Durchgesickertes Memo von der Clinton-Kampagne betreffs ,Klimawandel‘ zeigt: es geht wirklich um Politik, nicht um Wissenschaft

John Podesta war leitender Mitarbeiter des Büros von Bill Clinton und Berater des Präsidenten für Obama. Er ist Chef der Kampagne von Hillary Clinton.

Chris Lehane – als er ein Anwalt im Counsel’s Office des Weißen Hauses war, haben er und sein jetziger Geschäftspartner Mark Fabiani sich selbst als die „Masters of Disaster” bezeichnet, und zwar wegen ihrer Arbeit als ein „Schnellreaktions-Team“ bzgl. der vielen Skandale der Clinton-Administration. Lehane war Mitautor eines Buches über Schadensbegrenzung mit dem Titel „Masters of Disaster: The Ten Commandments of Damage Control [etwa: Katastrophen-Meister: Die zehn Gebote der Schadensbegrenzung]. Jim Jordan, ehemaliger Kampagnen-Manager von John Kerry, nannte ihn einen „Meister des politischen Nahkampfes“ (hier) wegen seiner Arbeit als politischer Stratege.

Hier folgen Auszüge aus diesem Memorandum:

Danke, dass Sie uns aufgefordert haben, ein paar Gedanken für eine holistische Herangehensweise an das Thema Klima zu teilen. Unserer Anweisung zufolge ist das Ziel, Politik und Politiker zu vereinheitlichen. Außerdem sollen wir der Administration Hinweise geben, die ihr helfen zu entscheiden, wie man am besten einen fundierten Plan über einen Zeitraum von vielen Jahren ausführen könnte … Dieses Dokument soll soll einigen Stoff zum Nachdenken liefern angesichts des Umdenkens der Administration beim Thema Klima … es spricht die vier Komponenten an, die die Administration berücksichtigen sollte, wenn sie eine Führerschaft hierzu einnehmen möchte.

1. Drei-Jahre-Rahmen. …

2. Richtig oder falsch. Sammeln Sie Argumente, dass man das Thema Klima als eine Herausforderung einer historischen sozialen Veränderung sehen muss, wobei der Fortschritt teilweise davon abhängt, ob man das Thema erfolgreich als einen moralischen Fall betrachten kann, wer recht hat und wer falsch liegt …

3. Der Große Gedanke … Er könnte ein herangehen der gesamten Administration an das Thema Klima während der nächsten drei Jahre antreiben …

4. 2014 Aktionsplan …

Um den Sieg zu erringen, müssen wir den Klimawandel als eine Angelegenheit von historischer Bedeutung behandeln, die einer wirklichen politischen Bewegung wert ist, um Änderungen zu erzeugen. Diese politische soziale Bewegung muss auf moralischen Prinzipien fußen mit handfesten Definitionen, wer recht hat und wer unrecht hat, und es ist wichtig, die historisch negativen, irreversiblen Implikationen herauszustellen, zu denen es kommen wird, wenn wir nicht erfolgreich sind.

Mit der Verfolgung dieses Themas als politische soziale Bewegung werden Präsident Obama und seine Regierung am ehesten in der Lage sein sicherzustellen, dass sein Erbe seine beispiellose Führerschaft zum Thema Klima enthält, die initiativ dazu führte, die politischen tektonischen Platten unseres Landes so zu verschieben, dass eine transformative Klimawandel-Politik durchgeführt werden kann.

Am Ende muss man angesichts der mächtigen und fest verwurzelten Interessen gegen diese Klimawandel-Politik über eine Organisationsstruktur verfügen, die definitiv festlegt, dass die Regierung auf der richtigen Seite der Sache steht, und – genauso wichtig – die definitiv die Opposition dagegen als moralisch unverantwortlich hinstellt bei einem Vorgang, der Gesundheit und Wohlstand des amerikanischen Volkes bedroht. …

Man definiere das Thema so, dass all jene, die an die Wissenschaft glauben und daher Schritte unternehmen, um den wissenschaftlichen Ergebnissen Rechnung zu tragen auf der einen Seite stehen, und alle Opponenten als nicht an die Wissenschaft glaubend auf der anderen Seite. Die Kraft dieses Vorgehens liegt darin, dass die Opposition in eine unhaltbare Ecke gestellt wird (die große Mehrheit der Menschen glaubt der Wissenschaft, dass sich das Klima ändert). Außerdem passt es zu dem, was wir das Höhlenmensch-Narrativ nennen (Anti-Frauen; Anti-Latino; gegen eine dem gesunden Menschenverstand folgende Finanzpolitik und anti-wissenschaftlich). Dies wird grundlegendes Misstrauen gegenüber der Republikanischen Partei wecken – besonders bei wahlentscheidenden Wählergruppen. Entweder man glaubt an die Grundlagenwissenschaft, oder man ist gegen Grundlagenwissenschaft – wobei Letzteres eine Grundvoraussetzung vermissen lässt, in der Lage zu sein, ein öffentliches Amt zu bekleiden. …

Das Gewinnen-Prinzip

Der gesamte Vorgang muss animiert werden durch drei Prinzipien, die politische Maßnahmen in Verbindung bringen mit den „vier Freiheiten“ von Präsident Roosevelt [hier bei Wikipedia] oder den ,Three C’s von TR‘ [Google brachte keine Lösung, was das ist. Anm. d. Übers.]). Im Zusammenhang mit Informationen durch verschiedene Kampagnen (Kandidaten- und Abstimmungs-Initiativen), in welchen Klima eingesetzt wird als ein definitiv gewinnendes politisches Element gibt es drei Dinge, die wirklich als fest verankerte Prinzipien herausragen, die den Großen Gedanken stützen können (was immer der Große Gedanke sein möge).

Gesundheit/Sicherheit: Die Opposition muss dargestellt werden als engagiert in Praktiken oder als auf Positionen stehend, die demonstrativ Gesundheit und Sicherheit unserer Bürger gefährden. Dies reicht von großen Themen wie Extremwetter über lokale Themen wie Trinkwasser, Luftgüte und ,rail safety‘ [wie übersetzt man das? Anm. d. Übers.] bis hin zu Mikrothemen wie Asthma bei Kindern. Die Menschen werden aufmerksam, wenn es um Gesundheit und Sicherheit ihrer Familien geht.

