Helmut Klimmek

– Offener Brief zu den Kinder-Demo’s –  8. April 2019

Liebe Freunde,

wir leben in einer „strange world“, um die Worte von Greta Thunberg zu benutzen, oder anders ausgedrückt:

Die Dummheit der Menschen ist grenzenlos !

Die Unschuld von Kindern für bestimmte politische Ziele auszunutzen und sie zu instrumentalisieren, das ist perfide. Leider hat es das in der Geschichte schon immer gegeben, wie auch in der jüngeren Zeit bei den Nazis und in der DDR, und jetzt auch bei uns. Wer hätte das gedacht ?

Das arglistige System, das dahinter steckt, ist, dass Kritiker der Kinder-Demos von vornherein mundtot gemacht werden, denn es gehört sich nicht, Kinder zu kritisieren und niederzumachen. Man kann politisch Andersdenkende mit Argumenten scharf angehen, wenn sie auf Augenhöhe stehen, aber doch nicht gegen Kinder. Dieses ungeschriebene Gesetz nutzen skrupellose Politaktivisten für sich aus.

Wie heißt es doch einerseits so schön: “Kindermund tut Wahrheit kund“. Diese Volksweisheit hat sicherlich einen Wahrheitsgehalt, weil Kinder meist ohne Falschheit und Arglist spontan auf etwas reagieren. Aber wenn in berechnender Weise diese ehrliche und unverblümte Haltung von Kindern von Leuten missbraucht wird, um eigene politische Ziele durchzusetzen, dann ist es hinterhältig und schäbig.

Die unerträgliche Kanzlerin Merkel klatscht zu diesen Freitagsdemos der Kinder Beifall und agiert gegen  Recht und Gesetz (wir haben in Deutschland gesetzliche Schulpflicht!) –  und unsere Mainstream-Medien kriegen sich gar nicht mehr ein bei den ganzen Lobhudeleien für Greta Thunberg und ihre Anhängerschar.

Wie entsetzlich dumm viele ihrer Claqueure sind, hat man jüngst bei der Verleihung der “goldenen Kamera“ in Berlin letzte Woche sehen können. Da liest die bemitleidenswerte kleine Greta dem Publikum die Leviten mit einem ihr untergeschobenen Text von den Eltern oder sonstigen Grün-Aktivisten hinsichtlich der Umweltverschmutzung durch zu hohen Energieverbrauch eines Jeden, und die Dummköpfe klatschen mit “standing ovations“ dem Mädchen Beifall, obwohl wahrscheinlich 90 % von ihnen mit dem Flugzeug zu diesem Spektakel angereist waren und sie auch meist wenig umweltfreundliche schwere SUV’s fahren.

Mit Ratlosigkeit und Kopfschütteln,

Helmut Klimmek

[1]  https://www.eike-klima-energie.eu/2019/01/27/der-klimawandel-ist-schuld-am-winterwetter-wirklich/




Warum weicht ein führender Schweizer Klimaforscher der Diskussion aus ?

Vor allem zwei Befunde rüttelten auf.

Erstens:  Stocker zeigte anhand von Eisbohrkernen, dass in der weltweiten Klimageschichte der Anstieg des Treibhausgases CO2, Kohlendioxid, immer einer Temperaturerwärmung vorausgegangen sei. Das CO2 und nur das CO2, Achtung Mensch, hat laut Stocker den Klimawandel der letzten 160 Jahre angetrieben.

Zweitens:  Stocker zeigte Weltkarten, auf denen viele dunkelrote Zonen erkennbar waren. Titel: «Business-as-usual 2090–2100». Wenn sich also nichts tut in Bezug aufs CO2, würde in diesen Gebieten die Zahl der tödlichen Hitzetage auf bis zu 350 pro Jahr ansteigen. Die Erde als Glutofen, in dem der Mensch aufgrund seiner Klimasünden verglüht. Es müsse, so Stockers Fazit, jetzt unbedingt gehandelt werden.

