Die Klimaschutz-Gegner auf dem Vormarsch

Die Politik der „Energiewende“ stützt sich auf Angstmacherei. Geschürt wurde und wird zum einen die Angst der Deutschen vor Strom aus Kernkraft und zum anderen die Angst vor einem Aufheizen des Erdklimas durch das „Treibhausgas“ Kohlendioxid (CO2): Um das Klima zu „schützen“, seien die CO2-Emissionen drastisch zu verringern. Aber die Zweifel daran und die Gegenargumente gewinnen mit ihrer Plausibilität immer mehr an Kraft und Zustrom. Der Widerstand gegen die absurde deutsche Energiepolitik wächst. Daran, das wahrzunehmen, kommen deren Akteure nicht mehr vorbei. Den „Klimaschützern“ und den überaus zahlreichen Klimaschutz-Profiteuren drohen, die Felle, die sie finanziell so sehr wärmen, wegzuschwimmen. Sie können nicht mehr darüber hinweggehen, dass sie an Glaubhaftigkeit verlieren und die von ihnen geschürte Angst vor dem Klima-Aufheizer CO2 dahinschwindet. Durch den zusehends stärkeren Gegenwind bekommen sie es selbst mit der Angst zu tun und versuchen, ihr Alarmgebäude argumentativ umzubauen.

Die pointiert formulierte Position von Frau Merkel

Der Umbau besteht darin, den „Klimaschutz“ in den Hintergrund abzuschieben und die Energiewende möglichst nur noch damit zu begründen, die fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas seien irgendwann erschöpft, dürften nicht unwiederbringlich verbrannt, müssten geschont werden und daher sei die Wende zum „Ökostrom“ unabdingbar. Wahrscheinlich kommt das bei den Menschen wohl noch besser an als bisher die CO2-Verminderung, um das Klima zu retten, wirkt es doch anschaulicher und allgemeinverständlicher.  Ein Beispiel für den Umbau ist ein Beitrag mit dem Titel „Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf  gegen die Energiewende“.1) Dort liest man, die Energiewende lasse sich „auch so deuten, dass sie unabhängig von klimapolitischen Überlegungen erforderlich wird“ (Seite 9). Auch Bundeskanzlerin Merkel hat sich schon in dieses Rettungsboot geschwungen, was der Beitrag so darstellt: Pointiert formuliert habe Frau Merkel die Position im Mai vorigen Jahres beim Symposium des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen (WBGU). Und dies hat sie dort gesagt:

„Ich gehöre zu denen, die glauben …“

„Ich nenne immer Klimawandel und Ressourceneffizienz oder Endlichkeit der Ressourcen in einem Zusammenhang, weil ich keine Lust habe, mich immer mit den Zweiflern auseinanderzusetzen, ob der Klimawandel nun wirklich so schwerwiegend sein wird und so stark stattfinden wird. Allein die Tatsache, dass wir in Richtung neun Milliarden Menschen auf der Welt zugehen, zeigt uns, dass auch diejenigen, die an den Klimawandel nicht glauben, umdenken müssen. Damit hier kein Zweifel aufkommt: Ich gehöre zu denen, die glauben, dass etwas mit dem Klima passiert. Aber damit wir nicht über das Ob so lange Zeit verlieren, sage ich einfach: Wer nicht daran glauben mag, wer immer wieder die Zweifel sät, wer die Unsicherheiten in den Vordergrund stellt, sollte sich einfach daran erinnern, dass wir in Richtung neun Milliarden Menschen auf der Welt zusteuern, und er soll sich die Geschwindigkeit des Verbrauchs fossiler Ressourcen anschauen. Dann kommt er zu dem gleichen Ergebnis, dass nämlich derjenige gut daran ist, der sich unabhängig davon macht, Energie auf die herkömmliche Art und Weise zu erzeugen. Deshalb sind eine andere Energieversorgung, also durch erneuerbare Energien, und ein effizienterer Umgang mit der Energie und mit den Ressourcen die beiden Schlüsselfaktoren.“2)

Was „passiert“ denn nun mit dem Klima, Frau Merkel?

Das zeigt: Den Argumenten gegen die Klimaschutzpolitik entzieht sich Frau Merkel. Sie weicht auch der Feststellung aus, CO2 heize das Klima auf. Sie sagt nicht, auf der Erde sei es seit so und soviel Jahren wärmer geworden. Sie sagt nur, sie glaube, dass etwas mit dem Klima passiere. Das ist völlig unverfänglich, belanglos und sogar die Wahrheit, denn mit dem Klima passiert auf der Erde, wie Wissenschaftler nachweisen, seit Jahrmillionen immer etwas. Wenn etwas mit dem Klima „passiert“, dann kann das bedeuten, dass sich die Temperaturen ändern, dass es wärmer wird oder kälter. Aber Frau Merkel legt sich da nicht fest. Sollen doch die Bürger, was sie mit dem „Passieren“ genau meint, glauben, was sie wollen.

Mal wieder am deutschen Wesen genesen müssen?

Ihre Widersacher, die sich mit guten Gründen gegen den CO2–Wahn wenden und darlegen, dass der Mensch mit seinem CO2 das Erdklima schützen gar nicht kann und die Klimaschutzpolitik ein Riesenbetrug ist, lässt sie auflaufen und hält ihnen nur noch entgegen, die Vorräte an fossilen Energierohstoffen seien begrenzt, deshalb sei es besser, in der Stromversorgung die gegenwärtige Abhängigkeit von diesen Fossilien aufzugeben. Stattdessen solle die Menschheit Energie sparen und Strom aus Wind, Sonne und Pflanzenmasse („Biogas“) erzeugen, also am deutschen Wesen genesen.  Das allerdings kann sich die Menschheit nicht leisten, und die Deutschen werden es auch nicht können, nur eines werden sie hinkriegen: sich und ihre Wirtschaft ruinieren.

Die blödsinnige Bezeichnung Klimaskeptiker und Klimaleugner

Die CO2-Alarmisten und Klimaschützer nennen ihre Gegner, also jene, die sich gegen den CO2-Wahn und gegen die Klimaschutzpolitik wenden, meist „Klimaskeptiker“ oder gar „Klimaleugner. Auch das Wort „Klimakrieger“ gibt es schon.3) Das ist ziemlicher Blödsinn. Weder sind sie gegenüber dem Klima skeptisch noch leugnen sie das Klima oder bekriegen es. Sie leugnen auch keinen Klimawandel.4) Würde man das tun, wäre das dem Klima und seinem  Wandel herzlich gleichgültig, sie wären weiterhin vorhanden. Was die Gegner aber tatsächlich leugnen oder anzweifeln, ist, dass anthropogenes CO2 in der Atmosphäre die Erde aufheizt und dass der Mensch eine Erwärmung der Erde, einen Klimawandel, verhindern kann, schon gar nicht dadurch, dass er seine CO2-Emissionen zurückfährt und begrenzt.

Klimaskeptiker? Kein Wunder, typisch Mann

Weil es Klimaskeptiker also nicht gibt, ist schon der Titel des Beitrags „Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen …“ angreifbar und für den Beitrag nicht seriös. Mit den Begriffen „Klimaskeptiker“ und „Klimaleugner“ zu Felde ziehen ist wie auf ein Trugbild einschlagen. Dazu passt Brunnengräbers Feststellung: „Klimaskeptizismus in Deutschland scheint ein weitgehend männliches Phänomen zu sein“5)  – als wenn „männlich“ etwas ziemlich Übles sei. Es klingt nach „kein Wunder, typisch Mann“. Inzwischen findet sich als Bezeichnung für die Skeptiker und Leugner auch schon „Klimarealist“. Aber als solchen werden sich doch sicher auch die Klimaschützer empfinden. Die werden sich dann als die wahren Realisten sehen und die anderen als die falschen Realisten. Ziemlich verrückt. Später allerdings erklärt Brunnengräber, warum er den Begriff „Klimaskeptiker“ verwendet. Unsinnig ist dies er trotzdem.