Brieftasche: Die Menschen werden aufmerksam, wenn Klimaauswirkungen sie ökonomisch betreffen. Auf der positiven/angestrebten Seite kann es bei diesem Prinzip darum gehen, ob neue grüne Arbeitsplätze hier oder in Übersee entstehen, oder wie Bürger Geldsparen können, indem sie weniger für Energie bezahlen. …

Zuverlässigkeit/Berechenbarkeit: Man folge dem Geld! Wer ist verantwortlich für die schlimmen Dinge, die vor sich gehen, und wie malträtieren sie das System, um aus den schlimmen Dingen Kapital zu schlagen? …

Aktionsplan 2014

Einrichtung einer Extremwetter-SWAT [Special Weapons and Tactics = Spezialeinheit der amerikanischen Polizei], die auf Zusammenarbeit vorbereitet sein muss und bei Extremwetterereignissen eingreifen soll – einschließlich der Reaktion darauf im lokalen Bereich, bei Medien und über wissenschaftliche Informationen der historischen Natur des Ereignisses …“

—————–Ende der Auszüge—————–

Schlussfolgerungen daraus:

Das Wichtigste bzgl. dieses Memos [warum nur musste ich bei der Übersetzung ständig an die Berichterstattung z. B. in der „Süddeutschen Zeitung“ denken? Anm. d. Übers.] – nach offensichtlich drei Jahren – ist dessen komplettes Scheitern [was die SZ offenbar noch nicht mitbekommen hat. Anm. d. Übers.]. Nur wenige Amerikaner betrachten Umweltprobleme als unser größtes Problem (hier). Es spielt bei der Präsidentenwahl nur eine untergeordnete Rolle (hier) und wird sogar kaum einmal erwähnt (hier). Klimawandel befindet sich nicht unter den Top 10 unserer Befürchtungen (hier).

Der ganze Vorgang ist reine Politik, und Wissenschaft wird kaum einmal erwähnt. Beispiel: die SWAT-Teams machen für sämtliche „Extrem“-Wetterereignisse den Klimawandel verantwortlich – und ignorieren die Tatsache [die jeder selbst nachvollziehen kann, wenn er denn will, Anm. d. Übers.], dass Extremwetter normal ist und auch schon lange vor irgendwelchen anthropogenen Effekten aufgetreten ist. Das IPCC hat dies wiederholt erklärt, nicht nur in den regelmäßigen Zustandsberichten, sondern auch in dem Report aus dem Jahr 2012 „Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation” (SREX).

Noch schlimmer: der polarisierende Rahmen („Die große Mehrheit der Leute glauben der Wissenschaft, dass sich das Klima ändert“) ignoriert die Schlüsselfrage, wie viel der Änderung anthropogenen Quellen geschuldet ist – und wann. Darüber wird unter Klimawissenschaftlern diskutiert (und da gibt es längst keinen Konsens), ebenso wie über den notwendigen Input für öffentliche politische Entscheidungen.

Klimawandel als moralische Angelegenheit zu beschreiben, schien für Lehane wie der sichere Gewinner auszusehen, vor allem in der Akademia, bei Journalisten und den meisten sie unterstützenden NGOs. Aber dies verhinderte politische Kompromisse oder auch jedwede rationale Diskussion über einen Kosten-Nutzen-Vergleich – beides ist unabdingbar für eine erfolgreiche öffentliche Politik. Das Ganze wurde polarisiert, so dass Amerika nur wenige Maßnahmen ergriffen hat, um sich auch nur auf Wiederholungen von Wetterereignissen der Vergangenheit vorzubereiten (woran uns der Hurrikan Matthew erinnert hat).

Noch schlimmer, Lehane erwähnt nicht, auf welche Quellen der Wissenschaft er sich stützt. Ist es das IPCC? Die NOAA? Sind es die Alarmisten, die Journalisten lieben ob ihrer markigen Schlagworte? Sind es die Klimawissenschaftler, die die Berichte der IPCC-Arbeietsgruppe I schreiben und die größte Mühe darauf verwenden, ihren Wissensstand zu erklären – und die vielfach großen Unsicherheiten darin? Es gibt eine große Lücke zwischen der Gewissheit der Erwärmung seit Anfang des 19. Jahrhunderts plus hinsichtlich der Größe der Rolle anthropogener Antriebe seit 1950 einerseits – und den massiven Wissenslücken hinsichtlich der Treiber des Klimas während des 21. Jahrhunderts andererseits. All das geht verloren, wenn das Ganze unter rein moralischen Gesichtspunkten erörtert wird.

Folglich haben sie verloren. Clintons möglicher Wahlsieg gibt Lehane und seinen mitstreitenden Aktivisten eine zweite Chance. Werden sie Lehren ziehen aus ihrem Versagen während der 28 Jahre, seit die Anhörung von James Hansen im Jahre 1988 vor dem Kongress (hier) die Bewegung ins Rollen brachte? Oder werden sie ausreichend politische Macht haben, um ihre Agenda durchzupeitschen trotz der geringen politischen Unterstützung und trotz ihrer ineffektiven Pläne?

Es gibt bessere Wege, mit großen öffentlichen Politik-Themen umzugehen. Klimawandel, oder verrückte Kriege im Ausland oder auch unser falsches Umgehen mit so vielen anderen grundlegenden Herausforderungen – diese zeigen unsere dysfunktionelle Politik bei der Arbeit. Wir können es besser!

Timothy Wirth (Präsident der UN-Foundation) ehemaliger Senator der Demokraten und Kumpel von Al Gore:

Wir müssen auf dem Thema globale Erwärmung herumreiten. Selbst wenn die Theorie der globalen Erwärmung falsch ist, tun wir das richtige im Sinne der Wirtschafts- und Umweltpolitik.“

Christine Stewart (frühere kanadische Ministerin für Umwelt):

Es ist egal, ob die Wissenschaft der globalen Erwärmung komplett an den Haaren herbeigezogen ist, gibt uns der Klimawandel doch die größte Möglichkeit, Gerechtigkeit und Gleichheit in die Welt zu tragen.“ 

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/10/17/leaked-clinton-campaign-memo-on-climate-change-shows-its-really-about-politics-not-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Nassim Nicholas Taleb schaut auf die Risiken, die die Menschheit bedrohen

Eine Reihe von Studien von Nassim Nicholas Taleb et al. leistete einen großen Beitrag zu unserem Verständnis von Risiko: Das Vorsorgeprinzip innerhalb der statistischen und probabilistischen Struktur von „Ruin“-Problemen (hier). Die Hauptstudie trägt den Titel „The Precautionary Principle (with Application to the Genetic Modification of Organisms)“ und ist lesenswert für alle, die an GMOs oder Risikoanalysen interessiert sind. Ich versuche gar nicht erst, sie alle hier zusammenzufassen, sie verdienen die vollständige Lektüre. Ich möchte einen relevanten Punkt herausgreifen, der für viele der grundlegenden Herausforderungen unserer Zeit bedeutsam ist: wie sollten Politiker Gelder vergeben, um verheerende Bedrohungen zu verhindern oder abzuschwächen – potentiell katastrophal, aber von geringer Wahrscheinlichkeit?

