Klimawandel ohne Hysterie

von Silvio Borner (Red. WELTWOCHE)*

Dem Klimarat der Uno ist es gelungen, die Öffentlichkeit in aller Welt, vor allem aber in Europa und in der Schweiz, in eine neureligiöse Höllenangst zu versetzen und zu wahnwitzigen Massnahmen zu verleiten.

Der Historiker Yuval Harari hat in seinem Bestseller «Homo Deus» den Unterschied zwischen Menschenaffen und Menschen so beschrieben, dass ein Schimpanse niemals gegen das Versprechen eines künftigen Bananenhimmels auf den sofortigen Genuss einer Banane verzichten würde. Diesen Gedanken kann man so weiterspinnen, dass offenbar gerade hochgebildete und hochbezahlte Experten Mühe haben mit dem Abwägen zwischen heutigen und künftigen Nutzen und Kosten und besonders anfällig sind für einen moralisierenden Weltrettungsglauben. Wir gewöhnlichen Leute überlegen uns viel rationaler und konsequenter die realen und finanziellen Auswirkungen solchen Irrglaubens.

Klimaflüchtlinge

Halten wir uns an die Tatsachen:

Die Welttemperatur ist in den letzten anderthalb Jahrhunderten um etwa ein Grad Celsius gestiegen. In dieser Phase sind Einkommen und Wohlstand global so rasch gewachsen wie nie zuvor. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich die absolute Armut der Menschen weltweit drastisch verringert. Nebst dem technischen Fortschritt trug die wachsende und billige Verfügbarkeit fossiler Energieträger wesentlich zu diesem Aufschwung bei. Diese Energieträger werden eines Tages, aber sicher erst in einem späteren Jahrhundert, ausgehen – nicht weil sie bis zum letzten Tropfen ausgeplündert sein werden, sondern weil wirklich revolutionäre neue Technologien sie überholt haben werden.

Fossile Energieträger haben viele Nachteile wie etwa Luftverschmutzung und sollten auf effiziente Weise gebremst werden, etwa gemäss Vorschlag von Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus in Form einer globalen Lenkungsabgabe. Aber was jetzt vorgeschlagen wird, ist ein Verbrennungsverbot für Kohle, Öl und Gas – und umsetzen soll man dies innerhalb einer Generation.

Das kann man nur als Wahnsinn bezeichnen. Bis 2035 soll die Welt jährlich 2400 Milliarden Dollar investieren oder eben verschleudern.

Dahinter stehen die Modelle der Klimawissenschaftler, die zum Einhalten der Klimaziele bis 2050 eine Reduktion der Emissionen auf null verlangen – nach dem Motto: Die bisherige Klimaerwärmung um ein Grad ging mit einem gewaltigen wirtschaftlichen Fortschritt einher, aber das nächste Grad Steigerung führt in den Weltuntergang.

Diese Modelle haben den menschengemachten Erwärmungseffekt systematisch überschätzt. Jüngste Zweifel von Forschern gelten daher nicht ihren Modellen, sondern den gemessenen Werten.

Ein absolutes Verbrennungsverbot bis 2050 würde die Welt wirtschaftlich um mehr als ein Jahrhundert zurückwerfen und einen Untergang der modernen Zivilisation einleiten. Man stelle sich Afrika, Asien oder Lateinamerika ohne Entwicklungschancen vor. Nicht nur die Amerikaner oder Australier sind sich bewusst, was ein sofortiger Verzicht auf fossile Energieträger für die Mobilität bedeuten würde, auch für die Chinesen oder Inder, die beim Thema CO2 immer mehr den Ton angeben. Wir Schweizer wollen durch einen Totalverzicht auf fossile Energieträger ein halbes Promille der globalen Emission einsparen und uns dabei weltrekordverdächtige Kosten aufladen. Klar, es wäre wünschenswert, wenn wir weltweit von der Kohle wegkommen und für die nächsten Generationen auf Gas und Nukleartechnologien setzen könnten. Was danach kommt, können wir nicht wissen, aber unseren Urenkeln überlassen.