Ein „Arbeitspapier“ gegen die Anti-Klimaschutz-Akteure

Geschrieben hat ihn der promovierte Diplom-Polititologe Achim Brunnengräber (Jahrgang 1963). Er ist Privatdozent und Projektleiter am Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) an der Freien Universität Berlin.  Vom Wintersemester 2009/10 bis zum Sommersemester 2012 hat er die Professur für Internationale Politik an der Technischen Universität Dresden vertreten.  Auf seiner Homepage ist vermerkt „derzeit keine Lehre“.6) Brunnengräber hat seine „Studie“ für das Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien (IPW) verfasst. Das Institut stellt sie vor als „Teilergebnis eines vom österreichischen Klima- und Energiefonds finanzierten Forschungsprojektes“.  In dem Vorhaben werde ein wissenschaftlich fundierter Beitrag zum besseren Verständnis klimaskeptischer Akteure und Netzwerke, ihrer Argumente und ihrer Wirkungsweise geleistet. Veröffentlicht ist die Studie unter der Bezeichnung „IPW Working Paper No. 1/2013“.

Wie die Positionen der Klimaschutz-Gegner hoffähig werden

Die Begründung für die Studie beschreiben die Professoren Ulrich Brand (Wien) und Markus Wissen (Berlin) in ihrem Vorwort so: „Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass Klimaskeptiker in Deutschland an politischem Terrain und Aufmerksamkeit gewinnen.“ Sie würden den von Menschen verursachten Klimawandel oder die daraus gezogenen Schlussfolgerungen in Frage stellen. Es werde von bezahlten Lobbyisten, Stiftungen und think tanks, die der Öl-, Gas- oder Kohleindustrie nahestünden, die Botschaft übermittelt, dass die wissenschaftliche wie politische Beschäftigung mit dem Klimawandel vor allem Angstmacherei, Katastrophismus oder eine große Lüge sei, oder der Klimawandel und seine Folgen würden verharmlost und Gegenstrategien nicht für nötig erachtet. Damit einhergehe die Infragestellung der Energiewende. Die Positionen der Klimaskeptiker würden dadurch hoffähig und fänden Unterstützung, auch prominente. Dann die Frage: „Könnte auch in Deutschland eine ähnlich starke und vor allem ideologisch geprägte Debatte entstehen, wie sie schon lange in den USA geführt wird?“ Dieser Frage gehe die Studie nach. Die Ergebnisse seien überraschend.

Sich verschärfende Verteilungskämpfe

Brunnengräber selbst schreibt: „In der Öffentlichkeit sorgt die Energiewende für große Unsicherheiten hinsichtlich der Maßnahmen, der Folgen und der Kosten. Eine hitzige Debatte ist entstanden. Klimaskeptiker, die den vom Menschen gemachten Klimawandel leugnen, seine Auswirkungen stark relativieren oder die Klimapolitik grundsätzlich in Frage stellen, scheinen in dieser aufgeheizten Stimmung an Terrain zu gewinnen. Deren Stimmen werden in Deutschland in den letzten Jahren immer lauter und erfahren in der Politik, den Medien sowie der breiten Öffentlichkeit eine zunehmende Aufmerksamkeit.“ Die Verteilungskämpfe zwischen den Akteuren der Öl-, Kohle- und Gas-Branche auf der einen und der Branche der erneuerbaren Energien auf der anderen Seite würden sich verschärfen. In seiner Studie behandelt Brunnengräber zunächst die Bedeutung dieses Phänomens. Danach schreibt er von „diskursiven Konstruktionen“ (ziemlich nebulös) und „machtvollen Interessen“ (ziemlich verschwiemelt).  Er erklärt, was „Klimaskeptiker“ und „Klimaleugner“ sind, führt mit vielen Unterscheidungen auch noch die Begriffe Klimawandelskeptiker, Klimawissenschaftsskeptiker, Klimainstrumentenskeptiker und Klimapolitikskeptiker in die Debatte ein und will für sie alle die „Klimaskeptiker“ als Oberbegriff verwendet sehen. Er stellt Positionen und Argumentationsmuster der Klimaskeptiker dar, ihre Strategien und Mittel, ihre politischen Motive und Interessen.

AkteurInnen ja, aber KlimaskeptikerInnen nein

Auf alles einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen. Der Interessierte mag die Studie zur Gänze selbst lesen und sich dann sein eigenes Urteil bilden. Brunnengräber selbst zweifelt nicht daran, dass das Verbrennen fossiler Energien die Ursache für den Klimawandel ist. Das gibt er unmissverständlich zu verstehen.7) Feministisch-politisch superkorrekt ist er ohnehin. So verwendet er für das Wort Akteure stets die unsinnige Bezeichnung „AkteurInnen“, und Wissenschaftler sind natürlich „WissenschaftlerInnen“. Für „KlimaskeptikerInnen“ mochte er sich dagegen nicht zu erwärmen. Wir wissen: ein typisch männliches Phänomen, dieser Skeptizismus.

Was das Verdienst der Studie ist

Aber bei allem, was in der Studie zur Kritik herausfordert, hat sie den einen Verdienst, dass sie umfänglich und im Wesentlichen korrekt über den Widerstand gegen die Klimaschutzpolitik berichtet. Er wird ernst genommen. Zudem stellt sie heraus, dass dessen zentraler Angriffspunkt inzwischen weniger darin besteht, die Klimaerwärmung durch CO2 zu bestreiten, sondern die Kritik vor allem darauf konzentrieren, welche Folgen die Klimaschutzpolitik für die Menschen und die Wirtschaft hat (Kosten, Überregulierung). Auch legt die Studie offen (Beispiel Merkel), dass die Klimaretter ihre Argumentation ebenfalls verschieben, nämlich vom Klimaschutz hin zur Ressourcen-Schonung, um dem Widerstand leichter begegnen zu können. Da er selbst zur Klimaschutz-Gilde gehört, ist er davon natürlich nicht begeistert, aber insofern realistisch. Und so dient denn seine Studie letztlich für sich und seinesgleichen als ideologische Munitionssammlung, um mit dem Widerstand vielleicht doch fertigzuwerden.

Die Gegner der Klimaschutzpolitik haben Erfolg

Alles in allem zeigt die Studie auf, dass die Klimaschutz-Gegner gut vorangekommen sind, zusehends Erfolg haben und weiter auf dem Vormarsch sind. Deutschland vollziehe nach, was in den vereinigten Staaten schon viel weiter vorangekommen sei. Dort habe sich der Zuspruch für den Klimaschutz dramatisch verändert. Alle Anzeichen sprächen dafür, dass die Klimaskeptiker in Deutschland an politischem Terrain gewönnen. Der „klimaskeptische Diskurs“ sei mittlerweile institutionell gut eingebettet. Darüber hinaus würden europäische wie internationale Beziehungen gepflegt.  Die Stärke und der Erfolg der Klimaskeptiker gingen  von ihrem Netzwerk aus, das Akteure aus der Wissenschaft, den Medien, der Privatwirtschaft und der Politik verbinde.  Es komme zu einer Plausibilisierung und Unterstützung der Klimaskeptiker und ihrer Meinungen durch Rückkopplungseffekte, durch gegenseitiges Zitieren und eine ausgewählte gegenseitige Einladungspolitik – wie es die Gegenseite ebenfalls und schon viel länger macht.

