Atom-Müll als Energiequelle: Russland baut ökologische Atomreaktoren
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Während in Deutschland die Energiewende in den Köpfen nahezu abgeschlossen ist, werden knapp 2.000 Kilometer östlich von Moskau neue Ideen mit Atomstrom umgesetzt. Vor zwei Wochen wurde der Reaktor mit der Bezeichnung BN-800 erstmals kritisch. Das bedeutet aber keinen Unfall, sondern heißt im Fachjargon lediglich, dass die Kettenreaktion erreicht wurde. Der umweltfreundliche Reaktor ist also bereits aktiv. Auf 100% Leistung fährt er allerdings noch nicht.
Das soll Stück für Stück geschehen. Parallel werden Tests durchgeführt. Laut Plan ist der komplette Prozess im Oktober abgeschlossen und dann soll der BN-800 seine maximale Stromerzeugung erreicht haben. 2015 wird er voraussichtlich ans Netz angeschlossen. Auch eine Form von Energiewende, über die die deutschen Medien gemeinsam schweigen.
Allen voran Bundeskanzlerin Merkel hat hierzulande die Variante gewählt, mit der sie die meisten Stimmen bekommt. Deshalb lautet in Deutschland die Devise: weg vom Atomstrom. Das haben die Energieversorger RWE und E.ON teuer zu spüren bekommen. Trotz Milliardengewinnen sind die Aktien von ihrem Allzeithoch weit entfernt. Ökostrom ist nicht nur Wahlprogramm, sondern hat natürlich auch viele Vorteile.
Egal ob Solaranlagen oder Windkraftwerke – Strom kann überall generiert werden und sollte inzwischen auch ökologisch vertretbar sein. Fukushima ist dank japanischer Geheimhaltungspolitik relativ harmlos dargestellt worden, auch wenn das Ausmaß sicher extremer und gefährlicher ist, als es die Regierungssprecher kommunizieren. Dennoch, der Unfall im Kernkraftwerk an der japanischen Ostküste durch die Tsunami im März 2011 hat gravierende Folgen. Wenngleich es in Europa primär die Energiepolitik betrifft.
Selbstverständlich sind Solaranlagen sicherer als Kernkraftwerke. Darüber soll die neue Atomtechnologie in Russland gar nicht hinwegtäuschen. Entscheidend ist allerdings, dass der BN-800 keinen gefährlichen Atommüll produziert. Dies war auch eins der wichtigen Argumente, warum die Energiewende in Deutschland vollzogen wurde. Wenn sich Deutschland und Frankreich nicht einigen können, wo der radioaktive Sondermüll gelagert werden muss, ist es wohl auch besser, erst gar keinen zu produzieren.
Mit diesem Hintergedanken wurde das neue Konzept der Kernreaktoren entwickelt. Diese sogenannten Schnellreaktoren haben sogar noch einen friedlichen Nebeneffekt. Sie benötigen als Brennstoff Uran und Plutonium. Letzteres kommt aus russischen Atomwaffen. Diese müssen sowieso reduziert werden, weil sich die USA und Russland darauf geeinigt haben. Atomare Sprengkörper werden recycelt und daraus Strom gewonnen. Beeindruckend, wie elegant Russland Abrüstung mit Energiegewinnung kombiniert.
Der Schnellreaktor in Belojarsk ist der bislang stärkste seiner Bauart. 789 Megawatt Nettoleistung sind das Ziel, wenn er in rund drei Monaten auf Maximallast arbeitet. Doch diesen Rekord wird der BN-800 bestimmt nicht lange halten. Derzeit sind schon neue Projekte geplant. Weitere Schnellreaktoren sollen nächstes Jahr schon gebaut werden. Unter anderem einer davon ebenfalls in Belojarsk. Der Nachfolger heißt dann BN-1200 und wird laut aktueller Planung mit 1130 Megawatt Nettoleistung 2020 mit dem Stromnetz synchronisiert.