Die Panikreaktion auf den Klimawandel ist um ein Vielfaches gefährlicher als die langsame Erwärmung, an die wir uns anpassen sollen und können.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Klimawandel ohne Hysterie  | Die Weltwoche, Nummer 42 (2018) | 18.10.2018, http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.  Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft  [http://www.c-c-netzwerk.ch/].

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Seine Eminenz der Computer, oder : Wie gesichert sind die Aussagen des Klimarates IPCC ?

Wir leben gut in einer Welt, die von  Naturwissenschaft geprägt ist. Der Strom kommt aus der Steckdose und unsere Handys funktionieren meist problemlos. An die Grenze unseres Vertrauens stoßen wir aber schon beim Arztbesuch oder vor einer Operation im Krankenhaus. In solchen Momenten entscheiden wir auch ein wenig aus dem Bauch heraus. Ein Arzt mit bekanntem Namen, vielleicht sogar mit einem Professorentitel,  grauen Haaren und umgeben von einer Aura medizinischer Erfahrung erweckt in uns ein nicht näher begründetes Vertrauen. Und wenn in alten Zeiten eine solche Eminenz eine medizinische Feststellung traf, dann nahmen das auch andere Ärzte als wissenschaftliche Wahrheit an. Viele solcher Erkenntnisse schleiften sich jahrzehntelang in der etablierten  Medizin durch. Man spricht hier von eminenzbasiertem Wissen, bei dem eine entscheidende Grundlage die Meinung oder Meinungen von Menschen sind.

Im Gegensatz dazu spricht man bei naturwissenschaftlich bewiesenen Erkenntnissen von evidenzbasiertem Wissen, bei dem alle Grundlagen nur mit Messen und feststellen zu tun haben und nicht vom Untersucher abhängen. Ein Naturwissenschaftler darf letztlich also weder seinem ergrauten Professor noch auf sein Bauchgefühl vertrauen. Er hat klare Kriterien, ob eine Theorie oder eine Aussage wahr oder falsch ist. Diese sind:

1)  Vorhersagbarkeit. Ein physikalisches Gesetz, das zum Beispiel beschreibt, wie weit sich eine Metallfeder bei einem bestimmten Gewicht dehnt oder bei welcher Last ein Betonklotz bricht, muss heute genauso zutreffen wie auch noch in einem Jahr, muss in Hessen gelten wie in Bayern.

2)  Wiederholbarkeit. Ein Versuch muss jederzeit und von jedem mit dem selben Ergebnis wiederholbar sein. Erst dann kann man daraus ein naturwissenschaftliches Gesetz ableiten.

3)  Objektivität. Der Untersucher darf das Ergebnis nicht beeinflussen. So muss zum Beispiel ein Biologe, der die Zahl von Vögeln auf bestimmten Flächen bestimmen will, sicherstellen, dass er nicht Vögel mit seiner Anwesenheit vertreibt.

Daraus ergibt sich nun ganz automatisch eine Spannbreite innerhalb der Naturwissenschaften, die von evidenzbasiert, wie der Physik bis hin zu immer noch einem relativ großen Anteil eminenzbasierten Wissen, wie in der  Psychologie reicht. Meterologie und Klimawissenschaften liegen hier im Mittelfeld wie die Medizin.

Betrachten wir in diesem Zusammenhang nun die Klima-Entwicklungs-Prognosen des Klimarates IPCC, so wird offensichtlich, dass diese naturwissenschaftlich nicht bewiesen sein können.

Sie behandeln etwas, das weder wiederholbar, noch bisher eingetreten ist, noch objektiv sein kann.

Der Weltklimarat kann seinen Versuch zur globalen Klimaentwicklung nicht ein einziges Mal in der Realität durchführen und die Ergebnisse hinterher überprüfen. Er  beruft sich mit seiner Theorie zur Klimaentwicklung auf Versuche in einer virtuellen Realität, die bestenfalls in Teilen naturwissenschaftlich bewiesenen  Gesetzen folgt, als Ganzes aber lediglich im Computer erzeugt und geprüft wird, die in ihrer Grundlage in entscheidenden Elementen aber von Meinungen in Form von Annahmen bestimmt sind.

