»Ihr sollt Panik haben!«)*

An die Unfähigkeit der EU, Probleme zu lösen, erinnerte die zurückliegende Umstellung auf die Winterzeit, die abzuschaffen sich Brüssel seit eineinhalb Jahren anheischig macht. Wie man hört, dürfte es noch einmal dieselbe Spanne dauern, bis man vielleicht mit diesem Jahrhundertwerk zu einem Ende kommt. Der deutsche Kommissar Oettinger, selbst anscheinend unter günstigeren Lichtverhältnissen aufgewachsen, wies auf den Umstand hin, dass Kinder im Dunkeln zur Schule gehen müssten, ließ sich aber auf die damit verbundenen Schrecknisse nicht weiter ein.

Doch er wies damit unwissentlich auf einen anderen Aspekt der zugegebenermaßen unsinnigen Zeitumstellerei hin, nämlich den psychologischen, der offenbar wird, wenn man von vielfältigen Gefahren hört, die mit einer Stunde Schlaf mehr oder weniger verbunden zu sein scheinen. Nun wäre diese Erscheinung keiner Notiz wert, wenn sie sich nicht nahtlos in ein größeres Bild fügte. Ein wenig ist es derzeit zwar von dem alles überwältigenden Klima-Sterben verstellt, doch man erinnert sich: Bevor es darum ging, litten die Menschen – bis hin zur völligen Ausrottung – an krebserregenden Nitrosaminen im Brot, am Rinderwahn, wiederholt an der Vogelgrippe, vorzugsweise chinesischen Ursprungs, an Würmern in Fischen, gerne auch am Ozonloch und ganz gewaltig an Fukushima, woran kein einziger Deutscher Schaden gelitten hat, wenn man von der damit verbundenen Energiewende absieht. Dass aber im Winter 2017/18 hierzulande rund 25000 Menschen an der Grippe gestorben sind, wurde kaum irgendwo erwähnt.

Im saarländischen Dudweiler bringt eine Schulrektorin einen gutmütigen Hund mit in die Schule. Der Zweck: Der Seelenzustand der Kinder soll auf diese Weise gestählt und auf die Fährnisse des Erlernens von Lesen und Schreiben vorbereitet werden. Schulpsychologen sind ohnehin überall installiert, ob nun etwas geschieht oder nicht. Aber das Angebot fördert die Nachfrage. Wenn ein Autounfall mit Personenschaden geschieht, tritt als einer der Ersten der Psychologe auf den Plan und kümmert sich um die Reste. Und die außer Rand und Band geratenen Genderisten bringen zahllose pubertierende Kinder auf den schwarzen Gedanken, am eigenen Geschlecht zu zweifeln. Eine Generation von Psychopathen wächst heran, sorglich geleitet von angeblich gut ausgebildeten, staatlich bestallten und nach Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) bezahlten Neurotikern.

Dem Wahn muss, so scheint es, eine politische Qualität innewohnen, wenn er sich durchsetzen soll. So hat die Klima-Hausse zu einer erfreulichen Wiederbelebung des Baumsterbens geführt, wenn das Paradoxon erlaubt ist. Toter Baum und totes Klima in einem – das ist nicht zu übertreffen. Man sieht den toten Menschen förmlich um die Ecke kommen.

Darum geht es nämlich, die Menschen unter Angst zu halten. Dementsprechend hat sein Redenschreiber dem Mädchen Thunberg ganz folgerichtig notiert: „Ihr sollt Panik haben!“ Allein aus diesem kleinen Satz und der Tatsache, dass er nicht weitum Hohn oder Mitleid auslöst, sondern Angst und somit seinen Zweck erfüllt, kann man eine Beschreibung der politisch korrekten Gesellschaft ableiten, an der alle rot-grünen Sozial-Ingenieure arbeiten. Die Maßgabe lautet: Wer Angst hat, zeigt Anstand, wehleidig zu sein wird zu einem Zeichen von Sensibilität und Weinerlichkeit zur Tugend. Für all das gilt auch der Umkehrschluss. Und wer nicht hysterisch ist, der kann kein guter Mensch sein. Das ist das moralisch hochstehende Konzept für eine Erziehung zur Lebensuntüchtigkeit.

Es ist, als feierte der Wiener Nervenarzt Siegmund Freud, von der eigenen Gilde längst zum alten Eisen gelegt, im Rahmen der Politik und des politischen Vorfelds eine Auferstehung. Bei Freud gibt es keine seelische Normalität, so wie bei seinem Widersacher Alfred Adler. Für ihn besteht der Mensch aus einer großen Zahl von seelischen Krankheiten, und der Zustand der Normalität stellt keine Größenordnung dar. Die Neurose als individueller Dauerzustand der Psychologie ist heute im Politischen zur kollektiven Gesamtbefindlichkeit der Gesellschaft erhoben.

Vor Kurzem gab es einen Skandal, weil ein drei- oder vierjähriger Knabe in der Kita einem kleinen Mädel die Lippen auf die Wange drückte. Ungeheuer – ein Abgrund der Verworfenheit. Eine derartige Reaktion auf eine nette Szene kommt aus derselben Gesellschaft, die ansonsten jede sexuelle Perversion als neue Bereicherung des menschlichen Miteinanders feiert, wobei die Grünen mit ihrer bis heute nicht definierten Haltung zur Päderastie eine Vorreiterrolle innehaben.

Man sieht: Hysterie ist ohne eine gewisse Menge ergänzender Heuchelei nicht praktikabel. Da werden ganze Innenstädte durch Demonstrationszüge se­xueller Ausschweifungen verstopft, aber wenn ein Mann einer Arbeitskollegin Avancen macht, dann ist er dran wegen sexueller Belästigung.

Man könnte die Erscheinungen eines verweichlichten, wohlmeinenden, wehleidigen Gutmenschentums als bedauerliche Erscheinung der Dekadenz abtun, wenn sie sich nicht in einem gefährlichen Kontext befänden. Denn da gibt es auf der einen Seite diese zutiefst ehrlichen, hingebungsvollen, ahnungslosen und zu keinem Kompromiss bereiten Idealisten, die insgeheim bedauern, dass die Zeit der Märtyrer vorbei ist. Gegen sie ist zwar kein Kraut gewachsen, doch hier liegt nicht die eigentliche Gefahr.

Denn ihrer bedienen sich Strategen, die gut informiert sind und die genau wissen, wie man das emotionale Potenzial des Gutmenschen in harte politische Wirklichkeit verwandeln kann. Exemplarisch zeigt sich das im Schlepperunwesen. Dieses braucht für den Ablauf seiner Geschäfte die Mitwirkung aller, die mit seelenvoller Hingabe die Sache unterstützen, auf das Elend der Menschen hinweisen und eine bessere Welt fordern. Und die Strategen machen Kasse und ihre Hintermänner betreiben ihr politisches Geschäft mit dem bevölke­rungspolitischen Ziel einer Umwandlung Europas. Das ist kein fahrlässiger Vorwurf ins Nirgendwo, das sind Forderungen und Zielsetzungen, die aus den USA ständig erhoben werden.

So kurz ist der Weg von der Wehleidigkeit zur Politik. Und doch: Eine Gesellschaft, die damit befasst ist, selbst neurotisch, eine Generation von Psychopathen heranzuziehen, bringt natürlich mächtigen Einflüssen von außen keinen Widerstand entgegen. Jede Torheit, jede infame Einflüsterung wird begierig, unkritisch und wehrlos aufgesogen, wenn sie im Namen der politischen Korrektheit und des Gutmenschentums auftritt.