Die Seriosität der Klimaschutz-Gegner steigt

Die Präsenz von klimaskeptischen Positionen in den Medien, so liest man in der Ergebniszusammenfassung weiter, habe seit der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 zugenommen. Ihre starke Präsenz in den deutschen Medien verschaffe den Klimaskeptikern und ihren Positionen nicht zuletzt Legitimität und Anerkennung. Die zusammengetragenen Materialien wiesen eindeutig daraufhin, dass Klimaskeptiker mit neuem Selbstvertrauen Medien- und Internetpräsenz zeigten. Klimaskeptiker verfügten mittlerweile über die verschiedensten Mobilisierungmittel: eigene Institutionen, den Zugang zu politischen Entscheidungsträgern wie zu den Medien, internationale Kontakte, eigene Webseiten wie eigene Blogs und gewisse finanzielle Spielräume. Durch prominente Mitstreiter und deren Medienaufritte steige die Seriosität der Klimaskeptiker. Deren Positionen stießen auf größere öffentliche Resonanz bzw. würden gesellschaftlich anschlussfähiger.
Die Studie endet mit dem Satz: „Indem die Themen Klima und Energie immer stärker ihre Zusammenhänge offenbaren, es sich immer deutlicher zeigt, wer die GewinnerInnen und wer die VerliererInnen einer nachhaltigen Energiewende sind und sich die deutsche und europäische Gangart in diesen Politikbereichen erhöht, dürfte auch der Klimaskeptizismus in Deutschland nicht an politischer Dynamik und Relevanz verlieren.“
Dr. K.P. Krause zuerst erschienen auf seinem Blog hier
1) http://politikwissenschaft.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_politikwiss/IPW_Working_Papers/IPW-WP-1_2013-Achim-Brunnengraeber.pdf
2)  In ihrer Rede dort am 9. Mai 2012 in Berlin. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2012/05/2012-05-09-rede-wbgu-symposium.html 
3) So die Wochenzeitung Die Zeit vom 22. November 2012
4) Brunnengräber weiß das, denn auf Seite 16 bringt er dazu ein langes Zitat, verwendet “Klimaskeptiker” aber trotzdem.
5) IPW Working Paper No. 1/2013, Seite 7, Fußnote 1
6) Mehr zu Achim Brunnengräber findet sich hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Achim_Brunnengr%C3%A4ber
7) Zum Beispiel auf Seite 13: „Dies ist insbesondere dann von Belang, wenn das soft issue „Klimawandel“ durch die Verzahnung mit der Frage nach der Vermeidung der Verbrennung fossiler Energien, die ursächlich für den Klimawandel sind, zu einem hard issue transformiert wird.“




Wenn der Staat subventioniert!

Mit seiner Solartechnik gerät jetzt auch ein grundsolides Unternehmen in Schwierigkeiten: der Elektrogerätehersteller Bosch.Ja, so geht es mit Produkten, die am Markt nur mit Staatshilfe unterzubringen sind, wie es der deutsche Staat mit dem (per Gesetz indirekt hoch subventionierten) Strom aus Sonnenlicht tut: Konkurrenten in anderen Ländern kriegen dergleichen schnell mit, legen kräftig los und schaffen es, jene Unternehmen, die staatlich gepäppelte Produkte herstellen, zu unterbieten. In diesem Fall ist es vor allem die Konkurrenz aus China.

Solarworld im Strudel, Siemens gibt auf, Bosch schreibt ab

Es geht um die in Deutschland hergestellten Produkte, mit denen das Sonnenlicht eingefangen wird: Solarzellen und Solarmodule zum Einsatz in Fotovoltaik-Anlagen.Deutschland ist für sie wegen seiner vergleichsweise hohen Arbeitskosten ein teurer Produktionsstandort. Das macht auch den mit ihnen erzeugten Solarstrom teuer, zu teuer. Freiwillig würde ihn kein Mensch kaufen.Deshalb drückt ihn das Erneuerbare-Energien-Gesetz  mit staatlicher Gewalt ins Stromnetz: mittels Abnahmezwang und Zwangsabnahmepreis, genannt Einspeisevorrang und Einspeisevergütung.*) Nur deshalb waren deutsche Solarzellen und –module überhaupt absetzbar – bis die chinesische Konkurrenz weit billiger lieferte.Seitdem leiden deutsche Hersteller an ihrer Überkapazität Not, etliche haben schon aufgegeben.Das einstige Vorzeigeunternehmen, die SolarWorld AG in Bonn, ringt ums Überleben,  Gläubigern droht nun der Schuldenschnitt.Siemens hat seinen verlustreichen Ausflug in die Stromerzeugung aus Sonnenlicht schon für beendet erklärt und den Verkauf der Solarenergie-Technik angekündigt.Und so hat es die Bosch Solar Energy AG ebenfalls getroffen.

Wer den staatlich eingebrockten Brei auslöffeln muss

Seit 2008 hatte der Konzern hier ein milliardenschweres Engagement aufgebaut.2012 musste er es komplett abschreiben.Das hat ihn 2012 über eine Milliarde Euro gekostet – 450 Millionen an operativem Verlust und 600 Millionen an Abschreibungen.So etwas ist auch für Bosch ein schwerer Brocken.Und für die Beschäftigten seiner Solartechnik-Sparte.Ja, so geht es, wenn sich Unternehmen auf staatlich subventionierten Absatz verlassen.Und wie immer sind es unschuldige Menschen, die  den staatlich eingebrockten Brei auslöffeln müssen: durch den Verlust ihrer künstlich geschaffenen Arbeitsplätze, in die sie hineingelockt wurden.

Was jetzt überhaupt nicht mehr natürlich ist

Auf der Web-Seite von Bosch-Solartechnik werden Arbeitsuchende sogar  nach wie vor zum “Einsteigen“ aufgefordert, und zwar so: „Sie sind Schüler, Student, Absolvent, Doktorand oder verfügen bereits über einschlägige Berufserfahrung und möchten sich den Herausforderungen einer spannenden Zukunftsbranche stellen? Wir bieten Ihnen vielfältige, interessante Möglichkeiten für Ihre berufliche Laufbahn.“ Nun, diese Zukunftsbranche ist auf Sand gebaut, auf staatlichen Sand. Die berufliche Laufbahn ist wohl besser woanders aufgehoben. Und weiter liest man: „Wir bieten ambitionierten Mitarbeitern individuelle, funktions-, branchen- und länderübergreifende Karrieremöglichkeiten.“ Nun, mit diesen Karrieremöglichkeiten ist es jetzt nichts mehr. Auch beginnt diese Solartechnik-Homepage von Bosch noch immer fett mit der Überschrift „Solarenergie? Natürlich von Bosch.“  Das ist jetzt überhaupt nicht mehr natürlich.
Zuerst erschienen im Blog von K.P. Krause hier
*) Zur grundsätzlichen Kritik an der Stromerzeugung aus Sonnenlicht siehe meinen Beitrag „Solarstrom – das Milliardengrab – Dieser Strom ist fehl- und übersubventioniert“ http://kpkrause.de/2010/03/18/solarstrom-%e2%80%93-das-milliardengrab/
Sie auch hier Auszug aus FinanzNachrichten.de :

Firmenchefs sehen Produktionsstandort Deutschland durch niedrige US-Energiepreise in Gefahr

Unternehmenschefs sehen den Produktionsstandort Deutschland durch die niedrigen Energiepreise in den USA in Gefahr. Sie betragen dort inzwischen nur noch ein Drittel des Niveaus in Deutschland.
„Das kann dramatische Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Gewerbes haben“, sagte Axel Heitmann, Chef des Chemiekonzerns Lanxess, dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). „Viele Industriekonzerne planen, wegen der niedrigen Energiepreise neue Fabriken nicht mehr in Europa, sondern in den USA zu bauen“, sagte Gisbert Rühl, Chef des Stahlhändlers Klöckner, der Zeitung. „Wir reagieren darauf und planen selbst neue Geschäftseinheiten in den USA.“ Attraktiv ist eine Produktion in den USA vor allem für Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie der Stahl- und Aluminiumproduktion oder der Chemie.