Stocker ist ein hervorragender Dozent und ein überzeugender Performer. Seinem Vortragsstil liegt das unangreifbare Selbstbewusstsein eines Wissenschaftlers zugrunde, der sich auf den Konferenzen der internationalen Klimarettung tänzerisch sicher bewegt, ein Rudolf Nurejew der Apokalypse.

In der Diskussion sprach ich Stocker auf ein persönliches Erlebnis Ende der siebziger Jahre an, als ich im Radio davon hörte, dass amerikanische Klimaforscher vor einer neuen Eiszeit warnten. Die Prognose schockierte mich derart, dass ich aufgrund der angegebenen Wachstumsgeschwindigkeit der Gletscher meine Mutter fragte, wie lange es denn gehen würde, bis die ersten Eisriesen vor unserem Hauseingang an der Alten Landstrasse in Kloten ankämen.

Meine Mutter, eine gute Rechnerin, nahm mich in den Arm und sagte nach einer kurzen Weile, ich müsse mir keine Sorgen machen, das dauere mindestens dreissig Jahre. Von Stocker wollte ich also erfahren, wie er diese unzweifelhaft total falschen Prognosen seiner Klimakollegen in den siebziger Jahren aus heutiger Sicht bewerte.

Stocker schmunzelte souverän. Gerade ich als Journalist müsse doch wissen, erklärte der Professor, dass nicht alles, was die Medien berichten, notwendigerweise der Wahrheit entsprechen müsse. Heiterkeit im Saal.

Ein paar Tage später rief ich Stocker an, ich würde ihn gerne für ein Porträt treffen, in dem er seine Sicht der Dinge darlegen könne. Ich würde ihm zwar kritische Fragen stellen, aber er habe freie Bahn, vor allem seine Sichtweise auszubreiten. Er war einverstanden. Wir verständigten uns auf einen Termin nach seiner Rückkehr aus dem Ausland.

In der Zwischenzeit liess mich das Thema nicht mehr los. Ich stürzte mich in die Literatur, las alte Weltwoche-Ausgaben, hörte mir Vorträge anderer, kritischer Klimawissenschaftler an, die es, traute ich Stockers Ausführungen, der für sich sozusagen den Konsens in Anspruch nahm, ja eigentlich gar nicht geben könne.

Durch Zufall, mein früherer Kollege Markus Schär wies mich darauf hin, stiess ich dann auf einen langen Artikel in der New York Times vom 18. Juli 1976. Er behandelt ausführlich ein damals offensichtlich aufsehenerregendes Buch. Autor des besprochenen Buches ist der «junge Klimatologe» Stephen H. Schneider. Titel: «The Genesis Strategy. Climate and Global Survival (1976)».

Auf einmal sass ich wieder vor meinem Radioapparat der Kindheit. Klimatologe Schneider, schreibt die Times, warne in seinem Buch eindringlich vor einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit. Die US-Regierung wird aufgefordert, Getreidevorräte anzulegen. Missernten und Versorgungsnot seien nicht mehr abzuwenden. Der Grund, laut Schneider, sei eine massive Abkühlung des Weltklimas, zu beobachten seit 1940, doch bis auf weitere dreissig Jahre laufend schlimmer werdend.

Schneider sprach nicht von einer neuen Eiszeit. Dieser Begriff verwendet das auf der gleichen Times-Seite rezensierte Werk «The Cooling», doch mit seiner Kältethese, so die Times, gebe Schneider nicht eine persönliche Einzelmeinung wieder. Im Gegenteil. Dass es in den nächsten dreissig Jahren dramatisch kälter werde, sei der «Konsens der klimatologischen Gemeinschaft».

Interessant. Also doch mehr als eine blosse Medienente.

