anwendung des Satzes von Pythagoras ist mit jedem rechtwinkligen Dreieck möglich“. Trivialaussagen verhindern bekanntlich nicht die sinnvolle Anwendung mathematischer Werkzeuge oder machen diese gar wertlos. Mit der in Rede stehenden Publikation hat die daneben liegende Anmerkung von Rahmstorf nichts zu tun. Es darf infolgedessen vermutet werden, dass Rahmstorf die Arbeit überhaupt nicht gelesen hat.
Als weitergehenden Beleg seiner Kritik führt Rahmstorf einen "Science Blog" an, der von dem AGW-Aktivisten Georg Hoffmann mit bewundernswert unterhaltsamer Polemik betrieben wird (hier). Man lese selber, Entertainment ist garantiert, denn der Blog ist buchstäblich filmreif. Jedem Wissenschaftshistoriker sei seine Lektüre empfohlen und dies leider nicht nur zum Amüsement. Es gibt kaum eine bessere Dokumentation, wie AGW-Alarmisten ticken (unter den Kommentatoren sind sogar mehrere Autoren von peer review Publikationen aufzufinden), welche Methoden sie Wissenschaftlern anderer Auffassung gegenüber anwenden und welche Querverbindungen zwischen Teilen der Klimaforschung und den fragwürdigen Betreibern solcher Blogs bestehen.
Bedenklich ist dann der von Rahmstorf in seinem Artikel veröffentlichte Kommentar von Dr. M. Mudelsee
„One may speculate about (I exaggerate for clarity) the hijacking of CP for promoting ‘skeptical’ climate views.“
Eine wissenschaftliche Arbeit, deren Themensetzung das anthropogene CO2 nicht einmal berührt, deren Ergebnisse aber zufällig und unübersehbar keinen oder zumindest einen lediglich vernachlässigbaren Einfluss des anthropogenen CO2 nahelegen (nicht beweisen), wird als hijacking = Piraterie einer Wissenschaftszeitschrift bezeichnet. Offenbar verwechselt Mudelsee den wissenschaftlichen Betrieb in der Europäischen geophysikalischen Union mit dem des piratenverseuchten Somalia.
Die im Hoffmann-Blog zahlreich vertretenen Kommentatoren der AGW-Fraktion mit wissenschaftlichem Hintergrund haben mit Kräften versucht, die Publikation des Autors im Vorfeld der „open discussion“ des cp zu verhindern, man sehe sich dazu ihre Kommentare an (hier). Dies ist natürlich ihr gutes Recht und wird hier ausdrücklich nicht kritisiert. Schließlich hat die bei cp vorgeschriebene öffentliche peer review Phase ihren guten Grund. Zahlreiche, fachlich einschlägige Kritiker sehen mehr als zwei oder drei Peer Reviewer und erlauben es daher, die Qualität einer bei cp eingereichten Arbeit zu verbessern. Dies war auch hier der Fall. Nicht zuletzt deswegen hat cp einen so hohen "citation index".
Freilich waren die Sachargumente der Teilnehmer am Science Blog offensichtlich nicht ausreichend, um die neutralen wissenschaftlichen Kritiker und die Peer Reviewer zu überzeugen. Warum nicht auch Rahmstorf selber eine vernünftige Fachkritik bei cp äußerte, ist angesichts seiner abwertenden Beurteilung unverständlich und bedauerlich. Er dürfte seitens G. Hoffmann über die Veröffentlichung in der cp Diskussionsphase informiert worden sein.
Der letzte Abschnitt der Blog-Arbeit von Rahmstorf darf als implizite Drohung (die Bezeichnung "Drohung" wieder in Erinnerung an den Vorwurf von Rahmstorf) aufgefasst werden, die gegen die Wissenschaftszeitschrift cp der Europäischen geophysikalischen Union und ihren verantwortlichen Editor, Dr. Eduardo Zorita zielt. Der betreffende Passus aus dem Blog-Artikel von Rahmstorf sei seiner Unverschämtheit gegen eine renommierten Fachzeitschrift und deren Editor wegen wörtlich zitiert:
Lüdecke ist Pressesprecher des Klimaskeptiker-Vereins EIKE. Der für die Publikation seines kuriosen Artikels verantwortliche Editor ist Eduardo Zorita. Man kann nur hoffen, dass dies bei dem an sich reputierten Journal ein Einzelfall bleibt.
"Man kann nur hoffen" und "Einzelfall" drückt den Wunsch aus, jeden zukünftig bei cp eingereichten Artikel des Autors ungeprüft abzulehnen und den verantwortlichen Editor E. Zorita abzulösen. Rahmstorf unterstellt implizit, dass das peer review Verfahren bei cp nicht ordentlich abläuft. Öffentlich publizierte Anmerkungen dieser Art sind nicht hinnehmbar und einem Professor einer deutschen Universität sind sie schon gar nicht angemessen.
Es soll schlussendlich daran erinnert werden, dass jede wissenschaftliche Arbeit, die nicht nur Bekanntes bestätigt, Neuland betritt. SACHLICHE Kritik ist hier unabdingbar und stets willkommen. Diese erfolgte hier nicht nur in der öffentlichen Diskussionsphase von cp, sondern mit weltweiter Resonanz auch im australischen Blog von Joanne Nova (hier) und im Blog WUWT von Anthony Watts (hier). In diesen Blogs wurde das gesamte Meinungsspektrum thematisiert, angefangen von Zustimmung, über Missverständnisse wegen nicht ausreichenden Lesens und Unverständnisses der Arbeit, bis hin zu sehr interessanter, substantieller Fachkritik. Grundlegende Mängel der Arbeit stellten sich nicht heraus. Der Autor wird in Kürze auf den sachlichen Inhalt seiner und seiner Mitautoren Arbeit unter Berücksichtigung der wichtigsten Einwände in einer separaten EIKE-News eingehen. Sachliche Kritik, auch seitens von Rahmstorf ist dabei immer willkommen.
Wissenschaftliche Meinungsverschiedenheiten müssen ausschließlich sachbezogen ausgetragen werden. Sie dürfen nicht in Diffamierungen gegen Fachkollegen ausarten, deren Forschungsergebnisse den verschrobenen Weltbildern der Diffamierenden widersprechen.

