Vereinfachtes Atmosphärenmodell beweist eine Klimasensitivität des CO2 von 1,1 °C auf der Basis beobachteter Strahlungsflüsse

Eine rein qualitative Beschreibung des Treibhauseffekts wurde von den Autoren bereits in EIKE publiziert. Ferner wurden von uns die Veröffentlichungen von Gerlich/Tscheuschner sowie von Kramm/Dlugi, die beide den erwärmenden Einfluss des anthropogenen CO2 in Frage stellen, einer Fachkritik unterzogen. In den Erwiderungen dieser Autoren auf unsere Kritik konnten wir keine Fehler unserer physikalischen Argumentation feststellen, jeder Leser sollte bei Bedarf selber nachprüfen.

Die Erwiderungen enthielten aber auch den zutreffenden Hinweis, wir hätten nicht selber zum Thema in Peer-Review-Fachzeitschriften publiziert. Dies ist zwar kein Sachargument gegen eine physikalisch einwandfrei belegte Kritik, war uns aber dennoch Ansporn. Unser Bemühen in der nun vorliegenden eigenen Publikation folgte im wesentlichen den Pfaden von Schneider/Mass und von Liou. Der maßgebende Unterschied zu deren Veröffentlichungen bestand indes darin, jedwede substantiellen Vernachlässigungen zu vermeiden. Um keine Missverständnissen aufkommen zu lassen, weisen wir in diesem Zusammenhang darauf hin, dass weder Gerlich/Tscheuschner noch Kramm/Dlugi eigene vollständige Modelle vorstellen, wie wir es in unserer Arbeit tun. Insbesondere Kramm/Dlugi gingen den Weg, über eigene „Berichtigungen“ des  Modells von (vorwiegend) Schneider/Mass zu belegen, dass mit ihren „Berichtigungen“ kein substantieller Nachweis für den Treibhauseffekt des CO2 mehr vorliege. Die „Berichtigungen“ enthielten gravierende Vernachlässigungen, so dass damit die, unserer Auffassung nach zwangsläufig falschen, Schlussfolgerung von Kramm/Dlugi bestens erklärt sind.

Unsere Publikation liegt als pdf bei. Als ein Ergebnis ermittelten wir die Klimasensitivität des CO2, also die mittlere globale Erwärmung bei hypothetischer Verdoppelung der CO2-Konzentration, zu 1,1 °C bei vorgegebener Änderung des Strahlungsgleichgewichtes (Radiative Forcing) ohne Rückkoppelungen. Unser Modell bestätigt, dass der Einfluss des anthropogenen CO2 sich als eine prinzipiell messbare Größe den weiteren Einflüssen von langfristigen globalen Temperaturänderungen zugesellt. Dieser Einfluss ist aber unbedenklich (im Gegenteil, CO2-Zunahme und eine leichte globale Erwärmung sind für die Menschheit günstig und wünschenswert) und erweist sich daher zu alarmistischen Prognosen zukünftiger Klimaentwicklungen als völlig ungeeignet. Unser Aufsatz belegt, dass die gelegentlich zu vernehmenden Auffassungen, anthropogenes CO2 übe überhaupt keinen erwärmenden, oder umgekehrt sogar einen abkühlenden Einfluss auf mittlere Globaltemperaturen aus, keine physikalische Basis aufweisen.

Wir bitten nun an dieser Stelle alle eventuellen Kommentare-Schreiber um Nachsicht, wenn wir aus Zeitgründen nur auf Kommentare antworten, die physikalisch einwandfrei begründet sind, sich ausschließlich und im Detail auf unseren Aufsatz beziehen und keine Anmerkungen darstellen, die auf offensichtlichen Missverständnissen beruhen. Das Journal IJMPC (International Journal of modern Physics C), in dem unser Aufsatz erschien, ist wie die meisten ordentlichen Fachzeitschriften absolut offen, was die Diskussion gegensätzlicher Ansichten zu einem in ihm veröffentlichten Aufsatz angeht. Jeder, der meint, gute physikalische Kritikpunkte gegen unsere Veröffentlichung anführen zu können und bereit ist, sich dem Peer-Review-Prozess von IJMPC zu unterziehen, ist daher im gegebenen Falle herzlich eingeladen, ein „debate paper“ bei IJMPC einzureichen.

