Atom-Müll als Energiequelle: Russland baut ökologische Atomreaktoren

Der Link zum Originalartikel hier.
Während in Deutschland die Energiewende in den Köpfen nahezu abgeschlossen ist, werden knapp 2.000 Kilometer östlich von Moskau neue Ideen mit Atomstrom umgesetzt. Vor zwei Wochen wurde der Reaktor mit der Bezeichnung BN-800 erstmals kritisch. Das bedeutet aber keinen Unfall, sondern heißt im Fachjargon lediglich, dass die Kettenreaktion erreicht wurde. Der umweltfreundliche Reaktor ist also bereits aktiv. Auf 100% Leistung fährt er allerdings noch nicht.
Das soll Stück für Stück geschehen. Parallel werden Tests durchgeführt. Laut Plan ist der komplette Prozess im Oktober abgeschlossen und dann soll der BN-800 seine maximale Stromerzeugung erreicht haben. 2015 wird er voraussichtlich ans Netz angeschlossen. Auch eine Form von Energiewende, über die die deutschen Medien gemeinsam schweigen.
Allen voran Bundeskanzlerin Merkel hat hierzulande die Variante gewählt, mit der sie die meisten Stimmen bekommt. Deshalb lautet in Deutschland die Devise: weg vom Atomstrom. Das haben die Energieversorger RWE und E.ON teuer zu spüren bekommen. Trotz Milliardengewinnen sind die Aktien von ihrem Allzeithoch weit entfernt. Ökostrom ist nicht nur Wahlprogramm, sondern hat natürlich auch viele Vorteile.
Egal ob Solaranlagen oder Windkraftwerke – Strom kann überall generiert werden und sollte inzwischen auch ökologisch vertretbar sein. Fukushima ist dank japanischer Geheimhaltungspolitik relativ harmlos dargestellt worden, auch wenn das Ausmaß sicher extremer und gefährlicher ist, als es die Regierungssprecher kommunizieren. Dennoch, der Unfall im Kernkraftwerk an der japanischen Ostküste durch die Tsunami im März 2011 hat gravierende Folgen. Wenngleich es in Europa primär die Energiepolitik betrifft.
Selbstverständlich sind Solaranlagen sicherer als Kernkraftwerke. Darüber soll die neue Atomtechnologie in Russland gar nicht hinwegtäuschen. Entscheidend ist allerdings, dass der BN-800 keinen gefährlichen Atommüll produziert. Dies war auch eins der wichtigen Argumente, warum die Energiewende in Deutschland vollzogen wurde. Wenn sich Deutschland und Frankreich nicht einigen können, wo der radioaktive Sondermüll gelagert werden muss, ist es wohl auch besser, erst gar keinen zu produzieren.
Mit diesem Hintergedanken wurde das neue Konzept der Kernreaktoren entwickelt. Diese sogenannten Schnellreaktoren haben sogar noch einen friedlichen Nebeneffekt. Sie benötigen als Brennstoff Uran und Plutonium. Letzteres kommt aus russischen Atomwaffen. Diese müssen sowieso reduziert werden, weil sich die USA und Russland darauf geeinigt haben. Atomare Sprengkörper werden recycelt und daraus Strom gewonnen. Beeindruckend, wie elegant Russland Abrüstung mit Energiegewinnung kombiniert.
Der Schnellreaktor in Belojarsk ist der bislang stärkste seiner Bauart. 789 Megawatt Nettoleistung sind das Ziel, wenn er in rund drei Monaten auf Maximallast arbeitet. Doch diesen Rekord wird der BN-800 bestimmt nicht lange halten. Derzeit sind schon neue Projekte geplant. Weitere Schnellreaktoren sollen nächstes Jahr schon gebaut werden. Unter anderem einer davon ebenfalls in Belojarsk. Der Nachfolger heißt dann BN-1200 und wird laut aktueller Planung mit 1130 Megawatt Nettoleistung 2020 mit dem Stromnetz synchronisiert.
Russland macht mobil für sauberen Atomstrom und Abrüstung der Nuklearwaffen – und das mit hohem Wirkungsgrad. Denn die Konkurrenz zum Schnellreaktor, sogenannte Leichtwasserreaktoren, können üblicherweise nur ein bis zwei Prozent des Brennstoffs verwenden. Baureihen ähnlich dem BN-800 verbrauchen dabei weit mehr als die Hälfte des Materials. Dazu kommt natürlich noch ein Faktor der gar nicht deutlich genug betont werden kann: Abfälle aus Leichtwasserreaktoren können nach einer Wiederaufbereitung in Schnellreaktoren als Brennstoff genutzt werden. Endlager ade.
Sollte Russland mit dieser revolutionären Methode tatsächlich großflächig neue Wege gehen, könnte ja sogar die leise Hoffnung bestehen, dass unsere heimischen Endlager geleert werden. Für unseren Atommüll müsste Russland sicher nichts bezahlen – im Gegenteil. Also ist gleichzeitig ein neues Geschäftsmodell entstanden, wenn Atomabfälle recycelt werden können. Denn der Besitzer des Atommülls ist garantiert froh, diesen loszuwerden und wird dafür auch etwas Geld in die Hand nehmen. Russland generiert damit also Atomstrom ohne Abfall und verdient sogar noch am Recycling.
Dieses Gedankenspiel ist zwar noch nicht Realität, aber gar nicht einmal so abwegig. Schließlich orientiert sich Deutschland immer mehr an alternativen Energiequellen. Da ist es nur noch ein kleiner Schritt, sich vom Altlager zu trennen – vor allem, wenn es sogar eine passende Recyclinganlage gibt. Dazu müsste die neue Technologie aber auch in Massenmedien erscheinen. Bislang halten sich diese in Deutschland aber noch bedeckt. Vielleicht gibt es ja eine kleine Randnotiz, wenn 2015 der BN-800 an das Stromnetz angeschlossen wird und den Russen damit saubere Kernenergie liefert.

