Ökonihilismus 2012, Selbstmord in Raten von Edgar L. Gärtner – eine Buchrezension

Doch der Reihe nach! Das Buch von Gärtner umfasst den gesamten Bereich des Ökologismus, wobei der Schwerpunkt auf der geistesgeschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Basis dieser ideologischen Bewegung liegt. Die in seinem Buch ebenfalls kurz geschilderten naturwissenschaftlichen Inhalte sind nicht zentral, hier gibt es bereits anderweitig eine einschlägigere und umfangreichere Literatur.

Im ersten Kapitel seines Buchs „Windmühlen im Krieg der Köpfe“ beschreibt Gärtner die geschichtlichen Anfänge und die Entwicklung des Ökologismus und geht insbesondere auf die EU-Öko-Agenda ein. Dabei wird die weltweite Sonderstellung der EU deutlich, die dem EU-Normalbürger leider kaum  bekannt ist. Tatsächlich steht die EU in ihrem fanatischen Wahn, alles anthropogenen CO2 zu beseitigen – koste es, was es wolle – weltweit alleine da.

Das „koste es , was es wolle“ ist keineswegs nur finanziell zu sehen. Natur- und Umweltschutz werden inzwischen hierzulande mit Füßen getreten, wie es insbesondere die Vögel und Fledermäuse zerschreddernden Windradparks belegen. Die Landschaftszerstörungen durch flächendeckende Windturbineninstallationen sind jetzt schon von einer Intensität, wie sie seit den Verheerungen des 30-jährigen Krieges in Deutschland nicht mehr gesehen wurden. Ein weiteres stellvertretendes Beispiel, dass Klimaschutz und Naturschutz nicht das geringste mieinander zu tun haben, ist der Biosprit. Er verursacht nicht nur Nahrungsmittelverknappung und Hunger in Entwicklungsländern. Die Maismonokulturen auf ehemaligen deutschen Weizenanbauflächen schaden der Artenvielfalt, und die hier eingesetzten Pestizide kontaminieren das Grundwasser. All dies schert die deutschen und EU-Ökokrieger nicht im geringsten. Paradoxerweise sitzen sogar Naturschutzverbände wie der BUND mit im Ökoboot. Man kann der Auffassung sein, dass alle BUND Mitglieder schleunigst ihre Mitgliedskarten abgeben sollten, denn mit Naturschutz hat dieser für die Windradindustrie werbende Verein mittlerweile nichts mehr zu tun.

Australien, Neuseeland und die Schweiz sind die einzigen, im Weltmaßstab allerdings  völlig unbedeutenden Länder, die der Öko-Agenda der EU mehr oder weniger engagiert folgen. Der wahre Musterschüler der CO2-EU-Vermeidungs-Paranoia ist indessen wieder einmal Deutschland. Dazu passt die jüngste Aussage unseres neuen Umweltministers Altmeier, dass eine weltweite CO2-Vermeidungsstrategie nur dann Erfolg haben könne, wenn Deutschland mit gutem Beispiel voranginge. Meint dieser Mann diese Absurdität ernst? Glaubt er wirklich, dass die CO2-Vermeidungsmaßnahmen Deutschlands in Indien und China mit zs. mehr als 2 Millarden Menschen mehr als ein nachsichtiges Lächeln hervorrufen? Man mag die von Altmeier beschworene Wiederauferstehung des gruseligen Untoten „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ einfach nicht glauben. Aber mit einer eisernen Kanzlerin, die jedem Meinungsblümchen, das sich anschickt selber nachzudenken und eigene Denkpfade zu bevorzugen, sofort den Kopf abschlagen lässt, ist offenbar alles möglich – armes Deutschland!

Weitere Kapitel des Buchs von Gärtner (stellvertretend) lauten:

–         Glaubensfreiheit in Gefahr

–         Nachhaltigkeit: Von der Wissensanmaßung zur regulativen Idee

–         Nachhaltigkeit im Wettbewerb

–         Europa zwischen Hochmut und Verzweiflung

–         Grenzen der Gleichschaltung

Es ist angesichts der Fülle an Information, die dieses Buch bietet, nur schwer möglich eine Zusammenfassung zu erstellen. Wir wollen sie dennoch versuchen. Sie kann, in etwas überspitzter Form, wie folgt lauten: Nach dem braunen und der roten Faschismus in Deutschland sehen wir uns jetzt den Anfängen eines grünen Faschismus gegenüber. Gärtner belegt diese, ohne weitere Information ungeheuerlich klingende Aussage hinreichend mit Fakten. Wir können die Argumentation Gärtners bestätigen, denn die aktuelle Entwicklung ist leider nicht geeignet, seine Einschätzung zu entkräften. Faschismus ist bekanntlich gekennzeichnet durch:

–         Herrschaftsanspruch einer einzelnen Gruppe

–         Durchsetzung dieses Anspruchs mit undemokratischen Mitteln, d.s.   Aufhebung der Pressefreiheit, totalitäre Überwachungsmethoden usw.

Schauen wir uns als Beleg einen Ausspruch von Prof. Edenhofer vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung an, der in einem NZZ Interview am 14.11.2010 verlautbaren ließ:

„…Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“

Wir sind der Meinung, dass diese Interviewaussage die Kriterien einer faschistischen Agenda perfekt erfüllen, denn der Klartext von Edenhofers Aussage lautet: „Wir“, d.h. eine bestimmte Gruppe (Kriterium 1) verteilen das Weltvermögen um und nehmen dabei in Kauf, dass diese Umverteilung nur mit undemokratischen Mitteln erfolgen kann ("nicht begeisert", Kriterium 2). Wir geben zu, dass diese Agenda mit Umweltpolitik – man kann hier auch Umweltschutz sagen – nichts mehr zu tun hat (Kriterium 2, der auserwählten Gruppe sind alle Mittel recht, sie nimmt für ihre Agenda auch massive Naturschädigungen in Kauf). So unsere Interpretation.

Um Ökofaschisten die ideologische Basis zu entziehen, empfehlen wir wärmstens das Studium des Buchs von E. Gärtner als Gegenentwurf einer freiheitlichen und demokratischen Auffassung, die es mit dem Naturschutz, der Würde und dem Besitz jedes einzelnen Mitbürgers ernst nimmt. Gärtners Buch hätte das Zeug, ein zweites „Deutschland schafft sich ab“ eines Thilo Sarrazin zu werden. Dies wird aber leider nicht erfolgen. Gärtner und sein Buchverlag TvR sind im Gegensatz zum ehemaligen Präsidenten der deutschen Bundesbank (noch) völlig unbekannt. Die freiwillige deutsche Medienselbstgleichschaltung – als Musterbeispiel darf die Süddeutsche Zeitung gelten (hier und hier) – hat bis jetzt Rezensionen von klimakritischen Büchern verhindert. In den zwei Diktaturen der deutschen Vergangenheit musste der Presse wenigstens noch gesagt werden, was sie zu schreiben hatte. Dies ist heute nicht mehr nötig. Die in deutschen Medienredaktionen mehrheitlich vertretenen grün-roten Ökologen garantieren, dass Hinweise der Obrigkeit, was über Klima und Energie zu schreiben ist, überflüssig geworden sind.

Wir wünschen Gärtners hervorragendem Werk die weiteste Verbreitung. Wenn die Klima- und Energieagenda in Deutschland ihren bisherigen Weg fortsetzt – und daran bestehen leider wenig Zweifel –  wird es zu Schäden kommen, die geeignet sind, die deutsche Volkswirtschaft in den Abgrund zu stürzen. Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin werden unsere Kinder und Enkel nach einem solchen Desaster sagen können, dass es auch im gleichgeschalteten Öko-Deutschland noch Widerstand gab.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Michael Limburg

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Süddeutsche Zeitung, Klima und real existierender Sozialismus

Übertrieben? Wohl kaum, wie es das jüngste Beipiel „Wandlung eines Zweiflers“ in der Mittwochs-Ausgabe der SZ vom 1. August 2012 belegt. Der Autor ist Prof. Richard Muller von der renommierten US Universität Berkeley, der in diesem Artikel haarsträubenden sachlichen Unsinn von sich gibt. Die SZ schluckt diese leicht erkennbaren Fragwürdigkeiten nicht nur, sondern dient sie – warmherzig ins Deutsche übersetzt – ihren Lesern an. Dass die renommierte New-Yorck Times ebenso verfährt, kann nicht als Entschuldigung gelten, diese Zeitung gehört, was Klimaartikel betrifft, in die gleiche Kategorie wie die SZ. In der SZ schildert R. Muller seine Wandlung von Klimazweifler zum überzeugten Erwärmungsadepten (Saulus – Paulus). Paulus verkündet nun, dass der Klimawandel des 20. Jahrhunderts nur mit menschlichem Einfluss erklärbar sei. Dass R. Muller niemals zuvor als Klimaskeptiker in Erscheinung trat, sei nur am Rande erwähnt.

Aber der Reihe nach! Muller verfasste im Herbst 2011 mit Mitautoren, unter anderem der renommierten US Klimaprofessorin Judith Curry als zweiter Autorin, 4 Studien über die Temperaturentwicklung ab Mitte des 19. Jahrhunderts, die die folgenden Titel trugen:

– „Earth Atmospheric Land Surface Temperature and Station Quality“

– „Berkeley Earth Temperature Averaging Process“

– “Influence of Urban Heating on the global Temperature Land Average Using Rural Sites Identified from MODIS Classifications”

und schließlich

– “Decadal Variations in the Global Atmospheric Land Temperatures”

Diese Studien laufen in der Fachwelt unter dem Kürzel BEST (hier). Anstatt, wie es die wissenschaftliche Etikette fordert, erst grünes Licht der Begutachter der BEST Studie, die von Muller zur Veröffentlichung eingereicht wurde, abzuwarten, ging Muller sofort in die Offensive. Er alarmierte die Presse und trat eine Propaganda-Kampagne für BEST los.

J. Curry distanzierte sich unmittelbar darauf (hier) von diesem absolut unmöglichen Vorgehen R. Mullers, weitere massive Distanzierungen von Muller seitens J. Curry folgten (stellvertretend hier). Es war unübersehbar, dass der „Krach“ zwischen erstem und zweiten Autor, der anfänglich nur notdürftig gekittet wurde, inzwischen wohl nicht mehr zu beseitigen ist. Fakt ist indessen:

BEST wurde wegen schwerer Mängel bis heute von Fachzeitschriften die Veröffentlichung verweigert (hier).

Unter zahlreichen weiteren Mängeln ist stellvertretend für diese Ablehnung die Zurückführung von Klimaänderungen auf Vulkanausbrüche zu nennen, wobei R. Muller salopp das verursachende Ereignis (Vulkanausbruch) zeitlich hinter die Klimabeeinflussung legte. Selbst der SZ in ihrer Klimablindheit hätte dieser Kindergarten-Fehler auffallen müssen (Einzelheiten hier). Die SZ hat somit einen leicht erkennbaren Fehler, der es allein schon verbietet, den Artikel von R. Muller zu veröffentlichen, bewusst oder unbewusst in ihrem Klima-Sendungsbewusstsein nicht wahrgenommen oder wahrnehmen wollen.

Pikant ist in diesem Zusammenhang, dass exakt zur gleichen Zeit wie BEST eine Studie mit ähnlicher Zielsetzung erschien, die von den EIKE-Autoren Prof. H.-J. Lüdecke, Dr. R. Link und Prof. F.-K. Ewert verfasst war. Diese Studie durchlief im Gegensatz zu BEST die Fachbegutachtung erfolgreich und wurde im International Journal of modern Physics veröffentlicht (hier). Ferner wurde sie von Judith Curry freundlicherweise sofort auf ihrem Blog besprochen, wobei sie wie üblich zur allgemeinen Diskussion aufforderte (hier, hier, hier und hier). Die Resonanz war groß, wir haben bei 2000 Kommentaren aufgehört zu zählen. Fehler in der Studie von Lüdecke und Mitautoren wurden von den Bloggern – unter ihnen vielen Fachleuten – nicht aufgefunden. Eine weitere Besprechung erfolgte beim bekannten US Statistiker William Briggs (hier). Auch FOCUS-Online hat die EIKE-Studie zusammen mit BEST einer längeren Besprechung als interessant und berichtenswürdig erachtet (hier). All diese Fakten und Entwicklungen gibt es für die SZ nicht (analog die freie Marktwirtschaft im Gegenatz zum real existierenden Sozialismus im „Neues Deutschland“).

