Welche Lachplatte ist besser, die Klimagipfelvereinbarung von Paris oder der zugehörige Teletext der ARD?

Der ARD Teletext am 12.12.2015 um 23-15 Uhr im Wortlaut:

In Paris hat sich die Weltgemeinschaft zum ersten mal auf ein verbindliches Abkommen zum Klimaschutz geeinigt.
Die fast 200 Teilnehmerländer verpflichten sich, von 2020 an die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen. Vorgesehen ist ein Umbau der weltweiten Energieversorgung und eine Abkehr von Kohle und Öl, um den Ausstoß gefährlicher Treibhausgase zu drosseln.
Die selbstgesteckten Klima-Ziele der einzelnen Länder sollen alle fünf Jahre überprüft und nachgebessert werden.

Wow, also daher die unendliche Erleichterung. Endlich einmal nach Kyoto, Kopenhagen usw. wirklich etwas erreicht!
Doch halt, was wurde denn nun vereinbart?
Antwort: Ist doch klar, nichts anderes als die Abkehr von Kohle und Öl als selbstgestecktes Ziel.
Moment! Selbstgesteckt?
Nun ja, eben genau dies, man entscheidet selber, wie weit man sich abkehrt – äähmm, eben von Null bis hundert Prozent. Hmmm. Und wozu hat man sich verpflichtet? Ähhmm, na ja, eben seine selbstgesteckten Ziele alle fünf Jahre zu überprüfen und nachzubessern. Der Leser möge verzeihen, aber die Tastatur lässt sich auf Grund stärkerer Lachanfälle leider nicht mehr beherrschen. Daher der Versuch eines neuen Absatzes.

Wie zur Unterstreichung dieser Lachnummer, genannt "Pariser Klimavertrag", hier ein Zitat vom Ort des Geschehens von unser allseits geschätzten Klimaministerin Barbara Hendricks, die vor Freude und Erleichterung weinen musste, als der Vertrag endlich unterzeichnet war. Den Grund für diese Erleichterung offenbart sie in diesem Interview. Mit Dank an R. Hoffmann für diese Juwel ministerlicher Unbedarftheit, als würdiger Vertreterin der politischen Klasse, die unsere Interessen in Paris zu vertreten hatte. Offenbar war es ihr möglich ihre bereits hier gezeigte völlige Ahnungslosigkeit nochmals zu übertreffen. Wie sie das geschafft hat, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.
Die sympathische Vereinbarung von Paris haben mit großer Freude wohl alle Teilnehmer unterzeichnet, daher nochmal in Wiederholung, weil es so schön ist:
ich, Land X verpflichte mich, ab 2020 ein selbstgestecktes Ziel alle fünf Jahre zu überprüfen und nachzubessern.
Der zugehörige Teletext der ARD ist dann das Sahnehäubchen an feinem Humor und gleichzeitig mustergültiger Leserinformation. Er erinnert an einen alten DDR-Witz, der den Lesern nicht vorenthalten werden soll und der so geht:
In einem mit großem weltweiten Werbeaufwand verabredeten Autorennen treten ein westliches gegen ein DDR-Rennauto an. Das Rennen gewinnt dummerweise das westliche Fahrzeug. Dazu steht am nächsten Tag im Leitartikel des neuen Deutschland das Folgende (für junge Leser, die das "neue Deutschland" nicht mehr kennen: es war die Staatszeitung der ehemaligen DDR, die als Pendant viele Leute heute in der Alpen-Prawda, vulgo "Süddeutsche Zeitung", wiederzuerkennen glauben):

In einem weltweit beachteten Wettbewerb zwischen einem Rennauto der DDR und einem westlichen Rennwagen hat sich wieder einmal die Überlegenheit des real existierenden Sozialismus gegen die westliche Dekadenz erwiesen. Das westliche Renngerät erreichte mit Mühe den vorletzten Platz, wohingegen der DDR-Flitzer hervorragender Zweiter wurde.

Ergänzung der Redaktion:

Es ist immer schön, wenn man in seinen Vorhersagen bestätigt wird, auch wenn dabei einmal mehr die ganze Verlogenheit der deutschen wie internationalen Klimapolitik deutlich zu Tage tritt. Wir schrieben in diesem Beitrag am 1.11.15 (hier

Die 21. Klimakonferenz in Paris wird scheitern, ebenso wie  ihre 20 Vorgängerkonferenzen. 