Auszug: Was ist ein „Ruin“-Szenario, und wie sollten wir darauf reagieren?

Wir glauben, dass das Vorsorgeprinzip [PP] nur in Extremsituationen zur Anwendung kommen sollte: wenn der potentielle Schaden systemisch (und nicht lokaler Natur) ist und die Folgen die totale irreversible Zerstörung sein kann wie etwa das Aussterben der Menschen und allen Lebens auf dem Planet.

Ein Ruin-Problem ist eines, bei dem die Wahrscheinlichkeit unwiederbringlicher Verluste als die Folgen des Risikos nicht Null ist. … In der Biologie wäre es das Beispiel, dass eine Spezies ausgestorben ist. Für die Natur bedeutet „Ruin“ Umweltzerstörung: ein irreversibles Ende allen Lebens in einer bestimmten Größenordnung, die weltweit auftreten könnte. [Ohne Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre löscht sich das Leben auf der Erde mit Sicherheit unwiederbringlich aus, wenngleich auch schleichend. Anm. d. Übers.].

Unsere Bedenken gelten der offiziellen Politik … Politiker haben eine Verantwortung, katastrophale Schäden für die Gesellschaft als Ganzes zu vermeiden: der Schwerpunkt liegt auf der Gesamtheit, nicht auf der Ebene von Einzel-Individuen; und auf globalem systemischen Schaden, nicht auf spezifischen Schäden. Dies ist die Domäne kollektiver „Ruin“-Probleme.

…Zum Beispiel gilt für die Menschheit, dass man globale Verheerung nicht in einem Scale messen kann, in welchem der Schaden proportional zum Niveau der Zerstörungen ist. Der Schaden durch komplette Zerstörung ist nicht der Gleiche wie zehn mal die Zerstörung von einem Zehntel des Systems. Erreicht die prozentuale Zerstörung 100%, divergiert die Abschätzung des Schadens ins Unendliche (anstatt sich in einer bestimmten Zahl zu manifestieren) als Folge des Wertes, der für eine Zukunft angenommen wird, die aufhört zu existieren.

Weil die „Kosten“ des Ruins effektiv unendlich sind, ist eine Kosten-Nutzen-Analyse kein sinnvolles Paradigma mehr. Eine Kosten-Nutzen-Analyse bedeutet, dass der potentielle Schaden und der potentielle Vorteil durch ihre Wahrscheinlichkeiten multipliziert und gegeneinander aufgewogen werden. Selbst wenn erwartet wird, dass die Wahrscheinlichkeiten bei Null liegen, aber eine Unsicherheit ungleich Null aufweisen, dann führt eine Sensitivitäts-Analyse, die die Auswirkung jener Unsicherheiten berücksichtigt, ebenfalls ins Unendliche. Der potentielle Schaden ist so substantiell, dass alles andere in der Gleichung aufhört, eine Rolle zu spielen. In diesem Falle müssen wir alles tun, was wir können, um die Katastrophe zu vermeiden.

Falls die Konsequenzen systemisch sind, muss die damit verbundene Unsicherheit bzgl. der Risiken anders behandelt werden als wenn dies nicht der Fall ist. In derartigen Fällen basieren Vorsorgemaßnahmen nicht auf direkten empirischen Beweisen, sondern auf analytischen Annäherungen auf der Grundlage des theoretischen Verständnisses der Natur des Schadens. Es beruft sich auf die Wahrscheinlichkeits-Theorie, ohne Probabilitäten zu berechnen. Die grundlegende Frage lautet, ob der Schaden global auftreten kann oder nicht.

————————- Ende des Auszugs —————————

Politische Auswirkungen von „Ruin“-Szenarien

Taleb erklärt, dass „,Ruin‘-Ereignisse um jeden Preis bekämpft werden müssen … Weil die ,Kosten‘ des Ruins effektiv unendlich sind … wir müssen alles tun, was wir können, um die Katastrophe zu vermeiden“. Operationell ist dies sinnlos, weil es viele Schockwellen-Szenarien mit ruinösen Folgen gibt (hier).

Dieser Theorie zufolge ist die notwendige relevante Aufwendung dazu da, „gegen alle diese Probleme vorzugehen“. Ich möchte nur zwei Bedrohungen erwähnen, um dies zu illustrieren. Erstens, die Ozeane sterben, mit potentiell ruinösen Folgen für die Menschheit. Siehe the Ocean Health Index; siehe the jellyfish warnings; siehe some of the many warnings about this problem.

Zweitens, die Erde ist in der Vergangenheit von Asteroiden und Meteoren getroffen worden mit ruinösen Folgen – wobei mitunter die wesentlichen Lebensformen der Erde ausgelöscht worden sind. Dies wird wieder geschehen. Siehe dazu Diese Beiträge. Komischerweise erwähnt Taleb die Historie der Aussterberaten durch Einschläge von Asteroiden, macht aber keine Aussage dazu, warum diese Art des Ruin-Ereignisses nicht zu einer vordergründigen politischen Angelegenheit wird. Dies trifft exakt seine formale Definition. (Genauso nimmt er auch Stellung zu den Wahrscheinlichkeiten eines Dritten Weltkrieges (hier), sagt aber nichts zu dem „Ruin“-Szenario eines globalen Nuklearkrieges).

Nachdem wir jedes Ruin-Szenario „koste es, was es wolle“ angegangen haben, müssen wir mehr ausgeben, um uns auf die nur schlimmen Szenarien vorzubereiten, als da wären Erdbeben, Tsunamis, Pandemien (wie Grippe) und Hungersnöte. Dann gibt es noch exotischere Bedrohungen wie etwa die Umpolung des irdischen Magnetfeldes (hier), den Ausbruch des Yellowstone Supervulkans, Zerstörung von Kontinenten durch andere Vulkane (hier), Trinkwasserknappheit (hier) und andere Schockwellen-Ereignisse (hier). Wir können nicht die riesigen Summen für alle davon aufbringen.