Wie sehen nun die Ergebnisse von Lüdecke et al. aus? Im Grunde ist nichts Weltbewegendes zu berichten, der FOCUS hat dies völlg richtig erkannt. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert war gering und völlig ungefährlich ( grob etwa die gleichen Zahlenwerte fand im Übrigen auch BEST). Entscheidend war aber, dass, wie es die in der Studie von Lüdecke et al verwendete, moderne Persistenzmethode ausweist, die Erwärmung überwiegend natürlich war. Über die Natur des „unnatürlichen“ Resteinflusses (Sonne, CO2, UHI usw.) in den letzten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts konnte das verwendete Verfahren prinzipiell keine Auskunft geben. Von Klimakatastrophen oder gar einen nachgewiesen anthropogenen Einfluss auf irgendein Klima keine Spur!

Die Erkenntnis der Studie von Lüdecke et al ist indes keineswegs so neu, wie sie erscheinen mag. Schon 1997 bezeugte der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung (WBGU), dass es „sehr schwierig sei, einen menschgemachten Einfluss auf Klimawerte nachzuweisen“ (S.8, hier). Jeder mag diese politisch korrekte Formulierung in den entsprechenden Klartext für sich selber übersetzen. Von 1997 bis heute gibt es keine Fachveröffentlichungen, die das Gegenteil belegen. Die heute „etwas anders“ lautenden Aussagen des WBGU sind nicht neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern der massiven personellen Umbesetzungen in Richtung „Klimaalarmismus“ geschuldet.

Nicht umsonst wird das Problem eines solchen Nachweises, nach dem die Alarmisten bis heute verzeifelt und vergeblich suchen, in der Fachliteratur als „attribution and detection problem“ bezeichnet. Es ist bis heute ungelöst!

Pikanterweise veröffentlichte Prof Hans-J. Schellnhuber vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung in 2003 eine Studie, in der weltweit etwa 100 Stationstemperaturreihen analysiert wurden – bei BEST waren es ca. 30.00 Reihen, bei Lüdecke et al. ca. 2500 Reihen. In der „discussion“ der Arbeit von Schellnhuber dann die unmissverständliche Aussage: „Wir konnten keine Anzeichen für eine globale Erwärmung der bodennahen Atmosphäre auffinden“ (S. 5 unter (iii), hier). Überflüssig zu erwähnen, dass Schellnhuber in Zeitungsinterviews und seinen populären Klima-Propagada-Schriften ganz andere Aussagen als in seinen Fachveröffentlichungen macht. All dies ist der SZ selbstverständlich unbekannt, aber vielleicht auch nicht? Wir wollen und können es nicht entscheiden. Indes gilt: all dies schert das „Neue Deutschland“, Pardon, die SZ nicht im Geringsten.

Leserbriefe, die Richtigstellungen von Klima-Unsinnsberichten (stellvertretendes Beispiel hier) in der SZ beabsichtigen, werden selbstredend nicht veröffentlicht. Vielmehr gefällt sich die SZ in Schmähartikeln gegen „Abweichler“, vulgo „Klimaskeptiker“. In einem solchen Artikel (hier) wird Prof. H.-J. Lüdecke der Ausspruch „wir brauchen keine Klimaforscher“ in den Mund geschoben, demselben Lüdecke, der die oben erwähnte Fachveröffentlichung als Klimawissenschaftler zusammen mit seinen Mitautoren verfasst hat. Wir sind bewusst gegen diesen Artikel nicht rechtlich vorgegangen, der in seiner Falschaussage (Lüdecke betont, dass es solch einen Unsinn aus seinem Munde nicht gibt) gegen das Pressegesetz verstößt. Es erschien uns besser, an Hand dieser SZ-Schmähschrift immer wieder auf die „Qualität“ der SZ Klimaberichterstattung hinweisen zu dürfen.

Natürlich braucht man kein Hellseher zu sein, um vorherzusagen, dass die SZ auch die Arbeit des weltbekannten US Meteorologen Antony Watts glatt übersehen wird. Diese weist nach, dass insbesondere in den USA ein maßgebender Anteil von Temperaturkurven fast doppelt so hohe Steigerungen aufweist, wie sie wirklich auftraten (hier, hier). Die Arbeit von A. Watt wurde vor wenigen Tagen ebenfalls zur Veröffentlichung eingereicht. Man darf gespannt sein.

Wir haben hierzulande unter einer „freien“ Presse somit das Vergnügen, zumindest auf dem Gebiet der Klimaberichterstattung immer noch DDR-Verhältnisse – und dies leider nicht nur bei der SZ – anzutreffen.

Michael Limburg




Energiebuch und EIKE-News-Beitrag des ehemaligen BASF-Managers Dr. Jürgen Langeheine

Buchkritik

Das Buch von Langeheine titelt „Energiepolitik in Deutschland, das Geschäft mit der Angst“ und ist im AtheneMedia-Verlag erschienen. Schon beim ersten Durchblättern fällt die Handschrift des Physikers und Industriemanagers auf: knappe Schilderungen mit den hierzu erforderlichen Zahlenangaben und Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Jeder, der einmal längere Zeit in der Industrie tätig war, erkennt hierin einen Stil wieder, dem der Zug zum Wesentlichen eigen ist. So zu schreiben hat natürlich Vor- und Nachteile. Für Leser, die es lieben, vor dem Schlafengehen noch einmal gefällig Dahinfließendes zu sich zu nehmen, um besser in den Schlummer zu fallen, werden nicht ganz so gut bedient. Langeheine fürchtet anscheinend auch nicht die bekannte Verlagsregel, dass jede Formel in einem Buch dessen Auflage um die Hälfte reduziert. Träfe diese Regel zu, stünde es schlecht um den Buchverkauf, denn an mathematischen Formeln – es kommen sogar waschechte Integrale vor – ist kein Mangel.
Als Gegenzug erhält der Leser dafür aber sehr viel detaillierte Einblicke und Informationen. So hat beispielsweise die Hauptsektion „Kernenergie-Chancen und Risiken“, die etwa ein Drittel des Buchs ausmacht,  dem Kritiker besonders gut gefallen. Ein weiteres Drittel nimmt „Klima, Energie und Politik“ ein. Das erste Drittel „Physik der Atmosphäre“ ist zwar, für sich genommen, interessant, weicht aber ein wenig vom Thema des Buchs ab. Dies ist dann auch das einzige Kapitel, dessen Ausführungen der Kritiker nicht in allen Punkten zustimmen kann. Die Abschnittsüberschrift „Treibhausmodell ade, was nun“ wird sicher manche Kommentatoren des EIKE-Blogs erfreuen und erneut an- bzw. aufregen, die Ausführungen Langeheines entsprechen hier aber nicht dem heutigen wissenschaftlichen Stand der Atmosphärenphysik. Dieser kleine Schwachpunkt täuscht allerdings keineswegs darüber hinweg, dass Langeheines Werk als weiterer Sargnagel einer komplett verfehlten deutschen Energiepolitik brauchbar ist.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüecke
EIKE-Pressesprecher

Und nun die Energie-News von Dr. Langeheine

Deutschland auf dem Weg in die De-Industrialisierung 

Trotz Staatsschulden von mehreren  Billionen Euro wird in Deutschland der sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ohne tragfähige Alternativen vollzogen. Es werden alte und bewährte Energieversorgungssysteme verschrottet, und es wird billigend in Kauf genommen, dass durch die zwangsläufig nötigen doppelten Installationen von Versorgungsanlagen zur Absicherung einer stabilen Stromversorgung und Subventionen für neue technisch nicht ausgereifte, teurere Versorgungssysteme die Belastung der Bevölkerung  sowie die Staatsverschuldung weiter steigt. Die schon immer viel zu hohen deutschen Strompreise werden weiter steigen. Bis zum Jahr 2020 ist mit einer Verdoppelung der Stromkosten gegenüber 2004  zu rechnen. Dies wird an der deutschen Wirtschaft nicht spurlos vorüber gehen, der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen ist abzusehen. In der augenblicklich guten wirtschaftlichen Lage glaubt Deutschland, unabhängig von Entwicklungsprozessen in anderen Teilen der Erde einen ideologisch, fast religiös motivierten Alleingang in der Energiepolitik durchsetzen zu können.  Mittelfristig führt dieser Prozess jedoch zu einer De-Industrialisierung  des Landes mit unübersehbaren sozialen Verwerfungen.
Der weltweite  Energiebedarf steigt unaufhaltsam, wie die Darstellung (s. Titelbild) der Internationalen Energie Agentur aus dem Jahr 2000 zeigt. Er lag 1990 bei 330 EJ (EJ = Exajoule, 1EJ sind  278 Milliarden kWh), stieg bis 2000 auf 417 EJ und erreicht heute einen Wert von ca. 500 EJ pro Jahr. Die jährliche Steigerungsrate beträgt ca. 10 EJ pro Jahr. 2010 stammte die verbrauchte Energie zu 85% aus fossilen Rohstoffen, ca.180 EJ aus Öl, 120 EJ aus Gas, 120 EJ aus Kohle. Ca. 10% kamen aus der Kernenergie und 5% aus sog. erneuerbaren Energien. Die USA verbrauchten im Jahr 2000  97 EJ (23%), China 49 EJ (49%) und Deutschland 14,4, EJ (3,4%) der insgesamt weltweit verbrauchten Energie von 417 EJ. Dabei nehmen die USA mit einem pro- Kopf-Verbrauch von 273 GJ/Jahr die Spitzenstellung ein, während Deutschland und Japan im Mittelfeld bei ca. 180 GJ/Jahr liegen. Bemerkenswert ist der noch relativ geringe Pro-Kopf-Verbrauch von China (38 GJ/Jahr) und Indien (< 24 GJ/Jahr). Hier sind die größten Entwicklungspotenziale für die Zukunft zu erwarten. Wenn China z. B. mittelfristig nur die Hälfte des deutschen Pro-Kopf-Verbrauchs erreicht, erhöht allein China seinen Gesamtverbrauch auf ca. 100 EJ pro Jahr. Das bedeutet eine Verdoppelung des Chinesischen Energieverbrauchs.
Aus den vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung herausgegebenen Daten ist ein Wachstum der Weltbevölkerung bis 2050 von heute knapp 7 auf 9 Milliarden Menschen zu erkennen. Der größte Zuwachs erfolgt in Asien, gefolgt von Afrika und (Süd-) Amerika. Die Bevölkerung von Europa bleibt danach weitgehend konstant. Zwischen 1990 und 2010 stieg die Weltbevölkerung um ca. 2 Milliarden Menschen. Für jede zusätzliche Milliarde Menschen kann mit einem zusätzlichen Energiebedarf von ca. 100 EJ/ Jahr gerechnet werden. Eine Steigerung der Erdbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen im Jahr 2050 bedeutet dann einen Anstieg des Weltenergiebedarfs von jetzt 500 EJ/Jahr auf 800-900 EJ/Jahr. Entsprechend dem Entwicklungstrend werden dann ca.350 EJ aus Öl, 250 EJ aus Gas, 200 EJ aus Kohle kommen.
Der deutsche Investitionsbedarf für den Ersatz von 2,5 EJ durch erneuerbare Energien (18% von 14 EJ) bis zum Jahr 2020 wird vom Bundes-Umwelt-Ministerium und  Prognos-Institut auf ca. 200 Milliarden € geschätzt. Um weltweit die zusätzliche Energiemenge von ca. 400 EJ mit erneuerbaren Energien zu erzeugen, sind Investitionen in Höhe von ca. 32 Billionen € erforderlicch, eine Geldmenge, die dem weltweiten Bruttoinlandprodukt entspricht. Das sind gigantische Beträge, und es ist äußerst fragwürdig, ob dieses Geld mittelfristig in Deutschland bzw. weltweit bis zum Jahr 2050 zur Verfügung steht. Unter der Annahme, dass im Jahr 2020 Deutschland seinen gesamten Energieverbrauch nicht steigert, sinkt der deutsche Anteil am weltweiten Energieverbrauch auf 1,5%, ein unbedeutender Wert. Diese Relation allein verdeutlicht die wirtschaftliche Bedeutung der Umstellung auf alternative Energien. Vom deutschen Einfluss auf die weltweite Kohlendioxidemission, wie bedeutsam sie auch immer für das Klima sein mag, braucht man in diesem Zusammenhang nicht zu reden, er ist quasi Null. Eine Volkswirtschaft kann im globalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie über ausreichende und wettbewerbsfähige Energiequellen verfügt. Erneuerbare Energien können dazu mengen- und kostenmäßig keinen Beitrag leisten, wie die nachfolgenden Abschätzungen für unterschiedliche Formen grüner Energien zeigen.