Dabei hat man dieses Computermodell  ähnlich erschaffen, wie ein Maler, der vor einem schön dekorierten Tisch mit Blumenvase sitzt und versucht, dieses Stillleben auf seiner Leinwand festzuhalten. Er vergleicht immer wieder die Realität mit dem Bild und strebt danach, es anzugleichen. Die Klimawissenschaftler passten also ihr Computermodell dem Bild des globalen Wetters des letzten Jahrhunderts an und gingen davon aus, dass wenn es da passt, sich das reale Wetter und langfristig Klima auch nach den selben Gesetzen in der Zukunft verhält.

Naturwissenschaftlich betrachtet ist das ein gerade gestarteter Versuch, ob denn das Klima sich so verhält, wie angenommen. Ein Versuch dessen Ergebnis noch aussteht. Es ist keinesfalls ein gesichertes Ergebnis wissenschaftlicher Forschung. Dabei ist egal, wie schnell die Computer oder wieviele Professoren an dieser Forschung beteiligt sind. Ein Haus, das auf einem wackeligen Fundament steht, wird nicht dadurch sicherer, indem man im Dachstuhl mehr Balken einzieht. Die mangelnde Wissenschaftlichkeit und Sicherheit der IPCC-Prognosen ist ausschließlich Folge der Grundlagen, die in entscheidenden Anteilen auf Meinungen und Annahmen beruhen. Das Vertrauen der Politiker und der Öffentlichkeit in die Aussagen des Weltklimarates ist daher eminenzbasiert und beruht weitgehend auf Vertrauen und Ansehen die durch Schlagworte wie Weltklimarat, Klimawissenschaftler und Computermodell erzeugt werden, ist aber durch die Wissenschaftlichkeit der Arbeit nicht zu begründen.

Mit seinen Prognosen hat der Weltklimarat somit auch den Rahmen der exakten Wissenschaft verlassen, denn Klimatologie ist eine Wissenschaft, die nur das zeitlich Zurückliegende wirklich streng wissenschaftlich behandeln und untersuchen kann. Die Prognosen des IPCC bewegen sich also im Bereich der Spekulationen, von denen niemand weiß, wie zutreffend oder wahrscheinlich sie sind. Damit sind sie genausowenig naturwissenschaftliche Wahrheiten wie die Homöopathie. In diesem Zusammenhang möchte ich hervorheben, dass nach meiner Erfahrung die Homöopathie funktioniert, nur hat das mit exakter Naturwissenschaft nichts zu tun, braucht es im Falle der Homöopathie auch nicht. Angesichts der Tragweite der Prognosen des Weltklimarats wäre es aber eine Selbstverständlichkeit, dass man mit den Prognosen gleichzeitig auf die wissenschaftliche Wertigkeit dieser Aussagen hinweist. Und es darf erst recht nicht passieren, dass diese Prognosen als nicht zu hinterfragende naturwissenschaftliche Wahrheiten in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Hier muss es auch in Deutschland möglich sein, diese Klimaentwicklungs-Theorie des IPCC zu hinterfragen, ohne sofort als sog. Klimaleugner und Verschwörungstheoretiker diskreditiert und so mundtot gemacht zu werden.

Die jüngsten Aussagen des Klimarates IPCC

In den letzten zehn Jahren schwächt sich die globale Klimaerwärmung ab, anders als in den Prognosen des Weltklimarates. Besonders in den letzten fünf Jahren scheint die Klimaerwärmung ganz auszubleiben :

Abb. : Im August 2018 ist die Globaltemperatur wieder auf dem gleichen Niveau wie 2003

Quelle: http://www.climate4you.com/  (vgl. auch https://tinyurl.com/y79xa2jc)

Man müsste dies nun eigentlich als erstes Ergebnis des angelaufenen Versuches interpretieren, die globalen Temperaturen vorauszusagen und als gescheitert erklären. Stattdessen versucht man offenbar diese nicht mehr zu leugnende Entwicklung in das Computermodell einzubauen, indem man an den Rädchen der komplexen Gleichungen mit über 50 Variablen dreht, damit die Kurve der Prognose wieder auf die neue Realität passt. Dabei wurde die prognostizierte abzuwendende Klimakatastrophe 10 Jahre in die Zukunft verschoben. Und zusätzlich tauchten irgendwoher 1000 Gigatonnen CO2 auf, die wir jetzt mehr freisetzen dürfen. Das ist wohl die wahre Grundlage für die Neuigkeiten des IPCC.