Wie können Politiker die Ressourcen gegen eine solche Bandbreite von Ressourcen aufteilen? Die Empfehlungen von Talebs Verfahren helfen weniger als die einfache und objektive – wenngleich nicht perfekte – Methode der üblichen Vergleiche zwischen Wahrscheinlichkeit, Kosten und Risiken.

Ein Supervulkan wird wieder ausbrechen – vielleicht.

Eine weitere Perspektive von Risiko:

„Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben … Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? … Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. … Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“*

Matthäus 6, Verse 25 bis 34

[*Direkt aus der Luther-Bibel; keine Rückübersetzung!]

Weitere Informationen

Das Photo von Nassim Nicholas Taleb stammt von seiner Websitemit Erlaubnis.

Mehr über Talebs Arbeiten steht auf seiner Website, vor allem seine Studie Doing Statistics Under Fat Tails Program. Siehe auch bei Wikipedia.

[WeitereLink-Empfehlungen bekommt man bei Anklicken des Links zum Originalbeitrag. Anm. d. Übers.]

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/07/11/nassim-nicholas-taleb-looks-at-the-risks-threatening-humanity/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Lehren aus der Hysterie über Peak Oil (2005-2013)

Wo waren Sie während der Peak-Oil-Hysterie? Sie begann im Jahr 2005 und starb im Jahr 2013, markiert durch das installieren und schließen der Ölfass Website. Trotz ihrer Analysen und Prognosen, die meist bewiesen falsch zu sein, sind die meisten ihrer Autoren noch immer "Experten", die an anderer Stelle veröffentlichen (siehe dieses bizarre Beispiel). Das folgt dem Muster der modernen amerikanischen Schwarzmaler, wie diejenigen, die in den 1970er Jahren globale Katastrophen wegen Verschmutzung und Hungersnot vorhergesagten. Vielleicht werden die Aktivisten, die eine Klimakatastrophe vorhersagen, ihre Namen zu dieser Liste in der nächsten Dekade hinzuzufügen.

Es ist nicht nur eine historische Belanglosigkeit. Wir müssen aus diesen Anfällen von Irrationalität lernen, wenn wir noch Hoffnung haben, unsere Fähigkeit, uns selbst zu regieren, wieder zu erlangen.

Prognosen der maximalen Weltölproduktion

Die Erinnerungen sind verblasst, aber vor zehn Jahren waren die Vorhersagen zum Ende des Öls heiß in den Nachrichten. Kommentar-Threads liefen über mit Menschen die vor der Zukunft Angst hatten. Konferenzen wurden abgehalten und es wurden Bücher verkauft die Katastrophen trompeten, wenn der Lebensnerv unserer industriellen Zivilisation austrocknet. Viele der folgenden Namen wurden in den Rolodexes der Journalisten [Rollkartei für Visitenkarten; Schreibtisch-Adressenständer] als Ansprechpartner [Insider] für heiße Tipps hervorgehoben. Damals wie heute, die Leute die am wenigsten konsultiert werden, haben die genaueren Prognosen.

Die häufigsten Quellen

  • 2005 – Pickens, T. Boone (Oil & gas investor).
  • 2007 – Bakhitari, A.M.S. Oil Executive ((Iranian National Oil Co. planner).
  • 2007+ – Groppe, H. (Oil / gas expert & businessman).
  • 2007 – Herrera, R. (Retired BP geologist).
  • 2008+ – Westervelt, E.T. et al (US Army Corps of Engineers).
  • 2009 – Deffeyes, K. (retired Princeton professor & retired Shell geologist).
  • 2009 – Simmons, M.R. (Investment banker; see the posts about his work).
  • 2010 – Goodstein, D. (Vice Provost, Cal Tech).
  • 2010 – Wrobel, S. (Investment fund manager).
  • 2010 – Bentley, R. (University energy analyst).
  • 2010 – Campbell, C.  (Retired oil company geologist; see the posts about his work).
  • 2010 – Skrebowski, C. (Editor of Petroleum Review).
  • 2011 – Meling, L.M.  (Statoil oil company geologist).
  • 2012 – Koppelaar, R.H.E.M. (Dutch oil analyst).
  • 2012 – Pang Xiongqi (Petroleum Executive, China).
  • 2015 – Husseini, S. (retired Saudi Aramco).
  • 2020 – Laherrere, J. (Oil geologist , France).
  • 2020+ – CERA Energy (consultants).
  • 2020+ – Wood Mackenzie (consultants).
  • 2025+ – Shell.
  • 2030+ – EIA and IEA.
  • No visible peak – Lynch, M.C. (Energy economist).

Diese Prognosen wurden zwischen 2003 – 2008 gemacht (zusammengestellt von Robert Hirsch, die häufigsten Quellen sind hier aufgelistet). Die meisten Prognosen wurden mit qualifizierter Sprache, mit Unsicherheit über den Zeitpunkt, ausdrückt. Einige dieser Menschen, insbesondere diejenigen die der Bewegung Peak Oil verbunden sind, hatten unterschiedliche Zeitpunkte angegeben – im Lauf der Zeit waren sie ausgeschieden. Die meisten [Prognosen] sind dokumentiert, aber Details gingen im Laufe der Zeit verloren.

Ein Jahrzehnt später sehen die Prognosen der großen Energieagenturen gut aus. Ähnlich wie mit dem Klimawandel, setzen Aktivisten (oft verächtlich) die Analyse der Berufsverbände herab – aber im Nachhinein ist es klar, wem wir zuhören sollten.

Lassen Sie uns im Rahmen der Historie der Ölförderung diese Vorhersagen ansehen.

Die Prognosen der Ölproduktion  im Jahr 2008

Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Produktion von Rohöl und flüssigen Brennstoffen – und der IEA Prognose für die Produktion im Jahr 2015 aus ihrem World Energy Outlook 2008, veröffentlicht als die Energiepreise auf ihrem Weg zu einem Rekordhoch waren? Acht Jahre später, wie genau war die IEA-Prognose? Es war unheimlich präzise – etwas zufällig, dass die IEA nicht die 2008-09 globale Rezession vorausgesehen hat und so das BIP-Wachstum überschätzte.

Die IEA und EIA verwenden ähnliche Definitionen für "flüssige Brennstoffe".