Aber niemand wird es scheitern nennen, sie werden es Erfolg nennen.  Egal wie dürftig das Ergebnis sein wird, es wird quer durch alle Medien als Erfolg verkauft werden. Nach dem Motto: „Gut, das wir miteinander geredet haben“.

Hatte Abraham Lincoln recht?

Und die IPCC Klima-Karawane wird weiter ziehen, an einen anderen schönen Ort dieser Welt, im nächsten Jahr, und das selbe Lied wird wieder gesungen werden. Solange bis die Teilnehmer ihr biologisches Ende erreicht haben werden, oder vielleicht doch schon eher, wenn die Erkenntnis von Abraham Lincoln doch gelten sollte:

Man kann alle Leute für eine kurze Zeit täuschen

Man kann sogar einige Leute für sehr lange Zeit täuschen

Aber man kann nicht alle Leute für sehr lange Zeit täuschen.

Das sollte nun aber bald geschehen sein, mehr Wissen braucht es eigentlich nicht. Die Republikaner haben bereits angekündigt den Vertrag zu "schreddern" (hier), sobald die Präsidentschaftswahlen 2016 vorbei seien. Mit ihren breiten Mehrheiten in beiden Häusern dürfte ihnen das auch gelingen. Egal, was Obama für Finten ersinnen mag.




Ausser Sicht: Ozeanographie für Seereisende – eine Buchbesprechung

Den Autor der Buchbesprechung erinnert „Außer Sicht“ an das „Buch der sieben Meere“ von Peter Freuchten (Knaur Verlag), das ihn seine gesamte Jugend begleitet hat und auch später immer wieder einmal erneutes Lesevergnügen lieferte (leider sind derartige wirklich gute Bücher aus den Verlagssortimenten heute verschwunden und nur noch antiquarisch erhältlich). Dammschneiders „Außer Sicht“ kann man vielleicht als das Pendant des Buchs der sieben Meere für Erwachsene mit wesentlich detaillierterer und mehr wissenschaftlicher Behandlung des Stoffs ansehen.

Geschichtliche Fakten wie die großen Seeschlachten, großen Reisen und seltsame Geschichten wie im „Buch der sieben Meere“ sind in Dammschneiders Werk natürlich nicht zu finden, weil sie den noch zumutbaren Buchumfang von „Außer Sicht“ völlig gesprengt hätten und es eben kein Jugendbuch ist. Vielleicht kann Dammschneider ja später einmal eine Version seines „Ausser Sicht“ für Jugendliche schreiben. Es wäre wünschenswert und pädagogisch wertvoll.

Trotz „fehlender Piraten“ werden aber die erwachsenen Leser von „Außer Sicht“ in gelungen unterhaltsamer Weise über den umfangreichen, vielfältigen und zum Teil recht komplexen Stoff unterrichtet, der sich über Geographie, Ozeanographie, Ozeanchemie, Ozeanphysik (ARGO Programm), Wassertemperaturen, Oberflächenströmungen, Tiefenströmungen, unterseeischen Vulkanismus, Rohstoffe, Meereis, Gezeiten bis hin zur Klimarelevanz der Weltmeere erstreckt (Aufzählung nicht vollständig).

All dies erfolgt an Hand einer Kreuzfahrt, die als Themenlieferant dient. Die stets spürbare Bemühung, auch komplexe Themen möglichst anschaulich zu vermitteln, ist gelungen. Anschaulichkeit erfährt natürlich unvermeidbare Einschränkungen, wenn sehr komplexe Themen zur Sprache kommen, wie bespielsweise die Erläuterung all der astronomischen und terrestrischen Prozesse sowie der zahlreichen Randbedingungen, welche die Gezeiten steuern.

Das Buch „Ausser Sicht“ kann der vielen Details wegen in einem Zug wohl nur mit kühnem Übergehen von Einzelheiten gelesen werden, die dann bei Bedarf später nachgeholt werden. „Ausser Sicht“ ist daher sehr wohl auch als Nachschlagewerk geeignet, wenn man sich über ein bestimmtes Gebiet der Ozeankunde vor dem endgültigen Eintauchen in die Fachliteratur näher unterrichten möchte.