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Energie-Hokuspokus des Fraunhofer Instituts für Energiesysteme

Deshalb haben sich ein ganze Anzahl von Instituten dieser staatlich massiv geförderten Pfründe gewidmet und arbeiten ausschließlich dafür. Immer wieder und oft am lautstärksten dabei, das (ISE) Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg unter seinem mehr berüchtigten, als berühmten Chef Eike Weber.
Das IDE hat jetzt (mal wieder) eine "Studie" vorgestellt. In der liest man: (Es).. wurde erstmals mit einem Energiemodell untersucht, wie Wärme und Strom in Deutschland in einem regenerativen Energiesystem optimal zusammenspielen könnten." Die Ergebnisse sind verblüffend, denn sie .. "zeigen, dass ein regeneratives Energiesystem für Wärme und Strom zu ähnlichen Kosten realisierbar ist wie unser heutiges Energiesystem." Wir haben das überprüft. Der Artikel erschien (hier). Man sollte ihn lesen! Das Fazit der Fraunhofer-Autoren lautet:

Erstmals wurde ein komplettes Energiesystem im Strom- und Wärmesektor auf stündlicher Basis simuliert und in mehreren Varianten die prinzipielle Machbarkeit zu VERTETBAREN (Anmerkung: "vertretbar" von der EIKE Redaktion groß geschrieben) Kosten nachgewiesen. Das tatsächliche System zu finden, ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die neben Ökonomie und Technik auch Aspekte wie Landschaftsplanung, Akzeptanz und Bürgerbeteiligung berücksichtigen wird.