F a z i t :

Die jüngsten Aussagen des Weltklimarates lassen seine Prognosen, die schon bisher in der Öffentlichkeit in ihrer naturwissenschaftlichen Aussagekraft  viel zu hoch bewertet waren, noch unsicherer erscheinen. Im völligen Gegensatz steht dazu, dass in den Medien ein Hinterfragen der Aussagen des Weltklimarates in Deutschland ein  absolutes Tabu ist und zu sofortiger Ausgrenzung als sogn. Klimaleugner führt. Das passt nicht zu einer freien Gesellschaft, einer freien Meinungsäußerung und einer freien Presse. Die in diesem Zusammenhang zu treffenden  Entscheidungen müssen unter Einbindung der Öffentlichkeit aus der Vernunft geboren werden und dürfen keiner blinden Propaganda folgen, die nicht davor scheut, Tatsachen zu verdrehen und die öffentliche Meinung zu manipulieren.

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)*  Dieser Beitrag ist zuerst erschienen : https://www.imne.info/Aktuelles/

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KLIMA-X … KLIMA-XX … KLIMA-XXL : Klimaklatsch als lächelnde Selbstverteidigung

von Prof. Dr. Walter Fett )*

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„Non climae, sed vitae discimus“ (frei nach SENECA)

(„Nicht für das Klima, sondern für das Leben lernen wir!“)

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Das Klimathema bot schließlich auch die Möglichkeit, gesellschaftspolitisch und zukunfts-ängstigend Aufmerksamkeit und beträchtliche Steuermittel fordern zu können. Angesichts ihrer erst in ferner Zukunft sich einer tragenden Kontrolle ausgesetzt zu wissen, riskierten ihre institutionierten Klimaschützer derzeit wenig, hingegen ihre Nutznießer – vornehmlich steuergefördete – Investoren in der Alternativenergie: sie wurden reich. Der Steuerzahler alimentiert das hierzulande derweile nicht nur im dreistelligen  €-Betrag, sondern auch noch voller Stolz in fast weltweit führender Weise.

Da die Bannerträger der Klimabesorgten – samt ihrer medialer Kommentatoren – eine Auseinandersetzung mit ihren Kritikern oft durch Schweigen und Negieren aussitzen, fordert das zu andersartiger öffentlicher Kommunikation heraus, wie es uns – zumindest in der noch freien Gesellschaft –  auch Cabarets vorbildlich demonstrieren. So war es schon immer. Da das Klima inzwischen tagtäglich selbst bei unpassender Gelegenheit von jedermann in fast jedes Tagesthema selbstherrlich eingemischt wird,  mag es auch erlaubt sein, das Klima mal – eher schelmisch als ironisch – auf die aphoristische Klatschschippe zu nehmen.

Denn der Begriff Klima hat sich inzwischen längst als gewichtiges Vorwort, als Eingangssilbe etabliert. Wir sprechen von Klimaschutz, Klimabedrohung, Klimaangst,  Klimasteigerung, Klimagefahr, Klimabelastung, Klimawärme, Klimakatastrophe, nächstens von Klimasteuer, jedoch selten von Klimagunst, Klimagüte, Klimavorteil, Klimakälte oder Klimaannehmlichkeit. Drohte der Klimatologie die Degradierung zur gesellschaftspolitischen Anpassungswissenschaft, deren Qualität und Charakter sich damit zwangsläufig verdünnte? Um nun auch Klimaskeptikern und den der bitteren Klimadiskussion Überdrüssigen ein Vokabular zum Mitreden zu bieten, und nebenher auch mal etwas der Sprachlust zu fröhnen und sich an der Satire als Selbstverteidigung zu vergnügen, sei hier eine hintersinnig aphoristische Erweiterung der Klima-Leidtsilbe – alphabetisch sortiert – angeboten, in der auch die gegenüber der Klimadramatik kritisch Eingestellte ein passendes Ausdrucksmittel finden könnten (Immerhin – Besser bissig als böse). – Ist es nicht auch ganz im Sinne der Klimaverängstigten, an jeder denkbaren Stelle ihren heiligen Inbegriff, „das Klima auf die Spitze getrieben zu sehen“? Schmeichelt es sie doch, daß ihr Lei(d)tbegriff stets an wortführender Spitzenstelle steht:

EXKURS: 

Der Klatsch ist zutiefst menschlich und entlastet die sonst schweigende Mehrheit. Dabei ist »der Neid eine gesellschaftliche Triebkraft«. »Latente Aggression wird sozial reguliert«,indem »gestaute Ressentiments in wohldosierten Quanten entspannend abgelassen werden«, am ergiebigsten in feuchtfröhlicher Runde. Es ist nun einmal so: »Klatsch gehört integral zur Arbeitswelt«, auch dient er der Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden! Das ist wie ein »subtiles und produktives Gesellschaftsspiel«. Klatschen ist also nicht nur die – immerhin gehobene – Form des Schwätzens und Stänkerns, nicht nur der Missbrauch durch Frustrierte zwecks Unterbringung von Vorurteilen. – (Auszüge aus „Meteorologen-Klatsch“ siehe Mitteilungen DMG 01/2012; S. 19-22. Zitate darin von Horst Krüger).

Klatsch ist doch nicht gleich Häme. Klatsch ist auch lächelnde Selbstverteidigung. In seinen zuweilen empfundenen Übertreibungen stecken stückweise schon Wahrheiten. »Es gibt keine reine Wahrheit, aber ebenso wenig einen reinen Irrtum«, meint FRIEDRICH HEBBEL („Tagebücher“). Und »Aus Spöttern werden oft Propheten!« , lässt SHAKESPEARE in seinem „König Lear“ verlauten. Somit dient Klatsch – wie die Satire, als Kunstform des Anprangerns, –  auch in der Klimadiskussion der (meist nur scheinbaren bzw. temporären) Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden. Denn Klatsch enthüllt unmittelbar und im Inoffiziellen die Geheimnisse der öffentlichen Meinung.

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)*  Anm. der EIKE-Redaktion: Prof. Fett hat schon früher Gastbeiträge bei EIKE publiziert. Der vorstehende Aufsatz erschien bereits – in gekürzter Form – in den DMG-Mitteilungen 3/2018.

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Sommer-Witterung 2018 : Eine Märchen-Stunde der Klima-Alarmisten

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Klaus-Eckart Puls, Dipl. Meteorologe

Medien und Alarmisten in kollektivem Klima-Rausch :

„… Hitzesommer: Klimawandel passiert im Vorgarten“ [2] …„Umweltbundesamt fordert Hitze-Aktionspläne … mehr Anstrengungen in der Klimapolitik“ [3]… „Der Sommer, der nie endet“ [4]… „Der Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, daß die derzeitigen Wetterverhältnisse schon bald  Normalität sein könnten ….“ [5] …

Um mit diesem hundertfachen meteorologischen Unfug aufzuräumen, genügt es, den meteorologischen Alt-Barden Jörg Kachelmann zu zitieren [6]:

„Wir konnten in vielen Medien all die frei erfundenen Räuber-Geschichten lesen – vom ‚Hitzering über der Nordhemisphäre‘ und daß es nun überall gleichzeitig Hitzerekorde geben würde, was in keiner Form der Wahrheit entsprach.“

u.w.a.a.O. “ … sei auch erwähnt, daß in dieser Woche im Mittleren Westen der USA neue Allzeit-Kälterekorde registriert wurden. Alle Berichte in wunderbar schrecklichen Farben, die von einer hemisphärischen Hitzedröhnung sprachen, waren schlicht gelogen es kann eben nie genug sein.