Der Strom wird teurer und teurer

Beispiele für den alltäglichen Unsinn

Allzu lange wurde das Thema „Drastische Stromverteuerung als Folge von Kernkraftausstieg und Ökostrom-Zwang“ unter der Decke gehalten.Das hat sich derweilen geändert.Hierzu nur einige Beispiele:
Der alltägliche Irrsinn der deutschen Energiewende. Deutschlands Energie soll sauber und billig werden. Wie, das weiß die Bundesregierung auch nicht genau. Die Energiewende besteht bislang nur aus explodierenden Kosten und widersprüchlichen Konzepten http://www.welt.de/wirtschaft/article111755829/Der-alltaegliche-Irrsinn-der-deutschen-Energiewende.html
Die energiepolitische Revolution wird immer teurer. http://www.welt.de/wirtschaft/article111755124/Die-energiepolitische-Revolution-wird-immer-teurer.html
Der Energieversorger EnBW plant die stundenweise Abschaltung ganzer Regionen in Süddeutschland vom Stromnetz, falls es im Zuge der Energiewende zu Stromengpässen kommen sollte http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/energiewende-wirkt-deutschland-uebt-sich-in-der-kunst-der-improvisation-bei-blackouts/
Stadtwerke stöhnen über die teure Energiewende, verdienen mit ihren Kraftwerken kaum noch Geld. Außer Braunkohlekraftwerken ist fast nichts mehr wirtschaftlich. Notwendige konventionelle Kraftwerksprojekte der Stadtwerke rechnen sich nicht mehr wegen des Einspeisevorrangs der erneuerbaren Energien http://www.welt.de/wirtschaft/article111681599/Stadtwerke-stoehnen-ueber-die-teure-Energiewende.html
TransnetBW fordert für stabiles Stromnetz neue Kraftwerke im Süden. Anlagen sollen als Übergangslösung dienen – Reservekraftwerke gegen Blackout. http://www.welt.de/newsticker/news3/article111833226/TransnetBW-fordert-fuer-stabiles-Stromnetz-neue-Kraftwerke-im-Sueden.html
Bayern: Staatsregierung und Wirtschaft fürchten angesichts der schleppenden Energiewende um die Stromversorgung. http://www.antenne.de/nachrichten/bayern/artikel/616083/Bayern-fuerchtet-um-seinen-Strom.html
Die Energiewende war ein Fehler. SZ-Interview mit dem sächsischen FDP-Vize Holger Zastrow http://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-vize-holger-zastrow-im-gespraech-wir-sind-mit-uns-nicht-im-reinen-1.1251577
Oettinger fordert Generalrevision für Ökostromförderung vor der Wahl. http://www.stern.de/wirtschaft/oettinger-fordert-generalrevision-fuer-oekostromfoerderung-vor-der-wahl-1951661.html
Windenergie aus dem Meer: Offshore-Parks bringen es nicht. Dutzende Offshore-Windparks werden in den nächsten Jahren errichtet. Doch einer der angeblichen Vorteile der Windräder im Meer ist wohl keiner http://www.taz.de/Windenergie-aus-dem-Meer/!108637/
Grüne: Staat soll Strompreise einfangen. Grüne machen Energiewende zum Wahlkampfschwerpunkt. http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article112632586/Gruene-Staat-soll-Strompreise-einfangen.html
Polen macht die Grenze für deutschen Strom dicht (Daniel Wetzel). http://www.welt.de/wirtschaft/article112279952/Polen-macht-die-Grenze-fuer-deutschen-Strom-dicht.html
Polen will unerwünschte Elektrizität aus deutschen Windkraft-Anlagen künftig an der Grenze stoppen. Der polnische Stromnetzbetreiber PSE Operator verständigte sich jetzt mit dem nordostdeutschen Netzbetreiber 50 Hertz auf den Bau so genannter Phasenschieber http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/polen-macht-die-grenzen-fuer-deutschen-strom-dicht-energiewende-immer-beliebter/
Oettinger prophezeit 40 weitere Jahre Atomstrom. Schneller Atomausstieg? EU-Energiekommissar Günther Oettinger hält das für unmöglich – und verweist auf Fortschritte bei der Erforschung der Kernenergie. Zudem rechnet er mit steigenden Strompreisen http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article112315580/Oettinger-prophezeit-40-weitere-Jahre-Atomstrom.html
Deutsche Politiker warnen vor Strom als Luxusgut. Elektrizität wird in Deutschland immer teurer. Im Bundestagswahljahr mehren sich die Forderungen – selbst der Atomausstieg wackelt http://www.morgenpost.de/politik/inland/article112336905/Deutsche-Politiker-warnen-vor-Strom-als-Luxusgut.html
“Es wird nicht dunkel, aber teurer”. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, rechnet nicht mit dem großen Stromausfall in Deutschland – geht aber davon aus, dass der Strom durch den Ausbau der Netze teurer wird http://www.heute.de/Es-wird-nicht-dunkel-aber-teurer-25979526.html
Hohe Energiekosten: Harte Kritik an Regierung wegen Strompreisschub. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/linke-lastet-strompreisschub-der-bundesregierung-an-a-875291.html
Offshore-Windenergie: Grüne warnen vor zusätzlichen Milliardenkosten. Den Betreibern von Offshore-Windparks können Entschädigungen bis zu 2,7 Milliarden Euro zustehen http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,874493,00.html
Regierungspläne: Verbraucher sollen mit Milliarden für Offshore-Windparks haften. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,869669,00.html
CSU fordert Stromgarantie von Wind- und Solarparks. Sonne und Wind alleine könnten keine sichere Stromerzeugung gewährleisten. DIHK sieht Jobs durch hohe Strompreise gefährdet. http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article112361547/CSU-fordert-Stromgarantie-von-Wind-und-Solarparks.html
Bayerns Wirtschaft besorgt wegen Energiewende – Kostenspirale dreht sich weiter http://www.welt.de/newsticker/news3/article112301178/Bayerns-Wirtschaft-besorgt-wegen-Energiewende.html
Der Energiekonzern EnBW plant einen massiven Stellenabbau: 1.350 Jobs sollen wegfallen. Darauf hat sich EnBW mit den Arbeitnehmervertretern geeinigt. Auch die verbleibenden Mitarbeiter müssen sich auf Kürzungen einstellen http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/energieversorger-enbw-will-1-350-stellen-streichen/7554318.html
Energiewende: Vattenfall warnt vor Kostenexplosion. Die Energiewende produziert unnötige Kosten und überflüssige Investitionen in Milliardenhöhe. Der Stromerzeuger will zudem seine Schadenersatzklagen gegen den Atomausstieg vorantreiben. http://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/energiewende-vattenfall-warnt-vor-kostenexplosion/7543886.html

Eine Goldgrube für Betreiber und Landeigentümer

Diese Beispiele sind eine (willkürliche) Auswahl von vielen anderen.  Gesetze wie das unsoziale Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und das Energie-Einspargesetz (EnEG) verteuern den Strom und die Wohnkosten immer weiter.Gewinnler sind die Hersteller, die Betreiber und die finanzierenden Banken von Öko-Energieanlagen, auch der Staat durch die zusätzlichen Steuereinnahmen: allein die Mehrwertsteuer auf die Stromverteuerung bringt ihm nach Berechnung der Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB knapp 4 Milliarden Euro im Jahr ein.Allein die Betreiber der Ökostrom-Anlagen erhalten durch das EEG garantierte stattliche Renditen zwanzig Jahre lang.Auch die Landeigentümer, auf denen Wind- und Solarstromanlagen stehen, kassieren reichlich: Die Pacht für das Land, auf dem ein Windstromgenerator steht, beträgt zwischen 20.000 und 30.000 Euro jährlich.Eine Goldgrube für den, der dafür geeignetes Land hat.

Verluste an Kaufkraft und Freiheit für die Bürger

Bezahlen muss dies alles der Stromkunde.Je Einwohner summieren sich die Kosten nach NAEB-Berechnungen auf rund 250 Euro im Jahr.Einen Vier-Personen-Haushalt belastet das mit jährlich 1000 Euro.  Davon erscheint nach NAEB-Angaben auf der Stromrechnung nur etwa ein Drittel.Der Rest steckt in immer höheren Kosten für Waren und Dienstleistungen, die ebenfalls nicht ohne Strom auskommen.Die hohen und weiter steigenden Strompreise verringern die Kaufkraft für andere Dinge.Sie schränken damit zugleich die Freiheit ein, Produkte zu kaufen, die sie sonst gekauft hätten.Fast eine Million Haushalte können Ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen.Sie müssen staatliche Hilfe beantragen und werden damit von der Verwaltung abhängig.Auch das ist ein Verlust an Freiheit.