Weltproduktion  vs. WEO Prognose 2008 (in Millionen Barrel / Tag)

Historische Daten von der EIA website.
* 2015 total is for Q3. [2015 Insgesamt ist für das 3. Quartal]

Die Quintessenz: Die Produktion von Flüssigbrennstoff stieg nach 2005 um 15% in zehn Jahren, so dass die Preise abstürzten (durch den Preiskampf der Saudis verschärft). Die Preise werden weiter unter Druck bleiben, es sei denn die OPEC stellt erneut die Kontrolle her, die Produktion kommt durch Investitionen aus dem riesigen Gebiet von Iran und Irak, die Verbreitung von Fracking in anderen Nationen und neue Technologie (beispielsweise  Hybrid- und Elektroautos ).

Beachten Sie auch die zunehmende Differenz zwischen der Produktion von Rohöl und allen flüssigen Brennstoffen. Der Anstieg des Rohöls und im weiteren Sinne, flüssiger Brennstoffe durch neue Quellen, deren Potential meist von den Peak Oil Schwarzmalern ignoriert wurde. Die Produktion von Rohöl stieg an aus Tiefwasser [offshore] und Fracking Bohrungen, sowie Bitumen aus Bergbau (auch bekannt als Ölsand, der technisch kein Rohöl produziert). Die Produktion flüssiger Brennstoffe stieg an, aus der Produktion von flüssigem Erdgas, Biodiesel, Ethanol und diejenigen, die aus Kohle und Gas umgewandelt werden. Die meisten Zahlen, die Sie für "Weltölproduktion" sehen, sind alle für flüssige Brennstoffe.

Während im Jahr 2008 die IEA für 2015 die Flüssigbrennstoff Produktion genau geschätzt hatte, überschätzt sie die Nachfrage. Infolgedessen war die Preisprognose in 2008 der WEO für 2015 zu hoch.

"Die Ära des billigen Öls ist vorbei … Der durchschnittliche IEA Rohöl-Einfuhrpreis, ein Proxy für internationale Preise, wird im Referenzszenario angenommen mit durchschnittlich $100 pro Barrel in aktuellen Jahr – in 2007er Dollarwerten im Berichtszeitraum 2008 bis 2015, um dann beinahe linear zu steigen auf $122 im Jahr 2030. "

Schlussfolgerungen

Wie es viele von uns während der Peak-Oil-Hysterie vorher gesagt haben, hatten die hohen Ölpreise drei tolle Effekte – alle vorhersehbar…

•        Erhöhung der Effizienz der Energienutzung – das Verbraucher und Unternehmen investieren, um die Effizienz der teureren Energie zu erhöhen (und R&D produziert mehr Möglichkeiten, dies zu tun). [Research & Development; Forschung und Entwicklung]

•        Erhöhung der Produktion von Öl (durch R & D verstärkt mehr "Ressourcen" in nutzbare "Reserven" zu wandeln. Die heutige $30 für Öl zeigen, dass das Produktionswachstum die Nachfrage überschritten hat.

•        Neue Quellen für flüssige Brennstoffe – einschließlich der beiden neuen Kohlenwasserstoffbasis Lieferungen (Bitumen in Kanada und Venezuela), neue kohlenstoffbasierte Brennstoffe (z.B. Kohle zu Öl, obwohl die Ölpreise nie so ansteigen werden, um das wirtschaftlich zu machen), und neue Versorgung auf Kohlenhydratbasis (z.B. Ethanol aus Mais).

Nur die Zeit wird etwas über die Prognose der IEA für 2030 von $122 für Öl (in 2007er Dollarwert) erzählen. Aber die heutige Ölschwemme gibt uns die Möglichkeit, alternative Quellen kostengünstig und ordnungsgemäß vorzubereiten, nicht nur das Risiko von Energiepreisschocks zu reduzieren, sondern auch eine Verringerung der Verschmutzung und der Gefahr eines unangenehmen anthropogenen Klimawandels. Nutzen wir das Geschenk.

Ebenso wichtig ist, dass wir aus dieser Erfahrung mit der Peak-Oil-Bewegung lernen. Aktivisten und Enthusiasten haben eine schreckliche Bilanz bei langfristigen Prognosen, trotz ihres Vertrauens auf laute Vorhersagen des Untergangs – mit Widerhall durch Anklickköder-suchende Journalisten. Das bedeutet nicht, dass wir blind den großen Institutionen vertrauen sollten (wie der Skandal um Flints Wasserversorgung zeigt) [Flusswasser anstatt Seewasser war billiger (mehr Gewinn), enthielt aber viel Blei]. Aber Skepsis zahlt sich aus und ermöglicht sich mehr rational auf die Zukunft vorzubereiten.

Für mehr Informationen

Einen tiefen Einblick auf diese Fragen finden Sie in Exxons neuen Bericht “The Outlook for Energy: A View to 2040“.

Sehen Sie auch diese…

  1. Important: Recovering lost knowledge about exhaustion of the Earth’s resources (such as Peak Oil).
    Wichtig: Wiederherstellen von verlorenem Wissen über Erschöpfung der Ressourcen der Erde (so wie Peak Oil).
  2. When will global oil production peak? Here is the answer!
    Wann wird die globale Ölproduktion ihren Peak erreicht haben? Hier ist die Antwort!
  3. The three forms of Peak Oil (let’s hope for the benign form).
    Die drei Formen des Peak Oil (lassen Sie auf die gutartige Form hoffen).
  4. Peak Oil Doomsters debunked, end of civilization called off!
    Peak Oil Schwarzmaler entlarvt, das Ende der Zivilisation ist abgesagt!
  5. Prepare now, for oil prices will rise again.
    Präparieren sie sich jetzt, die Ölpreise werden wieder steigen.

Um mehr über die Mineralien zu lernen, die unsere Welt antreiben und das für viele Jahre mehr, empfehle ich den IEA-Bericht zu lesen: Resources to Reserves 2013. [freies PDF, rd. 9MB]. Für einen tieferen Blick finden Sie in der IIASA Global Energy Assessment (ein weithin zitiertes Quelldokument, unter anderem in den AR% des IPCC). Hier ist eine 113seitige Zusammenfassung.