Allen Erscheinungen solcher Art, von der Wehleidigkeit bis zu Gretas Panik, wohnt ein dynamisches Element inne – die Angst. Sie ist auch das Gelenk zur politischen Qualität der Entwicklung. Denn unter der Bedrohung durch die Angst sind viele Menschen bereit, auf Bequemlichkeit, Geld und schließlich Teile ihrer Freiheit zu verzichten. Dies natürlich geschieht zugunsten eines Staates, der den Zuwachs an Macht dazu nutzt, Druck und Angst weiter zu steigern, bis diese Spirale das endgültige Ziel erreicht hat, nämlich ein Regime, das nach Befehl und Gehorsam abläuft. Dann aber wird man sich Wehleidigkeit nicht mehr leisten können und hätte doch endlich Grund dazu.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 1. November 2019, S.8; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Florian Stumfall  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Angst regiert*

Warum haben nur vier Jahre später die Grün-Roten und Grünliberalen drastisch zugelegt, während die zuvor siegreiche SVP wieder absackte? Ganz einfach: weil die Grünen die Angst vor einer Klimakatastrophe meisterhaft beschwörten.

Wahlen gewinnt, wer die Ängste der Wähler beherrscht, wer sie nutzt und kontrolliert. Was vor vier Jahren die Migration war, ist heute das Klima, die Furcht vor schmelzenden Gletschern, Hitzewellen, Dürren, schwitzenden Eisbären, Tsunamis und Unwettern als Folge menschlicher Wohlstands-Sünden.

Historiker werden erforschen müssen, wie es möglich war, dass ausgerechnet die Schweiz, dieses behagliche Land auf dem Höhepunkt seines Überflusses, sich in eine derartige Fieberkurve apokalyptischer Zukunftspanik hineinhalluzinieren konnte.

Das materielle Wohlgefühl gebiert die schrecklichsten Ungeheuer. Vielleicht ist es auch eine List der menschlichen Natur, dass uns das schlechte Gewissen immer dann am heftigsten ereilt, wenn es uns am besten geht. Eine psychologische Rückversicherung gegen Übermut, der immer lauert.

Was für die Schweiz im Kleinen gilt, trifft auch auf den Planeten zu: Die Konjunktur der grünen Klimakollaps-Verhinderer fällt in ein Gunstjahrzehnt weltweit steigender Lebensstandards, segensreicher Überalterung und sinkender Kindersterblichkeit.

Noch nie genossen so viele Menschen auf der Erde einen so grossen, wenn auch oft bescheidenen Wohlstand. Die chinesische Regierung hat es – übrigens dank hitzetreibendem Kohlestrom – fertiggebracht, rund 800 Millionen Chinesen aus bitterster Armut zu befreien.

Der steil hochschnellende menschengemachte CO2-Ausstoss ist Folge und Symptom dieser weltweiten Wohlstandsschübe. Wer das CO2 abstellen will, killt den Wohlstand – und stösst Milliarden von Menschen zurück in Armut, Elend und Krieg.

Niemand bestreitet, dass das gigantische Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum Umweltprobleme verursacht.

Die Vermüllung der Ozeane, das Wegroden der Tropenwälder, das Aussterben von Insektenarten, die man bis zu ihrem Aussterben zwar nicht kannte, an deren Verschwinden man dann allerdings umso intensiver Anteil nimmt – Nachrichten dieser Art lassen die Bewohner der Reichtumsinsel Schweiz ehrlich betrübt und voller Mitleid zusammenzucken. Solange keine anderen unmittelbaren Nöte drücken.

Glücklich ist das Land, das sich um die Rettung entlegener Regenwälder, um die Bewahrung seiner Gletscher oder um die Pflege von unbekannten Insektensorten kümmern kann. Wer seine Prioritäten so ausrichtet, hat die Mühsal der täglichen Existenzsicherung hinter sich gelassen oder glaubt zumindest, sie hinter sich gelassen zu haben.

Die Schweiz lebt im Modus eines Millionenerben, der das Vermögen seiner Eltern für wohltätige Zwecke ausgibt, um dadurch auch die mutmasslichen moralischen Verbrechen zu tilgen, von denen er annimmt, sie seien von den Eltern auf dem Weg der Vermögensbildung begangen worden.

Dass die Angst vor dem Weltuntergang ausgerechnet in Zeiten reift, in denen der Weltuntergang so weit entfernt scheint wie nie, nimmt der Angst vor dem Weltuntergang nichts von ihrem Wirklichkeitsbezug.

Ob die Katastrophe jemals eintreffen wird, ist dabei nicht von Belang. Entscheidend ist die Angst. Entscheidend ist, dass die Leute an die Katastrophe glauben oder dass sie sich wenigstens einbilden wollen, sie würden, indem sie eine bestimmte Partei wählen, etwas gegen die Katastrophe unternehmen.

Widersprüche trüben das moralisch erhöhte Selbstempfinden kaum: Noch nie demonstrierten in der Schweiz so viele fürs Klima. Noch nie flogen im letzten Sommer mehr Schweizer in die Ferien.

Grosse Ängste, kollektive Fieberschübe der Angst lassen sich nicht mit rationalen Argumenten entkräften. Man kann eine Angst politisch nur mit einer Gegenangst bekämpfen.

Man hätte zum Beispiel versuchen können, die relativ abstrakte Angst vor einer erst noch drohenden Klimakatastrophe durch die theoretisch weniger abstrakte Angst vor den Folgen der panikbefeuerten Klimapolitik zu kontern.

Die SVP versuchte es. Aber ihr Anrechnen gegen die Klimakatastrophenwalze konnte die geballten Endzeit-Emotionen nicht entschärfen. Noch nicht. Die Zahlen blieben abstrakter als die Zukunftsbilder und Szenarien der Klimawandel-Angstmacher.

Umgekehrt haben es die Grünen geschafft, den Leuten eine simple Botschaft überzeugend zu verklickern: «Wählt uns und verzichtet, dann wird die Menschheit weiterleben.» Wer ist schon, solange es nichts kostet, gegen die Rettung seiner Spezies?

Vielleicht ist nichts so bezeichnend für dieses Wahljahr wie der Umstand, dass die politische Agenda von Kindern und Jugendlichen gesetzt wurde, deren auffälliges Erkennungszeichen es war, dass sie die Schule schwänzten.

Greta Thunberg ist die Ikone dieser Schulvermeider, das Mädchen, das keine Zeit zum Lernen hat, aber alles weiss; die strenge, bebende Stimme der Erleuchtung, die keine Widerrede duldet.

Kinder machen Politik. Aber Kinder sind kleine Despoten, und eine Politik, die auf die Kinder hört, muss ihrerseits despotisch werden.

Europa ging nicht unter, obwohl die Migranten kamen. Wird die Welt am Klima scheitern? Vielleicht. Vielleicht bricht im nächsten Jahr die Weltwirtschaft zusammen, und neue Ängste haben Konjunktur.

