Was Sie schon immer über Energiewende und Klimaschutz wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten

Die Fragen erheischen dringend Antworten, und EIKE gibt sie. Da das Thema komplex und umfangreich ist, haben wir versucht, die wichtigsten Kriterien herauszuschälen. Wir haben uns bei der Energiewende dabei auf drei maßgebende Grundaspekte beschränkt, als da sind: „Technische Machbarkeit“, „Warum wollen wir die Energiewende“? „Mit welchen Mittel werden wir die Energiewende verwirklichen“? Im zweiten Teil der News gehen wir auf den Klimaschutz ein.
Was die technische Machbarkeit betrifft, erschien es uns wenig sinnvoll, unsere Leser mit nahezu unendlich vielen Details zu belästigen. Wir haben es stattdessen vorgezogen, einen renommierten, in ganz Deutschland geschätzten Experten in einem Video zu Wort kommen zu lassen.

Prof. Tegtmeier hat die Lösung Stromerzeugung und – Speicherung, dezentral, ökologisch und nachhaltig. Und das schon vor vierzig Jahren! Mit Dank an Leser Langenberg, für den Verweis auf dieses Schmuckstück grüner Ingenieurskunst
Das Video, in welchem Prof. Tegtmeier uns Laien die Technik der Energiewende nahe bringt, demonstriert an einem Musterbeispiel die Innovation und Brillianz der in der deutschen Energiewende eingesetzten Verfahren. Wir dürfen zuverlässig davon ausgehen, dass auch alle anderen, in einem relativ kurzen Video naturgemäß nicht sämtlich ansprechbaren technischen Details der Energiewende von gleicher Qualität sind. So hat es die deutsche Ingenieurkunst fertig gebracht, eine schon viele tausend Jahre alte Methode (Energie aus Wind) wortwörtlich in bislang ungeahnte Höhen zu treiben. Das erste Kriterium, nämlich die technische Machbarkeit, hat sich mit dem Video bereits geklärt, und EIKE erlaubt sich, den im Video vortragenden Autor posthum für den Grimme-Preis vorzuschlagen.
Zum zweiten Kriterium, warum wir die Energiewende wollen, hat die ebenfalls renommierte und regelmäßig in den Medien auftretende Professorin Claudia Kemfert in der TV-Talkshow des HR vom 28.3.2012 „Wird Strom zum Luxus?“ (hier) eine erschöpfende Antwort gegeben, deren Klarheit und logische Stringenz uns restlos überzeugt. Frau Kemfert sagt „Wir brauchen Ökoenergie, weil wir uns das vorgenommen haben“. Das ist felsenhart, mehr noch, es ist ein argumentativer Meilenstein. Damit sehen wir auch die Frage zur Wünschbarkeit der Energiewende als erledigt an.  
Indessen kann nicht ganz verschwiegen werden, dass unmaßgebliche technische und naturgesetzliche Gesetzmäßigkeiten immer wieder kleinere Schwierigkeiten bereiten. So sträubt sich der so ersehnte Wind- und Sonnenstrom hartnäckig, sich zum Zweck der Speicherung einsperren zu lassen. Dies erinnert tatsächlich ein wenig an die Schildbürger, die Licht für ihr Rathaus, in welchem sie vergessen hatten Fenster einzubauen, in Tüten beibringen wollten. Als Folge unseres aktuellen Defizits an Stromspeicherung ist es daher sinnvoll, den lustig fluktuierenden Stromschatz – manchmal fällt es den Schelmen „Wind“ und „Sonne“ sogar ein, uns zu foppen und wochenlang auszubleiben – auf Umwegen zu speichern oder mit Hilfe der völlig unnütz gewordenen klassischen Kraftwerke zu ersetzen. Nicht umsonst reden wir im Zusammenhang mit den klassischen Kraftwerksdinosauriern nur noch von „Schattenkraftwerken“, „Regelleistung“, also despektierlichem Unsinn, den ohnehin niemand versteht. Im Grunde sind alle klassischen Kraftwerke überflüssig, Wind und Sonne reichen, wie wir es inzwischen bestens wissen, völlig aus.
Zurück zur Stromspeicherung! Ausgerechnet Pumpspeicherwerke haben es hier den Experten angetan, wobei – schon wieder melden sich kleinliche Bedenkenträger zu Wort – in Deutschland nicht die topographischen Voraussetzungen von tiefen Tälern und hohen Bergen für diese Ersatzmethode gegeben seien. Welch ein kapitaler Irrtum! In der schon erwähnten HR-Sendung „Wird Strom zum Luxus“? war auch die grüne Politikerin und hochrangige Energieexpertin (leider inzwischen wg. kleinlicher Beckmesserei wieder ausgeschiedene) Christine Scheel zu Gast. Sie gab zu diesem lösbaren Problem die entscheidenden Hinweise, so dass sich EIKE zu ausdrücklichem Dank für ihre Aufklärung verpflichtet fühlt und diesen hier abstattet. „Wir schaffen es, sogar 100 prozentig“, versicherte Frau Scheel. Dieses Statement, dem sich auch Frau Kemfert uneingeschränkt anschloss, war unmissverständlich. Gänzlich überzeugt waren wir dann, als Frau Scheel „Die deutschen Ingenieure werden es richten“ nachschob. Wir dürfen nun zuverlässig davon ausgehen, dass auch das dritte Kriterium gelöst ist und es für gehässig-kleinkarierte Kritik an der Energiewende gemäß den Nachweisen der drei Spitzenexperten Prof. Tegtmeier, Prof. Kemfert und Frau Scheel definitiv keine Gründe mehr gibt.
Die euphorische Zustimmung der deutschen Nation zur Energiewende kann auch von vereinzelten Meckereien nicht mehr getrübt werden. So ist ein schwäbischer Unternehmer der Aluminiumbranche tatsächlich auf die absurde Idee verfallen, die Stromversorgung seiner empfindlichen Produktion durch eigene lokale Hilfsgeneratoren abzusichern. Dieser Mann lässt Unverständliches verlauten: „Fällt der Strom aus, sind meine Anlagen, die  flüssiges Metall verarbeiten, dahin und ich bin pleite“. Eine dümmere Furcht und noch weniger Vertrauen in unsere Klimadonna Angela Merkel, die mit solchen Marginalien wie Black-Outs nun wirklich nicht belästigt werden sollte, weil sie für einen sicheren Strom persönlich sorgen wird, sind kaum vorstellbar. in [1] sind stellvertretend drei Quellen von solch unerträglichem Bedenklichkeitsunsinn aufgeführt.
Freuen wir uns lieber auf die vielen neuen Windrädlein in den Naturschutzgebieten Bayerns, die schon die Höhen unseres prächtigen Ulmer Münsters, aber leider noch nicht des Pariser Eiffelturms erreichen! Bayern, ein sicherer Hort von Gegenreformation und unsicheren Elfmeterschützen, hat ohnehin viel zu viel Wald. Da müssen endlich Schneisen reingehauen werden, damit bayerischer Muff auslüftet! Freuen wir uns weiter über das frische Zusatzfutter für Krähen, Füchse und anderes Bodengetier aus einfältigen, von Windradpropellern fein zerhäckselten Vögeln und Fledermäusen. Sind doch diese dummen Flugtiere selber schuld, sie könnten wirklich an anderer Stelle ihre Flugkünste ausprobieren! Freuen wir uns schlussendlich auf die neuglänzenden Starkstromleitungen von der Nordsee bis herunter ins Süddeutsche, unter denen es bei nassem Wetter verträumt brummt und knistert, ein Vergnügen und lehrreiche Gewöhnung für unsere Kleinen an die neue Energiewelt! Wie war es früher auf langen Autobahnfahrten mit endlos vorbeiziehenden, langweiligen deutschen Landschaften schwer, unsere Kinder auf den Rücksitzen ruhig zu halten! Heute, mit den faszinierenden, sich drehenden Windmühlchen links und rechts der Straßen hat sich dieses Problem gestresster Eltern erledigt.