Erschienen auf WUWT am 15.Feb. 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://wattsupwiththat.com/2016/02/15/lessons-from-the-hysteria-about-peak-oil-2005-2013/




Ersticken wir wirklich den Ozean mit Plastik? Auf den Spuren der Schaffung eines Öko-Mythos

Die erste aufgezeichnete Sichtung der Great Pacific Garbage Patch [Große Müllansammlung im Pazifik *] war durch den Ozeanographen Charles J. Moore (Erbe von Ölreichtum, jetzt ein Umweltaktivist), wenn nach Hause segeln nach einem Rennen im Jahr 1999. Hier, wie er es beschreibt (aus “Trashed”, Natural History, Nov 2003). Schade, dass er keine Kamera dabei hatte, um es aufzunehmen!
[* Ich habe keinen gescheiten deutschen Ausdruck für „…Patch“ gefunden, im englischen ist „garbage patch“ ein feststehender Begriff für schwimmende Müllansammlungen. Sofern einfacher zu lesen, nutze ich „..Patch“. Im Wörterbuch: Patch = Müllhalde, Ansammlung, Strudel, Flecken; der Übersetzer]

„Tag für Tag, war die Alguita war das einzige Fahrzeug [Schiff] auf einer Autobahn ohne Landmarken, die sich von Horizont zu Horizont erstreckt. Doch als ich vom Deck an der Oberfläche sah, was das unberührte Meer hätte sein sollen, war ich mit dem Anblick von Kunststoff konfrontiert, soweit das Auge reichte.
„Es schien unglaublich, aber ich habe nie eine klare Stelle gefunden. Eine Woche dauerte es, um die subtropischen Höhe überqueren, egal zu welcher Tageszeit ich schaute, überall schwamm Plastikmüll: Flaschen, Kronenkorken, Verpackungen, Fragmente. Monate später, nachdem ich mit Ozeanograph Curtis Ebbesmeyer diskutiert was ich gesehen hatte, er ist vielleicht der weltweit führende Experte für Treibgut, nahm er Bezug auf das Gebiet als „Ostlicher-Müll Patch“. Aber „Patch“ vermittelt nicht die Realität. Ebbesmeyer schätzte, dass die mit schwimmendem Plastikmüll bedeckt Fläche, etwa so groß wie Texas ist. „

Vieles davon scheint seltsam. Es gibt Ansammlungen von Schmutz, aber keine solchen Massen aus Kunststoff „, soweit das Auge sehen kann.“ Es gibt viel Kunststoff, aber die meisten sind für das Auge kaum sichtbar – und liegen unter der Oberfläche.
Wie alle guten Geschichten, wuchs sie im Laufe der Zeit. Von „Choking the Oceans with Plastic” [die Ozeane mit Kunststoff ersticken] – sein Gastkommentar 2014 in der New York Times: „Wir kamen sogar auf eine schwimmende Insel mit Dutzenden von Kunststoff-Bojen in einer Austern Aquakultur, die solide Flächen hatte, auf denen man laufen konnte.“ Wieder kein Foto der schwimmenden Insel, geschweige denn, wie man auf ihr laufen konnte.
Moore wird etwas genauer, als er mit einer erfahrenen Journalistin, wie Suzanne Bohan in diesem Artikel von 2011 konfrontiert wird: „Es ist nicht etwas, auf dem man laufen kann oder das von einem Satelliten gesehen wird. Wir haben immer versucht, diese Tatsache zu zerstreuen.“ Oder in diesem Zitat von ihm in The Independent:“ Die ursprüngliche Idee die Menschen hatten, war eine Insel aus Plastikmüll, auf der man fast laufen kann. Es ist nicht ganz so. Es eher wie eine Kunststoff-Suppe. Es ist endlos in einem Gebiet, das vielleicht ist doppelt so groß wie die kontinentalen Vereinigten Staaten ist.
 
Bildquelle: WUWT
Aus den San Jose Mercury Nachrichten, 3 August 2009.
Es ist so groß wie Texas. Oder die kontinentalen US. Oder doppelt so viel!

„Die Schätzungen reichen von einer Größenordnung von 700.000 Quadratkilometern (etwa so groß wie Texas) auf mehr als 15 Millionen Quadratkilometer (0,41% bis 8,1% der Größe des Pazifischen Ozeans), oder, wie einige Medien berichten, bis zu „doppelt so groß wie die kontinentalen Vereinigten Staaten.“

Wikipedia Eintrag zum The Great Pacific Garbage Patch.
In einem Interview 2008 von Charles Moore vom NPR,[news public radio] “Garbage Mass Is Growing in the Pacific“:[Müll Menge im Pazifik wächst]:

„Wenn nicht etwas getan wird, wird die Insel um den Faktor zehn alle zwei bis drei Jahre zunehmen – mit der Zeit eher zu einer tatsächlichen, festen Insel werden.“ Er sagte voraus, dass sie [die Müll Insel] von 2008 bis heute um das 20- bis 30-fache wachsen wird.

Journalisten lieben diese Geschichten, drucken reißerische Beschreibungen der schnell wachsenden Texas-Größe (oder zweimal-Texas-Größe) Müll Ansammlungen (zB National Geographic, San Jose Mercury News, oder The Guardian, oder die New York Times). Leider ruinieren Wissenschaftler den Spaß, wie mit diesem von der NOAA: „Wie groß ist der Great Pacific Garbage Patch„? Wissenschaft vs. Myth „(7. Februar 2013) …

„Während alles in Texas größer sein mag, einige Berichte über die“ Great Pacific Garbage Patch „würden dazu führen das Sie glauben, dass diese Meereskunststoffmasse größer ist als Texas – vielleicht doppelt so groß wie der Lone Star State, oder sogar doppelt so groß als die kontinentalen USA … Zur Erinnerung, es gibt keine wissenschaftlich fundierten Schätzungen für die Größe oder Masse dieser Müll Ansammlungen.

