Fake-News: Von Tornados und anderen Halluzinationen in den Medien

Leider gibt es nur einige wenige Journalisten, die alarmistischen Extrem-Wetter-Behauptungen nachgehen und die Fakten und Messungen recherchieren. Dazu gehört herausragend AXEL BOJANOWSKI bei SPIEGEL-online. Nun wird man als jahrelanger Leser die SPON-Redaktion mit ihren zahlreichen Beiträgen zur Klima-Debatte insgesamt nicht im Lager der „Klimaskeptiker“ verorten. Um so bemerkenswerter ist es, mit welcher Gründlichkeit Axel Bojanowski die Fakten recherchiert.

Einige Beispiele aus jüngerer Zeit seien hier gewürdigt :

(1) Tornado in Hamburg (?)

Am 22. Juni 2017 zog von NW her eine Unwetterfront über die Deutsche Bucht (Abb.1), und dann über Norddeutschland nach Südosten weiter. Dabei entstand ein Wetter-Phänomen, das nicht so selten ist: In höheren Luftschichten voraus eilende Kaltluft „fällt“ auf der Vorderseite der Front mit Sturmböen zum Boden herunter – es bildet sich eine Böenwalze.


Abb.1: Böenwalze von NW am 22. Juni 2017  über Helgoland (Foto Heide Puls, ca. 09.30 Uhr)

Die dazugehörigen Böen treffen in Sekunden meist ohne vorausgehende Anzeichen auf den Erdboden auf, und richten oft schwere Schäden an.

So war es auch in Hamburg, wo die in Abb.1 gezeigte Böenwalze am 22.06.2017 um die Mittagszeit eintraf.

Es gab erhebliche Schäden, möglicherweise auch Verletzte. Das ist schlimm genug.

J e d o c h :

Nun begannen der Deutschen Wetterdienst DWD und die Medien ein makaberes Possenspiel, zu dem Axel Bojanowski recherchierte und berichtete [1] :

Der Geister-Tornado von Hamburg : Ein Tornado soll über Hamburg gefegt sein – Anwohner sprechen von schweren Schäden, Medien berichten. Doch die Beweislage ist dünn.“ … „Dass etwas ganz besonderes passiert sein mußte in Hamburg, daran ließen die Schlagzeilen keinen Zweifel: Ein „Tornado-Unwetter“ sei über die Stadt hereingebrochen, meldete „Bild“. Hunderte Medien, zahlreiche im Ausland, zogen mit: „Tornado über Hamburg“, hieß es übereinstimmend. Einen Wirbelsturm über der Millionenstadt müßten eigentlich zahlreiche Menschen bezeugt haben. Doch der Hamburg-Tornado ist rätselhaft. Zwar gab es auch in der Hansestadt am Donnerstag Gewitter, Sturm und Hagel, doch die Suche nach Beweisen für den Wirbelsturm erweist sich als schwierig.“

Und so ist es bis heute:

Es gibt kein einziges überzeugendes Foto von einem Tornado, keinen einzigen überzeugenden Augenschein-Bericht.

J e d o c h :

Medien, Feuerwehr und DWD konnten wohl der Versuchung nicht widerstehen, wieder einmal eine Wetter-Katastrophe in die Welt zu blasen, die so schön zu der ständig propagierten Klimakatastrophe mit angeblich zunehmenden Extremwetter-Ereignissen zu passen schien.

Der meteorologische Altbarde Jörg Kachelmann machte frühzeitig nüchtern und sachlich auf TWITTER schon am Nachmittag darauf aufmerksam, daß es keinen einzigen schlüssigen Beweis für den „propagierten“ Tornado gab, und sein Sarkasmus gipfelte dann am Abend in einer meines Erachtens köstlichen Glosse: Fake news made in Russia: no tornado anywhere. Although, @dpa may find a fireman expert who is supporting this BS.“ [2].

Nun kann man meines Erachtens der Feuerwehr und mit Einschränkung selbst den sensations-lüsternen Medien nur bedingt einen Vorwurf für die Fehleinschätzung machen. Anders bei der Fachbehörde DWD, wo die Fake-News eifrig geschürt wurde (nachzit. nach SPON [1] ) :

„Tornado in Hamburg! Etwa 10 km vom Zentrum entfernt nach SSW. Lebensdauer unter 5 min.“„Heftige Unwetterfront: … – Tornado nahe Hamburg – Bahnverkehr eingestellt“ … „DWD_presse bestätigt nur #Tornado um 11:37 Uhr, beobachtet 10 km ssw von Flgh. #Hamburg von #DWD-Kollegen. /Fr“ … und schließlich ein erstes peinliches Eingeständnis [1] : „Daß der Wetterdienst seinen Tornado zunächst im Süden der Stadt lokalisiert hatte, erklärt der DWD-Sprecher mit einem Mißverständnis: Man habe seine Mitarbeiter, die von dem Wirbel berichteten, im Haus des DWD am Hamburger Hafen vermutet und nicht am Flugplatz.“

Tornado hier?  Tornado dort?  Tornado irgendwo?  Tornado nirgendwo!

Der geneigte Leser möge sich selbst das „Vergnügen“ bereiten, dieses ganze stundenlange Possenspiel auf SPON nachzulesen [1].

Schließlich noch ein sachdienlicher Hinweis:  Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tornados, sondern eher im Gegenteil :

Abb.2: Tornado-Statistik Deutschland (Quelle DWD, Regression + Texte ergänzt)

F a z i t :
Selbst wenn es denn in Hamburg einen Tornado am 22. Juni gegeben hätte – die Tornado-Statistik hätte sich nicht „zu Gunsten“ der Klima-Alarmisten verändert.

(2) Unwetter in Süddeutschland – Klima-Kat ?

2016 gab es in der letzten Mai-Woche bis in die ersten Juni-Tage hinein eine frühsommerliche und nicht ganz so seltene Wetterlage mit einem nahezu ortsfesten Bodentief über Mitteleuropa, unter einem stationären Höhentrog/Höhentief [3]. Das hatte insbesondere im südlichen Deutschland wiederholt Gewitter, erhebliche Regenfälle und auch Hagel zur Folge.

Schon überschlugen sich die Medien erneut „in Sachen Klima-Katastrophe“.

Wieder war es Axel Bojanowski bei SPON, der so ziemlich als einziger Journalist recherchierte und zu einem ganz anderen Ergebnis kam [4] :

„Weltweit hegen Klimaforscher die Sorge, daß ihr Thema instrumentalisiert wird: Jedes Wetter wird reflexhaft mit dem Klimawandel begründet. Zurück bleibt der Eindruck: Über den Klimawandel ist alles bekannt. Und: Es wird alles immer schlimmer. Forschung? Scheinbar überflüssig.