Dr. Rainer Link

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)

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Das Geheimnis der Wolken

Update: Aufgrund des hohen Interesses am Thema verlinken wir den Film von Youtube hier

Die ARTE-Sendung ist eine Mischung aus hochwertiger wissenschaftlicher Dokumentation – in dieser Qualität in Deutschland zumindest bei Klimathemen absolut unbekannt – und dem persönlichen Leidensweg eines Klimawissenschaftlers, hier Henrik Svensmark. Svensmark war bei der Durchsetzung und Anerkennung seiner Theorie der Wirkungskette von Sonnenmagnetfeld, kosmischer Strahlung, Aerosol- und Wolkenbildung und schlussendlich den sich daraus ergebenden Klimaänderungen nicht nur wissenschaftlichen sondern auch ad hominem Anfeindungen ausgesetzt. In der ARTE-Sendung kommt zudem die Arbeit von Jan Veizer (ehemals Univ. Bochum, heute Univ. Ottawa, Kanada) zs. mit Nir J. Shaviv (Univ. Jerusalem, Israel) mit dem Titel "Celestial driver of Phanerozoic climate", GSA today 13, No. 7 (2003) der Geological Society USA zu Wort.

Ähnlich wie Svensmark wurden auch Veizer und Shaviv nach Veröffentlichung ihres Fachbeitrags in einer zumindest nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland unbekannten Schärfe und unter Einsatz fragwürdiger Mittel angegriffen. Veizer verließ im Jahre 2004 schließlich Bochum, um an der kanadischen Universität als distinguished professor weiterzuarbeiten. Er ist heute emeritiert. EIKE wird über diese Affaire, die damals ein weites Medienecho auslöste und ihre Verursacher in einem zukünftigen Beitrag noch im Detail berichten.

Zurück zur ARTE-Sendung "Das Geheimnis der Wolken": Wissenschaftlich untadelig, mit Ausnahme der ärgerlichen Verwendung einer Grafik, bei der das Zeitfenster wissenschaftlich unzulässig selektiert wurde (zumindest dies fiel dem Autor beim zuschauen auf). Der unvorbelastete Zuschauer bemerkt es zwar überhaupt nicht, ein solches Vorgehen ist aber schade, denn so sicher, wie es Journalisten gewöhnlich gerne haben, ist keine wissenschaftliche Theorie. Im gegebenen Zusammenhang weisen wir schlussendlich auf folgenden aktuellen Veröffentlichungen zum Thema Sonne, Wolken und Klima hin:

W. Weber, Strong Signature of the Active Sun in 100 Years of Terrestrial Insolation Data, Annalen der Physik, 23. September 2009 – EIKE hatte über diesen Beitrag bereits berichtet

R. Spencer and W.D. Braswell, On the Misdiagnosis of Surface Temperature Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance, Remote Sens. 3, p. 1603, DOI:10.3390/rs3081603 (2011) – EIKE wird über diesen Beitrag noch im Detail berichten

H.-J. Lüdecke, Long-term instrumental and reconstructed temperature records contradict anthropogenic global warming, Energy & Environment, erscheint im aktuellen August-Heft 2011 – EIKE wird über diese Arbeit berichten

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)




