In der Geschichte der Menschheit wurde keine Aussage so sehr strapaziert wie die Wortprägung ‘wissenschaftlich korrekt’ oder ‘wissenschaftlich unangefochten’.Waren es im Altertum die hohen Priester, die mithilfe ihrer gesammelten astronomischen Daten dem gemeinen Volk Zügel anlegten, so gibt es auch heutzutage Datenmissbrauch dieser besonders schlimmen Art: Daten aus wissenschaftlichen Arbeiten werden absichtlich oder aus Unkenntnis zur Beschwichtigung breiter Bevölkerungsschichten oder zweckorientierten Verschleierung tatsächlicher Gegebenheiten verdreht, ja sogar gefälscht.
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Quid est veritas? Was ist die Wahrheit? – das war stets die Frage aller Fragen. Pontius Pilatus wollte mit den drei Wörtern auf seine Unfähigkeit hindeuten, sie zu beantworten. Etwa 100 Jahre nach den Ereignissen von Jerusalem entwarf Claudius Ptolemäus in Alexandrien ein Weltbild, das fast 1500 Jahre Gültigkeit besaß. Es fußte auch auf Erkenntnissen des Euklid-Schülers Apollonius von Perge, der schon dreihundert Jahre vor ihm für die beobachteten Schleifenbahnen der Planeten eine Erklärung fand. Sie platzierte die Erde in den Mittelpunkt des Weltalls. Alle anderen Himmelskörper bewegen sich auf idealen Kreisbahnen, jeder Planet auf einem kleinen Kreis, dem Epizykel, dessen Mittelpunkt unablässig eine weitaus größere Kreisbahn um das Weltzentrum vollführt, um den Erdmittelpunkt. Diese Epizykeltheorie besaß, gemessen an heutigen Maßstäben, eine sehr hohe Genauigkeit. Nicht einmal zwei Bogenminuten gegenüber Messungen unter neuzeitlichen Voraussetzungen betrug die Abweichung bei den Positionsbestimmungen, die Tycho Brahe gegen Ende des 16. Jahrhunderts noch auf diese althergebrachte Weise durchführte. Johannes Kepler stürzte dann aber gegen den Willen der herrschenden Kleriker die geozentrische Sicht auf die Welt etwa um 1600. Heute weiß man, dass z. B. viele Messungen von Ptolemäus an die Beobachtungen angepasst worden waren, um seine Theorie zu stützen, eine noch lange Zeit übliche Methode der Wahrheits? ndung. In unserem Zeitalter sollte mittelalterliches Denken allerdings längst Historie sein.
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Dennoch kommt es in dieser modernen Welt, die wissenschaftlich technologisch geprägt ist, immer häu?ger vor, dass im Ringen um Wahrheit Verschwörungstheorien und Katastrophenszenarien erfunden, medienwirksam aufgebauscht und gewinnträchtig vermarktet werden. Sogar Verfälschungen und Lügen gelangen gelegentlich ans Tageslicht, oft erst nach vielen Jahren, nachdem sie Schaden eingerichtet haben. Die Spitze dieses ‘Eisbergs’ war die Affäre Hendrik Schön in den Jahren 2002/2003. Jan Hendrik Schön, Absolvent der Universität Konstanz, hatte die Daten seiner Arbeiten über „Bahnbrechende Ergebnisse für die Entwicklung von Computer-Chips jenseits der heutigen Silizium-Technologie“ gefälscht. Er veröffentlichte unter dem strengen ‘Peer-Review’-Prozess, einem Prüfungsverfahren zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft, mehrere seiner Artikel in den Zeitschriften Science und Nature und galt bereits als Nobelpreis-Kandidat. Schließlich, als die Lüge nach Jahren auf?og, wurde er von den Bell Laboratories, USA, sofort entlassen. Sein Doktortitel wurde ihm im Jahre 2009 gerichtlich aberkannt.
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Leider haben, bewusst oder unwissentlich, Fälschungen den Weg auch in aktuelle Themen gefunden. Ein ergiebiger Fundus für Scharlatanerie, Pro?lierungssucht und politisierende Rechthaberei scheint die Klimaforschung zu sein. ….
Der Weltklimarat selbst hat offenbar alles unternommen um die Kosten der Klimapolitik schön zu rechnen. Sechs Studien sollen im Teil drei des 2007 vorgestellten Berichts belegen, dass Klimapolitik einen Wirtschaftsaufschwung und neue Arbeitsplätze generieren könne. Der niederländische Ökonom Professor Richard Tol greift diesen Teil nun scharf an: „Sie alle bewerten viel zu optimistisch, wie teuer die Klimapolitik der Zukunft sein wird.“ Fünf der sechs Studien wurden ohne wissenschaftliche Begutachtung in den Bericht aufgenommen. Dabei kam eine Studie, die rechtzeitig vor der Veröffentlichung des IPCC-Berichts vorlag, zu einem bemerkenswerten Resultat: Der Arbeitsmarkt werde durch ökologische Umbauten
um höchstens 0,64 Prozent wachsen – bei einer Fehlerbreite von 1,33 Prozent, was eine sinn volle Aussage in eine positive oder negative Richtung eigentlich verbietet. Tols Fazit: „Das Werk ist eine schlechte Entscheidungsgrundlage für Umweltpolitiker.“…..
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