Diese Schlussfolgerung beruht auf einer festen Grundlage von Studien, wie dies in Science (2010), dieses in PNAS (Juli 2014, Zusammenfassung hier), und diese in Science (Februar 2015; frei zugängliche PDF hier). Weiteres kaltes Wasser auf den Spaß, schauen Sie diese Zusammenfassung der Forschungen durch Angelicque White (Asst. Prof der Ozeanographie im Oregon State).
Das NOAA Artikel erzählt etwas anderes zum Interesse an diesem Mythos, Diskussionsartikel von Carey Morishige zum NOAA Marine Müll Projekt
„(1) Es gibt kein“ Garbage Patch“, ein Name, der Bilder einer schwimmenden Deponie in der Mitte des Ozeans zaubert, mit Meilen von schaukelnden Plastikflaschen und schelmischen Joghurtbecher. … Obwohl es stimmt, dass diese Bereiche eine höhere Konzentration von Kunststoffen als andere Teile des Ozeans haben, ein Großteil der Ablagerungen in diesen Bereichen sind kleine Kunststoffe (Mikroplastik), die in der gesamten Wassersäule schweben. Ein Vergleich den ich verwenden mag, der Schutt ist eher wie Pfeffer auf der Suppe in einem Teller, anstatt ein Fettfilm der auf der Oberfläche schwimmt.
„(2) Es gibt viele“ Müll Patches “ und damit meinen wir, dass Müll in verschiedenen Bereichen versammelt ist, in zahlreichen Teilen des Pazifiks und dem Rest des Ozeans. Diese natürlichen Sammelpunkte zeigen sich, bei sich drehenden Strömungen, Wind und anderen Meeres Funktionen die Meeresmüll zusammenfließen lassen, wie auch Plankton, Algen und andere Meerestiere.“
Aber wir haben Fotos!

Bild von WUWT
Aktivisten halfen, die Geschichte zu verbreiten, indem sie Fotos der Müll Patches zeigen, in der Regel Bilder von Küstengebieten (nicht im weiten Ozean) – oft nach einem Sturm oder einem anderen Ereignis das Abfall und Schutt ins Meer gespült hat. Das Foto oben wurde in Wakuya nach dem Tohoku-Erdbeben 2011 aufgenommen. Das Foto ganz oben ist in “Lies You’ve Been Told About the Pacific Garbage Patch” [Lügen die Ihnen über den Pazifik Müll erzählt wurden] von Annalee Newitz bei io9, May 2012.
„Sie haben wahrscheinlich schon vom ‚Pacific Garbage Patch“ gehört, auch ‘trash vortex [Abfallwirbel] genannt.“ Es ist eine Region des Nordpazifik, wo der nördliche Jet-Stream und die südlichen Passatwinde sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Dabei entstehen große, sanft kreisende Regionen von Wasser genannt Nordpazifikwirbel – und in seiner Mitte, gibt es Tonnen von Plastikmüll. Sie könnten sogar das Bild des Garbage Patch oben gesehen haben? – Richtig? – Falsch.“
Das Bild, weithin als „Pacific Garbage Patch“ bezeichnet, ist falsch beschriftet, ist eigentlich aktuell vom Hafen in Manila. Und es ist nur eine von vielen falschen Vorstellungen, die die Öffentlichkeit über das hat, was wirklich mit Kunststoffen im Ozean passiert. Wir sprachen mit der Scripps Institution Meeresbiologin Miriam Goldstein, die gerade eine Studie darüber abgeschlossen hat, wie Kunststoff das Ökosystem im Nordpazifikwirbel verändert, über Mythen und Realitäten des Pacific Garbage Patch.
„Das Bild des Mannes im Kanu hat mich meine ganze Karriere lang verfolgt! Ich denke es ist ein Beispiel für die Medien, wo jemand etwas Dramatisches wollte, um seine Geschichte zu veranschaulichen – und dann durch die Magie des Internets, wurde das Bild falsch beschriftet. Wir haben so etwas wie dieses Bild noch nie gesehen. Ich habe so etwas nie persönlich gesehen und wir haben es nie von Satelliten aus gesehen.“
Schlussfolgerungen
Wissenschaftler haben die übertriebenen Geschichten über die Great Garbage Patch entlarvt, aber mehr Leute sehen den Mythos anstatt der Korrekturen. Inzwischen geht die Wissenschaft weiter.
Über die große Menge an Plastikmüll in den Meeren wurde zuerst von Edward J. Carpenter und KL Smith Jr. in “Plastics on the Sargasso Sea Surface” (Science, 17. März 1972) berichtet: „Ihr Auftreten war weit verbreitet. … Die meisten Stücke waren hart, weiße zylindrische Pellets, etwa 0,25 bis 0,5 cm im Durchmesser …“. Die in bestimmten Bereichen des Pazifischen angesammelten Schmutzpartikel wurden in einem Artikel von Robert Day et al zur 1989 NOAA Konferenz vorausgesagt.
Heute konzentriert sich die Forschung auf die Auswirkungen der großen Mengen von Kunststoff – zumeist sehr kleine Stücke – auf das Meeresökosystem sowie über die Wirkungen der beim Zerfall abgegebenen Chemikalien. Wie schlimm ist das? Es ist eine Grenze in der Wissenschaft des Ozeans und Aufmerksamkeit lohnt sich.
Wir wissen, dass die Überfischung und Verschmutzung den Ozean zerstört, dieses schafft eines unserer gravierendsten ökologischen Probleme. Wir müssen bald handeln. Aber die Flut von Übertreibungen und Lügen über Umweltprobleme – wie im hier gezeigten Beispiel – erodieren nur weiter das bereits geringe Vertrauen der Menschen in unsere Institutionen. Dies macht es schwieriger für uns, die vielen Herausforderungen zu sehen und darauf zu reagieren.
Erschienen auf WUWT am 24.Dezember 2015
Autor Larry Kummer, siehe Fabius Maximus website
Übersetzt von Andreas Demmig
http://wattsupwiththat.com/2015/12/24/are-we-really-choking-the-ocean-with-plastic-tracing-the-creation-of-an-eco-myth/
Auf Deutsch gibt es auch hier etwas zu lesen:
http://www.plasticgarbageproject.org/de/plastikmuell/probleme/plastikmuellstrudel/
Persönliche Erfahrung:
In den meisten europäischen Ländern ist es sehr sauber. Es sind eher die von Sonne verwöhnten Länder [Europa, Arabien], wo einem als Ausländer rumliegender Müll und Schutt auffällt. USA und vor allem asiatische Länder achten viel auf Sauberkeit. In Indien gibt es für unsere Vorstellung unwahrscheinlich viel (Plastik-) Müll. Keiner achtet darauf, jeder schmeißt es einfach vor die Tür. Ich habe einen Ladenbesitzer gesehen, der den Schmutz aus seinem Laden, einfach genau vor die Tür auf den Bürgersteig kehrte.
Trotzdem, unsere Mülltrenn-Verliebten ermahnen am liebsten uns in Deutschland keinen Müll zu produzieren.
Andreas Demmig




Sechs Klima-Schlagzeilen aus dem Jahr 2009, die uns etwas Wichtiges sagen auf dem Weg zur Klima-Konferenz in Paris

Wenn wir die Welt wieder klar erkennen, können wir die Reform von Amerika in Angriff nehmen.