Schon hier schnappt jeder Fachmann, der mit Energieversorgung und deren Kosten beruflich zu tun hatte, erstmal nach Luft. Wir schenken uns hier eine genaue Analyse dieses sachlichen Schwachsinns des Fraunhofer Instituts und lassen stellvertretend dafür drei Fachleute Ihren Kommentar dazu abgeben:
Dipl.-Ing. Peter Dietze schreibt:
"Hokuspokus – weg sind die 1 Billion Kosten von Altmaier!! UNGLAUBLICH!!! Wo doch von den 550 GW nur etwa 60 GW in Betrieb sein können und der untätige Rest sicher bezahlt werden muß und Power-to-Gas-Strom etwa auf 50-100 ct/kWh kommt…"
Dipl.-Ing. Michael Limburg kommentiert:
"Unglaublich, was heute unter dem Namen Wissenschaft verkauft wird. Wir sollen über 500 GW (kostet mindestens 6 bis 8 x mehr als konventionell) installieren, um in der Spitze sicher 80 GW nutzen zu können. Verrückt ist noch ein harmloser Begriff dafür."
Prof. Dr.-Ing. Alt (FH Aachen) meint:
"Es ist in der Tat unglaublich, welcher Unsinn auf staatlicher Gehaltsbasis in wissenschaftlichen Instituten von Leuten, die noch nie Verantwortung für unsere Energieversorgung getragen haben oder jemals tragen müssen, verbreitet wird.
Das Problem, wir haben zu viele vom Steuerzahler staatlich finanzierte Sandkastenspieler, und es kommen noch immer neue hinzu, siehe PIK und Töpfer-Institut. Die Wahrheit sagen nur noch ehrenamtliche arbeitende Rentner, die aber allesamt 40 Jahre Verantwortung in der Industrie und Energieversorgung getragen haben und das zu weit niedrigeren Stromkosten für alle Bürger, ohne smart grid und ohne smart meter in einer freien selbstbestimmten Welt der Strom- und Gasverbraucher.
"
EIKE Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke kommentiert schließlich:
"Regenerative Energien zur Erzeugung von elektrischem Strom haben die naturgesetzlichen Nachteile zu geringer Leistungsdichten, (und daraus folgend) zu hoher Kosten, der Unstetigkeit ihrer Stromerzeugung und schließlich der Nichtskalierbarkeit. Mit Letzterem ist gemeint, dass Kraftwerke zur Stromerzeugung der Raum- und Netzplanung anpassbar sein müssen. Klassische Kohle- und Gaskraftwerke und insbesondere Kernkraftwerke haben diese Eigenschaft (sie können beliebig groß, klein und überall gebaut werden), Windräder nicht. Diese müssen riesig sein, in großer Zahl in windreichen Gegenden aufgestellt werden und sind überdies mit hohen Stromleitungskosten verbunden. Das Fraunhoferinstitut sollte sich besser mit modernen Konzepten schneller Brüter beschäftigen, als "regenerativen Unsinn" zu betreiben. Die schon teilweise im Pilotstadium befindlichen Brüterkonzepte zielen auf inhärente Sicherheit und verschwindenden Abfall an Kernbrennstoff. Kernbrennstof mit Brütertechnik reicht selbst 10 Milliarden Menschen bei ausschließlicher Stromerzeugung aus Brütern viele 100 Millionen Jahre (Uran aus Meerwasser und Thorium). Liebe Entscheidungsträger des Fraunhofer Instituts: wären schnelle Brüterkonzepte nicht ein sinnvolleres Forschungsfeld? Der Autor ist sich natürlich der Naivität dieser rethorischen Frage bewusst. Deutsche Politik verweigert sich vernünftiger Energieforschung."

Bemerkenswert ist auch der letzte Satz im Fazit des Fraunhofer-Artikels:

Das tatsächliche System zu finden, ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die neben Ökonomie und Technik auch Aspekte wie Landschaftsplanung, Akzeptanz und Bürgerbeteiligung berücksichtigen wird.

Kommentar der EIKE Redaktion: Landschaftszertörungen durch Zehntausende von Windradungetümen, wovon inzwischen noch nicht einmal Naturschutzgebiete verschont werden, Bodendegradierung durch Maismonokulturen, unaufhaltsam hochschießende Strompreise, zunehmendes Lavieren an einem bundesweiten Black-Out, haben wir das nicht schon zur Genüge? Und nun noch so ein Schmarrn! Was verstehen eigentlich diese staatlich finanzierten Phantasten am Fraunhoferinstitut unter Bürgerbeteiligung? Etwa Beteiligung am weiteren Zerstören unser Naturumgebung? Vielleicht liegen aber diese Leute sogar richtig, denn wie es unsere Geschichte bereits vielfach bewiesen hat, ist in Deutschland an purem Wahnsinn so gut wie alles möglich.
Die besondere deutsche Spezialität hierbei: Einmal begonnene Vorhaben, deren Irrsinn selbst dem Dümmsten augenfällig ist (Musterbeispiele Energiewende, Klimaschutz), werden auf Biegen und Brechen zu Ende geführt – bis zur "letzten Patrone". Erst danach beginnt das große Aufräumen. Wir werden es wieder erleben und wir werden auch wieder erleben – denn dies kennen wir ebenfalls zur Genüge -, dass es danach niemand gewesen sein will.