Russland macht mobil für sauberen Atomstrom und Abrüstung der Nuklearwaffen – und das mit hohem Wirkungsgrad. Denn die Konkurrenz zum Schnellreaktor, sogenannte Leichtwasserreaktoren, können üblicherweise nur ein bis zwei Prozent des Brennstoffs verwenden. Baureihen ähnlich dem BN-800 verbrauchen dabei weit mehr als die Hälfte des Materials. Dazu kommt natürlich noch ein Faktor der gar nicht deutlich genug betont werden kann: Abfälle aus Leichtwasserreaktoren können nach einer Wiederaufbereitung in Schnellreaktoren als Brennstoff genutzt werden. Endlager ade.
Sollte Russland mit dieser revolutionären Methode tatsächlich großflächig neue Wege gehen, könnte ja sogar die leise Hoffnung bestehen, dass unsere heimischen Endlager geleert werden. Für unseren Atommüll müsste Russland sicher nichts bezahlen – im Gegenteil. Also ist gleichzeitig ein neues Geschäftsmodell entstanden, wenn Atomabfälle recycelt werden können. Denn der Besitzer des Atommülls ist garantiert froh, diesen loszuwerden und wird dafür auch etwas Geld in die Hand nehmen. Russland generiert damit also Atomstrom ohne Abfall und verdient sogar noch am Recycling.
Dieses Gedankenspiel ist zwar noch nicht Realität, aber gar nicht einmal so abwegig. Schließlich orientiert sich Deutschland immer mehr an alternativen Energiequellen. Da ist es nur noch ein kleiner Schritt, sich vom Altlager zu trennen – vor allem, wenn es sogar eine passende Recyclinganlage gibt. Dazu müsste die neue Technologie aber auch in Massenmedien erscheinen. Bislang halten sich diese in Deutschland aber noch bedeckt. Vielleicht gibt es ja eine kleine Randnotiz, wenn 2015 der BN-800 an das Stromnetz angeschlossen wird und den Russen damit saubere Kernenergie liefert.
Unsere ergänzenden Kommentare zum D-W-N Artikel
1. Die D-W-N sagt: "Ökostrom ist nicht nur Wahlprogramm, sondern hat natürlich auch viele Vorteile. Egal ob Solaranlagen oder Windkraftwerke – Strom kann überall generiert werden und sollte inzwischen auch ökologisch vertretbar sein."
Wir kennen KEINE Vorteile von Ökostrom, regelmäßig berichten die EIKE-News über die Nachteile von Ökostrom und belegen dies mit den technischen und wirtschaftlichen Fakten. Ökologisch vertretbar ist Ökostrom schon gar nicht. Jeder Anrainer eines Windrades, der nicht gerade von den üppigen Bodenverpachtungserträgen für Windradstandorte profitiert, wird es bestätigen – die getöteten Fledermäuse und Greifvögel können es leider nicht mehr. Das "Strom kann überall generiert werden" trifft weder zu, noch wäre es ein Vorteil. Standorte für Windräder sind nur in windreichen Gegenden brauchbar, zum Beispiel Offshore, also keineswegs "überall". Und dies erfordert dann kostspiele Stromleitungen.
2. Die D-W-N sagt: "Fukushima ist dank japanischer Geheimhaltungspolitik relativ harmlos dargestellt worden, auch wenn das Ausmaß sicher extremer und gefährlicher ist, als es die Regierungssprecher kommunizieren".
"relativ harmlos dargestellt worden" darf als ein wenig absurd gelten, wenn man an die deutsche Hysterie nach diesem Unfall denkt. Es ist inzwischen bekannt, dass Fukushima ein Industrieunfall war, dessen nunmehr gut dokumentierten Auswirkungen relativ begrenzt waren. Insbesondere ist durch den Kernkraftwerksunfall keine einzige Person durch Strahlenschäden ums Leben gekommen. Jeder Absturz eines größeren Verkehrsflugzeugs fordert weit mehr direkte Todesopfer als Tschernobyl und Fukushima zusammen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier). Der Schaden von Fukushima war vorwiegend politischer Art.
3. Die D-W-N sagt bezüglich des russischen Reaktors: "Dazu müsste die neue Technologie aber auch in Massenmedien erscheinen. Bislang halten sich diese in Deutschland aber noch bedeckt."