Kann es sein, dass dem berühmten Schweizer Klimaforscher Stocker diese Nachricht entgangen ist? Schwer vorstellbar. Aber wieso gab er dann nicht zu, dass seine Kollegen noch vor vierzig Jahren das Gegenteil von dem erzählten, was heute als unumstössliche Wahrheit gilt. Und Schneider war nicht irgendwer. Laut Wikipedia gehörte er bis zu seinem Tod 2010 zu den «einflussreichsten Klimawissenschaftlern seiner Zeit».

Gerne hätte ich Stocker auf diesen Schneider und die Eiszeit der siebziger Jahre bei unserem Treffen angesprochen. In der Zwischenzeit fiel mir zudem ein wissenschaftlicher Bericht in die Hände, der Stockers These von den Eisbohrkernen in Frage stellt, ja regelrecht zerzaust. Die Autoren A. Rörsch und P. A. Ziegler schreiben, «dass die eiszeitlichen CO2-Konzentrationserhöhungen den entsprechenden Temperatur-Erhöhungen» nicht vorausgehen, sondern «hintennachhinken». Zuerst sei die Wärmephase gekommen und erst nachher die CO2-Erhöhung. Stocker hatte bei seinem Vortrag das exakte Gegenteil als wahr verkauft.

Nun, zum Treffen kam es nie. Stocker sagte kurzfristig ab. Aufgrund eines Artikels in der Weltwoche und eines Interviews, das ich einer Zeitung zum Thema Klimawandel gegeben habe, sehe er «keinen Sinn mehr» an einem «weiteren vertiefenden Gespräch».

Warum eigentlich nicht? Er hätte mich von meinen Irrtümern befreien können. Und ich hätte gerne über die Eisbohrkerne und die neue Eiszeit gesprochen. So bleibe ich auf meinen Fragen und auf meinem Misstrauen sitzen.

Vielleicht hat Stocker ja mit allem recht, was er sagt. Mit seiner Gesprächsverweigerung aber verstärkt er den Verdacht, dass führende Klimaforscher nicht mehr Wissenschaft und Aufklärung, sondern Politik betreiben.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Stocker – Warum weicht ein führender Schweizer Klimaforscher der Diskussion aus ?  | Die Weltwoche, Nr.14 (2019)| 4. April 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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„Klima-Status-Bericht-2018/19“ : Klima-Alarmisten in Nöten !

Hier zunächst die Zusammenfassung aus dem Bericht [1]:

Executive Summary : 10 Key Facts 

(1) According to temperature records from the instrumental period (since about 1850), 2018 was one of the warmest years on record, but cooler than both 2016 and 2017.

(2) At the end of  2018, the average global air temperature is continuing a gradual descent towards the level characterising the years before the strong 2015-16 El-Niño episode. This underscores that the global surface temperature peak of 2015–16 was caused mainly by this Pacific oceanographic phenomenon. It also suggests that what has been termed ‘the temperature pause’, ‘hiatus’, or similar terms, may reestablish itself in the future.

(3) There still appears to be a systematic difference between average global air temperatures estimated by surfacestations and by satellites. Especially since 2003, the average global temperature estimate based on surface stations has deviated from the satellite-based estimate in a warm direction.

is, 5–7 years before a similar temperature ‘pause’ began in the lower troposphere near the planet’s surface. The stratospheric temperature ‘pause’ has now lasted without interruption for about 24 years.

(5) The recent 2015-16 El Niño was among the strongest since the beginning of the record in 1950. Considering the entire record, however, recent variations between El Niño and La Niña episodes are not unusual.

(6) Since 2004, when the ARGO floats came into operation, the global oceans above 1900m depth have on average warmed somewhat. The maximum warming (between the surface and 120m depth) mainly affects oceans near the equator, where the incoming solar radiation is at a maximum. In contrast, net cooling has been pronounced for the North Atlantic since 2004.

(7) Data from tide gauges all over the world suggest an average global sea-level rise of 1- 1.5 mm/year, while the satellite record suggests a rise of about 3.2 mm/year. The large difference between the two data sets still has no broadly accepted explanation.