Die Berichte der vergangenen Tage zum Starkregen in Deutschland scheinen diese Sorge zu stützen: Dutzende Medien führten das Extremwetter auf den Klimawandel zurück. „Der Starkregen ist eine Folge des Klimawandels“, titelte etwa „Bild“; „Wetterexperten deuten Unwetter als Zeichen für Klimawandel“, schrieb die „Berliner Morgenpost“, „Mehr Starkregen durch Klimawandel“, meldet der Bayerische Rundfunk.“

… u.w.a.a.O.:

„Sowohl die Medien als auch Wissenschaftler sorgen für falsche Schlagzeilen: Oft werden Klimaprognosen, die für die kommenden Jahrzehnte vermehrt Starkregen vorhersagen, fälschlich als Beweis für das aktuelle Wetter umgedeutet. Oder es äußern sich Klimaforscher oder Umweltexperten mißverständlich oder irreführend gegenüber den Medien.

„Die Daten des DWD aber zeigen: Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tagen mit Starkregen von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter“ … und auf SPON steht dann als augenscheinlicher Beweis diese DWD-Graphik :

Abb. 3 : Bildunterschrift bei SPON [4] :

Zahlen des Deutschen Wetterdienstes:  Kein Trend bei Starkregen in Deutschland

Um so peinlicher für den DWD, daß sogar ein offizieller Vertreter des DWD im DLF öffentlich im Widerspruch zu den eigenen Statistiken daherredet [4] :

„Doch auch der DWD macht nicht immer eine gute Figur während der aktuellen Unwetterphase: Im „Deutschlandfunk“ sagte ein DWD-Sprecher auf die Frage, ob das Unwetter etwas mit dem Klimawandel zu habe: „Es geht in diese Richtung“.

… und weiter SPON:     „Was ist die Wahrheit?  Das Unwetter, sagt der DWD-Mann, sei „ein Indiz“ für die verstärkten Auswirkungen des Klimawandels. Man habe „festgestellt in den letzten 10, 20, 30 Jahren, daß diese Starkregen-Ereignisse schon etwas zugenommen haben.“

Leider nicht zum ersten Mal: Der DWD argumentiert gegen seine eigenen Messungen [5] .

Dieser Medien-Fake hatte – in Bestätigung der SPON-Kritik – eine ganze Reihe von weiteren fachlichen Richtigstellungen im WEB zur Folge, z.B. [6] :

„….das Tief verhakt sich … zieht nicht …. wegen des Klimawandels … und damit ist künftig noch zunehmend zu rechnen… mit noch mehr Unwettern…“ Dies verkündete der weibliche Wetterfrosch des ZDF, Frau Katja Horneffer, einer erstaunten Zuschauerzahl, zur besten Sendezeit, in den Heute Nachrichten am 30.05.2016. Nun sind wir es ja gewöhnt, dass sich die AGWler die Welt selbst basteln, fernab der Realität. … Insofern fügt sich die o.g. Äußerung von Frau Horneffer nahtlos in diese Wunderwelt ein. Der Autor möchte Frau Horneffer, deren Mitstreitern und natürlich unserer interessierten Leserschaft jedoch die reale Welt darlegen …“.

… oder am anderen Orte [7] :

„Eine einzige nicht ganz alltägliche Wetterlage mit verbreiteten Unwettern genügt, und schon stehen die Klima-Katastrophen-Propheten wieder auf der Matte – ‚… ‚alles wird schlimmer … der Mensch ist Schuld … der Weltuntergang ist nah!‘ Da ist es dann angenehm versachlichend, wenn es doch noch einige Journalisten gibt, die aufpassen, nachprüfen und dann die Fakten darstellen. So geschehen soeben durch den SPON-Journalisten AXEL BOJANOWSKI…“ …

„F a z i t :

Die Unwetter-Lage von Anfang Juni 2016 war eine ungewöhnliche Wetterlage, jedoch weder eine „noch-nie-da-gewesene“ noch gar ein Klima-Signal. Das bringt SPON auf den Punkt :

„Ein Trend ist klimatologisch nicht nachgewiesen, bestätigt der DWD auf Anfrage. Aber diese simple Botschaft wird während des Unwetters nicht verbreitet.“

(3) Extremwetter – WAS schreibt der Klimarat IPCC ? … Was SPON ?

Es gibt Anzeichen, daß sehr viele Menschen in Deutschland und in aller Welt nach 20 Jahren einer „mörderischen“ Klima-Katastrophen-Propaganda ermüdet und abgestumpft sind.  So ist es vielen Menschen mittlerweile gleichgültig, um wie viele Meter der Meeresspiegel in einigen Jahrhunderten steigen könnte, um wieviel Grad es in 100 oder mehr Jahren wärmer werden könnte – es liegt weit jenseits ihrer Lebenszeit! Die überwiegend meisten Zeitgenossen haben andere Sorgen – weißgott!

D a h e r [8] :

„F o l g l i c h – es ist beim Klima-Alarm so wie bei jeder anderen Droge: Tritt Gewöhnung, Reiz-Abschwächung und Abstumpfung ein, so muß man die Dosis erhöhen. Genau nach diesem Prinzip arbeiten die Klima-Alarmisten …“

Was könnte sich dafür besser eignen, als die Propagierung angeblich schon jetzt eingetretener zunehmende Extremwetter-Ereignisse? Davon ist – genauer gesagt – davon wäre fast jeder unmittelbar in diesem seinem Leben betroffen.

So wurde das Klima-Trommelfeuer in den letzten Jahren zunehmend in diese Richtung fokussiert. Tausende Beispiele und Quellen könnten hier angeführt werde – das ist nicht nötig, jeder der Leser hier ist dem nahezu täglich ausgesetzt.

Angeführt werden soll an dieser Stelle lediglich, was der Klimarat IPCC jüngst 2013/14 [9] und was SPON dazu geschrieben hat.

Eine kurze(!) Zusammenstellung der IPCC-Aussagen von 2013/14 zu den verschiedenen möglichen Extremwetter-Varianten findet sich hier in [10]. Die auf einigen Tausenden IPCC-Seiten ausgebreitenen Einzel-Aussagen zu Extremwetter faßt IPCC so zusammen [11] :

“There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Diese klare Aussage wird von Politikern sowie einigen Politik-nahen Wissenschaftlern unter NGO-Beeinflussung im „Summary for Policy Makers – SPMin ihr Gegenteil verkehrt [12] :

„Changes in many extreme weather and climate events have been observed since about 1950. Some of these changes have been linked to human influences.“

So weit, so gut, so schlecht.