Man bekommt beim Lesen Lust, einmal die beschriebene Seereise selber mitzumachen. Über einzelne Kapitel näher zu berichten verbietet sich aus Platzgründen, daher nur stellvertretend zwei Beispiele: Wer außer Fachleuten (zumindest wer südlich der Mainlinie) weiß schon, dass große Teile der Nordsee noch bis vor etwa 8000 Jahren trocken lagen, von Menschen besiedelt wurden und dieses Gebiet, die „Doggerbank“, etwa die halbe Fläche der heutigen Niederlande umfasste? Hunderte Funde von Steinwerkzeugen, Harpunen und menschlichen Knochen belegen die Geschichte am Nordseegrund.  

Als zweites Beispiel wird das Thema „Klimawandel“ EIKE Leser sicher besonders interessieren. Hier betont Dammschneider die maßgebende Rolle der Ozeane. Auch zur Rolle des Menschen auf irgend ein Klima der Erde nimmt Dammschneider in unaufgeregt wissenschaftlicher Sichtweise Stellung, wenn er schreibt:

Auch wenn es nicht der originäre Part des Buches sein kann, muss an dieser Stelle doch auf das Thema Klimawandel eingegangen werden. Es ist schlicht und einfach unvermeidlich, zumindest die grundsätzlichen Hintergründe kurz darzustellen. Denn „Klimawandel“ ist, mit seinen tendenziellen Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation und vor allem der zu erwartenden globalen und auch regionalen Temperaturentwicklung, die mit Abstand mächtigste potentielle Einflussgrösse auf die „Physik der Ozeane“ … nicht zuletzt und logischerweise für jene der Wassertemperaturen. Und die wiederum spielen eine entscheidende Rolle bei der zukünftigen Entwicklung der weltweiten Wasserstände an den Küsten der Meere. Dass es Klimawandel im Verlauf der Erdgeschichte gab, ist keine Sekunde zu bezweifeln. Und dass es auch zukünftig Änderungen im Klima geben wird, kann niemand ernsthaft in Frage stellen. Und dass es selbst in den letzten 2.000 Jahren schon mal wärmer oder zumindest so warm war wie heute, kann auch niemand ignorieren … obwohl zu der Zeit mit Sicherheit nicht der Mensch dafür verantwortlich war.
Was hingegen zu diskutieren ist: Welche Rolle spielt nun die Menschheit? Ist sie „nur“ Konsument oder vielmehr ein Destruent? In welchem Masse hat der Mensch in den letzten industriell geprägten Jahrzehnten mit Nutzung fossiler Energiequellen Einfluss auf klimarelevante Faktoren genommen? Darüber gibt es Streit. Genauer gesagt, ist es jedoch weniger ein Streit darüber, ob der Mensch eine Einflussgrösse darstellt, als vielmehr wieviel davon der Menschheit zuzuordnen ist. Der grössere Teil der Medien und der sogenannten Verantwortungsträger der Gesellschaft nimmt hierzu bereits seit Jahren eindeutig Stellung: Die Menschheit stelle eine Gefahr im Klimawandel der Jetztzeit dar bzw. der Mensch sei es, den man als Hauptverantwortlichen an den Pranger stellen müsse. Mit zunehmender Erkenntnis über die globalen Zusammenhänge im Wetter- und damit Klima-System werden allerdings auch immer mehr Stimmen laut, die fragen, ob man es sich bisher nicht zu einfach gemacht hat, indem man das CO2 als „den“ Klimafaktor in den Mittelpunkt gestellt hat und dessen Mitverursacher, nämlich den Menschen anklagt.

Das Buch von Dammschneider ist bei Amazon erhältlich. Es darf als bezeichnend für die heutige Situation von Buchveröffentlichungen gelten, dass solch exzellente Werke wie das von Dammschneider offenbar nur noch im Selbstverlag (hier books on demand) herausgegeben werden können. Neben den wirtschaftlichen sind dafür in einigen Fällen auch politische Gründe verantwortlich. So sind beispielsweise – wirtschaftlich nicht nachvollziehbar – die „Klimafakten“ von Berner und Streif offenbar mit einem politischen „Neuverlegungsverbot“ belegt, obwohl sie heute antiquarisch bereits mit 100 € gehandelt werden.