Wir wollen noch auf zwei weitere Aspekte hinweisen, die unsere kluge Bundesmutter und Energiekanzlerin zu aller Wohl und Nutzen beabsichtigt, obwohl sie aus Bescheidenheit ihre schöne Botschaft nicht gleich herausposaunt. Die sichere Stromversorgung Deutschlands in der Vergangenheit war allein schon deswegen nicht sachgerecht, weil sie das deutsche Problem der viel zu geringen Kinderzahl bedenklich verschärfte. Dagegen werden stromlose, finstere Nächte für die Gelenkigen und Jüngeren unter uns endlich wieder von Vergnügen erfüllt sein, die keine Gottschalk-Sendung jemals erreichen kann. Es gibt noch viele weitere Aspekte, deren Aufzählung hier leider zu weit führt, nur ein stellvertretendes Beispiel sei noch gestattet: Der angenehm tiefe Infraschall von Windrädern wird die moderne Tonkunst erneuern! Nach fragwürdiger Akrobatik von Zwölftonmusik ist es an der Zeit, Neuerungen in Gestalt bislang ungekannter Tonfrequenzen einzuführen. Anrainer von Windparks werden sich zukünftig nicht nur an den schönen Schattenspielen dieser für unsere Stromversorgung segenreichen Propeller erfreuen, sie werden auch ganz neue musikalische Hörgenüsse erleben dürfen.
Und nicht zu vergessen: Schlussendlich und Gottlob hat es in Deutschland mit der Teufelei der Kernkraftwerke ein Ende. Von Strahlenbelastung kann keine Rede mehr sein, sollen sich doch unsere Nachbarn damit herumschlagen. Japan hat uns Mores gelehrt. Die Japaner waren wegen ihres so hohen Nutzungsgrades der Kernkraft an weltweit beispiellos hohe Strahlungsdosen gewöhnt, die diese Kernkraftwerksteufelsdinger ja überall und immer erzeugen, weswegen sie auch so stark dampfen. Die Havarie in Fukushima hat nur aus diesem Grunde kein Strahlenopfer gefordert. Die Japaner waren eben strahlenabgehärtet! Anders ist das irritierende, von manch einem vielleicht sogar ein wenig bedauerte Ausbleiben von Strahlenopfern in Fukushima gar nicht erklärbar. Von uns Deutschen kann von Strahlenabhärtung leider nicht die Rede sein, sieht man von den wenigen glücklichen Bewohnern der Zugspitze, Sole-Heilbäder sowie von Flugzeugbesatzungen ab.
Entsprechend klug-vorausschauend wurden von vielen einsichtigen deutschen Bürgern nach dem Fukushimaunglück sofort Jodtabletten gekauft, denn das Strahlenteufelszeug, was war das noch mal…äh…na ist egal, macht vor keiner Entfernung halt. EIKE beglückwünscht diese vorausschauenden deutschen Zeitgenossen und zollt ihnen Respekt. Nicht auszudenken, wenn auf Grund der immer zu erwartenden Erdbeben gar ein Tsunami aus dem Bodensee ganz Süddeutschland mit einer 50 m hohen Hafenwelle bis hoch zur Mainlinie verwüstet! Wir sprechen an dieser Stelle selbstverständlich auch allen Greenpeace-Aktivisten unseren Respekt aus, die unter höchstem Einsatz in verständlichem Protest Castortransporter erklommen und dort die extrem hohen Strahlungsdosen des gefährlichen Abfalls in Kauf nahmen. Die um Jahrzehnte verringerte Lebenserwartung dieser Protestler und die hohe Zahl der bereits der Verstrahlung erlegenen Aktivisten verschweigt Greenpeace bescheiden und pietätvoll.
Nun endlich zum Klima! Es gibt in der Tat nichts Wichtigeres, als unser Klima zu schützen. Allein, hier müssen wir schon wieder korrigierend und helfend eingreifen, denn diese Forderung ist absolut unzureichend. Wir müssen sogar drei Klimate schützen, das tropische, gemäßigte und polare Klima gleichermaßen. Klimaschutz erweist sich somit als dreifache Aufgabe! Sie wird nicht dadurch leichter, dass sich das Koboldchen „Klima“ auch noch wie ein Chamäleon andauernd ändert! Auch hier erlauben wir uns wieder Christine Scheel zu zitieren: „Wir schaffen es, hundertprozentig“. Die Zeiten, als sich die Natur einfach so erlaubte, was sie wollte – untragbare subtropische Verhältnisse am Rhein vor 100.000 Jahren, pfui Teufel -, müssen endlich vorbei sein. Hierzu hilft uns die komplette Verbannung des Gases aller Gase aus dem Reich des Bösen, CO2, von dem nur noch verkalkte Biologie- und Chemielehrer zu behaupten wagen, es sei für die Photosynthese und daher für unsere Existenz unverzichtbar und sogar Getreide würde damit besser wachsen. Gegenüber solchen Lehrern können wir nur noch unsere Verachtung ausdrücken. EIKE plädiert dafür, diese Art von Pädagogen sofort in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken, von härteren Maßnahmen ganz zu schweigen.  
Und dann schließlich noch die Klimawissenschaft! Glücklicherweise war es hier nach Schaffung des IPCC mit den unerträglichen Zuständen unabhängiger Forschung vorbei, wo jeder einfach tun und lassen konnte, was ihn gut dünkte. Es kam ein frischer Wind auf, der die verkrusteten Strukturen aufbrach. Heute haben wir glücklicherweise Klimaexperten, die zwar nicht mehr den altmodisch hohen wissenschaftlichen Qualitätskriterien genügen, dafür aber die richtige Meinung vertreten. Der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU) schwafelte vor nicht allzu vielen Jahren im WBGU-Bericht 1997, Kapitel 2.1 noch umher, es sei sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaveränderung mitverursacht habe – manche Ignoranten lesen dies sogar als „ein anthropogener Einfluss auf Klimaparameter ist nicht nachweisbar“ (hier). Glücklicherweise und sachgemäß wurden solcherart unerträglichen Klimaexperten zügig durch die notwendigen Meinungsgenosen ersetzt. Diese steuern seit dieser Zeit mit segensreicher Hand die deutsche Politik und die Medien. Welch ein Glück für uns! Unvermeidbare Stänkerer, die befürchten, dass hierdurch der Ruf der Klimawissenschaft Schaden nehmen könnte, werden glücklicherweise nicht ernst genommen. Die überwiegende Mehrzahl der Medien und alle politischen Parteien verfolgen durch die segensreichen Bemühungen des WBGU eine begrüßenswerte, selbstgleichgeschaltete Linie. Sie wird in der überzeugenden Replik Kritikern gegenüber, die immer noch unbelehrbar von Fakten herumphantasieren, in vollendeter Eleganz und Höflichkeit wie folgt ausgedrückt: “Für eine Prüfung von Fakten oder neuen Erkenntnissen fehlt uns die Sachkenntnis. Wir vertrauen vollständig den Empfehlungen des Weltklimarates und den Aussagen des IPCC“ (hier).
Nur die leider nicht zu übersehende Unwirksamkeit der CO2-Vermeidungsmaßnahmen auf Erdtemperaturen und ihre Kosten sind ein kleiner Wermutstropfen, der vom hohen Ansehen der „CO2-Länder“ Deutschland, EU, Neuseeland und Australien (als den leider einzigen Protagonisten) aber bei weitem aufgewogen wird. Sollen doch China, Indien, die USA und weitere bornierte Nationen das Hundertfache unserer deutschen CO2 Emissionen in die Atmosphäre blasen, wir Deutschen werden sie schon noch lehren, was es heißt, die Erde zu retten! Auch EIKE wird dabei mithelfen und die von aller Welt so geschätzten Genesungsbestrebungen des deutschen Wesens engagiert und mit gewohnt sachkundigem Ratschlag unterstützen. Der Autor dieses bescheidenen News-Beitrags hofft, dass mit seiner Bemühung ein erster Schritt hin zu diesem hehren Ziele getan ist.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)
Quellen