Geothermie:

Der Anteil der elektrischen Stromerzeugung durch Geothermie betrug 2010 weltweit 90 Milliarden kWh. Damit wurden ca. 0,5 % (von ca. 20.000 Milliarden kWh) an  elektrischer Energie durch Geothermie erzeugt. In Deutschland lag dieser Beitrag bei 0,01% (60 Millionen kWh von insgesamt ca. 700 Milliarden kWh), also noch um den Faktor 50 unter dem weltweiten Durchschnitt. Allenfalls kann die Geothermie zum Ersatz fossiler Rohstoffe bei der Heizung beitragen, sie erreichte jedoch in dieser Form 2009 in Deutschland auch nur einen Wert von 0,017 EJ oder 0,12% des gesamten deutschen Energieverbrauchs. Geothermieanlagen erfordern besonders in Deutschland hohe Investititonen. Die Kosten für das Geothermiekraftwerk Landau betrugen 21 Mio € für eine abgabefähige Leistung von 3 MW, also ca. 7000 € pro kW. Damit werden pro Jahr ca. 21.000 MWh (Megawattstunden) an elektrischer Energie produziert. Eine Hochrechnung für den Ersatz der aus  Kernkraftwerken produzierten elektrischen Energie von ca. 150 TWh (Terawattstunden) führt auf eine Investitionssumme von ca. 150 Miliarden €.

Photovoltaik:

Im Bereich der Photovoltaik kostet heute ein 1 kWp – Modul (kWp = Kilowatt Peak Leistung) mit einer Fläche von 8-10 m² ca. 2000 Euro und erzeugt in Deutschland ca. 1000 kWh pro Jahr. Der Ersatz der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken benötigt damit eine Fläche von der Größe des Saarlandes (2300 km²). Das ist ein rein rechnerischer Wert, da die Solarenergie nur ca. 1000 Stunden im Jahr zur Verfügung steht und daher für eine Grundlastversorgung nicht geeignet ist. Um eine kontinuierliche Stromversorgung sicherzustellen, sind langzeitstabile Zwischenspeicher erforderlich. Großtechnisch einsetzbare Speichermöglichkeiten, wie Pumpspeicherwerke fehlen, da in Deutschland aus topographischen Gründen nur eine Kapazität von ca. 40 Millionen kWh installiert ist, die noch dazu nur eine tägliche Nutzungsdauer von 4-8 Stunden erlaubt. Rein rechnerischer Natur ist auch die Investitionsabschätzung von 300 Milliarden € für den Ersatz der Stromerzeugung aus Kernenergie durch die Photovoltaik. Unberücksichtigt dabei ist der erforderliche  Ausbau der Pumpspeicherkapazität um einen dreistelligen Faktor! Die Investitionen für die Photovoltaik summierten sich für die Jahre 2000 bis 2010 auf ca. 25 Milliarden €, die Subventionszahlungen (für ca. 27 Milliarden kWh) auf ca. 13 Milliarden Euro. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 50Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Dem Steuerzahler wird diese  Verschwendungsorgie, die noch dazu extrem unsozial ist, langsam bewusst. Wer ein Hausdach oder eine Wiese besitzt, kann zusätzliche Einnahmen aus installierter Photovoltaik verbuchen, wer keines von beiden hat, muss zahlen. Bereits 600.000 Haushalten wurde der Strom abgeschaltet, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten, Tendenz steigend. Photovoltaik lieferte 2010 mit ca. 0,1 EJ nur 0,02% des gesamten weltweiten Energieverbrauchs. In Deutschlande wurden 2010 8,3 Milliarden kWh Strom mit Hilfe der Solarenergie hergestellt, das sind 1,3% der gesamten Strommenge oder 0,2% des gesamten  Energieverbrauchs. Photovoltaik ist bedeutungslos, zu teuer und technisch problematisch für die Energieversorgung eines Industriestandortes wie Deutschland und birgt enormen sozialen Sprengstoff.

Windenergie:

Windenergie benötigt, wie die Photovoltaik, den Verbund mit anderen Energiequellen oder zusätzliche Speicher für eine konstante Energiebereitstellung. Die Kosten einer Windkraftanlage liegen derzeit bei 900.000 € / 1MW, die Auslastung liegt in Deutschland im Mittel bei 17%, so dass diese Anlage ca. 2000 MWh pro Jahr liefert. Der Ersatz der Strommenge aus der  Kernenergie durch Windkraft erfordert damit Investitionen von ca. 65 Millarden €, wieder nur rein rechnerisch, da die Kosten der Speicherwerke nicht eingerechnet wurden. Die weltweit installierte Windenergieleistung betrug 2010  194.400 MW. Bei üblicher 20%iger Auslastung produzieren diese Anlagen ca. 1,4 EJ. (0,3% des Weltenergiebedarfs). Der deutsche Beitrag (27.214 MW) entspricht 0,04% des Weltenergiebedarfs (1% des deutschen Bedarfs) oder mit ca. 40 Milliarden  kWh ca. 7% der gesamten jährlichen deutschen Stromerzeugung. In Deutschland sind bereits ca. 25 Milliarden € (900.000€ / 1MW) für diese Technologie investiert worden. Die Subventionszahlung durch die Steuerzahler nach dem Erneuerbaren Energie-Gesetz (EEG) beliefen sich in den Jahren zwischen 2000 und 2010 für ca. 300 Milliarden kWh aus Windenergie auf weitere 25 Milliarden €. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 8 Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Für deutsche Verhältnisse ist infolgedessen auch die Windenergie unwirtschaftlich und unterliegt bezüglich der Stabilität und Verfügbarkeit den gleichen Einschränkungen wie die Photovoltaik. Nach dem Abschalten von 8 Kernkraftwerken im Jahr 2011 setzte eine Hochkonjunktur für „fossile“ Back-up-Kraftwerke ein, die ältesten Dreckschleudern wurden als Back-up-Kaltreserve wieder in Betrieb genommen, um einen zeitweise drohenden Black-Out des Netzes zu verhindern. Umweltschutz gerät in den Hintergrund. Der Ausbau der Stromtrassen von der Nordsee nach Süden und die Verstärkung der lokalen Netze für veranschlagte 60 Milliarden Euro (wenn es dabei bleibt!) wird die Notwendigkeit einer Speicherung nicht ersetzen. Auch auf See weht der Wind nicht immer gleichmäßig.

Bioenergie:

Bioenergie ist die über Verbrennung oder Vergärung aus Biomasse (Holz, Mais, Zuckerrüben, Weizen und organische Abfallstoffe, wie Jauche, Mist etc.) gewonnene Energie und wird durch ihren Kohlenstoffgehalt charakterisiert. Die Verfügbarkeit einer Biogasanlage liegt bei 90%, die Investitionskosten für eine 500 kW Anlage betragen ca. 2 Millonen €. Der Ersatz der Strommenge aus der Kernenergie durch Bioenergie erfordert Investitionen von ca. 80 Millarden € und ist damit die kostengünstigste Alternative, da die Zusatzkosten für Speicherwerke entfallen. 2009 wurden in Deutschland 0,87 EJ über Biomasse und Biotreibstoffe erzeugt, das sind ca. 6% des deutschen Primärenergieverbrauchs. Bezüglich der verfügbaren Anbaufläche in Deutschland stößt die Bioenergieerzeugung jedoch an Grenzen. Bei Nutzung der gesamten deutschen Agrarfläche von 17 Mio. ha und einem Nettoenergieertrag von ca. 20 MWh/ha, könnten 1,2 EJ aus der Bioenergie erzeugt werden, das sind 8,3% des deutschen Gesamtenergieverbrauchs. Bioenergie kann aus diesem Grunde zur Versorgungssicherheit nur marginal beitragen, sie steht immer in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung und ist damit ethisch äußerst problematisch. Der Ertrag pro ha für Getreide beträgt in Europa ca. 5000 kg mit einem Energieinhalt von ca. 21.000 kWh. Damit können ca. 25 Menschen ein Jahr lang vom Ertrag eines ha leben (Nahrungsbedarf des Menschen ca. 850 kWh/Jahr). Aus ca. 5000 kg Getreide können 635 l Bioethanol hergestellt werden, mit einem Energieinhalt von 4000 kWh. (6,3 kWh/l). Dies ist eine riesige Verschwendung, da nur ca. 20% des ursprünglichen Energieinhalts weiter einsetzbar sind.
Eine Tankfüllung von 70 l E 10 (7 l Ethanol) verbraucht damit die Nahrungsmittel eines Menschen für 1 Monat. Grüne Energiepolitik bedeutet im Endeffekt: Kein Brot für die Welt, aber Getreide für Sprit.
Zusammenfassend hat der deutsche Verbraucher im Zeitraum zwischen 2000 und 2010 für 450 Milliarden kWh (7% der gesamten Strommenge) 56 Milliarden € an zusätzlichen Vergütungen gezahlt. Das ergibt Gestehungskosten von ca. 12 Cts/kWh gegenüber 3 Cts/kWh aus konventionellen Anlagen. Entscheidend beeinflusst durch die Zusatzkosten des EEG sind die Strompreise für Kleinabnehmer auf 25,5 Cts/kWh gestiegen. 22,8% des Strompreises mit 5,57 Cts/kWh werden für die Netznutzung, 44,2% des Strompreises mit 11,23 Cts/kWh für Steuern und Abgaben und 33% werden für die Stromkosten und Marge der Stromerzeuger mit 8,4 Cts/kWh berechnet. Dabei sind in den 8,4 Cts/kWh Stromkosten und Marge, die in die Kalkulation eingehen, bereits 3,5 Ct/kWh allein auf das EEG zurückzuführen. Heute betragen die Steuern und Abgaben innerhalb des Strompreises damit bereits 135% der Stromkosten und führen zu Steuereinnahmen von privaten Verbrauchern (ca. 30%) von 20 Milliarden € pro Jahr. Die Bundesnetzagentur rechnet mit einer Steigerung der Netzkosten um ca. 1,5 Cts/kWh, einer Verteuerung der Stromkosten durch die erneuerbaren Energien um ca. 4 Cts/kWh in den nächsten 5 Jahren. Bleibt der Staat bei seinen 44,2% Steuern (wir erleben das ja z.Zt. bei den Kraftstoffpreisen), landet der Strompreis bei 35 Cts/kWh, und die Steuereinnahmen steigen auf ca. 30 Milliarden €.
Die Energieumstellung ist ein politisch motiviertes, nicht bis zu Ende geplantes Programm und vorerst ein gutes Geschäft für Spekulanten, Banken und mehr noch, eine hervorragende Möglichkeit, marode Staatshaushalte durch Umwelt- und andere Steuereinnahmen aufzubessern. Bluten müssen der einfache Verbraucher und die mittelständigen Betriebe. Großverbraucher können heute noch Reduktionen der EEG- Belastung beantragen. Ob diese Lastenverteilung noch lange aufrechterhalten werden kann, ist fraglich. Doch eines ist sicher: Weder Geothermie noch Photovoltaik, Windenergie oder Bioenergie können den weltweiten Energiebedarf zu vertretbaren Kosten- und Sozialbedingen decken und werden ohne massive Subvention nur in geographisch ausgefallenen Gebieten ihre Einsatzberechtigung haben. Für Industrienationen wie Deutschland führen sie zur immensen Verteuerung des wichtigsten Rohstoffes, der Energie.
Derzeit meldet die Ökobranche ca. 370.000 Mitarbeiter, davon sind in der Photovoltaik ca. 110.000 und der Windenergie ca. 100.000 Mitarbeiter beschäftigt, mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden Euro pro Jahr. Das sieht auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte aus. Übersehen wird dabei, die Anzahl der Entlassenen und nicht neu Eingestellten sowie die Umsatzverluste dagegen zu rechnen, die in energieintensiven Betrieben weggefallen sind. Die augenblicklich gute gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland überspielt diese Probleme. Die 370.000 Mitarbeiter schaffen demnach einen Umsatz von ca. 100.000 € pro Jahr, eine wahrhaft magere Zahl im Vergleich zu anderen Bereichen der Wirtschaft, in denen das Doppelte dieses Wertes das untere Limit für die Existenz der Firma bedeutet. Spanische Untersuchungen zeigen, dass ein Arbeitsplatz im Erneuerbaren Energie Bereich 2,2 Arbeitsplätze im Privatsektor der Wirtschaft kostet. Nach diesen Untersuchungen hat Deutschland durch die massive Förderung der erneuerbaren Energien bereits 750.000 Arbeitsplätze in anderen Bereichen der Wirtschaft vernichtet. Der langfristig wirksame volkswirtschaftliche Schaden ist kaum zu beziffern. Ganz im Gegenteil zur weitverbreiteten Ansicht, ist die Ökoindustrie keineswegs ein Job-Motor sondern genau das Gegenteil.
Mittlerweile sind 8 weitestgehend kohlendioxidfreie Kernkraftwerke abgeschaltet und der ausfallende Strom wird durch Inbetriebnahme alter Kohle- und Gaskraftwerke, wie durch Importe von ausländischen Kernkraftwerken ersetzt. Statt die aus Gründen der Ressourcenschonung und aus Umweltschutzgründen sinnvolle Reduktion der Energieerzeugung aus fossilen Rohstoffen zu betreiben, werden Ersatzverfahren wie die Photovoltaik oder die Windenergie gewählt, die eine kontinuierliche Begleitung durch konventionelle Anlagen benötigen. Leider wurden diese technischen Randbedingungen der Energiewende von der Ethik-Kommission nicht berücksichtigt, und so kämpft die Bundes-Netzagentur, da wirksame Speichermöglichkeiten für elektrische Energie fehlen, unter Einsatz umweltverschmutzender Kohlendioxidschleudern um die Netzstabilität in Deutschland. Um bei fehlender Speichermöglichkeit die schwankende Leistungseinbringung erneuerbarer Energien auszugleichen, sind für einen Industriestandort wie Deutschland im Hintergrund laufende konventionelle Kraftwerke mit praktisch der gleichen Leistung nötig. Die wildesten Strategien bezüglich Stromspeicher treiben ihr Unwesen und fressen beachtliche Steuergelder, die für Batterieentwicklung, Wasserstoff-Methan-Erzeugung, Pumpspeicherwerke in aufgelassenen Bergwerken und ähnliche Übungen ausgegeben werden. Es sind Verfahren, die vielleicht im Kleinen funktionieren, in der benötigten Größenordnung jedoch nicht einsetzbar sind.
Ob nun zusätzliche Gaskraftwerke oder Pumpspeicherwerke zum Zuge kommen, die Pufferwirkung der stillgelegten Kernkraftwerke muss ersetzt werden. Doppelte Investitionen in die Stromerzeugung sind die Folgen der deutschen Energiewende in der heute aktuellen Festlegung. Damit werden sich die heute schon hohen Stromkosten in Deutschland auch ohne die Subventionen des Erneuerbaren Energie Gesetzes in Richtung Verdoppelung bewegen. Die kürzlich vorgestellte Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bestätigt diese Annahme. Entsprechende Folgen für den Industriestandort Deutschland sind abzusehen: Trotz wesentlicher Vergünstigungen energieintensiver Unternehmen bei den steigenden Stromkosten, die langfristig bei der gesamten Bevölkerung sicher nicht auf Verständnis stoßen werden, werden sich diese Unternehmen aus Deutschland verabschieden.
Die Energiewende beinhaltet sozialen Sprengstoff, da die Kostensteigerungen vor allem die sogenannten „kleinen Leute“ treffen werden. Angesichts schwindelerregender Schulden und einer globalen Wirtschaftskrise, ist es leichtsinnig und unverantwortlich, wie mit dem Wirtschaftsfaktor Energie in Deutschland umgegangen wird. Da sich Deutschland durch den Ausstieg aus der Kernenergie isoliert, ist es nur eine Frage der Zeit, wann unser Einfluss auf die europäische Energiepolitik verschwindet. Das Argument, erneuerbare Energien könnten sich zu einem maßgeblichen Wirtschaftsfaktor für Deutschland entwickeln und mittelfristig den Exportanteil der Automobilindustrie ersetzen, kehrt sich langsam ins Gegenteil um, wie die poltischen Aktivitäten in Zusammenhang mit der Solarenergie andeuten. Die Zäune um die Schutzzonen müssen erhöht werden, um die fernöstliche Konkurrenz abzuwehren. Quer durch alle Parteien werden diese Aspekte heruntergespielt. Die Wende zu den erneuerbaren Energien hat ihren Preis, und es wird an der Zeit, dass darüber ehrlich berichtet und diskutiert wird. In die gleiche Richtung geht die Frage nach den gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Energiewende. Ohne Einschränkung der Mitwirkungsrechte der Bürger wird diese nicht zu erreichen sein. Bürgerbeteiligungen, wie von allen Parteien gefordert und die schnelle Energiewende passen nicht zusammen.
Naturwissenschaftliche und technisch-wirtschaftliche Grundgesetze lassen sich nicht  manipulieren, und so sind Umweltschutz/Klimaschutz und Energiewende nach den  Vorgaben der Bundesregierung unvereinbar. Trotz Staatsschulden in Billionenhöhe wird der sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ohne tragfähige Alternativen vollzogen. Geschickt wird der Tod von 20.000 Japanern durch die Tsunamiwelle in den Hintergrund gedrängt. Eine einseitige Berichterstattung mit nicht zu übertreffenden Schreckensbildern eines zerstörten Kernreaktors dient dazu, den Menschen in Deutschland zu suggerieren, dass eine solche Katastrophe auch bei uns passieren kann und der Ausstieg nach dem Motto "Rette sich wer kann" sofort  erfolgen muss. Selbstverständlich birgt die Kernenergie Gefahren, die sich bei unüberlegtem Umgang mit dieser Technik verheerend auswirken können. Der Bau einer Kernkraftanlage mit Notstromversorgung auf Meeresniveau an der Küste eines Erdbeben- und Tsunami-gefährdeten Landes, wie es Japan nun einmal ist, ist in Deutschland undenkbar und war ein extrem leichtsinniger Umgang mit dieser Technik. Gerade Deutschland könnte mit seiner hervorragenden technischen Überwachungs-Organisation ein Vorbild für sichere Kernenergieversorgung liefern. Aber es wird entschieden, alte und  bewährte Energieversorgungssysteme zu verschrotten, und es wird billigend in Kauf genommen, dass durch die zwangsläufig nötigen Subventionen für neue technisch nicht ausgereifte und teurere Versorgungssysteme die Staatsverschuldung weiter steigt.
Da geringe Energiekosten einer der ausschlaggebenden Faktoren für eine langfristig erfolgreiche Wirtschaft sind, begibt sich Deutschland durch diese Entscheidung auf den Weg in die De-Industrialisierung mit allen damit verbundenen gesellschaftspolitischen Folgen. Betrachtet man unter diesen Gesichtspunkten die deutsche Energiepolitik, so kommt man zu dem Ergebnis, dass es unverantwortlich war, den schnellen Ausstieg aus der Kernenergie zu beschließen. In einigen Jahren wird man diese aus Angsteinflößung, Populismus, Wahltaktik und Geschäftemacherei geborene Entscheidung als Denkmal kollektiver Dummheit wahrnehmen.
Dr. Jürgen Langeheine für EIKE

Empfehlung der Redaktion:

Lesen Sie zum Thema Kernenergie auch das sachlich unaufgeregte Büchlein "Kernenergie – Gefahr oder Nutzen" von Dr. Helmut Böttcher erschienen in der Reihe Imhof – Zeitgeschichte im Michael Imhof Verlag. ISBN 978-3-86568-703-6




Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand, eine Sendung des Bayerischen Fernsehens vom 3.Juni 2012