Unsere ergänzenden Kommentare zum D-W-N Artikel

1. Die D-W-N sagt: "Ökostrom ist nicht nur Wahlprogramm, sondern hat natürlich auch viele Vorteile. Egal ob Solaranlagen oder Windkraftwerke – Strom kann überall generiert werden und sollte inzwischen auch ökologisch vertretbar sein."
Wir kennen KEINE Vorteile von Ökostrom, regelmäßig berichten die EIKE-News über die Nachteile von Ökostrom und belegen dies mit den technischen und wirtschaftlichen Fakten. Ökologisch vertretbar ist Ökostrom schon gar nicht. Jeder Anrainer eines Windrades, der nicht gerade von den üppigen Bodenverpachtungserträgen für Windradstandorte profitiert, wird es bestätigen – die getöteten Fledermäuse und Greifvögel können es leider nicht mehr. Das "Strom kann überall generiert werden" trifft weder zu, noch wäre es ein Vorteil. Standorte für Windräder sind nur in windreichen Gegenden brauchbar, zum Beispiel Offshore, also keineswegs "überall". Und dies erfordert dann kostspiele Stromleitungen.
2. Die D-W-N sagt: "Fukushima ist dank japanischer Geheimhaltungspolitik relativ harmlos dargestellt worden, auch wenn das Ausmaß sicher extremer und gefährlicher ist, als es die Regierungssprecher kommunizieren".
"relativ harmlos dargestellt worden" darf als ein wenig absurd gelten, wenn man an die deutsche Hysterie nach diesem Unfall denkt. Es ist inzwischen bekannt, dass Fukushima ein Industrieunfall war, dessen nunmehr gut dokumentierten Auswirkungen relativ begrenzt waren. Insbesondere ist durch den Kernkraftwerksunfall keine einzige Person durch Strahlenschäden ums Leben gekommen. Jeder Absturz eines größeren Verkehrsflugzeugs fordert weit mehr direkte Todesopfer als Tschernobyl und Fukushima zusammen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier). Der Schaden von Fukushima war vorwiegend politischer Art.
3. Die D-W-N sagt bezüglich des russischen Reaktors: "Dazu müsste die neue Technologie aber auch in Massenmedien erscheinen. Bislang halten sich diese in Deutschland aber noch bedeckt."
Wir teilen diese Hoffnung der D-W-N. Sie wird aber wohl eine Illusion bleiben. Deutschland ist fest im Griff einer grün-roten Klique von Ökoideologen, deren oft schon faschistoiden Züge auch mit bestem Willen nicht mehr übersehen werden können. Diese Leute dominieren längst den überwiegenden Teil der deutschen Medien und das öffentlich-rechtliche TV und den Rundfunk. Übertrieben? Die in ihrer Propaganda mit der ehemaligen DDR vergleichbaren Nachrichten in ARD und ZDF bieten ausreichendes Anschauungsmaterial für diese Einschätzung (Beispiel Originalton der ARD-Nachrichten nach Fukushima: "Ein Beben der Stärke 9 hatte den Nordosten des Landes erschüttert und eine Tsunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Fast 16.000 Menschen starben. Tausende gelten noch als vermisst." (hier). Wer diese irreführende Formulierung als unbeabsichtigten Lapsus abtut, dem ist nicht mehr zu helfen. Uns sind nämlich bis heute keine sachlichen Berichterstattungen in ARD oder ZDF über Fukushima und Tschernobyl bekannt).