Das Umweltbundesamt – staatlich verordnete Klima-Doktrin. Faktencheck zur UBA-Broschüre “Und sie erwärmt sich doch“ Letzter Teil

Sind Klimamodelle zuverlässig?

(Kap. 14 der UBA Schrift): In Kap. 14 sagt das UBA sachlich falsch aus. Klimamodelle können weder die Klimavergangenheit noch -zukunft ohne "zusätzliche Annahmen" und geeignet justierte Parameter beschreiben. Bis heute ist es beispielsweise noch nicht einmal gelungen, mit diesen Modellen die Eintrittszeitpunkte des El Nino oder die klimarelevante Atlantische Meridionale Oszillation (AMO) vorherzusagen. Der von den Klimamodellen geforderte "Hot Spot" in der höheren Atmosphäre über dem Tropengürtel der Erde ist nicht auffindbar.
Computer-Klimamodelle sind fiktive theoretische Gebilde ohne durchgängige physikalische Begründungen. Sie enthalten Annahmen und Korrekturfaktoren, deren Mechanismen den Vorstellungen der Modellprogrammierer, nicht aber der durch Messungen belegten physikalischen Realität entsprechen. Diese Schwäche wird durch ihre fehlende Aussagekraft bestens belegt. Computer-Klimamodelle haben ohne massive Manipulationen der Randbedingungen und Flussparameter niemals eine befriedigende Übereinstimmung mit Vergangenheitsdaten liefern können. Da sie bisher nicht verlässlich waren, entstehen berechtigte Zweifel, warum man ihnen zur Vorhersage der zukünftigen Klimaentwicklung Glauben schenken soll. Es besteht kein Grund dazu.
Diese Einschätzung bestätigt im übrigen das IPCC selbst. Der Beleg findet sich im IPCC-Report vom Jahre 2001, sec. 14.2.2.2auf S. 774, wo über Klima-Modelle gesagt wird:

“…. we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible“.

Um nicht missverstanden zu werden, ist zu betonen, dass Klimamodelle wertvolle Hilfsmittel zur Klärung von Detailfragen sein können. Als Prognose- oder “Projektionsinstrumente“ für Klimavorhersagen sind sie freilich ungeeignet.

Erwärmung oder Abkühlung, was ist vorteilhafter?

(Kap. 15 der UBA Schrift): Die UBA Ausführungen des Kap. 15 sind rein willkürlich. Fest steht: In der Geschichte der Menschheit gab es noch nie eine Periode, in der kälteres Klima von Vorteil war. Völkerwanderungen verliefen stets in Richtung zu wärmeren Klimaregionen, niemals umgekehrt. Die Hunger- und Seuchenkatastrophen infolge kälter werdenden Klimas sind historisch bestens bekannt. Stellvertretend sei an den Untergang des römischen Imperiums durch Klimaabkühlung, die die Nordvölker nach Italien einbrechen ließen oder an die Hungerzeiten in der “kleinen Eiszeit“ um und nach dem 30-jährigen Krieg erinnert (Bild 4).
http://www.eike-klima-energie.eu/http://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/eiszeit.jpg
Bild 4: Das katastrophal kalte Klima der “kleinen Eiszeit“ hat sich tief in das Bewusstsein der Menschen eingegraben und die holländische Malerei dieser Epoche beeinflusst.

Gibt es einen wissenschaftlichen Konsens?