Im Vorspann der Sendung des BR (hier) sah der Zuschauer wieder einmal die üblichen Extremwetterbilder, die als Klimawandel-Standard der Medien bei einschlägigen TV-Produktionen anscheinend unvermeidbar sind. Wir empfehlen dem BR als Gegenstück hierzu den jüngsten Extremwetterbericht des IPCC, in welchem nachgelesen werden kann, dass bis zum heutigen Tage keine vom Menschen verursachten Extremwetterereignisse auffindbar sind. Das IPCC spricht nur über vermutete Zukunftsgefährdungen (den vollen IPCC-Extremwetterreport, nicht den für Politiker lesen!). In diesem Zusammenhang eine Anregung von uns für den BR: Wie wäre es einmal zur Abwechslung, mittelalterliche Wikinger auf Grönland bei der Heuernte zu zeigen? In der im Vergleich zu heute wesentlich wärmeren mittelalterlichen Warmperiode (im Folgenden MWP) war die Insel grün, daher ihr Name! 
Überraschenderweise fing die Sendung indessen mit der Erwähnung von nicht eingetretenen Katastrophen an –  Waldsterben und Schweinegrippe. Gut hätte auch die Panik-Reaktion auf den Rinderwahn gepasst, dem etwa die Hälfte der Briten bis heute hätte zum Opfer fallen müssen. Dann wurden die ersten Zahlen genannt. Von bis zu 6 °C mittlerer Erdtemperatur mehr bis Ende des 21. Jahrhunderts war die Rede. Woher stammte wohl diese Zahl? Auf diese extrem interessante Frage wurde im BR leider nicht eingegangen, auch im späteren Verlauf der Sendung nicht! Aber genau hier, nämlich beim Thema der Klimamodelle und ihrer fragwürdigen Verlässlichkeit, hätte es eine wirklich interessante Dokumentation werden können. Wo hört nämlich die Physik auf, und wo fangen fiktive Computermodelle an, ihr mediales Unwesen zu treiben? Schade, vielleicht dient dies als Anregung dem BR für eine zukünftige Sendung. Wir schlagen hierfür den Titel „Globale Erwärmung – Realität und Computerfiktionen“ vor.
Dann der erste kapitale Bock des BR, der jedem, sogar einem nicht auf den Kopf gefallenen Grundschüler buchstäblich die Schuhe auszog. Weißer Wrasen, d.h. reinster kondensierender Wasserdampf, der aus  den Kühltürmen jedes Kraftwerkes aufsteigt, wurde von der BR Redaktion flugs zum "Rauch" umettikettiert, der mit dem unsichtbaren, geruchs- und geschmacklosen, dazu ungiftigen, chemisch fast inerten Spurengas CO2 identisch sei. Das war so dicker Tobak, da musste man sich erst einmal setzen! Wasserdampf, liebe Redakteure des BR, ist kein Rauch! Rauch besteht aus Feststoffpartikeln, kondensierender Dampf aus Flüssigkeitströpfchen. Und mit CO2 haben beide absolut nichts zu tun. Das unsichtbare CO2 aus Kraftwerken wird aus kleinen, unscheinbaren Schornsteinen entlassen, die sich leider medial nicht besonders gut eignen. EIKE schlägt daher vor: Alle Redakteure der Sendung noch einmal in die Schule schicken, ein paar Euro wird der BR für Nachhilfe in technisch-naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen doch noch erübrigen können!
Als nächstes wurden die Skeptiker vorgestellt. Skeptiker? Pardon, es gibt ja überhaupt nur einen in unserer Republik, Prof. Fritz Vahrenholt. Eine schlechte Wahl hat die BR Redaktion mit ihm allerdings nicht getroffen. Sein Buch „Die kalte Sonne“ – zusammen mit Dr. Lüning – ist eine hervorragende Dokumentation und erfolgreicher als alles, was sich sonst so Klimaskeptisches auf dem Buchmarkt herum treibt. Dennoch zu Eurer Info, liebe Redakteure des BR: ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt noch mehr Klimaskeptiker (hier), auch in Deutschland. Und es sind viele Klimawissenschaftler darunter. Ist leider den deutschen Medien noch nicht aufgefallen. Oder vielleicht mögen sie auch gar nicht hinsehen. Recherchen kosten Zeit und Mühe und zudem wird es hier auch noch politisch inkorrekt.
Nun war das Terrain schon einmal abgesteckt. Die wahren Wissenschaftler gegen einen einzigen Klimaskeptiker auf weiter Flur. Dann die Idee der BR Redaktion, die wahren Klima-Wissenschaftler mit den Argumenten dieses einen Klimaskeptikers zu konfrontieren. Mit Argumenten, von denen der BR annahm, sie seien vollständig. Liebe Redakteure des BR, lasst es Euch weiterhin sagen: die meisten maßgebenden Argumente der Klimaskeptiker kamen in Eurer Sendung nicht zur Sprache. Die von Prof. Vahrenholt und auch von uns vertretene Sonnenhypothese ist ein maßgebender Baustein der Klimaskepsis. Es gibt aber noch sehr viel mehr ebenso wichtige Bausteine.
Der erste, in der Sendung auftretende wahre Wissenschaftler war dann Gerald Hofmann, Leiter der Klimaabteilung im DWD München. Herr Hofmann gab leider nur Triviales von sich, der Art „eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. Dies war natürlich korrekt. Klima, erst ab 30 Jahren im Gegensatz zum Wetter usw. – man fing an zu gähnen, der Unterschied zwischen Wetter und Klima ist nun wirklich ein alter Hut, den jeder kennt. Dann der Lapsus: Da die MWP nun einmal nicht wegzudiskutieren ist, muss eben der Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert ungewöhnlich schnell vonstatten gegangen ein. Wo, lieber Herr Hoffmann, haben Sie diese interessante Information aufgeschnappt? (Siehe Grafik des Temperaturverlaufes oben rechts! Welcher der 3 fast gleich steilen Anstiege war denn nun gemeint?). Aus der Fachliteratur kann sie nicht sein, betreffende Belege aus dem Vergleich der jüngeren Zeit mit der Klimavergangenheit sind uns nicht bekannt. Aber es gibt gegenteilige Belege. In einer einschlägigen Fachpublikation (hier) werden in Fig. 3 und dem linken Teilbild von Fig. 6 die 100-jährigen Temperaturgeschwindigkeiten der letzten 2000 Jahre für jedes einzelne Jahr gezeigt und vergleichend gegenübergestellt. Das Resultat ist das genaue Gegenteil Ihrer Behauptung. Die höchsten Geschwindigkeiten traten während der MWP und der kleinen Eiszeit auf (Fig. 6 linkes Teilbild), nicht im 20. Jahrhundert!
Nebenbei zeigt die gleiche Publikation in Fig. 2 noch etwas Bemerkenswertes. Die Temperaturen um das Jahr 1800 waren bereits fast schon einmal so hoch wie um das Jahr 2000 – ohne Industrialisierung! Die in Fig. 2 gezeigten Temperaturkurven werden bestens von Proxtemperaturen aus Eisbohrkernen bestätigt, wie es ein Vortrag des AWI – Mitarbeiters Dr. Hans Oerter auf Folie S. 33 zeigt. Fazit: nichts Neues unter der Sonne! Ist fast so banal, wie das "eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" von Herrn Hofmann. Die Kenntnis solcher Langzeit-Thermometerdaten hätte dem BR auf die Sprünge helfen können, schließlich waren sogar zwei bayerische Messstationen dabei, München und Hohenpeissenberg.
Dass die Temperaturänderungen des 20. Jahrhunderts  nicht ungewöhnlich waren, zeigt eine weitere Publikation (hier), die es sogar bis zu einer Besprechung im FOCUS brachte (hier). Sie weist aus, dass die medial so gefürchtete globale Erwärmung im 20. Jahrhundert zum größten Teil nichts anderes als eine natürliche Fluktuation war. Leider ist es damit jetzt zu Ende, denn seit ca. 12 Jahren wird es global wieder kälter – schade. Die warmen Sommer im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts werden wir noch schmerzlich vermissen!
Dann kam der erste Höhepunkt der Sendung, ein richtiges Experiment. Vorgeführt von Prof. Martin Heimann, Direktor des MPI für Biogeochemie in Jena, aus seinem Märklin-Baukästlein. Nun durften wir Klimaskeptiker endlich einmal den Treibhauseffekt richtig verstehen! Die Erdatmosphäre hat bei Herrn Heimann Glaswände – aha, jetzt wissen wir auch, warum Verkehrsflugzeuge nicht so hoch fliegen, sie würden sonst anstoßen. Man muss dann nur kräftig CO2 in solch einen Kasten hineinpusten, und alles ist schön messbar. Dies wurde von einem echten MPI-Direktor gezeigt. Leider vergaß Heimann zu erwähnen, ab welcher Konzentration des eingeblasenen CO2 ein Temperaturunterschied bemerkbar wurde. Vielleicht bis zu dem der Venus, deren Atmosphäre bei einem Druck um die 90 bar fast vollständig aus CO2 besteht und die bekanntlich ordentlich schwitzt? Wir waren vom Experiment tief beeindruckt und bedanken uns bei diesem wahren Wissenschaftler, der ersichtlich auch noch ein  begnadeter Experimentator ist. Was hat aber Herr Heimann bloß gegen den  unbestrittenen, bestens nachgewiesenen Effekt besseren Pflanzenwachstums bei höherer CO2 Konzentration? Wir danken für seinen Hinweis, dass mehr CO2 allein nicht ausreicht und auch noch ausreichend Wasser und Nährstoffe nötig sind, um dem besseren Gedeihen von Pflanzen wie z.B. Getreide auf die Sprünge zu helfen. Allein wären wir darauf nie gekommen. Ehe wir nun den Ausführungen von Herrn Heimann weiter nachgehen, lassen wir diesen verdienten MPI-Direktor jetzt doch besser in freundlicher Unklarheit zurück. Immerhin wurde es bei den CO2-Kunststückchen von Herrn Heimann anscheinend selbst den BR Redakteuren etwas mulmig. Das bessere Wachstum von Pflanzen bei mehr CO2 ließen sie sich nämlich, völlig zutreffend, nicht ausreden. Begasen nicht sogar die sparsamen Holländer und Spanier ihre Tomatengewächshäuser mit CO2 (hier)?
Anschließend wieder ein Meilenstein in der BR Sendung, denn die Moderatorin ließ verlauten: Wer die Klimawirkung des CO2 anzweifelt, muss bitteschön erklären, was sonst für Klimaänderungen verantwortlich ist. Liebe BR Redakteurin, wir bitten höflich um Entschuldigung, aber das verstehen wir nun gar nicht! Ein Ursachennachweis wäre zwar schön und wünschenswert, sein Fehlen würde aber doch nicht den denkbaren Nachweis einer praktischen Nichtexistenz des anthropogenen Treibhauseffekts entwerten! Eine negative wissenschaftliche Erkenntnis, etwa der Art „es ist gelungen zu beweisen, dass es keine grünen Marsmännchen gibt“ oder "es ist gelungen zu beweisen, dass das anthropogene CO2 nicht oder nur unmaßgeblich für die Temperaturänderung im 20. Jahrhundert verantwortlich war" ist ebenso wichtig wie eine positive Erkenntnis, etwa der Art „es ist gelungen zu beweisen, dass die Oberfläche der Venus aus Schweizer Käse besteht“. Wie der Käse auf der Venus gemacht wurde, oder was die Temperaturänderungen im 20. Jahrhundert verursachte, haben damit doch überhaupt nichts zu tun. Es sind andere Stories.