Aktuell muss man dagegen tatenlos zusehen, wie deutsche Wälder, Landschaften und geschützte Flugtiere (Raubvögel, Fledermäuse) mit wirtschaftlich völlig sinnlosen Windturbinen zerstört werden (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier). Man fragt sich, wo der Widerstand mündiger Bürger und unserer großen Medien gegen diese Verbrechen gegen eine noch weitgehend intakte Naturumgebung bleiben. Die Nutzung der Kernenergie als der, gemessen an Todesopfern pro TWh erzeugter elektrischer Energie, bei weitem sichersten und umweltschonendsten Form der elektrischen Energieerzeugung (hier) wird dagegen mit einer Konsequenz tabuisiert und bekämpft, die nur noch mit dem religiösen Eifer der Religionskriege im 17. Jahrhundert vergleichbar ist. Die Haltung der Kirchen zu den Themen "Klimaschutz", "Energiewende" und "Kernkraftwerke" bestätigt es.
Wenn es nach den grünen Ökokriegern geht, kommt als nächstes die Kohleverstromung auf den Index, unterstützt durch vermutlich wieder geduldete, gewalttätige Demonstrationen an der deutsch-polnischen Grenze. Wenn man diese Entwicklung von einem properierenden Industrieland hin zum kompletten Wahnsinn weiter widerstandslos zulässt, wird unser Land endgültig den Weg der Deindustrialisierung beschritten haben.
Einen Lichtblick gibt es inzwischen: die jüngste Landtagswahl in Sachsen hat gezeigt, dass intelligente Bürger (Sachsen als Sieger der PISA Studie!) von den Grünen und von den Braunen (NPD) die Nase voll haben. Wir hoffen, dass das  sächsische Beispiel Schule macht und diese beiden Parteien zukünftig auch in allen anderen Landtagen marginalisiert werden. Es ist höchste Zeit, dass die großen Volksparteien aufwachen und beginnen ihre Reihen gegen Undemokratisches, wie es etwa Schellnhubers "große Transformation" ist, zu schließen. Fortzufahren, verängstigt das Energiewendeuntergangs- und  Naturzerstörungsprogramm der Grünen weiterhin zur eigenen Sache zu machen, ist nicht zielstellend. Die Frage lautet: Welcher maßgebende Politiker findet endlich den Mut die Irrsinnsaktionen "Energiewende" und "Klimaschutz" in die Mülltonne der Geschichte zu treten und wieder technisch-wirtschaftliche Vernunft und echten Naturschutz in unserem Land zu etablieren?
Trotz unserer Kritik an einigen wenigen Punkten des D-W-N Artikels begrüßen wir die Initiative und den Mut der D-W-N Redakteure angesichts der deutschen Hexenjagdstimmung gegen alles, was mit "Atom" oder "Kern" anfängt, diesen Artikel verfasst zu haben.




SPIEGEL vs. EIKE: Häme und Verleumdungen anstatt „Schreiben was ist“ (Motto des Spiegelgründers Rudolf Augstein)