Wir wünschen dem Buch von Dammschneider viele Leser.

Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher




Windradkapriolen oder „Windräder sind nur etwas für Kinder!“

Zuerst vier Leserhinweise (nichtchronologisch)

1. "Der Kalamitätenrotor tritt in die finale Phase" als Leserbrief eines ortkundigen Beobachters in "fact" schildert, wie eine kleine Odenwälder Gemeinde mit dem Erwerb und Betrieb eines Windrades die erste Millionen Euro in den Sand setzte und noch weitere finanzielle Einbußen auf Kosten des Steuerzahlers zu erwarten sind. Er ist als "Der_Kalamitätenrotor.pdf" angehängt. Seine Diktion ist humorvoll. Verbreitung des Leserbriefs durch EIKE-Leser ist hier ausdrücklich erwünscht. EIKE dankt dem Odenwaldmagazin "fact" für die Genehmigung der Veröffentlichung. Die hier geschilderten Vorkommnisse dürften für Schwachwindgebiete wie Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern typisch sein.
2. Wenn es nicht so tief traurig wäre, wenn ein Lebewesen durch ein Windrad getötet wird, könnte man die Bilder vielleicht lustig finden: Ein Geier wird von Windradflügeln erfasst und geht durch den Schlag zu Grunde – das Video (hier).
3. Der Gefahr, die von Windrädern durch Eiswurf ausgeht, nimmt sich der Artikel (hier) an. "Eiswurf" ist etwas euphemistisch gesagt, denn Eisgeschosse von den mehreren 100 km/h schnellen Flügelspitzen können für nahe Passanten oder Autofahrer lebensgefährlich werden.

4. Nachfolgend etwas zu Schallbelästigungen durch Windräder aus der Heimat "Ottos": Ostfriesischer Kurier, Norden/NDS, S.11, 11. November 2015, Redakteur ist Reschke-Luiken: 

Arle – „Die Probleme mit den Windkraftanlagen der Firma Enercon im Windpark Arle wurden in der Vergangenheit gern von Hersteller- und Investorenseite als ,besonderer Einzelfall’ abgetan“, schreibt Sven Reschke-Luiken in einer Pressemitteilung. Bei Planungen von neuen Windparks in der Region sollten Fehler wie in Arle vermieden werden. Es gebe immer wieder Berichte über Anwohnerbeschwerden. Ganz aktuell sei die Bürgerinitiative Arle aber auf einen Fall aufmerksam geworden, welcher erstaunliche Parallelen zu den hiesigen Schwierigkeiten aufweise.

„2014 sind in der Eifel Windkraftanlagen der Firma Enercon in Betrieb gegangen. Bald darauf beschwerten sich belästigte Bürger massiv und berichteten über ein nerviges Brummen, dass von den neuen großen Anlagen ausgehe. Es reicht nicht die Fenster zu schließen, das Brummen dringt trotzdem durch Mauern und Wände in die Häuser. Von schlaflosen Nächten und Gesundheitsgefahren ist die Rede“, berichtet Reschke-Luiken. „Unerträglich“, und „eine Zumutung“ seien weitere Äußerungen der Lärmgeplagten.

Anders als im Landkreis Aurich habe in der Eifel aber eine vom Kreis angeordnete Lärmmessung die Überschreitung der gesetzlichen Werte und die Tonhaltigkeit bestätigt. Außerdem sei ein permanentes Brummen festgestellt worden. Die Immissionsschutzbehörde des dortigen Kreises verfügte eine Nachtabschaltung, falls Enercon das Brummennicht bis zum15.Oktober in den Griff bekomme.„ Dies ist dem Hersteller nicht gelungen, sodass ab sofort unter Androhung einer Ordnungsstrafe eine Drosselung der 3000 KW- Anlagen auf 150 bis 300 KW erfolgen musste“, schreibt Reschke-Luiken. Ähnlich wie in Arle würden die Enercon-Ingenieure das Geräuschproblem nicht in den Griff bekommen.