(8) Since 1979, Arctic and Antarctic sea ice extent have decreased and increased, respectively. Superimposed on these overall trends, however, variations of shorter duration are also important. In the Arctic, a 5.3-year periodic variation is important, while for the Antarctic a variation of about 4.5-years’ duration is seen. Both these cycles reached their minima simultaneously in 2016, which explains the simultaneous minimum in global sea ice extent. A new phase, with development towards larger ice extent in both hemispheres, may now have begun.

(9) The Northern Hemisphere snow cover extent has undergone important local and regional variations from year to year. The overall global tendency since 1972, however, is for overall stable snow extent.

(10) Tropical storm and Hurricane Accumulated Cyclone Energy (ACE) values since 1970 have displayed large variations from year to year, but no overall trend towards either lower or higher activity. The same applies for the number of hurricane landfalls in the continental United States, for which the record begins in 1851.

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Diese umfassende und tiefgreifende Übersicht über das Klima-System wird illustriert durch zahlreiche Graphiken und Abbildungen.

Luft – T e m p e r a t u r :


Schnee – Bedeckung : Kein Trend !

Meeres-Anstieg : Keine Beschleunigung, kein „CO2-Signal“ !


H u r r i k a n e : Kein Trend !


Accumulated Cyclone Energy (ACE) : Kein Trend !

but without any clear 

Wind an der Nordsee : Kein „CO2-Signal“ !

register wind conditions in the adjoining North Sea and the European sector of the North 


Luft-Feuchte [g/kg:

F a z i t :

Wie kann irgend jemand aus dieser nahezu lückenlosen Übersicht in der ausführlichen Originalarbeit [1zum Sachstand und den Trends der Klimadaten

eine „CO2-Klima-Katastrophe“ ableiten ? RÄTSELHAFT !

Das bleibt das Geheimnis der Klima-Alarmisten und der ihnen ergebenen Politiker und Medien !

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Q u e l l e :

http://tinyurl.com/y3u3qfco

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A n m e r k u n g   EIKE:

Der vorstehende Beitrag kann in besserer Bild-Qualität hier als PDF runter geladen werden :

ENGLISCH:   Puls.Tx.kpl

DEUTSCH:   Puls.19.K-StatusBer2018.19.kpl.D

 




Dirk Beckerhoff: Offener Brief an ARD+WELT zur „Hart-aber-fair-CO2-Debatte“ am 25.03.2019

Dr. Dirk Beckerhoff
 (27.03.2019)

Herrn Frank Plasberg, „Hart aber „Fair“ , c/o DAS ERSTE

Betr.: CO2-Debatte, „Hart aber Fair“, 25. März 2019

Sehr geehrter Herr Plasberg,

bitte gestatten Sie auf diesem Wege eine Anmerkung zu der gestrigen o.a. Debatte:

Tragendes Argument war die These der Klima-Aktivistin L. Neubauer, die Bundesrepublik Deutschland müsse zur Abwendung einer dramatischen „Klima­-Krise“ das im Pariser Abkommen  akzeptierte CO2-Emissionsbudget unbedingt einhalten.

Wie steht es um die Stichhaltigkeit dieses Arguments, gemessen an den Ergebnissen und Positionen vom IPCC anerkannter Klimaforscher ?

  1. „Klimakrise“ fehl am Platz

Das Pariser Abkommen zielt auf die Begrenzung einer künftigen durchschnittlichen Erwärmung der weltweiten oberflächennahen Luft (Erderwärmung) durch Begrenzung/Budgetierung der anthropogenen CO2-Emissionen. Zwar verbinden Klima-Forscher des IPCC mit weiterer Erderwärmung nachteilige Klimaveränderungen in bestimmten Klimaregionen der Erde mit mehr oder minder großen Wahrscheinlichkeiten. Aber die Klimaforschung ist nach eigenem Bekenntnis absolut nicht in der Lage :