Interessant ist nun, was die Medien daraus machten [10] :

„Die deutschen Medien schlagen anläßlich COP21 in Paris wieder täglich die Klima-Katastrophen-Trommel – fast alle, der Rest schweigt.“ … fast alle, bis auf Axel Bojanowski bei SPON, der hat nicht geschwiegen, sondern im IPCC-Bericht gelesen, zitiert und erläutert [13] – z.B. den krassen Widerspruch zwischen Basisreport und SPM:

„Dabei wächst seither die Kritik am Klimarat: Renommierte Forscher monieren unabhängig voneinander fragwürdige Abweichungen zwischen dem Report und seiner Zusammenfassung für Politiker.“ … also dem SPM, vgl.w.o.

… und weiter [13] :   „Vorwurf: ‚Fehlende Entwarnungen‘ –

Mangelnde Dauerhaftigkeit hält Grundmann (Anm.: Klimasoziologe, Univ.Nottingham) für ein Problem des IPCC-Reports: Szenarien früherer Berichte würden nicht verglichen, kritisiert er. Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extremereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als „wenig vertrauenswürdig“ eingestuft – und in der neuen Zusammenfassung des Reports nicht mehr erwähnt.“

„Hut ab vor dem IPCC, daß er sich hier korrigiert hat“, sagt Roger Pielke (Anm.: Univ.Colorado) anerkennend. „Warum aber“, wendet er ein, „widersprachen Klimaforscher nicht, als Präsident Obama jüngst vor mehr Hurrikanen warnte?Anhaltenden Alarm vor zunehmenden Flußhochwassern, Dürren, Hurrikanen und Tornados bezeichnet Pielke angesichts der mittlerweile glimpflichen Forschungsergebnisse zu den Themen als ‚Zombie-Wissenschaft‘.“

Und dazu weiter Bojanowski/SPON : „Frage:  Kommen stärkere Stürme?

Die Prognosen über Stürme sind so unzuverlässig, das der Uno-Klimarat sie nicht mit aufgenommen hat in seine Zusammenfassung. … Bei tropischen Wirbelstürmen glaubt der IPCC nicht mehr an eine Zunahme ….“

(4) Eisbruch-Posse in der Antarktis

Eine erhebliche Rolle in der „Klima-Angst-Kampagne“ spielt die Antarktis. In kurzen Abständen geistert es immer wieder durch die Medien, sinngemäß : ‚Das AA-Eis schmilzt … riesige Eisberge brechen ab … der Meeresspiegel steigt dann dramatisch …‘

Auch dazu hat Bojanowski (SPON) in jüngerer Zeit recherchiert und geschrieben [16] :

„Chronik eines ausbleibenden Spektakels : Gleich bricht das Eis – seit zwei Jahren :

Seit zwei Jahren sagen Wissenschaftler und Medien den Kollaps einer Eisplatte und die Geburt eines gigantischen Eisbergs vorher. Die Berichte werden immer aufgeregter – doch die Natur spielt nicht mit.“

Abb. 4 : NASA-Foto vom November 2016: Riss im Eis (nachzit. nach [16] )

Das Magazin „The Cryosphere“ stellte im Februar 2015 einen Aufsatz in das Internet, worin von einem großen Riß im Larsen-C-Schelfeis auf der Antarktischen Halbinsel berichtet wurde [17], mit der „Gefahr“ : “ … is likely in the near future to generate the largest calving event since the 1980s …“.

Und wenn es um Eis-Schmelz-Katastrophen geht, dann ist natürlich das deutsche Alfred-Wegener-Institut dabei – man will ja auch teilhaben an weiteren Forschungs-Geldern:

„Der Bruch schreite „rasant“ fort, berichteten die Autoren um Daniela Jansen vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI).“ [16].

Zu alledem schon hier ein sachdienlicher Hinweis:

Die AA-Halbinsel umfaßt etwa 0,5% der gesamten AA, davon wiederum das Larsen-C-Schelfeis einige wenige Prozent, und davon wiederum der „angerissene Eisberg“ wenige Prozent.

Demgegenüber:

Folgt ein diesbezüglich weniger informierter Leser den ständigen Eis-Abbruchs-Warnungen einiger Klima-Institute und den Medien, so könnte der Eindruck entstehen, „die halbe Antarktis“ schwimmt demnächst auf uns zu.

So eine schöne anschauliche Katastrophe, die da ausgemalt wurde – und trotzdem: Die mediale Resonanz war zunächst dünn [16] : „Außer einer kleinen Meldung im ‚Hamburger Abendblatt‘ fand der Befund kein Echo.“

Erst im Januar 2016 – also gewissermaßen im „medialen Winterloch“ ein Jahr später(!) – tauchte die Sache dann wieder auf [16] :

Ein Jahr nach Veröffentlichung der Studie dann brachte die ‚Washington Post‘ einen großen Artikel über neue, besorgniserregende Entdeckungen in der Antarktis. Der drohende Abbruch der riesigen Eiszunge wurde auch erwähnt, allerdings auch dort mit nur einem Satz.  Fünf Monate später legte die Zeitung nach und brachte der Eisspalte im August 2016 ihre erste große Schlagzeile …“.

Jedoch – die Monate vergingen, und erst am 3. September 2016 wartete die Frankfurter Rundschau mit der nun schon fast zwei Jahre alten Meldung auf, so: „Eisiger Abschied“.

Doch dann – nun wirklich zwei(!) Jahre(!) nach der ursprünglichen Meldung, nahm die Sache Fahrt auf [16] :

„Für den medialen Durchbruch des Eisschelfs sorgte wie so oft bei Naturthemen die NASA. Ihre eindrucksvolle Luftaufnahme, veröffentlicht am 1. Dezember 2016, überzeugte Medien weltweit; Hunderte berichteten in den folgenden Wochen, auch SPIEGEL ONLINE.“

Die Medien überschlugen sich nun, und einen vorläufigen Höhepunkt produzierte DIE WELT am 17. Juni 2017 – 2 ½ Jahre(!) nach der Meldung (nachzitiert nach SPON):

DIE WELT verkürzte die Prognose der Experten für ihre Schlagzeile, so dass sie bereits von der Wirklichkeit überholt wurde: „Es kann heute passieren“ – Riss spaltet gewaltigen Eisberg ab„.

Diese ganze Eis-Riß-Posse gipfelt in der sarkastischen Schlußbemerkung von BOJANOWSKI/SPON :

„Noch ist es nicht passiert. … Wir halten Sie auf dem Laufenden.“

Es sei dem geneigten Leser hier anempfohlen, sich diese von Bojanowski großartig aufgewickelte Eis-Klima-Posse zu gönnen – è [16] !

