Jet-Set der »Klimaretter« )*

Bei den Protesten gegen den Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen haben hunderte „Klima-Aktivisten“ der Bewegung „Ende Gelände“ auch Äcker zertrampelt und Flurschäden angerichtet. Ein geschädigter Landwirt hatte daraufhin auf seiner Internetseite kommentiert: „Es geht mir viel mehr darum, dass mit dem unsinnigen Verhalten Lebensmittel zerstört und damit unsere Arbeit missachtet wurde. Das schmerzt mehr als der finanzielle Schaden.“

Für den Berliner Abgeordneten Georg Kössler (Grüne) war die Kritik des Landwirtes Anlass, über den Internet-Dienst Twitter wie folgt zu reagieren: „Deine Möhren sind nicht wichtiger als unser Klima, sorry.“ 

Der Blogger Don Alphonso beschäftige sich daraufhin etwas näher mit dem Social-Media-Auftritt des Grünen-Politikers. Eine ganze Reihe von Fotos Kösslers auf Instagram sprechen dafür, dass es sich bei dem Grünen-Politiker um einen ausgesprochenen Vielflieger handelt, der oft per Flieger auf Fernreise geht.

Der Berliner Grünen-Politiker ist dabei kein Einzelfall: Schon andere Grüne haben auf sozialen Medien Urlaubsfotos veröffentlicht und sahen sich danach dem Vorwurf der Doppelmoral in Sachen Klimaschutz ausgesetzt. Katharina Schulze, die Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen bei der letzten Landtagswahl, hatte Anfang dieses Jahres ebenfalls über den Internet-Dienst Instagram ein Urlaubsfoto veröffentlicht, das von einer Reise zum Jahreswechsel nach Kalifornien stammte. Zu sehen war auf dem Foto aus Los Angeles eine große Portion Eis in einem Einweg-Becher samt Kunststoff-Löffel. Die Politikerin, Mitglied bei den Grünen und im Naturschutzbund Deutschland (NABU), hatte das Bild mit den Worten untertitelt: „Starting the year right“ (So kann das neue Jahr beginnen).

Im Internet nahm daraufhin eine Empörungswelle ihren Lauf. Spötter verpassten der Grünen dabei auch den Spitznamen „Kerosin-Katha“. Pikant ist der winterliche Kurzurlaub in Kalifornien nicht nur wegen Schulzes Anspruch, „Bayern zu einem Land der ökologischen Nachhaltigkeit“ zu machen. Die Grüne war auch sehr aktiv bei der Kampagne zum Bürgerentscheid gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen.

Die Grünen-Politikerin reagierte auf den Vorwurf von Doppelmoral mit der Aussage: „Ich bin der Meinung, wo und mit wem ich meinen Urlaub verbringe, ist meine Privatsache“.

Auch gegen das Grünen-Mitglied Luisa Neubauer, Sprecherin der Bewegung „Fridays for Future“, sind Vorwürfe erhoben worden, sie inszeniere sich als Klimaretterin, nehme es persönlich aber mit dem Klimaschutz nicht so genau. Auch hierbei wurde auf Fernreisen nach Amerika, Asien und Afrika verwiesen, die „Langstrecken-Luisa“ unternommen haben soll.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

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Klima : Es grünt auf der Welt*

Der Weltklimarat verlangt, dass die Menschheit den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius (gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung) begrenzt.

Immer mehr Dürren?

Sollte die globale Temperatur in den kommenden Jahren um ein halbes Grad steigen, drohten Natur und Menschheit dramatische Folgen. Ab einem halben Grad, so wird prophezeit, werden sich Dürrekatastrophen und Überschwemmungen, Wirbelstürme und Waldbrände vervielfachen. Noch mehr Armut für Hunderte von Millionen Menschen sei eine der besonders schlimmen Folgen. Ein Jahrzehnt sei alles, was bleibe, um katastrophale Schäden durch den Klimawandel zu stoppen, warnte die Präsidentin der Uno-Generalversammlung, María Fernanda Espinosa Garcés, an einer hochrangigen Sitzung der Vereinten Nationen Anfang des Jahres: «Wir sind die letzte Generation, die irreparable Schäden auf unserem Planeten verhindern kann», sagte sie.

Diesem apokalyptischen Weltbild stehen allerdings harte Daten und Fakten entgegen. Es besteht ein erheblicher Widerspruch zwischen dem neuen Klimaalarm und der empirischen Realität.