Was uns die Grünen sagen: „Wissenschaft ist immer politisch“

Den Anfang der Podiumsdiskussion (Vorbericht bei EIKE hier) machte Bärbel Höhn mit der Aussage, dass „Wissenschaft immer politisch ist“ (Da offenbart sie schon ihre Ablehnung einer Wissenschaft, die ergebnisoffen, unbeeinflusst, objektiv und neutral zu sein hat). Weiter: bis 2050 soll der CO2-Austoß um 90% sinken. Heute hätten wir kein „CO2-Gleichgewicht“. Der Begriff „CO2-Gleichgewicht“ wurde nicht näher erläutert. Ziel müsse die Transformation der Gesellschaft sein. (So: nun habe ich das mal selbst gehört, welches also die noch fast unbekannten Fernziele sind, CO2 soll offensichtlich der Hebel – besser die Brechstange – dazu sein). Klimaskeptiker – hier KS genannt – gebe es besonders in den USA, wo sie gezielte Desinformationskampagnen betrieben. Damit alle das verstünden, sollte man es stark vereinfachen, um in der Öffentlichkeit anzukommen. Dann, nach ca. 15 min. verließ Frau Höhn den Saal. Anwesend waren ca. 100 Personen.
Stephan Rahmsdorf hielt sozusagen die Hauptrede. Zunächst widersprach er energisch der Behauptung von Fritz Vahrenholt in der WELT, dass die Temperaturen fast gleich bleiben würden. Begründung: keine. Er meinte, seit 1850 würden die Erdtemperaturen steigen, ebenso der Meeresspiegel. Seit 1970 ca. 6 cm. Dass die Sonne das Klima präge, sei eine Fiktion. Der RTL-Film “Der Klimaschwindel“ sei von KS gemacht. EIKE wurde als kleine Lobby-Gruppe bezeichnet und auf meine Frage, wer denn dahinterstehe, antwortet er, Geldgeber oder Firmen könne er nicht nennen. EIKE arbeite mit argumentativen Tricks. Man wolle Laien für dumm verkaufen. Herr Lüdecke erinnere ihn mit der „deutschen Physik“ an das Dritte Reich (zu „deutscher Physik“ hier).

Update der Redaktion 19.7.11 : Widerruf von Dr. Kanno

Soeben erreicht uns die Nachricht, dass Professor Rahmstorf den Berichterstatter Dr. Kanno unter Fristsetzung bis heute 19.7.11 15:00 Uhr bei Androhung einer Strafanzeige und Strafantrag wegen übler Nachrede  aufgefordert hat den Satz  „Herr Lüdecke erinnere ihn mit der „deutschen Physik“ an das Dritte Reich“  zu widerrufen.
Dr. Kanno bat uns in einer Mail unseren Lesern mitzuteilen, dass er diesen Satz widerruft. Er tut dies allein aus rechtlichen Gründen,  obwohl er meint ihn vernommen zu haben und dies auch Prof. Rahmstorf in seiner Antwort-Mail mitteilte. Er sei derzeit während seines Urlaubs nicht in der Lage die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, um seine Rechte fristgemäß wahrzunehmen.
Zusätzlich bat er uns der Forderung von Professsor Rahmstorf nachzukommen den vollen Widerruf – wie ihn Prof. Rahmstorf wünscht- zu veröffentlichen. Wir kommen dem hiermit nach.
„Meine Behauptung, Herr Rahmstorf habe Herrn Lüdecke mit der     „deutschen Physik“ und dem Dritten Reich verglichen, war falsch.
Vielmehr hat Herr Rahmstorf ein Zitat von Herrn Lüdecke vorgelesen, wo Lüdecke ihn in einem Schreiben an das ZDF vom Dezember 2010 mit    der  „deutschen Physik“ und dem Dritten Reich vergleicht. Ich bedaure die Unannehmlichkeiten, die Herrn Prof. Rahmstorf durch meine falsche Aussage entstanden sind.“