[1] FAZ  23.5.2012, Besser, man ist Selbstversorger, von Rüdiger Soldt, FAZ 22.5.2012, Den Hausstrom selber machen,von Georg Küffner, Focus, 16.4.2012, Wind, Wasser, Sonne – Hokuspokus Fidibus!, von Dirk Maxeiner usw. usw.




Dafür schäme ich mich heute!

factum: Sie kritisieren seit Jahren die Theorie vom menschengemachten Klimawandel. Inzwischen melden sich viele prominente Wissenschaftler in diesem Sinn zu Wort. Wie wurden Sie zum Klimaskeptiker?
Puls: Bis vor zehn Jahren habe auch ich ungeprüft nachgeplappert, was das IPCC uns so erzählt. Irgendwann dann habe ich angefangen, die Behauptungen nachzuprüfen. Das Ergebnis: Es begann mit Zweifeln und mündete dann in Entsetzen und in der Erkenntnis, dass ganz viel von dem, was der IPCC und die Medien bezüglich des Klimawandels sagen, nicht stimmt und gar nicht durch naturwissenschaftliche Fakten und Messungen gedeckt ist. Für das, was ich früher als Naturwissenschaftler ungeprüft auch in eigenen Vorträgen "nach-erzählt“ habe, dafür schäme ich mich heute.
Die offensichtlich in Deutschland besonders stark ausgeprägte CO2-Klima-Hysterie wird meines Erachtens durch eine Interessen-Gemeinschaft von Profiteuren ideologisch und materiell vernetzt und durchgesetzt.
factum: Wie steht es dann mit der globale Erwärmung? Gibt es den Klimawandel?
Puls: Ja, denn Klima-Wandel ist das Normale, folglich gab es immer auch schon "Global-Warming“-Phasen, die sogar das heutige Ausmaß weit übertrafen. In den letzten hundert Jahren gab es ein "Global Warming“ von einem Dreiviertel Grad. Seit 1998 gibt es jedoch keine Erderwärmung mehr, CO2 steigt aber weiter an. Die IPCC-nahen Institute beobachten seit 1998 eine leichte Abkühlung von ein bis zwei Zehntel Grad, allenfalls kann man von einem sogenannten Temperaturplateau sprechen. Generell gilt: Das Klima hat sich schon immer gewandelt und wird sich immer wandeln.
factum: Der Weltklimarat IPCC prognostiziert 0,2 Grad Erwärmung pro Jahrzehnt beziehungsweise zwei bis vier Grad Erwärmung bis 2100. Wie bewerten Sie das?
Puls: Das sind spekulative Modell-Prophezeiungen, so genannte Szenarien – keine Prognosen. Klima ist ein hochkomplexes nicht-lineares System, deshalb sind Prognosen unmöglich. Genau das steht auch wörtlich im IPCC-Bericht 2001. Die Natur macht, was sie will, und nicht das, was die Modelle prophezeien. Die ganze CO2-Debatte ist unsinnig. Selbst wenn das atmosphärische CO2 verdoppelt wird, dann kann das aus physikalischen Gründen nur rund ein Grad Erwärmung bewirken. Die restliche vom IPCC angenommene Erwärmung beruht auf spekulativen Verstärkungsprozessen, die durch nichts bewiesen sind. Gerade können wir doch beobachten, dass sich die Erde seit 13 Jahren nicht mehr erwärmt hat, obwohl CO2 weiter zugenommen hat.
factum: Wie sieht es mit dem Ansteigen der Meeresspiegel aus?
Puls: Der Anstieg hat sich immer mehr verlangsamt, und in den letzten zwei Jahren ist der globale Meeresspiegel sogar um mehr als einen halben Zentimeter gesunken. Diese Ergebnisse kommen in den letzten 20 Jahren durch Messungen von Satelliten zustande, Pegelmessungen gibt es weltweit seit circa 150 Jahren. Die so genannte "Mittlere Meeresspiegelhöhe“ ist ein Rechenwert, kein Messwert. Genau genommen gibt es jedoch gar keinen "globalen Meeresspiegel“. Wir haben Höhenunterschiede von bis zu 150 Metern auf den weltweiten Meeren. Der Meeresspiegel wird auch durch tektonische Prozesse, wie Kontinent-Hebungen und -Senkungen beeinflusst sowie durch Änderungen von Windströmungen, Passaten, Vulkanismus. Der Klimawandel ist da nur einer von zehn Faktoren. Recht genaue Aussagen können wir zum Beispiel bei der Nordsee machen, wo man regelmäßige Pegelmessungen vornimmt.
factum: Was misst man denn für die Nordsee?
Puls: In den letzten 400 Jahren ist der Meeresspiegel an der Nordseeküste um etwa 1,40 Meter gestiegen. Das sind 35 Zentimeter pro Jahrhundert. In den letzten hundert Jahren ist die Nordsee nur noch um 25 Zentimeter gestiegen. Der Anstieg hat sich also verlangsamt.
factum: Hat der Anstieg etwas mit dem schmelzenden Eis am Nordpol zu tun?
Puls: Das ist ein Trugschluss. Selbst wenn das ganze schwimmende Nordpoleis schmilzt, steigt der Meeres-Spiegel um keinen Millimeter. Nehmen Sie ein Glas Whiskey mit Eiswürfeln und warten Sie, bis diese geschmolzen sind. Der Pegelstand im Whiskey-Glas ist danach nicht höher. Das liegt daran, dass Wasser beim Gefrieren sein Volumen um zehn Prozent vergrößert, und beim Schmelzen wieder um diesen Betrag verringert. Nur diese zehn Prozent des Eisberges ragen aus dem Wasser, und verschwinden wieder beim Schmelzen. Das ist das Archimedes’sche Prinzip.
factum: Und dass die Gletscher in den Alpen schmelzen liegt auch nicht nur an der globalen Erwärmung?
Puls: Auch da gibt es viele Faktoren. Wenn man einen Berg besteigt, fällt die Temperatur um 0,65 Grad pro 100 Meter. Als es in den letzten hundert Jahren ein Dreiviertel Grad wärmer wurde, verschob sich die mittlere Null-Grad-Grenze somit um rund 100 Meter nach oben. Zu beobachten ist aber, dass nicht nur die unteren Gletscher schmelzen, sondern auch die auf 1000 Meter und höher. Das hat eine andere Ursache, nämlich Ruß und Staub. Dunkleres Eis voller Aerosole absorbiert mehr Sonnenstrahlung, wobei die Strahlung in fühlbare Wärme umgewandelt wird. Sie merken den Unterschied selbst, wenn sie statt eines weißen ein schwarzes T-Shirt tragen, worunter Ihnen in der Sonne viel wärmer wird. Doch Ruß und Staub gibt es nicht nur anthropogen seit der Industrialisierung, sondern auch in der Natur, zum Beispiel durch Vulkanismus, Staubstürme, Wald- und Steppenbrände. Aus diesen Gründen gab es auch in der Erdgeschichte immer schon Gletscherschmelzen, wobei man zum Beispiel aus Forschungs-Ergebnissen der Glaziologen weiß, dass die Alpengletscher in den letzten 10. 000 Jahren meist kleiner waren als heute.
factum: Ihrer Ansicht nach steht es gar nicht so schlimm um das schmelzende Eis in der Antarktis, in der vor drei Jahren ein riesiger Eisberg wegbrach?
Puls: Nein, im Gegenteil. In den letzten 30 Jahren hat die antarktische Eiskappe an Fläche und Volumen zugenommen und die Temperatur dort abgenommen. Das betrifft sowohl die Antarktis als auch den peripheren schwimmenden Eisgürtel. Diesen 30-Jahre-Trend kann man recht gut beurteilen, weil man ungefähr seit dieser Zeit dort ein Messnetz mit etwa 40 Stationen von verschiedenen Ländern hat. Stationen, die schon länger messen, wie die Amundsen-Scott-Station der USA direkt am Südpol dokumentieren, dass die Temperatur sogar bereits seit 1957 zurückgeht. In der Antarktis sind 90 Prozent des Eises der Erde gebunden, und die Antarktis ist etwa eineinhalb Mal so groß wie Europa.