Wir teilen diese Hoffnung der D-W-N. Sie wird aber wohl eine Illusion bleiben. Deutschland ist fest im Griff einer grün-roten Klique von Ökoideologen, deren oft schon faschistoiden Züge auch mit bestem Willen nicht mehr übersehen werden können. Diese Leute dominieren längst den überwiegenden Teil der deutschen Medien und das öffentlich-rechtliche TV und den Rundfunk. Übertrieben? Die in ihrer Propaganda mit der ehemaligen DDR vergleichbaren Nachrichten in ARD und ZDF bieten ausreichendes Anschauungsmaterial für diese Einschätzung (Beispiel Originalton der ARD-Nachrichten nach Fukushima: "Ein Beben der Stärke 9 hatte den Nordosten des Landes erschüttert und eine Tsunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Fast 16.000 Menschen starben. Tausende gelten noch als vermisst." (hier). Wer diese irreführende Formulierung als unbeabsichtigten Lapsus abtut, dem ist nicht mehr zu helfen. Uns sind nämlich bis heute keine sachlichen Berichterstattungen in ARD oder ZDF über Fukushima und Tschernobyl bekannt).
Aktuell muss man dagegen tatenlos zusehen, wie deutsche Wälder, Landschaften und geschützte Flugtiere (Raubvögel, Fledermäuse) mit wirtschaftlich völlig sinnlosen Windturbinen zerstört werden (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier). Man fragt sich, wo der Widerstand mündiger Bürger und unserer großen Medien gegen diese Verbrechen gegen eine noch weitgehend intakte Naturumgebung bleiben. Die Nutzung der Kernenergie als der, gemessen an Todesopfern pro TWh erzeugter elektrischer Energie, bei weitem sichersten und umweltschonendsten Form der elektrischen Energieerzeugung (hier) wird dagegen mit einer Konsequenz tabuisiert und bekämpft, die nur noch mit dem religiösen Eifer der Religionskriege im 17. Jahrhundert vergleichbar ist. Die Haltung der Kirchen zu den Themen "Klimaschutz", "Energiewende" und "Kernkraftwerke" bestätigt es.
Wenn es nach den grünen Ökokriegern geht, kommt als nächstes die Kohleverstromung auf den Index, unterstützt durch vermutlich wieder geduldete, gewalttätige Demonstrationen an der deutsch-polnischen Grenze. Wenn man diese Entwicklung von einem properierenden Industrieland hin zum kompletten Wahnsinn weiter widerstandslos zulässt, wird unser Land endgültig den Weg der Deindustrialisierung beschritten haben.
Einen Lichtblick gibt es inzwischen: die jüngste Landtagswahl in Sachsen hat gezeigt, dass intelligente Bürger (Sachsen als Sieger der PISA Studie!) von den Grünen und von den Braunen (NPD) die Nase voll haben. Wir hoffen, dass das sächsische Beispiel Schule macht und diese beiden Parteien zukünftig auch in allen anderen Landtagen marginalisiert werden. Es ist höchste Zeit, dass die großen Volksparteien aufwachen und beginnen ihre Reihen gegen Undemokratisches, wie es etwa Schellnhubers "große Transformation" ist, zu schließen. Fortzufahren, verängstigt das Energiewendeuntergangs- und Naturzerstörungsprogramm der Grünen weiterhin zur eigenen Sache zu machen, ist nicht zielstellend. Die Frage lautet: Welcher maßgebende Politiker findet endlich den Mut die Irrsinnsaktionen "Energiewende" und "Klimaschutz" in die Mülltonne der Geschichte zu treten und wieder technisch-wirtschaftliche Vernunft und echten Naturschutz in unserem Land zu etablieren?
Trotz unserer Kritik an einigen wenigen Punkten des D-W-N Artikels begrüßen wir die Initiative und den Mut der D-W-N Redakteure angesichts der deutschen Hexenjagdstimmung gegen alles, was mit "Atom" oder "Kern" anfängt, diesen Artikel verfasst zu haben.