Ende des Updates

Rahmsdorf weiter: das Meer würde versauern mit einen PH-Wert von 30% in den sauren Bereich. Ein Zuhörer bemerkte, dass er einem Chemiker über die Übersäuerung des Meers durch CO2 berichtet habe. Dieser habe sich daraufhin vor lachen gebogen mit der Bemerkung: “Was sind denn das da für Wissenschaftler?“ Ein weiterer Zuhörer meinte, im Vortrag sei vieles weggelassen worden, so z.B. dass in der Antarktis die Eismassen zunähmen. Ein andere: der Strahlungsantrieb der Sonne sei nicht erwähnt worden, ebenfalls nicht die massive Abholzung des Regenwaldes sowie die Auswirkungen der Vulkane. Rahmstorfs Vortrag wurde, wohl auch nicht zuletzt wegen der vielen kritischen Anmerkungen aus dem Publikum, nur mit müdem Beifall quittiert.
Dieter Plehwe von „Lobby-Control“ hielt ebenfalls einen recht matten Vortrag, wobei die USA immer wieder kritisiert wurden, Russland, China, Indien blieben außen vor. (Also: auch der Antiamerikanismus war dabei, woraus man dann seine politischen Rückschlüsse ziehen kann). Dann kam EIKE noch mal dran: man könne keine klaren Schlüsse ziehen, denn „die legen ihre Finanzen nicht offen“. Die Stockholm-Institute seien mit „dubiosen Geldern“ finanziert. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus wurde wegen seiner „klimaskeptischen“ Meinung kritisiert. Übrigens: die eigenen Leute wurden mit Doktor und Professor betitelt, die der Skeptiker-Kontrahenten nicht. Ein Zuhörer meinte ganz offen, dass es die Aufgabe von IPCC sei, die CO2-Theoerie zu propagieren, nicht die Rolle des CO2 zu erforschen.
Tim Nuthull sagte dann, dass viele die Grünen als Kommunisten sähen, die auf die Leute einhämmerten. Man würde sie mit Wassermelonen vergleichen, nämlich außen grün und innen rot. Darauf allgemeine Heiterkeit und Beifall! Daraus war ersichtlich, dass die KS ziemlich zahlreich anwesend waren, jedenfalls mehr als es die Veranstalter wohl eingeplant hatten. Nuthull forderte, den KS mehr Raum zu Diskussionen zu geben! Meine Frage: warum denn nicht schon früher? Diese Bemerkung überging der Veranstalter Ott mit Schweigen.  Auch wurde der EU-Kommissar Oettinger zitiert mit dem Satz: “Industrie heißt auch CO2, sonst Deindustriealisierung!“. Darauf Tim Nuthull: “Oettinger ist sicher ein Opfer von Einflüsterungen geworden“.
Jemand fragte, ob sich Rahmsdorf schon mal überlegt hätte, wann seine Arbeit entbehrlich sei. „Wenn sie bemerken, dass CO2 nicht schuld ist oder Ihre vorgeschlagenen Maßnamen zwecklos sind, hören Sie dann auf mit der Forschung?“. Plehwe: man kann das Thema politisch oder wissenschaftlich sehen. Jedenfalls soll weiterhin die Rolle des CO2 geklärt werden „soweit wie möglich“. (Also: wenn nicht möglich, dann bleibt man bei dem jetzigen pseudowissenschaftlichen Hokuspokus, so wie einst unter Stalin „Wissenschaft“ betrieben wurde). Jemand fordert eine einfache, verständliche CO2-Temperatur-Kurve zwecks besserer Anschauung und fragt, warum diese nicht längst existiert und publiziert ist.
Jemand anderes meinte, dass die grüne Lobby doch gar keine Angst zu haben brauche, denn sie sei stark, gut finanziert und habe einen großen Teil der Medien auf ihrer Seite (Wer weiß denn schon, dass Österreich Öko-Strom exportiert und im Gegenzug Atomstrom aus Tschechien importiert? Jedenfalls nicht durch die Medien). Die KS seien schwach und würden von den Medien wenig wahrgenommen. „Warum denn dann diese künstliche Dramatik“? fragte der Zuhörer. (Recht hat er. Und ich füge hinzu: Wir müssen raus aus unserem Schneckenhaus. Wir müssen uns in der Öffentlichkeit deutlicher artikulieren, sonst werden wir nicht wahrgenommen, verächtlich gemacht und überrollt.)
Und dann wieder gegen EIKE: Plehwe wörtlich:“ EIKE ist Lobbyverein egal wer dahintersteckt“. Dienstag, 16 Uhr 44, Plehwe zum Schluss: „Der Emmissionshandel soll eine internationale Verteilungsgerechtigkeit schaffen zu Gunsten der Entwicklungsländer“ (UNO-gesteuert). Auf meine Frage, wer denn den teuren Ökostrom bezahlen soll, etwa der Hartz IV-Bezieher, antwortet mir Ott: “Nein, nicht der, sondern Sie und ich“ (Na, das „Ich“ können wir wohl weglassen bei diesen Politheuchlern…Also auch Umverteilung „innen“ zwangsweise, was ja dem Grundgesetz widerspricht mit dem Schutz des Eigentums). Mein rechter Nachbar Dipl.-Ing. Klaus G. Krämer würdigte diese Aussage in dem Sinne, dass das Gesagte schon ein Fall für den Staatschutz sei! (Also, liebe Freunde, so plump, drastisch, aber auch entwaffnend ehrlich habe ich das noch nie gehört. Tun wir was! Das Falscheste wäre nichts zu tun. Diese Leute sind gefährlich, denn sie kommen auf leisen Sohlen, von der breiten Öffentlichkeit, auch von ihren Wählern, fast unbemerkt)
Dr. Michael Kanno, Berlin
Dem Kanno-Bericht spricht für sich. Besonders erschreckend ist die Aussage von Bärbel Höhn „Wissenschaft ist immer politisch“. Dies trifft vielleicht für Diktaturen oder die Zeit vor der Aufklärung zu, in einer freiheitlichen Demokratie verbieten sich solche Ansichten. Wer eine Partei wählt, deren Führungspersonal derartig undemokratischen Vorhaben anhängt, darf sich über die Folgen nicht wundern. Politiker, die für ihre Zwecke die Wissenschaft beeinflussen wollen, verlassen demokratisches Terrain. Und Wissenschaftler, die sich von politischen oder ideologischen Vorgaben leiten lassen, sind Experten-Knechte, keine Wissenschaftler.
Bei all diesem traurigen grünen Unsinn, der Humor bleibt uns noch. Wie sagte der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr so schön: „Ich lasse mich ja gerne von der Politik veräppeln, aber bitte mit mehr Niveau!“. Seinen Wunsch verstehen wir nun besser.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, EIKE-Pressesprecher
Michael Limburg, EIKE-Vizepräsident