Der Brief eines Bürgers an Altmaier und Rösler

Ein Bürger – Ulrich Wollf, ulrichwolfff@aol.com – schrieb am 19. Dezember 2012 an die Bundesminister Peter Altmaier und Philipp Rösler:

„Sehr geehrter Herr Bundesminister Altmaier, sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Rösler,
der Fernsehsender NTV fragt heute seine Hörer: “Würden Sie für die Energiewende mehr zahlen?” — 89% der Anrufer antworten mit Nein! Das  sollten Sie nach meinem Verständnis als Demokraten zur Kenntnis nehmen, hinterfragen und das Ergebnis beachten.
Fakt ist, dass eine als Folge der Energiewende bereits verursachte Erhöhung der Preise für die Stromerzeugung um mehr als 10 Cent/kWh  für 600 TWh ((600 Milliarden kWh) jeden erwachsenen Deutschen mit  1000,00 Euro jährlich (in der Stromrechnung zusammen mit den Preisen  für sonstige Güter und Dienstleistungen) zusätzlich belastet. Dieser  Zustand ist bereits gesetzlich zumindest für die nächsten 20 Jahre  festgeschrieben Jede weitere Strompreiserhöhung um 1 Cent/kWh erhöht  diese finanzielle Belastung jedes Einzelnen um durchschnittlich 100  Euro jährlich.
Den Medien entnehme ich, dass es Ihre Absicht ist, mit weiteren Investitionen in Stromtrassen diese Preisspirale fortwirken zu lassen.  Die mit diesem Ausbau weiter zunehmende Einleitung von Windstrom in  das Netz verursacht sowohl über die dadurch erhöhten Netzkosten als auch durch einen Anstieg der Kosten für die zunehmend – jeweils nur
zeitweilig – vom Windstrom verdrängte Einspeisung preisgünstigen Stroms zuverlässiger Kraftwerke.
Das als Folge der in der Sache unbegründeten Abschaltung der 8 Kernkraftwerke entstandene erhöhte Risiko in der Versorgungssicherheit kann durch einen  Ausbau der Stromtrassen leider nicht geheilt werden! Meine Frage: Wollen Sie das wirklich ohne Rückfrage beim Bürger verantworten?  Mit freundlichem Gruß, Ulrich Wolff“

Die staatlich erzwungene Einsparung von Heizkosten

Zusätzliche Kosten bürdet das Energie-Einspargesetz (EnEG) auf.Es verpflichtet den Eigentümer eines Hauses zur Einsparung von Heizenergie durch Maßnahmen, die oft unwirtschaftlich sind.Der Architekt und Altbausanierer Konrad Fischer (www.konrad-fischer-info.de) von der Stromverbraucher-Schutzorganisation NAEB nennt folgende Faustregel: Eine Fassadendämmung, die zu einer Mieterhöhung von 2 Euro und mehr je Monat und Quadratmeter führt, bringt theoretisch eine Heizkostenersparnis von 0,50 Euro je Monat und Quadratmeter, praktisch aber – wie es bisher geheim gehaltene Forschungsergebnisse des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik belegen – gar nichts.Dennoch wird die Wärmeisolierung gesetzlich gefordert und ihre Durchführung wird gemäß der Energie-Einsparverordnung (EnEV) staatlich kontrolliert.Wer sich nicht daran  hält, ist mit hohen Strafen bedroht.Dieses Gesetz schränkt die Freiheit unzulässig und unnötig ebenfalls ein und führt zur weiteren Machtausweitung des Staates.

Ohne Gegenwehr wird sich der Strompreis bis 2020 verdoppeln

Die Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB hat ermittelt: Der Strompreis wird sich bis 2020 verdoppeln, wenn sich die Stromverbraucher nicht wehren.Aber wehren können sie sich nur als Wähler, indem sie allen jenen Parteien, die diese Energiewende-Politik mitbetreiben, ihre Stimme verweigern und sich – auch bisher unbedeutende – Parteien suchen, die sich in ihrem Programm ausdrücklich dieser Energiepolitik verweigern.Nur so können sie sich auch gegen die Euro-Rettungspolitik wehren.Das wird aber nur dann funktionieren, wenn auf diese Weise ein wirklich maßgeblicher Prozentsatz seinen Protest äußert.Doch ist zu fürchten, dass er nicht zustande kommt, weil zu viele schicksalsergeben resignieren oder unbelehrbar staatsgläubig sind oder doch wieder ihre bisherige Partei wählen, weil sie das im Großen und Ganzen  für das kleinere Übel halten.Zusätzlich wehren kann sich, wer der besagten Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB e.V.(www.naeb.info) beitritt, der – wie schon öfter erwähnt – auch ich angehöre. Sie kämpft gegen das EEG seit Jahren. Aber etwas auszurichten vermag nur eine mitgliederstarke Organisation, die erst dann auch mediale Wirkung entfalten könnte.
Klaus Peter Krause; entnommen von seinem Blog 




Wie der CO2-Zertifikatehandel funktioniert – oder auch nicht

Menschenverursachtes Kohlendioxid treibt das Erdklima hoch.Das jedenfalls will offizielle Politik die Bürger glauben machen – auch wenn zuviele Tatsachen dagegen sprechen. Um folglich das globale Klima vor diesem anthropogenen CO2 zu schützen, haben sich die meisten Industriestaaten verpflichtet, seinen Ausstoß (Emission) von 2008 an auf eine Höchstmenge zu begrenzen und das, was darüber schon hinausgeht, zu verringern. Jüngst bei der UN-Klimakonferanz in Doha (Qatar) wurde die Verpflichtung mit Ach und Krach um eine zweite Periode bis 2020 verlängert. Aber große Staaten wie Russland, Kanada und Japan verweigerten sich dem, auch Neuseeland. Die USA und China haben es von Beginn an getan. Damit sind gut 85 Prozent der globalen CO2-Emissionen der Verpflichtung entzogen. Doch was wird alles auf die Beine gestellt, um wenigstens den kläglichen Rest zu senken. Klar, mit Bürokratie über Bürokratie und noch mehr Menschen auf neuen unproduktiven Arbeitsplätzen. Das streut noch mehr staatlichen Sand ins Getriebe von Unternehmen mit produktiven Arbeitsplätzen und treibt die Kosten hoch – zusätzlich, denn unnötige gesetzliche Belastungen gibt es schon mehr als genug. Damit schadet es der Volkswirtschaft im Ganzen.

Die Idee, den CO2-Ausstoß als Erlaubnis zu vergeben – gegen Entgelt

Um sicherzustellen, dass die festgesetzte Höchstmenge an CO2-Emissionen eingehalten und nicht überschritten wird, ist die Idee entstanden, für diese Menge ausdrückliche Erlaubnisse zu vergeben, Rechte auf die Emissionen. Diese Rechte kann sich eine staatliche Vergabestelle bezahlen lassen – entweder gleich oder später. Der letztliche Zweck jedenfalls ist, dass die Emittenten für das Recht einen Preis zahlen und mit den Einnahmen staatliche Schatullen zusätzlich zu füllen, denn mit dem Rechteverkauf lassen sich viele Milliarden einsammeln.

Preisermittlung durch Versteigern des Rechtes zum Ausstoß

Festsetzen kann man den Preis durch politische Entscheidung. Aber der kann zu hoch oder zu niedrig ausfallen. Zweckmäßiger geschieht das daher an einem Markt, zum Beispiel durch Versteigern der Rechte. Dann können die Emittenten selbst entscheiden, was ihnen das Recht wert ist, das von ihnen verursachte CO2 in die Luft zu schicken. Das Versteigern ist ein marktwirtschaftliches Element. Der so ermittelte Preis wäre also immerhin ein Marktpreis. Allerdings kein lupenreiner, denn das Angebot ist nicht auf natürliche Weise knapp, sondern künstlich knapp gemacht: Für welche Menge die Rechte angeboten werden, bestimmt der Staat. Mit der künstlichen Begrenzung des Rechteangebots, nimmt er Einfluss auch auf den Preis. Der Preis ist damit das Ergebnis einer staatlichen Intervention, also ein staatlicher Lenkungspreis. Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn nennt das einen „partiellen Ersatz der Marktsteuerung durch eine zentralplanerische Mengensteuerung“.1  Wenn der Staat solchermaßen interveniert, ist das freie Marktwirtschaft nicht mehr.

Vergabe und Verkauf dieser Ausstoßrechte stehen auf dubioser Grundlage

So zu verfahren, ist zwar mitunter nötig und nicht zu beanstanden. Doch geschieht es hier auf höchst dubioser, brüchiger Grundlage: Nachweislich hat es in der Erdgeschichte schon wärmere Zeiten als jetzt gegeben, ganz ohne anthropogenes CO2,  Klimawandel hat in langen Zeiträumen immer schon stattgefunden. Hier sind, belegbar, viel heiße Luft und Betrug im Spiel. Die behauptete CO2-Klimaerwärmung wird von unabhängigen Wissenschaftlern, Meteorologen und anderen Fachleuten wohlbegründet bestritten.