(a)  einer bestimmten Vergrößerung des  CO– Gehaltes der Atmosphäre (derzeit etwa 0,04 Prozent) einen bestimmten Erwärmungsgrad zuzuordnen. Für diese sogenannte „Klimasensitivität“ gibt es seit etwa vierzig Jahren nur äußerst vage Schätzungen, deren Unsicherheit mindestens dreihundert Prozent beträgt (Kernbereich der Schätzungen: 1,5 Grad Celsius bis 4,5 Grad Celsius zusätzliche Erwärmung bei Verdoppelung des CO2 – Gehaltes auf 0,08 Prozent).

(b)  bestimmten Erwärmungsgraden bestimmte Klimafolgen nach Region, Art und Umfang zuzuordnen (SPIEGEL [2]) :

Die Re­chen­leis­tung der Com­pu­ter ist auf das Viel­mil­lio­nen­fa­che ge­stie­gen, aber die Vor­her­sa­ge der glo­ba­len Er­wär­mung ist so un­prä­zi­se wie eh und je. »Es ist zu­tiefst frus­trie­rend«, sagt Bjorn Ste­vens vom Ham­bur­ger Max-Planck-In­sti­tut für Meteoro­logie­“.

Die eklatante „Prognoseschwäche“ ist der riesigen Komplexität und Zufälligkeit („Stochastik“) des Wetter- und damit auch des Klimageschehens auf unserer Erde geschul­det. Zu dessen Abbil­dung in Klimamodellen bedarf es einer Vielzahl von exakt quantifi­zierten Relationen (Parameter) zum simultan-interdependenten Zusammenwirken der Hauptakteure im Wettergeschehen : Temperatur, atmosphärische Gase, Wolken­bildung, Sonneneinstrahlung, Rückstrahlverhalten der Erde (Erd-Albedo), Tempera­tur- und Strömungsverhalten der Weltmeere, usw. :

»Pa­ra­me­tri­sie­rung« heißt das Ver­fah­ren, doch die For­scher wis­sen: In Wirk­lich­keit ist das der Name ei­ner chro­ni­schen Krank­heit, von der all ihre Kli­ma­mo­del­le be­fal­len sind. Oft lie­fern sie dras­tisch von­ein­an­der ab­wei­chen­de Er­geb­nis­se. Die Temperatu­ren­ in der Ark­tis zum Bei­spiel klaf­fen in den ver­schie­de­nen Mo­del­len um teil­wei­se mehr als zehn Grad aus­ein­an­der. Das lässt jede Pro­gno­se der Eis­be­de­ckung wie blo­ße Kaf­fee­satz­le­se­rei er­schei­nen……..Un­se­re Com­pu­ter sa­gen nicht ein­mal mit Si­cher­heit vor­aus, ob die Glet­scher in den Al­pen zu- oder ab­neh­men wer­den«. (SPIEGEL [2])

Fazit: Da selbst die qualifiziertesten und erfahrensten Klimawissenschaftler künftige trendmäßige Wetterereignisse nach Regionen und Eigenschaften („Klima“) nicht vorhersagen können, sind „Klima-Wandel“ , „Klima-Krise“ oder „Klima-Schutz“ vollkommen nichtssagende und damit vollkommen untaugliche Begriffe. „Klima“ muss zwingend durch „Erderwärmung“ ersetzt werden. Das Unbekannte ist nicht zu benennen und umso weniger zu schützen.

Umso „beachtlicher“ war in der o. a. Sendung, dass der „Talkmaster“  M. Lanz mit der Vorhersage aufwartete, dass Regionen in Griechenland, Spanien und der Türkei bald aus klimatischen Gründen nicht mehr bewohnbar seien. Der letzte, heiße Sommer hat tiefe (Klima-)Spuren in den Gemütern hinterlassen!