Schöne neue Energiewelt oder Tollhaus?

Siehe auch Update (unten)vom 3.7.11

Deutsche Kernkraftwerke müssen infolgedessen so schnell als möglich abgestellt werden. Unser elektrischer Strom kommt dann eben aus französischen oder tschechischen KKW-Anlagen, oft nur wenige Kilometer fern der  deutschen Landesgrenze. Die deutsche Stromversorgung wird im Gegenzug – nunmehr wirtschaftlich vorteilhafter, versteht sich – auf „Erneuerbare“ umgestellt. So haben es uns der Energietechnik sachkundige Experten aus Kirche, Politologie, Soziologie, Jurisprudenz, aber auch der Allgemeinheit dienende Windrad- und Photovoltaik-Hersteller unabweisbar vorgerechnet. Die technische Intelligenz Deutschlands hält angesichts solcher Fachleute die Klappe, denn protestieren war auch bei allen deutschen Wahnvorstellungen der Vergangenheit noch nie erfolgreich. Schäden müssen schließlich erst einmal eintreten, oder nicht? "Et hätt noch emmer joot jejange", und vielleicht springt für das Unternehmen des eigenen Brötchengebers  sogar noch ein Geschäftchen mit dem deutschen Energie-Unfug heraus – also Augen zu und durch!
In den weltweiten Theateraufführungen des Klimaschutz-Märchens „Viel Lärm um nichts“, geschrieben von einem offensichtlich wiederauferstandenen William Shakespeare, ist der letzte Vorhang gefallen. Die maßgebenden CO2-Erzeugernationen nehmen das CO2-Thema, und dies völlig sachgerecht, einfach nicht mehr ernst und haben das Stück abgesetzt. Nur die EU und selbstverständlich wir, wie stets mit tödlicher Sicherheit als letztes Land dieser Erde, propagieren dagegen Spielzeitverlängerung und fordern dafür vom wehrlosen deutschen Zuschauer auch noch höchste Eintrittspreise.
Aprospros Shakespeare: Als größter Theaterautor aller Zeiten entnahm er seine Figuren bekanntlich nordeuropäischen Königshäusern und der Antike. Heute hätte er es leichter, denn demokratisch legitimierte europäische Regierungsvertreter und insbesondere EU- und UN-Dunkelmänner liefern weitaus bessere Vorlagen. Man freut sich daher schon auf seine neuen Stücke, wie auf „Was ihr wohl wollt“, über einen selbstlosen, von schönen Nymphen umschwärmten italienischen Bonvivant-Duce, den finstere Juristenschurken dann doch zur Strecke bringen, oder auf „Angie der Sturm“, ein blutiges Drama mit unzähligen Opfern auf dem Weg dieser sympathischen Figur zur politischen Machtergreifung und zur Energiewende oder ganz aktuell auf „Wie es euch wohlgefällt“, eine spritzig-freche Komödie über liebenswerte, lebenslustige griechische Euro-Vernichter.
Was ist dagegen schon das unzulängliche Schreibgestammel eines EIKE- Pressesprechers, veröffentlicht in der überregionalen Zeitung „Junge Freiheit“, sowie in etwas ausführlicherer Version als Vorlage an alle Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU und FDP versandt (als pdf’s beiliegend, um vielfache Weitergabe wird gebeten). Die Vorlage für unsere CDU/CSU-Volksvertreter blieb bei der Energiewende-Diskussion der Fraktion am 20.Juni 2011 selbstredend ohne Resonanz. Schließlich gibt es in klugstrategischer Gleichschaltung eine Fraktionslinie und -meinung, so dass eine Belästigung mit Fakten nur als grob ungehörig bezeichnet werden kann. Wir von EIKE entschuldigen uns.    
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)
Dipl.-Ing. Michael Limburg (EIKE-Vizepräsident)