Einen seriösen Eindruck machte Dr. Feulner vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), zumindest nach dem ersten Anschein für den uninformierten Zuschauer. Feulner äußerte sich zur Sonnenhypothese von  Vahrenholt-Lüning: „Alles nichts dran“, so seine Aussage als wahrer Wissenschaftler. Sind Sie hier wirklich ganz ehrlich, Hand aufs Herz, lieber Herr Feulner? Sie erlauben, dass wir die Dinge zurecht rücken: Sie waren von Ihrem Arbeitgeber, dem PIK, dazu ausgeguckt worden – wahrscheinlich konnten Sie gar nichts dafür und mussten es tun -, die Arbeit von Dr. Alexander Hempelmann und Prof. Werner Weber zum Einfluss der Sonne auf die Wolkenbildung (hier) zu widerlegen. Die Replik von Weber (hier) folgte Ihrem negativen Kommentar (hier) unmittelbar nach, alles auf schön wissenschaftlicher Ebene. Wir haben die Arbeit von Hempelmann/Weber sowie alle diese Kommentare sorgfältig gelesen, fachlich geprüft und müssen leider konstatieren, dass die Ausführungen von Hempelmann/Weber von Ihnen keineswegs widerlegt werden konnten. Wie kommen Sie daher zu Ihren Interwiew-Aussagen im BR? Würde uns interessieren. Im Übrigen und nochmals, lieber Herr Feulner: Ausgerechnet Aerosole aus Vulkanausbrüchen sollen die kleine Eiszeit verursacht haben? Diese Hypothese ist zwar interessant, aber nirgendwo in der Fachliteratur auch nur anähernd belegt. Ungewöhnliche vulkanische Aktivität aus dieser Zeit ist niemandem außer Ihnen selbst bekannt.
Im Übrigen gab es auch schon eine frühere Arbeit von Werner Weber, die sich sehr gründlich theoretisch mit den Mechanismen der Aerosolbildung durch kosmische Strahlung auseinandersetzte (hier). Leider können wir alle diese Publikationen und Kommentare aus verlagsrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlichen. Wir verfügen aber über alle Arbeiten und können der BR Redaktion auf Wunsch gerne Kopien zukommen lassen. Der BR wäre im Übrigen gut beraten gewesen, auch einmal den hervorragenden theoretischen Physiker Prof. Weber, der nun bedauerlicherweise auch zu den Klimaskeptikern zählt, in einem Interview zu Wort kommen zu lassen. Dies wäre sachgerechter gewesen als fragwürdige Märklin-Baukasten-Experimente zur Treibhauswirkung des CO2 zu zeigen.
Prof. Andreas Macke aus Leipzig, der nächste wahre Wissenschaftler im BR, ließ dann verlauten: Aerosole hätten „wahrscheinlich“ keinen Einfluss auf die Wolkenbildung der Erdatmosphäre. Hmmmm, woher, wie, was meinen Sie denn mit „wahrscheinlich“, lieber Herr Macke? An dieser Stelle ist jetzt ein Tipp an alle Redakteure von ähnlichen Sendungen angebracht: Immer und jedes Mal bei "schrägen" Behauptungen, etwa wie der von Herrn Macke, nach begutachteten Veröffentlichungen fragen, etwa so:
Sehr geehrter Herr wahrer Wissenschaftler: Würden Sie uns bitte zur Stützung Ihrer Behauptung begutachtete Veröffentlichungen, am besten sogar mehrere nennen und uns diese evtl. als pdf zukommen lassen, damit wir uns über Ihre interessante Aussage näher informieren können?
Das wirkt! Garantiert! Es kann natürlich sein, dass sich diese neue Methode herumspricht und der BR dann keinen wahren Wissenschaftler mehr vor seine Kameras und Mikrofone bekommt. Zumindest werden die Antworten wahrer Wissenschaftler vorsichtiger ausfallen, aber leider auch die BR Sendungen langweiliger werden. Man kann eben nicht alles haben.
Immerhin hat der BR etwas vom „Hoax“ der angeblichen Himalaya-Gletscherschmelze des IPCC gehört. Wir spenden dem BR Lob. Leider blieb eine entsprechende Recherche des BR dann aber aus. Liebe Redakteure, warum berichtet Ihr nicht den ganzen Vorgang? Wir erlauben uns nachzuhelfen: Ein Fehler wie die angebliche Himalaya-Gletscherschmelze kommt immer mal wieder vor. So etwas ist zwar ärgerlich, aber absolut nicht unehrenhaft, wenn es sofort nach Entdeckung korrigiert wird. Genau dies war aber nicht der Fall. Das IPCC in Gestalt des Sympathieträgers und integren, ehrenvollen Vorsitzenden Pachauri wehrte sich mit Händen und Füßen, bis die Situation untragbar wurde. Der ehrenwerte Herr Pachauri sprach empört von Kritikern als „flat earthers“, die es wagten, Aussagen des IPCC anzuzweifeln.
Die von einer IPCC-Vertreterin in der BR Sendung aufgestellte Behauptung von tausenden hochrangigen Gutachtern etc. erzeugt daher nur Heiterkeit. Ist doch ein sehr hoher Prozentsatz aller „begutachteten“ IPCC-Berichte von Laien wie Bergführern, grünen Aktivisten, Studenten usw. verfasst (hier und hier und hier).
Neben Prof. Fritz Vahrenholt war die einzige interessante Figur unter den in den BR Interviews auftretenden wahren Wissenschaftlern der ein wenig eitel wirkende Prof. Hans von Storch, ein Mitarbeiter an den IPCC-Berichten. V. Storch beliebte es dem IPCC Schlampigkeit, ja Übereifer im Suchen nach gewünschten Resultaten vorzuwerfen. Und damit lag v. Storch natürlich absolut richtig. Nicht ganz so richtig lag er unserer Meinung nach mit seinem Statement zur Erwärmung des 20. Jahrhunderts. Seine Aussage im Klartext: Die Treibhausgas-Hypothese sei zwar nicht ausreichend belegt, es wäre aber schlecht, sie durch eine noch weniger begründete Hypothese zu ersetzen, womit er wohl die Sonnenhypothese ansprach. Ein interessanter Satz, der es in sich hat. Wir schließen daraus, dass eine Hypothese her muss, koste es, was es wolle. Wie wäre es dagegen zur Abwechslung einmal mit wissenschaftlicher Bescheidenheit und Ehrlichkeit der folgenden Art? 
Wir kennen weder die Ursachen der vergangenen Klimaänderungen, noch die Ursachen der im 20. Jahrhundert abgelaufenen Variationen. Wir haben allerdings eine ganze Reihe von Hypothesen. Solange uns die Geldgeber verwöhnen, werden es immer mehr Hypothesen werden. Wir arbeiten an ihrer Überprüfung und halten uns mit Aussagen zurück, bis wir ein wissenschaftlich gutes Gewissen zu vertretbaren endgültigen Aussage haben. Bis dahin halten wir einfach die Klappe (Zitat Dieter Nuhr).
Einverstanden, einverstanden, so geht das natürlich nicht, wir sehen es ein. Die Klimaprofessoren und -wissenschaftler wollen schließlich sich und ihre Familien ernähren. Tausende von Bacheloren, Mastern und Doktoranten möchten ihre Klima-Arbeiten abschließen, und Journalisten wollen schlussendlich auch noch tolle, interessante Wissenschaftssendungen machen.
Um es aber hier einmal ganz klar und deutlich zu sagen: Die Hypothese von den anthropogenen Treibhausgasen, die irgendeine Erwärmung verursacht haben sollen, ist physikalisch plausibel begründbar, ein messtechnischer Beweis steht aber bis heute aus – trotz millliardenschwerer 30 jähriger Forschung. Noch schlimmer, nicht mal ein sauberer statistischer Nachweis auf der Basis von Temperaturmessreihen ist bisher gelungen. Bis zu diesem Nachweis ist diese Hypothese daher, streng genommen, nichts wert. Einen großen Tei des statistischen Handwerkszeugs zu solchen Nachweisen kann man übrigens u.a. im Buch von H.v. Storch und W. Zwiers "Statistical Analysis in Climate Research" nachlesen, aber Vorsicht, dieser mathematische Tobak ist nichts für Laien. Die u.a. von Vahrenholt und Lüning propagierte Hypothese vom Einfluss der Sonne auf die Klimaänderungen des 20. Jahrhunderts ist ebenfalls noch messtechnisch im Ganzen unbewiesen. Statistisch ist sie hingegen schon für längere Zeiträume gut belegt (s. die Quellenangaben im Buch "Die kalte Sonne"). Auch haben Großversuche in Kopenhagen (Sky-Experiment) und CERN (Cloud Experiment) nachgewiesen, dass die kosmische Partikelstrahlung – die ja auch in der Sendung angesprochen wurde- nicht nur von der Sonne moduliert wird, sondern definitiv auch die Wolkenbildung auf Erden beeinflusst. Wir haben daher gute Gründe anzunehmen, dass die Sonnenhypothese mit höherer Wahrscheinlichkeit zutrifft als die anthropogene Treibhausgashypothese. Die Argumente der Sonnenhypothese sind zahlreicher und sie sind vor allem robuster. Sie beruhen auf Messungen, nicht auf fiktiven Computermodellen, was insbesondere einen Physiker überzeugt. Dies ist aber natürlich nur unsere Meinung, kein Beweis!
Liebe Redakteure vom BR: Es tut uns schrecklich leid, aber mehr darf man bei Bemühen um wissenschaftliche Ehrlichkeit zum Thema „anthropogen verursachter Klimawandel“ nicht sagen. Wir gestehen ein, dass diese bescheidene Haltung fetzige Sendungen zum "gefährlichen" Klimawandel nicht gerade begünstigt.
Zum Schluss lässt die Moderatorin der Sendung, die bemerkenswerterweise bei den Skeptikern von "Argumenten", bei den wahren Wissenschaftlern aber von "Ergebnissen" spricht, noch einmal den Hammer los. Die Medien würden sich ganz besonders für Außenseiter und Klimaskeptiker interessieren. Hier stockte uns der Atem, denn solch eine kräftige Verdrehung der Fakten ist nichts für einen schwachen Kreislauf. Wie kommt die Dame nur darauf? Klimaskepsis ist, wie bereits belegt, keine wissenschaftliche Außenseitermeinung, entsprechende Veröffentlichungen (die Liste ist nicht vollständig) finden sich hier. Zigtausende von Klimawissenschaftlern* weltweit teilen unsere Meinung, bzw. die von Vahrenholt und Lüning. Sind diese skeptischen Klimawissenschaftler von den deutschen Medien etwa jemals erwähnt worden (wir können dem BR bei Bedarf gerne Namenslisten zukommen lassen)? Wird gar EIKE – als Deutschland bekanntestes skeptisches Klimainstitut – von den Medien hofiert? Na klar, das müssen wir ganz vergessen haben, auch der BR stand Schlange bei uns Klimaskeptikern, um unsere Meinung einzuholen. Mussten wir doch die BR Redakteure abweisen, weil auch alle anderen großen Medien ständig um Rat bei uns nachsuchen. Wir entschuldigen uns und versprechen Besserung. Wir bieten als Buße für unsere Nachlässigkeit dem BR an, ihn bei der nächsten Klimasendung durch einen EIKE-Experten begleiten zu lassen, der dann seine wahren Wissenschaftlerkollegen befragt. Eine solche Sendung wird dann wirklich sehenswert werden, wir garantieren es!
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, (EIKE-Pressesprecher)
Dipl.-Ing. Michael Limburg, (EIKE Vizepräsident)
Auch die Autoren der kalten Sonne haben sich der Sendung angenommen. Lesen Sie deren Kritik hier
* Noch ein Satz zur Begriffsklärung: Die Berufsbezeichnung „Klimawissenschaftler“ gibt es erst seit kurzem und auch erst, nachdem einige ideologisierte Meteorologen, stellvertretend sei der 1. Chef des IPCC  Bert Bolin oder der deutsche Hartmut Grassl, die Klimakatastrophe als Fördermittel für ihre Wissenschaft entdeckt und massiv verbreitet haben. Bis dahin war Klimatologie eine Unterabteilung der Meteorologie und diese wiederum zählt seit jeher zu den Geowissenschaften. Daher kommt es, dass heutige Klimawissenschaftler – auch viele unserer Mitglieder – überwiegend in den Disziplinen Physik, Geologie und Geographie studiert, promoviert und habilitiert haben.