Ausstoßrechte als handelbare Zertifikate

Wer die Emissionsrechte erworben hat, aber die ihm damit erlaubte Ausstoßmenge unterschreitet (zum Beispiel durch Rationalisierung oder technische Neuerungen), darf die überzähligen Rechte an der nicht emittierten, an der nicht „verbrauchten“ CO2-Menge an andere veräußern. Ausgegeben werden die Rechte auf CO2-Ausstoß in Form von Erlaubnisscheinen, genannt Emissionszertifikate. Das macht die Rechte handelbar, dann kann man Rechtebörsen einrichten. Solche Börsen sind zum Beispiel  die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig, die österreichische Energiebörse EXAA in Wien, die Buenext in Paris und die APX in Amsterdam. Der Emissionshandel soll Anreize geben, damit die Wirtschaft in CO2-sparende Technik investiert. Alles dies ist bereits geschehen, beschränkt aber bisher auf die Industriestaaten und auf die großen emittierenden Unternehmen dort.

Der Verkauf  ungenutzter Rechte erlaubt mehr CO2-Ausstoß woanders

Doch spart man dort CO2 wirklich ein? Hans-Werner Sinn, der selbst ebenfalls zu den „Klimaschützern“ gehört, stellte dazu nüchtern fest und bezogen auf das in den globalen CO2-Handel eingebundene Deutschland: „Dieses System läßt jeglichen Effekt der deutschen Förderung grünen Stroms verpuffen, weil das, was wir an fossiler Energie einsparen, statt dessen anderswo konsumiert wird“.2  Die Zertifikate, die in Deutschland durch CO2-Einsparung mittels Wind- und Solarstrom frei und in andere Länder verkauft werden, erlauben es diesen anderen Ländern, genauso viel zusätzliches CO2 in die Luft zu blasen, wie die deutsche Wirtschaft eingespart hat. Die deutsche Emissionssenkung hilft dem Klima nicht. Sinn: „Der Nettoeffekt ist für Europa und die Welt null Komma null.“ Doch ist das Verfahren nur dann vernünftig, wenn die Kosten der befohlenen CO2-Verringerung nicht höher sind als das, was zusätzlicher CO2-Ausstoß tatsächlich an Schaden verursacht. Im Vergleich zum (ohnehin nur vermeintlichen) Nutzen der Verringerung sind die Kosten jedoch unverantwortlich hoch. Typisch Staatswirtschaft.

Erwartete Folgen des Zertifikatehandels

Der Diplomkaufmann und Leiter des Forschungsdienstes KE Research Klaus Ermecke schrieb 2010 zum Zertifikatehandel: „Wir erwarten ein Hochschnellen von Kosten und Preisen, verbunden mit massenhaften Konkursen bestehender Unternehmen, einem Steigen der Arbeitslosigkeit und zugleich einer Verarmung der Bevölkerung. Zugleich entsteht ein beispielloses Korruptionspotential, weil die Behörden „Verschmutzungsrechte“ willkürlich und unkontrolliert zuteilen oder verweigern sowie den allfälligen Missbrauch dieses Systems entweder unterdrücken oder durchgehen lassen können.“ Ermecke war GmbH-Geschäftsführer verschiedener Gesellschafter und ist seit 2003 Geschäftsführender Gesellschafter der eigenen Klaus Ermecke GmbH.3

Steuerbetrugsgeschäfte mit den Zertifikaten schon recht früh

Das klingt sehr alarmistisch und überzogen, aber abwegig ist es nicht.Solche Folgen treten nicht unbedingt schlagartig ein, sondern schleichend, sie ziehen sich hin.Sind sie dann Wirklichkeit geworden, kann den Bürgern in der Zwischenzeit der unmittelbare Bezug zur Ursache verloren gegangen sein.Das erleichtert es den Tätern, sich unschuldig zu geben, falls sie überhaupt zu befürchten hätten, zur Verantwortung gezogen zu werden.Doch Missbrauch mit dem Zertifikatehandel durch Betrug hat es schon recht schnell  gegeben, und zwar europaweit, so dass sich die europäische Polizeibehörde Europol der Sache hat annehmen müssen.Durch Karussellgeschäfte mit CO2-Zertifikaten haben die Betrüger dem Fiskus Erstattungen an Umsatzsteuer abgeknöpft, die dieser nie erhalten hat. Ende 2009 bezifferte Europol den Schaden auf insgesamt 5 Milliarden Euro. Allein zwischen 2008 und 2010 soll der Betrug, ebenfalls nach Europol-Angaben, rund 90 Prozent des Zertifikate-Handelsvolumens umfasst haben.4  Darin aufs Peinsamste verwickelt ist sogar die Deutsche Bank. Ende 2011 hat das Landgericht Frankfurt mehrere ihrer Mitarbeiter wegen Mitwirkens an dieser Betrügerei zu Haftstrafen zwischen drei und sieben Jahren verurteilt. Jüngst ist die Bank mit einer noch umfassenderen Razzia überzogen worden.

Die ungenutzten Zertifikate gelten, anders als vorgesehen, weiter

Die ungenutzten Emissionsrechte aus der ersten Verpflichtungsperiode (2008 bis 2012) gehörten In Doha zu den Hauptstreitpunkten. Nach dem Kyoto-Protokoll ist für jedes Industrieland  eine Zertifikate-Menge festgelegt. Die Zertifikate berechtigen diese Länder eine bestimmte Menge CO2 auszustoßen. Emittieren sie mehr, müssen sie Zertifikate von solchen Industrieländern zukaufen, die ihre genehmigte Höchstmenge nicht ausgeschöpft haben. Ursprünglich sollten die ungenutzten Rechte mit Jahresablauf 2012 ihre Gültigkeit verlieren. Das stieß auf erheblichen Widerstand vor allem aus Osteuropa. Nun dürfen sie für den Eigenbedarf weiter genutzt und unter bestimmten Bedingungen über 2020 hinaus auch verkauft werden, denn osteuropäische Länder zum Beispiel verfügen noch über Zertifikate für rund 13 Milliarden Tonnen CO2.  Andererseits haben sich die meisten „Kyoto-Staaten“, wie zu lesen war, verpflichtet, solche Zertifikate nicht zu kaufen, darunter die EU, Australien, Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Monaco.

Zertifikatehandel zwischen Staaten und zwischen Unternehmen

Mit Zertifikaten gehandelt wird unter Staaten (staatlicher Handel) und zwischen Unternehmen (privater Handel). Der Emissionshandel zwischen Staaten findet seit 2008 statt.Teilnehmer sind jene 39 Länder die sich im Kyoto-Protokoll zu einer Emissionsobergrenze verpflichtet haben. Das europäische Emissionshandelssystem ist seitdem in den internationalen Emissionshandel integriert, denn die Europäische Union hat den privaten Handel schon mit Jahresbeginn 2005 eingeführt. Gesetzliche Grundlage ist die EG-Emissionshandelsrichtlinie (EHRL) von 2003. EU-Unternehmen können zusätzliche Emissionsrechte auch im Ausland kaufen. Ferner gibt es die EG-Registerverordnung als Grundlage für ein einheitliches Registersystem mit Vorgaben für die nationalen Emissionshandelsregister und mit Regelungen über Berichtspflichten, Kontenarten, Transaktionswege und Sicherheitsaspekte. Mit dem Register soll letztlich kontrolliert werden, ob die EU-Staaten und dort die Unternehmen die vorgegebenen Verringerungen zum geringeren CO2-Ausstoß einhalten.