Update vom 3.7.11 : Kalles hat unter der Rubrik Röttgen redet im Blog Zettelsraum die Rede des Bundesumweltministers kommentarlos aufgezeichnet. 

Röttgen redet
Bundestagsreden zu hören ist selten ein intellektuelles oder gar sinnliches Vergnügen. Wenn aber ein subtiler Komiker wie Norbert Röttgen ans Pult tritt, dann lohnt sich sogar das Nachlesen.
Erkenntnisse und Weisheiten
1
Wir haben monatelang – beileibe nicht nur in den letzten drei Monaten – über Cent-Beträge, über halbe Prozentpunkte und über Jahreszahlen diskutiert. Diese Debatte hat das Land geprägt…
2
Es ist doch positiv, dass jetzt alle, auch die Energiewirtschaft, sagen: Wir stellen uns an die Spitze dieser Bewegung…
3
Bekennen Sie sich dazu, dass Sie mitmachen! Es ist richtig, dass Sie mitmachen, weil es zu dem Konsens dazugehört.
4
Wir werden den Umstieg schaffen. Denn der Konsens, den wir herbeiführen, ist weit mehr als ein Ausstiegskonsens: Es ist ein Umstiegskonsens.
Röttgen läßt tief blicken
1
Es ist das Handwerk, das sich darauf freut, unser Land erneuerbar, innovativ und effizient zu machen.
(Lachen bei Abgeordneten der SPD)
Es ist die Elektroindustrie. Es ist die IT-Branche, die sich darauf freut und vorbereitet hat, mit intelligenten Netzen und intelligenten Leitungen ein ganz neues Industriefeld zu entwickeln.
2
Es sind die Bürgerinnen und Bürger, die dieses Projekt der Energiewende wollen, die mitmachen wollen und werden.
Sie sind dabei. Sie wissen, dass dieser Prozess nicht umsonst ist. Natürlich ist das ein Investitionsvorhaben. Natürlich kostet das auch etwas. (…) Wir brauchen die Leute gar nicht zu belehren und so tun, als würden sie sich immer nur die Rosinen herauspicken. Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen in diesem Lande bei diesem Projekt der Energiewende und der neuen Energiepolitik voll dabei sind.
3
Um das klar zu sagen: Wir als Koalition wollen alle Beiträge leisten, dass wir Industrieland bleiben. Wir wollen wirtschaftlich erfolgreich sein. Wir wollen sogar an der Spitze stehen.
Kraftvolle Beteuerungen
1
Wir werden eine heimischere Energieerzeugung bekommen. Wir werden die Abhängigkeiten vom Import, politische und geopolitische Abhängigkeiten, aber auch die Volatilität des Preises, also wirtschaftliche Abhängigkeiten, reduzieren.
2
Das heißt, es geht darum, dass 6,5 Gigawatt Leistung nicht mehr ans Netz gehen. Das sind 6,5 von 93 Gigawatt gesicherter Leistung bei 82 Gigawatt Spitzenlast, die auf uns zukommen. Das ist absolut verkraftbar.
Das ist alles anspruchsvoll, aber das werden wir sicher, weil wir alle diese Themen im Blick haben, realisieren und schaffen können.
3
Die Energieversorgung wird sehr viel stärker vom Verbraucher her gesteuert, weil wir nicht mehr nur Leitungen haben, in die Elektronen hineingeschossen werden – dabei ist der Verbraucher ein passiver Abnehmer –, sondern weil der Verbraucher in Zukunft mit intelligenten Zählern und intelligenten Leitungen selber bestimmen kann, wann er welchen Strom zu welchem Preis beziehen will. Die Autonomie des Verbrauchers wird erheblich gestärkt werden.
Guter Mann! Mehr davon bitte.