  1. Größe des Restbudgets

Im Oktober 2018, also knapp drei Jahre nach den Beschlüssen von Paris, kündigte Prof. J. Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und einer der Leitautoren des IPCC  in einem Spiegel-Interview an, der Weltklimarat werde zur Erreichung des 1,5-Grad-Erwärmungszieles den Höchstwert für das C02-Budget auf etwa tausend Gigatonnen mindestens verdoppeln. Als Begründung für diesen völlig überraschenden und massiven „Abfall vom CO2 -Glauben“ (im normalen Vertragsleben: „Wegfall der Geschäftsgrundlage“) führt Prof. Marotzke an [3]  :

„Weitere Emissionen führen zu einer geringeren C02-Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“

Damit werden fünfhundert Gigatonnen – fünfhundert Milliarden Tonnen CO2 – als „nicht-erwärmungswirksam“ freigegeben. Gleichzeitig wird in Deutschland auf das Härteste um die Abschaltung der letzten Kohlekraftwerke gerungen. Der jährliche CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Kohle-Kraftwerkes beträgt etwa 20 Mio.Tonnen. Folglich könnten weltweit zusätzlich 2.500 (zweitausendfünfhundert) durchschnittliche Kohlekraftwerke etwa zehn Jahre lang im Vollast-Betrieb Kohle verbrennen, um das riesige CO2-Budget zu verbrauchen, das so überraschend zusätzlich frei gegeben werden wird.

Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beschreibt den innerhalb des IPCC anwachsenden Dissens zur Bedeutung des anthropogenen COfür die künftige globale Erwärmung etwas vorsichtiger aber nicht minder eindeutig :

„Es gibt große Unsicherheiten über das Budget. Je nach Rechenmodell und den ge­machten An­nahmen liegt das Budget zum Erreichen der Pariser Klimaziele zwischen 150 und 1050 Gigatonnen.“ (Spiegel-online [4])

Fazit:  Innerhalb der unter dem Dach des IPCC versammelten etablierten Klimaforschung variiert die dem anthropogenen COfür die Zukunft zugeschriebene Erd-Erwärmungswirkung um siebenhundert Prozent (Faktor Sieben!).

Diese Punkte mögen genügen, um unsere Kritik daran zu untermauern, dass Forderungen nach CO2 -Emissionsminderungen – gleichgültig in welchen Bereichen und gleichgültig mit welchen Maßnahmen – mit „Klima-Schutz“ oder „Erwärmungs-Begrenzung“ begründet werden.

Wer „Klima“ schützen oder Erderwärmung begrenzen will, benötigt dazu:

  1. einen bewiesenen (fundierten) Schutz- bzw. Begrenzungs-Grund  < was ist „not-wendig“ ?, welche „Not“ gilt es abzuwenden ? >

u n d

  1. ein nachweislich wirksames Schutz- bzw. Begrenzungs-Instrument.

Die aktuelle Klimaforschung ist sehr weit davon entfernt, diese Anforderungen zu erfüllen. Ihre Ergebnisse sprechen weit mehr dafür, das anthropogene CO2  komplett „aus der Debatte zu entlassen“.

Denjenigen, die einem derart radikalen Vorschlag nicht folgen mögen, sei nur der folgende, fast beliebig vermehrbare Punkt nahe gelegt:

Der Anteil Deutschlands an den weltweit menschenverursachten CO2-Emissionen beträgt etwa zwei Prozent. Daher ist es – völlig losgelöst von den vorgenannten Punkten, allein wegen der quantitativ marginalen CO2-Rolle der Bundesrepublik Deutschland – ein Gebot der Redlichkeit, an die möglicherweise anderweitig bestens begründete Reduzierung der deutschen CO2-Emissionen nicht zusätzlich die Erwartung zu knüpfen, sie habe auch nur den Hauch einer Bedeutung für die Entwicklung der Wärme auf der Erde und damit für das Klima einzelner Regionen.