(5) SPON zu Widersprüchen und Unsicherheiten im IPCC-Bericht 2013/14

„Vorwurf: ‚Vorgetäuschter Erkenntnisgewinn‘ [13] :

… stuft der IPCC in seinem Report seine Gewissheit darüber, dass der Mensch mit seinen Abgasen den Großteil der Erwärmung seit den fünfziger Jahren verursacht hat, von 90 auf 95 Prozent hoch. … Andere Forscher zweifeln an der Präzision: Wie könne sich die Wissenschaft sicherer über den menschengemachten Anteil sein, wo in den letzten 15 Jahren natürliche Einflüsse überraschenderweise die Erwärmung der Luft zum Erliegen gebracht haben, fragt sich die Klimaforscherin Judith Curry vom Georgia Institute of Technology, Vorsitzende des Climate Forecast Applications Network. …“

u.w.a.a.O.:

„Unter dem Vorwurf: ‚Unsicherheiten werden versteckt‘ berichtet SPON weiter über die bis dato seit 15 Jahren ausgebliebene Erwärmung:

„Der IPCC betreibe ‚engagierte Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache‘, meint der Umweltforscher Roger Pielke Junior von der University of Colorado in Boulder, USA. Einerseits poche der Klimarat darauf, dass Daten aus sechs zusätzlichen Jahren die Qualität seiner Einschätzungen von einem Klimareport zum anderen entscheidend vergrößert haben. Andererseits reichten 15 Jahre Erwärmungspause angeblich nicht aus, um wissenschaftlich eine Rolle zu spielen.

In der Zusammenfassung (Anm.: SPM) des IPCC-Berichts kommt das Wort Pause, wissenschaftlich „Hiatus“, gar nicht vor… Im Hauptreport wird ganz offen das Problem des 15-jährigen Hiatus thematisiert :

‚Dort steht eindeutig, dass nur drei von 114 Klimasimulationen den Trend der letzten 15 Jahre wiedergeben können und dass der Grund für diese Abweichung zwischen Modellen und Beobachtungen unklar bleibt‘, sagt der Klimatologe Eduardo Zorita vom Helmholtz-Zentrum für Küstenforschung. ‚Dieser Punkt hätte in der Zusammenfassung des Berichts klarer thematisiert werden sollen, denn er unterstreicht, dass wichtige Defizite der Klimamodelle noch nicht verstanden sind‘.“

Und nochmals deutlich zu diesem Aspekt [14] :

„Frage: Wie gut sind die Klimaprognosen?

Seit 15 Jahren pausiert die Erwärmung der Luft: … Klimamodelle haben die Pause nicht erwartet.

Bereits 2009 schrieben Klimatologen, dass sich eine 15-jährige Pause der Erwärmung nicht mehr mit den Modellszenarien in Einklang bringen ließe. „Ich sehe uns erheblich in Erklärungsnot“, sagt Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum für Küstenforschung GKSS …“

In einem weiteren umfangreichen Artikel macht Bojanowski/SPON [14] auf IPCC-Passagen aufmerksam, die international von Medien und Politikern sonst kaum beachtet werden, schon gar nicht in Deutschland:

„Frage: Wie stark wird der Treibhauseffekt ?

Würde sich die Menge von CO2 in der Luft verdoppeln, stiege die Temperatur chemischen Experimenten zufolge um ein Grad. Erst Wasserdampf verstärkt der Theorie zufolge den Treibhauseffekt in gefährlicher Weise: … Wie stark der Effekt ist, gilt als Kernfrage der Klimaforschung.“

(Anm. EIKE-Red.:  Diese hier von Bojanowski dargelegte grundlegende Modell-Philosophie hat kaum jemals eines der etablierten Institute in der Öffentlichkeit klar gestellt, geschweige denn Journalisten oder Politiker hätten das verstanden: Die prognostizierten spektakulären Temperatur-Anstiege von 2…5… Grad werden in den Modellen nicht mit CO2, s o n d e r n mit hypothetischen Verstärkungs-Prozessen gerechnet. Dabei: Messungen zeigen – die Natur macht das Gegenteil [15] ).

… und auch das Artensterben ist nicht mehr das, was es in der Klima-Panik mal war [14] :

„Frage: Droht ein Artensterben?

Der IPCC hat das Artensterben aus der Zusammenfassung seines Klimareports herausgehalten, zu vage sind die Prognosen.“

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F a z i t :

Weite Teile der politischen und medialen Welt sowie einige Fraktionen der etablierten Klima-Forscher befinden sich in einer Klima-Katastrophen-Hysterie. Diese alle entfernen sich immer weiter von den physikalischen Grundlagen und den realen Messungen der Wetterdienste. So ist es ermutigend, daß es noch einige (wenige) Journalisten gibt, die sich nicht mit Behauptungen zufrieden geben, sondern diese nachprüfen. Axel Bojanowski von SPON ist hier zu würdigen.

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Q u e l l e n :

[1] Gerüchte um Naturgewalt: Der Geister-Tornado von Hamburg, 23.06 2017

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/geruechte-um-naturgewalt-der-geister-tornado-von-hamburg-a-1153701.html

[3] DWD: Deutschlandwetter im Mai 2016

http://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20160530_deutschlandwetter_mai.pdf?__blob=publicationFile&v=2

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/unwetter-die-bizarre-sehnsucht-nach-klimawandel-a-1096368.html

[5] Deutscher Wetterdienst argumentiert gegen seine eigenen Klima-Messungen 14.05.2015

https://eike.institute/2015/05/14/deutscher-wetterdienst-argumentiert-gegen-seine-eigenen-klima-messungen/

https://eike.institute/2016/06/07/tief-verhakt-sich-zieht-nicht-wegen-des-klimawandels-katja-im-wunderland/

[7] Axel BOJANOWSKI von SPON entlarvt die Klimahysterie: „Das Unwetter und der Klimabluff !“ 12.06.2017

https://eike.institute/2016/06/12/axel-bojanowski-von-spon-entlarvt-die-klimahysterie-das-unwetter-und-der-klimabluff/

21.07.2013

https://eike.institute/2013/07/21/pik-uebertrifft-sogar-nostradamus-meeresspiegel-prophezeiung-fuer-das-jahr-4000/

[9] http://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/

09.12.2015

https://eike.institute/2015/12/09/pinocchiopresse-luegenpresse-die-deutschen-medien-und-ihre-klimakatastrophen/

[11] IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219

https://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/syr/SYR_AR5_FINAL_full_wcover.pdf

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bilanz-des-5-ipcc-uno-klimareports-in-stockholm-2013-a-924791.html

Wendepunkt in der Klimadebatte ? 31.05.2015

https://eike.institute/2015/05/31/wendepunkt-in-der-klimadebatte-klimamodelle-naehern-sich-den-realitaeten-an/

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/larsen-c-eis-wann-bricht-das-eis-chronik-eines-ausbleibenden-spektakels-a-1151374.html

http://www.the-cryosphere.net/9/1223/2015/

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Aufstieg und Fall des Ozonlochs

Von Alex Reichmuth

(Red. WELTWOCHE Zürich)*

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«Eine Erfolgsstory.» (??)