factum: Wieso lesen wir dann oft, es sei in der Antarktis wärmer geworden?
Puls: Die einzige erwähnenswerte antarktische Region, in der es in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden ist, ist genau das Gebiet, in dem im März 2008 ein 100 Quadratkilometer großer Eisberg vom Wilkins-Schelf abgebrochen ist: Die Region der Antarktischen Halbinsel. Sie umfasst jedoch kaum ein Prozent der Fläche der Antarktis. Diese Halbinsel liegt rund 1000 Kilometer südlich von Feuerland und erstreckt sich um weitere 1000 Kilometer nach Süden. Somit liegt sie voll im Einflussgebiet der stärksten Sturmzone der Erde, der südhemisphärischen Westwinddrift.
factum: Was verursacht solche Abbrüche?
Puls: Bei Eisabbrüchen in der West-Antarktis spielen nicht nur Dicke, Druck und infolgedessen Rutschungen eine Rolle, sondern über die Jahrhunderte auch Intensitäts-Schwankungen dieser Westwinde, analog zu den Zirkulations-Schwankungen in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel, zum Beispiel auf dem Nordatlantik. Intensivieren sich die Westwinde, was seit mehr als 20 Jahren auf der Südhalbkugel beobachtet wird, so wird es zum Beispiel an der Westküste der Antarktischen Halbinsel wärmer, denn der Temperatur-Unterschied zwischen den Winden und dem damit anbrandenden Meerwasser und dem Eis beträgt mehr als 20 Grad. Zweiter Faktor sind die durch die Winde hervorgerufenen Sturmwellen. Sie schlagen gegen das Eis und bewirken mechanisch einen Eisabbruch. Und ein dritter Faktor: Wenn sich immer mehr Schnee und Eis nach oben hin auftürmen, wächst die Eisdicke und damit auch der Druck nach unten. Druck erzeugt Wärme, so dass sich unter dem Eis eine Flüssigwasserschicht bildet, auf der die Gletscher anfangen zu rutschen. All diese Ursachen sind also meteorologischer beziehungsweise physikalischer Natur und haben nichts mit irgendeiner Klimakatastrophe zu tun.
factum: Dann muss es auch schon früher solche Eis-Abbrüche gegeben haben?
Puls: Ja, seit Jahrtausenden, so auch in den 70er Jahren, in denen ja noch nicht von „Global Warming“ die Rede war. Im Gegenteil: Der "SPIEGEL“ titelte noch im August 1974 "Kommt eine neue Eiszeit?“ Es gab damals  Eis-Abbrüche von einigen hundert Quadratkilometern Durchmesser, so dass in den Medien diskutiert wurde, ob man die Eisberge per Schlepper in trockene Länder wie Südafrika oder Namibia als Trinkwasserversorgung bringt. Das war dann aber logistisch schwer zu bewältigen.
factum: Was ist mit den Fotos von den Eisbären, die nicht mehr genug Eis haben und die gern in den Medien abgedruckt werden, wenn es um den Klimawandel geht?
Puls: Das ist eine der schlimmsten Klimahysterie-Geschichten. Der Eisbär ist da die Ikone. Der Eisbär frisst kein Eis, er frisst Robben. Er stirbt, wenn wir die Robben bejagen oder gar ausrotten, nicht, wenn das Eis schmilzt. Er hat genug Land, auf dem er leben kann, es gibt im Nordpol-Bereich sehr viele Inseln, außerdem Nordgrönland, Alaska, Sibirien, die ganze Polarkalotte. Die Eisbärpopulation hat sich während der mäßigen Klimaerwärmung auf der Nordhalbkugel sogar vermehrt! Vor 50 Jahren wurden in der gesamten Nordpolregion 5000 Eisbären gezählt, heute sind es etwa 25 000 Eisbären. 
factum: Aber es ist richtig, dass das Eis in der Arktis, anders als in der Antarktis, weiterhin schmilzt?
Puls: Ja, es schmilzt seit 30 Jahren. Das hat es aber auch schon in den letzten 150 Jahren zweimal gegeben. 2007 gab es einen sommerlichen Tiefpunkt, seitdem gibt es jedoch jedes Jahr im Sommer wieder etwas mehr Eis. Das Eis schmilzt im Sommer und legt im Winter wieder zu. Die Sorge der Forscher im Jahr 2007, dass der so genannte unumkehrbare Kipppunkt erreicht sei, war unbegründet. Der Sommer-Tiefpunkt von 2007 wurde seit fünf Jahren nicht mehr erreicht oder gar unterschritten. Eisschmelzen hat es schon immer gegeben. Zwischen 900 und 1300 war Grönland bereits schon einmal in den Randbereichen grün, die Wikinger besiedelten „Grün-Land“.
factum: Und was sagen Sie zur oft behaupteten Ausdehnung der Wüsten?
Puls: Die existiert nicht. Die Sahara schrumpfte zum Beispiel zugunsten der umliegenden Steppen. In den letzten 20 Jahren schrumpfte die Sahara im Norden um etwa 300 000 Quadratkilometer, ein Gebiet fast so groß wie Deutschland. Im Süden der Sahara liegen die Trockensteppen des Sahel-Gürtels. Auch dort ist seit mehr als 20 Jahren  sowohl eine Zunahme von Niederschlägen als auch das Ausbreiten von bestimmten Bäumen und Sträuchern zu beobachten. Mittlerweile ist eine Fläche von etwa 300 000 Quadratkilometern "ergrünt“. Die in 2010 aufgetretene Hungersnot in Somalia, Kenia und Äthiopien ist vor allem durch die Pachtung von großen Ländereien durch internationale Konzerne und den dortigen Anbau von Bio-Sprit-Pflanzen für Europa aufgetreten,  sowie natürlich auch durch Krieg und Terror. Es erscheint jedoch im wohlhabenden Europa bequemer zu sein, eine fiktive Klima-Katastrophe für die gesellschaftlichen Fehler und Versäumnisse dieser Welt verantwortlich zu machen.
factum: Brauchen wir dann gar nichts gegen den Klimawandel tun?
Puls: Wir können nichts dagegen tun. Naturwissenschaftlich ist es schier absurd, durch ein paar Drehungen an irgendwelchen CO2-Stellschrauben "ein schön angenehmes stabiles Klima“ festhalten zu wollen. Viele verwechseln jedoch Klimaschutz und Umweltschutz. Das Klima können wir nicht schützen, aber wir müssen natürlich die Umwelt schützen und uns um sauberes Trinkwasser für alle Völker kümmern.
Noch etwas ist mir wichtig: Eine auch meines Erachtens in etlichen Ansätzen sinnvolle Debatte zu alternativen Energien wird auf eine irrationale Klima-Debatte drauf gesattelt. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Vielen Dank für das Gespräch
Interview: Bettina Hahne-Waldscheck
Der Beitrag wird mit der freundlichen Bitte um fachliche Kommentierung an die wissenschaftliche Leitung des Alfred Wegener Instituts (AWI) gesandt. Wir sind der Auffassung, dass das AWI als öffentlich rechtliche Forschungsinstitution eine Kommentierungs- und Berichtspflicht dem Bürger gegenüber hat. Wir werden die Antwort des AWI – bzw. auch das mögliche Ausbleiben einer Antwort – hier auf der EIKE-Seite veröffentlichen.
Die Redaktion
Weiterführender Link: Die Welt 2007: Nordpol bereits in fünf Jahren eisfrei