Wie es um den Wahrheitsgehalt der Aussagen von IPCC-Leitautoren steht

Im Dezember 2011 veröffentlichte der Biologe Prof. Andreas Fischlin von der ETH Zürich im Magazin schweizer monat eine Kritik an den Klimathesen des US-amerikanischen Atmosphärenphysikers Prof. Fred Singer. Fischlin war am zweiten und vierten IPCC Bericht jeweils als Leitautor beteiligt und verteidigt in seinem Text die Arbeit des Weltklimarats vehement. Sein Artikel ist dabei in einem hochemotionalen, teilweise aggressiven Stil abgefasst, der eine fruchtbare wissenschaftliche Diskussion eher behindert.
Wir haben uns einmal erlaubt, Fischlins Argumentation einem Faktencheck zu unterziehen. Sind seine harten Vorwürfe gegen Singer wirklich gerechtfertigt? Das Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung von Fischlins Beweisführung ist ernüchternd. Alles deutet darauf hin, dass sich der ehemalige IPCC-Autor kräftig verrannt hat. Im Folgenden bringen wir eine detaillierte Analyse ausgewählter Passagen aus Fischlins Schmähschrift.
Nr. 1: Passage im Artikel von Andreas Fischlin;
Ich schicke an dieser Stelle bereits voraus, dass Herr Singer erstens kein aktiver Klimaforscher ist […]
Nr. 1: Fakten-Check
Prof. Fred Singer ist ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker. Im Jahre 1948 schloss er seine Promotion in Physik an der Princeton University ab. 1953 wurde er Professor für Physik an der University of Maryland und Direktor des dortigen Zentrums für Atmosphären- und Weltraumphysik. 1962 wechselte er als Direktor in die Abteilung für Wettersatelliten im US-Handelsministerium (heute bei NOAA) und kehrte 1964 in die Wissenschaft zurück als Gründungsdekan des Fachbereichs Umwelt- und Planetenwissenschaft an der University of Miami. Von 1967 bis 1971 arbeitete er erneut in der Bundesadministration, bis 1970 im US-Innenministerium als Deputy Assistent Secretary in der Abteilung für Wasserversorgung, die damals auch für die Atmosphären- und Ozeanographie-Aktivitäten zuständig war. 1970 bis 1971 war er Deputy Assistant Administrator (Policy) an der US-Bundes-Umweltbehörde. 1971 übernahm er die Professur für Umwelt-Wissenschaften an der University of Virginia wo er 1994 emeritierte (Quelle: Wikipedia). Eine von Singers neuesten Publikationen ist z.B. Singer (2011). Fischlin ist Biologe. Seine Forschungsinteressen sind die Modellierung von Ökosystemen. Die Frage sei erlaubt: Welcher der beiden Wissenschaftler hat wohl gemäß seiner Ausbildung und Berufserfahrung die größere Erfahrung im Themenkomplex Atmosphäre, Ozeanographie, Wetter und physikalische Klimamechanismen? Einen weiteren Punkt gilt es unbedingt zu beachten: Aufgrund der zahlreichen offensichtlichen Widersprüche und Probleme in den Klimawissenschaften, ist eine Evaluierung durch externe Auditoren dringend angezeigt. Da die in diesem Bereich „aktiven Klimaforscher“ durch vielfältige Kooperationen, Institutionszugehörigkeiten und andere Abhängigkeiten im Zuge von Fördermittbeantragungen und -bewilligungen miteinander eng verflochten sind, kann eine solche Überprüfung nur durch außenstehende Naturwissenschaftler erfolgen. Aus diesem Grund sowie wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Problems ist dem Fach dringend anzuraten, Kritiken von Personen außerhalb des Expertenzirkels ernst zu nehmen.
Nr. 2: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
[…] und es, zweitens, gerade mit der «Ehrlichkeit und der Redlichkeit» nicht besonders genau nimmt.
Nr. 2: Fakten-Check
Starker Tobak. Um diese Frage werden wir uns am Abschluss des Faktenchecks etwas genauer kümmern. Welche Belege führt Fischlin für diese starke Behauptung an?
Nr. 3: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Singer behauptet, die Hockeyschlägerkurve aus dem IPCC-Bericht von 2001 sei mittlerweile von Statistikern widerlegt worden. Das ist mir nicht bekannt, und ich zweifle, dass Herr Singer hierfür irgendeinen Beleg hat. […] An der Hockeykurve waren bloss geringfügige Korrekturen erforderlich.
Nr. 3: Fakten-Check
Hier irrt Fischlin. Die Hockeyschlägerkurve ist heute in der Tat vollständig diskreditiert. Neuere Temperaturrekonstruktionen durch Michael Mann und Kollegen zeigen nun wieder deutlich die Mittelalterliche Wärmeperiode sowie die Kleine Eiszeit. Diese charakteristischen Temperaturanomalien wurden kürzlich auch von Fredrik Ljungqvist bestätigt (Ljungqvist 2010, Ljungqvist et al. 2012). Dringender Buchtip: The Hockey Stick Illusion(von Andrew Montford).Der IPCC täte gut daran, den offensichtlichen Hockeyschläger-Irrweg endlich offen einzuräumen, um einen Teil der Glaubwürdigkeit dieses Gremiums wieder herzustellen.
Nr. 4: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Die wesentlichen Erkenntnisse, die der Hockey Stick illustriert, sind jedoch korrekt. Sie zeigen, dass erstens die schon vor zehn Jahren messbare Erwärmung sich deutlich aus dem Bereich der langfristigen natürlichen Schwankungen heraus bewegte, und zweitens, dass die heutigen Temperaturen diejenigen vergangener, warmer Epochen – auch die der mittelalterlichen Warmzeit, mit der Herr Singer gern argumentiert – übersteigen
Nr. 4: Fakten-Check
Dies ist nicht richtig. Die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) hatte ein ähnlich hohes Niveau wie die aktuelle Moderne Wärmeperiode. Was meint Fischlin nur mit „vor zehn Jahren messbare Erwärmung“? Die globale Durchschnittstemperatur ist bekanntlich seit mehr als zehn Jahren, also seit 2000, nicht mehr angestiegen! Anmerkung EIKE: Insbesondere die Proxy-Daten des Stalagmiten SPA12 zeigen, dass die MWP höhere Temperaturen aufwies, als die des 20. Jahrhunderts, s. hierzu auch die Veröffentlichungen hier und hier.
Nr. 5: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Relevant ist hingegen, dass ohne wirksamen Klimaschutz die Spitze des Schlägers für das Jahr 2100 Temperaturen aufweist, die auf diesem Planeten letztmals vor 3 oder 40 Millionen Jahren herrschten!
Nr. 5: Fakten-Check
Die zitierte starke Erwärmung bis 2100 basiert auf IPCC-Klimamodellen, die zu hinterfragen sind (siehe unten).
Nr. 6: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Herr Singer behauptet, dass Klimamodelle als Mittel zur Abschätzung zukünftiger Temperaturen nichts taugten, da sie nicht genügend überprüft seien und nicht einmal vergangene Temperaturänderungen nachrechnen könnten. Beides sind unzutreffende Behauptungen: Klimamodelle basieren auf physikalischen Gesetzen, und ihre Berechnung hat eine lange Tradition
Nr. 6: Fakten-Check
Die hier verwendeten Modelle sind nicht in der Lage, die deutlichen Klimaschwankungen (z.B. Bond-Zyklen) der letzten 10.000 Jahre zu reproduzieren. Diese Klimaschwankungen verliefen weitgehend synchron zu Änderungen der Sonnenaktivität. Laut aktuellen IPCC-Klimamodellen soll die Sonne jedoch angeblich nur eine fast zu vernachlässigend geringe Klimawirkung haben. Diese Annahme steht im krassen Gegensatz zu den geologischen Daten der nacheiszeitlichen Klimaentwicklung. Es ist davon auszugehen, dass ein signifikanter Teil der Erwärmung der letzten 150 Jahre seit Ende der Kleinen Eiszeit auf die Klimawirkung der Sonne zurückzuführen ist, ein Effekt der bislang fälschlicherweise teilweise dem CO2 zugeschlagen wurde. Auch CO2 trug zu der genannten Erwärmung bei, jedoch in einem weit geringeren Maße als von Fischlin und IPCC vorgeschlagen. Klimamodelle die die Vergangenheit nicht abbilden können, sind auch nicht in der Lage, die zukünftige Klimaentwicklung zuverlässig vorherzusagen. Es liegt ein grober Ansatzfehler vor, der dringend korrigiert werden muss.
Anmerkung EIKE:Noch im IPCC-Bericht 2001, Sec. 14.2.2.2., S. 774 heißt es „...we are dealing with a couped non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible„. Der Bearbeiter ist der Auffassung, dass zuverlässige Klimamodelle andere Eigenschaften aufweisen müssten. Den schlimmsten Missgriff leisten sich Klimamodelle immer noch, indem sie den sog. Hot Spot vorhersagen, der in zehntausenden Ballonmessungen bis heute nicht auffindbar ist.
Nr. 7: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
[…] den städtischen Wärmeinseleffekt gibt es zwar, er ist aber vernachlässigbar (unterhalb 0.006°C pro Dekade) und kann die globalen Trends nicht erklären.
Nr. 7: Fakten-Check
Lokal spielt der städtische Wärmeinseleffekt (UHI) eine große Rolle. Aufgrund der weiten, unbesiedelten Flächen auf der Erde könnte er auf globaler Ebene vielleicht wirklich nur eine eher untergeordnete Rolle spielen. Dies suggerieren Eregbnisse der sogenannten BEST-Studie. Zusätzliche Untersuchungen hierzu sind im Gange. Die beobachtete Erwärmung der Erde seit 1850 war auf jeden Fall zu erwarten, da sie den seit 10.000 Jahren pulsierenden Temperaturzyklus fortsetzt. Immer wenn die Sonne sehr aktiv war, erwärmte sich die Erde, und wenn die Sonne schwächer wurde, kühlte die Erde ab. Die letzten Jahrzehnte gehörten zu den solar aktivsten der letzten 10.000 Jahre, wie Solanki et al. (2004)in einem Nature-Artikel zeigen konnte. Das Sonnenmagnetfeld als Maß der Sonnenaktivität hat sich in den letzten 100 Jahren mehr als verdoppelt. Obwohl die beobachtete Temperaturentwicklung der letzten 160 Jahre allgemein gut in das natürliche Grundmuster der Temperaturdynamik passt, hat wohl auch CO2den Erwärmungstrend weiter verstärkt. Hauptaufgabe der Klimawissenschaften sollte es sein, diesen anthropogenen Beitrag in realistischer Weise näher zu quantifizieren. Hierzu muss jedoch zunächst die nacheiszeitliche Klimageschichte korrekt modelliert werden.
Ergänzung von EIKE: In der Publikation wird die Wirkung des UHI quantitativ belegt.
Nr. 8: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Im Zeitraum zwischen der Inbetriebnahme erster mit Koks betriebener Hochöfen und der Erfindung des «iPhone» wurde eine Erhöhung der mittleren Erdtemperatur um 0.74°C gemessen, was gut mit den Erwartungen übereinstimmt, die sich also durch den CO2-Anstieg mittels Treibhauseffekt ergeben – den Herr Singer ja nicht bestreitet. Hierbei haben Schwankungen der Sonnenaktivität lediglich einen Beitrag von 7 Prozent geleistet – seit Ende der 80er-Jahre zeigt sich sogar ein gegenteiliger Effekt, die Sonnenaktivität schwächt sich ab. All das zeigt: die Sonne kann als natürliche Ursache für die beobachtete Erwärmung nicht verantwortlich gemacht werden
Nr. 8: Fakten-Check
Fischlins Annahme, dass die Sonne nur einen einstelligen Prozentanteil an der seit 1850 beobachteten Erwärmung besitzt, basiert auf theoretischen Klimamodellen, welche die Klimageschichte der vergangenen 10.000 Jahre nicht reproduzieren können (siehe oben). Die solar-synchrone Temperaturentwicklung der Nacheiszeit zeigt eindeutig, dass der vom IPCC für die Sonne angesetzte Strahlungsantrieb viel zu gering ist. Im Gegenzug ist der für das CO2angenommene Strahlungsantrieb viel zu hoch. Der Hinweis auf eine angebliche Abschwächung  der Sonnenaktivität seit den 1980er Jahren ist grob irreführend. Der 21. Und 22. Sonnenzyklus in den 1980er und 1990er Jahren bewegte sich auf einem sehr hohen Aktivitätsniveau. Wie berichtet, konnte Solanki et al. (2004) zeigen, dass die Sonnenaktivität der letzten Jahrzehnte insgesamt zu den solar aktivsten Phasen der vergangenen 10.000 Jahre zählte. Eine Bezugnahme auf Trends von wenigen Dekaden ist dabei weder zulässig noch sinnvoll. Zum einen unterschreitet es die 30-Jahres-Klima-Definition. Zum anderen müssen deutlich längere Entwicklungen von 100-200 Jahren betrachtet werden, da das Klimasystem durch die Trägheit der Ozeane nur mit starker Verzögerung vollständig auf Impulse reagiert. Es dauert mitunter mehrere Dekaden bis Gleichgewichte aufgebaut sind, teilweise sogar länger. Leider versäumt Fischlin darauf hinzuweisen, dass die Sonnenaktivität seit der Kleinen Eiszeit vor 300 Jahren stark angestiegen ist. Allein in den letzten 100 Jahren hat sich das Sonnenmagnetfeld mehr als verdoppelt. Aufgrund der empirisch bewiesenen starken Kopplung von Sonnenaktivität und Temperaturentwicklung muss von der Existenz von solaren Verstärkermechanismen ausgegangen werden, auch wenn der genaue physikalische Mechanismus noch nicht ausreichend bekannt ist. Derzeit wird an mehreren solcher Mechanismen geforscht. Die vorläufigen Ergebnisse hierzu werden regelmäßig in internationalen, begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht. Das Verschweigen all dieser Umstände in Fischlins Artikel könnte man – mit seinen eigenen Worten – als unredlich, pseudowissenschaftlich, verzerrend, unseriös, rosinenklauberisch oder unehrlich bezeichnen. Da wir uns hier jedoch auf die Diskussion der wissenschaftlichen Inhalte beschränken, wollen wir hierauf verzichten. Interessanterweise musste auch Alfred Wegener eine ähnlich heftige und unfaire Reaktion des wissenschaftlichen Establishments damals über sich ergehen lassen (siehe unser Blogartikel „Kontinentalverschiebung und Klimawandel: Die wundersame Wiederholung der Wissenschaftsgeschichte“). Es scheint zum guten Ton in der Wissenschaft zu gehören, Vertreter alternativer Interpretationen heftig und persönlich anzufeinden. Dies ist in höchstem Maße unethisch und einer modernen, aufgeklärten Wissenschaft unwürdig.