In Arle werde jetzt, nachdem zwei Jahre vergeblicher Versuche das Brummen abzuschalten fehlschlugen, bei den Pannenrädern der komplette Kopf samt Generator und Rotoren abgebaut und durch ein neueres Modell ersetzt. „Ob das etwas bringt, werden die vereinbarten Messungen zeigen.“ Die Enercon E 101- Anlagen hätten sich mittlerweile zu einem Ladenhüter entwickelt. In Aurich seien deswegen Leiharbeiter entlassen worden, berichtet Reschke-Luiken. „Wenn auch die Probleme der Lärmopfer ähnlich sind, so zeigt doch der unterschiedliche Umgang von Kreisseite mit dem Thema, wie wichtig es ist, dass der Betreiber nicht gleichzeitig auch den Immissionsschutz überwachen darf“, fasst der Arler zusammen.

Ein solch rigoroses Vorgehen im Falle von Gefahren für die Gesundheit, hätte man sich vor Ort auch gewünscht. „Woanders ist es möglich, spontan in der Nacht bei Belästigungen Messungen durchzuführen. Dem Landkreis Aurich ist dies in zwei Jahren noch nicht gelungen“, zeigt sich Reschke-Luiken enttäuscht. Im Übrigen habe das niedersächsische Umweltministerium unlängst von einer Kommune unabhängige Gutachten für Schallprognosen gefordert. Es reiche nicht aus wenn der Hersteller prognostiziert, wie laut die Anlagen seien. „Bleibt zu hoffen, dass der Landkreis Aurich diesbezüglich seine Genehmigungspraxis überdenkt.“

Zu den Beobachtungen des Autors

Der Autor erlebt aktuell in Heidelberg, der Rheinebene, dem Odenwald und der Bergstraße den Meinungsumschwung der Bevölkerung und sogar der bisher recht "grünen" Medien in Sachen "Windradinstallationen". Waren bisher alle politischen Parteien (die zunehmend erstarkende AfD und Splitterparteien ausgenommen) als Befürworter der Energiewende selbstverständlich auch Befürworter von Windradinstallationen, hat sich das Bild inzwischen gewandelt. Selbst stramme "Grüne" zeigen erste Zerfallserscheinungen, wenn es ernst wird. Freilich ist alles erst unter dem St. Florians-Prinzip zu verstehen, also Energiewende "ja", sonst geht doch die Welt unter, aber bloß keine Windräder vor meiner Haustüre.
Bis es soweit ist, dass selbst den letzten Dummköpfen in der Bevölkerung der technisch-wirtschaftliche Energiewende-Unsinn schlechthin aufgegangen ist, wird es wohl noch bis zu irreparablen wirtschaftlichen Schäden andauern. Da hilft auch eine fast unendlich vorsichtige, aber sachlich korrekte Publikation dreier Professoren der Heidelberger Physik nicht weiter (hier). Mehr können sich die Kollegen der Heidelberger Physik offenbar nicht erlauben, als die Energiewende an Hand der Fakten gnadenlos bloßzustellen, aber die Aktion selber so hochzuloben, dass insgesamt eine Satire daraus geworden ist. Ob der staunende Laie diesen Spagat begreift? Schließlich wollen die physikalischen Institute von einer grün-roten Regierung finanziert sein.
Diese Regierung trat einst mit dem hehren Anspruch des Naturschutzes an und ist nun unter dem Deckmantel eines freundlich-senilen Landesvaters à la "Wolf und Rotkäppchen" zur naturzerstörendsten politischen Kraft überhaupt geworden. Respekt, solch einen diametralen Schwenk muss man erst einmal fertigbringen. Obwohl – mit schwäbischen Hausfrauen angeführt von einem scheinbar tapperten Märchenonkel ist hierzulande alles möglich. Wie auch immer, schärfer Blickenden wird spätestens jetzt endgültig klar geworden sein, woher und wohin der grüne Wind weht.
Es kommt Bewegung in die Windrad-Auseinandersetzung, und für Politiker Baden-Württembergs nach der Landtagswahl in 2016 wird es brenzlig. Egal welche Partei oder Koalition das Rennen macht, drückt sie weiter Windräder gegen den Willen der Bevölkerung durch, wie es zur Zeit geschieht, wird sie sich warm anziehen müssen. Zustände der Landschaftverspargelung wie in Thüringen wird sich die Bevölkerung Baden-Württembergs kaum gefallen lassen.