Man spricht wieder über das Ozonloch. Jahrelang war das einst hochgehandelte Umweltproblem fast in Vergessenheit geraten. Neu ist allerdings das Etikett, unter dem das Ozonloch durch öffentliche Debatten segelt. Einst zuckte man schuldbewusst zusammen, wenn es genannt wurde. Heute aber steht es für 
Er­lösung. Das Ozonloch – genauer dessen ­Bekämpfung – gilt als Sinnbild dafür, wie ­einer globalen Bedrohung dank entschlos­senem Handeln der Staaten beigekommen werden kann.

Bei einer anderen Gefahr für die Erde müsse man international genau gleich vor­gehen, tönt es mahnend: beim Klimawandel.

Stellvertretend für diese Überzeugung sei Thomas Stocker angeführt, Klimaforscher an der Universität Bern. Er wurde einst fast zum Präsidenten des Weltklimarats gewählt. Als wichtigster Klimawissenschaftler der Schweiz gilt er auf jeden Fall. Stocker muss also wissen, was am Himmel abgeht. «Das Ozonloch ist 
eine Erfolgsstory», sagte er in einem Interview. Es zeige, «was bewirkt werden kann, wenn die Wissenschaft auf ein Problem hinweist und die Politik und die Industrie dann darauf ­reagieren, indem sie gewisse Produkte verbieten». Verboten wurden sogenannte Fluorchlor­kohlenwasserstoffe (FCKW), die als Haupt­treiber der Ozonschicht-Ausdünnung gelten. Dank der Einigung von Montreal 1987 konnte der Ausstoss an FCKW, die in Sprühdosen, Kühlschränken und Feuerlöschern enthalten sind, stark reduziert werden. An anderer Stelle sagte Thomas Stocker, die Massnahmen hätten dazu geführt, «dass sich die Ozonkonzentration in der Luft wieder erholen konnte».

Diese letzte Aussage ist allerdings schlicht falsch. Denn das Ozonloch gibt es noch immer. Und wie!

2015 erreichte es über der Südhalbkugel die zweitgrösste je gemessene Aus­dehnung. Laut der Uno-Weltorganisation für ­Meteorologie (WMO) gibt es auch keine Belege dafür, dass sich die Ozonkonzentrationen ­erholen. Man habe zwar «erste Hinweise auf eine Wende» gefunden, schrieb die WMO 2015, «aber diese sind statistisch noch nicht signifikant.»

Viel mehr als die Hoffnung, dass sich das Ozonloch irgendwann schliesst, gibt es nicht. Und das dreissig Jahre nach Montreal.

«Anomalie des Südens»

Es ist seit fast hundert Jahren bekannt, dass es 25 Kilometer über der Erdoberfläche eine Luftschicht gibt, die besonders viel Ozon enthält. Anders als in Bodennähe, wo Ozon als Reizgas wirkt und darum unerwünscht ist, hat dieses in der Höhe eine wichtige Funktion: Es schirmt die Erde vor schädlicher UV-Strahlung ab. Schon 1927 erkannten Forscher jedoch, dass die Ozonkonzentration stark schwanken kann. 1957 wurde über der Antarktis erstmals eine saisonal bedingte Ausdünnung der Ozonschicht nachgewiesen. Der britische Atmosphärenphysiker Gordon Dobson bezeichnete sie als «Anomalie des Südens». Es vergingen allerdings nochmals siebzehn Jahre, bis die ersten Warnungen auftauchten: 1974 gemahnten der Amerikaner Frank Sherwood Rowland und der Mexikaner Mario Molina im Wissenschafts­magazin ­Nature, dass der Ausstoss an FCKW die Ozonschicht bedrohe und damit das Leben auf der Erde (wofür sie später zusammen mit dem Niederländer Paul Crutzen den Nobelpreis für Chemie erhielten). Dann ging es Schlag auf Schlag: 1982 registrierten Forscher in der Antarktis eine deutliche Ausdünnung der Ozonschicht, glaubten aber zuerst, falsch gemessen zu haben. 1985 bestätigten die Briten Joe Farman, Brian Gardiner und Jonathan Shanklin in einem Nature-Artikel den starken Ozonverlust auf der Südhalbkugel. Das Ozonloch sorgte ­daraufhin weltweit für Untergangsstimmung. Das US-amerikanische Worldwatch Institute sagte «Millionen von zusätzlichen Toten» wegen Hautkrebs voraus. Die Umweltorganisa­tion Greenpeace sprach vom «letzten Akt für das Leben auf dem Planeten». Immer neue Horrormeldungen trafen ein:

«In Chile erblinden Schafe. Fische verlieren ihr Augenlicht. Bäume treiben seltsame Knospen.»

Mythos Weltrettung

Da erschien 1987 das Abkommen von Mont­real – ruckzuck zwei Jahre nach der Ent­deckung des Ozonlochs verabschiedet – als rettender Anker. Dank sukzessiv verschärften Verboten wurde der Ausstoss an FCKW in der Folge rasch zurückgefahren – was für die ­Industrie allerdings keinen allzu grossen Kraftakt bedeutete, standen doch valable ­Ersatzstoffe zur Verfügung. Der frühere ­Uno-Chef Kofi Annan bezeichnete das Abkommen von Montreal dennoch als «vielleicht erfolgreichsten internationalen Vertrag überhaupt».

Der Mythos der Weltrettung war geboren.

Ungeduldig wartete man in der Folge auf Anzeichen dafür, dass sich die Ozonschicht erhole. «Ozonloch über der Antarktis deutlich kleiner», meldete etwa die Frankfurter Allge­meine Zeitung (FAZ) 2004. Doch 2006 kam die Ernüchterung: Das Ozonloch über der Südhalbkugel erreichte eine noch nie gekannte Ausdehnung. 2010 meinte man erneut, es sei nun so weit: Das Protokoll von Montreal zeige messbare Effekte auf die Ozonschicht, schrieb Atmosphärenforscher Jörg Mäder von der ETH Zürich in einem Fachartikel. Doch das Ozonloch über der Antarktis verschwand nicht, stattdessen kam im hohen Norden noch eines dazu: 2011 erreichte die Ozonausdünnung über der Arktis ein Rekordausmass.