Nr. 9: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Auch in der von Singer erwähnten Arbeit von Mangini wird unzulässigerweise von einer Punktbeobachtung in einer Tropfsteinhöhle auf das Weltklima geschlossen und damit keineswegs ein Beweis für die Sonne als Ursache der heutigen Erwärmung beigebracht.
Nr. 9: Fakten-Check
Fischlin reduziert hier in unzulässigerweise die wichtigen Beobachtungen der Mangini-Gruppe auf ein angeblich lokales Phänomen. Ganz offensichtlich fehlt Fischlin hier der Überblick über die geologische Literatur. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl von Publikationen aus den verschiedensten Teilen der Erde, in denen die solar-bedingten, synchronen Klimazyklen bestätigt wurden (siehe zum Beispiel S. 68-74 in „Die kalte Sonne“ oder unser Blogartikel-Übersichtzu diesem Thema). Neben den Ergebnissen der Mangini-Gruppe sind hier auch die Bond-Zyklen zu nennen, welche zuerst von Bond et al. (2001) beschrieben wurden. Fast im Monatstakt erscheinen heute neue Publikationen, die die Klimawirkung der Sonne im Bond-Takt bestätigen. Da die Bond-Zyklen offensichtlich nicht in Fischlins vorgefasstes Weltbild passen, spricht er unbeirrt von „Punktbeobachtungen“, was nur möglich ist, wenn man die eindeutige wissenschaftliche Faktenlage in erschreckender Weise ignoriert.
Ergänzung von EIKE: bevor man als fachfremder Biologe fragwürdige Behauptungen in die Welt entlässt, sollte man sich über den Stand der Fachliteratur informieren. Zur MWP gibt es eine sehr ausführliche Zusammenstellung, aus der hervorgeht, dass die MWP sehr wohl ein globales und kein lokales Ereignis war.
Nr. 10: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Schliesslich zeigt die durch Singer selbst erwähnte Abkühlung der oberen Luftschichten, dass der Treibhauseffekt wirksam ist. Nur der Anstieg der CO2-Konzentration kann erklären, wieso am Boden eine Erwärmung und in der Stratosphäre eine Abkühlung stattfindet. Wäre die Sonne verantwortlich, so müsste sich die ganze Atmosphäre gleichmässig erwärmen.
Nr. 10: Fakten-Check
Ähnlich wie Mojib Latif, unterliegt Fischlin offenbar dem Irrglauben, die Temperaturentwicklung der Stratosphäre könnte als Beweis für eine starke Klimawirkung des CO2 herangezogen werden. Dies ist aber nicht der Fall wie wir in unserem Blog-Beitrag „CO2-Fingerabdruck löst sich in Luft auf: Neue Studie belegt Ozonwirkung auf Temperatur in der mittleren Atmosphäre“ zeigen konnten. Eine neue Studie von Dr. Uwe Berger und Prof. Franz-Josef Lübken vom Leibniz-Institut für Atmosphären-Physik in Kühlungsborn belegte nun, dass der Abkühlungstrend in der hohen Atmosphäre überwiegend durch die Abnahme des stratosphärischen Ozongehalts verursacht wurde.
Nr. 11: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Bei der Behauptung Singers, die Erde reagiere weit weniger empfindlich auf die Verdoppelung des CO2 als durch die Klimamodelle «angenommen», übersieht er, dass diese sogenannte Klimasensitivität auch zu vergangenen Klimaänderungen passen sollte. Errechnet man ohne Klimamodelle den Zusammenhang zwischen CO2 und Gleichgewichtstemperaturen für die letzten 420 Millionen Jahre, so ergibt sich ein Wert von 2.8°C. Diese Zahl liegt nahe beim sich auf viele andere wissenschaftliche Arbeiten abstützenden, besten Schätzwert des IPCC von 3°C.
Nr. 11: Fakten-Check
Fischlin scheint übersehen zu haben, dass in der Erdgeschichte gar keine klare Korrelation zwischen CO2 und Temperatur ausgebildet war. Zudem ist unklar, in welchen Fällen die CO2-Dynamik Folge – und nicht Ursache – der Temperaturentwicklung war. Eine Berechnung der CO2-Klimasensitivität aufgrund der erdgeschichtlichen Entwicklung der letzten 420 Millionen Jahre ist daher weder sinnvoll noch möglich.
Nr. 12: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Ich möchte klarstellen: am letzten IPCC-Bericht haben 1369 Autoren mitgeschrieben, mehr als 2500 Gutachter haben die Texte überprüft, Zehntausende wissenschaftlicher Originalarbeiten von Zehntausenden Forschern sind berücksichtigt worden. Beim angeblichen Gegenbericht, dem NIPCC-Bericht, den Fred Singer mit Craig Idso geschrieben hat, sind es ganze 37 Personen, inklusive Gutachtern und Sekretärinnen, die mitgewirkt haben. Dieser Bericht kopiert in vermutlich bewusst verwirrender Absicht das Erscheinungsbild des letzten IPCC-Berichts, ist durch die Wiederholungen immergleicher Zitate unnötig aufgebläht, und argumentiert durchwegs rosinenklauberisch. Er genügt wissenschaftlichen Anforderungen nicht und ist aus oben genannten Gründen als pseudowissenschaftliches Machwerk zu bezeichnen.
Nr. 12: Fakten-Check
Die Kritik richtet sich nicht gegen die 1369 Autoren, sondern die kleine Gruppe von Forschern, die aus der großen Vielzahl der Daten und Interpretationsmöglichkeiten die letztendliche IPCC-Sichtweise herausarbeitet. An dieser Synthese sind nur relativ wenige Personen beteiligt, und genau an dieser Stelle werden die im Hauptteil des IPCC-Berichts durchaus erwähnten klaren Hinweise auf eine signifikante Beteiligung natürlicher Klimafaktoren wie der Sonne und Ozeanzyklen marginalisiert und kleingeredet. Entsprechend werden diese Sichtweisen auch nicht ausreichend in den Klimamodellen berücksichtigt. Solarverstärker sind in den Modellen nicht eingebaut, obwohl nur sie die Vergangenheit erklären können. Donna Laframboise konnte in ihrem wichtigen IPCC-kritischen Buch „The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert” zeigen, dass etwa ein Drittel der 34 Autoren des IPCC Summary Reports mit dem WWF und Greenpeaceverbandelt sind. Die angeblich unabhängigen IPCC-Gutachter begutachten zum Teil ihre eigenen Arbeiten für den Bericht. Interessenskonflikte sind hier vorprogrammiert.
Der NIPCC-Bericht als Gegenentwurf zum IPCC-Bericht betont gezielt die Rolle der natürlichen Klimafaktoren, da diese in der IPCC-Synthese drastisch unterschätzt wurden. Der Weltklimarat täte gut daran, den NIPCC-Bericht als konstruktiven Denkanstoß ernst zu nehmen, anstatt ihn reflexhaft als unerwünschtes Konkurrenzprodukt zu bekämpfen. Die Frage des Klimawandels ist gesellschaftlich zu wichtig, als dass hier auf dem Rücken der Bevölkerung Fehden beleidigter Autoren ausgefochten werden könnten.
Anmerkung EIKE: Wissenschaftliche Erkenntnisse sind in der Regel nicht das Ergebnis von Mehrheitsmeinungen.
Nr. 13: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Da Forschung höchsten wissenschaftlichen Standards genügen muss, werden Gesuche durch unabhängige Gutachter beurteilt, also von potentiellen Konkurrenten um die begrenzten Mittel. Wie wahrscheinlich ist es, dass dabei jahrzehntelang unredliche Wissenschaft nicht aufgedeckt würde?
Nr. 13: Fakten-Check
Es geht dabei nicht um Unredlichkeit, sondern um das Phänomen „Groupthink“, wobei sich eine eng verbandelte wissenschaftliche Gruppe zu sehr auf eine Richtung festgelegt hat. Gutachter prüfen dabei vor allem, ob ein Ergebnis mit der vorherrschenden IPCC-Denkweise kompatibel ist. Andere fachliche Interpretationen werden dabei blockiert bzw. auf Randschauplätze abgedrängt. Common Sense spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es fehlt die ergebnisoffene Bewertung nach den Regeln der Logik und maximalen Plausibilität. Siehe auch unseren kürzlichen Blogartikel „Groupthink und Klimareligion: Die Psychologie der Klimadebatte“.
Anmerkung EIKE: Immerhin wurde die IPCC-Mär vom Abschmelzen der Himalaya Gletscher lange Zeit nicht nur nicht aufgedeckt, sondern von dem Gremium IPCC mit höchsten Gutachter-Standards (so Fischlin) auch noch so lange verteidigt, bis es endgültig peinlich wurde.
Nr. 14: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Auch behauptet Herr Singer, dass der IPCC durch eine handvoll Wissenschafter kontrolliert werde. Denkt er allen Ernstes, alle Regierungen dieser Welt liessen sich so auf der Nase herumtanzen?
Nr. 14: Fakten-Check
Das Entscheidungsgremium des IPCC ist in der Tat auf eine überschaubare Anzahl von Personen beschränkt. Erneut der Hinweis auf Donna Laframboise’s Buch „The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert“.
Anmerkung EIKE. Nicht alle Regierungen dieser Welt, denn es gibt nur noch die EU, Australien und Neuseeland, die beim „Klimaschutz“ mitmachen. Geht man daher von den weltweiten Kopfzahlen aus, ist die Menschheit also doch nicht so dumm, wie es uns Herr Fischlin weismachen möchte.
Nr. 15: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Er verschweigt auch hier, dass im Verlauf der Jahre den meisten seiner Behauptungen belegte Gegenargumente entgegengehalten wurden.
Nr. 15: Fakten-Check
Zwar wurden Gegenargumente vorgelegt, diese waren jedoch in der Regel nicht stichhaltig. Vielmehr wurden unbequeme Kritiker durch mediale Ächtung, Fördermittelentzug und persönliche Kampagnen aus der Klimadiskussion herausgedrängt (z.B. deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Prof. Mangini, Prof. Veizer), so dass es am Ende erschien, als hätte die IPCC-Seite durch Argumente überzeugen können. Viele der von früheren Klimaskeptikern vorgebrachten Argumente sind heute aktueller denn je und weiter gültig. Siehe z.B. FAQ unserer Webseite sowie die Kommentierung der Presseartikel zu unserem Buch „Die kalte Sonne“).
Anmerkung EIKE: Wir erlauben uns in aller Bescheidenheit, in diesem Zusammenhang auch auf die Bemühungen unserer Webseite hinzuweisen.
Nr. 16: Passage im Artikel von Andreas Fischlin
Wer angesichts dieser Sachlage unbeirrt an vorgefassten Resultaten festhält, wer wissenschaftliche Ergebnisse aus seriöser Forschung – weil nicht ins Weltbild passend – ausklammert, verschweigt, verzerrt, und haltlose Unterstellungen macht, was die mir bekannten Tätigkeiten und Veröffentlichungen von Herrn Singer seit Jahrzehnten wie ein roter Faden durchzieht, kann nicht in Anspruch nehmen ein redlicher und ehrlicher Wissenschafter zu sein.
Nr. 16: Fakten-Check
Fischlins Argumentation enthält zahlreiche schwerwiegende Fehler und Auslassungen (siehe oben). Die pauschale Abqualifizierung von Singer erscheint daher in keinster Weise gerechtfertigt. Fischlin sollte sich ernsthaft mit den vorgebrachten Argumenten auseinandersetzen und hierauf eine Antwort verfassen. Zudem sollte er in Erwägung ziehen, sich bei Fred Singer für die Entgleisungen in seinem Artikel im schweizer monat zu entschuldigen.
Anmerkung EIKE zu dieser letzten Passage von Fischlin: keine! Auch das ist ein Kommentar, denn mit solch haltlosem Unsinn disqualifiziert sich der Biologe Fischlin ganz von selber.
EIKE-Bearbeitung von
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
(EIKE-Pressesprecher)