(Teil B der UBA Schrift): Die Verkünder eines wissenschaftlichen Konsenses unterliegen einem grundsätzlichen Irrtum. JEDE begutachtete Veröffentlichung, die das Fehlen einer Erwärmung durch anthropogenes CO2 zu belegen vermag – und davon gibt es ja sehr viele -, ist für sich ALLEINE ausreichend, jede Konsensbehauptung als Falschaussage zu belegen. So sagte bereits Einstein, als er auf die Hunderte Experten der "Deutschen Physik" angesprochen wurde, die seine Relativitätstheorie widerlegt haben sollten: “Wieso Hunderte, Einer würde reichen“.
Die während der Diskussion um den angeblich anthropogen verursachten Klimawandel gewonnene Erfahrung lehrt, beim Argument “Konsens der Wissenschaft“ besonders sorgfältig die Begründungen zu überprüfen. In unserer Konsumgesellschaft wird es immer dann gerne benutzt, wenn es gilt, Laien etwas “weis zu machen“, was entweder so nicht oder überhaupt nicht stimmt. Wissenschaft, die Zweifel ablehnt, statt zu versuchen sie aufzuklären, will indoktrinieren. Der Begriff “Konsens der Wissenschaft“ ist grundsätzlich abzulehnen, denn wissenschaftliche Wahrheit kann nicht aus Mehrheitsbeschlüssen gewonnen werden. Dies hat die Geschichte der naturwissenschaftlichen Entdeckungen immer wieder bewiesen. Ein Konsens von vielleicht mehr als 95% aller Forscher eines Fachgebiets würde lediglich Anhaltspunkte liefern und eine gewisse Wahrscheinlichkeit beinhalten, dass diese Mehrheitsauffassung auch sachlich zutrifft. Unabhängig von diesen grundsätzlichen Vorbehalten soll im Folgenden hilfsweise dennoch einmal nachgeprüft werden, wieviele Kritiker der AGW-Hypothese nun tatsächlich dem angeblichen Konsens widersprechen.
Da es hier nur um die Frage eines maßgebenden Einflusses des menschgemachten CO2 auf Globaltemperaturen geht, muss die Konsenproblematik wie folgt eingegrenzt werden. Ausgangspunkt ist der heutige Stand der Klimaforschung, dokumentiert in unzähligen Fachpublikationen, die zumindest im Folgenden absolut keinen Zweifel lassen: Die Frage nach einem messbaren anthropogenen Einfluss auf Klimawerte muss bis heute mit einem “noch nicht aufgefunden“ beantwortet werden. Daher verbleiben jetzt nur noch die im hier interessierenden Zusammenhang entscheidenden zwei Fragen:
– Wie viele Klimaforscher teilen den Klima-Alarmismus des IPCC?
– Wie viele Klimaforscher (“Klimarealisten“) widersprechen?
Klimaforscher kommen aus vielen Disziplinen, vorwiegend der Physik, denn Klimawissenschaft, wie die mit ihr eng verwandte Meteorologie, verwendet das Handwerkszeug der Physik. Unter den Klimaforschern finden sich neben den Physikern Meteorologen, Chemiker, Biologen, Mathematiker und Ingenieure. Klimaforscher sind infolgedessen alle Wissenschaftler, die Klimaphänomene erforschen und ihre Arbeiten in begutachteten Fachjournalen veröffentlichen. Momentan werden über 1100 begutachtete Fachpublikationen, die der AGW-Hypothese widersprechen, in einer Internet-Dokumentation explizit aufgeführt (hier), es kommen laufend neue hinzu, und es sind längst nicht alle.
Die die AGW-Hypothese realistisch beurteilenden Klimaexperten – diffamierend meist als “Klimaskeptiker“ bezeichnet – übertreffen die AGW-Vertreter in Anzahl und wissenschaftlichem Ansehen um Längen. Zu den Realisten gehören die beiden Physik-Nobelpreisträger Ivar Glaever und Robert Laughlin, einen Physiker aus dem IPCC-Lager als Nobelpreisträger gibt es dagegen nicht. Ferner sind die weltberühmten Physiker Freeman Dyson, Edward Teller, Frederick Seitz, Robert Jastrow und William Nierenberg Klimarealisten, eine ähnliche Reputation ist von den dem IPCC nahe stehenden Forschern unbekannt (hier).
Auf Anhieb können 9000 promovierte Naturwissenschaftler und Hunderte fachnahe Professoren der klimarealistischen Seite benannt werden. Es handelt sich hierbei allein um das Oregon Petitition Project (hier). Auf der Gegenseite benennt das IPCC gerade einmal 62 Personen, die das kritische Kapitel 9 des IPCC-Berichts von 2007 “Understanding and Attributing Climate Change“ begutachteten, darunter viele, die nichts anders taten, als ihren eigenen Beitrag zu bestätigen.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es freilich: das IPCC erfreut sich politischen Rückhalts, die Realisten nicht. Sie werden angefeindet. Da die Medien langfristig der Politik (dem “Zeitgeist“) folgen und über die Realisten nicht berichten, können so absurde Behauptungen wie 97% Konsens o.ä. entstehen. Insbesondere in Deutschland liegt diese Situation vor, so dass schon von “freiwilliger Selbstgleichschaltung“ der Medien gesprochen wird.