2014 glaubten die Wissenschaftler wieder, die Heilung der Ozonschicht nachgewiesen zu haben. «Das von Menschen gemachte FCKW-Pro­blem ist gelöst, diese Gefahr ist definitiv gebannt», so der deutsche Geophysiker Martin Dameris gegenüber der FAZ. «Wenn die Menschheit wirklich will, kann sie globale Probleme ­lösen», frohlockte der deutsche Spiegel. Doch 2015 verzeichnete das Ozonloch über der Ant­arktis, wie erwähnt, erneut riesige Ausmasse.

Tatsache ist: Die einschlägigen Messreihen auf der Südhalbkugel lassen bis heute auf keinen Trend schliessen, gemäss dem der Ozongehalt wieder steigt (Grafik 1, farbige Linien): Erkennbar in der Darstellung der WMO von 2015 ist zwar, dass die Werte zwischen 1980 
und 2000 gesunken sind, von einer Erholung seither ist aber keine Spur – auch wenn 
die ­Modellrechnungen der Wissenschaftler ­(grauer ­Bereich) eine solche in Aussicht stellen. Aufschlussreich ist auch die Ozonmessreihe der Schweizer Messstation Arosa, die bis 1926 ­zurückreicht (Grafik 2).

Sie zeigt zwar auf, dass die Werte zwischen etwa 1975 und 1995 ­tendenziell gesunken sind – wenn auch nicht so stark wie auf der Südhalbkugel. Von ­einem Trend nach oben in den letzten zwanzig Jahren ist aber nichts zu sehen.

«Geht doch!»

Ungeachtet dessen wurde 2016 erneut die Erholung der Ozonschicht verkündet. «Ozonloch über der Antarktis schliesst sich», mel­dete die Neue Zürcher Zeitung. «Geht doch!», schrieb die deutsche Zeit. Anlass für neue ­Zuversicht bot die Arbeit eines amerikanischen Forscherteams, die in der Fachzeitschrift Science erschienen war. Das Team hatte nicht wie üblich die Oktoberwerte für eine Beurteilung herangezogen, wenn das Ozonloch über der Südhalbkugel jeweils die grösste Ausdehnung erreicht, sondern diejenigen vom September: wenn die Polarsonne über der Ant­arktis gerade aufgeht und das Absacken der Ozonwerte erst einsetzt. Die Forscher kamen zum Schluss, dass sich anhand der Septemberwerte über die letzten Jahre eine leichte 
Verlangsamung des Ozonabbaus nachweisen lasse. Man habe sich bisher wohl zu sehr auf den Oktober konzentriert, verkündete Leit­autorin Susan Solomon. Dabei sei der September die entscheidende Zeit. «Wir können jetzt sicher sein, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, den Planeten auf den Weg der Heilung gebracht haben», so Solomon.

Erst jetzt sei nachweisbar, dass das FCKW-­Verbot greife, attestierte ihr Fachkollege Thomas Peter von der ETH Zürich. «Wir sind sehr froh darüber, dass wir das nun deutlich ­sehen», sagte er gegenüber SRF. Auch für das gewaltige Ozonloch 2015 hatten die Forscher nun eine Erklärung bereit: Es sei ein Ausreisser. Der Ausbruch des chilenischen Vulkans Calbuco sei schuld daran gewesen.

Zwar kann heute kein Mensch sagen, ob das Verbot von FCKW je die Wirkung haben wird, die man sich von ihm erhofft. «Die Physik der Atmosphäre ist komplex, und viele Prozesse sind nicht vollständig oder ausreichend verstanden», musste etwa der deutsche Geophysiker Michael Bittner gegenüber der Zeit einräumen. Namentlich grösstenteils unbekannt ist, wie Sonnenaktivität, Winde oder Vulkanausbrüche auf die Ozonschicht wirken. Nicht undenkbar ist, dass das 1985 nachgewiesene Ozonloch ein weit­gehend natürliches Phänomen ist. Unverdrossen hält die Uno an ihrer Prognose fest, laut der sich die Ozonwerte bis etwa 2050 ­erholen werden – dank dem Verbot von FCKW.

Und sind die Messwerte nicht so, wie man sie gerne hätte, muss man offenbar nur anders messen. Denn so schnell lässt man sich eine Erfolgsgeschichte wie die Bekämpfung des Ozonlochs nicht nehmen.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Aufstieg und Fall des Ozonlochs | Die Weltwoche, Nr. 26/2017 | 29. Juni 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Hitzealarm im Alpenland

Wer sich wie ich am Sommeranfang nach heissen Tagen sehnt, wurde in der NZZ vom Sonntag eines Besseren belehrt: «Extreme Temperaturen fordern Hunderte Tote». Im Hitzejahr 2015 waren es gemäss dem Basler Tropeninstitut sage und schreibe 804, im 2003 gar 976 Hitzetote, also jeweils das Doppelte oder Dreifache der Verkehrsopfer im selben Jahr. Die Zahlen der Verkehrstoten sind exakt dokumentiert, diejenigen der Hitzetoten wurden aufgebauscht und durch den schiefen Vergleich mit den Verkehrsopfern absichtlich dramatisiert. Das Bundesamt für Umwelt liess sich den Steilpass vom Basler Tropeninstitut nicht entgehen und entwickelte gleich ein Programm, das selbst vor städtebaulichen Massnahmen nicht haltmacht.

Mehr Vor- als Nachteile

Der dänische Statistiker Bjørn Lomborg hat berechnet, dass die Erwärmung weltweit die Zahl der Kälteopfer stärker sinken als die Zahl der Hitzetoten ansteigen lässt. Den Tod durch Erfrierung kann man eindeutig nachweisen, und die Kälte ist weltweit sicher das grössere Problem als die Wärme.

Die präsentierten Zahlen zu den schweizerischen Hitzetoten jedoch basieren auf rein hypothetischen Schätzungen. Es handelt sich um die Differenz zwischen den im Durchschnitt erwarteten und den tatsächlichen Todesfällen in den Sommermonaten und betrifft (analog einer gewöhnlichen Grippe) vor allem chronisch kranke, ältere und geschwächte Menschen mit einer nur noch kurzen Lebenserwartung. Diese selektive Betroffenheit wird von den Forschern jedoch mit dem Argument bestritten, unmittelbar nach der Hitzewelle sei kein Rückgang der Todesfälle zu beobachten gewesen. Daraus kann man aber auch den gegenteiligen Schluss ziehen, dass die Abweichung der Todesfälle im Sommer eher zufällig war.