 

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Vergangen oder aktuell? Der SPIEGEL warnte 1974 und 1977 vor einer drohenden Kaltzeitkatastrophe

So ist es erheiternd – schließlich ist momentan Narrenzeit – zwei ehemalige Berichte des SPIEGEL über eine drohende globale Abkühlungskatastrophe zu lesen. Sie sind im Internet abgreifbar hier und hier. Man genieße diese Artikel, auf die uns unser Leser Winfried Klein aufmerksam machte.
Aber: ist nicht schließlich die Wissenschaft heute viel weiter als vor 40 Jahren? Schaut man sich den Zustand der aktuellen Klimaforschung an, die inzwischen bekanntlich das platte Gegenteil der damaligen Abkühlungsbefürchtungen vertritt, entstehen Zweifel. Die im Folgenden skizzierten beiden Hauptmerkmale der modernen Klimaforschung – Zyniker sprechen von „postmoderner Forschung“ – sprechen für sich.
An erster Stelle ist eine bereits als grenzenlos zu bezeichnende Modellhörigkeit zu nennen. Ist diese ein Akt der Verzweiflung, weil der unsere Atmosphäre erwärmende Einfluss des anthropogenen CO2 nicht direkt messbar ist? Erwärmung durch zunehmendes CO2 muss es zwar aus guten physikalischen Gründen geben (auch Dr. Link zusammen mit dem Autor haben hierüber publiziert), aber insbesondere in Temperaturreihen der Atmosphäre ist dieser zu schwache Effekt bis heute partout nicht aufzufinden.
Dieser für die Katastrophenanhänger höchst ärgerliche Sachverhalt, den man zwar den Medien, nicht aber den Fachleuten vorenthalten kann, wird in der Fachliteratur als das „attribution and detection problem“ bezeichnet – eine Formulierung, die für sich spricht. Auch der Autor, zusammen mit Dr. Link und Prof. Ewert haben sich an diesem „Attribution und Detection-Problem“ versucht, aber außer einem relativ schwachen, unnatürlichen Erwärmungstrend unbekannter Ursache keine „smoking gun“ auffinden können.
Für Wissenschaftler sind solche „Negativergebnisse“ Normalität, für die berichtende Presse aber unbefriedigend. Doch zurück zu den Klimamodellen. Sie sind zweifellos wertvolle Hilfsmittel für Detailfragen. Man tut ihnen indes Unrecht, mehr zu verlangen. Sie können weder die großen dekadalen Oszillationen, noch den El Nino vorhersagen, sie können ohne massive Korrekturen die Klimavergangenheit nicht beschreiben und sie wissen nichts über den Feedback-Faktor. Auf solchen Modellen und Vorhersagen „erster und zweiter Art“ beruht also das so viele Menschen ängstigende Drohgebäude einer gefährlichen globalen Erwärmung. Zweifellos gibt es konkretere Gefahren für die Menschheit!
An zweiter Stelle endlich ist der desaströse Zustand der heutigen Klimaforschung zu nennen. Von einer objektiven Geisteshaltung, sachlichen Beurteilung oder gar fairen wissenschaftlichen Diskussion ist sie inzwischen meilenweit weit entfernt. Die Szene ist vielmehr dominiert von Advocacy-Klimatologen, die grob gegen die wissenschaftliche Ethik und das Ockham-Prinzip verstoßen. Über den Skandal der durchgesickerten CRU-Mails wurde vielfach berichtet. Offiziell gab es bislang nur „Freisprüche“, was sich aber noch ändern kann, denn der Fundus an belastendem Material scheint noch nicht ausgeschöpft. Wir wollen auf diese unerfreulichen Vorgänge hier nicht weiter eingehen. Entscheidend ist, dass einflussreiche Forscher eine von der Politik offenbar gewünschte Linie in einer Weise unterstützen, die mit wertfreier Forschung nichts mehr gemein hat. Neben offensichtlichen Betrügern gibt es noch die Advocacy-Forscher, die konsequent das Ockham-Prinzip ignorieren. Dieses für die moderne Naturwissenschaft wichtigste Paradigma besagt, dass zur Erklärung eines Naturphänomens zuerst einmal die bekannten Gesetzmäßigkeiten heranzuziehen sind, bevor man eine (unnötige) neue Theorie aufstellt oder ein fragwürdiges Modell verwendet.
Zwei stellvertretende Beispiele: Die Eisbohrkern-Analysen der Vostok-Station in der Antarktis zeigen einen engen Zusammenhang zwischen globalen Mitteltemperaturen und CO2-Konzentrationen. Hat daher in der Vergangenheit das CO2 die Globaltemperaturen gesteuert? Bei besserer Zeitauflösung der Reihe klärt sich das Rätsel: die CO2-Konzentrationen hinken den Temperaturen grob um 1000 Jahre hinterher (hier und hier). Dem Prinzip von Ockham fogend findet man: Bei zunehmender Erwärmung wird aus den Weltmeeren mehr CO2 ausgegast, und da ein Weltmeer grob 1000 Jahre braucht, um sich vollständig umzuwälzen – ist der Nachhinken-Effekt bestens erklärt. Nicht für die wissenschaftlichen Anhänger der CO2-Katastrophe! Hier werden verwickelte Rückkoppelungs-Klimmzüge gemacht, um in umgekehrter Richtung einen maßgebenden CO2-Einfluss zu „retten“. Da dies im beschriebenen Fall kaum möglich ist, ignoriert man schließlich das einfachste Argument.
Ein weiteres Anschauungsbeispiel bot sich dem Autor kürzlich beim Autoradio hören. Eine Reporterin berichtete sichtlich besorgt, dass infolge des Klimawandels die Starkregenfälle in Deutschland zunehmen würden. Ein bekanntes deutsches Klimainstitut (leider ist der Name des Instituts beim Autofahren untergegangen, der Autor meint das AWI oder das Kieler Institut gehört zu haben) hätte es zweifelsfrei an Hand von Modellrechnungen belegt. Das besagte Institut erarbeite nunmehr an Hand seiner Modelle Szenarien und Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungsereignisse an deutschen Flüssen, Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen sind immer gut, den Kollegen sei dieses Zubrot gegönnt. Ist aber auch die wissenschaftliche Begründung gut? Der Laie als Hörer ist vielleicht beeindruckt, auch der Fachmann?
Immerhin belegt inzwischen sogar das IPCC in seinem jüngsten Extremwetterbericht von 2011 keine Extremwetteränderungen, die über die bisher als natürlich beobachtete Variabilität hinausgehen. Nur – schon wieder Modelle! – in fernerer Zukunft gäbe es eine vermutete Zunahme, es wird die Jahreszahl 2100 genannt. Lassen wir diese unrealistischen Modellspielereien jetzt besser beiseite!
Es gibt aber auch von kompetenter Stelle Entwarnung. Die Persistenzanalyse von Niederschlagsreihen zeigt für weltweit alle Messungen, dass diese Reihen „kein Gedächtnis“ haben. Im Klartext: Ihr Auftreten und ihre Heftigkeit ist zufällig. Gäbe es im 20. Jahrhundert infolge irgendeines anthropogenen Effekts eine Veränderung dieses Zustands, hätte man es in den unzähligen Autokorrelationsanalyse von Niederschlagsreihen sehen müssen. Nichts! Die Wissenschaftler des hier in Rede stehenden Instituts haben in ihrer Modellbegeisterung diese grundlegende Arbeit übersehen, EIKE leistet daher Hilfestellung. Auf S. 83 der grundlegenden Arbeit von Kantelhardt findet sich das zugehörige Kapitel über die Autokorrelation von Niederschlagsreihen.
Die modellhörigen Forscher hätten sich aber auch nur in der Vergangenheit kundig zu machen brauchen. Aus der mittelalterlichen Warmzeit sind keine ungewöhnlichen Niederschlagsereignisse tradiert. Im Gegenteil: in den heissen Sommers dieser Zeit waren Rhein und Donau fast ausgetrocknet. So konnte die  Regensburger Steinbrücke in der trockenen Donau gebaut werden und zu Köln überquerten die Leute zu Fuss den Rhein. Es wäre daher interessant zu erfahren, was die modernen Modelle zu den damaligen Zuständen sagen.
Für den an Details weniger interessierten Leser zum Abschluss eine Zusammenfassung:
Der Unterschied zwischen CO2 als katastrophaler Gefahr oder einem für das Pflanzenwachstum wünschenswerten Naturgas der Photosynthese, dessen geringfügige anthropogene Erwärmungswirkung für die Menschheit erwünscht ist, liegt ausschließlich in fragwürdige Klimamodellen. Nur wenn man diesen glaubt, sind kostspielige Vermeidungsmaßnahmen erforderlich, deren Kosten dann dem wirklichen Naturschutz verloren sind. Politik und die sie unterstützenden Advocacy-Wissenschaftler sind für eine Entscheidung keine Hilfe. So wurde von einem wissenschaftlichen Institut, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ein 2 °C Ziel „erfunden“, das die Fachliteratur nicht kennt und ausschließlich politischer Natur ist. Der Direktor dieses Instituts (Prof. Schellnhuber) gibt Zeitungsinterviews, die mit den Resultaten seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen – um es vorsichtig auszudrücken – nur schwer in Zusammenhang zu bringen sind (im summary der Arbeit nachzulesen). Statt den Messungen und der Klimahistorie Priorität einzuräumen, greift man zu fragwürdigen Modellen, die ihre Zuverlässigkeitsnachweis bislang schuldig geblieben sind.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
EIKE-Pressesprecher




Der Wolkeneffekt – wie funktioniert er?

Es ist guter und grundsätzlich erwünschter Brauch in der Wissenschaft, jede neue Arbeit der gründlichen Kritik von Fachkollegen auszusetzen. Die Schärfe der Auseinandersetzung bei den Themen „Sonne und Wolken als Klimatreiber“ verwundert aber dennoch. Wie ist sie zu erklären? Zum einen steht der neue IPCC-Bericht vor der Tür, in den neue Erkenntnisse dieser Richtung wohl nicht hineinpassen. Zum anderen muss man kein Prophet sein zu erkennen, dass weltweit das Ende der politischen AGW-Agenda eingeläutet ist. Mit Ausnahme der EU sowie Australiens und Neuseelands unternimmt heute kein Land der Welt mehr ernsthafte Maßnahmen zur CO2-Vermeidung zum „Schutz des Klimas“. Die Politik, maßgebend die amerikanische und chinesische, hat ganz andere Sorgen. Außerdem legen die fast täglich gemeldeten neuen Funde von noch vor wenigen Jahren unvorstellbaren Mengen an Schiefergas die Erwägung nahe, mit diese neuen Energiequellen den Jahrzehnte lang erfolgreich von grünen Aktivisten geschürten, aber auch von unglaublichen technischen Schlampereien (Tschernobyl, Fukushima) verursachten Gegenwind zur Kernenergie zu überbrücken, bis inhärent sichere Reaktoren bereit stehen und das Entsorgungsproblem mittels Transmutation gelöst ist hier. Sogar Deutschland beginnt sich zu "bewegen", denn das CCS-Verfahren hat glücklicherweise den Bundesrat nicht passiert. Aber nur als hoffnungslos naiv zu bezeichnende Optimisten träumen angesichts der allfällig deutschen Neigung, wieder einmal die Welt zu retten, von aufkeimender Vernunft. Wir werden, wie stets in unserer historischen Vergangenheit, vermutlich wieder einmal die letzten sein.