Von 2013 an sind die staatlich zugeteilten Rechte nicht mehr gratis

Bisher sind die den Unternehmen staatlich zugeteilten Emissionsrechte unentgeltlich.Nur einen „Bedarf“ darüber hinaus müssen sie käuflich erstehen.Versteigerungen finden in Deutschland seit Januar 2010 statt.Auf ihnen bietet der Staat jährlich rund 41 Millionen Emissionsberechtigungen an, und zwar wöchentlich am Spot- und Termin-Markt der Leipziger Energiebörse.Damit beauftragt, für die Bundesregierung dort als Anbieter der Berechtigungen aufzutreten, ist die staatliche KfW-Bankengruppe.Die Zertifikate für die Stromerzeuger sollen von 2013 an sämtlich versteigert werden. Die dabei entstehenden Kosten werden auf den Strompreis umgelegt.Die übrige Industrie muss zunächst nur 20 Prozent ihrer Emissionsrechte ersteigern.Dann soll der Anteil bis 2027 nach und nach  auf schließlich 100 Prozent heraufgesetzt werden.  Ausnahmen sind für solche Branchen vorgesehen, die starkem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind: Wegen zu hoher Auktionskosten befürchten die staatlichen „Klimaschützer“, dass sie in Nicht-EU-Länder abwandern und dass dann die CO2-Emissionen nach außerhalb des EU-Emissionshandels verlagert werden.

Durch Zertifikatehandel De-Industrialisierung befürchtet

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl  Hans Jürgen Kerkhoff hatte schon im April gewarnt: Der Emissionsrechtehandel droht zur De-Industrialisierung zu führen.“ 5 Deshalb hat die Bundesregierung am 6. Dezember eine Kompensation für solche Strompreiserhöhungen beschlossen, die sich von 2013 an aus dem europäischen Emissionshandel ergeben. Den Ausgleich bekommen aber nur solche stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, denn die Wettbewerber zum Beispiel in USA, China und Brasilien haben diese Kosten nicht. Die stromintensiven Branchen in Deutschland (darunter die Grundstoffindustrie wie Aluminium, Kupfer, Stahl, Chemie, Papier) stehen für rund eine Million Arbeitsplätze. Doch sollen sie keinen vollen Ausgleich erhalten, sondern nur bis zu 85 Prozent der Mehrkosten. Zahlen müssen sie aber zunächst voll, das Geld zurück gibt’s erst ein Jahr später. Die Hilfe macht nach Angaben des Bundeswirtschaftministeriums jährlich rund 350 Millionen Euro aus.6  Von der Zwangsumlage für den „Ökostrom“ (EEG-Umlage) sind diese Branchen ohnehin schon befreit. Oft müssen sie auch für das Nutzen des Stromnetzes nichts oder nur wenig zahlen.

Ein Dickicht an Regulierungen

Auch das läuft auf zusätzliche unproduktive Arbeit und Bürokratie hinaus.Kerkhoff hatte die mit dem Zertifikatehandel zusätzliche Bürokratie ebenfalls angeprangert: „Anfängliche Konstruktionsfehler des Handelssystems werden mit immer neuen unzulänglichen Korrekturen weiter verschlimmert. Die Behörde beschäftigt nationale Regierungen und Industrie mit einem schwer zu durchdringenden Dickicht von Regulierungen. Die Industrie ist bei der Beantragung der Zertifikate mit umfangreichen Regelwerken konfrontiert, die selbst von Fachleuten kaum zu verstehen sind. Dabei sind die administrativen Kosten erheblich.7 

„Das Emissionshandelssystem ist kaputt“

Vor Kerkhoff, im März, hatte Johannes Teyssen, der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns Eon, diese Kritik geäußert: „Das Emissionshandelssystem ist kaputt.Es steuert kurzfristig nichts und langfristig nichts.Und Geld für den Finanzminister kommt auch nicht rein.“ 8 Schuld am Verfall des Emissionshandels gab Teyssen einer Politik, die kein Interesse daran habe, das System ordnungspolitisch sauber zu konstruieren. Die 27 EU-Länder griffen mit anderen Instrumenten ein, um CO2 zu vermeiden. In Deutschland gebe es 4000 Fördersätze für erneuerbare Energien. Im Ergebnis koste das Vermeiden einer Tonne CO2 durch Solarenergie 400 Euro. Die 1,8 Milliarden Tonnen, die auf diesem teuren Weg bis 2020 nicht ausgestoßen würden, seien von der Menge handelbarer Zertifikate nicht abgezogen worden. Daher sei der Preis für Zertifikate auf 10 Euro gefallen. Das war im März 2012. Derzeit, Mitte Dezember bringen die Versteigerungen weniger als 6 Euro je Tonne CO2 ein. Dieser Preis liegt weit unter den Erwartungen.

Wer die CO2-Austoßrechte zuteilt und kontrolliert

Die Emissionsberechtigung für CO2 ausstoßende Anlagen in Deutschland teilt als staatliche Behörde die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt zu. Das geschieht mit bürokratischer Gründlichkeit. Auf der Internet-Seite der Behörde liest man: „Jährlich müssen die Betreiber ihre tatsächlich ausgestoßenen CO2-Mengen mit Emissionsberechtigungen ausgleichen. Unternehmen, die dieser Pflicht nicht nachkommen, müssen mit empfindlichen Sanktionen rechnen. Jede am Emissionshandel teilnehmende Anlage erhält ein Konto im nationalen Emissionshandelsregister. Das deutsche Register wird von der DEHSt geführt. Die Funktion des Registers ist mit der eines Grundbuchs vergleichbar. Hier wird elektronisch verbucht, wer welche Zertifikate auf seinem Konto besitzt.“  Einige der weiteren Vorschriften hier nachlesen: http://www.dehst.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Fragen_Antworten_EH.pdf?__blob=publicationFile Und dann ahnen, was das in der Praxis des betrieblichen Ablaufs und Aufwand bedeutet.9

Welche Branchen dem Rechtezwang für den CO2-Ausstoß unterliegen

Dem Zwang zu Emissionsberechtigungen und dem Emissionshandel sind seit 2008 bis Ende 2012 folgende Branchen unterworfen: Energie, Erdgas-Verdichter, Eisen und Stahl, Raffinerien, Zement, Kalk, Zucker, Papier, Glas und Keramik, Zellstoff, Mineralfasern, Propylen und Ethylen, Russproduktion sowie das Abfackeln von gasförmigen Stoffen in See- oder Land-Übergabestationen. Von 2013 an werden weitere stationäre Anlagen in den Emissionshandel aufgenommen, darunter Aluminium, Düngemittel und die Chemische Industrie.

Solange die Menschen mehr Wohlstand wollen …

2011 haben die globalen Emissionen von CO2 nach Schätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) eine neue Rekordmenge erreicht (31,6 Giga-Tonnen, plus 3,2 Prozent gegenüber 2010) – im Wesentlichen durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas. Stark gestiegen sind sie in den Schwellenländern, leicht zurückgegangen in den USA und der EU.10  Aber wenn politisch mehr Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand gewollt sind, folglich die Güterproduktion steigt, aber die Kernkraft als Energie zum Teufel gejagt wird wie vor allem in Deutschland, ist ein höherer CO2-Ausstoß die zwangsläufige Folge. Das wird auch künftig so sein. Und, o weh, das Klima? Das ändert sich wie in den Jahrmillionen zuvor – unbeeindruckt vom CO2 industriellen Ursprungs.

Ein gewaltiges Interessenkartell am Werk

Fazit: Marktwirtschaftlich ist an alldem nichts, die Marktwirtschaft wird mit Füßen getreten. Hier ist ein gewaltiges Interessenten-Kartell am Werk. Der Wirtschaftsprüfer Klaus Weber, Essen, drückt es so aus: „Der CO2-Zertifikatehandel ist ausschließlich ein Bereicherungssystem für die big player der Finanzwirtschaft – sowie ein von der Politik erhofftes Steuer-Generierungsmodell.“

 1 Siehe sein Buch Das grüne Paradoxon, Seite 420.

 2 Das grüne Paradoxon Seite 14.

3 Aus:Klaus Ermecke – Rettung vor den Klimarettern 12. Februar 2010.

4  FAZ vom 15. Dezember 2012 („Dreckiges Geschäft mit Verschmutzungsrechten“).

5 FAZ vom 16. April 2012: Der Emissionsrechtehandel in der Sackgasse.

 6 Allerdings ist die Gegenfinanzierung noch offen. Anders als geplant reichen die Einnahmen der Bundesregierung aus dem Emissionshandel nicht aus, weil der Zertifikatepreis seit Monaten am Boden liegt. (Handelsblatt vom 6. Dezember 2012)

 FAZ vom 16. April 2012: Der Emissionsrechtehandel in der Sackgasse.