… und als fachlichen Hinweis und Beweis führt Kachelmann an : 

„Es war auch in diesem Jahr immer so, daß über die gesamte Nordhemisphäre die Gebiete mit überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Temperaturen ausglichen und entsprechend zu einer hemisphärischen Abweichung von rund 0 Grad führten, wie Kollege Ryan Maue darstellen konnte“ (==> Abb.1) :

Abb. 1 :  Globale Temperatur-Anomalien Sommer 2018

(Quelle: https://tinyurl.com/ycfttkx2; Markierungsring eingefügt)

Wir wollen aber dazu bei dieser Gelegenheit noch einige weitere meteorologische Aspekte anführen.

Meteorologische Aspekte

Abb. 2  – Westwindzonen

Abb. 3 : Planetarische Wellen

In der Fachsprache der Meteorologie sagt man :

Die Boden-Tiefs entstehen in den Divergenzen/Difluenzen der Höhenströmung und werden von dieser nach Osten gesteuert.

Hochs + Tiefs überwiegend  West ==> Ost. Manchmal kommen diese Planetarischen Wellen zum „Stillstand“ – über Tage oder Wochen oder in seltenen Fällen sogar über einige Monate.

Abb. 4 : Höhenwetterkarte 24.07.2018 (Textfelder eingefügt)

Derartige Wetterlagen sind in den Archiven der Wetterdienste dokumentiert, sowie in Proxydaten und alten Chroniken sogar über Jahrhunderte und Jahrtausende !

(Anm.: über 6 Monate !) an nur 5 Tagen ‚Tropflesregen‘ gegeben haben. Die Hitze des Sommers von 1540 ist das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und kann als eines der Jahrtausend-Ereignisse angesehen werden.“

können zu allen Jahreszeiten entstehen. Häufig liegt dann das „ortsfeste“ Hoch über Skandinavien und/oder Mitteleuropa. Die Folgen sind in Deutschland und anderen Teilen Europas im Winter dann länger andauernde strenge Kälte, im Sommer anhaltende Hitze und Dürre – wie gehabt in 2018!

Säkularer Dürre-Trend im sommerlichen Deutschland ?  keine Spur !

anläßlich eines einzelnen Sommers Heißzeiten und Dürrezeiten für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus prophezeit [8]:

„Neue Klimawandel-Studie Der Erde droht eine „Heißzeit“ …“ Dabei ist mit deutlich häufigeren und stärkeren Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überflutungen zu rechnen.“

Abb. 5 + 6) :

Abb. 5 [9]: Niederschlagsmittel D (Sommer: Juni+Juli+August 1881-2018)

DWD-PM (https://www.dwd.de/) v. 30.08.2018 für Sommer 2018: 130 mm

Betrachtet man den Frühsommer und den Hochsommer mit den Monaten Mai-Juli,  d a n n  zeigt sich in Deutschland sogar eine leichte säkulare Niederschlags-Zunahme, allerdings nicht signifikant :

Abb. 6 : säkularer Niederschlagstrend Mai-Juli in Deutschland

Auch der Klimarat IPCC findet nichts dergleichen, keine globalen Dürre-Trends [10] :

”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness“.

Sommer 2018 – alles Klimakatastrophe, oder was ?

Dieser Sommer hat bei den Klima-Alarmisten und deren willfährigen Medien Schnappatmung bis zur Hysterie ausgelöst, über die man sich als Meteorologe nur die Augen reiben kann [11] :

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Das ist hypothetisch und theoretisch nicht ganz unplausibel.

J e d o c h :

Das ist durch nichts bewiesen. Eine Statistik mit signifikanter Aussage ist dazu nicht bekannt. Das ganze Gegenteil zeigen die Meßwerte.