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Klimaerwärmung: Naturgesetze statt Panikmache

Das Gleichgewicht der Energieflüsse.

Vereinfachung

Die hauptamtliche Klimawissenschaft stellt ihre Disziplin gerne als äußerst komplex dar. Sie verwenden komplizierte Klimamodelle und Großrechner. Davon muss man sich nicht beeindrucken lassen. Wir wissen schließlich, dass für die Temperatur eines Körpers immer die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten. Die Temperatur eines jeden Körpers stellt sich so ein, dass die zugeführten Energieströme im Gleichgewicht mit den abgeführten stehen [3]. Diese triviale Tatsache ist auch als „erster Hauptsatz der Thermodynamik“ bekannt. Er gilt für Heizkörper, Herdplatte, den menschlichen Körper, die Bremsscheibe, die Sonne und Planeten, also auch für unsere Erde.

Für unsere Betrachtung treffen wir nun eine radikale Vereinfachung. Wir kontrahieren die Erdoberfläche zu einem einzigen fiktiven Quadratmeter. Darauf fassen wir anteilig Ozeane, Kontinente, Berge, Täler und Wüsten zusammen.  Auf diesem fiktiven Quadratmeter lassen wir das gesamte Klimageschehen eines Kalenderjahres statt finden. Auf diesem Quadratmeter herrscht per Definition die „globale Temperatur“. Seit etwa 20 Jahren liegt sie weitgehend unverändert bei 14,6 Grad Celsius. Im Verlauf der Erdgeschichte blieb sie bis auf wenige Grad Schwankungen vergleichsweise konstant. Nun betrachten wir die Energieflüsse an der Erdoberfläche, die das Klima bestimmen: 

Die Energieflüsse

Vier Energieflüsse bestimmen die globale Temperatur [4]:

Absorbierte Sonnenstrahlung

+160 Watt/m²

Infrarote Abstrahlung (netto)       

-63 Watt/m²

Konvektion

-17 Watt/m²

Wasserverdunstung

-80 Watt/m²

Sonneneinstrahlung

In die Energiebilanz an der Erdoberfläche geht weniger als die Hälfte der gesamten Strahlungsleistung der Sonne ein. Das liegt vor allem an den Wolken, die einen großen Teil des Himmels rund um den Globus ständig abdecken. Die Wirkung ist sehr stark, was wir sofort spüren, wenn eine Wolke vor die Sonne zieht. Wir ahnen, dass die Wolkenbedeckung für die Stabilität des Klimas eine wichtige Rolle spielt. Dazu später mehr.

 
Bild 1: Sonnenintensität Wiesloch, 9. September 2015, 13:23
 
Bild 2: Und 3 Minuten später: Wolke vor der Sonne, Einbruch 88,5%

Verdunstung

Wir Ingenieure wissen, dass ein großer Energieaufwand erforderlich ist, um Wasser zu verdunsten. In den Kühltürmen der Kraftwerke werden über 1000 Megawatt Kühlleistung aufgebracht. Die Verdunstungskühlung ist für das Klima der wichtigste Mechanismus. Am Meeresklima kann man das deutlich nachvollziehen. Beim Wüstenklima wiederum sieht man die Folgen, wenn Wasser fehlt. Die Hälfte der an der Erdoberfläche absorbierten Sonneneinstrahlung wird durch Verdunstungskühlung abgeführt. Wasserdampf transportiert die Energie als latente Wärme in die höheren Regionen der Atmosphäre. Dort kondensiert er unter Wolkenbildung. Die frei werdende Kondensationswärme wird per Strahlung ans Weltall abgegeben. Die Verdunstung steigt mit der Temperatur. Das kann man an den gestiegenen Niederschlägen in der Welt [6] oder in Deutschland [7] ablesen.  Bei einer Erwärmung um ein Grad verdunstet Wasser gemäß VDI Dampfdruckkurve [8] um 6,4 Prozent schneller. Die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ist kein limitierender Faktor. Sie wächst ebenfalls mit der Temperatur. Bezogen auf den aktuellen Energiefluss von 80 Watt/m² entspricht die Verdunstung einer zusätzlichen Kühlleistung von 5,12 Watt/m².

