Alles schon mal dagewesen*

Die „Klimaforscher“ bemühten sich, uns einzureden, selbst die Kälte ändere nichts an der Tatsache, dass alle Monate des Jahres 2010 zu warm gewesen seien, auch wenn wir es nicht so gefühlt hätten. Wie widersprüchlich manche Meldungen wirken, mag ein Zeitungsartikel aus eben jenem Jahr, nämlich vom 2. Dezember 2010, beweisen: Da erfuhr man, mit minus 17 Grad in der Nacht sei das sächsische Kubschütz der frostigste Ort Deutschlands gewesen und für den folgenden Tag seien sogar bis zu 20 Grad Frost möglich. „Temperaturtechnisch“, so hieß es dann, „wird es in vielen Orten Deutschlands der kälteste Dezember – beziehungsweise meteorologische Winterbeginn seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein.“ Im selben Artikel stand einige Zeilen weiter aber:

„Frostrekord: Am 1. Dezember 1973 wurden in Memmingen (Baden-Württemberg) minus 25 Grad erreicht.“ Ein offensichtlicher Widerspruch, wie so vieles zu dieser Thematik!

Da stimmte dann schon eher realistisch, als ein Journalist Wochen vorher prophezeite, der Golfstrom habe sich abgeschwächt, was möglicherweise mit den Chemikalien zusammen hänge, die BP (British Petrol) zur Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko ins Meer gekippt habe.

Das erinnerte an Berichte aus dem Jahr 1816, deren Hintergründe erst in jüngster Zeit aufgeklärt werden konnten. Ende 1815 erfolgte nämlich der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa, dessen Explosion so gewaltig war, dass sie nach Ansicht von Klimatologen die größte Menge atmosphärischen Staubes seit Menschengedenken produzierte, der dann mehrere Jahre in der Stratosphäre umherwirbelte und die Sonnenstrahlen in einem solchen Maße abhielt, dass einige Gegenden unter einem regelrechten Kälteschock litten.

In der Stadtchronik der brandenburgisch-mecklenburgischen Grenzstadt Woldegk, die durch ihre Mühlen bekannt ist, liest man Folgendes:

„Am 29. Juni 1764 wurde die Region von Woldegk von einem verheerenden Tornado der in Deutschland selten vorkommenden Klasse F5 heimgesucht. Auf knapp 30 Kilometern Länge von Feldberg bis Helpt hinterließ der Wirbelsturm eine bis zu 900 Meter breite Schneise der Verwüstung. Die Stadt Woldegk selbst blieb verschont. Das Streufeld der von dem Tornado hochgerissenen Trümmer reichte bis in die Gegend von Anklam, bei Galenbeck wurde ein vereister Ast gefunden. Westlich der Tromben-Spur ging aus der zugehörigen Gewitterwolke, einer sogenannten Superzelle, großer Hagel (bis über zehn Zentimeter Durchmesser) nieder, welcher unter anderem junges Federvieh erschlug. Eine ausführliche Beschreibung der zum Teil unglaublichen Schäden – es wurden die Stümpfe Jahre zuvor gefällter Eichen aus dem Boden gerissen – ist von Gottlob Burchard Genzmer überliefert. (Quelle: G. B. Genzmer, Beschreibung des Orcans, welcher den 29ten Jun. 1764 einen Strich von etlichen Meilen im Stargardischen Kreise des Herzogthums Mecklenburg gewaltig verwüstet hat, Berlin und Stettin 1765).

Gerade in jenen Jahren (Mitte des 18. Jahrhunderts) gab es, wie man einer „Tornadoliste Deutschland“ entnehmen kann, hierzulande ungewöhnlich viele Tornados. Wenn aber in den letzten Jahren Tornados in Deutschland registriert wurden und punktuell für große Schäden sorgten, dann berichteten die Medien meistens, dass so etwas bisher in unseren Breitengraden fast nicht oder aber kaum bekannt gewesen und daher ein untrügliches Zeichen für die katastrophale Klima-Veränderung sei. Dabei hat es, wie man unschwer nachlesen kann, alle Klima-Phänomene, die in den letzten Jahren beobachtet wurden, in der Geschichte schon einmal gegeben.

Man denke nur daran, dass Grönland zur Zeit der Besiedlung durch die Wikinger ein sehr mildes Klima aufwies und im 14./15. Jahrhundert ein plötzlicher Klimawandel mit ungewöhnlicher Kälte einsetzte, der zur weitgehenden Abwanderung der europäischen Bevölkerung führte. Warum das passierte, ist bis heute nicht geklärt. Neben zahlreichen ungewöhnlich harten oder auch milden Wintern gab es in den vergangenen 2000 Jahren ebenso immer wieder heiße und trockene Sommer von der Art, wie wir ihn 2018 erlebten und der ja angeblich dem „menschen-gemachten Klimawandel“ geschuldet war.

Die folgende Auflistung zeigt jedoch, dass solche Sommer im Laufe der Jahrhunderte in Europa häufiger dokumentiert wurden, auch schon vor der Industrialisierung :

627  : Eine verheerende Hitzeperiode suchte während der Sommermonate das heutige Frankreichheim. Die meisten Brunnen versiegten, das Vieh starb auf den vertrockneten Weiden.

1186 : Der Sommer wollte nicht enden, er ging weiter bis Dezember. Viele Vögel brüteten kurz vor Weihnachten.

1301 : Im Januar blühten in Deutschland die Bäume.