Im Gegensatz zu den hitzegefährdeten Gruppen ist jedes Verkehrsopfer ein unglückliches Einzelschicksal, das zu sehr viel mehr verlorenen Lebensjahren und bei Schwerverletzten zu lebenslangen Behinderungen führt. Aber gemäss den Forschern des Tropeninstituts sind eben im Jahr 2015 auch elf Kinder aufgrund der Hitze gestorben, was jedoch rein statistisch im Zufallsbereich liegt. Aber wer ein Kind im Auto an der prallen Sonne einsperrt, kann nicht der Hitze die Schuld zuschieben, sondern handelt grob fahrlässig, wenn nicht gar kriminell.

In ­einer besonders guten Badesaison überhitzen sich effektiv ein paar unbeaufsichtigte Kinder mehr, was aber auch nicht die Schuld der Sonne ist, sondern der Eltern. Oder wenn der Kanton Basel-Stadt das Air-Conditioning verbietet, um Energie zu sparen, ist die Verantwortung für die fehlende Abkühlung in Alters- und Pflegeheimen ebenfalls klar (Air-Condi­tioning ist übrigens die sinnvollste Verwendung des praktisch wertlosen ­Solarstroms über die Mittagszeit im Sommer). Ist es wirklich eine Staatsaufgabe, in Zügen und Bussen «kostenloses Trinkwasser» zu verteilen, statt in diesen öffentlichen Transportmitteln einfach zuverlässige Kühlsysteme einzusetzen?

Die Schweiz scheint bezüglich Klimawandel von einer Art kollektivem Wahnsinn befallen zu sein, der aber von oben ganz bewusst geschürt und wissenschaftlich verbrämt wird: «Der Klimawandel  führt zu tausend Hitze­toten», lautet die falsche Botschaft.

Es wird tendenziell wärmer, aber daran können wir uns anpassen, und das bringt gerade in unseren Breitengraden eher mehr Vorteile als Nachteile. Die Aussicht auf eine neue Eiszeit wäre jedenfalls unvergleichlich schlimmer.

Selbst Afrika hat grössere Probleme

Also geht es den Bundesämtern nur darum, uns mit der Moralkeule noch mehr Angst vor dem Klimawandel einzujagen und uns so zu veranlassen, selbst die absurdesten staatlichen Eingriffe zu schlucken.

Oder erklären Sie doch ­bitte einmal einem Inder, der während Wochen Temperaturen von über vierzig Grad im Schatten ausgesetzt ist, dass die Schweiz von tödlichen Hitzewellen bedroht sei und der Staat deshalb drastische Massnahmen ergreifen müsse!

Aber selbst in Afrika sind Hitze und Dürre nicht die grössten Probleme, sondern Kriege, Korruption, Stammesfehden und unkontrollierte Geburtenraten.

«Klimaflüchtlinge» ist somit ebenfalls eine falsche Bezeichnung in dieser Klimahysterie.

Den wahren Fluchtgründen kann man nicht mit heuchlerischen und moralisierenden Abkommen begegnen.

Das Abkommen von Paris ist ein solcher Papiertiger, der im schweizerischen Polit-­Zoo als Vorzeigeexemplar für den Rest der Welt zum Leben erweckt werden soll – mit verheerenden Folgen für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand. Und ohne den geringsten Einfluss auf die Klimaentwicklung.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Hitze-Alarm in Alpenland| Die Weltwoche, Ausgabe 25/2017 | 22. Juni 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks. Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft [ http://www.c-c-netzwerk.ch/ ].

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Klima : Es ist die Sonne – welche Neuigkeit!

Von Markus Schär*


  • Markus Schär (Foto WELTWOCHE)

Mit der Leistung von hundert Millionen Kernkraftwerken strahle die Sonne auf die Erde ein, betonte Jürg Beer, als die führenden Schweizer Forscher im September 2013 den neuen Bericht des Weltklimarates IPCC vorstellten. Der Experte von der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut (!) der ETH, sprach über den Einfluss der Sonne auf die Klimaänderungen; er sah aber darüber hinweg, dass sich auf seinen Grafiken die Schwankungen der Sonnenaktivität und der Temperaturen über die Jahrhunderte auffallend deckten.

Denn der IPCC dekretiert seit je: Ob die Sonne stärker oder schwächer scheint, beeinflusst das Klima nicht.

Schwankungen endlich verstehen

Und jetzt das:

«Einfluss der Sonne auf den ­Klimawandel erstmals beziffert», meldete der Schweizerische Nationalfonds am Montag. Ein Team des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums Davos sowie von Eawag, ETH und Uni Bern schätzte aufgrund von «aufwendigen Modellrechnungen» den Beitrag der Sonne zu den Temperaturänderungen und fand dabei ­einen «signifikanten Effekt».

Wenn sich die Sonnenaktivität wie erwartet abschwächt, dürfte sich das Erdklima um 0,5 Grad abkühlen – das ist wenig, aber mehr als die Hälfte der 0,8 Grad, um die sich das Erdklima seit dem 19. Jahrhundert angeblich besorgniserregend erwärmt hat.

Und vor allem stellte Projektleiter Werner Schmutz fest, die Schwankungen der Sonnenaktivität seien «der einzige Ansatz, um die natürlichen Klimaschwankungen der letzten paar tausend Jahre zu verstehen».Wie bitte? Fritz Vahrenholt, vorher Umwelt­politiker, Windkraft-Unternehmer und Weltklimarat-Experte, gab vor fünf Jahren mit dem Geologen Sebastian Lüning das Buch «Die kalte Sonne» heraus. «Die Sonne befand sich in den letzten Jahrzehnten in einer ihrer aktivsten Phasen der vergangenen 10 000 Jahre», stellten die beiden Wissenschaftler fest: Die Erde genoss ein «Grosses Solares Maximum» wie um das Jahr null und das Jahr 1000 – als ein ebenso günstiges Klima herrschte wie heute. Und das Duo sagte bis 2035 wegen der schwachen Sonnen­aktivität eine Abkühlung um ein halbes Grad voraus.

Laut Wikipedia wurden diese Thesen in der Fachwelt aber «einhellig verworfen».

Jetzt kommen Schweizer Forscher «erstmals» zur Erkenntnis, dass sich der Klimawandel nur mit der Sonnenaktivität erklären lässt.

Das ist eine solche Sensation, dass Tages-Anzeiger, NZZ und Blick natürlich nicht darüber berichteten.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : Klima: Es ist die Sonne |
Die Weltwoche, Ausgabe 13/2017 | Freitag, 31. März 2017  http://www.weltwoche.ch/EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus Schär für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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Europa in der Dunkelflaute : Vorgeschmack auf die künftigen Verhältnisse in Europa.