Abb. 7 : Zirkulations-Index NAO [12] :

Natürliches stochastisches Chaos statt Klima-Trend

Die Krone für den besten intellektuellen Verriß all diesen klima-alarmistischen Sommer-Irrsinns gebührt denn wohl FRITZ VAHRENHOLT [13]:

Reine Spekulation. Science Fiction. Hokus-Pokus.“

Es ist schlimm, wie dilettantisch unsere Bundesregierung agiert, es ist schlimm, wie eindimensional sie Kommissionen besetzt, und es ist schlimm, daß niemand in dieser Bundesregierung den Mut hat, Vorschläge, die auf falschen Behauptungen beruhen, als das zu bezeichnen, was es ist :

Politische Propaganda sich selbst überschätzender Wissenschaftler.
Niemand widerspricht. Es ist unfaßbar.“

F a z i t :

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Q u e l l e n :

[1]https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_sommer_news.html?nn=16210

[2]  taz: http://www.taz.de/!5530544/

[3]  FR:  http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/rekord-sommer-umweltbundesamt-fordert-hitze-aktionsplaene-a-1553983

[4]  DER SPIEGEL, 32/2018, Titel

[5]  BZ: www.berliner-zeitung.de

[6]  https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html

[7]  https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/04/die-jahrelange-beispiellose-hitze-und-duerreperiode-in-europa-um-1540-ein-worst-case/

[8]  https://www.zdf.de/nachrichten/heute/interview-studie-erde-droht-heisszeit-100.html

[9]  https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/29/der-heisse-sommer-2018-ein-dauerbrenner-ist-nun-geschichte/

[10]  IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50, pdf-Seite 66

[11]  https://www.crash-news.com/2018/08/02/weltuntergang-voraus-alarmisten-der-klima-sekte-in-voelliger-sommerverzueckung/

[12]  https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/nao/img/idl_nao_base1951-1980_Annual_300dpi.png

[13]  http://diekaltesonne.de/fritz-vahrenholts-sonnenkolumne-818-ein-heisser-sommer/

[14]  http://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

[15]  http://www.pnas.org/content/early/2018/07/31/1810141115

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PDF zum Artikel :     Puls.Sommer2018.Tx.kpl.(X)




Der ganz kleine Klimawandel

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Dr. Reinhard Marx
Hierbei wird allgemein unterstellt, dass dieser Wandel von der Menschheit selbst verursacht ist und die Natur kaum dazu beiträgt. Hauptbösewicht sei dabei das durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) freigesetzte Kohlendioxid. Diese Verbrennung wird durchgeführt, um ausreichend Energie verschiedener Formen für unsere Lebensgrundlagen zu erhalten – Energie für diese insgesamt unverzichtbaren Grundlagen soll neuerdings durch alternative Gewinnungsweisen erzeugt werden. In Deutschland wurde dazu auch das Gesetz für erneuerbare Energien (EEG) erlassen.
Nun ist es so, dass das Kohlendioxid in der Atmosphäre in der Tat dazu beiträgt, die Abkühlung der Erde während der Nacht zu verlangsamen, woraus resultiert, dass es etwas wärmer bleibt. Dieses „Etwas“ ist allerdings ein sehr kleiner Beitrag bei Betrachtung der durchschnittlichen Erdtemperatur, und spielt im Verhältnis zu einem gesamten Klimawandel, wenn er denn tatsächlich gefährlich wäre, so gut wie keine Rolle, weshalb ich ihn als „den ganz kleinen Klimawandel“ bezeichnen möchte. Man kann den tatsächlich geringen Einfluss des Kohlendioxids rechnerisch relativ leicht zeigen:
Mit gar nicht so komplizierten Formeln und eindeutigen physikalischen Messgrößen ist errechnet, dass eine Verdoppelung des ursprünglichen Gehaltes unseres Spurengases (von 0,03 auf 0,06 Volumenprozent) eine Temperaturerhöhung auf der Erde von rund 1°Cverursachen würde. Diese Zahl ist nicht nur von vielen Wissenschaftlern weltweit festgestellt worden, sondern auch das IPCC, das international gegründet wurde, um menschliche Einflüsse auf das Klima zu untersuchen, ist zu diesem Ergebnis gekommen (IPCC-Bericht von 2007, Kapitel 8.6.2.3).
Nun müssen wir abschätzen, wie viel Kohlendioxid erforderlich wäre, um zu dieser Verdoppelung zu kommen :