Schließen möchten und müssen wir mit dieser Klarstellung:

In diesem Schreiben haben wir uns ausschließlich mit der eingangs erwähnten These beschäftigt, die Bundesrepublik Deutschland müsse zur Abwendung einer dramatischen „Klimakrise“ unbedingt das im Pariser Abkommen akzeptierte CO2-Emissionsbudget einhalten.

Sämtliche inhaltlichen, aus ihrem CO2 -Bezug gelösten Fragen, angefangen von „Lebensstil“ über „Energie“, „Verkehr“, „Mobilität“, „Umweltschutz“, „Landwirtschaft“, „Ernährung“ usw. sind nicht Gegenstand dieser unserer Anmerkungen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dirk Beckerhoff

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Quellen :

[1]https://www.eike-klima-energie.eu/2019/03/26/plasbergs-laienschar-diskutiert-die-klimakatastrophe-und-was-ein-jeglicher-dagegen-tun-muss/

[2]  Grolle, J.: Eine Neue Strategie; Klima: Noch immer sind die Vorhersagen zur globalen Erwärmung erstaunlich ungenau,Der Spiegel, 23.03.2019

[3]  Galgenfrist verlängert, DER SPIEGEL, 06.10.2018

[4] Holger Dambek: CO2-Budget der Menschheit, Spiegel-Online, 5.10.2018 ( http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-streit-um-co2-budget-der-menschheit-a-1170186.html  )

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

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Debatte : Fakten zum Klimawandel

Menschengemachte Klimaerwärmung: Dass sich alle einig sind, die Klimaerwärmung sei hauptsächlich oder ausschliesslich menschengemacht und eine Folge des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre, ist Unsinn. Der deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf behauptet, der Mensch sei zu 100 Prozent an der Erwärmung seit 150 Jahren schuld. Diese Behauptung allerdings ist in der Fachwelt hochumstritten. Der Bericht «Klimaszenarien CH2018» zum Beispiel stellt fest, dass nur «mindestens die Hälfte der Erwärmung der letzten 50–100 Jahre anthropogenen Ursprungs» sei. Anders formuliert: Bis zur Hälfte der Erwärmung hat natürliche Ursachen. Professor Mojib Latif, Universität Kiel, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitungam 9. Februar 2012 auf die Frage, ob eher die Sonne oder das CO2 die Erderwärmung verursache: «Es ist ein Mix aus beidem. Klar ist, dass der Mensch über die Hälfte des Temperaturanstiegs seit Beginn der Industrialisierung zu verantworten hat.»

Klimasensitivität und Kohlendioxid – Klimasensitivität heisst: Um wie viel Grad Celsius steigt die globale Temperatur bei einer Verdoppelung des Kohlendioxids (CO2) in der Atmosphäre? Studien, welche die Klimasensitivität des CO2 weit geringer einschätzen als der Weltklimarat IPCC, kommen alle paar Monate heraus, werden aber nicht beachtet. Stattdessen wird der Eindruck erweckt, Kohlendioxid sei die wichtigste und entscheidendste Treibhaussubstanz. Diesem Befund widerspricht zum Beispiel auch der renommierte Meteorologe Prof. Richard Lindzen, Massachusetts Institute of Technology, der stattdessen die Rolle von Wasserdampf und Wolken als «viel bedeutsamer» herausstreicht.

Sonne – Der Einfluss der Sonne auf die Klimaentwicklung wird möglicherweise grandios unterschätzt. Dazu hat erst im letzten Jahr der dänische Forscher Henrik Svensmark, Technische Universität Dänemarks in Lyngby, eine neue Studie vorgelegt. Seine wichtigste Aussage: «Das Klima wird stärker durch Veränderungen der kosmischen Strahlung beeinflusst als durch das Kohlendioxid.» Seiner Meinung nach führt eine Verdoppelung des Treibhausgases in der Atmosphäre zu einem Temperaturanstieg von einem Grad und nicht zwei Grad, wie es heute als Konsens dargestellt wird. Kurz: Die Klimasensitivität ist nur halb so gross wie angenommen. Mehr noch: Der CO2-Anstieg ist für Svensmark nicht Ursache, sondern eher die Folge der Erwärmung, «ein Sklave der kosmischen Strahlung sowie der durch sie bewirkten Erwärmung und nicht ihr Herrscher». Die Höhe des CO2-Anteils sei der Erwärmung gefolgt und nicht umgekehrt.