Die historische Entwicklung der klimarealistischen Verlautbarungen klärt über die wahren Verhältnisse auf. Es beginnt 1992 in Rio de Janeiro mit der ersten großen UN-Umweltkonferenz. Hier haben die Vertreter von 170 Regierungen und weiteren Nichtregierungsinstitutionen (NGO) vor einer gefährlichen globalen Erwärmung durch die steigende Emission von CO2 in der Atmosphäre infolge Nutzung der fossilen Brennstoffe gewarnt. Drastische Maßnahmen, Energiesteuern und Umweltabgaben wurden gefordert.
1) Als erste Antwort auf die Forderungen von Rio de Janeiro haben 425 Wissenschaftler, darunter 62 Nobelpreisträger den "Heidelberg Appeal" unterschrieben. Sie fordern, die wissenschaftliche Ehrlichkeit nicht dem politischen Opportunismus und einer irrationalen Ideologie zu opfern. Inzwischen sind diesem Appell mehr als 4000 Wissenschaftler, darunter inzwischen insgesamt 72 Nobelpreisträger aus 106 Ländern beigetreten (hier).
2) Das Global Warming Petition Project, auch als Oregon Petition bekannt, wurde bereits oben erwähnt. Es führt über 30.000 akademische Unterzeichner auf, davon rund 9000 promovierte Personen, meist Naturwissenschaftler.
3) Das “Leipziger Manifest“ ging aus einem internationalen Symposium über die Treibhauskontroverse in Leipzig im November 1995 und 1997 hervor. Es wurde 2005 überarbeitet. 80 Wissenschaftler aus dem Bereich der Forschung zum Zustand der Atmosphäre und des Klimas sowie 25 Meteorologen, bekunden:
Auf der Basis aller vorhandenen Messungen können wir eine politisch inspirierte Weltsicht nicht akzeptieren, die Klimakatastrophen vorhersagt und überstürzte Aktionen verlangt… In einer Welt, in der die Armut die größte soziale Verschmutzung darstellt, sollte jegliche Einschränkung an Energie, die das ökonomische Wachstum verhindert (in diesen Ländern), mit äußerstem Bedacht vorgenommen werden“ (hier).
4) Im Dezember 2008 und ergänzt im März 2009 wendeten sich über 700 Wissenschaftler mit dem sogenannten "U.S. Senate Minority Report" (auch als Inhofe Report bezeichnet) an den Senatder USA. Die Unterzeichner wehrten sich gegen den vorgeblichen Konsens, dass der Mensch für die Erwärmung hauptsächlich verantwortlich gemacht werden kann. Der Report stellt fest, dass die 700 Wissenschaftler die Zahl der an der “Zusammenfassung für Politiker“ des IPCC beteiligten Wissenschaftler (52) um das mehr als 13-fache übersteigt. Sie führten insbesondere Messungen an, die die alarmistischen, von Modellen unterstützten Prophezeiungen widerlegen (hier).
5) In einem offenen Brief vom Juli 2007 an die Physikerin und Kanzlerin Angela Merkel forderten 410 Wissenschaftler und engagierte kompetente Bürger (hier),
die Kanzlerin möge ihre Position zum Klimakomplex gründlich überdenken und ein vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung unabhängiges ideologiefreies Gremium einberufen
Dieser Brief wurde in bemerkenswert undemokratischem Stil nicht einmal einer Eingangsbestätigung des Bundeskanzleramts für würdig erachtet, obwohl in Artikel 17 des deutschen Grundgesetzes Bürgern ausdrücklich das Recht eingeräumt wird, sich bei drängenden Problemen oder Fragen an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.
6) Gegen die Aussage des US-Präsidenten Barrack Obama “Wenige Herausforderungen denen sich Amerika und die Welt gegenübersieht, sind wichtiger als den Klimawandel zu bekämpfen. Die Wissenschaft ist jenseits aller Diskussion und die Fakten sind klar“ wendeten sich mehr als 150 fachnahe Wissenschaftler mit dem Protest: “With all due respect Mr. President, that is not true“ (hier).