Nach dem knappen Ja der FDP hat 
die Energiestrategie des Bundes gute Chancen, das Referendum im nächsten Mai zu überstehen. Die Promotoren der Energiewende machen dem Volk weis, der Strom aus Atomkraftwerken könne nach deren Betriebsende mit Strom aus Wind- und Solaranlagen sowie mittels Sparen kompensiert werden. Vor einer Stromlücke zu warnen, sei Angst­macherei. Allerdings kann sich die Schweiz bereits heute im Winter nicht selber versorgen und ist auf Importe angewiesen. Weil mit den AKW Beznau 1 und Leibstadt gleich zwei Werke wegen technischer Probleme ausgefallen sind, war die Auslandabhängigkeit dieses Jahr besonders gross.

Realistisch gesehen, setzt die Schweiz mit der Energiestrategie auf eine Importstrategie.

Denn sind erst einmal ­alle fünf Kernkraftwerke stillgelegt, fällt im Winter zum Teil über die Hälfte des Stroms weg. Bei Inversionslagen – wenn über Tage und Wochen weder die Sonne scheint noch der Wind geht – leisten Alternativstrom-Anlagen keinen nennenswerten Beitrag zur Versorgung. Kann man sich darauf verlassen, dass das angrenzende Ausland dann über Stromreserven verfügt und damit die Schweiz bedient?

Winter in Deutschland

Einen Vorgeschmack auf die künftigen Verhältnisse in Europa lieferte der Januar. In Deutschland gibt es dank milliardenschwerer Förderung mittlerweile 26 000 Windräder und 1,2 Millionen Solaranlagen. Die Alternativ­energie-Lobby streicht stolz hervor, dass Wind und Sonne mittlerweile gegen ein Fünftel des gesamten Stroms liefern.

Doch Gesamtmengen sind bei der Elektrizitätsversorgung von untergeordneter Bedeutung. Da sich Strom nicht speichern lässt, nützt es wenig, wenn ­Solar- und Windanlagen im Sommer auf Hochtouren produzieren, ihr Beitrag aber im Winter, wenn am meisten Energie gefragt ist, gegen null tendiert. Der Januar war in Deutschland besonders geprägt von dieser Dunkelflaute: Während der Strombedarf täglich auf bis zu 70 oder gar 
80 Gigawatt (GW) stieg, lieferten der Wind und die Sonne an fast allen Tagen nur marginale Beiträge von kaum je über 10 GW. Es gab lediglich kurze Zeitspannen wie um den 4. und den 12. Januar, in denen die Stromquellen die 30-GW-Grenze schafften (siehe Grafik).

Über den ganzen Januar gesehen, trugen Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke fast immer die Hauptlast, während die Alternativ-Quellen nur wenige Prozente beitrugen.

Zehn Kraftwerke fielen aus

Ein typischer Dunkelflauten-Tag in Deutschland war der 24. Januar.

Wie die Zeitung Die Welt vorrechnete, verharrte die Windstromproduktion an diesem Tag fast immer unter 1 GW. Die vielen Solaranlagen schafften über Mittag kurzzeitig gerade mal 2,3 GW, fielen am Morgen und am Abend aber jahreszeitlich bedingt ganz aus. Be­nötigt wurden an diesem Tag jedoch bis zu 
75 GW Strom.

Gewährleistet werden konnte die Versorgung an solchen Januartagen nur darum, weil fossile Reservekraftwerke einsprangen. «Jetzt kann Deutschland wieder froh sein, dass es noch Kohlekraftwerke hat», sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Energiegewerkschaft, zur Sächsischen Zeitung.

Zudem war das Land auf Importstrom angewiesen. So mussten etwa Reserven in Italien angefordert werden.

Die Aussichten sind düster. In den letzten fünf Jahren sind konventionelle Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 12 GW zur Stilllegung angemeldet worden. Bis 2022 will Deutschland die letzten Atomkraftwerke abstellen und – im Rahmen des Pariser Klimaabkommens – irgendwann aus dem Kohlestrom aussteigen. Entsprechend wies der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft auf die Gefahr von Versorgungslücken in den kommenden Jahren hin.

Die Schweiz kann also nicht darauf zählen, dass Deutschland Strom liefert, wenn Dunkelflaute herrscht.

Doch auch Frankreich, das der Schweiz bisher zuverlässig ausgeholfen hat, fällt wohl aus.

Das Land, das zu 70 Prozent von AKW-Strom abhängig ist, hat in den letzten Jahren zu wenig in die Erneuerung seines Kraftwerkparks investiert und kämpft darum ebenfalls mit Engpässen. In diesem Winter ­waren zehn der 58 französischen Atomkraftwerke wegen technischer Mängel nicht am Netz. Wegen eines drohenden Zusammenbruchs der Versorgung schoben die Stromunternehmen Krisensitzungen. Die Regierung legte der Bevölkerung nahe, Treppen zu steigen statt Lifte zu benutzen, das Licht wenn möglich auszuschalten und in Gebäuden nicht über 19 Grad zu heizen. Schliesslich konnte das Land den Engpass bewältigen – dank Importstrom. Dabei ist Frankreich immer ein stolzes Exportland gewesen.

Negativbeispiel Grossbritannien

Wird der Strom knapp, muss das nicht schlimmste Folgen wie ein Blackout haben. Um Zusammenbrüche zu verhindern, müssen sich dann aber Bevölkerung und Industrie einschränken. Wie sich das anfühlt, weiss man in Grossbritannien. Das Vereinigte Königreich hat sich in den letzten Jahren zunehmend von Winden­ergie abhängig gemacht. Zudem ist das Stromnetz im Land hoffnungslos veraltet. Im Winter häufen sich darum sogenannte ­Triads. Das sind Phasen, in denen der Strom wegen Knappheit enorm viel teurer ist als ­normal – unter Umständen das Hundertfache kostet. Strom­intensive Betriebe sind dann faktisch gezwungen, ihre Produktion auszusetzen. Laut der deutschen Wirtschaftswoche musste ein Stahlunternehmen in der Grafschaft Lincolnshire für eine 30-minütige Phase eine Million Pfund bezahlen. Die Firma hatte eine Warnung übersehen. Und die Triads nehmen zu. Im vergangenen Winter gab es schon mehrere Dutzend von ihnen.

Ungeachtet dessen will Grossbritannien in den nächsten Jahren weitere Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz nehmen.

Kritiker warnen vor einem «Dritte-Welt-Szenario».

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :  Europa in der Dunkelflaute | Die Weltwoche, Ausgabe 11/2017 | Sonntag, 19. März 2017  ;    http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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