Untergehende Pazifikinseln – Ausgerechnet der als Fälscher überführteSpiegel-Reporter Claas Relotius berichtete am herzerschütterndsten über die angeblich so dramatischen Folgen des angeblich menschengemachten Klimawandels. Am 1. Dezember 2018 erschien imSpiegelseine Titelgeschichte über das Atoll Kiritimati, kiribatische Inseln, wo angeblich mehrere Städtchen, sinnigerweise mit den Namen London, Paris und Poland, wegen klimaverursachter Überflutung hätten geräumt werden müssen. Zwar korrigierte derSpiegelmittlerweile, dass Relotius jemals auf dieser Inselgruppe war, das Blatt liess aber den sachlichen Relotius-Befund stehen, wenigstens die Ortschaft Paris sei kürzlich wegen des Klimawandels verlassen worden. Doch auch dies stimmt nicht. Der Ort ragt nach wie vor deutlich aus dem Wasser, wie Videos zeigen, von Überflutung keine Spur. Das Städtchen wurde zwar verlassen. Wie aber der entsprechende Wikipedia-Eintrag zeigt, wurde Paris nicht wegen des Klimas, sondern wegen «eines fehlenden nahen Ankerplatzes» bereits vor geraumer Zeit aufgegeben. Die generelle Behauptung, dass zum Beispiel die kiribatischen Inseln wie andere Atolle wegen des Klimawandels im Meer versinken, ist unwahr. Die beiden Geowissenschaftler Arthur P. Webb und Paul S. Kench aus Neuseeland und Fidschi haben in einer aufsehenerregenden Studie festgestellt, dass von 27 kiribatischen Inseln im zentralen Pazifik in den letzten drei bis fünf Jahrzehnten nur ein geringer Anteil überhaupt ans Meer verlor, nämlich 14 Prozent. Bei 43 Prozent ist die Landfläche stabil, bei 43 Prozent sogar gewachsen. Auch der Begriff «Klimaflüchtling» aus dem pazifischen Raum muss vor diesem Hintergrund kritisch gesehen werden.

Mehr Wirbelstürme? – Was die tropischen Unwetter angeht, gibt es schlechterdings keine Daten für einen belastbaren Trend weder in der Intensität noch in der Häufigkeit. Dies kann sogar unter dem Wikipedia-Artikel «Folgen der globalen Erwärmung» nachgelesen werden. Was sich in den letzten drei, vier Jahren abgezeichnet hat: Die festgestellte Häufung von Extremereignissen ist nicht unmittelbar auf höhere Temperaturen zurückzuführen. Es handelt sich um eine Hartnäckigkeit von Wetterextremen: Trockenheit bleibt länger Trockenheit, Dauerregen bleibt länger Dauerregen. Das liegt – auch nach Meinung herkömmlicher Klimaforscher – weitgehend daran, dass der Jetstream in seiner Variabilität nachlässt und deshalb nicht so häufig für Wetterveränderungen sorgt. Es gibt zwar theoretisch Ansätze, dies auf die Erwärmung vor allem der polaren Gebiete zurückzuführen, bewiesen ist da aber noch nichts.

El Nino – Der letzte El Niño im Jahr 2016 war einer der stärksten überhaupt. El-Niño-Ereignisse tragen immer zu einer globalen Erwärmung bei. Auch hier ist nicht bewiesen, inwieweit sie ihrerseits auf die Erderwärmung zurückzuführen sind.

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http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und den Autoren Roger Köppel und Ulli Kulke für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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