7) In einem offenen Brief an den kanadischen Ministerpräsidenten, am 11.4.2008 in der National Post veröffentlicht, wendeten sich 60 Klimawissenschaftler gegen die Unterzeichnung eines neuen Kyoto Vertrages. Sie heben hervor, dass
es keine beobachtbaren Nachweise gibt, die die Computermodelle verifizieren. Deshalb gibt es keinen Grund, den Vorhersagen der Computermodelle zu vertrauen…. Wir schlagen vor, eine ausgewogene, umfassende, öffentliche Sitzung abzuhalten, um die wissenschaftliche Basis zu Plänen der Regierung in Bezug auf den Klimawandel zuschaffen“ (hier).
8) Im Jahre 2007 veröffentlichten die Klimawissenschaftler Hans von Storch und Dennis Bray (GKSS Forschungszentrum Geesthacht) eine anonyme Umfrage unter ca. 1250 Klimawissenschaftlern, von denen 40% antworteten, was für derartige Umfragen als eine sehr hohe Antwortrate ist. Die Frage “Ist der gegenwärtige Stand der Wissenschaft weit genug entwickelt, um eine vernünftige Einschätzung desTreibhausgaseffektes zu erlauben?“ beantworteten nur 69% mit Zustimmung. Die Frage “Können Klimamodelle die Klimabedingungen der Zukunft voraussagen?“ beantworteten 64% ablehnend! Da die Vorhersagen der Klimakatastrophe alleine auf Klimamodellen beruhen und damit ebenfalls ein theoretisches Konstrukt sind, darf dieses Ergebnis für die Vertreter eines Klimakatastrophen-Konsens zutreffend als Schlag ins Gesicht bezeichnet werden. Denn umgekehrt ausgedrückt: Es besteht ein Konsens von 64%, dass die Vorhersage eines die Menschheit gefährdenden Klimawandels durch eine von Menschen gemachte Temperaturerhöhung infolge der anthropogenen CO2 Emissionen auf der Basis von Klimamodellen wissenschaftlich unzulässig ist (hier).
9) Im September 2008 veröffentlichten Hans M. Kepplinger und Senja Post von der Universität Mainz in deren Forschungsmagazin eine Online-Umfrage unter den 239 identifizierten deutschen Klimawissenschaftlern. 133 (44%) von ihnen nahmen an der Befragung teil. Kepplinger: “Die Mehrheit der Wissenschaftler war der Ansicht, dass die Voraussetzungen für eine Berechenbarkeit des Klimas gegenwärtig noch nicht gegeben ist. Dies betrifft die Menge und Qualität der empirischen Daten, die Qualität der Modelle und Theorien sowie die Kapazität der verfügbaren Analysetechniken. Nur eine Minderheit von 20% glaubt, dass die empirischen und theoretischen Voraussetzungen für die Berechnung des Klimas heute schon gegeben seien“  (hier), (hier).
10) Am 30.Nov.2012 veröffentlichte die kanadische Financial Post einen offenen Brief von 125 Wissenschaftlern an den UN Generalsekretär H.E. Ban Ki-Moon. Die FP führt dabei alle Namen, Fachgebiete und Forschungsschwerpunkte der Unterzeichner detailliert auf (hier). Es handelt sich in der weit überwiegenden Anzahl um Klimawissenschaftler. Der Originaltext des offenen Briefs lautet:
On November 9 this year you told the General Assembly: “Extreme weather due to climate change is the new normal – Our challenge remains, clear and urgent: to reduce greenhouse gas emissions, to strengthen adaptation to – even larger climate shocks – and to reach a legally binding climate agreement by 2015 – This should be one of the main lessons of Hurricane Sandy.“ On November 13 you said at Yale: “The science is clear; we should waste no more time on that debate.“ The following day, in Al Gore’s “Dirty Weather“ Webcast, you spoke of “more severe storms, harsher droughts, greater floods“, concluding: “Two weeks ago, Hurricane Sandy struck the eastern seaboard of the United States. A nation saw the reality of climate change. The recovery will cost tens of billions of dollars. The cost of inaction will be even higher. We must reduce our dependence on carbon emissions.“ We the undersigned, qualified in climate-related matters, wish to state that current scientific knowledge does not substantiate your assertions.
Danach folgt eine ausführlichere sachliche Widerlegung der Behauptungen von Ki-Moon. Auf die Wiedergabe dieses Teils des offenen Briefs wird hier verzichtet.
Die Behauptung des UBA über den angeblichen wissenschaftlichen Konsens über eine maßgebende, gefährliche Klimaschüdigung durch anthropogenes CO2 ist ABSURD, UNHALTBAR und FALSCH!