8  FAZ vom 16. März 2012.

9 Ein Beispiel: „Die DEHSt gibt die kostenlos zugeteilten Emissionsberechtigungen in jährlichen Tranchen auf die Konten von Unternehmen aus und verbucht Käufe und Verkäufe von Zertifikaten. Der eigentliche Handel mit Zertifikaten – also der Kauf und Verkauf – findet an Börsen, durch Makler oder direkt zwischen Käufer und Verkäufer statt. Jährlich werden die tatsächlichen CO2-Emissionen einer Anlage abgerechnet. Hierzu erstellt jeder teilnehmende Anlagenbetreiber einen jährlichen Emissionsbericht, der von einer unabhängigen sachverständigen Stelle geprüft und der DEHSt über die zuständige Landesbehörde vorgelegt werden muss. Hier werden weitere Prüfungen durchgeführt. Bis zum 30. April muss der Anlagenbetreiber Zertifikate in Höhe seiner tatsächlichen Emissionen abgeben, indem er sie auf das Nationalkonto im deutschen Emissionshandelsregister überträgt. Reicht ihm hierzu die kostenlose Ausstattung mit Emissionsberechtigungen nicht aus, muss er Zertifikate vor dem Stichtag am Markt zukaufen. Gibt ein Anlagenbetreiber zu wenige Zertifikate ab, wird eine Strafzahlung von 100 Euro pro Tonne CO2 fällig. Die fehlenden Zertifikate müssen im folgenden Jahr zusätzlich überwiesen werden. Kommt ein Anlagenbetreiber auch dieser Pflicht nicht nach, wird seine nächste Tranche an kostenlosen Emissionsberechtigungen um die fehlende Menge gekürzt. Die Meinungen zum Emissionshandel sind geteilt. Während Politik und Umweltschützer große Hoffnungen auf das System setzen, Makler und Stromhändler ein Milliardengeschäft erwarten und neue Märkte für Berater und Sachverständige entstehen, beklagen vor allem kleinere Unternehmen und die Verbände der Industrie einen zu hohen Aufwand und befürchten Nachteile im internationalen Wettbewerb. Der Emissionshandel ist aber verursachergerecht und belastet die Wirtschaft nur moderat: In Deutschland verursachen die Teilnehmer am Emissionshandel – Anlagen aus den Sektoren Energie und Industrie – fast 50 Prozent aller CO2-Emissionen. Hierfür erhalten sie nach wie vor den größten Teil der Emissionsberechtigungen kostenlos. Die im EU-Emissionshandelssystem angelegte Verringerung der kostenlosen Zuteilung schafft wiederum Anreize für einen sparsamen CO2-Ausstoß und erhöht die Nachfrage am Zertifikate-Markt.“

10 FAZ vom 25. Mai 2012.

zuerst erschienen im Blog Freie Welt




Das dünne Ergebnis von Doha – gut so!

Die großen CO2-Erzeugerstaaten machen „Kyoto II“ nicht mit

Das sogenannte Kyoto-Protokoll wird immerhin bis 2020 verlängert, womit von 2013 an die zweite „Verpflichtungsperiode“ zum Einschränken von Kohlendioxid-Emissionen beginnt (Kyoto II). 37 der 193 „Kyoto-Staaten“ wollen ihre Emissionen bis 2020 weiter verringern, fallen mit ihrem Ausstoß aber global nicht ins Gewicht. Russland, Kanada, Japan und Neuseeland haben sich aus der zweiten Verpflichtungsperiode verabschiedet. Noch dabei sind Australien, die 27 EU-Staaten und einige weitere Länder. Sie alle zusammen sind aber an den globalen Emissionen mit nur noch rund 11 bis 13 Prozent beteiligt. Die großen CO2-Emittenten USA und China haben schon Kyoto I nicht ratifiziert.

Wer die den Entwicklungsländern versprochenen Milliarden zahlt, ist weiter offen

Weiteres blieb nur vage, darunter ein grober Arbeitsplan für die Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen bis 2015 und bloße Absichtserklärungen zu Finanzhilfen an Entwicklungsländer mit einigen freiwilligen Zusagen weniger europäischer Staaten, darunter mit 1,8 Milliarden Deutschland. Nur abermals bekräftigt wurde, die Entwicklungsländer von 2020 an mit jährlich mindestens 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz, das Bewältigen von Klimafolgen und als Ersatz für nicht abwendbare Klimaschäden zu füttern. Aber wer das zahlen soll, ist nach wie vor offen, ebenso, wie viel Geld die Entwicklungsländer in den Jahren bis 2020 bekommen sollen. Das sollte nicht beklagt werden, sondern lieber ein Grund sein, sich zu freuen. Geld zugesagt hat nur Deutschland.

In Doha nicht Gelungenes soll 2014 nachgeholt werden

Den gewünschten Anspruch auf Schadensersatz haben die Entwicklungsländer ohnehin nicht durchgesetzt; er ist am Widerstand der USA und weiterer Industriestaaten gescheitert. Schon 2014 allerdings sollen die bislang zugesagten, aber in Doha nicht erweiterten Ziele für einen verringerten Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) überprüft und, wenn möglich, nachgebessert werden, also mit der Absicht, ihn stärker zu verringern, was in Doha nicht gelungen ist.

Proteste gegen den Alleingang des Konferenzleiters

Das Konferenzergebnis umstritten und angreifbar gemacht hat der qatarische Vize-Ministerpräsident und Konferenzleiter Al-Attijah. Er setzte die Vorschläge nahezu im Alleingang und Rekordtempo durch und beendete die Konferenz eigenmächtig kurzerhand mit der Feststellung, die Beschlussvorlagen seien nunmehr einmütig befürwortet worden. Russland hat umgehend protestiert. China ebenfalls, auch andere. Später verteidigte sich Al-Attijah, er sei überzeugt gewesen, dass das Paket den Willen aller Delegierten widergespiegelt habe.

Unbewiesen, aber die „Klimaschützer“ kümmert das nicht

Der ursprüngliche Kern solcher sehr bombastischen Klimakonferenzen ist die Ansicht, das Klima der Erde gegen industriebedingtes (anthropogenes, menschenverursachtes) CO2 schützen zu müssen und zu können, weil es das Klima als wichtigstes „Treibhausgas“ gefährlich erwärme. Obwohl nicht bewiesen, geht es trotzdem darum, den Ausstoß dieses CO2 auf eine festgesetzte Menge zu begrenzen und schrittweise zu vermindern – erst global und dann verteilt auf die Staaten und emittierenden Unternehmen. Beschlossen haben die Staaten die Begrenzung im Kyoto-Protokoll von 1997 auf der Basis der „Klimakonvention“ von Rio der Janeiro 1992. Das vorgebliche Ziel: eine befürchtete Erwärmung der Erde, des globalen Klimas, als Folge von anthropogenem CO2 zu verhindern.

Wichtige Staaten spielen nicht mehr mit

Die finanzielle Last des „Klimaschutzes“ müssen gemäß Rio-Klimakonvention vor allem die Industriestaaten tragen. Die nicht entwickelten Länder sollen soweit wie möglich unbelastet bleiben. Aber die Zahl der Industriestaaten, für die das Zahlen vorgesehen war, ist inzwischen geschrumpft, weil einige nicht ganz unwichtige von ihnen nicht mehr mitspielen wollen, siehe Russland, Kanada, Japan und Neuseeland – von USA und China ganz zu schweigen.

Der Klimaschutz-Klimbim macht die armen Seelen noch ärmer

Das dünne Ergebnis von Doha beifällig aufnehmen wird nur jemand, der der wohlbegründeten Ansicht ist, dass der Mensch das Klima nicht schützen kann und schon gar nicht mit dem Vermindern von menschengemachten CO2-Emissionen. So nämlich werden immerhin etwas weniger Milliarden-Bürgergelder der Industriestaaten verpulvert und umverteilt. Aber auf schlimme Weise missbraucht wird weiterhin die Gutgläubigkeit der Menschen, CO2 sei ein übles Gas, das die Erde aufheize, und daher sei der ganze überaus kostspielige Klimaschutz-Klimbim dringend notwendig. Er macht diese armen Seelen nur noch ärmer.

Gastbeitrag von Dr. K.P. Krause; zuerst erschienen auf Klaus Peter Krauses Blog