1303 : Der Sommer über Europa war so trocken, dass die Seine, die Donau und der Rhein zu Fuß durchquert werden konnten, weil sie kaum noch Wasser führten.

1603 : Ein Trockenjahr brachte der Landwirtschaft schwere Verluste. Fast der gesamte Viehbestand wurde vernichtet. Eine Hungersnot raffte unzählige Menschen hinweg.

1838 : Südeuropa erlebte einender trockensten Sommer seiner Geschichte. Aber auch der Winter brachte kaum Regen.

1911 : Der Sommer war in Europa so heiß, dass das Thermometer meist Temperaturen von über 30 Grad anzeigte.

1932 : Ein Sonntag Ende August brachte Berlin einen Thermometerstand, wie er seit Juli 1865 in der Reichshauptstadt nicht verzeichnet worden war. Das Thermometer zeigte nachmittags 36,6 Grad. Über dem Elbegebiet entlud sich einschweres Unwetter, das an ver-schiedenen Stellen von einer Windhose begleitet war, durch die schwere Verwüstungen in zahlreichen Orten angerichtet wurden.

1945 : Am 13 Mai, also wenige Tage nach Kriegsende, erreichte das Thermometer in Deutschland Temperaturen von mehr als 33 Grad.

F a z i t :

Alles schon mal dagewesen.

Und deshalb gibt es auch keinen Grund zur Hysterie, wie sie seit einigen Jahren von gewissenlosen und zum Teil selbsternannten „Klimaexperten“ geschürt wird.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; Alles schon mal dagewesen, 17.05.2019, S.8;  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Reith für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

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Deutschlands Flatterstrom-Drama*

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) verkündete die frohe Botschaft auf Twitter: Neuer Rekord! Am Ostermontag hatten die neuen erneuerbaren Energien (NEE) einen Anteil von 77 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung! Auch der SPIEGEL feierte den 22. April 2019 als Datum, an dem die grüne Welt fast Realität geworden sei: «An diesem Tag schien die Sonne von morgens bis abends, der Wind trieb die Windmühlen im ganzen Land zur vollen Leistung. [. . .] Es war ein Zauber, das perfekte Zusammenspiel aus Natur und moderner Technik. Leider hielt er nur für diesen einen Tag.»

In der Euphorie ging fast vergessen, dass dieser Erfolg nicht nur einer aussergewöhnlichen Wetterlage, sondern auch einer tiefen Nachfrage zu verdanken war. Am Ostermontag wurde auch in Deutschland kaum gearbeitet. Tatsächlich wurde der deutsche Strombedarf schon einmal für ein paar Minuten sogar zu hundert Prozent vom Wind gedeckt, nämlich in den frühen Morgenstunden des 1. Januar 2018. Nur war das keine gute Nachricht für die Stromversorger.

Produzenten bezahlen

Der Marktpreis sackte damals auf minus 76 Euro pro Megawattstunde (MWh). Das heisst: Die Produzenten lieferten die Elektrizität nicht nur gratis, sie bezahlten sogar dafür, dass ihnen jemand den Strom abnahm. Und das nicht zu knapp. Es liegt an der Physik: Man darf nicht mehr ins Netz einspeisen, als man herausnimmt, sonst bricht es zusammen. Oft ist es aber billiger, für die Abnahme des Stroms zu bezahlen als Kraftwerke herunter- und später wieder hochzufahren. Sofern sich der Strom nicht ins Ausland verramschen lässt, bietet sich etwa die Deutsche Bahn als Abnehmerin an. Sie vernichtet den Strom gewinnbringend, indem sie etwa Weichenheizungen im Sommer hochfährt. Ob es nun feiner Ökostrom ist oder verpönter Kohlestrom, ist dem Netz egal. Strom ist Strom.

Der Ostermontag 2019 war in dieser Hinsicht noch verheerender als der Neujahrstag 2018. Das lässt sich einer Grafik (siehe unten) entnehmen, die das eingangs erwähnte Fraunhofer-Institut verdienstvollerweise veröffentlicht hat. Hier wird aufgeschlüsselt, wie viel Elektrizität fossile Kraftwerke, Solar- und Windgeneratoren in Deutschland jeweils produzieren, wie viel unter dem Strich exportiert oder importiert wird und wie sich der Marktpreis an der Strombörse entwickelt. Am Ostersonntag fiel der Preis auf bis zu minus 155 Euro pro MWh.

Insgesamt dürften sich die Verluste der deutschen Stromproduzenten an der Börse für jenen Tag auf fast 17 Millionen Euro summieren. Zählt man die Subventionen für Grünstrom im Umfang von 115 Millionen Euro hinzu, läppert sich ein Negativsaldo von über 130 Millionen Euro zusammen.

Störfaktor im Netz

Wie die Grafik zeigt, trieb der Wind die Preise schon am frühen Morgen des 22. April auf unter null. Dramatisch wurde es ab zehn Uhr, als die Solarproduktion einsetzte: Von minus 22 Euro über minus 90 Euro rasselte der Preis auf minus 155 Euro (14 Uhr). Nach 17 Uhr ging es ebenso rasant wieder in Richtung null. Doch damit war der Albtraum noch nicht ausgestanden. Nach 21 Uhr liess eine Windspitze die Preise wieder fallen; zwei Stunden lang mussten die Produzenten 20 Euro pro MWh zahlen, damit ihnen jemand die Energie abnahm.