Zurück zu den Fachveröffentlichungen von R. Spencer über die Rolle der Wolken! So war offenbar der Druck auf den Chefredakteur der Zeitschrift „Remote Sensing“, die die jüngste Arbeit „R. Spencer, and W.D. Braswell, On the misdiagnosis of surface temperature feedbacks from variations in Earth’s radiant energy balance, Remote Sensing 2011, 3, p. 1603 (2011)“ veröffentlichte, so groß, dass er von seinem Posten zurücktrat hier. Inzwischen ist mit der Arbeit “R.P. Allan, Combining satellite data and models to estimate cloud radiative effect at the surface and in the atmosphere, Meteorol. Appl. 18, p. 324 (2011)“ ein neuer Aufsatz über den Einfluss der Wolken auf Erdtemperaturen hinzugekommen. Wir wollen auf diesen Aufsatz nicht näher eingehen, zumal er die strittige Hauptfrage, den Rückkoppelungseffekt, den die Wolken ausüben, kaum berührt. Die Intention der vorliegenden EIKE-News ist vielmehr, einmal anschaulich und im Detail näher zu erklären, worum es speziell in den Arbeiten von Spencer und seinen Mitautoren geht. Es soll der Grund deutlich werden, warum diese Arbeiten so viel Staub aufwirbeln und vom IPCC gefürchtet werden wie das Weihwasser vom Teufel. Was ist es, das zu solchen, im bisherigen Wissenschaftsbetrieb kaum bekannten Verwerfungen und gegenseitigen Anschuldigungen unter Fachkollegen führt? Diese Aufklärung wird in der beiliegenden kleinen Schrift „Der Wolkeneffekt – wie funktioniert er“? gegeben, der als Fortsetzung der ersten kleinen Studie von Link/Lüdecke „Der Treibhauseffekt – wie funktioniert er?“ hier angesehen werden darf. Er liegt als pdf-File bei.  

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

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Haus-Wärmedämmung unter den neuen Energiespargesetzen

Prof. Lüdecke: Sehr geehrter Herr Fischer, wie aus Ihrer Webseite hervorgeht, sind Sie ein gefragter Fachmann auf dem Sektor der Gebäudesanierung, Wärmedämmung und weiteren, angesichts der jüngsten Pläne der Bundesregierung aktuellen Tätigkeitsfelder (K. Fischer, Tel. 09574-3011). Wir alle, als Mieter oder als Hauseigentümer, werden davon betroffen sein. Können Sie bitte unseren Lesern kurz schildern, was sie hier erwartet und „wie heiß“ die Suppe gegessen werden muss?

Konrad Fischer: Seit den frühen 1980er Jahren beobachte ich aus beruflichen Gründen die Bau- und Energie-Gesetzgebungs- und Novellierungstätigkeit bis hin zu den amtlichen Begründungen. Dabei ist mir – wie wohl jedem aufmerksamen Beobachter – schnell aufgefallen, dass die Energiegesetze nach dem Stil der Salamitaktik immer weiter verschärft werden.

Prof. Lüdecke: Um welche Gesetze geht es dabei im Einzelnen?

Konrad Fischer: Bei den uns interessierenden aktuellen Gesetzgebungsverfahren handelt es sich um

Gesetz zur Stärkung der klimagerechten Entwicklung in den Städten und Gemeinden

Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden

Energiedienstleistungsgesetz

Erneuerbare Energien Wärmegesetz

und die schon seit 2010 für 2012 vorbereitete Novelle der

– Energieeinsparverordnung mit Einbindung der neuen EU-Gebäuderichtlinie, Niedrigstenergiestandard für Neubauten

sowie weiter verschärfte Energieausweisregelungen. All diese Gesetze und Regelungen gießen meiner Meinung nach nur alten Wein in neue Schläuche und verfolgen dieselben Partikularinteressen wie seit jeher. Die sich um den Atomausstieg rankenden Vorstellungen unserer Regierung zur künftigen Energieversorgung unseres Landes – bis 2050 soll die Ökoenergie 100 Prozent übernehmen – beruhen auf einem grenzenlosen Optimismus und sind völlig unrealistisch. Orchestriert wird das von sogenannten Expertenstudien aus interessierten Kreisen, die von der Energiewenderei massiv profitieren. Widerlegende Gegendarstellungen haben dagegen keine Chance, ein typisches Merkmal der gesamten Klimaschutzwissenschaft und -gesetzgebung.

Prof. Lüdecke: Darf ich Ihren bisherigen Ausführungen entnehmen, dass sie diesen Bemühungen der deutschen Bundesregierung kritisch gegenüber stehen?

Konrad Fischer: Absolut korrekt! Der sich als „Klimaschutz“ gebende Politikstil der verbrannten Erde wird als entscheidender deutscher Beitrag zur Menschheitsrettung vor einer polaren Eiskernschmelze und sonstigen global wirksamen Wind- und Wetterereignissen verkauft. Zumindest Ihre EIKE-Leser wissen, was davon zu halten ist. Im Ergebnis zeigt sich die Klimaschutzpolitik bisher lediglich als Wirtschaftsförderung zugunsten der Kreditwirtschaft und der nachgeordneten Profitmacher mit den bewährten Folterinstrumenten und Stimulantien: Gesetzlich gestützter Investitionszwang mit sich verschärfendem Enteignungscharakter und Mißbrauch von Steuermitteln nach dem Gießkannenprinzip.

Prof. Lüdecke: Wird die Regierung die angekündigten Gesetze denn überhaupt durchsetzen können?

Konrad Fischer: Der sogenannte Atomausstieg ist scheinbar schon fast geschafft. Insider warten jetzt auf die leicht vorhersehbaren Folgen – massiv spürbare Energiepreisverteuerung, Energieimport im großen Stil, möglicherweise gekoppelt mit Stromausfällen im ganzen Land. Das scheinen die Regierung und ihre Einflüsterer aber nicht zu befürchten, oder es ist ihnen total egal. Nach den bisherigen Erfahrungen wird auch die folgende Verschärfung der „Energiewende „im großen und ganzen“ gelingen. Wenn nicht ganz genau nach Plan, dann eben wieder mal scheibchenweise. Die Pläne der Ministerialen und der Wunschkataloge ihrer Einflüsterer sind weitestgehend bekannt.

Prof. Lüdecke: Um was geht es da im Detail?

Konrad Fischer: Der Sanierungszwang für Altbauten ohne Beachtung der Wirtschaftlichkeit, sowie weitere Verschärfung der ohnehin schon gegebenen Ökovorschriften in sogenannten „städtischen Klimaschutzgebieten“ sind seit langem als Vorreiter der grenzenlosen Einflussnahmen von Profiteuren in der Pipeline und fertig ausformuliert. Auch der gesetzliche Zwangsanschluß an die Netze der Ökoenergie gehört dazu. Dies alles und noch mehr sollte mit der Novelle des Baugesetzbuches eingeführt werden. Nach einigem Medienspektakel hat man diesen weiteren merkelgestützten Anschlag auf das Eigentum – die DDR Wohnungszwangswirtschaft läßt grüßen! – Ende Juni erst mal etwas entschärft. Es bleiben diverse baurechtliche Begünstigungen der bizarren Alternativenergien aus Sonne und Wind, die in Wahrheit nichts taugen und nur den Strompreis erhöhen. Ob das in der ökologischen Reform des Baugesetzbuchs auf Anhieb durchgeht, wird der Herbst zeigen. Der Bundesrat hat die 100-Prozent-Abschreibung in Zehnjahresfrist für die energetische Sanierung eines Altbaus auf einen Energieverbrauch von nur noch 85 Prozent des Neubauniveaus erst einmal gestoppt. Die Länder befürchten dadurch krasse Verluste beim ihnen zustehenden Steueraufkommen. Doch der Vermittlungsauschuß wird sich bestimmt sehr bemühen, eine Entschädigungsregelung zu finden. Vielleicht durch eine weitere Mehrwertsteuererhöhung? Die sich um ihre gesetzlich garantierten Gewinne sorgenden Klimaschutzbegünstigten und sonstige Auftragslamentierer haben schon ihr bekanntes Greinen begonnen, das die Qualitätsmedien nun nach besten Kräften verstärken werden. Motto: Bundesrat verhindert sofortige Weltrettung durch deutsche Regierungskunst.

Prof. Lüdecke: Wie beurteilen Sie den Sachgehalt des vorgesehenen Sanierungszwangs? Sind damit wesentliche Einsparungen an den Energieträgern Gas, Kohle und evtl. Elektrizität erzielbar?