Vor sechs Jahren begann ein neues Kapitel der inkompetentesten Campaigner jemals, nämlich die Vorbereitung auf die Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 (hier). Die folgenden Schnipsel zeigen den Tenor des massiven Bombardements von Stories, die den Menschen Angst machen und eine Lawine lostreten sollten hinsichtlich weit reichender politischer Maßnahmen, um die Welt zu retten. Diese Schlagzeilen warnten davor, dass die Welt kurz vor ihrem Untergang steht und dass die Zeit abläuft.

(1) „Dem Präsidenten ,bleiben noch vier Jahre, um die Welt zu retten’“, sagt Klimawissenschaftler James Hansen im Guardian am 17. Januar 2009 (hier).

(2) „Die globale Erwärmung hat einen ,kritischen Punkt‘ erreicht“, warnt Prinz Charles im Telegraph am 12. März 2009 (hier). Der Welt bleiben „weniger als 100 Monate“, um den Planeten zu retten.

(3) „Uns bleiben nur noch Stunden, ,um eine Klimakatastrophe abzuwenden“ (hier) sagt Elizabeth May (Abgeordnete im Parlament und Chefin der Grünen Partei) in The Star, Toronto am 24. März 2009. Dies wurde als Nachricht verkauft und nicht als ein Op Ed.

(4) „Nur 96 Monate, um die Welt zu retten“, sagt Prinz Charles in The Independent am 9. Juli 2009 (hier). „Falls die Welt diese Warnungen nicht beachtet, werden wir alle den ,Alptraum erleben, der inzwischen für uns alle am Horizont heraufdämmert‘.“

(5)„Fünf Jahre, um die Welt von dem Klimawandel zu erretten“, sagt der WWF der Australian Broadcasting Company am 18. Oktober 2009 (hier). Daraus folgende Auszüge:

„Karl Mallon, ein Wissenschaftler bei Climate Risk und einer der führenden Autoren des Berichtes sagt, dass das Jahr 2014 als dasjenige berechnet worden sei, ab dem nicht mehr genug Zeit bleibe, die Industrien auf eine Low-Carbon-Ökonomie umzurüsten. Der ,Punkt ohne Wiederkehr‘.

Falls wir bis nach 2014 warten, wie es unsere Modelle zeigen, dann wird es, einfach gesagt, für die Industrien unmöglich sein, das noch in einer Größenordnung zu erreichen während der Zeit, die uns noch bleibt“.

(6)„Gordon Brown sagte, dass den Unterhändlern 50 Tage bleiben, um die Welt vor der globalen Erwärmung zu retten und den ,ausweglosen Punkt‘ zu durchbrechen“ (hier). So zu hören in der BBC am 19. Oktober 2009. Brown war damals UK-Premierminister.

Das Ergebnis

Es war ein fantastischer Erfolg – für die Teilnehmer, von denen sich die Meisten an Ferien auf Staatskosten (= auf Kosten des Steuerzahlers) mit ihren Angehörigen im pittoresken Kopenhagen erfreuten. Hier steht der von ihnen produzierte Wortsalat. Drei Journalisten des Guardian bewerteten die Konferenz hinsichtlich deren Errungenschaften: Niedrige Soll-Vorgaben, fallen gelassene Ziele: Kopenhagen endet mit seinem Scheitern (hier).

[Anmerkung von Hans-Dieter Schmidt: Während der gesamten Zeit der Konferenz lag Mitteleuropa und auch Dänemark im Zustrom extrem kalter Festlandsluft von Osten her, nachdem es dort zuvor einen massiven Schneesturm gegeben hatte. Halt der „Al-Gore-Effekt“]

Typische Ergebnisse einer der inkompetentesten Kampagnen, die jemals losgetreten worden sind (hier)

Sprung nach heute

Sechs Jahre später sind wir immer noch im Stillstand – dem Zustand, dass sich die Erwärmung der Atmosphäre immer weiter verlangsamt (siehe Studien hinsichtlich der Gründe hier) – mit den meisten Erscheinungen von Extremwetter im normalen Bereich (hier und hier).

Ohne etwas aus den gescheiterten Taktiken gelernt zu haben, haben Klimaaktivisten jetzt mit einem Angst-Bombardement begonnen, um eine Lawine von in Panik geratenen Menschen zur Klimakonferenz nach Paris zu erzeugen (Paris! Keine globalen Klimakonferenzen in Chicago oder Birmingham, wo die Veranstaltungen viel billiger wären). Jede Woche erscheinen neue Studien, die im Brustton der Überzeugung prophezeien, dass der Klimawandel immer neue Schrecken hervorbringen wird (komisch, dass nicht eine einzige gute Sache erzeugt wird).

Und als Sahnehäubchen auf diese Nachrichten hören wir dies: „Seine Königliche Hoheit Prinz Charles warnt, dass uns nur noch 35 Jahre bleiben, um den Planeten vor einem katastrophalen Klimawandel zu retten“ (hier). So gesagt am 18. Juli 2015 in den Western Morning News. Nett von Prinz Charles, dass er uns eine Atempause von seinem ursprünglichen Ultimatum im Juni 2017 gönnt.

Schlussfolgerungen

Eine Parallele zu dieser Kampagne ist die Serie von sicheren Prophezeiungen seit 1984, dass Iran in ein paar Jahren über Kernwaffen verfügen werde (hier). Es zeigt sich ein gemeinsames Element von Meinungsbombardement der Linken und der Rechten: Aktivisten verstehen uns. Sie wissen, dass uns nur auf uns selbst bezogene Wahrheiten interessieren, dass wir kaum einmal durch Erfahrung lernen und dass es uns egal ist, wenn unsere Führer uns belügen.

Wenn wir uns ändern und diese Dinge eben nicht länger als wahr ansehen, dann werden wir angefangen haben, die Kontrolle über Amerika zurück zu gewinnen. Mehr hierzu siehe hier: Amerika reformieren: Schritte in Richtung einer neuen Politik.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Weitere Informationen: Alle Beiträge zu Information und Desinformation hier, über die Grundlagen zum Verständnis des Klimawandels hier. Meine Beiträge zum Thema Klimawandel gibt es hier.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/08/08/six-climate-headlines-from-2009-that-tell-us-something-important-about-the-run-up-to-the-2015-paris-climate-conference/

Übersetzt von Chris Frey EIKE