Doch es blieb nicht beim schwarzen Ostermontag. Verfolgt man die Strombörse über die ganze Woche, stellt man erstens fest: Just um die Mittagszeit, wenn der Solarstrom fliesst, fallen die Preise mit sturer Regelmässigkeit. Und zweitens: Während der Windstrom im Laufe der Woche zusehends abflaut, steigen auch die Marktpreise. Im Klartext: Der hochsubventionierte Flatterstrom aus Wind- und Sonnenenergie macht nicht nur die Marktpreise kaputt, sondern macht sich damit auch selber unrentabel.

Da die der Wetterlaune ausgesetzten Solar- und Windanlagen den Strom selten liefern, wenn man ihn braucht, kann auch Deutschland nicht auf konventionelle Kraftwerke verzichten. In der Praxis erweist sich der teuer subventionierte Ökostrom oft nur als Störfaktor im Netz.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Deutschlands Flatterstrom-Drama | Die Weltwoche, Nr. 21 (2019)| 23. Mai 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und den Autoren Martin Schlumpf und Alex Baur für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Verrückte Wissenschaft : ETH-Professor Knutti will den Klimawandel «vermeiden».*

Damals war der verrückte Wissenschaftler eine beliebte Figur in ungezählten Satiren und Horrorfilmen. Es gab den Professor, der riesige Giftspinnen züchtet. Ein anderer kreuzte Menschen mit Fliegen. Besonders populär war der grössenwahnsinnige Atombombenphysiker, der nach der Weltherrschaft greift.

Was in all diesen wunderbaren Filmen von «Tarantula» bis «Dr. Strangelove» zum Ausdruck kommt, sind die Fortschritte in der filmischen Tricktechnik, aber eben auch eine offenbar weitverbreitete, gesunde Skepsis gegenüber dem Wissenschaftler als unfehlbarer Instanz, als anmassendem Alleswisser, der sich in die Politik einmischt.

Niemand machte den Regisseuren damals übrigens den Vorwurf, sie würden einem antiwissenschaftlichen Weltbild hinterherlaufen. Im Gegenteil: Man lobte ihr sensibles Gespür für die gefährliche Vermischung von Wissenschaft und Macht, für die Verführungen, für den Machbarkeitswahn, dem auch und gerade die naturwissenschaftlichen Superhirne verfallen können.

Die Hollywoodvision moderner Frankensteins war nicht aus der Luft gegriffen. Zum einen gab es den Kalten Krieg und die Atombomben. Wach waren aber auch die schlimmen Erinnerungen an teuflische Forscher, Ärzte und Wissenschaftler in den Experimentierkammern der roten und braunen Diktaturen. Hatten nicht auch die Nazis ihre kranke Rassenlehre streng naturwissenschaftlich begründet?

Inzwischen leben wir in anderen Zeiten. Die politische Korrektheit betäubt nicht nur den Humor. Sie schläfert auch das kritische Denken und die Meinungsvielfalt ein. Wer heute Professoren oder, bewahre, Universitäten hinterfragt, macht sich unbeliebt. Wissenschaftskritik ist unerwünscht, allenfalls Experten vorbehalten. Forscher sind Päpste und ihre Universitäten Kathedralen. In den dünnhäutigen Akademikermilieus wird Kritik rasch als Gotteslästerung empfunden.

Am schlimmsten ist es in der Klimaforschung. Die Hysterie um einen angeblich unmittelbar bevorstehenden Klimakollaps hat eine universitäre Randsparte ins Zentrum der Aufmerksamkeit und der Subventionen katapultiert. Die Welt hängt den Klimawarnern an den Lippen. Die Gelder fliessen, die Fakultäten vermehren sich wie Pilze, sofern sie das herausfinden, was die im Alarm vereinte Fangemeinde hören will. Die berühmtesten Klimatologen haben den Status von Druiden und Sehern, die mit ihren Kurvenmodellen die Zukunft punktgenau zu prophezeien wissen.

Wie die mittelalterlichen Maya-Indianer auf ihre Sonnenpriester, so hören heute weite Teile der westlichen Intelligenz und Politik auf die modernen Klima-Schamanen. Es ist eine weltweite Glaubensgemeinschaft, die sich hier zusammenbraut. Wie in allen Gruppen, die stärker glauben als wissen, wird auf Einspruch und Widerrede mit aggressiver Gereiztheit reagiert.

Zu viel Bewunderung aber schlägt aufs Denken. Und wo Skepsis als Verbrechen gilt, endet die Wissenschaft, beginnt der Aberglaube. Es entstehen dann Sätze wie dieser: «Zur Vermeidung des Klimawandels ist völlig klar, was nötig ist: praktisch null CO2-Emissionen bis 2050 in der Schweiz.» Dazu brauche es, heisst es weiter, nichts Geringeres als «eine globale Energie-Revolution».

Diesen hochfahrenden Unsinn hat nicht Greta Thunberg geschrieben, sondern ETH-Professor Reto Knutti, einer der bekanntesten Schweizer Klima-Alarmisten; nachzulesen auf der Homepage der Schweizerischen Energie-Stiftung.

Unsinn ist es deshalb, weil die «Vermeidung des Klimawandels» – ich dachte zuerst an einen Tippfehler – eine ähnlich absurde Forderung ist, wie wenn jemand die Vermeidung des Sonnenuntergangs oder die Abschaffung der hohen Wellen im Ozean verlangen würde.

Kein Mensch, kein Knutti und erst recht nicht die kleine Schweiz können den Klimawandel «vermeiden». Der Klimawandel ist ein unvermeidbarer, weil natürlicher Vorgang, der seit Abermillionen von Jahren stattfindet und weitere Tausende Millionen von Jahren stattfinden wird.

Knuttis «Energierevolution» wäre für die Menschheit viel schlimmer als der unvermeidliche Klimawandel. Denn «null CO2» hiesse Ausstieg aus der fossilen Energie. Alle Verbrennungsmaschinen müssten weltweit abgestellt werden. Damit wäre die industrielle Grundlage beseitigt, dank der ein Grossteil der Menschheit heute überhaupt erst einen gewissen Wohlstand und ein Mindestmass an Zivilisation erreicht hat.

So ein Szenario wäre ohne vorgängige Abschaffung der Demokratie zum Glück allerdings nicht durchsetzbar. In der Schweiz stoppen die Bürger den klima- oder energiepolitischen Wahnsinn an den Urnen, spätestens dann, wenn die theoretische Weltrettung in der Kostenwirklichkeit ankommt.

Die Strangeloves der Hollywoodfilme glaubten an die Allmacht ihres Wissens. Knutti ist überzeugt, dass er mit seiner Energierevolution aus der Schweiz heraus die Welt retten kann, retten muss.

Wird die Welt am Klima untergehen? Kaum. Gut möglich aber, dass die Klimapropheten von heute die verrückten Wissenschaftler von morgen sind.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Ein Märchen für unsere lieben Kinder: Konstanz ruft den Klimanotstand aus

Es war einmal ein liebenswertes Städtchen namens Schilda. Seine Ratsherren bauten ein funkelnagel neues Rathaus, um berühmt zu werden. Dabei vergaßen sie die Fenster. Und deswegen war es finster im Neubau. Die Lösung fand der Hufschmied nach 5 Humpen Bier, „Wir müssen das Licht wie Wasser in Säcken hineintragen“, schlug er vor. „Hurra“ schreien alle und gingen sofort an die Arbeit. Von morgens bis abends schaufelten sie Licht in Säcke und trugen es ins Rathaus. Aber es blieb dunkel. Erst ein Landstreicher fand die Lösung: „Ihr müsst das Dach abdecken“. Und tatsächlich, da wurde es hell. Das ging leider nur so lange gut, wie es nicht regnete. Also bauten die Schildaer Ratsherren ein neues Dach. Und da wurde es sofort wieder finster. Schließlich entdeckte ein ganz kluger von ihnen einen kleinen Spalt, durch den Licht eindrang. Er war von seiner Entdeckung so überwältigt, dass er zuerst sprachlos blieb. Aber dann teilte er doch den anderen die Lösung mit – „wir brauchen Fenster“. Und tatsächlich, jetzt funktionierte es, und danach wurde das Rathaus von Schilda endlich berühmt.

Aber noch viel lustiger und klüger als die Ratsherren von Schilda, liebe Kinder, treiben es gerade die lieben grünen Konstanzer Ratsherren. Die wollen auch berühmt werden. Sie ärgerten sich schon lange über das Konstanzer Wetter. Mal regnete es ihnen zu viel, mal war es ihnen zu trocken, mal stürmte es ihnen zu sehr – nichts war ihnen recht. Nun ist in ganz Deutschland das Wetter zwar nirgendwo angenehmer und milder als in der wunderschönen Stadt Konstanz am Bodensee. Und tropische Wirbelstürme und ähnlich schlimme Wetterkatastrophen sind dort kaum bekannt. Aber Ihr kennt ja den Spruch „Wenn’s dem Esel zu gut geht….“.  Eine kleine Schwedin namens Greta hatte dem Papst im riesigen Petersdom zu Rom nämlich gnädig eine Audienz gewährt und ihn dabei besonders vor den pösen Menschen gewarnt, die das Klima kaputt machen. Da konnten die Konstanzer Ratsherren nicht mehr an sich halten. Es musste etwas zur Rettung des Klimas geschehen, und sie riefen den Klima-Notstand aus.

Bevor Ihr jetzt Papa oder Mama fragt, was der Unterschied zwischen Wetter und Klima ist, will ich es Euch besser gleich erklären. Klima ist Wetter über gaa…aanz, ganz lange Zeit. Wenn Ihr also wissen wollt, wie das Klima geworden ist, dann müsst Ihr schon mindestens doppelt so viele Jahre warten wie Ihr warten müsst, um erwachsen zu werden. Puuh, das ist ganz schön lang, oder nicht?  Ob die Konstanzer Ratsherren so lange gewartet hatten, haben sie mir nicht erzählt. Ich glaube aber, liebe Kinder, sie haben in ihrer üblen Laune über das Konstanzer Wetter die Geduld verloren und sich gesagt „Klima oder Wetter, ist doch schnurzegal, es muss endlich geschützt werden“. Dieser weise Entschluss hat die Konstanzer Ratsherren so richtig stolz gemacht. Sie hatten zwar weder Ahnung vom Wetter oder Klima und schon gar nicht vom Unterschied zwischen den beiden – ebenso wenig, wie die Schildbürger den Unterschied zwischen Licht und Wasser kannten. Aber das war nun wirklich nicht mehr wichtig. Allein wichtig war es, die Schuldigen für das so schlimme Wetter, Verzeihung liebe Kinder, natürlich für das so schlimme Klima in Konstanz, zu finden.

Eigentlich war das gar nicht so schwer. Denn in den Zeiten der Ratsherren von Schilda hatte man die Schuldigen an den Wetterkapriolen einfach verbrannt – ratzeputz, mir nichts, Dir nichts. Hexen und Hexer sah man als Bösewichter an, die das Wetter und Klima verhexten. Ihr wisst schon, liebe Kinder, so wie die Hexen in den Märchen eben. Also auf dem Scheiterhaufen kamen sie, wenn Ihr wisst, was das bedeutete. Das tat diesen bösen Wetterschädigern nämlich mächtig weh und geschrien haben sie beim brennen wie am Spieß. Versteht ihr sicher, wenn ihr schon mal aus Versehen auf die heiße Herdplatte mit dem Händchen gelangt habt.

Aber das machte den Ratsherren damals alles nichts aus. Was sind schon ein paar verbrannte Hexen gegen gutes Wetter! Es gab aber auch noch eine weitere gute Methode. Man band an Hexen schwere Steine und warf sie einfach ins tiefe Wasser. Dies hatte den tollen Vorteil, liebe Kinder, dass man hinterher genau wusste, ob sie auch wirklich schuldig am Wetterkaputtmachen waren. Tauchten sie wieder auf, waren sie schuldig und man konnte sie ruhigen Gewissens auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Ersoffen sie dagegen, war das ein Zeichen für Unschuld, und alle hatten dann ein gutes Gewissen. Leider hat alles nichts genützt, das Wetter machte immer wieder genau das, was die Ratsherren nicht wollten. Das Wetter spielt eben oft ganz schön verrückt, genau das ist nämlich seine ureigene Eigenschaft.

Nun, liebe Kinder, leben wir ja heute in tollen modernen Zeiten. Damit Ihr Euch den Unterschied zu den alten Zeiten der Ratsherren von Schilda besser vorstellen könnt, will ich Euch etwas helfen. Wenn Ihr heute zum Zahnarzt müsst, tut das zwar manchmal ein wenig weh, aber Ihr seid ja keine Feiglinge. Und wenn’s ein wenig mehr weh tut, bekommt Ihr eben eine Spritze, und schon tut’s nicht mehr weh. Aber wie war das eigentlich, wenn Ihr zu den Zeiten, als es noch Hexen gab, zum Zahnarzt gehen musstet? Tja, liebe Kinder, den Zahnarzt gab’s damals noch gar nicht. Ein ekliger, brutaler Typ nahm schwuppdiewupp einfach eine große schmutzige Zange und riss Euch damit den Zahn raus. Betäubungsspritze gab‘s nicht. Das war gar nicht lustig, kann ich Euch sagen.

Also, liebe Kinder, heute geht das mit dem Verbrennen von Hexen nicht mehr so einfach. In manchen Ländern macht man so etwas noch mit Steinewerfen auf Hexen, in welchen, darf man hier bloß nicht mehr sagen, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Kurzum, bei uns ist Hexenverbrennen behördlich nicht mehr erlaubt. Heute ist das mit den Hexen und Hexern aber auch viel einfacher: Die klugen Konstanzer Ratsherren sagen nämlich, diese Hexen seid jetzt einfach Ihr und Eure lieben Eltern. Glaubt Ihr nicht? Doch, doch, stimmt schon, weil Ihr nämlich zu viel Fleisch esst, zu viel mit dem Auto fahrt und auch noch mit dem Flugzeug fliegt. Das ist ganz schlecht für’s Klima. Und dafür müsst Ihr büßen. Ist natürlich etwas Pech für Euch, denn die nächsten Ferien werdet Ihr deswegen mit Euren Eltern in Konstanz zu Hause bleiben müssen. Dem Bauern in der Nähe beim Kartoffelernten und Holzhacken zu helfen ist sowieso viel gesünder als mit dem Auto nach Italien ans Meer zu fahren. Die gute Luft und die Arbeit auf dem Rübenacker wird Euch gut tun.

Die lieben Konstanzer Ratsherren haben also den Klima-Notstand genau wegen Eurer Eltern und Euch ausgerufen. Die ulkigen, harmlos-sympathischen Gesellen mit Latzhosen, denen Gras aus der Hose wächst, die Autos verschmähen, sich von Rüben ernähren und lustige grüne Parteisticker tragen, haben die Konstanzer Ratsherren mit dem Klima-Notstand nicht gemeint. Aber auch die Leute mit den dicken SVU-Autos, die ihre Kinder in Privatschulen nicht mit denen aus bestimmten anderen Ländern, Ihr wisst schon welchen, zusammen in einer Klasse haben wollen, also Pharisäer, die Wasser predigen, selber Weins saufen, zur eigenen Beruhigung und aus Beklopptheit grüne Vollidioten wählen, haben die Konstanzer Ratsherren auch nicht gemeint. Niemand legt sich schließlich mit seinen eigenen Wählern an. Sie haben genau Euch gemeint.

Der erste Konstanzer Ratsherr ist deswegen mit der Trompete auf den Rathausturm geklettert und hat nach drei Trompetenstößen verkündet: „Liebe Konstanzer: Schluss jetzt mit der Klima-Schädigung! Wir rufen den Klima-Notstand aus. Was wir gegen den tun wollen, wissen wir zwar noch nicht, aber uns ist bereits eine Lösung unserer klugen Ratskollegen aus Schilda zu Ohren gekommen. Wir untersuchen diese gerade in einer Sonderkommission von besonders klugen Konstanzer Ratsherren. Bis dahin verbitten wir uns jedewede Schädigung des Konstanzer Klimas. Zuwiderhandlungen werden mit Haft und roher Rübenkost geahndet. Wir planen Scheiterhaufen für Klima-Schädlinge und Klimaleugner, denn wir sind schließlich Spezialisten. Ihr erinnert Euch sicher noch an den üblen Gesellen Jan Hus aus Böhmen. Hat der damals so lustig in Konstanz gebrannt. Wir alle und unser Kaiser Sigismund waren richtig happy.




„Wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen“ [1] : Eine Antwort an Vera Deleja-Hotko, Ann-Katrin Müller, Gerald Traufetter : „Klimakrise leugnen, Diesel preisen“ in DER SPIEGEL (26.04.2019).

Gefesselte Wissenschaft

Klimawissenschaft ist der einzige Bereich naturwissenschaftlicher Forschung, der von der Politik fest in Haft gehalten wird. Dieser wissenschafts-, wirtschafts- und ge­sellschaftspolitische Sündenfall ist umfassend. Er  trägt den Na­men:

„In­ternational Panel of Clima Change“ (IPCC), zu deutsch: „Weltklimarat“,

steht unter der Regie der Vereinten Nationen und ist zu verstehen als weltweite, qua­si-monopolistische Organisation zur Vergabe, Finanzierung und Auswertung wetter- und klimawis­senschaftlicher Arbeiten. Zentrales Instrument sind die IP­CC-Sachstandsberichte, jeweils unterteilt in eine etwa 40-seitige „Kurzfas­sung“ („Summary for Policy-Makers“) und Tausende von Seiten umfassendem Materia­lteil (Assessment-Report).

Klimawissenschaftliche Aussagen in den Kurzfassungen können bis zum kom­pletten Gegenteil abweichen von den autorenrechtlich vollständig an den IPCC übertrage­nen Ergebnissen einzelner wissenschaftlicher Arbeiten des Material­teils.

Die Kurzfassungen werden von politisch ausgewählten Regierungsvertretern „aller Herren Länder“ verantwortet. Sie sind das Ergebnis unüberschaubarer Kompromiss-Verhandlungen, beratend beeinflusst von grünen NGO’s und poli­tiknahen Wissen­schaftlern, getragen von massiv divergierenden politischen und wirtschaftlichen Inter­essen, Opportunitäten, Machtkonstellationen und ähnlic­hen physikfremden Kriterien.

Die Akteure der IPCC-Kurzfassungen agieren wie ein „klimawissenschaftlicher Vati­kan“. Sie sind ausgestattet mit weltweit exklusivem Recht der Forscher-, Autoren-, Berater- und Material-Auswahl. Sie allein haben – mit dogmatischem Unfehlbarkeits­anspruch – das Recht der Exegese. Das Grundgebot lautet:

– Verbrennung setzt CO2 frei

– CO2 ist ein Treibhausgas

– Treibhausgas erzeugt Erd-Erwärmung

– Erd-Erwärmung verursacht Klimawandel mit Katastrophenpotential

Die Erderwärmung seit Beginn der Industrialisierung (knapp ein Grad Celsius) wird mechanistisch und ein­dimensional verstanden als Funktion der menschli­chen CO2-Emissionen während dieser Zeit. Nach diesem Verständnis genügt ein entschlosse­ner Tritt der Menschen auf die CO2-Bremse, die erdnahe Luft wird den gewünschten Temperaturverlauf nehmen, die sonst drohenden „Klimakata­strophen“ werden abge­wendet

Diese Anthroprozentrik ist aufgegangen im Gebot „Die Menschen müssen das Weltklima retten!“

Das gebotsmäßige Verhalten trägt religions-typische Merkmale :

()  Unbedingter Wahrheitsan­spruch,

()  Endzeit-Prophetie,

()  Heilsversprechen,

()  Intole­ranz bis hin zu Fanatismus und Verleumdung.

Wissen vor Glauben

Hier kommt der mündige Bürger ins Spiel. Für ihn beginnt Glaube erst dort, wo Wis­sen – noch? – nicht existiert. Wie soll er sich verhalten, wenn er eine eigene Antwort finden möchte auf „Erderwärmung?“, „Klimawandel?“, „Klimakatastrophe“ ?

Muss er sich fraglos vom IPCC-bestimmten Strom an Daten und Interpretatio­nen in die grundlose See von Bedrohung und Angst reißen lassen? Muss er kri­tiklos den unfassbar teuren Rezepturen des demokratisch illegitimen Klima-Bürokraten-Mo­lochs zur Minderung der vor­geblichen Bedrohun­gen folgen? Oder gibt es abseits des IPCC-dominierten Mainstream die Möglichkeit einer ei­genen Meinungsbildung?

Diesen Weg hat der Autor gewagt. Das Wagnis war zeit­aufwändig, anstrengend und lehrreich. Es hat zu mehreren Arti­keln auf der Homepage des „Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE)“ sowie jüngst zu einem kleinen Buch ge­führt [2].

Ohne den Rückgriff auf zahllose faktenreiche EIKE-Homepage-Veröffentli­chungen wären die Arbeiten nicht möglich gewesen. Neben „EIKE“, der eben­falls sehr ver­dienstvollen Internet-Seite „Die Kalte Son­ne“ [3] und natür­lich den umfangreichen, politisch ungefilterten Materialbänden der IPCC-Grundlagen-Berichte stehen in Deutschland kaum weitere wissen­schaftlich fundierte und nicht IPCC-gleichgeschal­tete Informationsquellen zur Verfügung.

Die Verve, mit der sich der DER SPIEGEL in dem oben genannten Artikel [4] über EIKE her macht, bestätigt eine alte Lehre:

Der wahrhaft Gläubige verabscheut die Ketzerei an sich. Für ihn wiegt ein Ket­zer so viel wie derer Tausende.

Wenn sich heutzutage zusätzlich zum „Schisma-Verdacht“ ein Hauch von AfD-Bezug erahnen lässt, fallen journalistische Sorgfaltspflicht, faktenfundierte Aus­gewogenheit und eigentliche Informationsaufgabe leicht der Missions-Aufgabe zum Opfer. Das ei­gentliche Thema bleibt außen vor: 

()  „Gibt es eine Klimakrise ?“

()  „Worin besteht sie ?“ 

()  „Welche Ursachen hat sie ?“

Die Antworten auf die physikalischen Fachfragen werden als im Sinne von IPCC und staatlichen Umweltinstanzen abschließend geklärt „an der Kasse ab­gegeben“.

Ein Beispiel mag genügen:

Die These, dass es eine von über 90 Prozent der Klima­wissenschaftler bestätigte an­thropogene Erderwärmung gäbe, beruht auf einer IPCC-Auswertung. Darin wird je­der Wissenschaftler, der die Infra­rot-Aktivität des CO(Eigen­schaft des CO2Wärme-Strahlung zu absorbieren und wieder abzugeben) bestätigt, als Be­stätiger einer an­thropogenen Klima-Katastrophe gezählt.Verzichtet wird auf jede Angabe dazu, wie hoch und in welchem Ausmass der jeweilige Wissenschaftler den Er­wärmungseffekt einer bestimmten CO2-Zusatzmenge in der At­mosphäre veranschlagt. Da COphysi­kalisch unbestreitbar sowie tat­sächlich von nieman­dem bestritten erwärmend wirkt, kann man sogar sagen:

Einhundert Prozent aller Klimawissenschaftler bestätigen eine CO2-bedingte Erder­wärmung.

Der Haken kommt einen Schritt später :

Über das Ausmaß dieser CO2-bedingten Erderwärmung samt deren Sekundäreffek­ten herrscht maximale Uneinigkeit.

Die weltweiten Schätzungen der Erwärmungs-Folgen einer künfti­gen CO2-An­teils-Verdoppelung von jetzt etwa 0,04 Prozent auf dann 0,08 Pro­zent der Atmo­sphäre lie­gen zwischen :

– „vorhanden, aber aufgrund von kühlenden Kompensationseffekten nicht messbar“ 

– „gering : ca. 1 Grad Celsius“

– „krisenhaft: 1,5 bis 2,5 Grad Celsius“.

– „katastrophal: mehr als 2,5 Grad Celsius“.

Warum nur schwingen die SPIEGEL-Autoren [4] die furchtbare Begriffskeule „Klima­leugner“? Unterhalb welcher Erwärmungs-Glaubens-Schwelle beginnt der Klimaleug­ner? Oberhalb welcher Schwelle darf man sich zu den vollwerti­gen Gläubigen der Klima­-Katastrophik zählen?

Argumentative Mindeststandards

Diese Fragen zeigen den Irr-Sinn der Ar­gumentation. Sinnvoll dagegen wäre es – z. B. durch Beschäftigung mit Fachartikeln auf EIKE – aus der derzeitigen Erwärmungs- und Klimadebatte argu­mentative Mindest­standards zu gewinnen :

  1. Das seit Beginn der Industrialisierung zusätzlich von der Atmosphäre aufgenommen­e CO2 ist weitgehend menschen-verursacht (anthropogen). Der An­stieg während der letzten etwa 120 Jahre betrug ca. 40 Prozent (von rd. 0,028 Vol.-Prozent auf rd. 0,04 Vol.-Prozent).
  2. Eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre führt zu einer Erderwär­mung von maximal einem Grad Celsius. Dem CO2-Anstieg von rd. 40 Pro­zent über 120 Jahre sind nach dieser physikalischen Gesetzmäßigkeit ca. 0,4 Grad Celsi­us Erder­wärmung zuzurechnen.
  3. Ob überhaupt und ggf. in welchem Maße der physikalisch gesi­cherte CO2-Erwär­mungswert über Sekundäreffekte zusätzliche Erderwär­mung oder im Gegen­teil Er­wärmungs-Minderung bewirkt, ist strittig.
  4. Welcher Anteil des menschen-verursacht emittierten CO2 von der Atmosphäre zu­sätzlich und dauerhaft aufgenommen wird („Immissionsrate“) ist strittig. Entspre­chend ungeklärt ist: Wieviel CO2 darf die Menschheit insgesamt noch emit­tieren, ohne das 1,5 Grad- Ziel zu verfehlen („Emissions-Restbudget“) ?Nach Vorab-Ankündigungen wird das derzeitige offizielle Rest­budget bald auf etwa 1000 Gigatonnen mindes­tens verdoppelt werden. So erklärte beispielsweise Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und einer der Leitautoren des IPCC in DER SPIEGEL vom 6. Oktober 2018: „Unser verbleibendes CO2-Budget für das 1,5 Grad-Zielist wohl mindestens doppelt so groß wie gedacht … Ich gehe davon aus, dass dies in dem Sonderbericht die zentrale Botschaft sein wird.“ Erst nach derPariser Konferenz wurde lt. Prof. Marotzke anhand neuerer Modellrechnungen erkannt: „Weitere Emissionen führen zu einer geringeren CO2- Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase n der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“  Die Schätzungen liegen innerhalb des IPCC um mindestens das Siebenfache aus­einander. Nach Vorab-Ankündigungen wird das derzeitige offizielle Rest­budget bald auf über 1000 Gigatonnen mindes­tens verdoppelt werden. Die Be­gründung lautet: Erst nach der Pariser Konferenz wurde erkannt, dass die tat­sächliche Immissionsrate deutlich geringer ist als die bisher angenommene. An­ders ausgedrückt: Die tatsächli­che „CO2-Kli­maschädlichkeit“ („Klimasensitivität“) wird „amtlicher­seits“ demnächst mindestens halbiert werden. Bis auf Weiteres ?
  1. Neben dem höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre gibt es weitere Ursachen der Erderwärmung, deren quantitative Wirkung sämtlich nicht eindeutig geklärt ist:  (a) menschenverursacht (anthropogen) ; z. B.:

– atmosphärische Anreicherung mit weiteren Treibhausgasen (z. B. Methan und Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW)

– Verminderung der Wärme-Rückstrahlkraft (Albedo) der Erdoberfläche auf­grund von Landnahme, Kultivierung, Besiedelung, Bebauung durch eine massiv angewachsene – und weiter wachsende –  Weltbevölkerung. Heute leben auf der Erde etwa 7,6 Milliarden Menschen. Das sind  ca. 6.100.000.000 Menschen mehr als in der Zeit um 1870

(b)   natürlich ; z. B.:

– Sonnenaktivität

– Meeresströmungs-Zyklen

– Vulkanismus

  1. Krisenhafte, gar katastrophale Folgen, die der bisherigen Erderwärmung ein­deutig zuzuordnen wären (katastrophale Großwetterereignisse, Zunahme an Dürren oder Überflutungen) sind nicht ausreichend gesichert, statistisch nicht signifikant nachgewiesen. DAS findet man im IPCC-Bericht [6]. Auch die historisch über Jahrtausende beobachtete Anstiegsrate der Weltmeere hat während der letzten über einhundert Jahre nicht zugenommen. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich nach den Pegel-Messungen sogar abgeschwächt [7].
  1. Die Klima-Modellierung und somit die Klima-Prognostik stagnieren seit An­beginn in der Unfähigkeit klimatische Erwärmungsfolgen in Mindest-Zuverläs­sigkeit vorher zu sagen.

Glauben oder Zweifeln

Vor diesem Hintergrund wäre anzuregen, dass sich die SPIEGEL-Autoren ihrer eige­nen politischen Position vergewissern. Sie machen eine sich selbst zuge­sprochene moralische Überlegenheit samt Bezug auf wissenschaftlich bestreit­bare IPCC-Positio­nen zur Grundlage, um mit falschen, verdächtigenden oder in­haltsleeren „Floskeln“ über ein ihnen politisch anrüchig erscheinendes Institut (EIKE) herzufal­len. Bei dieser Selbstverortung mag die folgende Passage des Faschismus-Forschers Roger Griffin [5] zum generi­schen Faschismusbegriff hilfreich sein:

„Da die Definition auf den ideologischen Kern zielt ……, mit anderen Worten: da sie Faschismus genau wie andere generische politische Ideologien (Libera­lismus, Sozia­lismus, Konservativismus) behandelt, wird es einsichtig, ein politi­sches Phänomen auch dann als faschistisch zu betrachten, wenn es nur im em­bryonalen Zustand im Kopf eines Ideologen und ohne Ausdruck in einer politi­schen Partei, geschweige denn einer Massenbewegung, existiert. Darüber hin­aus mag es sinnvoll sein, eine Form politischer Energie als faschistisch zu er­kennen, selbst wenn sie auf die Ab­sicht verzichtet, als parteipolitische und/oder paramilitärische Kraft zu operieren und stattdessen einem Ansatz folgt, der eher mit politischem Quietismus denn mit revolutionärem Fanatismus zu tun zu ha­ben scheint.“

Der ideologische Kern der Klimadebatte ist die politische Setzung der „Anthropoge­nen Globalen Erwärmung“ (AGW). Mangelndes Wissen wird nicht durch das nach na­turwissenschaftlicher Rationalität gebo­tene Zweifeln ersetzt. Im Ge­genteil: Zweifel werden diffamiert und begrifflich als „Leugnen“ in den assozia­tiven Bereich politi­scher Schwerstverbrechen verschoben. An die Leerstelle wird mit enormem Propaganda- und PR-Aufwand ein poli­tisch ausgehandelter Mehrheitsglaub­en gestellt, nach dem das lebenswichtige Spurengas CO2inzwischen in nahezu sämtlichen Lebensbereichen als „Ursprung aller Übel“ angesehen wird.

Das Glaubensgebot lautet:

Über die physikalisch unabweisbare Basis-Er­wärmung hinaus gibt es eine kri­senschaffende Erderwärmung, die vom an­thropogenen CO2 verursacht wird.

F a z i t :

Wer derart den Weg der Rationalität und damit das Zweifel-Gebot verschmäht, mit großer politischer Energie und diffamierend Ver­nunft ersetzt durch Sach­fremdes wie Parteipolitik, Institutsfi­nanzierung, persönliche Be­ziehungen etc., der rückt sich selber in die Nähe eines Ideologischen Faschis­mus.  (s.w.o.).

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Q u e l l e n :

[1]  L. Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus

, BoD 2019

[3]  http://www.kaltesonne.de/

, DER SPIEGEL (26.04.2019)

[5]  Wikipedia

[6]  FOCUS, 27.04.2019

 https://www.eike-klima-energie.eu/2019/01/12/alarm-sirenen-unter-wasser/

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