Zunächst sei ein Blick auf die Überschrift des SPIEGEL-Artikels (Zusatzüberschrift "Scharlatane der Wissenschaft") von Frau Mayer geworfen, der unter  bereits eine Dichte von Falschaussagen aufweist, wie sie gar nicht so einfach zu erzeugen ist; Kompliment, Frau Meyer hat es dennoch geschafft. Es ist zunächst von „Klimaleugnern“ als einer Handvoll von US-Wissenschaftlern die Rede, die sogar auch noch das Passivrauchen, den sauren Regen und das Ozonloch verharmlosen. Da wir von EIKE erstaunlicherweise über ganz andere Informationen verfügen, schlagen wir gleich zu Beginn etwas Ungewöhnliches vor: Wir bitten den Leser, sich die nachfolgend geschilderten und an Hand von leicht erreichbaren Quellen nachprüfbaren Fakten unvoreingenommen anzusehen, selber zu überprüfen und sich erst danach sein Urteil zu bilden. Dies ist natürlich unbescheiden und heute unüblich, aber warum ausnahmsweise einmal nicht so herum? Wir wünschen vom Leser eigentlich nichts anderes, als selber nachzulesen. Das ist für manche gar nicht so einfach, und im Dogma fest verankerte Zeitgenossen, wie die Redakteurin des SPIEGEL, Frau Meyer, werden wir mit diesem (wir gestehen es) unfairen Trick nicht zu dem politisch höchst inkorrekten eigenen Nachdenken und Urteilen bringen. Nur als winzige Chance sehen wir es daher an, einer SPIEGEL-Redakteurin begreiflich zu machen, dass zuhören, nachlesen, überprüfen die wichtigsten Schritte zum Verstehen sind.

Also, Frau Meyer, sind an dieser Stelle zum ersten Mal Fakten erlaubt? Danke, hier sind sie: Seit Gründung des IPCC im Jahre 1988 haben sich immer wieder Tausende von hoch angesehenen Naturwissenschaftlern und Klimaforschern in Manifesten und Petitionen gegen die IPCC-Agenda gewandt. Das ist unmöglich, da Sie ja noch nie etwas davon gehört haben? Dann lassen Sie uns stellvertretend gleich die historisch erste Aktion nennen, den

Heidelberger Appell von 1992 (http://en.wikipedia.org/wiki/Heidelberg_Appeal). Wir zitieren aus dem zugehörigen Wikipedia –Artikel:

A version of the Heidelberg Appeal was published in the June 1, 1992, Wall Street Journal over the signatures of 46 prominent scientists and other intellectuals. It has subsequently been endorsed by some 4,000 scientists, including 72 Nobel Prize winners. The Appeal was for an anthropocentric assessment of the world’s resources and a utilitarian as opposed to abolitionist approach to hazardous substances used or created by technology. It targeted as irrational, by implication, if not explicitly, both a vision of a "Natural State" with intrinsic rights to impede the activities of man, and hysterical fears of environmental poisons, disproportionate to the threat and dismissive of their associated benefits.

Eine Auswahl unter den 4000  Unterzeichnern ist als pdf beigefügt.

Einige weitere Manifeste und Petitionen von Klimafachleuten, wie das Leipziger Manifest, die Oregon-Petition, die Petition von 60 Klimatologen an den Ministerpräsidenten von Kanada, den US-Senat Minority Report usw. usw., die Klimaforscher und fachnahe Naturwissenschaftlern gegen das IPCC unternommen haben, haben wir mal wieder aufgelistet. Im Internet gibt es unzählige einschlägige Zusammenfassungen, zum Beispiel http://www.iavg.org/iavg060.pdf und EIKE das Märchen vom Konsens

Wissenschaftler, die sich gegen das IPCC wandten:

·       31’478          Oregon-Deklaration gegen das Kyoto-Protokoll (bis 2008)

·         4’000          Heidelberger-Appell (1992)

·         1‘400          Manhattan-Deklaration (2008)

·           500          Internationale Klimaskeptikerkonferenz in New York (2008)

·           105          Leipzig-Deklaration (1996)

·           100          Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (2007)

·             60          Brief an Prime Minister Harper (Canada) (2007)

·             35          Statements by Deniers (2007)

·           100          Brief an President Obama (2009)

·           417          Brief an Frau Bundeskanzlerin Dr. A. Merkel (2009)
                    www.eike-klima-energie.eu

Den Zweifelnden empfehlen wir gründliche Nachprüfung: Wie wär’s also mit nachprüfen, Frau Meyer, Internet gibt´s doch auch beim SPIEGEL! Danach sollten Sie Ihren Lesern noch einmal erklären, wie Sie auf Ihre „Handvoll“ kommen. Allein den offenen Brief an Frau Merkel vom Sommer 2009, der auch Ihrer Redaktion zuging, enthält über 400 Unterschriften von kompetenten Bürgern, darunter fast 80 Wissenschaftlern aus klimarelevanten Disziplinen.

Da Sie das Recherchieren berufsmäßig gewohnt sein sollten und sicher die Grundrechenarten beherrschen, ist es für Sie bestimmt ein leichtes, die Anzahl der am IPCC-Prozess beteiligten Fachwissenschaftler mit denen in den Petitionen zu vergleichen, Sie werden insbesondere von der Höhe der sich ergebenden Mehrheit überrascht sein.