Erstens  ist seit langem festgestellt, dass durch menschliche Aktivitäten eingebrachtes Kohlendioxid nur zur Hälfte in der Atmosphäre verbleibt, die andere Hälfte löst sich im Meer auf und kann zur Temperaturerhöhung nicht beitragen.
Zweitens muss nach einem physikalischen Gesetz (Lambert-Beer’sches) berücksichtigt werden, dass Strahlung (s.u.) nach einer logarithmischen Formel geschwächt wird :

Eine Verdoppelung des die Strahlung absorbierenden Gases (z.B. CO2) trägt also relativ viel weniger zur Absorption bei, zur Verdoppelung muss also viel mehr als das Zweifache vorgelegt werden (was in obiger Verdoppelungsberechnung noch nicht berücksichtigt ist).
Um das anvisierte Ziel von einem Grad Temperaturerhöhung zu erreichen, wäre daher eine Kohlenstoffmenge von etwa 1,6 ∙ 1012t zu verbrennen.
Unsere bisher gefundenen fossilen Brennstoffe, die im Durchschnitt ca. 80% Kohlenstoff enthalten, müssten also mit rund zwei Billionen (= 2 ∙ 1012) Tonnen Gesamtgewicht dazu beitragen, dass es auf der Erde gerade 1°C wärmer wird – so viel ist bisher überhaupt noch nicht entdeckt (bisherige Schätzung in Billionen t : Kohle 0.9, Erdöl 0.3 und Erdgas 0.1). Die Menschheit könnte also ohne Sorge alles bisher Bekannte verbrennen, ohne dass es zu warm würde (maximal + 1°C), und das würde dann für Jahrhunderte reichen.
Über das, was nach einem vollständigen Verbrauch der fossilen Vorräte geschehen müsste, möchte ich in diesem Beitrag nicht diskutieren.
Man kann in den Klimadiskussionen häufig hören, das Kohlendioxid würde die Atmosphäre aufheizen. Das kann unser Gas natürlich überhaupt nicht. Es wirkt vielmehr als ein Isolator der tagsüber aufgewärmten Erde, und das geschieht durch seine Strahlungseigenschaften. Als dreiatomiges Gas kann CO2  infrarote Strahlung (= Wärmestrahlung) bestimmter Wellenlängen (Absorptionsbanden bei 4 und 15 µm) absorbieren und auch emittieren – im Gegensatz zu den Hauptgasen Stickstoff, Sauerstoff und Argon der Atmosphäre, die für Wärmestrahlung vollkommen durchlässig sind.
Des Nachts strahlt die Erdoberfläche ihre tagsüber empfangene Energie wieder in den Weltraum ab und zwar mit Wellenlängen im Bereich von 3 – 80 µm, die also auch die spezifischen Wellenlängen des CObeinhalten. Das in der Atmosphäre enthaltene COwird dadurch angeregt und strahlt dann seinerseits die Energie weiter ab, und zwar nach allen Raumrichtungen, also nicht nur in den Weltraum nach oben, sondern auch als sogenannte „Gegenstrahlung“ in Richtung Erde. Letztere erhält auf diese Weise einen sehr kleinen Teil ihrer abgegebenen Strahlung zurück und kühlt dadurch etwas langsamer ab – das ist der ganze auch gerne als „Treibhauseffekt“ genannte Wärmebeitrag des Kohlendioxids, ein wahrlich „ganz kleiner Beitrag zum Klimawandel“.
Tagsüber strahlen die Erdoberfläche und das COin der Atmosphäre natürlich auch, das spielt aber gegenüber der vielfach stärkeren Sonneneinstrahlung so gut wie keine Rolle.
Sollte ein Klimawandel zu höheren Temperaturen führen als hier gezeigt, wäre das auf natürliche Einflüsse zurückzuführen, wie Sonnenaktivität, Strahlung aus dem All, Wolkenbedeckung, Vulkanismus u.a.
Eine Energiewende, wie von den Politikern betrieben, die ohne Kohlenstoffverbrennung (und auch ohne Kernenergie) auskommen will, ist daher in keiner Weise gerechtfertigt, abgesehen von der praktisch unmöglichen Durchführbarkeit.