Bild 3: Dampfdruckkurve

Wolken

Zusätzliche Verdunstung an der Erdoberfläche führt zwangsläufig zu einer proportional verstärkten Wolkenbildung. Unterstellen wir eine gleichmäßige Ausdehnung der Wolken in alle drei Dimensionen, dann dürfte sich die Abschirmungswirkung um ca. 5 Prozent verstärken. Bei einer Abschirmungs Wirkung der Wolken von ca. 130 Watt/m² verringert sich die Einstrahlung um ca. 6,5 Watt/m²grad. Auch in umgekehrter Richtung schirmen die Wolken ab. Die kühlende Infrarotstrahlung von der Erdoberfläche wird reduziert. Bezogen auf einen Energiestrom von netto 63 Watt/m² macht dies bei linearer Interpolation etwa 3 Watt/m²grad Strahlungsantrieb aus. Der Saldo aus beiden Effekten ist eine Kühlwirkung von mindestens 3,0 Watt/m²grad.   

Infrarote Abstrahlung

Die kühlende Wirkung der infraroten Abstrahlung wird besonders in sternenklaren Nächten deutlich. Die Nettoabstrahlung von der Erdoberfläche beträgt 63 Watt/m². Sie steigt gemäß Strahlungsgleichung mit der 4ten Potenz der absoluten Temperatur. Bei einem Grad Erwärmung macht das 1,4 Prozent bzw. 0,9 Watt/m²grad aus.

Konvektion

An der Erdoberfläche erwärmen sich Luftpakete und steigen aufgrund von Dichteunterschieden in die Höhe. Die fühlbare Wärme wird in den höheren Schichten der Atmosphäre in Form von Strahlungsenergie ans Weltall abgegeben. Eine wärmere Erdoberfläche führt zu einem verstärkten konvektiven Energietransport. Ein Grad Erwärmung entspricht drei Prozent an zusätzlicher fühlbarer Wärme. Dabei ist die höhere Transportgeschwindigkeit durch den gestiegenen Auftrieb noch gar nicht berücksichtigt. Die aktuelle  Kühlwirkung durch Konvektion an der Erdoberfläche beträgt 17 Watt/m². Der kühlende Energiefluss durch Konvektion steigt deshalb um mindestens drei Prozent = 0,5 Watt/m²grad.

Positive Rückkoppelung

Die politische Klimawissenschaft krallt sie sich an einer angeblichen Selbstverstärkung durch Wasserdampf Rückkoppelung fest. Im Spektral Bereich des „atmosphärischen Fensters“ kann Wasserdampf noch zusätzlich infrarote Strahlung absorbieren. Aktuell werden ca. 8 Watt/m² von Wasserdampf absorbiert. Mit 6,4 Prozent mehr Wasserdampf errechnet sich daraus eine Rückkoppelung von 8 * 0,064 = 0,5 Watt/m²grad. Dieser Effekt ist allerdings im Vergleich mit den dämpfenden Mechanismen sehr gering. Dies wird allerdings aus guten Gründen nicht kommuniziert. Schließlich rettet die angeblich positive Rückkoppelung die Prognose einer Klimakatastrophe. Die Argumentation ist geschickt.  Jeder kennt die hässlichen Pfeiftöne wenn sich zwischen Mikrofon und Lautsprecher eine positive Rückkoppelung aufschaukelt. Mit dieser Analogie konnte man der Gesellschaft eine sich selbst verstärkende Erwärmung suggerieren.

Runaway-Erwärmung“ führen. Viele Millionen Jahre Klimageschichte beweisen das Gegenteil. Die globale Temperatur hat sich immer nur innerhalb enger unsichtbarer Leitplanken bewegt. Die positive Rückkoppelung ist im Vergleich zu den Gegenkoppelungen viel zu schwach. Wir fassen die Änderungen der Energieflüsse zusammen:  

 

(Watt/m²grad)

infrarote Abstrahlung

Verstärkung durch Strahlungsgesetz

Abschwächung durch positive Rückkoppelung

 

-0,9

+0,5

Verstärkte Konvektion

-0,5

Verstärkte Wasserverdunstung

-5,1

Verstärkte Abschirmung der Sonne

-3,0

Summe aller Rückkoppelungseffekte

-9,0

Ein Grad Erwärmung der Erdoberfläche hätte insgesamt eine Gegenkoppelung in Höhe von 9 Watt/m² zur Folge.