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Offener Brief an Herrn Dr. Wolfgang Thüne zu „Statistiken vernebeln zunehmend die Realität“

Lieber Herr Thüne,

wir kennen uns persönlich und schätzen uns gegenseitig. Dennoch und unbeschadet auch unserer zukünftigen gegenseitigen Hochachtung und Wertschätzung: eine zentrale Aussage Ihres Beitrags kann nicht unwidersprochen bleiben, dazu gleich mehr. Ihr Beitrag enthält fast nur zutreffende Punkte, schon die Überschrift gehört dazu. Allerdings liegen diese Punkte mehr auf der gesellschaftlich-politischen Ebene. Auch Ihre Beschreibung von "Klima" sowie weitere die Meteorologie betreffenden Aspekte sind schön und richtig wiedergegeben und haben mir gut gefallen. Sie argumentieren aber leider und unnötigerweise

Der Treibhauseffekt ist eine simple Behauptung, die noch nie wirklich nachgewiesen werden konnte. Bevor sich ein Effekt, die Abhängigkeit der Temperatur vom Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft, im globalen Maßstab zeigt, müsste er tatsächlich gemessen und gezeigt werden können.

Dieses Argument verfehlt den Punkt. Ein hoher Prozentsatz von Phänomenen und Effekten der Physik, die zudem Basis technischer Anwendungen sind, können nicht direkt gemessen werden. Nur ein stellvertretendes Beispiel – Druck und Temperatur im Sonneninneren. Der Bethe-Weizsäcker-Zyklus, der die Arbeitsweise des Fusionsofens „Sonne“ beschreibt, ist eine kernphysikalische Theorie, von der immer nur Details hier auf der Erde und im Labor gemessen werden können. Diese Theorie trifft zu. Das Verhalten und die bisherige Lebensdauer unserer Sonne, aber auch die Häufigkeitsverteilung der Elemente ist ohne sie völlig unerklärbar. Die Militärphysiker hätten ferner ohne Theorie der kernphysikalische Mechanismen, von denen ebenfalls nur ein kleiner Teil der direkten Messung zugänglich ist, keine Wasserstoffbombe bauen können (insofern wären diese Grundlagen vielleicht besser nicht bekannt worden). Die Liste solcher Beispiele ist beliebig fortsetzbar.

     Es fällt auf, dass insbesondere oft Ingenieure das Argument  vertreten, eine nicht mögliche Messung falsifiziere automatisch einen physikalischen Effekt. Dies liegt vermutlich daran, dass die gedankliche Schlussfolgerung „Es gibt keine direkte Messmöglichkeit für eine Hypothese oder Theorie, also ist sie Unsinn“ zwar im Ingenieurbereich in aller Regel seine Berechtigung hat, nicht aber in der Physik.