Natürlich würden wir bei EIKE jetzt gerne Genaueres über die US-Studie hören, die Frau Meyer  anführt und in der von 97% aller Klimawissenschaftler weltweit die Rede ist, sie seien der IPCC-Meinung. Uns ist leider keine derartige Studie seitens einer neutralen und seriösen Institution bekannt, allerdings beliebig viel Gegenteiliges. Daher bitten wir Sie, sehr geehrte Frau Meyer, höflich um Angabe der Quelle. Wir empfehlen Ihnen aber auch, ersatzweise keine Fiktion sondern die reale Umfrage des Soziologen Prof. Kepplinger von der Universität Mainz anzusehen, die unter deutschen Klimaforschern durchgeführt wurde. Schon 2007 stellte er fest, dass unter den 133 befragten deutschen Klimawissenschaftlern „sowohl die Grundlagen der Berechnungen als auch die nötigen Konsequenzen … umstritten“ sind. Auch Dennis Bray vom GKSS in Geesthacht kommt zu ähnlichem Ergebnis wie sie leicht hätten nachlesen können.

Stattdessen führen Sie die Literaturwissenschaftlerin Naomi Oreskes an, von der man inzwischen weiß, dass sie die von ihr untersuchte wissenschaftliche Literatur nicht einmal ansatzweise gesichtet, sondern lediglich eine unvollständige Datenbankabfrage der Paper-Abstracts vorgenommen hat. Das Ergebnis war unbrauchbar, wie es z.B. der englische Anthropologe Dr. Benny Peiser detailliert nachwies. Ores­kes such­te für Ihre Stu­die in wis­sen­schaft­li­chen Netz­wer­ken (ISI da­taba­se) nur mit den drei Schüs­sel­wör­tern  "glo­bal cli­ma­te change" nach. Dies lie­fer­te ihr un­ge­fähr nur 1/10 der Li­te­ra­tur, die zum allgemeineren Schlüs­sel "cli­ma­te change" pas­st, so dass 9/10 au­ßen vor blieb. Dr. B. Pei­ser, An­thro­po­lo­ge in Li­ver­pool, un­ter­such­te die Stu­die und befand sie auf Grund der vie­len Feh­ler als unbrauchbar.

Peiser merkt an:

"Oreskes behauptet, 928 Abstracts analysiert zu haben, die sie auf der ISI-Datenbank mit dem Stichwort „climate change“ für die Jahre 1993 "- 2003 gefunden hat. Doch eine Suche auf der ISI-Datenbank unter voller Verwendung dieser Schlüsselwörter zeigt, dass fast 12.000 Arbeiten in den fraglichen zehn Jahren dort veröffentlicht (2) wurden. Zahllose Forschungsarbeiten über die folgenden Themen blieben beispielsweise unberücksichtugt: Ähnliche oder sogar höhere globale Temperaturen während des Holozäns und des Klimaoptimums der Mittelalterlichen Warmzeit  mit niedrigeren atmosphärischen CO2-Gehalten als heute / Variabilität der Sonne als wesentlichem Treiber des jüngsten Klimawandels / Ungewissheiten der Klimamodellierung usw.“

Entsprechende Einwände wurden an Oreskes auch vom Wissenschaftsjournalisten David Appell gerichtet, und am 15. Dezember 2004 gab schließlich Oreskes zu, dass ihr Science Essay voller Fehler war. In einer betreffenden E-Mail von Dr. Peiser (link s.o.) an die Fachzeitschrift Science heißt es: „Da ich die Ergebnisse der Studie von Oreskes als fraglich ansah, beschloss ich, sie zu wiederholen.“ Bei sei­nem Ver­such diese Wiederholung in Sci­ence als Kor­rek­tur zu ver­öf­fent­li­chen, stie­ß Peiser je­doch auf ei­ser­ne Ab­leh­nung.  Der Telegraph UK hat sich der Geschichte unter der Überschrift  "Leading Scientific Journals are "Censoring Debate About Global Warming" angenommen. (Peiser nahm daraufhin Stellung zu Versuchen seine Ergebnisse umzuinterpretieren). Der Redaktion des SPIEGEL ist dieser Sachverhalt übrigens seit unserem Schreiben vom Februar 2009 bekannt (Realitätsverlust beim SPIEGEL ONLINE).