Klimasensitivität

Die Klimasensitivität ist definiert als globale Erwärmung bei Verdoppelung der Kohlendioxid Konzentration. Das sind, bezogen auf den aktuellen Zustand, 800 ppm. Diesen Zustand werden wir möglicherweise nie erreichen, weil die fossilen Energieträger vorher erschöpft sind. Davon unabhängig ist die Klimasensitivität der gängige Maßstab für Prognosen der Klimaerwärmung. Im Sachstandsbericht des IPCC von 2007 liegen die Werte zwischen zwei und sechs Grad Celsius. Diese großen Differenzen beweisen, dass die politische Klimawissenschaft nicht über einen stringenten Algorithmus verfügt. Übereinstimmung herrscht über den Strahlungsantrieb bei Verdoppelung der Kohlendioxid Konzentration. Er beträgt 4 Watt/m². Man ist sich einig, dass die Treibhauswirkung von Kohlendioxid weitgehend gesättigt ist. Der anthropogene Treibhauseffekt ist gegenüber dem natürlichen fast zu vernachlässigen. Setzen wir die Gegenkoppelung von 9 Watt/m²grad mit dem Treibhauseffekt von 4 Watt/m² in Beziehung, ergibt sich eine „Klimasensitivität“ von 0,44 Grad Celsius. Wärmer wird es nicht!

Weitere, völlig unterschiedliche Berechnungsmethoden wurden von Hermann Harde [8], Richard Lindzen [9], oder P. Frank [10] vorgestellt. Alle haben eine Klimasensitivität in der Größenordnung von 0,5 Grad Celsius ermittelt. Wir brauchen uns also wirklich keine Sorgen ums Klima machen. Sorgen müssen wir uns allerdings machen, dass diese Fakten von Politik und Medien ignoriert werden. Stattdessen gräbt sich die angebliche Klimakatastrophe immer tiefer in unsere Gesellschaft ein. Für das Land der Dichter, Denker und Ingenieure ist das ein Armutszeugnis.

Quellen

hier)

Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, p. 13, table SPM.3 A2 Scenario IPCC-Report 2007, AR4, WG1, Seite 96 [12]

[3] EIKE: Treibhauseffekt zu schwach für die Klimakatastrophe, Dr. Wolfgang Burkel, Sept. 2012, (hier)

[4] J.T. Kiehl and K.E. Trenberth: Earth’s annual global mean energy budget, Bull. Amer. Meteor. Soc. 78, 197-208, 1997

 

Association of German Engineers)  

[8] Hermann Harde: Was trägt Kohlendioxid wirklich zur globalen Erwärmung bei, ISBN 9 783842371576, Norderstedt: BoD, 2011

[9] R.S. Lindzen, and Y.-S. Choi: On the determination of climate feedbacks from ERBE data, Geophysical Research Letters, Vol. 36, L16705 (2009)

[10] Future Perfect 22.05.2010 by P. Frank, (hier)  




Gesundheitsschädliche Auswirkungen von Windrad-Infraschall nun auch als Video

In den EIKE-News wurde schon vielfach über Windrad-Infraschall und seine Folgen für Anrainer veröffentlicht (hier). Das auf der Webseite der gezeigte Video bemüht sich, die zum Teil doch recht komplexen Zusammenhänge zu veranschaulichen, und wir meinen, dies sehr gut gelungen ist. Sie finden das Video sowie weitere erläuternde Informationen hier.

 Video zu den gesundheitlichen Schäden der durch Infraschall ausgelöst wurde. Mit deutschen Untertiteln. Mit Dank an Fa. GuSZ Herrn Johannsen
Um die deutsche Untertitelung zu aktivieren, ist nach starten des Videos mit dem Pfeil in der Bildmitte NICHT auf die rote Anmerkung rechts unten „Mit deutschen Untertiteln“ sondern vielmehr in der unteren Leiste des Videos auf das Untertitel-Symbol zu klicken! Viel Spaß beim ansehen des Videos!