Konrad Fischer: Jetzt wird es lustig. Das extreme Einsparen der in Gebäuden verbrauchten Energie ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Ohne diesen Minderverbrauch geht nämlich die angekündigte Komplettumstellung auf „Öko“ überhaupt nicht auf. Der Witz dabei ist, dass all die bisherigen Energiesparanstrengungen aber so gut wie nichts gebracht haben, da die gesetzlich erzwungenen und steuersubventionierten Maßnahmen überhaupt nicht geeignet sind, sinnvoll und wirtschaftlich Energie einzusparen. Probieren Sie mal, an unverfälschte Abrechnungsdaten heranzukommen, die belegen, dass Häuser allein durch nachträgliche Wärmedämmung Energie gespart haben. Es gibt sie nicht, wie erst unlängst der Verbraucherschutzverband Hausgeld-Vergleich/Hausverwalter-Check durch schriftliche Befragung der zuständigen Behörden und Institutionen herausgefunden hat. An vergleichende Verbrauchsdaten von gedämmten und ungedämmten Wohnblöcken gleicher Bauarten ist bisher nur mein Kollege und Gerichtssachverständige Prof. Jens Fehrenberg herangekommen. Ein stellvertretendes Ergebnis: Ein gedämmter Wohnblock in Hannover verbraucht nicht weniger, sondern am Ende mehr als die bauartgleichen ungedämmten Nachbarn. Das wissen sowohl die Regierung als auch die Dämmprofiteure. Deswegen gehen sie immer nur von berechneten „Bedarfszahlen“ und nicht erwiesenen „Verbrauchszahlen“ aus. Auch für die vorhin genannten „85-Prozent Energieverbrauch“ gilt das in gleicher Weise. Ein „Sachverständiger“ muß die Fiktion bestätigen – für ein Entgelt. So funktioniert der ganze Ökoladen: Prächtig auf dem Papier – in Wahrheit ein grausamer Flop.

Prof. Lüdecke: Wieso soll denn die Wärmedämmung nicht funktionieren?

Konrad Fischer: Die gedämmte Wand verhält sich eben nicht so, wie im getürkten Rechenmodell.

Prof. Lüdecke: Können Sie das etwas näher erläutern?

Konrad Fischer: Zum einen werden Dämmfassaden schnell naß. Da Dämmstoff keine Wärme speichern kann, kühlen sie nach Sonnenuntergang extrem ab und unterschreiten stundenlang den Taupunkt. Dabei kondensiert die Luftfeuchte auf und vor allem auch im Dämmstoff, er säuft ab. Die Thermografie-Aufnahme mit der Wärmebildkamera erfolgt – ein raffinierter Trick! – immer tief in der Nacht oder früh am Morgen und beweist dann die extrem abgekühlte Dämmfassade. Dann strahlt der Massivbau immer noch die tagsüber aufgenommene Solarenergie ab – im Bild rotgelb, während die aufnässende Dämmfassade unter dem Taupunkt blauschwarz dahinfrostet. Das lobt der Thermograf dann als „gut gedämmt“! Am Tag aufgenommene Wärmebilder zeigen dagegen „kalte“ Massivfassaden und glühende Dämmoberflächen, da deren dünne Putzschwarten durch Solarstrahlung extrem viel heißer als die Massivfassaden werden. Vom dünnen Autoblechdach in der Sommerhitze und seiner nächtlichen Befrostung kennt jeder diesen Effekt. (Anm. der Redaktion: Thermografie in Theorie und Praxis, http://members.aon.at/osterrg2/ebs.pdf)

Aber lassen Sie mich noch weiter ausholen. Es ist doch logisch, dass bei Sonneneinstrahlung die Verschattung bzw. Wärmedämmung der Hauswand weniger mitheizende Solarenergie in die Wand lässt. Nachts erhöht dagegen die nächtliche Extremabkühlung und vor allem die Nässung der Dämmfassade das Temperaturgefälle der Wand – und damit auch den Energieverbrauch. Wie mir vorliegende Vergleichsmessungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft belegen, entsprechen die sich tatsächlich einstellenden Temperaturen an massiven und gedämmten Wänden im jahreszeitlichen Tag-und-Nacht-Rhythmus keinesfalls den stationär angesetzten Rechenmodellen.

Prof. Lüdecke: Noch einmal zum besseren Verständnis für unsere Leser. Darf ich Ihre Ausführungen so verstehen?: Nachts wird durch das Nasswerden des Dämmstoffs und durch starke Abkühlung beim Unterschreiten des Taupunkts die Dämmwirkung der Außendämmung ins Gegenteil verkehrt, denn seine Wärmeleitfähigkeit nähert sich der (guten Wärmeleitfähigkeit) des Wassers an. Der jetzt sehr kalte Dämmstoff verliert also seine Wärmeisolationseigenschaft und wird zum Wärmeleiter. Als Folge davon verliert die  Massivwand des Hauses Wärme – also gerade dies, was man durch die Dämmung verhindern möchte. Und tagsüber, bei Sonneneinstrahlung, verhindert umgekehrt die Dämmung die erwünschte Erwärmung der Wand. Erwünscht deshalb, weil wir nicht in tropischem Klima leben, in dem jede Aufheizung der Wände verhindert werden soll.

Konrad Fischer: So ist es!

Prof. Lüdecke: Nun haben wir bislang ja nur von Dämmung der Hausaußenwand gesprochen. Wie verhält es sich aber mit Dämmung im Inneren, beispielsweise der Ausdämmung eines Dachstuhls, der bisher oft nur eine dünne Alufolie unter den Ziegeln aufwies?

Konrad Fischer: Bei der Dachdämmung müssen wir vor allem den sommerlichen Hitzeschutz betrachten. Es zählen die sogenannte Temperaturamplitudendämpfung und die Phasenverschiebung: Die einseitige Temperaturerhöhung außen – die Ziegeloberflächen kommen bei starker Sonneneinstrahlung locker auf 70 bis 80 Grad °C – soll stark abgemildert (Temperaturamplitudendämpfung) und möglichst erst in den kühlen Nachtstunden im Raum ankommen  (Phasenverschiebung). Diesen Dämpfungs- und Verzögerungseffekt schaffen auf Grund ihrer geringen Dichte nicht die üblichen Dämmstoffe, sondern nur Massivbaustoffe wie Holz und Ziegel. Deren Speicherfähigkeit schützt auch im Winter am

besten vor der Raumauskühlung. Und obendrein schaffen es die Massivbaustoffe, dank ihrer Kapillarität, auch dem unausweichlichen Feuchteangriff durch sommerliches und winterliches Kondensat verlässlich standzuhalten. Fasrige und porige Dämmstoffe dagegen nässen oft auf, da die Dichtheit der sogenannten Dampfsperrfolie in der Leichtbaukonstruktion „Dach“ zwangsläufig nur von kurzer Dauerhaftigkeit ist.

Bei den anderen Formen der Innendämmung an Zimmerwänden sind die Feuchteeffekte inzwischen recht gut erforscht: Die Schimmelpilzgefahr ist geradezu extrem. Bei Fachwerkwänden ist dadurch die Trocknung gestört, Vermorschung droht. Und was die Kosten und den Nutzen betrifft: Ein krasses Mißverhältnis. Ich rate deswegen: Finger weg.

Prof. Lüdecke: Zurück zur Außendämmung. Kann man hier nicht sogar von vorsätzlichem Betrug sprechen?

Konrad Fischer: Wahrscheinlich könnte man das so bezeichnen.

Prof. Lüdecke: Wie reagiert denn das Material und die Struktur der Dämmfassaden a la longue auf die von Ihnen geschilderte Extrembewitterung?

Konrad Fischer: Da es sich um klapperige Leichtbautechnik handelt, ganz ihrem Naturell entsprechend. Sie müssen ständig repariert werden oder gehen schnell kaputt. Die Materialbelastung durch die dämmstofftypische Ausdehnung und Schrumpfung bei Temperaturwechsel – etwa das 15- bis 20-fache des Ziegelsteins – führt zum Auf- und Abreißen der Dämmhaut. Ihr feuchtebedingtes Absaufen fördert Verschmutzen und das mikrobiologische Wachstum von Schimmelpilzen und Algen. Jeder kennt inzwischen die versauten Dämmfassaden, oft muß man nur aus dem Fenster schauen. Die Dämmindustrie vergiftet deswegen die Dämmoberflächen mit Fungiziden und Algiziden. Leider werden die Pestizide schnell ausgeregnet und verseuchen dann das Grundwasser und die Kläranlagen. Die Ewald Dörken AG hat deswegen jüngst die im Dämmsystem eingebettete Fassadenheizung erfunden, mittels elektrischer Heizmatten oder warmwasserbeheizter Heizschlangen. Schilda läßt grüßen.