Unsere Beurteilung der UBA Schrift

Das UBA verfehlt in seiner Klimabroschüre jedes diskutable Fachniveau. Angesichts der politisch motivierten Propagierung eines anthropogen verursachten Klimawandels hat sich das UBA sachlicher Aufklärung verweigert. Es hat sich einseitig und ohne stringente Argumentation den Klimakatastrophen-Propheten angeschlossen, die ihre Vorhersagen aus fiktiven Klimamodellergebnissen herleiten.
Das UBA verstößt gegen das Ockham-Gesetz der Hypothesensparsamkeit, dem Paradigma moderner Naturwissenschaft. Die AGW-Hypothese ist zur Erklärung der Klimaentwicklung nach der Industrialisierung nämlich nicht erforderlich. Alle Klimaänderungen der letzten 150 Jahre liegen im bekannten Bereich natürlicher Fluktuationen der (zumindest) letzten 2000 Jahre. Die AGW-Hypothese darf daher gemäß dem immer noch gültigen Ockham-Paradigma nicht alleine in den Mittelpunkt gestellt werden. Sie ist nur eine unter anderen Hypothesen. Welche zutrifft, kann nur zukünftige Forschung entscheiden.
Mit Publikationen von solch fragwürdiger Qualität wird das UBA die Skepsis der Bevölkerung über die oktroyierte Meinungshoheit zum "Klimawandel" nicht beseitigen können. Vom UBA unbeabsichtigt, hat ihre Broschüre es fertig gebracht, dass sich ein Teil der Medien inzwischen der Gefahr für unsere Demokratie durch Unterdrückung von politisch unerwünschten Gegenstimmen und durch Verunglimpfung von Fachleuten mit anderer Auffassung bewusst wurde, solche Vorkommnisse nicht mehr hinnimmt und die Öffentlichkeit darüber informiert.
Wir hoffen, dass unsere fachliche Replik der UBA Schrift mehr Seriosität und wissenschaftliche Ehrlichkeit in die Klimadebatte bringt und stehen nicht nur dem UBA jederzeit fürSachdiskussionen und Rückfragen zur Verfügung.
Die Autoren
Jena, im Mai 2013

Klima- und Energie-Fachveröffentlichungen von EIKE-Mitgliedern

Begutachtete (Peer Review) Forschungs-Veröffentlichungen

R. Link and H.-J. Lüdecke: A new basic 1-dimension 1-layer model obtains excellent agreement with the observed Earth temperature, Int. J. Mod. Phys. C 22, No. 5, p. 449 (2011), doi:10.1142/S0129183111016361, http://tinyurl.com/d9vuxyr
H.-J. Lüdecke: Long-term instrumental and reconstructed temperature records contradict anthropogenic global warming, Energy & Environment 22, No, 6 (2011) arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1110/1110.1841v1.pdf
H.-J. Lüdecke, R. Link, F.-K. Ewert: How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, Int. J. Mod. Phys. C, Vol. 22, No. 10 (2011) http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/How_natural.pdf
H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, Clim. Past. 9, 447-452 (2013) http://www.clim-past.net/9/447/2013/cp-9-447-2013.pdf

Bücher

H.-J. Lüdecke: CO2 und Klimaschutz, Fakten Irrtümer, Politik (Climategate), vergriffen in 3-ter Auflage und nicht neu aufgelegt.
H.-J. Lüdecke: Energie und Klima, Chancen, Risiken, Mythen, expert-Verlag (Mai 2013)
M. Limburg: Klimahysterie – was ist dran?, TVR Verlag (2012)
J. Langeheine: Energie-Politik in Deutschland, das Geschäft mit der Angst, AtheneMedia (2012)
E. Gärtner: ökonihilismus, TVR (2012)

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