Politik ist das Geschäft mit der Angst, auch mit der eingebildeten. Und wer die Angst erkennt, gewinnt.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : .Angst regiert | Die Weltwoche, Nr. 43 (2019)| 24. Oktober 2019 ; http://www.weltwoche.ch/  ; EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Klima-Aktivisten hinterlassen Müll*

Zur Kenntnis nehmen mussten die Berliner unter anderem, dass die Bewegung, die besonders laut vor „Kli­manotstand“ und Artensterben warnen will, bei ihren Protestaktionen erstaunliche Müllberge hinterlassen hat. Allein nach der Protestaktion am Potsdamer Platz am 8. Oktober hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) 11,5 Kubikmeter Müll eingesammelt. Nach Angaben eines BSR-Sprechers handelte es sich dabei „vor allem um Sperrmüll, zum Beispiel Matratzen und Stühle, sowie um Müllsäcke, die unter anderem mit Verpackungsabfällen gefüllt waren“. Zu den Hinterlassenschaften auf dem Potsdamer Platz gehörten sogar Zement und Badewannen. Nach einer Protestaktion von „Extinction Rebellion“ am Großen Stern im Berliner Tiergarten vielen abermals 8,5 Kubikmeter Müll an.

Anspruch und Realität klafften nicht allein in diesem Punkt weit auseinander: Erklärtermaßen will die radikale Gruppe so großen Druck auf die jeweiligen Regierungen ausüben, dass diese einen nationalen „Klimanotstand“ ausrufen. In Berlin hielten sich die Belastungen durch die Rebellionswoche für die Bundesregierung und die Politik allgemein jedoch in sehr überschaubaren Grenzen: „Extinction Rebellion“ hielt zwar im Regierungsviertel ein sogenanntes Klimacamp ab, auch gab es Proteste bei Parteizentralen, massivem Druck ausgesetzt waren aber überwiegend normale Bürger.

Seit dem 7. Oktober legten die Radikalen durch spontane Straßenblockaden immer wieder den Verkehr lahm, sodass es im Stadtgebiet immer wieder zu massiven Staus kam. Blockiert wurden mehrere verkehrswichtige Brü-cken in der Innenstadt. Aus Demonstrationen, die ordnungsgemäß angemeldet waren, starteten die Aktivisten immer wieder Blockaden von zentralen Verkehrsadern der Millionenstadt. Von solchen Aktionen waren der Kurfürstendamm, der Potsdamer Platz und der Große Stern betroffen.

Leidtragende waren dabei neben Autofahrern auch Fußgänger und Radfahrer. Sogar Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs konnte es passieren, dass sie durch die rabiaten Blockadeaktionen der „Klimaschützer“ mit ihrem Bus im Stau steckenblieben.

Am Rande solcher Aktionen war immer wieder zu beobachten, wie insbesondere denjenigen, die aus beruflichen Gründen unterwegs waren, sprichwörtlich der Kragen platzte. Die spontanen Straßenblockaden in der Innenstadt stellten allerdings nicht nur die Geduld und Leidensfähigkeit vieler Berliner auf eine harte Probe. Strapaziert wurden auch das Gerechtigkeitsempfinden und das Vertrauen in den Rechtsstaat. Beobachter mussten abermals erleben, dass der Staat zwar Verstöße wie Falschparken konsequent ahndet, Blockaden des Straßenverkehrs, die Stunden und mitunter Tage andauerten, treffen allerdings bei Politikern des Berliner Senats auf erstaunlich viel Geduld und Nachsicht.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verteidigte gegenüber dem RBB das zurückhaltende Vorgehen der Beamten. Die Polizei schütze das Demonstrationsrecht und nicht den Inhalt von Versammlungen oder Demonstrationen. Dabei sei man gut beraten, mit professioneller Gelassenheit und Augenmaß zu handeln und die Situatuion nicht eskalieren lassen.

Sehr scharfe Kritik äußerte dagegen Marcel Luthe (FDP). Der Berliner Innenpolitiker sagte mit Blick auf die Straßenblockaden: „Wer statt mit Argumenten und durch Wahlen und Abstimmungen für seine Positionen zu werben, lieber anderen durch Einschränkung ihrer Freiheitsrechte seinen Willen aufzwingt, stellt sich außerhalb des demokratischen Konsenses.“ Tatsächlich könnten die rück­sichtslosen Aktionen von Aktivisten der „Extinction Rebellion“-Bewegung dafür gesorgt haben, dass bei betroffenen Berlinern so manche bislang gehegte Illusion über die „Klimaschützer“ verflogen ist.

Auch die begleitende Berichterstattung zur Rebellionswoche wirkte teilweise wie ein Augenöffner: Hingewiesen wurde etwa auf die kaum zu übersehenden antidemokratischen Seiten der Bewegung. In einem „Spiegel“-Interview aus dem September hatte beispielsweise der Brite Roger Hallam, einer der Gründer von „Extinction Rebellion“, geäußert: „Wenn eine Gesellschaft so unmoralisch handelt, wird Demokratie irrelevant.“ Das heißt nichts anderes als: Wenn wir unsere Ziele nicht demokratisch erreichen, dann muss die Demokratie weg.

In der „Neuen Zürcher Zeitung“ sprach sich Annemarie Botzki, eine der deutschen Sprecherinnen von „Extinction Rebellion“, zudem für die Schaffung von „Bürgerinnenversammlungen“ aus. „Wir wollen die Demokratie erweitern“, so die Botzki. Kritiker wenden ein, diese vermeintliche „Erweiterung“ laufe in Wahrheit auf eine Kontrolle und Entmachtung der demokratisch gewählten Parlamente unter dem Vorwand des angeblichen „Klimanotstands“ hinaus.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

https://www.preussische-allgemeine.de/

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Weltuntergang durch Treibhaus-Effekt ?

Hier  – vorab  – die uralte(!) physikalische Erkenntnis, daß zusätzliches (anthropogenes) COnur noch eine geringfügige Wirkung hat – anhand eines IPCC-Zitates(!) [1]:

“In der idealisierten Situation, daß die Klima-Reaktion auf eine Verdopplung des atmosphärischen COnur aus einer gleichmäßigen Temperaturzunahme besteht, ohne Rückkopplungen … würde die (maximale) globale Erwärmung nach den Modellen [GCMs] etwa 1,2 °Cbetragen”

(1)  Begriffs-Bestimmungen

Die Treibhaus-Gase

Es gibt einige (Spuren-)Gase in der Atmosphäre, welche selektiv Infrarot-Strahlung von der Erdoberfläche in Linien-Spektren absorbieren, und in den Kugel-Raumwieder abstrahlen, folglich zu 50% Richtung Erde. Damit verzögern … behindern sie teilweise die natürliche Strahlungs-Abkühlung der Erde. Den weit überwiegenden Anteil an diesem Effekt hat der Wasser-Dampf. Die Reihenfolge der Treibhaus-Gase bezüglich ihres Effektes in der Atmosphäre [2]: Wasserdampf 62%, CO22%, Ozon(O3) 7%, Lachgas (N2O) 4%, Methan (CH4) 3%.

Wasser-Dampf

Das ist die gasförmige Phase des Wassers. Diese Bezeichnung ist physikalisch unglücklich,

weil sie allgemein verwechselt wird mit „Waschküchen-Dampf „, „Wiesen-Nebel“, Wolken … Die vorstehend aufgeführten Erscheinungs-Formen jedoch sind physikalisch etwas ganz anderes, nämlich die flüssige Phase (Aggregat-Zustand) des Wassers in Form von Tröpfchen. Der Durchmesser der Wasser-Tropfen in der Atmosphäre erstreckt sich über einen Bereich von mehr als drei Zehner-Potenzen (mm – mm). Daraus folgt: Auch Nebel und Wolken bestehen aus Wasser-Tröpfchen, sie sind kein Wasserdampf!

Der Treibhaus-Effekt

Dieser physikalisch gesicherte Effekt läßt sich anschaulich durch die folgende Graphik darstellen :

Abbildung 1  Treibhaus-Effekt – JA oder NEIN ?