Aber nicht genug mit dieser unglaubwürdigen, obwohl immer wieder gern zitierten Naomi Oreskes (irgend etwas wird schon hängen bleiben), vom SPIEGEL wurde insbesondere Prof. Fred Singer aufs Korn genommen, der keine Bestätigung seiner wissenschaftlichen Verdienste benötigt, denn man braucht nur unter seinem Namen zu googeln. Bekanntlich ist jedermann im Medienzeitalter Verleumdungen wehrlos ausgesetzt, sobald es bestimmte Journalisten nun einmal wollen, so auch Singer, der Nichtraucher ist und weder mit der Erdöl- noch der Tabakindustrie in Verbindung steht. Aber wer glaubt das noch, wenn im SPIEGEL das Gegenteil gedruckt steht! Die Gegendarstellung von Singer ist schon in Vorbereitung.

Im Übrigen sei an dieser Stelle die Bemerkung erlaubt, dass die leicht durchschaubare Verleumdung, Kritiker an der politischen IPCC-Agenda seien generell Erdöl- oder Tabak-Lobbyisten, inzwischen an Abgedroschenheit nicht mehr zu überbieten ist. Wen glauben Sie, sehr geehrte Frau Mayer, mit diesen unappetitlichen Anwürfen heute noch beeindrucken zu können?

Die Überschrift des SPIEGEL-Artikels „Wissenschaft als Feind“ darf angesichts der oben geschilderten Fakten mit Humor quittiert werden. Es waren schließlich in den ersten Anfängen gerade die Fach-Wissenschaftler, die sich gegen die Klimahysterie wandten. Heute ist eine Bewegung in der Bevölkerung selber daraus entstanden, die sich nicht mehr von der Windrad- und Photovoltaikindustrie vermittels staatlich zwangshaft verordneter  Subventionen auf Basis unzutreffender Klima-Argumente das Geld aus der Tasche ziehen lassen will.

Bemerkenswerterweise geht der SPIEGEL auch auf den ClimateGate-Skandal ein, ohne ihn direkt beim Namen zu nennen. Wenn Frau Meyer dabei die inzwischen zu trauriger Berühmtheit gelangte Fälschung des IPCC zum angeblichen Abschmelzen der Himalaya-Gletscher schildert, übersieht sie geflissentlich das Entscheidende: Die Veröffentlichung einer falschen Zahl ist zwar immer ärgerlich, aber noch kein Grund, dem Autor unlautere Motive zu unterstellen – vorausgesetzt, der Irrtum wird schnellsten korrigiert. Genau hier liegt aber der springende Punkt. Das IPCC hat nicht korrigiert und wider besseres Wissen eine absurde Zahl, die zum Anlass weltweiter Warnungen vor einer Katastrophe wurde, bis zum bitteren Ende mit Klauen und Zähnen verteidigt. Und das war nur einer von vielen „Irrtümern“, die dem IPCC bisher nachgewiesen wurden. Das und vieles mehr war „ClimateGate“, nicht ein redaktioneller Zahlendreher!

Wenn der SPIEGEL erst einmal ein- und angreift, wird es laut, schrill und „schräg“.  Zeitgenossen, die die leiseren Töne bevorzugen, welche in der Regel viel mehr über die hinter den Kulissen ablaufenden wahren Ereignisse aussagen, sei der „offene Brief“ des weltbekannten Hurrikan-Forschers Dr. Chris Landsea  anempfohlen (in Englisch als pdf beigefügt). Landsea gab seine Mitarbeit im IPCC auf, weil er die IPCC-Agenda als einen Verstoß gegen die Wissenschaftsethik ansah, die sich nur der Wahrheit verpflichten und für keine weiteren Ziele – schon gar nicht für solche politischer Art – vereinnahmen lassen darf.  

Michael Limburg

(Dipl.-Ing.)
EIKE-Vizepräsident

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(Dipl.-Physiker)

EIKE-Pressesprecher

Jena, im Okt. 2010

Hier eine Erste Reaktion auf den Spiegel Artikel http://notrickszone.com/2010/10/09/schellnhuber-climate-science-would-not-stand-a-chance-in-a-public-debate/

 Anhänge als pdf: Auswahl unter den 4000  Unterzeichnern des Heidelberger Appell, Schreiben von Chris Landsea zu seinem Austritt aus der IPCC Gruppe

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