Die Temperaturen fallen wieder

Da ist zum einen die Tatsache, dass die durchschnittliche globale Temperatur seit dem Super-El-Niño vor drei Jahren um fast ein halbes Grad Celsius gefallen ist. Und obwohl die globalen Temperaturen seit dreissig Jahren langsam gestiegen sind, hat sich dieser Trend seit Anfang des Jahrhunderts merklich verlangsamt, anstatt sich zu beschleunigen. Dies steht im völligen Gegensatz zu den Voraussagen der Klimamodelle.

So wurde im ersten Bericht des Weltklimarates im Jahr 1990 ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von 0,3 Grad Celsius pro Jahrzehnt vorausgesagt. Tatsächlich sind die globalen Temperaturen seither nur zwischen 0,13 und 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt angestiegen, je nachdem, welcher Datensatz verwendet wird. Das heisst: Lediglich ein Drittel bis zwei Drittel der prognostizierten Erderwärmung hat in den letzten dreissig Jahren stattgefunden, und dies obwohl zugleich mehr als die Hälfte aller industriellen Kohlendioxidemissionen seit Beginn der industriellen Revolution freigesetzt wurden.

Wissenschaftler haben Angst

Die Begrenzung des Anstiegs der globalen Temperatur auf 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau wurde 1996 von der EU als politisches Ziel festgelegt und schliesslich auch von der Uno übernommen. Die meisten Klimaökonomen waren davon überzeugt, dass erst bei einem globalen Anstieg von über 2 Grad Celsius Nettoschäden entstehen würden. Bei einem flauen Temperaturanstieg von 0,1 oder 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt würde dieses Ziel allerdings erst in einem halben Jahrhundert oder sogar noch später erreicht werden.

Der überraschend langsame Anstieg der Temperaturen und das Ausbleiben vorausgesagter Klimakatastrophen hat bei Wissenschaftlern wachsende Besorgnis ausgelöst. Die Angst vor dem Verlust wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit steckt wohl auch hinter der Entscheidung des Weltklimarats im letzten Oktober, die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius als neues Ziel auszugeben.

Um den 1,5-Grad-Grenzwert zu erreichen, darf die Welt laut Weltklimarat nur noch etwa 420 Gigatonnen CO2 ausstossen. Bei der gegenwärtigen Emissionsrate wäre dieses globale CO2-Budget bereits in sechs bis zehn Jahren aufgebraucht.

Damit ist der Tag des Jüngsten Klima-Gerichts in greifbare Nähe gerückt. Bis zum Jahr 2030 müssten die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2010 um 45 Prozent fallen, so die IPCC-Wissenschaftler, um eine Katastrophe zu verhindern.

Meeresspiegel steigt ein kleines bisschen

Während die globalen CO2-Emissionen ungebremst steigen, gibt es keine Anzeichen für eine Beschleunigung des Klimawandels oder von dessen Folgen. Trotzdem ist es für Wissenschaftler, Medien und Aktivisten seit Jahren zur Routine geworden, extreme Wetterereignisse mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Die grundlegende Behauptung ist, dass der Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre in den vergangenen Jahrzehnten zu immer extremeren Wetterbedingungen aller Art geführt hat – zu mehr Dürren, mehr Überschwemmungen, stärkeren Wirbelstürmen und mehr Waldbränden.

Entgegen allen Voraussagen, die auf Klimamodellen beruhen, hat weder die Zahl noch die Intensität von Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden oder Wirbelstürmen in den vergangenen dreissig Jahren zugenommen. Dies geht aus dem «IPCC Special Report on Global Warming of 1,5g C» hervor.

Selbst der Anstieg des Meeresspiegels vollzieht sich sehr viel konstanter als vorausgesagt. Laut Nasa beträgt der durchschnittliche Anstieg des Meeresspiegels seit 1993 3,2 Millimeter pro Jahr. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine Beschleunigung dieser Wachstumsrate, seitdem Satelliten vor 25 Jahren damit begonnen haben, den Meeresspiegel zu messen. Bei dieser Rate beträgt der Anstieg sage und schreibe 32 Zentimeter in hundert Jahren.

Sinkende Sterblichkeit

Zwar werden Hitzewellen etwas häufiger, aber laut einer 2015 veröffentlichten Studie führt kaltes Wetter zu zwanzigmal mehr Todesfällen als heissere Perioden: Eine grossangelegte Lancet-Studie analysierte die Daten von 74 Millionen Todesfällen zwischen 1985 und 2012 in dreizehn verschiedenen Ländern. 7 Prozent der Todesfälle hingen mit niedrigen Temperaturen zusammen, nur 0,4 Prozent mit erhöhten Temperaturen.

Ebenso wenig bekannt ist wohl auch die Tatsache, dass die wetterbedingte Sterblichkeit und die Sterblichkeitsraten weltweit in den letzten hundert Jahren um mehr als 95 Prozent zurückgegangen sind. Die grössten Verbesserungen ergaben sich aus dem Rückgang der Sterblichkeit aufgrund von weniger Dürren und Überschwemmungen, die für mehr als 90 Prozent aller globalen Todesfälle verantwortlich waren, welche durch extreme Wetterereignisse im 20. Jahrhundert verursacht wurden.

Weniger Hunger und Armut

Als ebenso haltlos erweisen sich die endlosen Prophezeiungen der letzten Jahrzehnte, laut denen der Klimawandel zu einem Anstieg von Armut und Hunger führen werde. Nach Angaben der Weltbank hat sich seit 1990 der Anteil der Armen weltweit halbiert. Auch der Anteil der unterernährten Menschen ist global seit 1990 um fast die Hälfte gesunken.

Die weltweite Verringerung der Armut und des Hungers um mehr als 50 Prozent hat sich in einer Periode globaler Erwärmung vollzogen und ist zweifellos eine der bemerkenswertesten menschlichen Errungenschaften in der Geschichte.

Dabei ist vielen unbekannt, dass der Ausstoss von anthropogenen, also menschengemachten Treibhausgasen dabei eine herausragende Rolle spielt. Hunderte von wissenschaftlichen Publikationen haben dokumentiert, dass die steigenden Kohlendioxidkonzentrationen in der Luft zu einer markanten Steigerung globaler Ernteerträge und zu einem dramatischen Rückgang globaler Armut beigetragen haben.

Enorme Vorteile

Die Apokalyptiker und Katastrophenpropheten irren. Die langsam steigenden Temperaturen und die wachsenden Kohlendioxidemissionen haben im Grossen und Ganzen mehr positive als negative Auswirkungen auf die Menschheit und die Biosphäre. Diese enormen Vorteile sind manifest und beweisbar, während die Kosten künftiger Erwärmung weiterhin spekulativ und ungewiss bleiben.

Der grösste Vorteil entsteht freilich nicht durch die moderate Klimaänderung, sondern durch das Kohlendioxid. Auf einem Viertel bis der Hälfte der bewachsenen Gebiete der Erde hat sich in den vergangenen 35 Jahren eine erhebliche Vergrünung gezeigt, vor allem wegen der Zunahme des atmosphärischen Kohlendioxids.

Zahlreiche auf Satellitenbeobachtungen basierende Studien zeigen, dass der Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehaltes während der letzten drei Jahrzehnte signifikant zur Vergrünung unseres Planeten beigetragen hat.

Der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre wirkt wie eine Düngung auf die Vegetation. Satellitenaufnahmen belegen, dass die Pflanzendecke auf der ganzen Welt üppiger geworden ist. Diese Zunahme an grüner Biomasse weltweit entspricht nach Angaben von Wissenschaftlern einem neuen grünen Kontinent, doppelt so gross wie die USA.

Nach Angabe der Wissenschaftler sind 70 Prozent des globalen Ergrünens auf den Düngeeffekt der steigenden CO2-Werte zurückzuführen. Die damit einhergehende Erhöhung der Ernteerträge hat den chronischen Hunger in den Entwicklungsländern von 24 Prozent der Bevölkerung im Jahre 1990 auf unter 10 Prozent reduziert, obwohl die Bevölkerung um 40 Prozent zunahm.

In scharfem Kontrast zu düsteren Prognosen hat die globale Erwärmung sogar positive Effekte auf die Sahara und die Sahelzone. GemässNature-Magazin nehmen Wissenschaftler an, dass der Anstieg von CO2-Emissionen «günstig für die Aufrechterhaltung und potenzielle Verstärkung der Erholung der Niederschläge in der Sahelzone ist». Die südliche Grenze der Sahara hat sich denn auch seit mehr als dreissig Jahren zurückgezogen. Familien, die in feuchtere Küstenregionen geflohen waren, haben begonnen zurückzukehren.

Eine im letzten Jahr publizierte Studie dokumentierte anhand von Satellitenbildern, dass die Vegetationsbedeckung von Wäldern südlich der Sahara in den letzten drei Jahrzehnten um 8 Prozent zugenommen hat. Auch die globale Waldbedeckung hat in den vergangenen vier Jahrzehnten merklich zugenommen. So zeigt eine Analyse von Satellitendaten, dass weltweit die Fläche, auf der mindestens fünf Meter hohe Bäume wachsen, seit etwa 35 Jahren um 2,24 Millionen Quadratkilometer gewachsen ist.

Kurzfristige Witterungsschwankungen und extreme Wetterereignisse verursachen oft schreckliche menschliche Kosten, und solche Wetterereignisse machen zu Recht Schlagzeilen. Aber sie erfassen nicht die Realität des vergleichsweise milden Klimas unseres Planeten, das in den letzten drei Jahrzehnten die Erde etwas wärmer, etwas feuchter und sehr viel grüner gemacht hat.

Die Vorhersagen eines katastrophalen Klimawandels haben sich in den vergangenen dreissig Jahren als falsch oder extrem überzogen erwiesen. Das bisherige Ausbleiben einer beschleunigten Erderwärmung bedeutet freilich nicht, dass es auch in Zukunft so bleiben wird. Niemand weiss mit Sicherheit, wie sich das Klima der Welt angesichts anhaltender CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. In den kommenden zehn Jahren wird sich allerdings weisen, ob die Zunft unheilverkündender Klimawissenschaftler einmal mehr falschliegt.

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Benny Peiser ist Direktor der Global Warming Policy Foundation (GWPF), einer in London ansässigen, überparteilichen Denkfabrik für Klima- und Energiepolitik.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Benny Peiser für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Ausbreitung der Vegetation : Freut euch des üppigen Grüns*

Bei all dem Gerede von einem unmittelbar bevorstehenden, durch CO2-Emissionen herbeigeführten Weltuntergang wird eine Tatsache oft übersehen: Die globale Vergrünung geht schneller voran als der Klimawandel. Seit mindestens dreissig Jahren nimmt die Vegetation auf der Welt Jahr für Jahr zu. Dies lässt sich anhand der Wachstumsrate von Pflanzen und mit Hilfe von Satellitendaten nachweisen.

2016 veröffentlichten 32 Autoren aus 24 Institutionen in acht Ländern eine Analyse von Satellitendaten, aus der hervorging, dass die grüne Vegetation seit mehr als dreissig Jahren um etwa 14 Prozent zugenommen hat. 70 Prozent dieser Zunahme gingen demnach auf das zusätzliche Kohlendioxid in der Atmosphäre zurück. Der federführende Autor der Studie, Zaichun Zhu von der Universität Peking, betont, dass dieses Plus an grüner Vegetation einer Fläche entspricht, die doppelt so gross ist wie die Vereinigten Staaten.

 

Die globale Vergrünung wirkt sich auf alle Ökosysteme aus – die arktische Tundra, Korallenriffe, Plankton, tropische Regenwälder –, besonders eindrucksvoll zeigt sich das aber in ariden Regionen wie der Sahelzone, wo die Desertifikation inzwischen weitgehend umgekehrt worden ist. Das liegt daran, dass Pflanzen im Prozess der Kohlendioxidaufnahme weniger Wasser verlieren, wenn die CO2-Konzentration höher ist. Ökosysteme und Landwirtschaft werden am Ende dieses Jahrhunderts weniger unter Wasserknappheit leiden als heutzutage in Perioden mit geringem Niederschlag.

Gescheiterte Erklärungsversuche

Diese Erkenntnis sollte eigentlich niemanden überraschen. Tausende Experimente wurden durchgeführt, in denen der CO2-Wert über Anbauflächen oder wilden Ökosystemen erhöht wurde und zu stärkerem Wachstum führte. Betreiber von kommerziellen Treibhäusern pumpen gewöhnlich CO2 in die Luft, um das Wachstum der Pflanzen zu beschleunigen. CO2 ist Pflanzennahrung. Diese globale Ergrünung ist positiv. Sie bedeutet mehr Nahrung für Insekten und Rotwild, für Elefanten und Mäuse, für Fische und Wale. Sie bedeutet grössere Ernteerträge. Tatsächlich dürfte sie den Erzeugern in den letzten dreissig Jahren Mehreinnahmen in Höhe von etwa 3 Billionen Dollar beschert haben. Das heisst also, es braucht weniger Boden, um die Menschheit zu ernähren, und es bleibt mehr Land für die Tierwelt.

Doch davon spricht niemand. Die Aktivisten, die von der Angst vor dem Klimawandel leben und verzweifelt Panikmache betreiben, tun ihr Bestes, um diese unbequeme Wahrheit zu ignorieren. Wenn sie das Thema nicht umgehen können, sagen sie, dass Vergrünung ein vorübergehendes Phänomen sei, das sich in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts umkehren werde. Dabei stützen sie sich auf einige wenige Modelle, die mit extremen Theorien arbeiten, weshalb ihr Argument nicht glaubwürdig ist.

Dieses biologische Phänomen erklärt auch das Kommen und Gehen von Eiszeiten. Es ist immer ein Rätsel gewesen, dass Eiszeiten über Zehntausende von Jahren allmählich kälter, dann aber innerhalb weniger tausend Jahre plötzlich wärmer werden, woraufhin die gigantischen Eiskappen von Eurasien und Nordamerika abschmelzen und die Welt in eine wärmere Zeit eintritt, wie wir sie seit 10 000 Jahren haben.

Versuche, diesen Zyklus zu erklären, sind bislang weitgehend gescheitert. CO2-Werte folgen dem Wandel, aber sie steigen, nachdem die Welt sich erwärmt hat, und sinken, sobald die Welt wieder kühler wird. Sie sind also nicht die Ursache. Schwankungen in der Erdumlaufbahn spielen eine Rolle: In besonders warmen nordischen Sommern gehen Eisschilde zurück, aber nur einige dieser «grossen Sommer» führen zum Abschmelzen von Gletschern.

Jüngst analysierte Eisbohrkerne aus der Antarktis scheinen nun die Schuldigen zu identifizieren: Es sind die Pflanzen. Während der Eiszeiten sinkt der CO2-Gehalt in der Atmosphäre, weil kältere Ozeane mehr von diesem Gas absorbieren. Schliesslich erreicht er ein so niedriges Niveau (etwa 0,018 Prozent auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit), dass die Pflanzen kaum noch wachsen, namentlich in trockenen Regionen oder grossen Höhen. In der Folge überziehen Staubstürme den gesamten Planeten, erreichen sogar die Antarktis, wo der Staubgehalt im Eis dramatisch ansteigt. Diese Staubstürme färben besonders die nördlichen Eisschilde schwarz, so dass sie, wenn der nächste «grosse Sommer» kommt, rasch schmelzen. In der Eiszeit war es selbst in den Tropen ziemlich ungemütlich: kalt, trocken, staubig und mit viel weniger Pflanzen als heute.

Der schwedische Forscher Svante Arrhenius, der als Erster den Treibhauseffekt mass, schrieb: «Durch den Einfluss des wachsenden Kohlensäuregehalts in der Atmosphäre können wir vielleicht hoffen, Zeiten mit gemässigterem und zuträglicherem Klima zu erleben.» Freuen wir uns über das üppige Grün in der heutigen Welt und darüber, dass die Vegetation rascher voranschreitet als die globalen Durchschnittstemperaturen.

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Matt Ridleyist ein britischer Politiker, Unternehmer, Zoologe und Autor.

Die Grafik beruht auf den Arbeiten des Forschers Ranga Myneni, Boston University.




Gegenwind : Das Phänomen Greta Thunberg*

Der Irrtum beginnt schon früher. Diskussionsgrundlage ist ja, die „Friday for Future“-Bewegung sei von der jungen Schwedin ins Leben gerufen worden. Das ist falsch, der Plan ist ein paar Jahre älter. Während der Greta-Rummel im Jahr 2018 losbrach, veranstaltete die „Plant for the Planet Foundation“ drei Jahre zuvor in Bonn einen globalen Jugend-Gipfel. Ein Ergebnis dieses Treffens ist auf der Internetseite climastrike.net zu finden, wo es heißt: „Auf dem Global Youth Summit im Mai 2015 haben wir uns die Idee eines globalen Schulstreikes für Klimaschutz ausgedacht.“ Es dauerte drei geschlagene Jahre, bis die Leute im Hintergrund Greta als ihre geeignete Repräsentantin gefunden und ihr die Mutterschaft für die Idee des Schulstreiks übertragen hatten. Um wen es sich dabei handeln könnte, wird klar, wenn man nachforscht, wer die „Plant for the Planet Foundation“ organisiert und mit den nötigen Mitteln ausgestattet hat, und hier wird das Bild etwas klarer: Es sind dies der „Club of Rome“ und die „German Mar-shall Plan Foundation“.

Fällt der Name „Club of Rome“, so tut ein kleines Ausholen not. Er wurde von David Rockefeller gegründet und erlangte schlagartig Weltruhm, als er 1972 im Auftrag seines Gründers das Buch „Grenzen des Wachstums“ veröffentlichte. In Erinnerung daran blieben zwei zentrale Voraussagen. Da war einmal das sogenannte Waldsterben, wonach es zur Jahrtausendwende jedenfalls in Europa keinen Baum mehr geben werde. Das zweite war die Prognose, dass zehn Jahre später die Erdölvorräte des Planeten erschöpft wären. Tatsächlich nahmen in Deutschland die Wälder zu und weltweit wurde jährlich mehr Petroleum gefunden als verbraucht.

Diese blamablen Fehlprognosen tun dem Renommee des „Club of Rome“ keinen Abbruch. Weithin gilt er als eine Einrichtung, die in Sachen Umweltschutz globale Maßstäbe setzt. Er ist die Öko-Außenstelle der Vereinten Nationen und beansprucht widerspruchsloses Gehör. Die Gründung der „German Marshall Plan Foundation“ wird zwar offiziell dem früheren Bundeskanzler Willy Brandt zugeschrieben, doch stößt man auch hier sofort wieder auf Rockefeller, der Vorsitzender des German Marshall Fund gewesen ist. Neben Rockefellers Chase Manhattan Bank tauchen noch andere Adressen von Schwergewichten der US-Hochfinanz auf, wie das Aspen-Institut und die Carnegie-Stiftung. Willy Brandt in allen Ehren – aber neben solchen Namen war sein Einfluss doch eher gering.

Während man für die „German Marshall Plan Foundation“ Willy Brandt als Aushängeschild genommen hatte, benutzte man  für die „Plant for the Planet Foundation“ bereits das System wie später bei Greta und stellte ein Kind in die erste Reihe: Felix Finkbeiner, der nach offizieller Lesart mit dem unschuldigen Alter von zehn Jahren anno 2007 die Stiftung gegründet hat. Es gibt noch weitere Ähnlichkeiten mit Greta. Gleich ihr ist er auf du und du mit Weltgrößen wie dem Fürsten Albert von Monaco oder dem Hollywoodstar Harrison Ford. Und wenn Greta mit dem Papst plaudert, hält Felix eine Rede vor den Vereinten Nationen. Irgendwie muss es aber mit der Stiftungs-Gründung doch ein wenig anders gelaufen sein, denn mit zehn Jahren war nicht einmal Jung-Felix geschäftsfähig, doch dabei dürfte ihm sein Vater Frithjof geholfen haben. Väterchen ist – wie ein glücklicher Zufall so spielt – Mitbegründer des „German Marshall Plan“.

Dass Gretas „Friday for Future“-Bewegung (FFF) eng mit der „Plant for the Planet Foundation“ verbunden ist, bezeugt eine Selbstauskunft auf ihrer Internetseite. Die beiden Organisationen seien aufs Engste miteinander verbunden, wobei die „Plant for the Planet Foundation“ eine „als gemeinnützig anerkannte Stiftung des deutschen Club of Rome-Präsidenten“ sei. Bei der Antwort auf die Frage, wer denn Präsident des deutschen „Club of Rome“ sei, stoßen wir auf einen alten Bekannten: Mojib Latif, einer der rührigsten Klima-Propheten der Nation.

Schaut man sich das Impressum der Website von FFF an, so kann man lesen: den Namen Ronja Thein, eine Anschrift in Kiel und die E-Mail-Adresse von FFF. Doch Frau Thein scheint es nicht zu geben, auf Nachfrage werden Sicherheitsbedenken vorgeschützt. Die Kieler Adresse aber ist diejenige eines linksalternativen „Kulturzentrums“ mit dem Namen „Alte Mu“. Dort scheinen zahlreiche linke Vereine zu domizilieren, aber keine Privatpersonen. Auf die Frage nach einem Konto von FFF gibt es die Auskunft: „Als Bewegung wollen wir bewusst so wenig Strukturen wie möglich aufbauen, um jederzeit flexibel auf die Gegebenheiten reagieren zu können. Daher wird das Konto von einer befreundeten Organisation, der Plant for the Planet Foundation, betreut. So können wir sicherstellen, dass alle finanziellen Dinge vollkommen professionell erledigt werden. Dazu gehört, dass Geld nur gegen ordnungsgemäße Abrechnung ausgezahlt wird.“ Mit der angeblichen Selbstständig-keit der Friday-Bewegung scheint es also nicht allzu weit her zu sein, nicht einmal in finanzieller Hinsicht.

Kurzum – über den „Club of Rome“ und die „Plant fort the Planet Foundation“ beteiligt sich der Rockefeller-Clan an der Finanzierung der Veranstaltung Greta Thunberg. Maßgeblich, darf man unterstellen, denn mit Kleinigkeiten haben sich die Rockefellers nie abgegeben. Doch wo Rockefeller klotzt, mag George Soros nicht kleckern. Der notorische Spekulant und Kriegstreiber hat seine Finger auch im Klima-Geschäft. Er setzt im selben Sinne wie Rockefeller, doch an einem anderen Ende an. Und das sieht so aus.

Jedes Mal, wenn Greta in Deutschland auftritt, wird sie begleitet von einer Studentin namens Luisa-Marie Neubauer, nicht nur optisch der Kontrapunkt zur kleinen Schwedin. Neubauer ist fit, taff und selbstbewusst, Mitglied der Grünen und erhält ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. Außerdem ist Neubauer Jugendbot-schafterin der US-amerikanischen Lobbyorganisation „ONE“, die politische Kampagnen durchführt. Finanziert wird „ONE“ unter anderem von der Bank of America, Coca-Cola, SAP, Google und eben von George Soros, dem Allgegenwärtigen, der seine ganze „Open Society Foundation“ einsetzt.

Michael Krüger bilanziert auf der Internet-Seite „Science sceptical“ diese Zusammenhänge:

„Letztendlich handelt es sich um eine groß angelegte Klima-PR-Kampagne der Ökolobby und von grünen NGOs, wie dem Club of Rome, We don’t have Time, Plant for the Planet, Greenpeace, dem BUND, der Interventionistischen Linken (IL), Extinction Rebellion (XR) und anderer Nutznießer, dazu gehören letztendlich auch die Medien. Aus diesem Grund ist auch nicht zu erwarten, dass in den Medien über diese Hintergründe kritisch berichtet werden wird. Greta ist dabei letztendlich ein Spielball der NGOs und Medien, um Geschäfte zu machen, Aufmerksamkeit zu erreichen und politische Ziele durchzusetzen.“

Demgegenüber dürften alle Freunde Gretas Genugtuung über die Nachricht empfinden, dass ihr eine belgische Universität den Ehrendoktor verleihen will. Oft ist derlei mit finanziellem Aufwand verbunden, aber in Gretas Fall wohl kaum.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

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Wohlstands-Verblödung*

Schweizer Politiker wollen aus der Schweiz heraus die Erde retten.

Die Schweiz lebt im trügerischen Glück der Wohlstandsverblödung. Die Wirtschaft läuft, die Börse brummt, die Sonne scheint. Niemand macht sich ernsthaft über etwas Konkretes Sorgen. Wir haben Zeit und Musse, uns den Kopf zu zerbrechen über einen Klimanotstand, der laut Modellrechnungen am Ende des Jahrhunderts eintreten sollte. Oder auch nicht.

Wohlstandsverblödung ist kein Charakterfehler, keine angeborene oder erworbene Eigenschaft, die einige trifft und andere nicht. Wohlstandsverblödung kann alle erwischen. Sie erfasst uns, ohne dass wir es merken. Die Überlebensinstinkte schlafen ein. Wir werden übermütig. Wir glauben, uns alles leisten zu können. Plötzlich kommt der Knall.

Vom Boxer Muhammad Ali stammt der Satz: «Du gehst nur von den Schlägen k.o., die du nicht kommen siehst.» In der Politik gilt: Man geht auch durch Schläge k.o., die man kommen sieht und die man sich sogar selber zugefügt hat. Wohlstandsverblödung folgt auf den Wohlstand, den man für selbstverständlich, für naturgegeben hält.

Wohlstandsverblödet ist zum Beispiel die von Bundesrat und Parlament beschlossene Energiewende, der Ausstieg aus der Kernenergie ohne Absicherung neuer verlässlicher Quellen. Mittlerweile müssen die betroffenen Bundesämter zugeben, dass sie keine Ahnung haben, wie sie die Schweiz künftig mit Energie versorgen wollen. Die Chefbeamten ersetzen Strategie durch Hoffnung. Die Stromnot wird die Auslandabhängigkeit der Schweiz massiv erhöhen und damit ihre Erpressbarkeit.

Wohlstandsverblödet ist auch die Idee, dass die Schweiz eine anhaltende hohe Netto-Zuwanderung von über 70 000 Personen pro Jahr verkraften kann. In den letzten dreizehn Jahren kamen netto eine Million Menschen in die Schweiz. Wir haben eine höhere Pro-Kopf-Zuwanderung als die Vereinigten Staaten. Der Andrang hat die Erwerbslosenquote auf 4,9 Prozent hochschnellen lassen trotz Hochkonjunktur, während die Produktivität im gleichen Zeitraum sank.

Selbstüberschätzung und Übermut sind Rezepte für den Niedergang. Sicheres Indiz dafür ist etwa die Forderung nach Vaterschaftsurlaub und Elternzeit. Man müsste eine Statistik darüber führen, wie intensiv die Schweiz derzeit politisch darüber diskutiert, wie sich hier am schnellsten eine fremdfinanzierte Freizeitgesellschaft installieren lässt. Die Frage, wer den Kuchen macht, den alle schon vorher verteilen wollen, wird als unanständig zurückgewiesen.

Die Schweiz, lautet der Einwand, sei reich. Sie könne sich das leisten. Kann sie das? Die Freisinnigen kippten am letzten Wochenende in der Klimafrage um. Die Parteidelegierten verordneten dem Freisinn eine scharfe Öko-Wende mit Verboten, Abgaben, Steuern und staatlichen Interventionen. Es war gespenstisch, wie widerstandslos die FDP im Zuge des aktuellen Klimapopulismus zahlreiche ihrer Grundsätze einfach fallenliess.

Exemplarisch in ihrer zeitgeistverliebten Abgehobenheit war die Ansprache des Zürcher Ständerats Ruedi Noser. Nur in wohlstandsleichtsinnigen Zeiten kommen solche Sätze unwidersprochen durch, werden sie sogar beklatscht: «Die Schweiz kann es sich als reiches Land leisten, einen grösseren Effort für die Zukunft des Planeten zu leisten als andere.» Und weiter: «Wir sollten bis 2050 klimaneutral sein.»

Früher waren die Politiker zufrieden, wenn es der Schweiz einigermassen gutging. Heute muss es mindestens die Zukunft des Planeten sein. Es gibt nicht nur eine Inflation des Geldes. Es gibt auch eine inflationäre Aufblähung politischer Begriffe.

Der Klimawandel ist heute die billigste Folie, auf der man sich als Wohltäter aufspielen kann. Wer zu den Guten gehören will, gibt sich als Klimaschützer aus. Und wer zu den Guten gehört, darf alles behaupten, muss nichts mehr belegen. Das allgemein für gut Gehaltene genügt sich selbst.

Nehmen wir Noser beim Wort. Seine Freisinnigen wollen die Schweiz bis 2050 «klimaneutral» machen, also den Schweizer CO2-Ausstoss auf netto null absenken. Netto null heisst: Alles, was in der Schweiz nicht eingespart wird, muss im Ausland durch Geldzahlungen in einer Art Ablasshandel kompensiert werden.

Und wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.

Vermutlich wissen die Delegierten, die Noser applaudiert haben, gar nicht, worauf sie sich unseriöserweise eingelassen haben. Wer das menschengemachte CO2 abschaffen will, will die moderne Zivilisation abschaffen.

Ohne CO2 kann man keinen Zement herstellen, folglich keinen Beton, keine Gebäude und keine modernen Häuser oder Brücken bauen. Die Asphaltierung von Strassen setzt grosse Mengen an CO2 frei. Wer darauf verzichten möchte, muss zurück zu Feldwegen, Kopfsteinpflastern oder Steinplatten wie die alten Römer.

Ohne CO2-Ausstoss müssten wir auf Kunststoffe verzichten, auf Pharmaprodukte, darunter Aspirin. Stahlproduktion könnte man vergessen, also gäbe es auch keine Eisenbahnen mehr. Der Ausstieg aus dem menschengemachten CO2 würde die Energiekosten drastisch in die Höhe treiben, zahllose Industriebetriebe unprofitabel machen, Unternehmen aus der Schweiz vertreiben und Arbeitsplätze vernichten. Die erforderlichen Gebäudesanierungen, die von den Klimaschützern gefordert werden, dürften viele Rentner in den Ruin stürzen und die Mieten verteuern.

Die Forderung nach null CO2 bis 2050 ist noch verrückter als der Plan, ohne Ersatzlösung aus der Kernenergie auszusteigen. Dass solche Ideen überhaupt geäussert, ernsthaft aufgenommen und in Ansätzen sogar realisiert werden, ist nur durch das eingangs geschilderte Phänomen der Wohlstandsverblödung zu erklären.

Man fordert Dinge, die nicht durchdacht sind. Oder man meint nicht ernst, was man fordert. Politiker, die aus der kleinen Schweiz heraus den Planeten retten wollen, haben den Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Oder wollen sie uns für dumm verkaufen?