Der hier unter [3] dargestellte Schwingungs-Effekt gilt nur für Moleküle mit  >/= 3 Atomen. Das bedeutet, daß z.B. die in der Atmosphäre zu 99% dominierenden Gase Stickstoff und Sauerstoff keine(!) Treibhausgase sind. Wäre es anders, dann hätte Leben auf der Erde kaum eine Chance.

Der „Begriff Treibhaus-Effekt“

Dieser Begriff ist aus der Gewächshaus-Klimatologie entlehnt, jedoch für die Atmosphäre physikalisch verwirrend und letztlich falsch gewählt – ähnlich unglücklich wie „Wasserdampf“ (s.w.o.) : CO2– ein Glasdach über unseren Köpfen ?

Noch im Herbst 2007 erklärte der durch die Medien recht bekannter Klima-Professor LATIF den vermutlich aus seiner Sicht etwas wissenschafts-fernen Bauern und Handwerkern in Bad Bederkesa die Ursache für die (angeblich) bevorstehende Klima-Katastrophe so: “Was das Glasdach im Gewächshaus ist, das ist CO2 in der Atmosphäre“. Man muß nicht Physik studiert haben, um das als Zumutung zu empfinden :

Die Atmosphäre hat kein Dach, weder aus Glas noch aus Gas. Durch eigene Beobachtung hat jeder diese Erkenntnis vielfach schon selbst gewonnen: Jede sommerliche Quellwolke steigt viele Kilometer ungebremst in die Höhe, einschließlich aller enthaltenen Gase – ohne an irgend ein „Dach“ zu stoßen (Abb.2) :

A n d e r e r s e i t s :

In einem Gewächshaus/Treibhaus ist der weit überwiegende Erwärmungs-Effekt nicht die „Strahlenfalle“, sondern die “Luft-Falle“, die es in der Atmosphäre nicht gibt. Die durch die Gewächshaus-Heizung oder am Tage auch durch die Sonne erwärmte Luft im Glashaus kann nicht entweichen. Jedoch  –  öffnet bzw. lüftet man das Glasdach, so fällt die Temperatur in kurzer Zeit auf das Temperaturniveau der Außenluft.

Die Treibhaus-Wirkung der Spurengase in der Atmosphäre :

Abbildung 3  Die partielle Wirkung der Treibhaus-Gase

Das Klima-System

Das Klima-System der Erde besteht aus Atmosphäre, Hydrosphäre (insbes. Ozeane), Kryosphäre (Eis), Biosphäre und Lithosphäre (Gesteine). Bei den Umsetzungen von Energie und Gasen im Klimasystem gibt es stets eine Fülle von physikalischen und chemischen Prozessen und Rückkopplungen, die im Detail unüberschaubar sind. Genau  d a s  ist das Problem der Klima-Modelle, die sich folglich mit einer Vielzahl von Annahmen, Näherungs-Lösungen (Aproximationen), Parametrisierungen etc. behelfen müssen. Daher steht auch im IPCC-Bericht 2001 [4]:

„In climate research and modelling we should recognize, that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible„.

Abbildung 4  Das Klima-System

Betrachtet man diese vielen gewichtigen Klima-Elemente, so wirkt es absurd, daß die derzeitige hysterische Klimadebatte nahezu „monokausal“ in der Atmosphäre mit dem anthropogenen CO2-Eintrag geführt wird. Das Zeitalter der Aufklärung ist zu Ende.

Klimasensitivität                                                                                                         

Als Maß für einen abgeschätzten Summen-Effekt von direkter Strahlungs-Wirkung und indirekten Rückkopplungs-Mechanismen im Klima-System wurde die so genannte Klimasensitivität konstruiert. z.B. für CO2 [5]:

„Die Klimasensitivität  ist eine Größe, die die globale Erwärmung der Erdatmosphäre durch die Wirkung von Treibhausgasen ins Verhältnis zu einer Strahlungseinheit setzt. Man kann sie in °C/(Watt/m²) angeben. Geläufiger ist jedoch die Angabe der Klimaerwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration. Das heißt, dass die Durchschnittstemperatur der Erde um diesen Betrag ansteigt, wenn sich die CO2-Konzentration von den vorindustriellen 280 ppm auf dann 560 ppm erhöht. …. Das IPCC gibt in seinem 2007 erschienenen Vierten Sachstandsbericht Werte zwischen 2 und 4,5 °C als „wahrscheinlich“ an. Der beste mittlere Schätzwert liege bei 3 °C …“.

Diese auch von den Klima-Instituten und vom IPCC verbreitete Definition ist für einen physikalisch weniger gebildeten Leser kaum überschaubar, kaum begreifbar. Sie „vernebelt“ auch von Anfang an, daß die vom IPCC in die Medien transportierten Temperatur-Prognosen von 2…5 Grad auch nicht annähernd alleine durch den „anthropogenen Treibhaus-Effekt“ zu erzielen sind, sondern daß es dazu spekulativer und fragwürdiger und im Detail unbekannter Rückkopplungs-Annahmen bedarf [6]:

„Zur genauen Feststellung dieser Sensitivität gibt es leider kein eindeutiges und allein richtiges Verfahren“.

Es handelt sich also bei der „Klima-Sensitivität“  um ein von Anfang an unüberschaubares physikalisches Konstrukt, um eine Hypothese.

(2)  WAS kann CO?

Die Treibhaus-Wirkung von CO2ist aus Labor-Untersuchungen sowie auch aus Berechnungen der Wirksamkeit des spektralen CO2-Absorptions-Vermögens hinreichend bekannt :

Abbildung 5 [7]  Logarithmischer Treibhaus-Effekt; LAMBERT-BEER’sches Gesetz (Textfelder eingefügt)

D a z u   einige Belege aus peer-reviewten wissenschaftlichen Publikationen :

()  Paul Crutzen (Nobelpreis Chemie) [8]:

“ Es gibt bereits so viel CO2in der Atmosphäre, daß in vielen Spektralbereichen die Aufnahme durch CO2  fast vollständig ist, und zusätzliches COspielt keine große Rolle mehr„,

() H. Hinzepter (eh. Leiter MPI HH ) [9]:

„Eine Verdoppelung der Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre allein (bewirkt)nur eine geringfügige Erhöhung der mittleren bodennahen Temperatur um wenige Zehntelgrade„.

() IPCC [10]:

„In der Mitte des 15-μm-Absorptions-Bereiches hat zusätzliches CO2nahezu keinen Effekt…“

()  WIKIPEDIA [11]:

„Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von COergibt sich eine Klimasensitivität von 1,2 °C. Es existieren jedoch Rückkopplungs-Effekte, darunter im Wesentlichen die Wasserdampf-Rückkopplung, die Eis-Albedo-Rückkopplung und Wolken. Daher liegen die möglichen und als wahrscheinlich angenommenen Werte höher, ein Wert um 3° wird heute als am wahrscheinlichsten angenommen.“

()  Richard J. Betschauer (Physiker) [12] :

„New calculations show that doubling of carbon dioxide (CO2)will increase average global temperature by only about 1°F (degrees Fahrenheit) or 0,55°C (degrees Centigrade), much less that the range of  2°C to 4.5°C estimated by the United Nations International Panel on Climate Change (IPCC). These new calculations are based on NASA supported spectral calculations available on the Internet relating to greenhouse gases.“ 

Bei den in der vorstehend zitierten Literatur genannten CO2-Erwärmungs-Raten von meist unter 1 Grad ist zusätzlich zu berücksichtigen, daß es sich dabei um Berechnungen für eine Atmosphäre ohne Wasserdampf  handelt. Eine solche Atmosphäre gibt es jedoch in der Natur nicht. Da sich jedoch die Absorptions-Banden von CO2 und Wasserdampf teilweise überlappen, verringert der Wasserdampf in nicht unwesentlichem Ausmaß das CO2-Treibhaus-Potential noch um etliche Zehntel Grade [13]:

„Wegen des stets vorhandenen Wasserdampfes ist die Wirkung der CO2-Verdoppelung in der Natur aber noch erheblich kleiner.“

Und genau das steht manchmal sogar schon in einer deutschen Zeitung ( [14], FAZ) :

„Die Paläoklimatologie liefert immer öfter die entscheidenden Daten und Hinweise, mit denen Unsicherheiten verkleinert und die Schwächen der grobskaligen Modelle gemindert werden – die unvermeidliche „Parametrisierung“ etwa, das Setzen fester Parametergrößen als mathematischer Näherung von kleinskaligen Prozessen, die mit einem vernünftigen Aufwand rechnerisch nicht aufzulösen sind. So wurde in „Science“ (doi: 10.1126/science.1214828) kürzlich gezeigt, dass eine fundamentale Größe aller Prognosen, die Klimasensitivität, bei der Analyse langer Datenreihen tatsächlich etwas geringer ausfällt als bislang geglaubt.“

Genau das sagt auch eine 2013 erschienene Publikation sehr deutlich [15]:

„Global warming less extreme than feared ?“ : „Policymakers are attempting to contain global warming at less than 2°C. New estimates from a Norwegian project on climate calculations indicate this target may be more attainable than many experts have feared.“

Internationally renowned climate researcher Caroline Leck of Stockholm University has evaluated the Norwegian project and is enthusiastic. “These results are truly sensational,”  says Dr Leck. “If confirmed by other studies, this could have far-reaching impacts on efforts to achieve the political targets for climate.”

F a z i t :

Die Treibhaus-Wirkung von zusätzlichem anthropogenem COist marginal, und liegt im Rauschen der natürlichen Klima-Temperaturen.

(3)  Wenn nicht CO2  – wer dann ?

Im zweiten Teil des vorstehend angeführten WIKIPEDIA-Zitats wird schon etwas deutlicher, daß die dramatische „Überhitzung“ der Erdatmosphäre in den Klima-Modellen nicht mit COerzielt werden kann, sondern nur mit hypothetischen Rückkopplungen, wie es in der begutachteten wissenschaftlichen Literatur in Dutzenden von Publikationen auch geschrieben steht ist, z.B. :

() H.Hinzpeter (eh. Leiter MPI HH) [16]:

Da „…die Verdoppelung (von CO2nur die von den Flanken der Kohlendioxidbanden herrührende Gegenstrahlung erhöhen würde, führt diese Temperaturerhöhung jedoch in der Folge zu einer Vermehrung der Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre, die zu einer wesentlich höheren Zunahme der Gegenstrahlung und damit zu der bekannten angenommenen Erhöhung der Mitteltemperatur um zwei bis drei Grad Celsius führen würde.“

() IPCC [17]:

“In the idealised situation that the climate response to a doubling of atmospheric COconsisted of an uniform  temperature change only, with no feedbacks operating … the global warming from GCMs would be around 1.2 °C.”

() IPCC [18]:

Der Wasserdampf-Feedback ist nach wie vor der durchweg wichtigste Rückkopplungs-Effekt, der die von den allgemeinen Zirkulationsmodellen als Reaktion auf eine CO2-Verdoppelung vorhergesagte globale Erwärmung verursacht“.

Die physikalische Begründung für diese Hypothese ist zunächst durchaus plausibel, mit der folgenden Argumentations-Kette:

o „Eine Verdoppelung der Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre allein (bewirkt) nur eine geringfügige Erhöhung der mittleren bodennahen Temperatur um wenige Zehntelgrade„. [19]

o    Damit erhöht sich das Aufnahme-Vermögen der Atmosphäre für Wasserdampf: [20]

„Der Sättigungsdampfdruck eines Reinstoffes in einem geschlossenen System ist von der Temperatur abhängig.“  (Sättigungs-Dampfdruckkurve),

o  Die Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen, weil das o.a. physikalische Gesetz es zuläßt,

o  Der „zusätzliche“ Wasserdampf wiederum erhöht die Lufttemperatur weiter, weil der Wasserdampf das Haupt-Treibhaus-Gas ist (Abb.3),

o  Dieser Prozeß schaukelt sich auf zu immer höheren Temperaturen,

o  Die Modelle müssen eine „Bremse einbauen“, um ein „runaway“ … „running over“ zu vermeiden.

Ü b e r s i c h t :

Abbildung 6  Die Wasserdampf-Hypothese

Soweit die Theorie.

Realisiert die Natur diese Hypothese ? [21]:

„In diesem Kapitel [22] wird weiter argumentiert, dass große positive Rückkopplungen, hauptsächlich durch Wasserdampf, diesen Effekt wahrscheinlich verstärken. Aber während es einen guten Konsens über die 1,2 °C gibt, existiert überhaupt kein Konsensüber den Nettoeffekt der positiven Rückkopplungen, wie das IPCC auch offen zugibt.“

F a z i t :

Die Treibhaus-Eigenschaften von CO2 können bei Konzentrations-Verdoppelung in einer realen, also Wasserdampf-haltigen Atmosphäre nur etwa ein halbes Grad Erwärmung bewirken. Die Klima-Modelle „benötigen“ für ihre spektakulären Temperatur-Prognosen hypothetische Verstärkungs-Prozesse, allen voran die Wasser-Dampf-Verstärkung.

Allerdings – die Natur macht etwas anderes !  s.w.unten.

(4)  Wasserdampf-Messungen in der Troposphäre

Ein Autoren-Team [23] hat die globalen Daten von Radiosonden („Wetter-Ballone“) ausgewertet, über einen Zeitraum von 35 Jahren: 1973-2007 :

Abbildung 7  Auswertung von Radiosonden 1973-2007 (Paltridge et al. 2009)

Auch neuere Messungen zeigen keine Wasserdampf-Zunahme :

Abbildung 8  Wasserdampf-Messungen in verschiedenen Höhen

W e i t e r h i n :

Die Klima-Modelle rechnen damit, daß die Erwärmung der Tropen dazu führt, daß konvektiv Wärme und Wasserdampf in die obere Troposphäre geführt wird („Hotspot„). Dadurch „soll“ eine erhebliche Verstärkung des Treibhaus-Effektes erfolgen. Meteorologische Messungen widerlegen das [24]:

„Thus, the small OLR (Outgoing Longwave Radiation) feedback from ERBE (Earth Radiation Budget Experiment) might represent the absence of any OLR feedback; it might also result from the cancellation of a possible positive water vapor feedback due to increased water vapor in the upper troposphere [Soden et al. , 2005] and a possible negative iris cloud feedback involving reduced upper level cirrus clouds [Lindzen et al. , 2001]“

Abbildung 9  „hot-spot“ ? : Fehlanzeige

In dem Buch „COund Klimaschutz“  [25] steht zu den o.a. Publikationen folgende Zusammenfassung :

„Unter der Voraussetzung, daß die von Lindzen et al. sowie von Paltridge et al. mitgeteilten Meßergebnisse und Schlussfolgerungen korrekt sind, bedeutet dies nicht mehr und nicht weniger als das wissenschaftliche Ende einer vom Menschen verursachten Klima-Katastrophe.“

F a z i t :

Die Messungen der Wasserdampf-Konzentration in der Troposphäre widersprechen den Annahmen und Ergebnissen der Klima-Modelle !

(5)  Wasserdampf in der Stratosphäre

Abbildung 10

Eine 2010 veröffentlichte Studie [26] auf der Basis von Satelliten-Daten zeigt, daß in der Stratosphäre ein „auf+ab“ des Wasserdampf-Gehaltes gemessen wird:

„Observations from satellites and balloons show that stratospheric water vapor has had its ups and downs lately, increasing in the 1980s and 1990s, and then dropping after 2000.“ 

Die Ursache dafür ist unbekannt (a.a.O.) : „Since 2000, water vapor in the stratosphere decreased by about 10 percent. The reasonfor the recent decline in water vapor is unknown.“

Temperatur und Wasserdampf  – WER folgt hier WEM ? Die Unsicherheiten erscheinen nach dieser Studie größer, als bisher angenommen (a.a.O.) :

„The new study used calculations and models to show that the cooling from this change caused surface temperatures to increase about 25 percent more slowly than they would have otherwise, due only to the increases in carbon dioxide and other greenhouse gases.“

…und w.a.a.O.:

„The stratosphere is a region of the atmosphere from about eight to 30 miles above the Earth’s surface. Water vapor enters the stratosphere mainly as air rises in the tropics. Previous studies suggested that stratospheric water vapor might contribute significantly to climate change. The new study is the first to relate water vapor in the stratosphere to the specific variations in warming of the past few decades.“

Wie unsicher alle diese Annahmen und damit letztlich die Klima-Modelle selbst sind, das zeigen auch die Temperatur-Messungenin der oberen Troposphäre und in der Stratosphäre, denn es gibt nach den meteorologischen Messungen die von den Klima-Modellen vorhergesagte Effekte dort nicht [27]:

Weder gibt es den vorhergesagten „Hotspot“ in der oberen Troposphäre (vgl.w.o.), noch die von den Modellen berechnete langsame Abkühlung der oberen Stratosphäre !

(6)  Wassergehalt in der Atmosphäre – total

In einem NASA-Projekt wird der Total-Wasserdampf-Gehalt der Atmosphäre untersucht [28]:

„The NASA Water Vapor Project (NVAP) dataset is a global (land and ocean) water vapor dataset created by merging multiple sources of atmospheric water vapor to form a global map of total and layered precipitable water vapor.“

Abbildung 11

In den Folgerungen ihres Papers schreiben die Forscher:

„Zu diesem Zeitpunkt können wir das Vorhandensein eines robusten Trends in der globalen Wasserdampf-Entwicklung weder beweisen noch widerlegen.“

In einer Übersicht wird das so zusammen gefaßt [29]:

„Während das COdie letzten Jahrzehnte lang monoton angestiegen ist, hat der Wasserdampf seit nunmehr 14 Jahren offenbar eine Pause eingelegt und stagniert bzw. fällt sogar leicht ab. Eine Kopplung von COund Wasserdampf ist in dieser Zeit nicht erkennbar.

Auch eine soeben (2018) erschiene Arbeit zeigt in dem über alle Atmosphären-Schichten gemessenen „Totalen Wassergehalt“ keinerlei signifikante Trends :

Abbildung 12  Wassergehalt der Atmosphäre: Keine signifikanten Trends

Mit alledem sind die Klima-Modelle widerlegt !

(7)  Kritik an der Modellierung der Wasserdampf-Verstärkung

Es gibt sehr viele namhafte Wissenschaftler, welche die hohe Wichtung der „Wasserdampf-Verstärkung“in den Klima-Modellen kritisieren, z.B. :

()  Roy W. Spencer, Ph. D. [30]:

“While it seems rather obvious intuitively that a warmer world will have more atmospheric water vapor, and thus positive water vapor feedback, I’ve just listed the first 5 reasons that come to my mind why this might not be the case. …..    At a minimum, I believe the water vapor feedback issue is more complicated than most mainstream researchers think it is.“

()  Meteorologie-Professoren H. Kraus und U. Ebel [31]:

„Mit einer Erwärmung der Atmosphäre kann auch der Wasserdampfgehalt zunehmen, und man könnte erwarten, daß sich der hydrologische Zyklus intensiviert…; ob sich Folgen wirklich einstellen, läßt sich selbst durch sehr komplexe Modellrechnungen nicht zuverlässig herausfinden.“ 

()  Dr. Miklós Zágoni (Prominent Hungarian Physicist) [32]:

„Contrary to the common wisdom, there is no positive H2O-Temperature feedback on global scale;  in Earth-type atmospheres uncontrolled runaway warming is not possible…“.

()  Walter Cunningham (Astronaut) [33] :

NASA’s Aqua satellite is showing that water vapor, the dominant greenhouse gas, works to offset the effect of carbon dioxide (CO2). This information, contrary to the assumption used in all the warming models, is ignored by global warming alarmists.“

()  Prof. Dr. C.O. Weiss (eh. Dir. und Prof. an der PTB) [34] :

„Der direkte Einfluss von CO2 auf die Erdtemperatur beträgt nur einen kleinen Bruchteil von 1 Grad Celsius und ist damit praktisch völlig unwichtig. Hierin stimmen fast alle Wissenschaftler überein. Die Alarmmeldungen über Erderwärmung basieren auf ANNAHMEN ( keineswegs Kenntnissen ) über die Wirkung von Wolken. In den Modellen auf die sich die Voraussagen des „Internationalen Ausschusses für Klimawandel“ (IPCC). stützen wird (recht willkürlich) ANGENOMMEN, dass Wasserdampf und Wolken die geringfügigen Temperaturerhöhungen durch CO2 in katastrophaler Weise verstärken, und somit die „Klimakrise“ hervorrufen. …“

Obwohl dies die alles entscheidende Frage der Klimaforschung ist, sind zur Klärung dieser entscheidenden Annahmen von Seiten der „offiziellen“ Klimaforschung bisher keine Anstrengungen unternommen worden. Zwar wurden Vergleiche von Modellergebnissen mit Strahlungsmessungen von Satelliten gemacht. Da die Messungen den Modellen aber widersprachen wurden die Ergebnisse ignoriert und behauptet, die Messungen seien nicht ‚verlässlich‘.“

()  Clive Best  (Physiker, PhD) [35]:

„Es wird gezeigt, dass eine positive lineare Klima-Rückkopplung für kombinierte Wasserdampfeffekte mit dem Schwache-Sonne-Paradoxon unvereinbar ist. Im Besonderen führen Rückkopplungswerte von ~2,0 W/m²K, wie sie die gegenwärtigem GCMs annehmen, zu nicht-physikalischen Ergebnissen hinsichtlich der Solarstrahlung vor einer Milliarde Jahren. Ein einfaches Modell wird beschrieben, wonach erdähnliche Planeten mit großen Oberflächen flüssigen Wassers bei kleinen Änderungen der einfallenden Sonnenstrahlung die Temperatur selbst regulieren können. Das Modell nimmt an, dass sich reflektierende Wolken ausbreiten, während der Treibhauseffekt mit der heller werdenden Sonne abnimmt. Die Gesamtwasserdampf-Rückkopplung des Modells ist stark negativ. Direkte Beweise für die negative Wasserdampf-Rückkopplung finden sich in den Stationsdaten von CRUTEM4, indem man die Temperaturanomalien in ariden Regionen (Wüsten und Polargebiete) mit jenen in feuchten Regionen (hauptsächlich in den Tropen) vergleicht. Alle 5600 Stationen wurden nach der Köppen-Geiger-Klimatologie (9) eingeordnet. Zwei separate Temperaturreihen von 1900 bis 2011 wurden für jedes Gebiet berechnet. Es ergab sich eine klare Differenz der Temperaturanomalien. Unter der Annahme, dass die Ursache der Differenz im atmosphärischen Wasserdampfgehalt zu suchen ist, kann ein Rückkopplungswert von -1,5 ±0,8 W/m²K abgeleitet werden.“

()  Universität Bremen [36]:

„Wasserdampfkarte hilft, Klimamodelle zu korrigieren“„Ein deutsch-niederländisches Forscherteam hat nach Angaben der Universität Bremenerstmals globale Karten der Isotopenzusammensetzung von Wasser in der unteren Atmosphäre gemessen. Die Messungen des  europäischen  Umweltsatelliten Enivsat eröffnen die Möglichkeit, heutige Klimamodelle und damit Vorhersagen über Regenmengen und Überschwemmungsgefahren zu verbessern.

Die Wissenschaftler verglichen die Messungen in der Sahelzone und bei Spitzbergen  mit Modellrechnungen. Beides Mal waren die Messwerte nicht durch die Modelle reproduzierbar, so die Universität. Dies weise darauf hin, dass der tropische und arktische Wasserkreislauf in den Modellen bisher nicht vollständig korrekt erfasst seien.“                    

()  Prof. Dr. Richard Lindzen [37] Institute for Coastal Research, HH) [38]:

 „Wir Klimaforscher können nur mögliche Szenarien anbieten; es kann also auch ganz anders kommen“.

… damit ist das Entscheidende in einem Satz gesagt :

Die Natur macht was Anderes, als die Modelle vorhersagen.

Bei alledem ist es auch interessant und wichtig, wie eine soeben peer-review’te Publikation (2019) die „Klima-Modell-Szene“ aufmischt [39]:

„The reliability of general circulation climate model (GCM) global air temperature projections is evaluated for the first time, by way of propagation of model calibration error. …  The unavoidable conclusion is that an anthropogenic air temperature signal cannot have been, nor presently can be, evidenced in climate observables.“

(8)  Zusammenfassung

Bei CO2-Verdoppelung in einer realen, Wasserdampf-haltigen Atmosphäre beträgt der zusätzliche Treibhaus-Effekt von COauf der Basis von Labor-Messungen nur etwa ½ Grad. Die Modelle der IPCC-nahen Institute erzielen daher die ständig propagierten 2 … 5 Grad globaler Erwärmung nicht mit CO2, sondern mit Verstärkungs-Hypothesen, insbesondere mit der Wasserdampf-Verstärkung. Daraus folgt: Nach der (mäßigen!) säkularen Erwärmung im 20. Jahrhundert um ca. 0,7 Grad müsste einerseits die Wasserdampf-Gehalt der Atmosphäre schon messbar zugenommen haben, andererseits müsste die Temperatur von Jahrzehnt zu Jahrzehnt beschleunigt ansteigen. Beides wird von den meteorologischen Messungen widerlegt: Weder in der Troposphäre noch in der Stratosphäre sind solche Trends zu beobachten, eher ein leichter Trend zu weniger Wasserdampf, und auch zu weniger Verdunstung am Boden. Auch stagnierte die Global-Temperatur zwischen 2000 und 2015 (IPCC-„hiatus“).

A n m e r k u n g e n :

https://www.youtube.com/watch?v=5HaU4kYk21Q

(2)  Der vorstehende Aufsatz ist am gleichen Tage erschienen auf: https://wetterklima.wordpress.com/2019/10/20/der-treibhauseffekt/  ; eine ebenfalls neutrale und interessante Web-Seite zu „Wetter & Klima“,

(3)  Der vorstehende Artikel hier mit besserer Qualität der Abbildungen zum download als PDF :

Puls.19.10.THE


Q u e l l e n :

[1] IPCC-Rep. (2007), Chapt. 8.6.2.3

[2] SCHÖNWIESE. promet. 1996

Lizenzfreie Fotos

[4] IPCC, 3. Ass.Rep., 2001, Sect. 14.2.2.2,  S. 774

[5] Quelle: WIKIPEDIA

[6] http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html

[7]  www.lavoisier.com.au/articles/greenhouse-science/solar-cycles/ArchibaldLavoisierAGM.pdf

[9]  H. Hinzpeter, (eh. Leiter MPI HH), promet, 15, Heft 2/3, 1985, S.49)

[10] Quelle: IPCC-Bericht 1994

[11] WIKIPEDIA zu Wasserdampf-Verstärkung

http://www.junkscience.com/jan08/Global_Warming_Not_From_CO2_20080124.pdf

http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html

[14] FAZ, 06.12.2011 : Der kostbare Kaffeesatz in den Klimamodellen

[15] Published: 24.01.2013 : http://www.forskningsradet.no/en/Newsarticle/Global_warming_less_extreme_than_feared/1253983344535/p1177315753918

[16] H. Hinzpeter, eh. Dir. MPI HH, promet, 15, Heft 2/3, (1985), S.49

[17] IPCC-Rep.(2007), Chapt. 8.6.2.3

[18] IPCC, Climate Change 2001, Working Group I: The Scientific Basis, Contr.Wok.Gr.I, 3rd Ass.Rep.IPCC, Ch.7.2.1.1).

[19] H. Hinzpeter,(eh. Leiter MPI HH), promet, 15, Heft 2/3, 1985, S.49)

[22] IPCC-Rep. (2007), Chapt. 8.6.2.3

[25] H.-J. Lüdecke: CO2und Klimaschutz, BOUVIER (2007), S. 105

http://www.noaanews.noaa.gov/stories2010/20100128_watervapor.html

http://www.agu.org/pubs/crossref/pip/2012GL052094.shtml

[30] http://www.icecap.us/Sep 14, 2010: Roy W. Spencer, Ph. D.: Five Reasons Why Water Vapor Feedback Might Not Be Positive

[31] Kraus, H. u. Ebel, U.: Risiko Wetter, Springer-Verlag, (2007)

http://waltercunningham.com/Ignorance.html

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/rueckkopplung-im-klimasystem-der-erde/   10.08.2010

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/neue-studie-wasserdampf-rueckkopplung-ist-stark-negativ/; 03.06.2012

[36] in: VDI Nachrichten, 18. September 2009, Nr. 38, swe

[37] Prof. Richard Lindzen, Bild der Wissenschaft, 11/1993, S.73

[38] DER SPIEGEL, 11/2007, S.56

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2019.00223/full

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Als Katastrophen noch »normal« waren*

Die anderthalb heißen Sommer der Jahre 2018/19 haben die Klima-Apokalyptiker zu großer Form auflaufen lassen: „In zwölf Jahren sorgt der Klimawandel für den Untergang der Welt oder zumindest der Menschheit.“ Dies verkünden mittlerweile nicht nur infantile und kognitiv beeinträchtigte Schulschwänzer, sondern auch Politiker wie die demokratische US-Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, welche sich den totalen „ökologischen Umbau“ der amerikanischen Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat.

Schaut man allerdings in die Vergangenheit, wird schnell klar, dass außergewöhnliche Wetterlagen und deren Folgen zu jeder Zeit zum Leben dazugehörten. Dies belegen nicht nur die Zahlen aus Ocasio-Cortez’ Geburtsstadt New York, wo beispielsweise im Juli 1934 eine Rekordtemperatur von plus 55 Grad Celsius gemessen wurde, sondern auch die Ereignisse in und bei Dresden seit der Stadtgründung um das Jahr 1200.

Anhaltend hohe Temperaturen und daraus resultierende Dürren plagten die Menschen hier unter anderem schon 1473, 1504, 1563, 1590, 1616, 1642, 1790 (damals kam es deswegen sogar zum Kursächsischen Bauernaufstand), 1842, 1874, 1893, 1904, 1911, 1921, 1934, 1935 und 1954. So meldete die Chronik des Rates der Stadt für 1473: „Der Sommer war so heiß und trocken, dass es Trinkwasser nur noch gegen Geld gab.“ Und 1590 hieß es dann: „Wegen großer Dürre blieben die Mühlen stehen. Die Elbe war fast ausgetrocknet.“ Letzteres passierte auch 1954, als der Pegel des Flusses auf unter zehn Zentimeter fiel und sich wieder einmal die legendären „Hungersteine“ auf dem Grund zeigten.

Solcherart Wetter – oder im Gegenzug eben zu wenig Sonne und zu viel Nässe – sorgte oft für schlechte Ernten, die dann schnell zu Teuerungen bei Grundnahrungsmitteln aller Art führen konnten. Hierüber wurde in Dresden ebenfalls akribisch Buch geführt: Etwa 20 Mal stiegen zwischen 1362 und 1639 die Preise für Getreide auf teilweise astronomische Höhen.

Am schlimmsten war es wohl im Jahre 1623, als der Scheffel Korn (nach Dresdner Maß 107 Liter) bis zu 26 Gulden kostete. Zur Orientierung: Der Gulden war eine Goldmünze im Gewicht von knapp 2,5 Gramm, deren Wert und damit Kaufkraft heute bei reichlich 100 Euro läge. Aber auch die vier Jahre lang anhaltende Teuerung von 1434 bis 1437, welche wahrscheinlich neben dem Wetter auch aus einem verheerenden Hussiten-Einfall und den nachfolgenden Kämpfen gegen die böhmischen Marodeure resultierte, muss den Menschen in der damaligen kurfürstlichen Residenzstadt extrem zugesetzt haben.

Wenn es nicht zu heiß und zu trocken oder zu nass war, dann wurde strenger Frost zum Problem. Dieser trat insbesondere in den Jahren 1416, 1466, 1524, 1597, 1612, 1664 und 1673 bis 1679 auf, wobei es sich bei den Kältewellen im 17. Jahrhundert um Auswirkungen der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ handelte. Nun versagten die Mühlen anstatt wegen Wassermangels wegen Vereisung, und in den Wäldern fielen „viel hundert Stück Rotwild … tot um.“ Außerdem herrschte neben Hunger auch eine Weinknappheit, weil der Frost bereits im Spätsommer einsetzte und die Trauben verdarb.

Die größte wetterbedingte Geißel der Bevölkerung im unmittelbar an der Elbe gelegenen Dresden waren freilich die ständig wiederkehrenden, verheerenden Hochwasser, bei denen der Pegel des Flusses über sieben Meter stieg, was heute zur Ausrufung der höchstmöglichen Alarmstufe führen würde.

Zwischen den Jahren 1200 und 2013 muss es um die 35 solcher extremen Hochwasserereignisse gegeben haben. Das heißt, die angeblichen „Jahrtausend-Fluten“ von 2002 (Elbpegel an der Augustusbrücke neben dem Residenz-Schloss: 9,40 Meter) und 2013 (Pegel: 8,76 Meter) waren keineswegs einmalige Ereignisse und somit Hinweise auf den behaupteten Klimawandel in der Gegenwart. Ähnlich hoch stieg das Wasser schließlich auch schon 1845 (8,77 Meter), 1501 und 1784 (jeweils 8,57 Meter), 1655 (8,38 Meter) sowie 1862 und 1799 (jeweils 8,24 Meter).

Aus der Zeit davor existieren keine konkreten Messwerte, weswegen es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass der Fluss früher noch dramatischer anschwoll. So beispielsweise während des legendären „Magdalenenhochwassers“ von Juli 1342, das ganz Mitteleuropa heimsuchte, oder in den schlimmen Flut-Jahren 1272, 1275, 1318, 1400, 1430 und 1432. Wenn man die in alten Urkunden benannten Schäden berücksichtigt, sind hier sogar auch Pegelstände von über zehn Metern denkbar.

Angesichts dieser vielen Naturkatastrophen, Teuerungen und Hungerjahre dürfte kaum verwundern, dass es um die Gesundheit der Menschen in Dresden oft nicht sonderlich gut bestellt war und permanent Krankheiten ausbrachen: Sei es der Scharbock (Skorbut, 1468) oder seien es der „englische Schweiß“ (eine bisher nicht identifizierte Virus-Erkrankung; 1529), „das rothe Wehe“ (Rote Ruhr; 1559) und die „hispanische Zips“ (Spanische Grippe; 1580).

Am stärksten wurde die Stadt freilich von der Pest heimgesucht – eine der gravierendsten Konsequenzen der frühen Globalisierung, denn der Erreger Yersinia pestis kam ab 1347 mit Handelsschiffen und parallel auch über die Seidenstraßen aus Asien nach Europa. Von 1349 bis 1640 registrierten die Chronisten insgesamt 22 große Pestwellen in Dresden.

Diese veranlassten Herzog Heinrich den Frommen 1540, mit seinem Hofstaat nach Freiberg zu wechseln; und 1607 flüchtete Kurfürst Christian II. vor der „Pestilenz“ nach Torgau und Annaberg. Besonders arg wütete der „Schwarze Tod“ freilich in den Jahren 1585 und 1634. Da verzeichneten die Chronisten allein schon 2305 Tote – bei anfangs noch rund 12000 Einwohnern: „Vorm Wilsdruffer Tor blieb kaum jeder 15. Hauswirt am Leben.“ Der absolute Höhepunkt des Sterbens lag indes wohl im Jahre 1632: „Die Pest grassierte dermaßen, dass dieses Jahr zu Alt- und Neu-Dresden ingleichen vor den Toren an die 6892 Todten gezählt wurden.“

Dennoch verfielen die Stadtväter damals nicht in Panik oder Weltuntergangsstimmung, sondern versuchten ungeachtet ihrer noch sehr begrenzten medizinischen Kenntnisse, die Seuche mittels sinnvoller Maßnahmen einzudämmen und damit möglichst viele Bürger Dresdens zu retten. So durch das Verbot von Menschenansammlungen, die Schließung von Märkten und Wirtshäusern sowie strenge neue Vorschriften zur Reinhaltung der Straßen – außerdem stand auf das Fälschen von Gesundheitspässen jetzt die Todesstrafe. Darüber hinaus wurde auch zeitweise der Handel mit Böhmen ausgesetzt.

Dieses besonnene Vorgehen kontrastiert stark mit den aktuellen Reaktionen von „Klimaschützern“ auf Wetterereignisse jenseits des Durchschnitts. Heute wissen wir viel mehr über natürliche Zusammenhänge, was die Verfechter der grünen Quasi-Religion aber nicht daran hindert, fanatisch ihre Dogmen zu verbreiten und einen unsinnigen Vorschlag zur „Klimarettung“ nach dem nächsten in die Welt hinauszuposaunen, anstatt nüchtern an die Problematik heranzugehen. Aber das passiert eben, wenn man lieber auf der Straße herumkrakeelt statt zu lernen und dann fehlendes Wissen durch Glauben ersetzen muss.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

https://www.preussische-allgemeine.de/

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