Ganz unbekannt ist hierzulande auch, was an den Holzrahmenhäusern Amerikas passierte: Dort haben die systematisch aufnässenden Wärmedämmverbundsysteme deutscher Bauart an über 90 Prozent der sachverständig untersuchten Fälle zu entsetzlichen Hausschwammkatastrophen und Bewohnerkrankheiten geführt. Sie sind deswegen seit 1996 sukzessive verboten worden, zuletzt 2007 in Oregon. In Deutschland nehmen wir dagegen jeden Pfusch in Kauf, fördern ihn mit Steuermitteln und erzwingen ihn mit Energiespar-Gesetzen. Über neun Euro pro Fassadenquadratmeter und Jahr kostet die Instandhaltung einer Dämmfassade mehr, als eine verputzte Massivfassade, so das Institut für Bauforschung in Hannover. Und die durch Sommer- und Winterkondensat aufgenässten Zwischensparrendämmungen sind Legion.

Prof. Lüdecke: Aber bei den Wärmeschutzfenstern mit extremer Abdichtung gegen Aussenluft sollte das Energiesparen doch wenigstens funktionieren?

Konrad Fischer: Dass man mit dichteren Fenstern den Heizenergieverbrauch etwas vermindern kann, ist zwar richtig – aber keinesfalls mit akzeptabler Amortisation der Investitionskosten und nur auf Kosten der Raumlüftung. Das Ergebnis heißt dann Geldverlust – was angesichts des Hausbesitzerreichtums vielleicht zu verschmerzen wäre, aber leider nicht der Schimmelpilzbefall in der überfeuchten Wohnung. Die propagierte Stoßlüftung bekommt nämlich die anfallende Raumluftfeuchte nicht in den Griff – bei vier Personen an die 10 bis 15 Liter täglich! Dies schafft nur die stetige Lüftung – durch schnell verkeimende Lüftungsanlagen im Dauerbetrieb oder eben mit der ausreichenden Luftwechselrate alter Fenster ohne Lippendichtung. Doch davon will die Fensterindustrie rein gar nichts wissen. Sie verkauft inzwischen Lüftungsschlitzbeschläge, rahmenintegrierte Lüftungsklapperatismen und perforierte Dichtungslippen – alles für teuer Geld und passivhauszertifiziert und die Lichtsäcke des Schildaer Rathaus an technischer Raffinesse weit hinter sich lassend.

Prof. Lüdecke: Wie sieht es dann mit den neuen Heiztechniken durch Wärmeentnahme aus dem Erdboden aus?

Konrad Fischer: Diese sind im Nachrüstfall meistens unwirtschaftlich, technisch anfällig und bleiben in ihrer tatsächlichen Effizienz weit hinter den Rechenannahmen zurück. In der Stadt Staufen hat sich das Extremrisiko der Tiefenbohrungen für den Wärmetauscher durch eine Unzahl fortschreitende Gebäuderisse gezeigt. Die Wärmeentnahme aus dem Boden kühlt diesen außerdem ab und mündet in immer geringeren Wärmeerträgen, denen mit immer aufwendigeren Verlegesystemen begegnet wird. Der gelieferte Energieüberfluß bleibt oft weit hinter den Erwartungen zurück und erfordert dann massive elektrische Zuheizung. Und die kühlen Abgastemperaturen moderner Heizkesseltechnik haben schnellere Korrosion im Kesselraum und aufwendige Kaminsanierung als betriebswirtschaftlichen Pferdefuß. All das erhöht den baulichen und finanziellen Aufwand und spart im Effekt doch keine Energie!

Prof. Lüdecke: Wie kann man denn dann richtig Heizenergie sparen?

Konrad Fischer: So richtig sparen kann man nach meiner Erfahrung nur, wenn man sinnlose Energiespar-Aufwendungen unterläßt, da liegt das größte Sparpotential. Und vielleicht die Wärmeverteilung einer alten Heizung mit eingeputzten Rohrleitungen gegen offen auf dem Putz liegende Rohre eintauscht und die Nachtabsenkung mit ihren exponentiellen Energieverlusten beim abendlichen Auskühlen und morgendlichen Aufheizen abstellt. Niemand putzt ja seine Neonleuchten ein, bis die Wand nur noch müde schimmert, und beim Autofahren weiß jeder, was Stop and Go im Stadtverkehr – das Analogon zur Nachtabsenkung der Heizung – sinnlos Sprit frißt. Bei der Wohnungsbeheizung verbaggern die Deutschen die Wärme jedoch am liebsten in Wand und Boden und lassen gerne die Reifen quietschen. Ganz davon abgesehen, dass sie extrem teure und störungsanfällige Holzheizmethoden in ihre Keller einbauen und sich daran freuen, mit aufquellenden Holzpellets, toxisch belastetem Altholz und schimmelversportem Holzschnitzelchen Giftgaswolken aus ihren Hauskaminen zu pusten oder mit wasserbasierter Wärmetauscherei ganze Städte in Rißruinen und ihre Gartenböden in Permafrostgebiete zu verwandeln.

Prof. Lüdecke: Was ist mit Brennwertheizungen? Sind die sinnvoll? Ich bin da persönlich ein wenig skeptisch, weil diese neuen Systeme wesentlich teurer sowie anfälliger sind und daher auch höhere Wartungskosten verursachen. Gibt es hier seriöse Vergleiche?

Konrad Fischer: Da möchte ich keine langatmigen Technikdiskussionen entfalten, ich zitiere eine Zuschrift eines Beratungskunden: „Entgegen der Zusicherung des Heizungsbauers, mit einem neuen Gasbrennwertkessel 25-30% Energie einsparen zu können, habe ich in der Heizperiode 2007/2008 gegenüber der Vorperiode 9% mehr Gas verbraucht – was unter Berücksichtigung des um 15% höheren Klimafaktors der Vorperiode für meine Postleitzahl lt. DWD einem 6% höheren Wirkungsgrad entspricht.“ Ich finde, das sagt alles. In zwei Worten: Finger weg!

Prof. Lüdecke: Wie kann sich der Hausbesitzer gegen die offensichtlich sinnlosen Zumutungen der Energiesparvorschriften schützen?

Konrad Fischer: Bisher ist das Wirtschaftlichkeitsgebot des Energieeinspargesetzes entscheidend. Deswegen gibt es in den darauf fußenden Verordnungen – die Heizkostenverordnung und die Energieeinsparverordnung – Befreiungsregelungen. Sie greifen immer, wenn die Investition unwirtschaftlich ist. Jeder Planer ist aus haftungsrechtlichen Gründen verpflichtet, seinen Bauherren darüber aufzuklären, denn er schuldet ja die Wirtschaftlichkeit der Planung als vertragliche Nebenpflicht. Wer das als Planer und Energieberater vernachlässigt, setzt sich dann eben einem schwer einzuschätzenden Haftungsrisiko aus. Entsprechende Prozesse sind am laufen und auch früher schon zuungunsten der untreuen Planer entschieden worden.

Prof. Lüdecke: Und wie ist der Begriff „Unwirtschaftlich“ hier zu verstehen, um welche Amortisationszeit handelt es sich denn dabei?

Konrad Fischer: Zunächst die amtliche Vorschrift zur Frage der Unwirtschaftlichkeit einer Energiespar-Investition im Verhältnis zur Ersparnis. Im Paragrafen 11 der Heizkostenverordnung hat der Gesetzgeber selbst den angemessenen Amortisationszeitraum festgesetzt: „Unverhältnismäßig hohe Kosten liegen vor, wenn diese nicht durch die Einsparungen, die in der Regel innerhalb von zehn Jahren erzielt werden können, erwirtschaftet werden können.“ An diese Frist hat sich bisher auch die einschlägige Rechtsprechung gehalten und deswegen ist sie auch für die Bearbeitung unserer Befreiungsanträge von der Energieeinsparverordnung im Altbau maßgeblich, wobei wir im Neubau und bei der Befreiung vom Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz die zu erwartende Lebensdauer der betroffenen Bauteile heranziehen. Und damit – bisher jedenfalls – immer eine Befreiung erwirken konnten.

Doch viele Hausbesitzer sind der Klimaschutz-Halluzination schon erlegen und machen jeden Blödsinn eifrig mit, egal wie unwirtschaftlich das auch sein mag.

Für die vernünftigen gilt: Skeptisch bleiben, nachrechnen und sich befreien lassen. So lange das noch geht.

Prof. Lüdecke: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Nachtrag: Konrad Fischer ist mit seiner Expertise nicht alleine. Immer öfter berichten regionale und überregionale Zeitungen über die Fragwürdigkeit, Häuser nachträglich mit den heute von der einschlägigen Industrie und den ausführenden Handwerksbetrieben angebotenen Maßnahmen zu dämmen. EIKE hatte schon einmal darüber berichtet.Am 22. Juli 2011 schrieb Rolf Kornemann in der FAZ (Preisschulder für die Energiewende, Immobilienbrief) einen kritischen Beitrag, ferner die WELT Online am 21.Juli 2011 den Artikel „Schimmel-Dämmplatten können krank machen“. Für weiter Interessierte ein Video-Beitrag von Fischer hier.