     Sie liegen natürlich absolut richtig mit Ihrer impliziten Aussage (s. Bild am Anfang Ihres Beitrags), dass „Treibhauseffekt“ eine falsche Bezeichnung ist, denn die Erwärmung des Gärtnertreibhauses erfolgt durch Konvektionsverhinderung und so gut wie nicht durch Strahlungsvorgänge. Bei der Erde verhält es sich anders. Die Erde hat kein Dach weder aus Glas noch aus Gas, und jede sommerliche Quellwolke steigt viele Kilometer ungebremst in die Höhe, einschließlich aller enthaltenen Gase. Im Fall der Erde gibt es keine Konvektionsverhinderung, hier sind allein die Strahlungsflüsse für die Erdtemperaturen maßgebend. Daraus darf aber nicht der Schluss folgen, es gäbe keinen Treibhauseffekt und es gäbe auch keine Gegenstrahlung. Da Sie so viel Wert auf Messungen legen, müssten Sie eigentlich die Messungen der Gegenstrahlung akzeptieren, die heute nun wirklich keine technischen Schwierigkeiten bereiten und inzwischen zum Standard gehören (hier). Lesern, die es vielleicht noch nicht wissen, sei zur Information weiterer Einzelheiten mein zusammen mit Dr. Link verfasster EIKE-Beitrag „Der Treibhauseffekt – wie funktioniert er?“ (hier) empfohlen, der die entsprechende Treibhaustheorie vollständig und allgemeinverständlich beschreibt, weitere Informationen findet der Leser unter den Menüpunkten „Publikationen“ und „Lüdecke“.

Ihrer Forderung wiederum

„Den heutigen, ganz auf Computermodelle fixierten Klimaforschern sei empfohlen, sich nicht mehr allein auf Ideen, Theorien und Modelle zu orientieren, sondern an dem Realen, Existenten und Gemessenen, der Empirie.“ 

schließe ich mich wieder voll und ganz an, denn nur mit einer fiktiven Wasserdampfrückkoppelung, die, eingebaut in die IPCC-Modelle, einen nicht messbaren Hot-Spot in der höheren Erdatmosphäre postuliert, ist Klima-Alarmismus überhaupt möglich. Mit dem Treibhauseffekt des anthropogenen CO2 als einem absolut vernachlässigbaren Effekt nicht. Wie im EIKE-PIK-Workshop (hier) Prof. Weber (em. Universität Dortmund) gezeigt hat, kann es auf Grund  des Lösungsgleichgewichts Erdatmosphäre-Ozeane und eines exponentiellen Sättigungseffekts niemals mehr als etwa 500-600 ppm CO2 in unserer Atmosphäre geben. Damit und des fehlenden Hot-Spots wegen sind alle IPCC-Modelle falsch. Ich bedaure, lieber Herr Thüne, dass ein so wertvoller und schöner Beitrag wie der Ihre sich durch die unbegründbare Abrede des elementaren Treibhauseffekts zwangsweise entwertet und nicht auf die tatsächlichen Schwächen der IPCC-Hypothese eingeht.

   Schlussendlich möchte ich betonen, dass Mehrheiten in der Wissenschaft zwar kein unbedingtes Qualitätsmerkmal sind, aber es dennoch jedem Vertreter eines nicht vorhandenen Treibhauseffekts zu denken geben sollte, dass sogar so gut wie alle wissenschaftlichen IPCC-Gegner – und zu denen gehören wir ja nun beide gemeinsam, Sie wie ich, lieber Herr Thüne – den Treibhauseffekt nicht in Frage stellen und damit das Ihrer Auffassung nach beste Argument gegen den IPCC-Klima-Alarmismus leichtfertig aus der Hand geben. Sie tun es natürlich nicht. Allein in unserem EIKE-Fachbeirat werden Sie wohl nur schwer einen Experten finden, der mit Ihnen übereinstimmt. Es gibt ferner lediglich eine Handvoll peer-reviewed Veröffentlichungen Ihrer Meinungsrichtung, ich nenne stellvertretend die von Gerlich/Tscheuschner, Kramm und Chilingar. Diese Veröffentlichungen wurden hinreichend fachlich widerlegt und werden nun von der Fachwelt ignoriert oder nicht ernst genommen.

Mit allerbesten Grüßen an Sie

Ihr

Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher